DE19532171C2 - Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZahnprothesenInfo
- Publication number
- DE19532171C2 DE19532171C2 DE19532171A DE19532171A DE19532171C2 DE 19532171 C2 DE19532171 C2 DE 19532171C2 DE 19532171 A DE19532171 A DE 19532171A DE 19532171 A DE19532171 A DE 19532171A DE 19532171 C2 DE19532171 C2 DE 19532171C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- teeth
- model
- duplicate
- upper jaw
- mounting plate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C13/00—Dental prostheses; Making same
- A61C13/0003—Making bridge-work, inlays, implants or the like
- A61C13/0004—Computer-assisted sizing or machining of dental prostheses
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Dental Tools And Instruments Or Auxiliary Dental Instruments (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen unter Berücksichtigung der
anatomischen Gegebenheiten des Patienten, gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
Beim heutigen Stand der Technik geht die Herstellung eines Zahnersatzes etwa wie im Folgenden
dargelegt vor sich: Wenn ein Patient seine natürlichen Zähne verloren hat, wird eine Vollprothese aus
Kunststoff als Ersatz angefertigt. Dabei nimmt der Zahnarzt einen Abdruck vom zahnlosen Oberkiefer
und auch vom Unterkiefer. Diese Abdrucke dienen im Zahnlabor als Basis für je ein Gipsmodell der
beiden Kieferkämme. Auf einem solchen Modell werden nunmehr die fertigen Kunststoffzähne aufge
stellt und mit Wachs befestigt. Nach einer Einprobe im Mund des Patienten wird die Prothese in eine
zweiteilige Form mit Gips eingebettet. Anschließend wird das Wachs ausgespült und durch einen
Kunststoff ersetzt, welcher die Zähne nunmehr dauerhaft in ihrer Position hält.
Die Art und Weise, wie die Zähne in der Prothese stehen bzw. die Position der Zahnreihen zueinander
während des Kauvorganges ist von entscheidender Bedeutung für die Funktion des Gebisses wie auch
für die Gesundheit und Funktionsfähigkeit des Kiefers: das menschliche Kiefergelenk ist nicht, wie es
den Anschein macht, ein Scharniergelenk, welches auf- und zuklappt. Der Unterkiefer ist nicht fix mit
dem Kopf verbunden, sondern wird durch Muskeln gegen eine Gelenkbahn gedrückt. Beim Kauen
vollzieht nun der Unterkiefer mit dem Gelenkkopf eine genau definierte Bahn, so daß die Zähne nicht
aufeinanderschlagen, sondern vielmehr übereinander reiben. Eine Abweichung von der optimalen
Zahnstellung oder eine fehlerhafte Zahnprothese können nicht nur eine rasche Zerstörung des Zahn
ersatzes, sondern auch eine irreversible Schädigung des Kiefergelenkes nach sich ziehen.
Die "optimale" Anordnung der Zähne in einem künstlichen Gebiß ist von mehreren Faktoren abhängig.
Einerseits ist dies der Informationsstand und das Können des Zahnarztes, welcher die Abdrucknahme,
die Bißregistrierung, die Einprobe und die Eingliederung vornimmt, wobei natürlich auch eine Abhän
gigkeit von der Gültigkeit der wissenschaftlichen Theorie gegeben ist, wie die Zähne aufzustellen sind,
oder aber von den neuesten medizinischen Erkenntnissen und deren Anwendung. Andererseits
kommt es wesentlich auf den Informationsstand des Zahntechnikers an, welcher die Prothese fertigt,
wobei ein Faktor die Erfahrung des Zahntechnikers ist, welcher nicht nach System, sondern nach Er
fahrungswerten arbeitet, und natürlich sein handwerkliches Geschick, da er die theoretischen Kennt
nisse in ein funktionsfähiges Produkt umsetzen muß, abhängig davon, wie gut er bereits bekannte
Methoden zur Aufstellung der Zähne in die Praxis umsetzt, ohne persönliche Präferenzen zu integrie
ren.
Alle diese Einflußparameter bilden Risikofaktoren, welche jeder für sich und um so mehr in Kombinati
on miteinander das Ergebnis negativ beeinflussen können. Fachleute schätzen, daß 60% bis 70% der
heute angefertigten Prothesen nach dem neuesten Stand der Wissenschaft als "falsch" einzustufen
sind.
Bei der DE 40 25 728 A1, aus der ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt ist,
geht es um die Daten für einen Konstruktionsplan und somit für die Herstellung der Basen, um diese
dann dem Kiefer angepaßt fräsen zu können und um in diese Basen auch Öffnungen zu fräsen, in
welche dann die Zähne endgültig eingesetzt werden. Die Basen sollen aus einem Kunststoffblock ge
fräst werden. Es sollen damit beim Aushärten des Materials der Zahnprothesen auftretende Schrump
fungen und Spannungen vermieden werden. Bei dieser bekannten Ausgestaltung ist immer ein beson
derer Umweg in Kauf zu nehmen, da nach der Zuordnung der Zähne zu der schließlich in eine Kunst
stoffmasse eingebetteten Basis und nach Erstellen eines weiteren Abdruckes mit den in die Kunst
stoffmasse eingesetzten Zähnen wiederum die Daten neu erfaßt werden müssen. Anhand dieser Da
ten wird dann die Basis aus einem Kunststoffblock gefräst, die Öffnungen zur Aufnahme der Zähne
werden gefräst und weiter müssen gegebenenfalls auch die Zähne gefräst werden. Schlußendlich
müssen dann noch die Zähne in die jeweilige Basis eingesetzt werden. Mit den heute bei Zahnprothe
sen einzusetzenden Materialien ergeben sich in der Regel keine Probleme mit einer Schrumpfung
beim Aushärten, so daß ein Fräsen der Prothese (Basis) aus einem Kunststoffblock wohl als nicht
notwendige und daher besonders aufwendige Maßnahme anzusehen ist.
Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit welchem Fehlerquellen bei der Herstellung von Zahnprothesen praktisch vollständig aus
geschaltet werden können.
