DE19523769C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger Anordnung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger AnordnungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung. Eine derartige Vorrichtung dient dazu, mehrere in
verschiedenen Höhen angeordnete Bohrungen im Erdreich zu
erzeugen. Dabei lassen sich zu verlegende Leitungen über weite
Strecken unterirdisch, d. h. ohne Oberflächenaufbruch
installieren. Die bisher bekannten unterirdischen
Verlegesysteme erlauben jeweils das Einziehen einer einzelnen
Leitung in das Erdreich, nicht aber den kombinierten Einzug
mehrerer Leitungen in einem Arbeitsgang.
Nach dem bisher bekannten Verfahren wird eine Lanze durch eine
kleine Öffnung in der Oberfläche unter einem Winkel von 15 bis
30° in den Boden eingeführt und nach Erreichen der
vorgesehenen Verlegetiefe waagerecht bis in zu 350 m Entfernung
zielgenau vorgetrieben. Dabei tritt aus dem Lanzenkopf eine
Bohrsuspension, meist das umweltfreundliche Bentonit, mit hohem
Druck aus und stellt die erforderlichen Schnittkräfte zum Lösen
des Bodens bereit. Weiterhin wird durch die Bohrsuspension
teilweiser Austrag an gelöstem Bodenmaterial vorgenommen, eine
gezielte Bodengefügeanordnung im unmittelbaren
Auffahrungsumfeld des Mikrotunnels erreicht und zudem die
Bohrung durch das tixothrope Verhalten der Bohrsuspension
stabilisiert und die Bohrwandung gleitfähig gemacht. Nachdem
die Bohrlanze nach bis zu 350 m Entfernung eine zuvor
ausgehobene Montagegrube erreicht hat, wird die Bohrlanze
demontiert, ein konischer Aufweitkopf sowie die zu verlegende
Leitung am Bohrgestänge befestigt und im Rückwärtsgang in die
Bohrung eingezogen. Der hierbei verwendete Aufweitkopf
erweitert den Durchmesser der Bohrung auf das gewünschte
Nennmaß bis zu 160 mm.
Mit diesem Verfahren lassen sich in fast allen Bodenarten
sowie lösbaren Gesteinen alle erforderlichen
Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Erdgas, Fernwärme, usw.)
sowie Informations- und Steuerleitungen verlegen.
Die DE 41 34 095 beschreibt einen Aufweitkopf für Bohrsysteme
zum unterirdischen Verlegen von Leitungen und dessen
bestimmungsgemäße Verwendung. Der Aufweitkopf besteht aus
einer Trägerachse mit einer ersten Befestigungseinrichtung
für das Bohrgestänge sowie einer zweiten
Befestigungseinrichtung für das einzuziehende Material,
beispielsweise die zu verlegende Leitung. In der Trägerachse
sind Bohrungen vorgesehen, durch die eine Bohrsuspension
zugeführt wird, die das Lösen und die Abfuhr des Erdmaterials
erleichtert. Ferner besteht der Aufweitkopf aus einem an der
Trägerachse befestigten, konisch verlaufenden Aufweitkörper,
der mit verschleißfesten, abrasiven Körpern versehen ist. Der
Aufweitkörper besteht aus zumindest zwei einzelnen,
scheibenartigen Aufweitelementen unterschiedlichen
Durchmessers, die in einem gegenseitigen Abstand an der
Trägerachse angeordnet sind.
Der Fachaufsatz "Horizontalbohrtechnik für die
Versorgungswirtschaft und den Umweltschutz", VDF-Füh
rungskraft, Nov./Dez. 1994, beschreibt die Methodik des
Horizontal-Spülbohrverfahrens sowie der vollkommenen
Verlaufsteuerung von Horizontalbohranlagen. Die
Leitungsverlegung verläuft hierbei in den folgenden
Schritten. Zunächst wird eine Pilotbohrung mit dem
Durchmesser der Bohrlanze erstellt. Nachdem die Bohrlanze
eine Zielgrube erreicht hat, wird die Bohrlanze vom
eingebrachten Bohrgestänge abgeschraubt und dafür ein in
Gegenrichtung orientierter Aufweitkopf aufgeschraubt. Dieser
Aufweitkopf wird im Rückwärtsgang durch die Pilotbohrstrecke
gezogen und somit der Bohrungsquerschnitt aufgeweitet. Sollte
der Querschnitt schon eine Verlegung des gewünschten
Leitungsproduktrohres zulassen, so wird dieses direkt hinter
dem Aufweitkopf angehängt und ins Erdreich eingezogen.
