DE2603023C2 - Verfahren zur Teufenregelung von Schachtöfen, insbesondere Hochöfen - Google Patents
Verfahren zur Teufenregelung von Schachtöfen, insbesondere HochöfenInfo
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- C21B7/00—Blast furnaces
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- F27B—FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
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- F27B1/10—Details, accessories, or equipment peculiar to furnaces of these types
- F27B1/28—Arrangements of monitoring devices, of indicators, of alarm devices
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Teufenregelung
von Schachtöfen, insbesondere von Hochöfen, in Abhängigkeit von der Gichtgastemperatur, wobei der
Istwert der Gichtgastemperatur kontinuierlich gemessen und mit einem Gichtgastemperatur-Sollwert verglichen
und dann, wenn der Istwert den Sollwert überschreitet der Ofen zur Teufenerhöhung beschickt
wird.
Bei der Begichtung wird in aller Regel so vorgegangen, daß die nächstfolgende Unterglockenfüllung dann
abgerufen wird, wenn die mittels wenigstens zweier Sonden gemessene Istteufe eine bestimmte Mindestteufe,
die ofenabhängig und einstellbar ist, erreicht bzw. diese unterschreitet Ist die Unterglockenfüllung abgerufen
worden, so liegt das Chargenniveau, also die dann meßbare Istteufe, um einen bestimmten Betrag höher,
jedoch immer noch unterhalb einer hochstzulässigen, ofenabhängigen Höchstteufe, die ebenfalls eingestellt
werden kann.
Weiterhin ist es bereits bekannt, daß im Prinzip dann eine Beschickung des Hochofens erfolgen muß, wenn
die im Oberofen gemessene Gichtgastemperatur ansteigt, worin ein Anzeichen für eine nicht-kontinuierliche
Gangart der Möllersäule gesehen werden kann. Hieraus können Durchbläser, die zum Auftreten
vertikaler Turbulenzen im Ofen führen, resultieren.
4S Derartige Turbulenzen beeinträchtigen nicht nur die
gleichmäßige Qualität des erzeugten Roheisens, sondern führen auch zu starken thermischen Belastungen
und damit zu einer Verkürzung der Lebensdauer des Hochofens. Außerdem bringen die starken Temperatur-Schwankungen,
die infolge derartiger Turbulenzen auftreten, einen erhöhten Energieverbrauch, bezogen
auf die erzeugte Roheisenmenge, mit sich. Auch können bei derartigen Temperaturschwankungen bestimmte
Möllersorten schon frühzeitig infolge der erhöhten Temperaturen im Oberofen zerfallen.
Aus dem Bedürfnis heraus, die Begichtung in irgendeiner Weise in Abhängigkeit von der gemessenen
Gichtgastemperatur zu regeln, ist bei dem Verfahren der eingangs genannten Gattung bereits versucht
worden, dann, wenn die gemessene Gichtgastemperatur einen bestimmten Sollwert überschreitet, Beschickungsgut abzurufen. Dieses bekannte Verfahren, bei dem also
mit festem Sollwert der Gichtgastemperatur gearbeitet wird, hat sich aber nicht bewährt, weil hierdurch starke
Temperatur- und Teufenschwankungen nicht verhindert werden konnten. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein gichtgastemperaturunabhängiges Begichtungsverfahren der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, welches eine istteufenunabhängige; Ofenbegichtung in Abhängigkeit von der Gichtgastemperatur
gestattet
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der genannten Art gelöst, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Gichtgastemperatur-Sollwert kontinuierlich in Abhängigkeit von der Differenz
zwischen laufend gemessener Istteufe und vürgebbarer, unterhalb der einstellbaren, ofenabhängigen Höchstteufe
liegender Normalteufe in der Weise geregelt wird, daß der Sollwert bei unterhalb der Normalteufe
liegender Istteufe erniedrigt und bei oberhalb der Normalteufe liegender Istteufe erhöht wird.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. .;
Der entscheidende Erfindungsgedanke liegt darin, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren der Gichtgastemperalur-Sollwert