Erfindungsgemäß werden zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß in einem PC-gestützten
Softwaremodul anhand eines Rechenmoduls die "optimale" Stellung der Zähne in der Zahnprothese
ermittelt und diese Daten als X-, Y- und Z-Daten ausgegeben werden, und daß dann mittels einer nu
merisch gesteuerten Bearbeitungs- und/oder Montagevorrichtung und/oder Zuführanordnung das Un
ter- und/oder Oberkiefermodell, ein Duplikatmodell oder eine Montageplatte und die Zähne in eine op
timale gegenseitige Stellung gebracht und die, Zähne miteinander und die Zähne mit dem Unter-
und/oder Oberkiefermodell, dem Duplikatmodel oder der Montageplatte verbunden werden oder für
eine folgende exakte Montage der Zähne am Unter- und/oder Oberkiefermodell vorbearbeitet werden,
und daß zwischen die einzeln oder gesamthaft im freien Raum mit Abstand vom Unter- und/oder
Oberkiefermodell fixierten Zähne und das Kiefermodell eine sicher und vorzugsweise endgültig die
Zähne haltende Kunststoffmasse eingebracht wird.
Durch die exakte elektronische Abnahme von Kieferkammverlauf, Kieferbewegung und Kieferrelation
zueinander kann insgesamt die Festlegung einer Ausgangsposition vereinfacht und standardisiert wer
den. Das Rechenmodell, welches die "optimale" Position und Ausrichtung der Zähne ermittelt, soll den
modernsten Stand der Zahnmedizin und vor allem die Möglichkeit bieten, die jeweils neuesten Er
kenntnisse der Wissenschaft in Form von Software-Updates in den Produktionsprozeß einfließen zu
lassen. Durch die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ergibt sich die Möglichkeit, die wissen
schaftlichen Werte und Bedingungen und die tatsächlich durch Abmessen bzw. Abtasten festgehalte
nen Werte gleich in eine Bearbeitungs- und/oder Montageeinrichtung und/oder Zuführanordnung ein
fließen zu lassen, so daß die Zahnprothesen in immer gleichbleibender Qualität, also in optimaler An
passung an den einzelnen Patienten, herstellbar sind. Das erfindungsgemäße Verfahren bringt auch
deutliche Rationalisierungsfortschritte bei der Herstellung von Zahnersatz mit sich. Die Faktoren Qua
lität und Rationalisierung sowie die Möglichkeit, den Ausschuß im Herstellungsprozeß zu minimalisie
ren, bewirken insgesamt auch eine Reduktion von Material- und Energieeinsatz. Es können dadurch
einige Arbeitsgänge eingespart werden, denn die Zähne sind in der optimalen Lage, es bedarf nicht
einer vorherigen Wachseinbettung und Anprobe der Prothese, da gleich die Kunststoffmasse für die
richtige Prothese eingebracht werden kann und die Zähne somit fixiert werden können, ohne daß es
der Stifte, Bohrungen oder Zapfen bedarf.
Ein besonders vorteilhafter Verfahrensablauf ist dann gewährleistet, wenn als Zähne vorerst Modell
zähne verwendet und anhand der X-, Y- und Z-Daten in eine für die endgültige Lage gegeneinander
ausgerichtete Stellung gebracht und an einem Duplikatmodel oder einer Montageplatte befestigt wer
den, daß anschließend eine Abdruckmasse auf die gesamte Zahnreihe der Modellzähne aufgesetzt
und erhärtet wird, daß daraufhin die lagegerecht positionierten Modellzähne aus der Abdruckmasse
herausgezogen und die endgültigen Originalzähne in die geformte Abdruckmasse eingedrückt werden,
worauf dann die Zähne an einer Basisplatte mittels Wachs oder Kunststoff fest oder vorübergehend
fest verbunden werden.
Es ist dadurch eine sowohl im Hinblick auf den Zeitaufwand als auch auf den Maschinenaufwand gün
stige Lösung geschaffen worden. Es sind dadurch auch nur die Modellzähne entsprechend zu bear
beiten oder mit einem Duplikatmodell oder einer Montageplatte fest zu verbinden. Für die Vorberei
tung und für die Erstmontage stehen also immer die gleichen Zähne zur Verfügung, so daß Toleranz
abweichungen praktisch nicht vorhanden sind. Vor allem aber müssen die endgültigen Originalzähne
nicht für eine Befestigung an einem Duplikatmodell oder einer Montageplatte bearbeitet werden. Die
Bearbeitung der Zähne und somit das notwendige Einspannen derselben ist gerade wegen der Tole
ranzabweichungen bei einer ansonsten immer gleichbleibenden Formgebung stets problematisch.
Weiter wird vorgeschlagen, daß das Unter- und/oder Oberkiefermodell, ein Duplikatmodell oder eine
Montageplatte und gegebenenfalls die Zähne mittels einer numerisch gesteuerten Bearbeitungsvor
richtung für eine nachfolgende Handmontage vorbearbeitet werden.
Auch bei einer nachfolgenden Handmontage ist die exakte Anordnung der Zähne in der Prothese ge
währleistet, da die Zähne nur noch in korrespondierend ausgebildete Bereiche des Kiefermodells ein
gelegt oder eingeführt werden müssen. Durch die exakte Vorbearbeitung ist die richtige Lage aller
Zähne gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht auch eine optimale Ansteuerung einer Bearbeitungsvorrich
tung vor, indem nämlich das Unter- und/oder Oberkiefermodell, das Duplikatmodell oder eine Monta
geplatte und gegebenenfalls die Zähne mittels der numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung
aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte vorliegenden Daten vorbearbeitet werden, um den Ort, die Stel
lung, die Neigung und die Tiefe der Zähne gegenüber dem Kiefermodell festzulegen. Es ist also stets
eine dem jeweiligen Patienten exakt angepaßte Zahnprothese herstellbar.
Nach einem besonderen Verfahrenschritt ist als numerisch gesteuerte Bearbeitungsvorrichtung ein
Bohrautomat eingesetzt, in welchem das Unter- oder Oberkiefermodell, ein Duplikatmodell oder eine
Montageplatte und gegebenenfalls auch die Zähne befestigt werden, wobei sowohl in dem Kiefermo
dell, dem Duplikatmodell oder der Montageplatte und gegebenenfalls auch in den Zähnen Bohrlöcher
zur Aufnahme von Stiften hergestellt werden.