Als Produktrohre kommen Kunststoffrohre wie Polyethylen- oder
Polypropylenrohre, aber auch Stahlrohre und Muffenrohre mit
unter Zugbelastung nicht herauslösbaren Muffen in Frage.
Es ist das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Problem (Aufgabe), eine Vorrichtung zur Erstellung von
Stufengräben zu entwickeln, welche mehrere der oben
angesprochenen Leitungen in einem Arbeitsgang im Boden
installieren kann. Hierbei sind genau definierte
Verlegetiefen für die einzelnen Versorgungsleitungen (z. B.
Trinkwasser, Erdgas, Strom) einzuhalten. Diese verschiedenen
Verlegetiefen resultieren aus technischen Sicherheits- und
Wartungsanforderungen (z. B. Frostsicherheit,
Sicherheitsabstand, Zugänglichkeit für Reparaturarbeiten,
Auflast- und Beschädigungsschutz).
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, daß mehrere Räumköpfe,
vorzugsweise zwei, drehbar und parallel zur Achse des
Zugrohrs gelagert sind und in Rotation versetzt werden
können.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die
Unteransprüche gekennzeichnet.
So können nach einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung die Räumköpfe durch ein Antriebsrohr und eine
dazwischen angeordnete Drehmomentübertragung in Rotation
versetzt werden. Das Antriebsrohr verläuft in einem Zugrohr,
welches fest mit der Querstange verbunden ist.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausführungsform können die
Achsen der Räumköpfe durch jeweils einen Hydraulikmotor in
Rotation versetzt werden. Dies erlaubt es, das Zugrohr sowie
die Querstange klein zu dimensionieren, wodurch diejenigen
Bauteile, die durch das Erdreich bewegt werden müssen, einen
geringeren Widerstand bieten und die bei der Leitungsverlegung
aufzuwendende Kraft verringert wird.
Durch das erfindungsgemäße Gerät werden mit Hilfe eines
angetriebenen Antriebsrohrs mehrere, vorzugsweise zwei, Räumer
in Rotation versetzt. An die Querstange können die
einzuziehenden Produktrohre fluchtend mit den Achsen der
Räumer, welche drehbar auf der Querstange gelagert sind,
angesetzt werden.
Das vorteilhafte Verfahren zur Erstellung von Stufengräben wird
durch den Verfahrensanspruch 4 gekennzeichnet. Demnach wird
mittels eines voll verlaufgesteuerten Bohrverfahrens von einer
Ausgangsgrube, die nur geringfügig tiefer als die am tiefsten
zu verlegende Versorgungsleitung sein muß, eine Bohrlanze zu
einer ebenso tiefen Montagegrube vorangetrieben. Nach dieser
Pilotbohrung wird das im folgenden ausführlich beschriebene
Stufenräumgerät am Bohrkopf oder anstelle des Bohrkopfes
befestigt und das Stufenräumgerät in Rückwärtsrichtung durch
die Pilotbohrung von der Montagegrube zurück zur Ausgangsgrube
bewegt. Dabei können an der Querstange bereits die Produktrohre
mit einem maximalen Durchmesser von etwa 250 mm angesetzt
werden.
Um die Bewegung der Räumköpfe durch das Erdreich und die damit
verbundene Aufweitung und Kompression des Erdreiches sowie die
Gleiteigenschaften der entstehenden Röhren zu verbessern, sind
verschiedene Austrittsstellen für eine Bohrsuspension
vorgesehen, die aus speziellen Düsen mit gleichen oder
unterschiedlichen Durchlaßgrößen mit einem einstellbaren Druck
zwischen 20 und 400 bar austreten. Bei Vortrieben in mürben bis
mitteldruckfesten Festgesteinen kann ein wesentlich höherer
Druck gewählt werden.
Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform
des Stufenräumgeräts gemäß der Erfindung;
Fig. 2a eine Ansicht eines Räumkopfes;
Fig. 2b eine Ansicht einer anderen Ausführungsform eines
Räumkopfes;
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
des Stufenräumgeräts gemäß der Erfindung mit einer
Drehmomentübertragung durch ein Kettengetriebe;
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine weitere
Ausführungsform des Stufenräumgeräts gemäß der
Erfindung mit einer Drehmomenterzeugung nach dem
Rückstoßprinzip; und
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform
des Stufenräumgeräts gemäß der vorliegenden Erfindung
mit einem Antrieb der Räumer durch Hydraulikmotoren.