nicht fest eingestellt sondern automatisch teufenabhängig nachstellbar bzv/. regelbar
ist. Die Nachstellung des Sollwertes erfolgt dabei in Abhängigkeit von der gemessenen Istteufe in der Weise,
daß der Sollwert verringert wird, wenn die gemessene
Istteufe unterhalb der Normalteufe, die einstellbar ist, liegt Eine Erhöhung des Sollwertes erfolgt, wenn die
gemessene Istteufe oberhalb der Normalteüfe liegt
Hierdurch wird die gewünschte Normalteufe immer angestrebt, wobei bei gleichmäßiger Teufe, jedoch
steigender Temperatur schon vorzeitig begichlet wird. Dadurch wird die Teufe kurzzeitig angehoben, wodurch
einem nachfolgenden Rutschen der Möllersäule frühzeitig entgegengewirkt wird. Außerdem wird im Gegensatz
zu den bekannten Begichtungssteuerungen bei hängender Möllersäule der Gasstrom durch die
Möller-Säule vorzeitig beeinflußt — nämlich durch das über die steigende Gichtgastemperatur erfolgende
Begichten —, so daß Hängeerscheinungen und Durchbläsern entgegengewirkt wird. Tempera tür-, und Teufenschwankungen
werden weitestgehend vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, nicht nur Durchbläser zu vermeiden, denen ja bereits im
Anfangsstadium, welches sich durch eine Erhöhung der Gichtgastemperatur anzeigt, ohne daß sich die Ofenteufe
wesentlich änderte, durch entsprechenden Abruf der nächsten Unterglockenfüllung wirksam begegnet werden
kann, sondern es lassen sich darüber hinaus jedwede starke Temperaturschwankungen im Ofen auf ein
Minimum reduzieren, welches weit unterhalb-derjenigen Werte liegt, die bei Durchbläsern beobachtet
werden können. Die hierdurch erzielbaren Vorteile liegen einmal in einer beträchtlichen Energieeinsparung,
wobei Messungen ergeben haben, daß unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise
pro Tonne Roheisen bis zu 33 kg Koks eingespart werden können. Der Durchsatz des Ofens läßt sich
beträchtlich steigern. Die Roheisenqualität wird durch die gleichmäßigere Temperaturführung beachtlich verbessert,
da die Zusammensetzung und Struktur des Roheisens besser auf einem vorgegebenen Wert
gehalten werden kann. Schließlich ergibt sich noch eine beträchtliche Verlängerung der Lebensdauer des
Oberofens, ebenfalls bedingt durch die größere Temperaturgleichmäßigkeit. Außerdem wird durch die
Hinzunahme der Gichtgastemperatur als Führungsgröße für die Begichtung eine weitgehende Unabhängigkeit
von kurzzeitigen Fehlmessungen moderner Teufenmeßgeräte (z. B. Radarsonden) sowie von vorübergehenden
Hängeerscheinungen herkömmlicher Teufenmeßgeräte oder der Möllersäule des Ofens erreicht. Weiter ist zu
erwarten, daß sich die erfindungEgemäß erzielte Vergleichmäßigung des Ofenganges auf eine Vielzahl
von zur Zeit noch nicht absehbaren Betriebsfunktionen günstig auswirkt
s Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der schematischen, blockdiagrammartigen
Zeichnung im einzelnen erläutert Dabei zeigt
F i g. 1 einen Programmablaufplan der Regelstrecke bei einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsge-
mäßen Verfahrens; und
Fig.2 einen Programmablaufplan mit gegenüber
dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel verbesserten Regelungsmöglichkeiten.
Bei dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Schaltungsanordnung für das erfindungsgemäße
Verfahren werden einem Komparator 10 ein im Oberofen eines Schachtofens gemessener Gichtgastemperatur-Istwert
sowie ein in der nachstehend noch beschriebenen Weise geregelter Gichtgastemperatur-
Sollwert zugeführt. Dem Komparator 10 ist im Anschluß an einen Verzweigungspunkt 12 eine Logik 14
nachgeschaltet, die dann, wenn der gemessene Gichtgastemperatur-Istwert
den Gichtgastemperatur-Sollwert überschreitet, ein Signal an ein UND-Glted 16 gibt.
Erhält das UN D-Glied 16 gleichzeitig das Signal, daß die
Istteufe die ofenabhängige, einstellbare Höchstteufe noch nicht erreicht hat, so erfolgt über ein Relais 18 der
Abruf der nächsten Unterglockenfüllung, als die Begichtung.