Beim Einsatz von Bohrlöchern und Stiften zur ordnungsgemäß ausgerichteten Lagebestimmung der
Zähne im Unter- und/oder Oberkiefermodell ergeben sich besondere Vorteile. So ist es möglich, die
Zähne in exakter Lage am Kiefermodell zu montieren und gleich in dieser Stellung den Kunststoffteil zu
fertigen, da die Lage der Zähne ja der optimalsten Lösung entspricht. Es kann somit die Wachsanpro
be am Patienten entfallen. Eine solche "Vorablagesicherung", wie sie mit den Bohrlöchern und den
Stiften möglich ist, könnte im Rahmen der Erfindung auch auf andere Weise erzielt werden, doch muß
auf jeden Fall eine zumindest vorübergehend feste Verbindung zwischen den Kiefermodellen und den
Zähnen geschaffen werden.
Eine kostengünstige und Arbeitsaufwand einsparende Variante ergibt sich dann, wenn als Zähne be
reits mit Bohrlöchern versehene Modellzähne eingesetzt werden.
In diesem Zusammenhang ist es auch von besonderem Vorteil, daß die Bohrlöcher zumindest in den
Kiefermodellen, in den Duplikatmodellen oder in den Montageplatten aufgrund der als X-, Y- und Z-
Werte vorliegenden Daten in unterschiedlichen Neigungen und mit unterschiedlicher Tiefe hergestellt
werden, wobei der Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher zusammen mit den ein
zusetzenden Stiften die optimale gegenseitige Stellung der Zähne und eine optimale Stellung gegen
über dem endgültigen Unter- oder Oberkiefermodell bewirken.
Allein durch die Anordnung, Neigung und Tiefe der Bohrlöcher wird erreicht, daß die Zähne am richti
gen Ort in der richtigen Neigung und in der richtigen Tiefe angeordnet sind. Es ist dabei sinnvoll, wenn
diese unterschiedlichen Werte allein bei den Bohrlöchern in den Kiefermodellen berücksichtigt werden.
Es wäre zwar auch denkbar, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher an den Zähnen zu bestimmen
oder mitzubestimmen, doch ist es aus Herstellungsgründen einfacher, die Zähne in gleichbleibender
Weise mit Bohrlöchern und Stiften zu bestücken, wobei dann natürlich diese Anordnung in dem Re
chenmodell und somit in den sich auswirkenden X-, Y- und Z-Werten integriert ist.
Die einfachste Anordnung ist dann gegeben, wenn für jeden Zahn bzw. für jeden Modellzahn wenig
stens zwei achsparallele Bohrlöcher gefertigt bzw. vorgefertigt und jeweils eine entsprechende Anzahl
von Stiften eingesetzt werden. Bei zwei Bohrlöchern und zwei Stiften ist auch bereits die Gewähr ge
geben, daß auch die erforderliche Drehlage der Zähne in Bezug auf die Kiefermodelle exakt eingehal
ten wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es ferner vorteilhaft, daß für die Bearbeitungs- und/oder
Montagevorrichtung und/oder die Zuführanordnung eine Steuerungssoftware für fünf Achsen einge
setzt wird, und zwar drei Achsen für die Bearbeitungs- bzw. Montagevorrichtung bzw. für die Zuführ
anordnung und zwei Achsen für das Kiefermodell, das Duplikatmodell oder die Montageplatte.
Es ist somit eine exakte Zuordnung zwischen dem Bohrwerkzeug an sich und dem zu bearbeitenden
Teil, nämlich dem Unter- oder Oberkiefermodell möglich. Mit dem Bohrwerkzeug kann die erforderliche
X-, Y- und Z-Stellung angefahren werden, wogegen die notwendige Neigung der Bohrungen durch
entsprechende Achsverstellung der Halterung des Kiefermodells, Duplikatmodell oder der Montage
platte erreicht werden kann.
Im Rahmen der Erfindung sind auch weitere Varianten des Verfahrens denkbar. Eine solche Möglich
keit sieht vor, daß die Zähne an ihren einzubettenden Enden mit einem oder mit mehreren, für die
Montage bis in die Kiefermodelle, Duplikatmodell oder Montageplatten reichenden Zapfen ausgestattet
und an den Kiefermodellen, Duplikatmodellen oder Montageplatten in die entsprechenden Öffnungen
hergestellt werden.
Es müssen also nicht unbedingt Bohrlöcher und Stifte sein, um nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren die zumindest vorübergehende Befestigung zwischen den Zähnen und den Kiefermodellen zu be
wirken. Es sollen einfach an den Zähnen und an den Kiefermodellen zueinander korrespondierende
Vorsprünge, also beispielsweise Zapfen, Stifte oder Stege und an den Kiefermodellen dazu korrespon
dierende Öffnungen, Bohrungen oder Nuten vorgesehen werden.
Gemäß einer besonderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Zähne einzeln
oder gesamthaft in einer Montagevorrichtung und/oder Zuführanordnung in ihrer Lage entsprechend
den X-, Y- und Z-Daten zugeführt oder gehalten und einzeln oder gesamthaft im freien Raum mit Ab
stand vom Unter- oder Oberkiefermodell fixiert. Es bedarf bei einem solchen Verfahren keiner vorgän
gigen Bearbeitung der Zähne oder des Kiefermodells, da die Zähne bis zur endgültigen Fixierung im
freien Raum in der richtigen Lage zum Kiefermodell gehalten werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Kiefermodell, in welchem über Stifte Zähne positioniert gehalten sind;
Fig. 2 das gleiche Kiefermodell mit einer Darstellung, welche nur die Stifte zeigt;
Fig. 3 für die Montage vorbereitete Zähne, in welchen bereits entsprechende Stifte einge
setzt sind;
Fig. 4 eine Bearbeitungseinrichtung zur Herstellung von Bohrlöchern, in welche anschlie
ßend die Stifte eingesetzt werden;
Fig. 5 eine anstelle eines Kiefermodells eingesetzte Montageplatte, in welcher Modellzähne
fixiert werden;
Fig. 6 einen Schnitt durch die Montageplatte mit den eingesetzten Modellzähnen und einer
aufgebrachten Abdruckmasse;
Fig. 7 einen Schnitt durch die Abdruckmasse mit eingesetzten Originalzähnen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen unter Berücksichtigung der
anatomischen Gegebenheiten des Patienten werden vorerst die Daten der Neigung der Kiefergelenk
bahn und der Bewegung des Unterkiefers des Patienten abgetastet oder ausgemessen. Diese Daten
werden in elektronische Impulse umgesetzt. Das vom Patienten abgenommene Unter- und Oberkie
fermodell wird z. B. mit einem Digitizer abgetastet oder auf eine andere Art und Weise ausgemessen.
