DE19530238A1 - Verfahren zur Überprüfung einer Sicherheitseinrichtung und Gerät zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Überprüfung einer Sicherheitseinrichtung und Gerät zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Überprüfung
einer Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuginsassen nach der
Gattung des Anspruchs 1 bzw. von einem Gerät zur
Durchführung des Verfahrens nach der Gattung des Anspruchs
2. Eine Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuginsassen ist
beispielsweise aus der Zeitschrift 1141 Ingenieurs de
1′Automobile (1982) No. 6, Seite 69 ff, insbesondere Fig.
19 auf Seite 74, bekannt. Eine derartige
Sicherheitseinrichtung umfaßt sogenannte Zündpillen, die von
einem Steuergerät angesteuert werden. Die Zündpillen
aktivieren nach Ansteuerung eine gaserzeugende Treibladung,
die in Wirkverbindung mit einem Rückhaltemittel für
Fahrzeuginsassen, wie insbesondere einem Gassack steht und
diesen Gassack aufbläst. Aus US-PS 3,911,391 ist ein
Verfahren zur Überprüfung derartiger Zündpillen bekannt. Die
zu überprüfenden Zündpillen werden dabei mit einem von einer
Prüfstromquelle gelieferten Prüfstrom beaufschlagt. Der
dabei entstehende Spannungsabfall wird in einer
Vergleichsschaltung mit der von einer
Referenzspannungsquelle gelieferten Spannung verglichen. Die
Genauigkeit einer derartigen Messung hängt von der
Genauigkeit des Prüfstroms ab, mit dem die Zündpille während
der Prüfung beaufschlagt wird. Bei integrierten Schaltungen
ist es jedoch vergleichsweise schwierig und aufwendig, eine
hochpräzise Stromquelle vorzusehen.
Die Erfindung geht von der Tatsache aus, daß in Gestalt
integrierter Schaltungen zwar relativ leicht und mit relativ
wenig Aufwand Stromquellen bereitgestellt werden können, die
jedoch keinen hochpräzisen Strom liefern. Das
erfindungsgemäße Verfahren schlägt daher als Alternative
eine Referenzmessung vor, in dem zunächst in einem ersten
Verfahrens schritt ein hochpräziser Referenzwiderstand mit
einem Prüfstrom beaufschlagt und der dabei an dem
Referenzwiderstand entstehende Spannungsabfall gemessen
wird. In einem zweiten Verfahrensschritt wird sodann die zu
überprüfende Zündpille mit dem Prüfstrom beaufschlagt und
der an dem Widerstand der Zündpille entstehende
Spannungsabfall gemessen. Schließlich wird ausgehend von den
erfaßten Spannungsabfällen und dem bekannten Widerstandswert
des Referenzwiderstandes der aktuelle Widerstand der
Zündpille ermittelt. Das erfindungsgemäße Verfahren bietet
den Vorteil, daß eine hochgenaue Bestimmung des
Widerstandswertes der Zündpille ermöglicht wird, ohne daß es
eines hochgenauen Prüfstromes bedarf. Dadurch läßt sich eine
derartige Messung auch bei in integrierter Schaltungstechnik
ausgeführten Geräten durchführen. Ein für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgestaltetes Gerät umfaßt
neben einer Quelle für den Prüfstrom und mindestens einer
Zündpille einen hochpräzisen Referenzwiderstand sowie
Schaltmittel, die die Quelle des Prüfstroms wechselweise mit
dem Referenzwiderstand und der Zündpille verbinden.
Weiterhin sind Mittel zur Erfassung und Auswertung des an
dem Referenzwiderstand und an der Zündpille entstehenden
Spannungsabfalls vorgesehen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung ein erstes
Ausführungsbeispiel einer Sicherheitseinrichtung für
Fahrzeuginsassen und Fig. 2 ein zweites
Ausführungsbeispiel einer derartigen Sicherheitseinrichtung.
