DE19531640C2 - Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Holz - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von HolzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung der
Bruchfestigkeit von Holz nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1, wie sie aus der DE 43 43 520 bekannt ist.
Holz ist ein orthotroper, inhomogener Werkstoff, der auch
durch Längsspaltung infolge von Zug quer zur Faserorientierung
(radiale und tangentiale Biegefestigkeit), Schub parallel zur
Faserorientierung (radiale und tangentiale Scherfestigkeit)
oder aber durch Faserknicken unter achsialem Druck versagen
kann.
Diese Quer- und Längsfestigkeiten wurden bislang an groben La
borproben, die aus gefällten Bäumen entnommen wurden, unter
ausgewählten Laborbedingungen, hinsichtlich Feuchte und Tempe
ratur, bestimmt.
Gerade bei Fragen der Verkehrssicherheit oder aber im Forst
selbst, interessiert jedoch mehr die Frage der Holzfestigkeit
am stehenden Baum.
Aus der DE 42 28 843 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der
die Bruchfestigkeit von Holz über die Bruchenergie bestimmt
werden kann. Die Erfassung weiterer Parameter ist mit dieser
Vorrichtung nicht möglich.
Des weiteren ist aus der DE 36 13 995 eine Prüfmaschine zum
Überprüfen der Zug- und Scherfestigkeit von Holz und Mauerwerk
bekannt, mit der die Untersuchung von kleineren Holzproben je
doch nicht möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der e. g. Art
bereitzustellen, welche auf einfache Weise auf die Bestimmung
der Holzqualität anhand von Proben auf mehrere Belastungsarten
erweiterbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestal
tungen der Erfindung.
Das wesentlich Neue an dieser Erfindung ist die Möglichkeit
Holzfestigkeiten, also Bruchspannungen für mehrere Belastungs
arten unter Feldbedingungen messen zu können. Alle anderen Ge
räte zur Bestimmung der Holzqualität basieren auf der Messung
von Dichteunterschieden, Steifigkeitsunterschieden oder Ände
rungen des Absorptionsgrads. Für die Beurteilung der Tragfä
higkeit von stehenden Bäumen bzw. Schnittholz ist aber die
Kenntnis der Bruchfestigkeit unerläßlich.
Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung besteht darin, daß
Holzproben verwendet werden können, die mit einem handelsübli
chen Zuwachsbohrer dem Holz entnommen werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß aus dem
Anstieg der Kraft-Wegmessung der Elastizitäts- bzw. Schubmodul
für die entsprechende Belastungsart bestimmt werden kann.
Außerdem lassen sich bei Kenntnis der Proben- und Auflagergeo
metrie aus den, bis zum Bruch für die einzelnen Belastungsar
ten jeweils aufgebrachten, Maximalkräften die radialen und
tangentialen Biegefestigkeiten und die radialen und tangen
tialen Scherfestigkeiten sowie die achsialen Druckfestigkeiten
berechnen.
Die Erfindung wird im folgenden mit Hilfe eines Ausführungs
beispiels anhand der Figuren näher erläutert.
Dabei zeigt die Fig. 1 einen Schnitt durch das Gehäuse 5 und
die Fig. 2 die Außenseite des Gehäuses 5.
Die Fig. 1 zeigt das aufgeschnittene Gehäuse 5, an dessen
Seite sich eine Kurbel 14 befindet, mit deren Hilfe ein Dreh
moment auf ein, sich im Gehäuse befindliches Kraftaufnehmer 3
übertragen wird. Das Kraftaufnehmer 3 ist drehbar gelagert auf
einer Zahnplatte 15 befestigt. Als Kraftaufnehmer 3 wurde hier
eine Meßuhr mit Schleppzeiger gewählt, welche zur Übertragung
der Kraft eine Krafteinleitungszunge 19 aufweist, die über
einen Anschlag 20 fest mit der Zahnplatte 15 verbunden ist.
Das Kraftaufnehmer 3 kann auch eine in der Nähe der Drehachse
befestigte Blattfeder sein, deren freies Ende mit dem Anschlag
20 zusammenwirkt, wobei die Kraft mit, auf der Blattfeder be
festigten, Dehnmeßstreifen und nachgeschalteter Auswerteelek
tronik erfaßt wird.