Es kann hier auch ein geeignetes elektronisches Meßverfahren eingesetzt werden, wobei ein solches
Meßverfahren auch bei der Bestimmung der anatomischen Gegebenheiten des Patienten eingesetzt
werden könnte. Mittels einer entsprechenden Software werden die ermittelten Daten für die weitere
Verarbeitung aufbereitet.
Anschließend wird in einem PC-gestützten Softwaremodul anhand eines speziellen Rechenmoduls die
"optimale" Stellung der Zähne in der Zahnprothese ermittelt, wobei dann diese Daten als X-, Y- und Z-
Daten ausgegeben werden. Mittels einer numerisch gesteuerten Bearbeitungs- und/oder Montagevor
richtung und/oder Zuführanordnung werden das Unter- und/oder Oberkiefermodell und/oder die Zähne
in eine optimale gegenseitige Stellung gebracht und miteinander verbunden oder aber für eine folgen
de exakte Montage der Zähne am Unter- und/der Oberkiefermodell vorbearbeitet. Dieses Software
modul kann stets in Updates den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepaßt werden, so
daß immer der aktuellste Stand der Technik in der Zahnmedizin eingehalten werden kann.
In den Zeichnungen ist ein Beispiel unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, nach
welchem eine Bearbeitung der Zähne und des Kiefermodells vorgesehen ist. In den Fig. 1 bis 3 sind
ein Oberkiefermodell 1 und zwei Zähne 2 und 3 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die Zähne 2, 3 mit
Stiften 4 versehen sind, welche die Zähne 2, 3 in einer bestimmten Stellung (Lage, Neigung, Tiefe
usw.) gegenüber dem Oberkiefermodell 1 halten. In einer entsprechenden Halterung 5 sind die Zähne
2, 3 bereits mit Stiften 4 bestückt gehalten, so daß die Zähne nach dem exakten Bohren der Bohrlö
cher in dem Oberkiefermodell 1 einfach durch Einstecken in die richtige Lage gebracht werden kön
nen. Es ist bereits anhand der Zeichnung ersichtlich, daß eine exakte Anpassung der Lage und Höhe
der Zähne 2, 3 an den Patienten notwendig ist, denn unabhängig vom gerade gegebenen Zustand und
der Höhe des Kieferkammes bedarf es einer entsprechenden Ausrichtung der Zähne in Anpassung an
die anatomischen Gegebenheiten des Patienten.
Das Unter- und/oder Oberkiefermodell 1 und gegebenenfalls auch die Zähne 2, 3 werden mittels einer
numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung für eine nachfolgende Handmontage vorbearbeitet.
Es ist natürlich auch denkbar, nach dem Bearbeitungsvorgang auch die Montage zu automatisieren.
Das Unter- und/oder Oberkiefermodell 1 und gegebenenfalls auch die Zähne 2, 3 werden mittels der
numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte vorliegenden
Daten vorbearbeitet werden, um den Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Zähne im Kiefer
modell festzulegen. Die Verstellmöglichkeiten in den entsprechenden Richtungen sind in Fig. 4 ent
sprechende mit den Buchstaben X, Y und Z und Richtungspfeilen gekennzeichnet. Als numerisch ge
steuerte Bearbeitungsvorrichtung wird gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel ein Bohrautomat 6
eingesetzt, in weichem das Unter- oder Oberkiefermodell 1 und gegebenenfalls auch die Zähne 2, 3
befestigt werden. Für die Zähne 2, 3 kann für die Bearbeitung und auch für die nachfolgende Bear
beitung ein als Zahnhalter 7 wirkender Aufbau vorgesehen werden. wobei sowohl in dem Kiefermodell
1 als auch in den Zähnen 2, 3 Bohrlöcher zur Aufnahme von Stiften 4 hergestellt werden.
Die Bohrlöcher werden zumindest in den Kiefermodellen aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte vorlie
genden Daten in unterschiedlichen Neigungen und mit unterschiedlicher Tiefe hergestellt werden, wo
bei der Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher zusammen mit den einzusetzenden
Stiften 4 die optimale Stellung der Zähne 2, 3 am Unter- oder Oberkiefermodell 1 bewirken. Zweck
mäßigerweise werden für jeden Zahn wenigstens zwei achsparallele Bohrlöcher gefertigt und jeweils
eine entsprechende Anzahl von Stiften eingesetzt. Die Anordnung von jeweils zwei Bohrlöchern und
zwei Stiften 4 reicht völlig aus, da dann auch schon eine exakte Ausrichtung in "Achsrichtung" der
Zähne 2, 3 erreicht ist.
Es ist verfahrensmäßig am einfachsten, wenn alle Zähne 2, 3 in gleicher Weise vorbearbeitet werden
und daß die unterschiedlichen Stellungen, Neigungen, Tiefen usw. durch unterschiedliche Bearbeitung
der Unter- oder Oberkiefermodelle 1 geschaffen werden.
Für die Bearbeitungs- und/oder Montagevorrichtung kann eine Steuerungssoftware mit fünf Achsen
eingesetzt werden, und zwar drei Achsen X, Y und Z für den Bearbeitungs- bzw. Montageteil und zwei
Achsen A und B für das Kiefermodell 1. Diese beiden Drehachsen A und B sowie der Halterungsteil
für das Kiefermodell 1 sind ebenfalls der Fig. 4 zu entnehmen. Die in den drei Achsen X, Y und Z ver
stellbare Spindeleinheit 8 des Bohrautomaten 6 ist mit einem entsprechenden Bohrwerkzeug 9 be
stückt. Die ganze Bearbeitungs- und Montagevorrichtung ist auf einer Grundplatte 10 montiert und
zweckmäßig mit einem die ganze Vorrichtung umschließenden Gehäuse mit Fensteröffnungen verse
hen, da es sich hier doch um eine hochpräzise mechanische Vorrichtung handelt.
