DE19532171A1 - Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZahnprothesenInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C13/00—Dental prostheses; Making same
- A61C13/0003—Making bridge-work, inlays, implants or the like
- A61C13/0004—Computer-assisted sizing or machining of dental prostheses
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen unter Berücksichtigung der
anatomischen Gegebenheiten des Patienten.
Beim heutigen Stand der Technik geht die Herstellung eines Zahnersatzes etwa wie im Folgenden
dargelegt vor sich: Wenn ein Patient seine natürlichen Zähne verloren hat, wird eine Vollprothese aus
Kunststoff als Ersatz angefertigt. Dabei nimmt der Zahnarzt einen Abdruck vom zahnlosen Oberkiefer
und auch vom Unterkiefer. Diese Abdrucke dienen im Zahnlabor als Basis für je ein Gipsmodell der
beiden Kieferkämme. Auf einem solchen Modell werden nunmehr die fertigen Kunststoffzähne auf
gestellt und mit Wachs befestigt. Nach einer Einprobe im Mund des Patienten wird die Prothese in
eine zweiteilige Form mit Gips eingebettet. Anschließend wird das Wachs ausgespült und durch
einen Kunststoff ersetzt, welcher die Zähne nunmehr dauerhaft in ihrer Position hält.
Die Art und Weise, wie die Zähne in der Prothese stehen bzw. die Position der Zahnreihen zuein
ander während des Kauvorganges ist von entscheidender Bedeutung für die Funktion des Gebisses
wie auch für die Gesundheit und Funktionsfähigkeit des Kiefers: das menschliche Kiefergelenk ist
nicht, wie es den Anschein macht, ein Scharniergelenk, welches auf- und zuklappt. Der Unterkiefer
ist nicht fix mit dem Kopf verbunden, sondern wird durch Muskeln gegen eine Gelenksbahn ge
drückt. Beim Kauen vollzieht nun der Unterkiefer mit dem Gelenkskopf eine genau definierte Bahn, so
daß die Zähne nicht aufeinanderschlagen, sondern vielmehr übereinanderreiben. Eine Abweichung
von der optimalen Zahnstellung bzw. eine fehlerhafte Zahnprothese können nicht nur eine rasche
Zerstörung des Zahnersatzes, sondern auch eine irreversible Schädigung des Kiefergelenkes nach
sich ziehen.
Die "optimalen" Anordnung der Zähne in einem künstlichen Gebiß ist von mehreren Faktoren abhän
gig. Einerseits ist dies der Informationsstand und das Können des Zahnarztes, welcher die Abdruck
nahme, die Bißregistrierung, die Einprobe und die Eingliederung vornimmt, wobei natürlich auch eine
Abhängigkeit von der Gültigkeit der wissenschaftlichen Theorie gegeben ist, wie die Zähne aufzustel
len sind, oder aber von den neuesten medizinischen Erkenntnissen und deren Anwendung. Anderer
seits kommt es wesentlich auf den Informationsstand des Zahntechnikers an, welcher die Prothese
fertigt, wobei ein Faktor die Erfahrung des Zahntechnikers ist, welcher nicht nach System, sondern
nach Erfahrungswerten arbeitet, und natürlich sein handwerkliches Geschick, da er die theoretischen
Kenntnisse in ein funktionsfähiges Produkt umsetzen muß, oder wie gut er bereits bekannte Metho
den zur Aufstellung der Zähne in die Praxis umsetzt, ohne persönliche Präferenzen zu integrieren.
Alle diese Einflußparameter bilden Risikofaktoren, welche jeder für sich und um so mehr in Kombina
tion mehrerer das Ergebnis negativ beeinflussen können. Fachleute schätzen, daß 60% bis 70% der
heute angefertigten Prothesen nach dem neuesten Stand der Wissenschaft als "falsch" einzustufen
sind.
Die vorliegende Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit welchem Fehlerquellen bei der Herstellung von Zahnprothesen praktisch voll
ständig ausgeschaltet werden können.
Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß die Daten der Neigung der
Kiefergelenkbahn und der Bewegung des Unterkiefers des Patienten abgetastet oder ausgemessen
und erfaßt sowie in elektronische Impulse umgesetzt werden, daß ein Unter- und ein Oberkiefermo
dell abgetastet oder ausgemessen und mittels einer zugehörigen Software die ermittelten Daten für
die weitere Verarbeitung aufbereitet werden, daß anschließend in einem PC-gestützten Softwaremo
dul anhand eines Rechenmoduls die "optimale" Stellung der Zähne in der Zahnprothese ermittelt und
diese Daten als X-, Y- und Z-Daten ausgegeben werden, und daß dann mittels einer numerisch ge
steuerten Bearbeitungs- und/oder Montagevorrichtung und/oder Zuführanordnung das Unter
und/oder Oberkiefermodell, ein Duplikatmodell, eine Montageplatte od. dgl. und/oder die Zähne in
eine optimale gegenseitige Stellung gebracht und die Zähne miteinander und/oder die Zähne mit dem
Unter- und/oder Oberkiefermodell, dem Duplikatmodell, der Montageplatte od. dgl. verbunden werden
oder für eine folgende exakte Montage der Zähne am Unter- und/oder Oberkiefermodell vorbearbeitet
werden.