Das in Fig. 1 dargestellte Stufenräumgerät 10 erledigt in einem
Arbeitsschritt den Einzug von zwei Produktrohren gleichen oder
unterschiedlichen Durchmessers.
Ein Antriebsrohr 16 ist drehbar in einem Zugrohr 14 geführt.
Beide Bauteile, das Zugrohr 14 und das Antriebsrohr 16 bestehen
aus verschiedenen lösbaren Segmenten 14a, 14b, usw. bzw. 16a,
16b, usw., welche das Zugrohr 14 sowie das Antriebsrohr 16 in
etwa 3-5 Meter lange Abschnitte unterteilen. Die verschiedenen
Segmente des Antriebsrohres 16 können rotationsfest miteinander
verbunden, die verschiedenen Segmente des Zugrohres 14a, 14b,
usw. sind sowohl in axialer Richtung als auch in
Rotationsrichtung starr und lösbar miteinander verbunden. Dazu
sind jeweils Befestigungsmöglichkeiten vorzusehen, wie sie in
der Technik für diese Zwecke bekannt sind.
Auf einer Querstange 12, die am Zugrohr 14 befestigt ist, sind
Lager 13 angebracht, welche die Räumerwellen 32, 33 parallel
zueinander führen und drehbar lagern. Auf den Räumerwellen 32,
33 sind starr mit diesen die Räumköpfe 18 und 19 verbunden. Die
Verbindung zwischen den Räumköpfen 18, 19 und den Räumerwellen
32, 33 kann dabei sowohl durch Reibschluß als auch durch
Kraftschluß geschehen. Aufgrund der hohen zu übertragenden
Kräfte und Drehmomente ist allerdings eine
Kraftschlußverbindung über eine Kerbverzahnung oder eine
Spannfederverbindung vorzuziehen. An der Querstange 12 kann
jeweils fluchtend mit den Achsen der Räumerwellen 32 bzw. 33
ein Produktrohr 38 bzw. 39 angebracht werden und dieses in
einem Arbeitsgang mit dem Zurückziehen des Aufweit- und
Produktrohreinzugsinstruments 10 in die von den Räumköpfen 18
und 19 erzeugten Röhren im Boden eingezogen werden. Beim
Betrieb des Stufenräumgerätes 10 rotieren die Produktrohre 38
bzw. 39 nicht. Der Antrieb der Räumköpfe 18, 19 geschieht über
das in Rotationsrichtung angetriebene Antriebsrohr 16, welches
drehbar im Zugrohr 14 gelagert ist. Die Kraftübertragung
zwischen Antriebsrohr 16 und den Räumerwellen 32 und 33 kann
beispielsweise über die Ausbildung eines Konuszahnradkopfes 26
auf dem Antriebsrohr 16 geschehen. Der Konuszahnradkopf 26
steht in eingreifender Verbindung mit Kegelverzahnungen auf
zwei Umlenkwellen 22, 23 entlang der Querstange 12, so daß die
Umlenkwellen bei rotierendem Antriebsrohr 16 auch in
Rotationsbewegung versetzt werden. Die Umlenkwellen 22 und 23
sind drehbar in den Lagern 20 auf der Querstange 12 befestigt
und übertragen das Drehmoment auf die Räumerwellen 32 und 33.
Zu diesem Zweck sind auch zwischen den Umlenkwellen 22 bzw. 23
und den Räumerachsen 32 bzw. 33 Kegelverzahnungen 40
vorgesehen. Durch diese Form der Drehmomentübertragung rotieren
die beiden Räumerachsen 32 und 33 in gegenläufiger Richtung.
Sowohl die Umlenkwellen 22 bzw. 23 als auch die Räumerwellen 32
bzw. 33 sind drehbar auf der Querstange gelagert, wobei sowohl
Gleitlager als auch Wälzlager zum Einsatz kommen können.
Sowohl an den Räumköpfen 18, 19 als auch an verschiedenen
Positionen der Querstange 12 sind Austrittsöffnungen 24 für
Bohrsuspension vorgesehen. Die Bohrsuspension erfüllt
verschiedene Anforderungen: Zum einen soll sie unter hohem
Druck (20-400 bar) stehen und somit Schnittkräfte zum Lösen
des Bodens bereitstellen; andererseits soll sie die
Verdichtungsarbeit im Boden unterstützen und nicht
verdrängbaren Boden transportieren helfen. Zuletzt soll sie die
Bohrwandung gleitfähig machen und damit den Einzug der
Produktrohre erleichtern. In Fig. 1 ist nur eine geringe Anzahl
von Austrittsöffnungen 24 für Bohrsuspension dargestellt, in
der bevorzugten Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist jedoch eine
Vielzahl dieser Austrittsöffnungen 24 an der den Räumköpfen 18,
19 zugewandten Seite der Querstange 12 und an den Räumköpfen
18, 19 vorzusehen. So könnten sich an den Räumköpfen 18 bzw. 19
je nach Durchmesser des Räumkopfes zwischen 50 und 100
Austrittsöffnungen 24 für Bohrsuspension befinden.