Für die Anzeige der Daten (Meßdaten; X-, Y- und Z-Daten; Funktionswerte) und für die räumliche Dar
stellung der vorgesehenen optimalen Stellung der Zähne ist die zusätzliche Anordnung eines Bild
schirmes vorteilhaft. Natürlich sind Möglichkeiten zum Ausdruck der Daten oder auch zum Ausdruck
einer zeichnerisch bildlichen Darstellung der optimalen Stellung der Zähne vorgesehen.
Ein besonderer Verfahrensablauf wird anhand der Fig. 5 bis 7 erläutert. Es kann hier ein Dupli
katmodell oder aber in einfacher Weise eine beispielsweise ebene Montageplatte 12 anstelle des Kie
fermodells 1 eingesetzt werden. Es können hier auch vorerst Modellzähne 2', 3' eingesetzt werden,
welche in sinnvoller Weise bereits mit vorgefertigten Bohrlöchern versehen sind, wenn ein Verfahrens
ablauf mit den Bohrlöchern und Stiften 4 erfolgt. Es kann dadurch eine teure und arbeitsaufwendige
Bearbeitung aller Zähne vermieden werden und außerdem ist man von Fertigungstoleranzen bei den
industriell gefertigten Zähnen unabhängig. Es stellt ja ein besonderes Problem dar, alle Originalzähne
in exakt gleicher Weise in eine Halterung einzuspannen, um eine exakte Bearbeitung (Herstellung ei
ner Bohrung) durchführen zu können. Es werden hier also die Modellzähne 2', 3' mit den Stiften 4 ver
sehen und entsprechend den vorgegebenen X-, Y- und Z-Daten werden zur Erzielung einer optimalen
Stellung eines jeden Zahnes in der Montageplatte 12 Löcher gebohrt, wobei in gleicher Weise wie bei
der Erläuterung zu den Fig. 1 bis 3 die Einbohrtiefe, die Neigung des Bohrloches oder auch die Länge
der einzusetzenden Stifte 4 Einstellmöglichkeiten für eine exakte Positionierung der Modellzähne 2', 3'
sind. Mittels der Stifte 4 erfolgt also eine exakte Positionierung und eine entsprechende Befestigung
der Modellzähne 2', 3' an der Montageplatte 12. Anstelle der Stifte könnten im Sinne der Erfindung
auch andere Teile oder andere Verfahrensschritte eingesetzt werden. Beispielsweise könnte die Mo
dellzähne auch an der Montageplatte angeklebt oder mit einer Abgußmasse befestigt werden. Daher
kann auch die Montageplatte eben ausgeführt oder aber mit entsprechenden Erhebungen oder Ver
tiefungen versehen werden.
Wenn nun also die Modellzähne 2', 3' in ihrer Position fest gehalten sind, wird beispielsweise mit einem
in der Zahntechnik üblichen Abdrucklöffel 13 eine Abdruckmasse 14 auf die gesamte Zahnreihe oder
entsprechend auf einen einzelnen Zahn aufgedrückt. Nach dem Erhärten der Abdruckmasse 14 wer
den die Modellzähne 2', 3' aus der Abdruckmasse 14 herausgezogen bzw. der Abdrucklöffel 13 samt
der Abdruckmasse wird von der mit den Modellzähnen 2', 3' bestückten Montageplatte 12 abgehoben.
Durch die Abdruckmasse 14 wird nun sozusagen ein Negativ der Zahnreihe geschaffen, so daß nur
noch die endgültigen Originalzähne 2, 3 in die vorgeformten Öffnungen eingedrückt werden müssen.
Die aufeinanderfolgenden Originalzähne 2, 3 haben dann schon die exakt richtige Position, wobei hier
dann auch in einem üblichen Rahmen liegende Toleranzabweichungen keine Rolle spielen, da die Ab
druckmasse 14 aus einem zumindest übliche Toleranzabweichungen zulassenden elastischem Mate
rial besteht.
Die in die Abdruckmasse 14 eingesteckten Originalzähne 2, 3 werden sodann in eine entsprechende
Position zu einem Kiefermodell 1 bzw. einer darüber gelegten Basisplatte gebracht, so daß dann die
Zähne mit Wachs oder einem geeigneten Kunststoff fest oder vorübergehend fest mit der Basisplatte
und natürlich auch die Zähne der Zahnreihe gegenseitig verbunden werden können.
Das Aufstellen und Einstecken der Modellzähne 2', 3' in die Montageplatte kann mittels einer entspre
chend gesteuerten Montagevorrichtung oder aber von Hand aufgrund der vorhandenen Datenangaben
erfolgen. Es kann ja auch bei einer nachfolgenden Handmontage keine Abweichung von der optima
len Stellung der Zähne geben, da die Bohrlöcher exakt vorbereitet sind und die Länge der Stifte 4 vor
geschrieben wird.
Die endgültige Anpassung der Zähne an die oder die Verbindung der Zähne mit der Basisplatte in An
passung an das Kiefermodell kann in der Bearbeitungs- und Montagevorrichtung gemäß Fig. 4 oder
aber in einem Artikulator oder einem artikulatorähnlichen Gerät stattfinden.
Ob und mit welchen Mitteln gegebenenfalls die Stifte 4 in den Bohrlöchern - eventuell auch nur in den
Zähnen 2, 3 - zusätzlich verklebt oder auf sonstige Art unverschieblich festgehalten werden, soll nicht
näher erläutert werden, da dem Fachmann hier mannigfache Möglichkeiten offenstehen.