Durch die exakte elektronische Abnahme von Kieferkammverlauf, Kieferbewegung und Kieferrelation
zueinander kann insgesamt die Festlegung einer Ausgangsposition vereinfacht und standardisiert
werden. Das Rechenmodell, welches die "optimale" Position und Ausrichtung der Zähne ermittelt,
soll den modernsten Stand der Zahnmedizin und vor allem die Möglichkeit bieten, die jeweils neue
sten Erkenntnisse der Wissenschaft in Form von Software-Updates in den Produktionsprozeß ein
fließen zu lassen. Durch die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ergibt sich die Möglichkeit, die
wissenschaftlichen Werte und Bedingungen und die tatsächlich durch Abmessen bzw. Abtasten
festgehaltenen Werte gleich in eine Bearbeitungs- und/oder Montageeinrichtung und/oder Zuführ
anordnung einfließen zu lassen, so daß die Zahnprothesen in immer gleichbleibender Qualität, also in
optimaler Anpassung an den einzelnen Patienten, herstellbar sind. Das erfindungsgemäße Verfahren
bringt auch deutliche Rationalisierungsfortschritte bei der Herstellung von Zahnersatz mit sich. Die
Faktoren Qualität und Rationalisierung sowie die Möglichkeit, den Ausschuß im Herstellungsprozeß
zu minimalisieren, bewirken insgesamt auch eine Reduktion von Material- und Energieeinsatz.
Eine besonders vorteilhafter Verfahrensablauf ist dann gewährleistet, wenn als Zähne vorerst Modell
zähne verwendet und anhand der X-, Y- und Z-Daten in eine für die endgültige Lage gegeneinander
ausgerichtete Stellung gebracht und an einem Duplikatmodell, einer Montageplatte od. dgl. befestigt
werden, daß anschließend eine Abdruckmasse auf die gesamte Zahnreihe der Modellzähne aufge
setzt und erhärtet wird, daß daraufhin die lagegerecht positionierten Modellzähne aus der Abdruck
masse herausgezogen und die endgültigen Originalzähne in die geformte Abdruckmasse eingedrückt
werden, worauf dann die Zähne an einer Basisplatte mittels Wachs, Kunststoff od. dgl. fest bzw. vor
übergehend fest verbunden werden.
Es ist dadurch eine sowohl im Hinblick auf den Zeitaufwand als auch auf den Maschinenaufwand
günstige Lösung geschaffen worden. Es sind dadurch auch nur die Modellzähne entsprechend zu
bearbeiten bzw. mit einem Duplikatmodell oder einer Montageplatte fest zu verbinden. Für die Vorbe
reitung und für die Erstmontage stehend also immer die gleichen Zähne zur Verfügung, so daß Tole
ranzabweichungen praktisch nicht vorhanden sind. Vor allem aber müssen die endgültigen Original
zähne nicht für eine Befestigung an einem Duplikatmodell oder einer Montageplatte bearbeitet wer
den. Die Bearbeitung der Zähne und somit das notwendige Einspannen derselben ist gerade wegen
der Toleranzabweichungen bei einer ansonsten immer gleichbleibenden Formgebung stets problema
tisch.
Weiters wird vorgeschlagen, daß das Unter- und/oder Oberkiefermodell, ein Duplikatmodell, eine
Montageplatte od. dgl. und gegebenenfalls die Zähne mittels einer numerisch gesteuerten Bearbei
tungsvorrichtung für eine nachfolgende Handmontage vorbearbeitet werden.
Auch bei einer nachfolgenden Handmontage ist die exakte Anordnung der Zähne in der Prothese
gewährleistet, da die Zähne nur noch in korrespondierend ausgebildete Bereiche des Kiefermodells
eingelegt oder eingeführt werden müssen. Durch die exakte Vorbearbeitung ist die richtige Lage aller
Zähne gewährleistet.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht auch eine optimale Ansteuerung einer Bearbeitungsvorrich
tung vor, indem nämlich das Unter- und/oder Oberkiefermodell, das Duplikatmodell, eine Montage
platte od. dgl. und gegebenenfalls die Zähne mittels der numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrich
tung aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte vorliegenden Daten vorbearbeitet werden, um den Ort, die
Stellung, die Neigung und die Tiefe der Zähne gegenüber dem Kiefermodell festzulegen. Es ist also
stets eine dem jeweiligen Patienten exakt angepaßte Zahnprothese herstellbar.
Nach einem besonderen Verfahrenschritt ist als numerisch gesteuerte Bearbeitungsvorrichtung ein
Bohrautomat eingesetzt, in welchem das Unter- oder Oberkiefermodell, ein Duplikatmodell, eine
Montageplatte od. dgl. und gegebenenfalls auch die Zähne befestigt werden, wobei sowohl in dem
Kiefermodell, dem Duplikatmodell, der Montageplatte od. dgl. und gegebenenfalls auch in den Zähnen
Bohrlöcher zur Aufnahme von Stiften hergestellt werden.
Beim Einsatz von Bohrlöchern und Stiften zur ordnungsgemäß ausgerichteten Lagebestimmung der
Zähne im Unter- und/oder Oberkiefermodell ergeben sich besondere Vorteile. So ist es möglich, die
Zähne in exakter Lage am Kiefermodell zu montieren und gleich in dieser Stellung den Kunststoffteil
zu fertigen, da die Lage der Zähne ja der optimalsten Lösung entspricht. Es kann somit die Wachs
anprobe am Patienten entfallen. Eine solche "Vorablagesicherung", wie sie mit den Bohrlöchern und
den Stiften möglich ist, könnte im Rahmen der Erfindung auch auf andere Weise erzielt werden,
doch muß auf jeden Fall eine zumindest vorübergehend feste Verbindung zwischen den Kiefermodel
len und den Zähnen geschaffen werden.
