DE19526161C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Elektrodenhubes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des ElektrodenhubesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Elektrodenhubes von einer in
ein mit Charge gefülltes, insbesondere zum Einschmelzen von Schrott vorgesehenes
metallurgisches Gefäß hineinragende Elektrode, die an einem Tragarm befestigt mit
einer zur vertikalen Bewegung vorgesehenen Antriebseinrichtung in Verbindung steht,
und bei der die Länge des zwischen der Elektrodenspitze und der Charge brennenden
Lichtbogens von einer eine Bruchsicherung aufweisende Überwachungseinrichtung
erfaßt wird, ferner das Gewicht der Elektrode meßtechnisch erfaßt wird, sowie einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus DE 32 33 895 A1 ist eine Elektrodenregeleinrichtung für einen Lichtbogenofen
bekannt, bei der eine Fehlerdetektorschaltung mit einer Steuereinrichtung in der Weise
verbunden ist, daß die Elektrode in einer Regellage relativ zu der Charge in
Abhängigkeit von den elektrischen Zuständen der Elektrode verstellt wird. Mit einer
ersten Schaltung wird ein Fehlersignal in Abhängigkeit von der Größe und der
Änderung der elektrischen Parameter der Elektrode gebildet, eine zweite auf das
Fehlersignal entsprechende Schaltung wird zur Steuerung der der Antriebseinrichtung
zugeführten elektrischen Energie verwandt. Ferner wird eine Einrichtung
vorgeschlagen, um ein zweites Signal in Abhängigkeit von der Translationsbewegung
der Elektrode zu erzeugen, um das zur Steuerung der Antriebseinrichtung dienende
Fehlersignal zu regulieren.
Bei Elektrodenregeleinrichtungen dieser Bauart kann bei Vorgabe einer relativ
geringen Lichtbogenlänge die Elektrode auf der im metallurgischen Gefäß befindlichen
Charge aufsetzen. Durch den fest eingestellten Sollwert wird nämlich ein weiteres
Absenken der Elektroden gefordert. Setzt dabei die Elektrode ausreichend stark auf
der Charge auf, so spricht eine üblicherweise vorhandene Bruchsicherung an und hebt
die Elektrode über eine voreingestellte Zeit. Bei diesem Heben der Elektrode entfernt
sich diese so weit von der Charge, daß der Lichtbogen abreißt. Danach wird die
Elektrode wieder gesenkt und zündet erneut.
Nachteiligenweise wird vom Abriß des Lichtbogens bis zum Wiederzünden des
Lichtbogens keine Leistung von der Elektrode in den Lichtbogenofen übertragen und
die Charge, regelmäßig Schrott, wird in dieser Zeit nicht eingeschmolzen.
Aus der gattungsgemäßen DE 38 10 292 A1 ist eine Regelung des Elektrodenhubes von mindestens
einer mit einer in ein mit Charge gefülltes, insbesondere zum Einschmelzen von
Schrott vorgesehenes metallisches Gefäß hineinragenden Elektrode bekannt, die an
einem Tragarm befestigt ist und mit einer zur vertikalen Bewegung vorgesehenen
Antriebseinrichtung in Verbindung steht. Die Länge des zwischen der Elektrodenspitze
und der Charge brennenden Lichtbogens wird von einer eine Bruchsicherung
aufweisenden Überwachungseinrichtung erfaßt. Ferner wird das Elektrodengewicht
gemessen. Die Lichtbogenlänge ist bei vorgegebener Absenkung und Veränderung
des Gewichtswertes veränderbar.
Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Steuerung des Elektrodenhubes einer gattungsgemäßen Einrichtung zu schaffen, die
mit einfachen Mitteln zuverlässig funktioniert und ein kontinuierliches Brennen des
Lichtbogens bei beliebigen Betriebssituationen gewährleistet.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die kennzeichnenden Merkmale des
Verfahrensanspruches 1 sowie des Vorrichtungsanspruches 2.