Im Rahmen der Erfindung können auch andere Varianten als Bohrlöcher und Stifte 4 eingesetzt wer
den. So wäre es auch denkbar, die Zähne 2, 3 an ihren einzubettenden Enden 11 mit einem oder mit
mehreren, für die Montage bis in die Kiefermodelle 1 reichenden Zapfen auszustatten und an den Kie
fermodellen 1 dann die entsprechenden Öffnungen herzustellen. Weiter könnten auch entsprechende
Stege oder Rippen vorgesehen werden, gegebenenfalls in einer Art Kreuzschlitzform, wobei dann am
Kiefermodell 1 korrespondierende Öffnungen, Nuten oder dergleichen vorgesehen werden. Bei sol
chen Anordnungen, welche in axialer Richtung nur ein kurzes Ineinandergreifen bewirken, könnte es
notwendig sein, daß die Zähne 2, 3 beispielsweise durch Verkleben zumindest vorübergehend mit dem
Kiefermodell 1 verbunden werden.
Es wäre aber auch denkbar, keine Vorbearbeitung durchzuführen und die Zähne 2, 3 ohne Stifte 4
oder sonstige vorstehende Verbindungsteile auszubilden und durch eine Art Roboter als Montagevor
richtung die Zähne an die richtige Stelle am Kiefermodell setzen zu lassen. Es können dann bei
spielsweise die Zähne in dem Roboter raumkoordinatenbezogen gegenüber dem z. B. als Gipsmodell
ausgeführten Kiefermodell gehalten werden, bis die Kunststoffmasse für die sichere und endgültige
Halterung der Zähne sorgt. In diesem Zusammenhang können verschiedenste Montagevorrichtungen
und/oder Zuführanordnungen vorgesehen werden, welche die Zähne einzeln oder gesamthaft ihrer
Lage entsprechend den X-, Y- und Z-Daten zuführen und/oder halten. Die Zähne 2, 3 werden dann
also im freien Raum mit entsprechendem Abstand vom Kiefermodell 1 fixiert gehalten, wobei an sich
das bisher übliche Wachs für eine nachfolgende Anprobe der Prothese beim Patienten eingebracht
werden könnte. Nachdem aber die Zähne aufgrund der ermittelten und errechneten Daten bereits in
der optimalen Stellung gehalten werden, kann gleich die die Zähne endgültig haltende und fixierende
Kunststoffmasse, welche ja Teil der endgültigen Prothese ist, eingebracht werden.
Für die Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind mehrere Vorrichtungen erforderlich,
mit der die einzelnen Verfahrensschritte abgedeckt werden können. Mit einem ersten Gerät wird die
Kiefergelenkbahnneigung und die Bewegung des Unterkiefers des Patienten gemessen, der die Pro
these erhalten soll. Dieses Gerät tastet die anatomischen Eigenheiten ab und setzt die Daten in elek
tronische Impulse um. Damit in Verbindung steht ein Softwaremodul, welches diese Impulse speichert
und für die elektronische Weiterverarbeitung aufbereitet. Ein weiteres Gerät, zweckmäßig ein Digitizer,
sorgt für das Abtasten des Unter- und Oberkiefermodells. Eine zugehörige Software bereitet die er
mittelten Daten für die weitere Verarbeitung auf. In einem PC-gestützten Softwaremodul wird anhand
eines Rechenmodells die "optimale" Stellung der Zähne in der Prothese ermittelt. Diese Daten werden
als X-, Y- und Z-Werte ausgegeben. Das Softwaremodul errechnet den optimalen Ort, an dem der
betreffende Zahn aufgestellt werden soll, die Höhe des Zahnes sowie den Aufstellwinkel. Das Re
chenmodell berücksichtigt die jeweils modernsten Erkenntnisse der Zahnmedizin über Kieferrelation,
Kaubewegung und Zahnstellung und kann laufend den neuesten technischen und medizinischen Er
kenntnissen angepaßt werden. Es liefert zudem Ergebnisse, welche unabhängig vom Ausbildungs
stand und methodischen Präferenzen des jeweiligen Zahntechnikers objektivierbar und jederzeit re
produzierbar sind. Schließlich werden dann gemäß dem gezeigten Beispiel in einem numerisch ge
steuerten Bohrautomaten sowohl das als Gipsmodell ausgestattete Kiefermodell oder ein Duplikatmo
dell aus beliebigem Material oder eine Montageplatte aus beliebigem Material als auch die Zähne, wel
che in der Prothese befestigt werden sollen oder entsprechende Modellzähne, eingespannt. Sodann
werden Bohrlöcher für die Aufnahme der Stifte im Kiefermodell, im Duplikatmodell oder in der Monta
geplatte sowie in den einzelnen Zähnen hergestellt oder es werden beispielsweise bereits vorgebohrte
Modellzähne eingesetzt. Die Plazierung der Bohrlöcher im Kiefermodell, im Duplikatmodell oder in der
Montageplatte bestimmt den Aufstellort des Zahnes, die Tiefe der Bohrung sowie die Länge des einge
setzten Stiftes bestimmen die Höhe und der Bohrwinkel im Kiefermodell, im Duplikatmodell oder in der
Montageplatte ergibt die spätere Neigung des Zahnes.
Ob nun direkt die Zähne eingesetzt werden oder aber das Herstellverfahren über den vorherigen Ein
satz von Modellzähnen geführt wird, es ergibt sich immer eine gleichbleibende Qualität der fertigen
Prothese nach dem letzten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Beim Einsatz von Stiften er
geben sich erfindungsgemäß ebenfalls eine Reihe von Möglichkeiten. In der Regel werden die Stifte
als Stäbe mit kreisförmigem Querschnitt ausgeführt sein. Es ist aber auch denkbar, Stifte mit anderer
Querschnittsform, z. B. quadratisch, drei- oder mehreckig oder elliptisch, vorzusehen. Es könnten dann
auch bei anderer als kreisförmiger Querschnittsform zylindrische Bohrlöcher hergestellt werden. Mit
entsprechender Toleranz der Bohrung können die Eckbereiche der Stifte in die Bohrungswandung
formschlüssig einpressen, so daß u. U. auch ein einziger Stift für jeden Zahn ausreichen würde, wenn
dadurch schon die Verdrehsicherheit gewährleistet ist. Mittels eines entsprechenden Fräsers oder
eines anderen Werkzeuges kann aber auch ein im Querschnitt andersförmiges "Bohrloch" hergestellt
werden, um die mehreckigen oder ovalen Stifte einsetzen zu können. Für die Stifte können die geeig
neten Materialien eingesetzt werden. So ist es denkbar, hier Stahl, insbesondere rostfreien Stahl,
Aluminium, Messing oder andere Metalle, aber auch Kunststoffe, z. B. faserverstärkte Kunststoffe ein
zusetzen.