Eine kostengünstige und Arbeitsaufwand einsparende Variante ergibt sich dann, wenn als Zähne be
reits mit Bohrlöchern versehene Modellzähne eingesetzt werden.
In diesem Zusammenhang ist es auch von besonderem Vorteil, daß die Bohrlöcher zumindest in den
Kiefermodellen, in den Duplikatmodellen, in den Montageplatten od. dgl. aufgrund der als X-, Y- und
Z-Werte vorliegenden Daten in unterschiedlichen Neigungen und mit unterschiedlicher Tiefe herge
stellt werden, wobei der Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher zusammen mit
den einzusetzenden Stiften die optimale gegenseitige Stellung der Zähne und eine optimale Stellung
gegenüber dem endgültigen Unter- oder Oberkiefermodell bewirken.
Allein durch die Anordnung, Neigung und Tiefe der Bohrlöcher wird erreicht, daß die Zähne am rich
tigen Ort in der richtigen Neigung und in der richtigen Tiefe angeordnet sind. Es ist dabei sinnvoll,
wenn diese unterschiedlichen Werte allein bei den Bohrlöchern in den Kiefermodellen berücksichtigt
werden. Es wäre zwar auch denkbar, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher an den Zähnen zu be
stimmen oder mitzubestimmen, doch ist es aus Herstellungsgründen einfacher, die Zähne in gleich
bleibender Weise mit Bohrlöchern und Stiften zu bestücken, wobei dann natürlich diese Anordnung
in dem Rechenmodell und somit in den sich auswirkenden X-, Y- und Z-Werten integriert ist.
Die einfachste Anordnung ist dann gegeben, wenn für jeden Zahn bzw. für jeden Modellzahn wenig
stens zwei achsparallele Bohrlöcher gefertigt bzw. vorgefertigt und jeweils eine entsprechende An
zahl von Stiften eingesetzt werden. Bei zwei Bohrlöchern und zwei Stiften ist auch bereits die Ge
währ gegeben, daß auch die erforderliche Drehlage der Zähne in Bezug auf die Kiefermodelle exakt
eingehalten wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es ferner vorteilhaft, daß für die Bearbeitungs- und/oder
Montagevorrichtung und/oder die Zuführanordnung eine Steuerungssoftware für fünf Achsen einge
setzt wird, und zwar drei Achsen für die Bearbeitungs- bzw. Montagevorrichtung bzw. für die Zu
führanordnung und zwei Achsen für das Kiefermodell, das Duplikatmodell, die Montageplatte od. dgl.
Es ist somit eine exakte Zuordnung zwischen dem Bohrwerkzeug an sich und dem zu bearbeitenden
Teil, nämlich dem Unter- oder Oberkiefermodell möglich. Mit dem Bohrwerkzeug kann die erforderli
che X-, Y- und Z-Stellung angefahren werden, wogegen die notwendige Neigung der Bohrungen
durch entsprechende Achsverstellung der Halterung des Kiefermodells, Duplikatmodells, der Monta
geplatte od. dgl. erreicht werden kann.
Im Rahmen der Erfindung sind auch weitere Varianten des Verfahrens denkbar. Eine solche Möglich
keit sieht vor, daß die Zähne an ihren einzubettenden Enden mit einem oder mit mehreren, für die
Montage bis in die Kiefermodelle, Duplikatmodelle, Montageplatten od. dgl. reichenden Zapfen od.dgl
ausgestattet und an den Kiefermodellen, Duplikatmodellen, Montageplatten od. dgl. die entsprechen
den Öffnungen hergestellt werden.
Es müssen also nicht unbedingt Bohrlöcher und Stifte sein, um nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren die zumindest vorübergehende Befestigung zwischen den Zähnen und den Kiefermodellen zu
bewirken. Es sollen einfach an den Zähnen und an den Kiefermodellen zueinander korrespondierende
Vorsprünge, also beispielsweise Zapfen, Stifte, Stege od. dgl. und an den Kiefermodellen dazu kor
respondierende Öffnungen, Bohrungen, Nuten od. dgl., vorgesehen werden.
Gemäß einer besonderen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Zähne einzeln oder
gesamthaft in einer Montagevorrichtung und/oder Zuführanordnung in ihrer Lage entsprechend den
X-, Y- und Z-Daten zugeführt oder gehalten und einzeln oder gesamthaft im freien Raum mit Abstand
vom Unter- oder Oberkiefermodell fixiert. Es bedarf bei einem solchen Verfahren keiner vorgängigen
Bearbeitung der Zähne oder des Kiefermodells, da die Zähne bis zur endgültigen Fixierung im freien
Raum in der richtigen Lage zum Kiefermodell gehalten werden.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn zwischen die einzeln oder gesamthaft im freien
Raum mit Abstand vom Unter- und/oder Oberkiefermodell fixierten Zähne und das Kiefermodell eine
sicher und vorzugsweise endgültig die Zähne haltende Kunststoffmasse eingebracht wird. Es können
dadurch einige Arbeitsgänge eingespart werden, denn die Zähne sind in der optimalen Lage, es be
darf nicht einer vorherigen Wachseinbettung und Anprobe der Prothese, da gleich die Kunststoff
masse für die richtige Prothese eingebracht werden kann und die Zähne somit fixiert werden können,
ohne daß es der Stifte, Bohrungen, Zapfen od. dgl. bedarf.