Erfindungsgemäß wird das Aufsetzen der Elektrode auf der Charge erfaßt, indem das
aktuelle Gewicht der Elektrode ermittelt wird. Ändert sich dieser Gewichtswert, so wird
über ein Signal der in der Elektrodenregelung fest vorgegebene Sollwert für die
Lichtbogenlänge verringert, und zwar bevor die Bruchsicherung anspricht.
Die Verringerung des vorgegebenen Sollwertes verhindert, daß der Lichtbogen
abreißt. Es tritt somit keine Unterbrechung der Leistungseinbringung in das
metallurgische Gefäß, beispielsweise in einen Lichtbogenofen, ein.
Gerade in der Einschmelzphase befindet sich in einem Lichtbogenofen regelmäßig
großstückiger oder schlecht leitender Schrott. Stößt nun die Elektrodenspitze auf diese
Charge, so vermindert sich die Gewichtskraft der Elektrode.
Wird erfindungsgemäß der Sollwert in der Weise geändert, daß der Abstand der
Elektrodenspitze zur Charge nur geringfügig vergrößert wird, so brennt der Lichtbogen
weiter und der unter der Elektrode liegende Schrott wird verflüssigt. Die
Bruchsicherung, die die Elektrode ruckartig aus dem Gefäß herausgezogen hätte, tritt
hierbei nicht in Aktion. Der im Ofen befindliche Schrott wird ohne Unterbrechung weiter
eingeschmolzen mit dem Vorteil, daß die tap to tap-Zeit verkürzt wird.
In vorteilhafter Weise wird bei einer Absenkung des Gewichtswertes kleiner 0,5 des
Normalswertes das Verhältnis der Lichtbogenspannung LS zur Lichtbogenlänge LB auf
LS/LB ≈ 1 Volt/mm.
Weiterhin wird vorgeschlagen, den Gewichtswert zeitlich zu überwachen und nach
einer Stabilisierung dieses Wertes auf seinen Normalwert zurückzustellen. Auf diese
Weise wird nicht nur vermieden, daß der Lichtbogen abreißt, sondern er wird auch in
möglichst kurzer Zeit auf seinen Normalwert und damit der maximalen
Wärmeeinbringung eingestellt.
Zum Antrieb des Elektrodenhubes kommen elektrische oder noch häufiger
hydraulische Antriebe zum Einsatz. Wird ein hydraulischer Antrieb verwandt, so wird
die Gewichtskraft in einfacher Weise durch einen Drucksensor in der hydraulischen
Zuführleitung überwacht. Dieser Drucksensor steht mit einem Druckwandler in
Verbindung, der das Signal in die digitale (Impedanz) Elektrodenregelung leitet.
Bei Verwendung eines elektrischen Antriebes kommen hier elektrische Kraftmesser
zum Einsatz.
Ein Beispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung dargelegt. Es zeigt
Fig. 1 Das Schema eines Lichtbogenofens mit einem kombinierten
hydraulischen und elektrischen Regelungskreis.
In der schematischen Zeichnung der Fig. 1 ist ein mit einem Deckel 12
verschlossenes metallurgisches Gefäß 11 eines Lichtbogenofens dargestellt, in dem
sich als Charge Schrott S findet.
Durch den Deckel 12 ragt in das Gefäß 11 eine Elektrode 31, die an einem Tragarm
13 befestigt ist, der mit einer Tragsäule 14 verbunden ist. Bei einem mit Drehstrom
betriebenen Lichtbogenofen sind insgesamt drei Elektroden vorgesehen.
Die Tragsäule weist zur vertikalen Verschiebung einen hydraulischen Regelzylinder 21
auf, der über eine hydraulische Leitung 22, die ein elektromagnetisches Ventil 23
aufweist, mit einem Druckkessel 24, einer hydraulischen Pumpe 25 und einem
Sammelbehälter 26 verbunden ist.