In Verbindung mit der Zahnplatte 15 steht eine, in Längsrich
tung verschieblich angeordnete Zahnstange 16, die gelenkig mit
einem zweiarmigen Hebel 18, mit veränderbarem Hebelarmverhält
nis, verbunden ist, an dessen anderen Ende eine Schubstange 13
gelenkig angeordnet ist, auf welcher der bewegliche Teil der
Belastungseinrichtungen, die Schubbacken 8, 9, 10, 11, 12 fest
montiert ist. Der feste Teil der Belastungseinrichtungen, die
entsprechenden Schubbacken 8, 9, 10, 11 und 12, ist fest am
Gehäuse montiert. Diese Schubbacken 8, 9, 10, 11 und 12 sind
in der Fig. 2 detailliert dargestellt. Im folgenden werden die
Schubbacken entsprechend ihrer Verwendung differenziert be
nannt. Am Ende dieser Schubstange sitzt als Wegaufnehmer 1
eine Wegmeßuhr zur Anzeige des während der Belastung aufgetre
tenen Verformungsweges. Diese Wegmessung kann auch durch Ver
wendung elektronischer Wegmeßsysteme kapazitiv oder induktiv
erfolgen. Eine indirekte Messung über Dehnungsmeßstreifen ist
auch möglich.
Mit Hilfe einer fest auf dem Gehäuse montierten Bohrung 8 und
einem auf der beweglichen Schubstange 13 montierten Hebel 8
kann ein Bohrkern 6 mit einer Biegelast zur Bestimmung der ra
dialen Biegefestigkeit beaufschlagt werden, indem die Kurbel
gedreht, damit die Zahnplatte 15 gedreht, die Zahnstange 16
bewegt, der zweiseitige Hebel 18 ausgelenkt und schließlich
die Schubstange 13 verschoben wird. Die Last wird solange ge
steigert, bis der Bohrkern unter der anliegenden Biegelast
bricht. Die dabei am Bohrkern 6 erzeugte Maximallast wird am
Schleppzeiger des Kraftaufnehmers 3 als Drehmoment zwischen
Zahnplatte 15 und Kraftaufnehmer 3 angezeigt.
Mit Hilfe zweier, an die Form des Bohrkerns 6 angepaßter,
Scherbacken 9 kann durch Verschieben der Schubstange 13 eine
Schubbelastung zur Bestimmung der radialen Scherfestigkeit auf
den Bohrkern 6 ausgeübt werden. Eine Scherbacke 9 ist hierbei
am Gehäuse 5, die andere Scherbacke 9 an der beweglichen
Schubstange 13 befestigt. Die Last wird solange gesteigert,
bis der Bohrkern unter der anliegenden Schublast bricht. Die
dabei am Bohrkern 6 erzeugte Maximallast wird am Schleppzeiger
des Kraftaufnehmers 3 als Drehmoment zwischen Zahnplatte 15
und Kraftaufnehmer 3 angezeigt.
Mit Hilfe dreier, in einer Flucht angeordneter, Bohrungen 10
kann durch Verschieben der Schubstange 13 eine Schubbelastung
zur Bestimmung der tangentialen Scherfestigkeit auf den Bohr
kern 6 ausgeübt werden. Die mittlere Bohrung 10 ist hierbei
auf der Schubstange 13, die beiden äußeren Bohrungen 10 sind
am Gehäuse 5 befestigt. Die Last wird solange gesteigert, bis
der Bohrkern unter der anliegenden Schublast bricht. Die dabei
am Bohrkern 6 erzeugte Maximallast wird am Schleppzeiger des
Kraftaufnehmers 3 als Drehmoment zwischen Zahnplatte 15 und
Kraftaufnehmer 3 angezeigt.
Mit Hilfe zweier, an die Form des Bohrkerns 6 angepaßter Preß
backen 11 kann durch Verschieben der Schubstange 13 eine
Druckbelastung zur Bestimmung der Druckfestigkeit auf den
Bohrkern 6 ausgeübt werden. Eine Preßbacke 11 ist hierbei am
Gehäuse 5, die andere Preßbacke 11 an der beweglichen Schub
stange 13 befestigt. Die Last wird solange gesteigert, bis der
Bohrkern unter der anliegenden Drucklast bricht. Die dabei am
Bohrkern 6 erzeugte Maximallast wird am Schleppzeiger des
Kraftaufnehmers 3 als Drehmoment zwischen Zahnplatte 15 und
Kraftaufnehmer 3 angezeigt.
Mit Hilfe einer, fest auf dem Gehäuse montierten, Klemmvor
richtung und einem auf der beweglichen Schubstange 13 montier
ten Hebel 12 kann eine, in der Schneidevorrichtung 4 angefer
tigte, Bohrkernscheibe 7 mit einer Biegelast zur Bestimmung
der tangentialen Biegefestigkeit beaufschlagt werden. Die Last
wird solange gesteigert, bis die Bohrkernscheibe unter der an
liegenden Biegelast bricht. Die dabei an der Bohrkernscheibe 7
erzeugte Maximallast wird am Schleppzeiger des Kraftaufnehmers
3 als Drehmoment zwischen Zahnplatte 15 und Kraftaufnehmer 3
angezeigt.