Weitere erfindungsgemäße Merkmale und besondere Vorteile werden in der nachstehenden Be
schreibung anhand der Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Kiefermodell, in welchem über Stifte Zähne positioniert gehalten sind;
Fig. 2 das gleiche Kiefermodell mit einer Darstellung, welche nur die Stifte aufzeigt;
Fig. 3 für die Montage vorbereitete Zähne, in welchen bereits entsprechende Stifte eingesetzt sind;
Fig. 4 eine Bearbeitungseinrichtung zur Herstellung von Bohrlöchern, in welche anschließend die
Stifte eingesetzt werden;
Fig. 5 eine anstelle eines Kiefermodells eingesetzte Montageplatte, in welcher Modellzähne fixiert
werden;
Fig. 6 einen Schnitt durch die Montageplatt mit den eingesetzten Modellzähnen und einer aufge
brachten Abdruckmasse;
Fig. 7 einen Schnitt durch die Abdruckmasse mit eingesetzten Originalzähnen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen unter Berücksichtigung der
anatomischen Gegebenheiten des Patienten werden vorerst die Daten der Neigung der Kiefergelenk
bahn und der Bewegung des Unterkiefers des Patienten abgetastet oder ausgemessen. Diese Daten
werden in elektronische Impulse umgesetzt. Das vom Patienten abgenommene Unter- und Oberkie
fermodell wird z. B. mit einem Digitizer abgetastet oder auf eine andere Art und Weise ausgemessen.
Es kann hier auch ein geeignetes elektronisches Meßverfahren eingesetzt werden, wobei ein solches
Meßverfahren auch bei der Bestimmung der anatomischen Gegebenheiten des Patienten eingesetzt
werden könnte. Mittels einer entsprechenden Software werden die ermittelten Daten für die weitere
Verarbeitung aufbereitet.
Anschließend wird in einem PC-gestützten Softwaremodul anhand eines speziellen Rechenmoduls die
"optimale" Stellung der Zähne in der Zahnprothese ermittelt, wobei dann diese Daten als X-, Y- und
Z-Daten ausgegeben werden. Mittels einer numerisch gesteuerten Bearbeitungs- und/oder Montage
vorrichtung und/oder Zuführanordnung werden das Unter- und/oder Oberkiefermodell und/oder die
Zähne in eine optimale gegenseitige Stellung gebracht und miteinander verbunden oder aber für eine
folgende exakte Montage der Zähne am Unter- und/oder Oberkiefermodell vorbearbeitet. Dieses
Softwaremodul kann stets in Updates den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepaßt
werden, so daß immer der aktuellste Stand der Technik in der Zahnmedizin eingehalten werden
kann.
In den Zeichnungen ist ein Beispiel unter Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt,
nach welchem eine Bearbeitung der Zähne und des Kiefermodells vorgesehen ist. In den Fig. 1 bis 3
sind ein Oberkiefermodell 1 und zwei Zähne 2 und 3 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die Zähne 2, 3
mit Stiften 4 versehen sind, welche die Zähne 2, 3 in einer bestimmten Stellung (Lage, Neigung,
Tiefe usw.) gegenüber dem Oberkiefermodell 1 halten. In einer entsprechenden Halterung 5 sind die
Zähne 2, 3 bereits mit Stiften 4 bestückt gehalten, so daß die Zähne nach dem exakten Bohren der
Bohrlöcher in dem Oberkiefermodell 1 einfach durch Einstecken in die richtige Lage gebracht werden
können. Es ist bereits anhand der Zeichnung ersichtlich, daß eine exakte Anpassung der Lage und
Höhe der Zähne 2, 3 an den Patienten notwendig ist, denn unabhängig vom gerade gegebenen Zu
stand und der Höhe des Kieferkammes bedarf es einer entsprechenden Ausrichtung der Zähne in
Anpassung an die anatomischen Gegebenheiten des Patienten.
Das Unter- und/oder Oberkiefermodell 1 und gegebenenfalls auch die Zähne 2, 3 werden mittels einer
numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung für eine nachfolgende Handmontage vorbearbeitet.
Es ist natürlich auch denkbar, nach dem Bearbeitungsvorgang auch die Montage zu automatisieren.
Das Unter- und/oder Oberkiefermodell 1 und gegebenenfalls auch die Zähne 2, 3 werden mittels der
numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte vorliegenden
Daten vorbearbeitet werden, um den Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Zähne im Kie
fermodell festzulegen. Die Verstellmöglichkeiten in den entsprechenden Richtungen sind in Fig. 4
entsprechende mit den Buchstaben X, Y und Z und Richtungspfeilen gekennzeichnet. Als numerisch
gesteuerte Bearbeitungsvorrichtung wird gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Beispiel ein Bohrautomat
6 eingesetzt, in welchem das Unter- oder Oberkiefermodell 1 und gegebenenfalls auch die Zähne 2, 3
befestigt werden. Für die Zähne 2, 3 kann für die Bearbeitung und auch für die nachfolgende Bearbei
tung ein als Zahnhalter 7 wirkender Aufbau vorgesehen werden, wobei sowohl in dem Kiefermodell
1 als auch in den Zähnen 2, 3 Bohrlöcher zur Aufnahme von Stiften 4 hergestellt werden.