An der hydraulischen Leitung 22 ist ein Meßelement zur Erfassung des
Gewichtswertes angebracht, daß über eine einen Druckwandler 45 aufweisende
Signalleitung für den Zylinderdruck 43 mit einer Elektrodenregelung 41 in Verbindung
steht. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine digitale (Impedanz)
Elektrodenregelung.
Die Elektrodenregelung 41 ist über eine Signalleitung 42 für das Stellglied mit dem
elektromagnetischen Ventil 23 verbunden.
Die Elektrodenregelung 41 besteht darüber hinaus über Leitungen 36 für den
Sekundärstrom und Leitungen 37 für die Sekundärspannung mit einem Stromwandler
35 in Verbindung, der den Strom über eine Hochstromleitung 34 und einem
Hochstromkabel 33 zur Elektrode 31 leitet.
Bezugszeichenliste
Lichtbogenofen
11 Gefäß
12 Deckel
13 Tragarm
14 Tragsäule
Antriebseinrichtung
21 Hydraulischer Regelzylinder
22 Hydraulische Leitung
23 Elektromagnetisches Ventil
24 Druckkessel
25 Pumpe
26 Sammelbehälter
Elektrische Einrichtung
31 Elektrode
32 Elektrodenspitze
33 Hochstromkabel
34 Hochstromleitung
35 Stromwandler
36 Leitung Sekundärstrom
37 Leitung Sekundärspannung
Überwachungseinrichtung
41 Elektrodenregelung
42 Signalleitung Steilglied
43 Signalleitung Gewichtswert
44 Meßelement Gewichtswert
45 Druckwandler
S Schrott
LB Lichtbogenlänge (mm)
LS Lichtbogenspannung (V)
11 Gefäß
12 Deckel
13 Tragarm
14 Tragsäule
Antriebseinrichtung
21 Hydraulischer Regelzylinder
22 Hydraulische Leitung
23 Elektromagnetisches Ventil
24 Druckkessel
25 Pumpe
26 Sammelbehälter
Elektrische Einrichtung
31 Elektrode
32 Elektrodenspitze
33 Hochstromkabel
34 Hochstromleitung
35 Stromwandler
36 Leitung Sekundärstrom
37 Leitung Sekundärspannung
Überwachungseinrichtung
41 Elektrodenregelung
42 Signalleitung Steilglied
43 Signalleitung Gewichtswert
44 Meßelement Gewichtswert
45 Druckwandler
S Schrott
LB Lichtbogenlänge (mm)
LS Lichtbogenspannung (V)
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung des Elektrodenhubes von mindestens einer in ein mit Charge
gefülltes, insbesondere zum Einschmelzen von Schrott vorgesehenes, metallurgisches Gefäß
hineinragenden Elektrode, die an einem Tragarm befestigt, mit einer zur vertikalen Bewegung
vorgesehenen Antriebseinrichtung in Verbindung steht, und bei der die Länge des zwischen
der Elektrodenspitze und der Charge brennenden Lichtbogens von einer eine Bruchsicherung
aufweisenden Überwachungseinrichtung erfaßt wird, ferner das Gewicht der Elektrode
meßtechnisch erfaßt wird und bei einer vorgebbaren Absenkung des Gewichtswertes der
Sollwert für die Lichtbogenlänge verringert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß dabei die Elektrode aufgrund der Reaktion der Bruchsicherung so weit aus dem
metallurgischen Gefäß herausbewegt wird, daß der Lichtbogen nicht durch zu weites Entfernen
der Elektrodenspitze von der Charge abreißt,
daß bei einer Absenkung des Gewichtswertes auf <0,5 des Normalwertes das Verhältnis
Lichtbogenspannung (LS) zur Lichtbogenlänge (LB) auf LS/LB ≈ 1 Volt/mm eingestellt wird,
daß der Gewichtswert zeitlich überwacht wird und daß bei einer Stabilisierung des
Gewichtswertes auf seinen Normalwert der Sollwert für die Lichtbogenlänge schrittweise auf
den Ursprungswert zurückgeführt wird.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
daß ein Meßelement (44) zur Ermittlung des Gewichtes der Elektrode (31)
vorgesehen ist, das mit einem Element zur Steuerung des Sollwertes der