Fig. 1 zeigt, in Gestalt eines Blockschaltbildes, ein
erstes Ausführungsbeispiel einer Sicherheitseinrichtung für
Fahrzeuginsassen. Diese umfaßt einen
beschleunigungsempfindlichen Sensor 2, der vorzugsweise als
mikromechanischer Sensor oder als piezoelektrischer Sensor
ausgestaltet ist. Dieser Sensor 2 ist ausgangsseitig mit
einem Eingangsanschlüsse und Ausgangsanschlüsse aufweisenden
Steuergerät 3 verbunden. So ist der Ausgangsanschluß des
Sensors 2 mit einem Eingangsanschluß 2a des Steuergeräts 3
verbunden. Ein weiterer Eingangsanschluß 4a des
Steuergerät es 3 ist mit einem Ausgangsanschluß eines
Differenzverstärkers 4 verbunden, dessen Eingangsanschlüsse
einerseits mit einer einen Prüfstrom I1 liefernden
Stromquelle 5 und andererseits mit einer den Strom I2
aufnehmenden Stromsenke 6 verbunden sind. Weiterhin sind die
Eingangsanschlüsse des Differenzverstärkers 4 mit
Ausgangsanschlüssen A1, A2 eines Schaltmittels MUX
verbunden. Das Schaltmittel MUX verfügt über eine Vielzahl
von Eingangsanschlüssen E1, E2, E3, E4, E1′, . . . E4′. Die
Ausgangsanschlüsse je einer Zündpille ZP sind mit jeweils
zwei einander zugeordneten Eingangsanschlüssen E2, E2′, E3,
E3′, E4, E4′ verbunden. Der ohmsche Widerstand jeder
Zündpille ZP ist mit RM1, RM2, RMx bezeichnet. Jede
Zündpille ZP steht in Wirkverbindung (angedeutet durch die
gestrichelte Verbindung) mit einem Rückhaltemittel für
Fahrzeuginsassen, wie insbesondere Gassack 7. Schließlich
ist ein hochgenauer Referenzwiderstand RF vorgesehen, der
mit seinen Anschlüssen an die Eingangsanschlüsse E1, E1′ des
Schaltmittels MUX gelegt ist. Ein erster Ausgangsanschluß 3a
des Steuergerätes 3 ist mit dem Schaltmittel MUX verbunden.
Über diese Verbindungsleitung steuert das Steuergerät 3 den
jeweiligen Schaltzustand des Schaltmittels MUX. Schließlich
ist mit dem Eingangsanschluß A1 des Schaltmittels MUX auch
noch ein Anschluß einer Betriebsstromquelle IB verbunden.
Die Wirkungsweise des Geräts nach Fig. 1 läßt sich wie
folgt beschreiben. Bei Auftreten einer auf einen Unfall
hinweisenden großen Beschleunigung gibt der Sensor 2 ein
entsprechendes Ausgangssignal an das Steuergerät 3 ab, das
dieses Ausgangssignal bewertet und vermittels der
Verbindungsleitung 3a und über das Schaltmittel MUX
mindestens eine der Zündpillen ZP derart mit der
Betriebsstromquelle IB verbindet, daß über die Zündpille ZP
ein hinreichend großer Betriebsstrom fließt, der die
Zündpille aktiviert. Die ihrerseits in Wirkverbindung mit
dem Rückhaltemittel, wie insbesondere Gassack 7 stehende
Zündpille ZP aktiviert ihrerseits eine Treibladung, die den
Gassack 7 zum Schutz eines Fahrzeuginsassen entfaltet.
Im Interesse der Betriebssicherheit des Geräts ist es
notwendig, den Widerstandswert RM1, RM2, RMx, der in dem
Gerät vorgesehenen Zündpillen ZP möglichst genau zu
ermitteln. Sofern der Widerstandswert in einem zulässigen
Toleranzbereich liegt, kann dem Fahrer über geeignete
Anzeigemittel, wie beispielsweise Leuchtdioden oder
dergleichen die Betriebsbereitschaft des Geräts signalisiert
werden. Fällt der Widerstandswert außerhalb des
Toleranzbereichs, kann dies durch ein Warnsignal angezeigt
werden. Die Widerstandswerte RM1, RM2, RMx üblicher
Zündpillen ZP liegen bei ca. 2,15 Ohm ± 100-200 Milliohm.
Der Widerstandswert des Meßwiderstands RF liegt vorzugsweise
in der gleichen Größenordnung wie der Widerstandswert RM1,
RMx, der Zündpille ZP und beträgt in einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung 2,1 Ohm. Dieser
Meßwiderstand RF sollte möglichst genau sein und nur eine
Toleranz von 1% oder weniger aufweisen. Für die
Durchführung der Messung des Widerstandswertes RM1, RMx der
Zündpille ZP wird zunächst von dem Steuergerät 3 ein
Steuerbefehl an das Schaltmittel MUX übermittelt, das sodann
zunächst den Meßwiderstand RF mit Stromquelle 5 und
Stromsenke 6 verbindet. Daraufhin fließt ein Prüfstrom in
der Größenordnung von vorzugsweise 100 Milliampere durch den
Referenzwiderstand RF. Der dabei an dem Referenzwiderstand
RF entstehende Spannungsabfall UF liegt an den
Eingangsanschlüssen des Differenzverstärkers 4 an und wird
dort, entsprechend dem vorgewählten Verstärkungsfaktor,
verstärkt. Geeignete Verstärkungsfaktoren liegen zwischen 1
und 100. Das verstärkte Ausgangssignal des
Differenzverstärkers 4 liegt an dem Eingangsanschluß 4a des
Steuergeräts 3 an und kann demzufolge von dem Steuergerät 3
ausgewertet werden. In einem zweiten Meßschritt wird das
Schaltmittel MUX derart von dem Steuergerät 3 angesteuert,
daß jetzt eine der beiden Zündpillen ZP mit Stromquelle 5
und Stromsenke 6 verbunden ist und von dem Prüfstrom
durchflossen wird. Der dabei an dem Widerstandswert RM1, RMx
der Zündpille ZP entstehende Spannungsabfall UM wird
ebenfalls von dem Differenzverstärker 4 verstärkt und dem
Steuergerät 3 zugeleitet. In dem Steuergerät 3 wird
schließlich nach der Beziehung berechnet:
In dieser Formel bedeuten:
RM = Widerstandswert RM1, RM2, PMx der Zündpillen ZP
RF = Widerstandswert des Referenzwiderstands RF
UM = Spannungsabfall an dem Widerstandswert RM1, RM2, RMx der Zündpille ZP
UF = Spannungsabfall an dem Referenzwiderstand RF.