Die laufend gemessene Istteufe wird einer Logik 20 zugeführt. Entscheidet die Logik 20, daß die Istteufe
unmittelbar vor dem nächsten Abruf geringer ist als die Normalteufe, so wird ein entsprechendes Signal einem
UND-Glied 22 zugeführt. Im anderen Fall, wenn also ausweislich der Logik 20 die Istteufe die Normalteufe
nicht unterschritten hat, also oberhalb der Normalteufe liegt, wird ein entsprechendes Signal einem UND-Glied
24 zugeleitet. Beide UND-Glieder beaufschlagen in dem Fall, daß die gemessene Isttemperatur ausweislich der
Überprüfung durch eine Logik 26, die dem Verzweigungspunkt
12 nachgeschaltet ist, nicht um einen einstellbaren Wert χ größer ist als die Solltemperatur,
Impulsgeber 28 bzw. 30 zur Erniedrigung bzw. Erhöhung des Gichtgastemperatur-Sollwertes über
einen Zähler 32.
Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel arbeitet wie folgt:
Der gemessene Istwert der Gichtgastemperatur und der Gichtgastemperatur-Sollwert werden zunächst
miteinander verglichen. Führt dieser Vergleich dazu, daß der Gichtgästemperatur-Istwert den Gichtgastemperatur-Sollwert
nicht — gegebenfalls um einen vorgegebenen Betrag — übersteigt, so erfolgt keine
temperaturabhängige Begichtung. Fällt der Vergleich
jedoch positiv aus, d. h. also, ist der Gichtgastemperatur-Istwert
größer als der Gichtgastemperatur-Sollwert, so wird in dem Fall, daß zusätzlich die Bedingung erfüllt ist,
daß die für den Ofen zulässige, vorgegebene Höchstteufe noch nicht erreicht ist, die nächste Unterglockcnfül-
lung abgerufen. F i g. 1 läßt erkennen, daß der Abruf der
jeweils nächsten Unterglockenfüllung auch dann erfolgt, ganz unabhängig von dem Ist-Sollwert-Vergleich der
Gichtgastemperatur, wenn die ofenabhängige vorgegebene Mindestteufe unterschritten zu werden droht.
Erfindungswesentlich ist, daß der Gichtgastemperatur-Sollwert
nicht festliegt, sondern in Abhängigkeit von der laufend gemessenen Ofenteufe nachgestellt wird.
Dabei wird zunächst, wie in Fie. 1 rechts nntpn
dargestellt, der gemessene Istwert der Ofenteufe mit dem zwischen der einstellbaren Mindestteufe und der
ebenfalls einstellbaren, ofenabhängigen Höchstteufe liegenden Normalwert der Teufe verglichen. Fällt dieser
Vergleich so aus, daß die Istteufe die Normalteufe unterschreitet, so wird der Sollwert erniedrigt, während
im umgekehrten Fall, wenn also die Istteufe oberhalb der Normalteufe, d. h. zwischen Normalteufe und
Höchstteufe, liegt, der Sollwert vergrößert wird. Die Nachstellung erfolgt dabei, wie die Zeichnung ohne
weiteres erkennen läßt, nur dann, wenn gleichzeitig feststeht, daß die Differenz zwischen Gichtgastemperatur-Istwert
und Gichtgastemperatur-Sollwert kleiner ist als der vorbestimmte Wert x, beispielsweise 60° C,
wobei natürlich dieser Wert nur beispielhaft gemeint ist und noch andere Werte vorgegeben werden können. Zu
erwähnen ist noch, daß die Sollwertnachstellung mittels des Zählers 32 immer dann erfolgt, wenn über das Relais
18 ein Begichtungsvorgang durchgeführt wird.
Bei dem in F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Regelungsmöglichkeiten weiter verfeinert. Der
Gichtgastemperatur-Istwert wird dem Komparator 10 erst zugeführt, wenn unter den von einer Anzahl η von
Meßstellen zugeführten Meßwerten eine Maximalauswahl in einem entsprechenden Wählglied 34 getroffen
worden ist. Außerdem ist einem zwischen der Maximalauswahl (Wählglied 34) und dem Komparator
10 liegenden Verzweigungspunkt 36 eine Logik 38 nachgeschaltet, die dann, wenn der Temperatur-Istwert
einen einstellbaren Temperaturwert y überschreitet, ein Signal abgibt, welches bei der gezeigten Stellung des
Schalters a I einem UND-Glied 40 zugeführt wird. Erhält das UND-Glied 40 weiterhin von den entsprechenden
teufenmessenden solche Information, daß die Normalteufe um einen einstellbaren Wert — T unterschritten
ist, so erfolgt bei der gezeigten Stellung des Schalters a 2 die Beaufschlagung des Relais 18 über ein
OR-Glied 42. Ober das OR-Glied 42 erfolgt die Begichtung auch dann, wenn eine bestimmte, einstellbare
Mindestteufe unterschritten ist, entsprechend dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, wobei noch ein
UND-Glied 44 vorgesehen sein kann.