Lichtbogenlänge (LB) der Elektrodenregelung (41) der Überwachungseinrichtung in Verbindung
steht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßelement (44) ein Druckmesser ist, der an die hydraulische Leitung (22) einer
hydraulischen Antriebseinrichtung (23 bis 26) angeschlossen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Meßelement (44) ein Kraftmesser ist, der an der Kraftleitung einer elektrischen
Antriebseinrichtung angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19526161A DE19526161C2 (de) | 1995-07-11 | 1995-07-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Elektrodenhubes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19526161A DE19526161C2 (de) | 1995-07-11 | 1995-07-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Elektrodenhubes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19526161A1 DE19526161A1 (de) | 1997-01-16 |
DE19526161C2 true DE19526161C2 (de) | 1997-05-07 |
Family
ID=7767126
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19526161A Expired - Fee Related DE19526161C2 (de) | 1995-07-11 | 1995-07-11 | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung des Elektrodenhubes |
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---|---|
DE (1) | DE19526161C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10311426A1 (de) * | 2002-12-20 | 2004-09-23 | Arndt Dung | Einspannung für die auswechselbare Elektrode eines Elektroschmelzaggregats |
DE102012209733A1 (de) * | 2012-06-11 | 2013-12-12 | Sgl Carbon Se | Verfahren und Einrichtung zur Bestimmung des Verbrauchs an Elektrodenmaterial beim Betrieb eines Elektroofens |
EP3002534A1 (de) * | 2014-10-02 | 2016-04-06 | ALD Vacuum Technologies GmbH | Umschmelzofen mit einer wägezelle |
Families Citing this family (2)
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JP4638566B2 (ja) | 1998-10-19 | 2011-02-23 | インベンテイオ・アクテイエンゲゼルシヤフト | 工作物を処理するための装置 |
DE19856765A1 (de) * | 1998-11-30 | 2000-06-15 | Mannesmann Ag | Verfahren und Einrichtung zur Erfassung der Nutzungsminderung von Bauteilen an Lichtbogenöfen |
Family Cites Families (2)
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FR2533104A1 (fr) * | 1982-09-13 | 1984-03-16 | Lectromelt Corp | Four a arc electrique |
DE3810292A1 (de) * | 1988-03-25 | 1989-10-05 | Rexroth Mannesmann Gmbh | Einrichtung zur regelung eines lichtbogenofens durch hydraulische hoehenverstellung der elektrode |
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1995
- 1995-07-11 DE DE19526161A patent/DE19526161C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10311426A1 (de) * | 2002-12-20 | 2004-09-23 | Arndt Dung | Einspannung für die auswechselbare Elektrode eines Elektroschmelzaggregats |
DE10311426B4 (de) * | 2002-12-20 | 2016-06-16 | Arndt Dung | Einspannung für eine auswechselbare Elektrode eines Elektroschmelzaggregats |
DE102012209733A1 (de) * | 2012-06-11 | 2013-12-12 | Sgl Carbon Se | Verfahren und Einrichtung zur Bestimmung des Verbrauchs an Elektrodenmaterial beim Betrieb eines Elektroofens |
EP3002534A1 (de) * | 2014-10-02 | 2016-04-06 | ALD Vacuum Technologies GmbH | Umschmelzofen mit einer wägezelle |
DE102014014407A1 (de) * | 2014-10-02 | 2016-04-07 | Ald Vacuum Technologies Gmbh | Umschmelzofen mit einer Wägezelle |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19526161A1 (de) | 1997-01-16 |
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