Die Bohrlöcher werden zumindest in den Kiefermodellen aufgrund der als X-, Y- und Z-Werte vorlie
genden Daten in unterschiedlichen Neigungen und mit unterschiedlicher Tiefe hergestellt werden,
wobei der Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher zusammen mit den einzuset
zenden Stiften 4 die optimale Stellung der Zähne 2, 3 am Unter- oder Oberkiefermodell 1 bewirken.
Zweckmäßigerweise werden für jeden Zahn wenigstens zwei achsparallele Bohrlöcher gefertigt und
jeweils eine entsprechende Anzahl von Stiften eingesetzt. Die Anordnung von jeweils zwei Bohrlö
chern und zwei Stiften 4 reicht völlig aus, da dann auch schon eine exakte Ausrichtung in "Achs
richtung" der Zähne 2, 3 erreicht ist.
Es ist verfahrensmäßig am einfachsten, wenn alle Zähne 2, 3 in gleicher Weise vorbearbeitet werden
und daß die unterschiedlichen Stellungen, Neigungen, Tiefen usw. durch unterschiedliche Bearbei
tung der Unter- oder Oberkiefermodelle 1 geschaffen werden.
Für die Bearbeitungs- und/oder Montagevorrichtung kann eine Steuerungssoftware mit fünf Achsen
eingesetzt werden, und zwar drei Achsen X, Y und Z für den Bearbeitungs- bzw. Montageteil und
zwei Achsen A und B für das Kiefermodell 1. Diese beiden Drehachsen A und B sowie der Halte
rungsteil 8 für das Kiefermodell 1 sind ebenfalls der Fig. 4 zu entnehmen. Die in den drei Achsen X,
Y und Z verstellbare Spindeleinheit 8 des Bohrautomaten 6 ist mit einem entsprechenden Bohrwerk
zeug 9 bestückt. Die ganze Bearbeitungs- und Montagevorrichtung ist auf einer Grundplatte 10 mon
tiert und zweckmäßig mit einem die ganze Vorrichtung umschließenden Gehäuse mit Fensteröffnun
gen versehen, da es sich hier doch um eine hochpräzise mechanische Vorrichtung handelt.
Für die Anzeige der Daten (Meßdaten; X-, Y- und Z-Daten; Funktionswerte) und für die räumliche
Darstellung der vorgesehenen optimalen Stellung der Zähne ist die zusätzliche Anordnung eines
Bildschirmes vorteilhaft. Natürlich sind Möglichkeiten zum Ausdruck der Daten oder auch zum Aus
druck einer zeichnerisch bildlichen Darstellung der optimalen Stellung der Zähne vorgesehen.
Ein besonderer Verfahrensablauf wird anhand der Fig. 5 bis 7 erläutert. Es kann hier ein Dupli
katmodell oder aber in einfacher Weise eine beispielsweise ebene Montageplatte 12 anstelle des
Kiefermodells 1 eingesetzt werden. Es können hier auch vorerst Modellzähne 2′, 3′ eingesetzt wer
den, welche in sinnvoller Weise bereits mit vorgefertigten Bohrlöchern versehen sind, wenn ein
Verfahrensablauf mit den Bohrlöchern und Stiften 4 erfolgt. Es kann dadurch eine teure und arbeit
saufwendige Bearbeitung aller Zähne vermieden werden und außerdem ist man von Fertigungstole
ranzen bei den industriell gefertigten Zähnen unabhängig. Es stellt ja ein besonderes Problem dar,
alle Originalzähne in exakt gleicher Weise in eine Halterung einzuspannen, um eine exakte Bearbei
tung (Herstellung einer Bohrung) durchführen zu können. Es werden hier also die Modellzähne 2′, 3′
mit den Stiften 4 versehen und entsprechend den vorgegebenen X-, Y- und Z-Daten werden zur
Erzielung einer optimalen Stellung eines jeden Zahnes in der Montageplatte 12 Löcher gebohrt, wo
bei in gleicher Weise wie bei der Erläuterung zu den Fig. 1 bis 3 die Einbohrtiefe, die Neigung des
Bohrloches oder auch die Länge der einzusetzenden Stifte 4 Einstellmöglichkeiten für eine exakte
Positionierung der Modellzähne 2′, 3′ sind. Mittels der Stifte 4 erfolgt also eine exakte Positionierung
und eine entsprechende Befestigung der Modellzähne 2′, 3′ an der Montageplatte 12. Anstelle der
Stifte könnten im Sinne der Erfindung auch andere Teile oder andere Verfahrensschritte eingesetzt
werden. Beispielsweise könnte die Modellzähne auch an der Montageplatte angeklebt oder mit einer
Abgußmasse befestigt werden. Daher kann auch die Montageplatte eben ausgeführt oder aber mit
entsprechenden Erhebungen oder Vertiefungen versehen werden.