Mit der maschinellen Abnahme der Bestimmungsdaten im Kiefer über die modellhafte Umsetzung in
einem Rechenprogramm bis zur elektronisch gesteuerten Herstellung des Zahnersatzes in einem ge
schlossenen Datensystem wird die Zahnprothetik von den vielen individuellen Einflußfaktoren unab
hängig, welche die Qualität eines Zahnersatzes derzeit noch maßgeblich beeinflussen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl für die Teil- als auch die Totalprothetik einsetzen
und wirkt sich auch vorteilhaft bei der Kieferregulierung bei Kindern aus, da hier beispielsweise im fast
umgekehrten Sinne die Idealstellung der Zähne feststellbar ist und die Regulierung solange durchge
führt wird, bis sich die Stellung der Zähne einer Idealstellung beim entsprechenden Patienten nähert.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen unter Berücksichtigung der anatomischen Gegeben
heiten des Patienten, wobei die Daten der Neigung der Kiefergelenkbahn und der Bewegung des Un
terkiefers des Patienten abgetastet oder ausgemessen und erfaßt sowie in elektronische Impulse um
gesetzt und wobei ein Unter- und ein Oberkiefermodell abgetastet oder ausgemessen und mittels einer
zugehörigen Software die ermittelten Daten für die weitere Verarbeitung aufbereitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem PC-gestützten Softwaremodul anhand eines Rechenmoduls die "opti
male" Stellung der Zähne in der Zahnprothese ermittelt wird und diese Daten als X-, Y- und Z-Daten
ausgegeben werden und daß dann mittels einer numerisch gesteuerten Bearbeitungs- und/oder Mon
tagevorrichtung (6) und/oder Zuführanordnung das Unter- und/oder Oberkiefermodell (1), ein Dupli
katmodell oder eine Montageplatte (12) und die Zähne (2, 3, 2', 3') in eine optimale gegenseitige Stel
lung gebracht und die Zähne (2, 3, 2', 3') miteinander und die Zähne (2, 3, 2', 3') mit dem Unter-
und/oder Oberkiefermodell (1), dem Duplikatmodell oder der Montageplatte (12) verbunden werden
oder für eine folgende exakte Montage der Zähne (2, 3) am Unter- und/oder Oberkiefermodell (1) vor
bearbeitet werden, und daß zwischen die einzeln oder gesamthaft im freien Raum mit Abstand vom
Unter- und/oder Oberkiefermodell (1) fixierten Zähne (2, 3) und das Kiefermodell (1) eine sicher und
vorzugsweise endgültig die Zähne haltende Kunststoffmasse eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zähne (2, 3) vorerst Modellzähne (2',
3') verwendet und anhand der X-, Y- und Z-Daten in eine für die endgültige Lage gegeneinander aus
gerichtete Stellung gebracht und an einem Duplikatmodell oder einer Montageplatte (12) befestigt wer
den, daß anschließend eine Abdruckmasse (14) auf die gesamte Zahnreihe der Modellzähne (2', 3')
aufgesetzt und erhärtet wird, daß daraufhin die lagegerecht positionierten Modellzähne (2', 3') aus der
Abdruckmasse (14) herausgezogen und die endgültigen Originalzähne (2, 3) in die geformte Abdruck
masse (14) eingedrückt werden, worauf dann die Zähne (2, 3) an einer Basisplatte mittels Wachs oder
Kunststoff fest oder vorübergehend fest verbunden werden.
3. Verfahren noch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Unter- und/oder Oberkiefer
modell (1), ein Duplikatmodell oder eine Montageplatte (12) und gegebenenfalls die Zähne (2, 3) mit
tels einer numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung (6) für eine nachfolgende Handmontage
vorbearbeitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Unter- und/oder Oberkie
fermodell (1), das Duplikatmodell oder eine Montageplatte (12) und gegebenenfalls die Zähne (2, 3)
mittels der numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung (6) aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte
vorliegenden Daten vorbearbeitet werden, um den Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der
Zähne (2, 3) gegenüber dem Kiefermodell (1) festzulegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als numerisch gesteu
erte Bearbeitungsvorrichtung (6) ein Bohrautomat eingesetzt ist, in welchem das Unter- oder Oberkie
fermodell (1), ein Duplikatmodel oder eine Montageplatte (12) und gegebenenfalls auch die Zähne (2,
3) befestigt werden, wobei sowohl in dem Kiefermodell (1), dem Duplikatmodell oder der Montageplatte
(12) und gegebenenfalls auch in den Zähnen (2, 3) Bohrlöcher zur Aufnahme von Stiften (4) hergestellt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zähne bereits mit Bohrlöchern verse
hene Modellzähne (2', 3') eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlöcher zumindest in den Kiefer
modellen (1), in den Duplikatmodellen oder in den Montageplatten (12) aufgrund der als X-, Y- und Z-
Werte vorliegenden Daten in unterschiedlichen Neigungen und mit unterschiedlicher Tiefe hergestellt
werden, wobei der Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher zusammen mit den ein
zusetzenden Stiften die optimale gegenseitige Stellung der Zähne (2, 3) und eine optimale Stellung
gegenüber dem endgültigen Unter- oder Oberkiefermodell (1) bewirken.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Zahn (2, 3) oder
Modellzahn (2', 3') wenigstens zwei achsparallele Bohrlöcher gefertigt oder vorgefertigt und jeweils
eine entsprechende Anzahl von Stiften (4) eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bearbeitungs-
und/oder Montagevorrichtung (6) und/oder die Zuführanordnung eine Steuerungssoftware für fünf Ach
sen eingesetzt wird, und zwar drei Achsen (X, Y, Z) für die Bearbeitungs- oder Montagevorrichtung
bzw. für die Zuführanordnung und zwei Achsen (A, B) für das Kiefermodell (1), das Duplikatmodell
oder die Montageplatte (12).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (2, 3) an
ihren einzubettenden Enden (11) mit einem oder mit mehreren, für die Montage bis in die Kiefermo
delle (1), Duplikatmodelle oder Montageplatten (12) reichenden Zapfen ausgestattet und an den Kie