Weiterhin unterscheidet sich das in F i g. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel von dem in F i g. 1 dargestellten
dadurch, daß die Logik 20 durch zwei entsprechende Logikschaltungen 20a, 206 ersetzt ist. Die UND-Glieder
22, 24 werden weiterhin über ein NOR-Glied 46 beaufschlagt, wobei weiterhin vorgesehen ist, daß
mittels der Schalter a 3, a 4 die Logik 26 ausgeschaltet werden kann, wobei dann also die Sollwert-Nachstellung
unabhängig davon erfolgt ob der Istwert den Sollwert um weniger als x°C unterscheidet oder nicht.
In den Logikschaltungen 20a, 2Oi? ist vorgesehen, daß
die Beaufschlagung der UND-Glieder 22, 24 nur dann erfolgt, wenn die Normalteufe um einen bestimmten
Wert, nämlich ± U über- bzw. unterschritten ist, wobei
natürlich auch hier der Wert i/einstellbar ist
Den UND-Gliedern 22,24 sind weitere UND-Glieder
48, 50 parallelgeschaltet deren Zweck weiter unten noch beschrieben wird. Insgesamt beaufschlagen die
UND-Glieder 22,24,38,50 OR-Glieder 52,54, die dann
über einstellbare Widerstände rl, r2 zur Einstellung
der Sollwertänderung je Sollwertsprung den Zähler 32 zur Sollwertbildung beaufschlagen, wobei hier vorgesehen
sein kann, daß die Sollwertbildung nur innerhalb vorgebbarer unterer und oberer Begrenzungen erfolgt
Der Zähler oder Sollwertbildner 32 ist weiterhin durch Einstellvorrichtungen 56 bzw. 58 beaufschlagbar, deren
Zweck weiter unten noch erläutert wird.
Das in F i ς. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel der Erfindung funktioniert wie folgt:
Wird in der Logik 14 in einem Zustand, in dem die gemessene Istteufe die Normalteufe um weniger als — T
unterschreitet, festgestellt, daß der Gichtgastemperatur-Istwert größer ist als der Gichtgastemperatur-Sollwert wobei gleichzeitig die Höchstteufe noch nicht
erreicht sein soll, so erfolgt über das UND-Glied 16 und das OR-Glied 42 die Erregung des Relais 18, also die
Begichtung mittels Abrufes der Unterglockenfüllung. Gleichzeitig wird in den Logikschaltungen 20a, 206
festgestellt, ob die Normalteufe um einen Wert L/unter-
bzw. überschritten ist. Wenn dies der Fall ist — natürlich ist der Wert von U wählbar — und gleichzeitig die
Logikschaltung 26 die Information liefert, daß die Isttemperatur die Solltemperatur des Gichtgases um
weniger als χ überschreitet wobei also die Schalter a 3 und a 4 die in F i g. 2 gezeigte Stellung haben, so erfolgt
über die UND-Glieder 22,24, die OR-Glieder 52,54, die
Impulsgeber 28,30, die Widerstände r 1 und r2 und den
Zähler 32 die Nachstellung des Gichtgastemperatur-Sollwertes.
Liefern die die Teufe messenden Sonden die Information, daß die Normalteufe um einen einstellbaren
Wert T unterschritten ist, und liefert die Logikschaltung 38 andererseits die Information., daß der
Gichtgastemperatur-Istwert einen vorgebbaren Temperaturwert /überschreitet, so erfolgt bei der gezeigten
Stellung der Schalter al, a2 über das UND-Glied 40
und das OR-Glied 42 die Begichtung. Dabei wird über die UND-Glieder 48, 50 der Sollwert laufend dem
Istwert nachgeführt, um zu gewährleisten, daß bei wiedereinsetzender Sollwertregelung mittels der Logikschaltungen
20a, 206, also dann, wenn der Wert Normalteufe minus Γ wieder überschritten worden ist
ein verwendbarer Sollwert vorliegt.