Wenn nun also die Modellzähne 2′, 3′ in ihrer Position fest gehalten sind, wird beispielsweise mit
einem in der Zahntechnik üblichen Abdrucklöffel 13 eine Abdruckmasse 14 auf die gesamte Zahnrei
he oder entsprechend auf einen einzelnen Zahn aufgedrückt. Nach dem Erhärten der Abdruckmasse
14 werden die Modellzähne 2′, 3′ aus der Abdruckmasse 14 herausgezogen bzw. der Abdrucklöffel
13 samt der Abdruckmasse wird von der mit den Modellzähnen 2′, 3′ bestückten Montageplatte 12
abgehoben. Durch die Abdruckmasse 14 wird nun sozusagen ein Negativ der Zahnreihe geschaffen,
so daß nur noch die endgültigen Originalzähne 2, 3 in die vorgeformten Öffnungen eingedrückt wer
den müssen. Die aufeinanderfolgenden Originalzähne 2, 3 haben dann schon die exakt richtige Posi
tion, wobei hier dann auch in einem üblichen Rahmen liegende Toleranzabweichungen keine Rolle
spielen, da die Abdruckmasse 14 aus einem zumindest übliche Toleranzabweichungen zulassenden
elastischem Material besteht.
Die in der Abdruckmasse 14 eingesteckten Originalzähne 2, 3 werden sodann in eine entsprechende
Position zu einem Kiefermodell 1 bzw. einer darüber gelegten Basisplatte gebracht, so daß dann die
Zähne mit Wachs oder einem geeigneten Kunststoff fest oder vorübergehend fest mit der Basisplatte
und natürlich auch die Zähne der Zahnreihe gegenseitig verbunden werden können.
Das Aufstellen und Einstecken der Modellzähne 2′, 3′ in die Montageplatte kann mittels einer ent
sprechend gesteuerten Montagevorrichtung oder aber von Hand aufgrund der vorhandenen Daten
angaben erfolgen. Es kann ja auch bei einer nachfolgenden Handmontage keine Abweichung von der
optimalen Stellung der Zähne geben, da die Bohrlöcher exakt vorbereitet sind und die Länge der
Stifte 4 vorgeschrieben wird.
Die endgültige Anpassung bzw. die Verbindung der Zähne mit der Basisplatte in Anpassung an das
Kiefermodell kann in der Bearbeitungs- und Montagevorrichtung gemäß Fig. 4 oder aber in einem
Artikulator oder einem artikulatorähnlichen Gerät stattfinden.
Ob und mit welchen Mitteln gegebenenfalls die Stifte 4 in den Bohrlöchern - eventuell auch nur in
den Zähnen 2, 3 - zusätzlich verklebt oder auf sonstige Art unverschieblich festgehalten werden, soll
nicht näher erläutert werden, da dem Fachmann hier mannigfache Möglichkeiten offenstehen.
Im Rahmen der Erfindung können auch andere Varianten als Bohrlöcher und Stifte 4 eingesetzt
werden. So wäre es auch denkbar, die Zähne 2, 3 an ihren einzubettenden Enden 11 mit einem oder
mit mehreren, für die Montage bis in die Kiefermodelle 1 reichenden Zapfen od.dgl auszustatten und
an den Kiefermodellen 1 dann die entsprechenden Öffnungen herzustellen. Weiters könnten auch
entsprechende Stege oder Rippen vorgesehen werden, gegebenenfalls in einer Art Kreuzschlitzform,
wobei dann am Kiefermodell 1 korrespondierende Öffnungen, Nuten od. dgl. vorgesehen werden. Bei
solchen Anordnungen, welche in axialer Richtung nur ein kurzes Ineinandergreifen bewirken, könnte
es notwendig sein, daß die Zähne 2, 3 beispielsweise durch Verkleben zumindest vorübergehend mit
dem Kiefermodell 1 verbunden werden.
Es wäre aber auch denkbar, keine Vorbearbeitung durchzuführen und die Zähne 2, 3 ohne Stifte 4
oder sonstige vorstehende Verbindungsteile auszubilden und durch eine Art Roboter als Montage
vorrichtung die Zähne an die richtige Stelle am Kiefermodell setzen zu lassen. Es können dann bei
spielsweise die Zähne in dem Roboter raumkoordinatenbezogen gegenüber dem z. B. als Gipsmodell
ausgeführten Kiefermodell gehalten werden, bis die Kunststoffmasse für die sichere und endgültige
Halterung der Zähne sorgt. In diesem Zusammenhang können verschiedenste Montagevorrichtungen
und/oder Zuführanordnungen vorgesehen werden, welche die Zähne einzeln oder gesamthaft ihrer
Lage entsprechend den X-, Y- und Z-Daten zuführen und/oder halten. Die Zähne 2, 3 werden dann
also im freien Raum mit entsprechendem Abstand vom Kiefermodell 1 fixiert gehalten, wobei an sich
das bisher übliche Wachs für eine nachfolgende Anprobe der Prothese beim Patienten eingebracht
werden könnte. Nachdem aber die Zähne aufgrund der ermittelten und errechneten Daten bereits in
der optimalen Stellung gehalten werden, kann gleich die die Zähne endgültig haltende und fixierende
Kunststoffmasse, welche ja Teil der endgültigen Prothese ist, eingebracht werden.
Für die Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind mehrere Vorrichtungen erforderlich,
mit der die einzelnen Verfahrensschritte abgedeckt werden können. Mit einem ersten Gerät wird die
Kiefergelenksbahnneigung und die Bewegung des Unterkiefers des Patienten gemessen, der die
Prothese erhalten soll. Dieses Gerät tastet die anatomischen Eigenheiten ab und setzt die Daten in
elektronische Impulse um. Damit in Verbindung steht ein Softwaremodul, welches diese Impulse
speichert und für die elektronische Weiterverarbeitung aufbereitet. Ein weiteres Gerät, zweckmäßig
ein Digitizer, sorgt für das Abtasten des Unter- und Oberkiefermodells. Eine zugehörige Software
bereitet die ermittelten Daten für die weitere Verarbeitung auf. In einem PC-gestützten Softwaremo
dul wird anhand eines Rechenmodells die "optimale" Stellung der Zähne in der Prothese ermittelt.