Da zur Biegebelastung eines Bohrkerns bzw. einer Bohrkern
scheibe wesentlich niedrigere Kräfte notwendig sind als zur
Druck- oder Schubbelastung eines Bohrkerns, können bei Verwen
dung einer mechanischen Meßuhr zur Erweiterung des Meßbereichs
die Hebelverhältnisse des zweiseitigen Hebels 18 durch Lageän
derung des Getriebeschaltknopfes 2 entsprechend variiert wer
den.
Mit Hilfe von elektronischen Meßwertaufnehmern für Kraft und
Weg kann die Aufnahme von Kraft- Verformungskurven wesentlich
erleichtert werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Holz be
stehend aus zwei gegeneinander verschiebbaren Elementen mit
zwei Paaren von Schubbacken zur Ausübung von Biege- und
Schubkräften auf eine Holzprobe, wobei ein Teil eines jeden
Paares von Schubbacken fest mit dem einen Element und der
andere Teil fest mit dem anderen Element verbunden ist, ei
nem Kraftaufnehmer und einem Wegaufnehmer zur Erfassung der
Verschiebung der beiden verschiebbaren Elemente, gekenn
zeichnet durch:
- a) eine Gleitschiene (13) und ein Gehäuse (5) als die zwei gegeneinander verschiebbaren Elemente, wobei die Gleit schiene (13) linear im Gehäuse (5) verschiebbar ist,
- b) eine Kurbel (14), die über einen Kraftaufnehmer (3) auf eine drehbare Zahnplatte (15) wirkt,
- c) eine Zahnstange (16) welche mit der Zahnplatte (15) zu sammenwirkt und
- d) einen zweiarmigen Hebel (18) mit veränderbarem Hebelarm verhältnis, der an einem Ende gelenkig mit der Zahn stange (16) und am anderen Ende gelenkig mit der Gleit schiene (13) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch weitere
Schubbacken (9) zur Ermittlung der radialen Scherfestigkeit
von Holzproben, wobei eine Schubbacke fest mit der Gleit
schiene (13) und die andere Schubbacke fest mit dem Gehäuse
(5) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
weitere Schubbacken (10) zur Ermittlung der tangentialen
Scherfestigkeit von Holzproben, wobei eine Schubbacke fest
mit der Gleitschiene (13) und zwei weitere Schubbacken fest
mit dem Gehäuse (5) verbunden sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeich
net durch eine weitere Schubbacke (12) zur Ermittlung der
tangentialen Biegefestigkeit von Holzprobenscheiben, wobei
die Schubbacke (12) fest mit der Gleitschiene (13) und eine
Klemmvorrichtung für die Holzprobenscheibe fest mit dem Ge
häuse (5) verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeich
net durch eine Schneidevorrichtung (4) am Gehäuse (5).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995131640 DE19531640C2 (de) | 1995-08-29 | 1995-08-29 | Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Holz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995131640 DE19531640C2 (de) | 1995-08-29 | 1995-08-29 | Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Holz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19531640A1 DE19531640A1 (de) | 1997-03-06 |
DE19531640C2 true DE19531640C2 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=7770601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995131640 Expired - Lifetime DE19531640C2 (de) | 1995-08-29 | 1995-08-29 | Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Holz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19531640C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN1307414C (zh) * | 2005-04-11 | 2007-03-28 | 南京航空航天大学 | 拉剪压剪复合加载试验装置 |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1973178U (de) * | 1967-09-14 | 1967-11-23 | Westfaelische Berggewerkschaft | Pruefmaschine fuer die einzeldrahtpruefung. |
DE3613995C2 (de) * | 1986-04-25 | 1988-12-01 | Martin 7835 Teningen De Becker | |
DE4228843A1 (de) * | 1992-08-29 | 1994-03-10 | Kernforschungsz Karlsruhe | Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Prüfzylindern |
-
1995
- 1995-08-29 DE DE1995131640 patent/DE19531640C2/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1973178U (de) * | 1967-09-14 | 1967-11-23 | Westfaelische Berggewerkschaft | Pruefmaschine fuer die einzeldrahtpruefung. |
DE3613995C2 (de) * | 1986-04-25 | 1988-12-01 | Martin 7835 Teningen De Becker | |
DE4228843A1 (de) * | 1992-08-29 | 1994-03-10 | Kernforschungsz Karlsruhe | Vorrichtung zur Ermittlung der Bruchfestigkeit von Prüfzylindern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19531640A1 (de) | 1997-03-06 |
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