Wird der Schalter a 1 aus der in F i g. 2 gezeigten Stellung hingegen in die andere Stellung gebracht
wobei der Schalter a 2 in der gezeigten Stellung bleibt so wird bei Unierschreitung der Normalteufe minus T
lediglich der Sollwert auf den Wert ζ mittels der Einstellvorrichtung 58 gesetzt Der Begichtungsvorgang
erfolgt dann weiterhin in der eingangs anhand von Fig.2 beschriebenen Weise, d.h. also über das
UND-Glied 16.
Werden hingegen der Schalter a 1 und auch der Schalter a 2 aus der in F i g. 2 gezeigten Stellung in die
entgegengesetzte Stellung gebracht so erfolgt die Einstellung des Sollwertes auf ζ nicht vielmehr wird
unabhängig von dem Gichtgastemperatur-Istwert bei Unterschreitung der Normalteufe minus Tbegichtet In
diesem Fall gilt also dasselbe wie bei Erreichung der Mindestteufe bei dem in F i g. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel,
mit dem Unterschied, daß der Sollwert über die UND-Glieder 48 und 50 dem Istwert
nachgeführt wird
Insgesamt läßt sich die Wirkungsweise der in Fig.2 dargestellten Schaltungsvorrichtung wie folgt beschreiben:
Wenn der Gichtgastemperatur-Istwert größer wird als der sich automatisch, in Abhängigkeit von der zuletzt
gemessenen Istteufe zu der ausgewählten Normalteufe einstellende Gichtgastemperatur-Sollwert, löst die Regelung
den Begichtungsvorgang aus. Die Regelung ist wirksam zwischen der um den einstellbaren Wert T
geminderten Normalteufe und der ofenabhängigen Hochstteufe, die ebenfalls einstellbar ist Wird die
Begichtung über die Gichtgastemperatur eingeleitet, und ist gleichzeitig die Teufenabweichung größer als
± U, so wird bei jedem Begichtungsvorgang der Gichtgastemperatur-Sollwert einmal um einen einstellbaren
Betrag — bei unterschrittener Normalteufe — verringert und bei noch überschrittener Teufe erhöht.
Durch die Schalter a 3 und a 4 kann eine Sollwertänderung verhindert werden, wenn der Istwert um einen
einstellbaren Betrag χ größer ist als der Sollwert.
Die Sollwertsprünge können nach beiden Seiten unabhängig voneinander eingestellt werden. Erreicht
die Istteufe die eingestellte, ofenabhängige Höchstteufe, dann wird die Begichtung unterbrochen, bis die Teufe
diesen Stand unterschritten hat, und zwar mittels des UND-Gliedes 16. Wenn die Teufe den Wert Normalteufe
minus Tunterschritten hat, wird wahlweise begichtet, bis entweder die Gichtgastemperatur einen einstellbaren,
festen Sollwert unterschreitet, oder aber die Sollwertbildung wird durch Umschalten des Schalters
a 1 auf einen entsprechend niedrigen Wert gesetzt, woraufhin die Begichtung weiterhin in Zusammenhang
mit dem sich automatisch ändernden Gichtgastemperatur-Sollwert erfolgt
Eine dritte Möglichkeit besteht schließlich darin, daß bei Unterschreitung des Wertes Normalteufe minus T
vollkommen temperaturunabhängig begichtet wird, wobei also Schalter a 1 und a 2 aus der in F i g. 2
gezeigten Stellung in die entgegengesetzte Stellung gebracht werden müssen. In diesem Fall kann die
zusätzlich vorgesehene Mindestteufe entfallen, die bei den beiden vorhergehend beschriebenen Möglichkeiten
als zusätzliche Sicherheit gegen ein im Ausnahmefall zu starkes Abfallen der Istteufe schützen soll, da ja bei
Erreichen der Mindestteufe temperaturunabhängig begichtet wird. Wird bei Unterschreitung des Wertes
Normalteufe minus Tnach einem festen Sollwert ζ oder
aber temperaturunabhängig begichtet, so wird der variable Sollwert dem anstehenden Gichtgastemperatur-Istwert
bei jedem Begichtungsvorgang schrittweise nachgeführt.