Diese Daten werden als X-, Y- und Z-Werte ausgegeben. Das Softwaremodul errechnet den optima
len Ort, an dem der betreffende Zahn aufgestellt werden soll, die Höhe des Zahnes sowie den Auf
stellwinkel. Das Rechenmodell berücksichtigt die jeweils modernsten Erkenntnisse der Zahnmedizin
über Kieferrelation, Kaubewegung und Zahnstellung und kann laufend den neuesten technischen und
medizinischen Erkenntnissen angepaßt werden. Es liefert zudem Ergebnisse, welche unabhängig vom
Ausbildungsstand und methodischen Präferenzen des jeweiligen Zahntechnikers objektivierbar und
jederzeit reproduzierbar sind. Schließlich werden dann gemäß dem gezeigten Beispiel in einem nume
risch gesteuerten Bohrautomaten sowohl das als Gipsmodell ausgestaltete Kiefermodell oder ein
Duplikatmodell aus beliebigem Material oder eine Montageplatte aus beliebigem Material als auch die
Zähne, welche in der Prothese befestigt werden sollen oder entsprechende Modellzähne, einge
spannt. Sodann werden Bohrlöcher für die Aufnahme der Stifte im Kiefermodell, im Duplikatmodell
oder in der Montageplatte sowie in den einzelnen Zähnen hergestellt oder es werden beispielsweise
bereits vorgebohrte Modellzähne eingesetzt. Die Plazierung der Bohrlöcher im Kiefermodell, im Du
plikatmodell, in der Montageplatte od. dgl. bestimmt den Aufstellort des Zahnes, die Tiefe der Boh
rung sowie die Länge des eingesetzten Stiftes bestimmen die Höhe und der Bohrwinkel im Kiefermo
dell, im Duplikatmodell, in der Montageplatte od. dgl. ergibt die spätere Neigung des Zahnes.
Ob nun direkt die Zähne eingesetzt werden oder aber das Herstellverfahren über den vorherigen
Einsatz von Modellzähnen geführt wird, ergibt sich immer eine gleichbleibende Qualität der fertigen
Prothese nach dem letzten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Beim Einsatz von Stiften erge
ben sich erfindungsgemäß ebenfalls eine Reihe von Möglichkeiten. In der Regel werden die Stifte als
Stäbe mit kreisförmigem Querschnitt ausgeführt sein. Es ist aber auch denkbar, Stifte mit anderer
Querschnittsform, z. B. quadratisch bzw. drei- oder mehreckig bzw. elliptisch, vorzusehen. Es könn
ten dann auch bei anderer als kreisförmiger Querschnittsform zylindrische Bohrlöcher hergestellt
werden. Mit entsprechender Toleranz der Bohrung können die Eckbereiche der Stifte in die Boh
rungswandung formschlüssig einpressen, so daß u. U. auch ein einziger Stift für jeden Zahn ausrei
chen würde, wenn dadurch schon die Verdrehsicherheit gewährleistet ist. Mittels eines entsprechen
den Fräsers oder eines anderen Werkzeuges kann aber auch ein im Querschnitt andersförmiges
"Bohrloch" hergestellt werden, um die mehreckigen oder ovalen Stifte einsetzen zu können. Für die
Stifte können die geeigneten Materialien eingesetzt werden. So ist es denkbar, hier Stahl, insbeson
dere rostfreien Stahl, Aluminium, Messing oder andere Metalle, aber auch Kunststoffe, z. B. faser
verstärkte Kunststoffe einzusetzen.