RM = Widerstandswert RM1, RM2, PMx der Zündpillen ZP
RF = Widerstandswert des Referenzwiderstands RF
UM = Spannungsabfall an dem Widerstandswert RM1, RM2, RMx der Zündpille ZP
UF = Spannungsabfall an dem Referenzwiderstand RF.
Die Auswertung der Spannungswerte UF, UM erfolgt zweckmäßig
dadurch, daß die zunächst in analoger Form vorliegenden
Meßwerte in Digitalwerte umgewandelt und dann weiter
verarbeitet werden. Zu diesem Zweck umfaßt das Steuergerät 3
zweckmäßig einen Standardmikrorechner, wie beispielsweise
der Motorola Rechner 68 HC11, der über einen geeigneten
Analog/Digital-Wandler ADC verfügt, dessen Eingangsanschluß
mit dem Eingangsanschluß 4a des Steuergeräts 3 verbunden
ist. Das Schaltmittel MUX kann in einem Ausführungsbeispiel
ein getrennter Baustein sein; alternativ kann das
Schaltmittel MUX auch Bestandteil eines Mikrorechners sein
und zusammen mit diesem in dem Steuergerät 3 angeordnet
sein. Der Referenzwiderstand RF wird zweckmäßig auf der
Leiterplatte angeordnet, die auch die übrigen Bauelemente
des Geräts umfaßt. Insbesondere kann der Referenzwiderstand
RF auch in integrierter Technik hergestellt sein.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der
Erfindung unterscheidet sich von dem in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch, daß als
Stromsenken 6 diskrete, steuerbare Halbleiterschaltelemente
8a, 8b, 8c, insbesondere MOS-Transistoren, vorgesehen sind,
die von Steuerleitungen 3a des Steuergeräts 3 ansteuerbar
sind.
Claims (6)
1. Verfahren zur Überprüfung einer Sicherheitseinrichtung für
Fahrzeuginsassen, welche mindestens eine, jeweils mindestens
eine Zündpille umfassende Endstufe aufweist, bei dem die
Zündpille mit einem Prüfstrom beaufschlagt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfahrensschritt ein
Referenzwiderstand (RF) mit einem Prüfstrom (I1) beaufschlagt
und der dabei an dem Referenzwiderstand (RF) entstehende
Spannungsabfall (UF) gemessen wird, daß in einem zweiten
Verfahrensschritt die Zündpille (ZP) mit dem Prüfstrom (I1)
beaufschlagt und der an dem Widerstand (RM) der Zündpille (ZP)
entstehende Spannungsabfall (UM) gemessen wird, und daß
anschließend der Widerstand (RM) der Zündpille (ZP) aus den
Spannungsabfällen (UM, UF) und dem Referenzwiderstand (RF) nach
der Beziehung
berechnet wird.
2. Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
mit einer Quelle für den Prüfstrom (I1) und mindestens einer
Zündpille (ZP), gekennzeichnet durch einen
Referenzwiderstand (RF), Schaltmittel (MUX) zur
wechselweisen Anschaltung der Quelle des Prüfstroms (I1) an
den Referenzwiderstand (RF) bzw. die Zündpille (ZP), sowie
Mittel zur Erfassung und Auswertung des an dem
Referenzwiderstand (RF) bzw. der Zündpille (ZP) bei
Beaufschlagung mit dem Prüfstrom (I1) entstehenden
Spannungsabfall (UF, UM).
3. Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Differenzverstärker (4) vorgesehen ist, dessen
Eingangsanschlüsse derart mit Ausgangsanschlüssen des
Schaltmittels (MUX) verbunden sind, daß dem
Differenzverstärker (4) eingangsseitig die Spannungsabfälle
(UF, UM) zuführbar sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 2, 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Widerstandswert des Referenzwiderstands (RF) in der
Größenanordnung des Widerstandswertes (RM) der Zündpille liegt,
vorzugsweise einen Widerstandswert zwischen 0,5 und 5 Ohm,
insbesondere 2 bis 3 Ohm aufweist.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Prüfstrom (I1) zwischen 10 und etwa 150
Milliampere, insbesondere 50 bis 100 Milliampere beträgt.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, da& der Verstärkungsfaktor des
Differenzverstärkers (4) zwischen 1 und 100 liegt.
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