Hierdurch soll erreicht werden, daß die gichtgastemperaturabhängige
Begichtung sogleich wieder optimal einsatzbereit ist, wenn die Istteufe den Wert Normalteufe
minus T überschreitet. Bei Unterschreitung der Mindestteufe erfolgt die Nachführung des Sollwertes
ebenfalls in der eben beschriebenen Art
Als Gichtgastemperatur-Istwert wird sinnvollerweise derjenige Wert genommen, der ausweislich der
Maximalauswahl 34 am höchsten liegt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Teufenregelung von Schachtöfen,
insbesondere von Hochöfen, in Abhängigkeit von der Gichtgastemperatur, wobei der Istwert der
Gichtgastemperatur kontinuierlich gemessen und mit einem Gichtgastemperatur-Sollwert verglichen
und dann, wenn der Istwert den Sollwert überschreitet,
der Ofen zur Teufenerhöhung beschickt wird, dadurchgekennzeichnet, das der Gichtgastemperatur-Sollwert
kontinuierlich in Abhängigkeit von der Differenz zwischen laufend gemessener
Istteufe und vorgebbarer, unterhalb der einstellbaren, ofenabhängigen Höchstteufe liegender Normalteufe
in der Weise geregelt wird, daß der Sollwert bei unterhalb der Normalteufe liegender Istteufe
erniedrigt und bei oberhalb der Normalteufe liegender Istteufe erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollwertnachstellung nur dann
erfolgt, wenn die gemessene Differenz zwischen Gichtgastemperatur-Istwert und Gichtgastemperatur-Sollwert
einen einstellbaren Wert nicht überschreitet
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollwertnachstellung nur
dann erfolgt, wenn die gemessene Differenz zwischen Istteufe und Normalteufe einen vorgebbaren
Wert überschreitet
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickung nur
dann erfolgt, wenn die Isttemperatur die Solltemperatur um einen vorgebbaren Betrag überschreitet.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Beschikkungsgut
nur dann abgerufen wird, wenn zusätzlich die Bedingung erfüllt ist, daß die Istteufe noch nicht
die ofenabhängige, einstellbare Höchststufe erreicht hat.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollwertnachstellung
nur innerhalb einstellbarer Grenzen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unabhängig
von der bei Auftreten einer positiven Differenz zwischen Gichtgastemperatur-Istwert und Gichtgastemperatur-Sollwert
erfolgenden Begichtung Beschickungsgut dann abgerufen wird, wenn eine ofenabhängige Mindestteufe erreicht bzw. unterschritten
wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Begichtung
in dem Fall, daß die Istteufe die Normalteufe um einen vorgebbaren Betrag unterschreitet,
unabhängig von der in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Istteufe und Normalteufe
erfolgenden automatischen Sollwertbildung durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Begichtung bei der Normalteufe
um den vorgebbaren Betrag unterscheidender Istteufe bis zum Erreichen eines vorgebbaren, festen
Gichtgastemperatur-Sollwertes erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Begichtung bei der Normalteufe
um den vorgebbaren Betrag unterschreitender Istteufe gichtgastemperaturunabhängig erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Istteufe und Normalteufe
automatisch sich einstellende Sollwert bei die Normalteufe um einen vorgebbaren Betrag unterschreitender
Istteufe auf einen entsprechend niedrigen Wert gesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gichtgastemperatur-Sollwert während der von der automatischen, in
Abhängigkeit von der Differenz zwischen Istteufe und Normalteufe erfolgenden Sollwertbildung
durchgeführten Begichtung dem Gichtgastemperatur-Istwert laufend nachgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762603023 DE2603023C2 (de) | 1976-01-28 | 1976-01-28 | Verfahren zur Teufenregelung von Schachtöfen, insbesondere Hochöfen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762603023 DE2603023C2 (de) | 1976-01-28 | 1976-01-28 | Verfahren zur Teufenregelung von Schachtöfen, insbesondere Hochöfen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2603023A1 DE2603023A1 (de) | 1977-08-11 |
DE2603023C2 true DE2603023C2 (de) | 1983-12-08 |
Family
ID=5968382
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762603023 Expired DE2603023C2 (de) | 1976-01-28 | 1976-01-28 | Verfahren zur Teufenregelung von Schachtöfen, insbesondere Hochöfen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2603023C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3463412D1 (en) * | 1984-10-10 | 1987-06-04 | Kuettner Gmbh & Co Kg Dr | System and apparatus to control the combustion of the waste gases of a hot blast cupola |
-
1976
- 1976-01-28 DE DE19762603023 patent/DE2603023C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2603023A1 (de) | 1977-08-11 |
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