Mit der maschinellen Abnahme der Bestimmungsdaten im Kiefer über die modellhafte Umsetzung in
einem Rechenprogramm bis zur elektronisch gesteuerten Herstellung des Zahnersatzes in einem
geschlossenen Datensystem wird die Zahnprothetik von den vielen individuellen Einflußfaktoren
unabhängig, welche die Qualität eines Zahnersatzes derzeit noch maßgeblich beeinflussen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl für die Teil- als auch die Totalprothetik einsetzen
und wirkt sich auch vorteilhaft bei der Kieferregulierung bei Kindern aus, da hier beispielsweise im
fast umgekehrten Sinne die Idealstellung der Zähne feststellbar ist und die Regulierung solange
durchgeführt wird, bis sich die Stellung der Zähne einer Idealstellung beim entsprechenden Patienten
nähert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Zahnprothesen unter Berücksichtigung der anatomischen Gegeben
heiten des Patienten, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten der Neigung der Kiefergelenkbahn und
der Bewegung des Unterkiefers des Patienten abgetastet oder ausgemessen und erfaßt sowie in
elektronische Impulse umgesetzt werden, daß ein Unter- und ein Oberkiefermodell abgetastet oder
ausgemessen und mittels einer zugehörigen Software die ermittelten Daten für die weitere Verarbei
tung aufbereitet werden, daß anschließend in einem PC-gestützten Softwaremodul anhand eines
Rechenmoduls die "optimale" Stellung der Zähne in der Zahnprothese ermittelt und diese Daten als
X-, Y- und Z-Daten ausgegeben werden, und daß dann mittels einer numerisch gesteuerten Bearbei
tungs- und/oder Montagevorrichtung (6) und/oder Zuführanordnung das Unter- und/oder Oberkiefer
modell (1), ein Duplikatmodell, eine Montageplatte (12) od. dgl. und/oder die Zähne (2, 3,2′,3′) in eine
optimale gegenseitige Stellung gebracht und die Zähne (2, 3,2′,3′) miteinander und/oder die Zähne
(2, 3,2′,3′) mit dem Unter- und/oder Oberkiefermodell (1), dem Duplikatmodell, der Montageplatte
(12) od. dgl. verbunden werden oder für eine folgende exakte Montage der Zähne (2, 3) am Unter
und/oder Oberkiefermodell (1) vorbearbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Zähne (2, 3) vorerst Modellzähne
(2′,3′) verwendet und anhand der X-, Y- und Z-Daten in eine für die endgültige Lage gegeneinander
ausgerichtete Stellung gebracht und an einem Duplikatmodell, einer Montageplatte (12) od. dgl. befe
stigt werden, daß anschließend eine Abdruckmasse (14) auf die gesamte Zahnreihe der Modellzähne
(2′,3′) aufgesetzt und erhärtet wird, daß daraufhin die lagegerecht positionierten Modellzähne (2′,3′)
aus der Abdruckmasse (14) herausgezogen und die endgültigen Originalzähne (2,3) in die geformte
Abdruckmasse (14) eingedrückt werden, worauf dann die Zähne (2, 3) an einer Basisplatte mittels
Wachs, Kunststoff od. dgl. fest bzw. vorübergehend fest verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Unter- und/oder Oberkiefer
modell (1), ein Duplikatmodell, eine Montageplatte (12) od. dgl. und gegebenenfalls die Zähne (2, 3)
mittels einer numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung (6) für eine nachfolgende Handmontage
vorbearbeitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Unter- und/oder Oberkie
fermodell (1), das Duplikatmodell, eine Montageplatte (12) od. dgl. und gegebenenfalls die Zähne
(2, 3) mittels der numerisch gesteuerten Bearbeitungsvorrichtung (6) aufgrund der als X-, Y- und Z-
Werte vorliegenden Daten vorbearbeitet werden, um den Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe
der Zähne (2, 3) gegenüber dem Kiefermodell (1) festzulegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als numerisch ge
steuerte Bearbeitungsvorrichtung (6) ein Bohrautomat eingesetzt ist, in welchem das Unter- oder
Oberkiefermodell (1), ein Duplikatmodell, eine Montageplatte (12) od. dgl. und gegebenenfalls auch
die Zähne (2, 3) befestigt werden, wobei sowohl in dem Kiefermodell (1), dem Duplikatmodell, der
Montageplatte (12) od. dgl. und gegebenenfalls auch in den Zähnen (2, 3) Bohrlöcher zur Aufnahme
von Stiften (4) hergestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zähne bereits mit Bohrlöchern
versehene Modellzähne (2′ ,3′) eingesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrlöcher zumindest in den Kie
fermodellen (1), in den Duplikatmodellen, in den Montageplatten (12) od. dgl. aufgrund der als X-, Y-
und Z-Werte vorliegenden Daten in unterschiedlichen Neigungen und mit unterschiedlicher Tiefe
hergestellt werden, wobei der Ort, die Stellung, die Neigung und die Tiefe der Bohrlöcher zusammen
mit den einzusetzenden Stiften die optimale gegenseitige Stellung der Zähne (2, 3) und eine optimale
Stellung gegenüber dem endgültigen Unter- oder Oberkiefermodell (1) bewirken.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Zahn (2, 3) bzw.
für jeden Modellzahn (2′,3′) wenigstens zwei achsparallele Bohrlöcher gefertigt bzw. vorgefertigt
und jeweils eine entsprechende Anzahl von Stiften (4) eingesetzt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bearbeitungs
und/oder Montagevorrichtung (6) und/oder die Zuführanordnung eine Steuerungssoftware für fünf
Achsen eingesetzt wird, und zwar drei Achsen (X,Y,Z) für die Bearbeitungs- bzw. Montagevorrich
tung bzw. für die Zuführanordnung und zwei Achsen (A,B) für das Kiefermodell (1), das Duplikatmo
dell, die Montageplatte (12) od. dgl.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zähne (2, 3) an ihren einzubettenden Enden (11) mit einem oder mit mehreren, für die Montage bis in
die Kiefermodelle (1), Duplikatmodelle, Montageplatten (12) od. dgl. reichenden Zapfen od.dgl ausge
stattet und an den Kiefermodellen (1), Duplikatmodellen, Montageplatten (12) od. dgl. die entspre
chenden Öffnungen hergestellt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1 und einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zähne (2, 3) einzeln oder gesamthaft in einer Montagevorrichtung und/oder Zuführanordnung
in ihrer Lage entsprechend den X-, Y- und Z-Daten zugeführt oder gehalten werden und einzeln oder
gesamthaft im freien Raum mit Abstand vom Unter- oder Oberkiefermodell (1) fixiert werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die einzeln oder gesamt
haft im freien Raum mit Abstand vom Unter- und/oder Oberkiefermodell (1) fixierten Zähne (2, 3) und
das Kiefermodell (1) eine sicher und vorzugsweise endgültig die Zähne haltende Kunststoffmasse
eingebracht wird.
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