fermodellen (1) oder Duplikatmodellen oder Montageplatten (12) die entsprechenden Öffnungen her
gestellt werden.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zähne (2,
3) einzeln oder gesamthaft in einer Montagevorrichtung und/oder Zuführanordnung in ihrer Lage ent
sprechend den X-, Y- und Z-Daten zugeführt oder gehalten werden und einzeln oder gesamthaft im
freien Raum mit Abstand vom Unter- oder Oberkiefermodell (1) fixiert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19532171A DE19532171C2 (de) | 1995-08-31 | 1995-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19532171A DE19532171C2 (de) | 1995-08-31 | 1995-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532171A1 DE19532171A1 (de) | 1997-03-13 |
DE19532171C2 true DE19532171C2 (de) | 2001-02-01 |
Family
ID=7770928
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19532171A Expired - Lifetime DE19532171C2 (de) | 1995-08-31 | 1995-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19532171C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009033195A1 (de) * | 2009-07-14 | 2011-02-17 | Dorow, A., Dr. med. Dr. med. dent. | Zahnleiste |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10304757B4 (de) * | 2003-02-05 | 2005-07-21 | Heraeus Kulzer Gmbh | Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz |
WO2011162730A2 (en) * | 2010-06-23 | 2011-12-29 | Haydar Imad | How we put dental implant without surgical operator (flapsess) |
DE102011101678A1 (de) * | 2011-05-16 | 2012-11-22 | Amann Girrbach Ag | Prothesenzahnträger |
DE202015100271U1 (de) | 2015-01-22 | 2015-02-18 | Ivoclar Vivadent Ag | Prothesenerzeugungsvorrichtung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4025728A1 (de) * | 1990-08-14 | 1992-02-20 | Wolfgang Becker | Verfahren zur herstellung einer zahnprothese mit einer mit einer dateneingabeeinheit versehenen fraeseinrichtung |
-
1995
- 1995-08-31 DE DE19532171A patent/DE19532171C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4025728A1 (de) * | 1990-08-14 | 1992-02-20 | Wolfgang Becker | Verfahren zur herstellung einer zahnprothese mit einer mit einer dateneingabeeinheit versehenen fraeseinrichtung |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009033195A1 (de) * | 2009-07-14 | 2011-02-17 | Dorow, A., Dr. med. Dr. med. dent. | Zahnleiste |
DE102009033195B4 (de) * | 2009-07-14 | 2011-05-12 | Dorow, A., Dr. med. Dr. med. dent. | Zahnleiste |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19532171A1 (de) | 1997-03-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP3348227B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines dreidimensionalen modells zumindest eines teilbereichs eines kiefers | |
WO2012104364A2 (de) | Abdruck, bohrschablone und verfahren zur bereitstellung einer lagebeziehung und zur erstellung einer bohrschablone | |
EP1444963A1 (de) | Verlängerungsstück für ein Dentalimplantat, Übertragungshilfe und Verfahren zum Erstellen einer Basis für ein Retentionselement | |
EP3612131B1 (de) | Verfahren zur herstellung einer dentalprothese mit parallelen wurzeln der prothesenzähne | |
WO2010097405A1 (de) | Bohrschablone und verfahren zu deren herstellung | |
DE3539764A1 (de) | Naturgetreues gussmodell eines oberkiefers oder eines unterkiefers sowie verfahren und einrichtungen zu seiner herstellung | |
EP1086662A2 (de) | Implantatgetragene Zahnprothese und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE102010021601A1 (de) | Analogimplantat | |
DE102011014555A1 (de) | Verfahren zur Planung einer Zahnersatzimplantatanordnung und Referenzanordnung | |
EP1742592A2 (de) | Abformlöffel | |
DE19532171C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen | |
DE19959383C1 (de) | Vorrichtung zur Präparation mindestens eines Zahnes zur Aufnahme einer Krone, Brücke o. dgl. | |
DE10020894B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Zahnmodells mittels Injektionsabdruck | |
EP3258880B1 (de) | Passive fit von implantatbrücken und -stegen mittels eines cad/cam tools für die modellfreie erstellung von implantatgetragenen restaurationen | |
WO2013050116A1 (de) | Laborimplantat mit indexierungen zum einbringen in kunststoffmodelle mit entsprechenden gegenindexierungen | |
WO1996017561A1 (de) | Verfahren zur patientenspezifischen herstellung von und versorgung mit zahnprothetischen werkstücken | |
DE102021112178B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer Dentalprothese | |
DE19843385C1 (de) | Vorrichtung zur Präparation eines Zahns zur Aufnahme einer Krone, Brücke o. dgl. | |
EP3245976B1 (de) | Verfahren zur herstellung einer zahnprothese | |
DE102006046273B3 (de) | Basisplatte sowie Verfahren zur Herstellung einer Zahnprothese | |
DE4314671C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Stützstiftregistrats und zahntechnisches Hilfsmittel zu dessen Durchführung | |
DE19631073B4 (de) | Vorrichtung zur Bestimmung der Implantatposition in Beziehung zum Kieferknochen, zu natürlichen Zähnen und zum Weichgewebe | |
DE4335864C2 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Suprastruktur und Verbindung mit einem Implantat | |
DE2115682A1 (de) | In einen teilbezahnten oder unbezahnten Kiefer einsetzbares Implantat, auf das Implantat aufsetzbare Kappe, in die Kappe einsetzbarer Übertragungsstift, sowie Verfahren zur Herstellung eines Arbeitsmodells eines mit einem Implantat versehenen Kiefers unter Verwendung der Kappe und des Übertragungsstiftes | |
DE1766012B2 (de) | Bohrlehre fuer zahnaerztliche zwecke und verfahren zum herstellen derselben |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AMANN GIRRBACH AG, KOBLACH, AT Owner name: GAMMA MED. WISSENSCHAFTLICHE FORTBILDUNGS-GES., AT |
|
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: ACKMANN MENGES PATENT- UND RECHTSANWAELTE, 80469 M |
|
R082 | Change of representative |
Representative=s name: SCHUMACHER & WILLSAU PATENTANWALTSGESELLSCHAFT, DE |
|
R071 | Expiry of right |