Fig. 2a zeigt einen Räumkopf gemäß der vorliegenden Erfindung.
Der Räumkopf wird aus einem Stück eines geeigneten Metalls, wie
hochfestem Stahl, gefertigt und mit der Räumerwelle starr
verbunden. Im Räumkopf befinden sich Strömungskanäle für die
Bohrsuspension, die in die Hochdruckdüsen 24 münden, aus denen
die Bohrsuspension austritt. Zusätzlich sind auf dem Räumkopf
Meißelstifte 52 befestigt, die aus einem äußerst harten
Material, bevorzugt dem unter der Bezeichnung Widia bekannten
Material gefertigt sind. Weiterhin sind auf dem Räumkopf
wendelförmige Schweißrippen 54 aufgetragen, die auf das volle
Material geschweißt werden und einen Abriebsschutz darstellen.
Zusätzlich können in die Schweißrippen 54 auch noch harte und
abrasive Partikel, z. B. Kurundpartikel, eingebunden werden.
Fig. 2b zeigt eine weitere Ausführungsform eines Räumkopfes,
bei dem die Meißelstifte 53 eine spezielle Form aufweisen, die
eine selbstschärfende Wirkung erzielen. Derartige
selbstschärfende Widiameißel sind aus dem Bergbau bekannt, wo
sie vielfach in Vortriebsmaschinen verwendet werden.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung (nicht
dargestellt) wird die Übertragung der Drehmomente vom
Antriebsrohr 16 in die Räumerwellen 32, 33 über
Hydraulikkupplungen verwirklicht. Bei einer Hydraulikkupplung
wird das Drehmoment über die dynamische Wirkung einer
umlaufenden Flüssigkeit übertragen. Obwohl im Betrieb einer
Hydraulikkupplung ständiger Schlupf möglich ist, besitzt diese
Form der Drehmomentübertragung den wesentlichen Vorteil, daß
die unter sehr hohem Druck stehende Bohrsuspension als
Hydraulikflüssigkeit verwendet werden kann. Die Bohrsuspension
wird in dem als Hohlwelle ausgeführten Antriebsrohr 16
antransportiert, wird über die Hydraulikkupplungen in die als
Hohlwellen ausgeführten Umlenkwellen 22, 23 geleitet und
gelangt schließlich über die Hydraulikkupplungen in die
ebenfalls röhrenförmigen Räumerwellen 32, 33.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. In dieser Darstellung, die im wesentlichen gleich
der in Fig. 1 gezeigten ist, wurden alle Referenznummern aus
Fig. 1 übernommen und es soll daher auf eine eingehende
Beschreibung verzichtet werden. Hier werden die Drehmomente
zwischen dem Antriebsrohr 16 und den Räumerwellen 32, 33 durch
Zahnriemen oder Ketten 50 übertragen. Hierzu sind sowohl am
Antriebsrohr 16 als auch an den Räumerwellen 32 bzw. 33
Zahnscheiben bzw. Kettenräder 44, 45 bzw. 48, 49 rotationsfest
fixiert, damit die Riemen oder Ketten 50, 51 die erforderlichen
Drehmomente übertragen können.
Um eine gegenläufige Drehbewegung der Drehköpfe zu erreichen,
kann neben einer der beiden Räumerwellen 32 bzw. 33 eine
Übersetzungswelle gelagert sein (nicht in Fig. 3 dargestellt),
welche eine Drehrichtungsumkehr der betreffenden Räumerwelle
bewirkt, indem sie von der Kette oder dem Riemen angetrieben
wird und mit der Räumerwelle durch eine Verzahnung in Kontakt
steht.
Eine andere Möglichkeit der Drehrichtungsumkehr besteht darin,
eine Verbindung zwischen Antriebsrohr und Räumerwelle durch
eine über Kreuz laufende Führung des Riemens bzw. der Kette
vorzusehen.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 4
dargestellt, in der alle Elemente, die bereits anhand der Fig.
1 genauer erläutert wurden, mit denselben Referenznummern wie
in Fig. 1 bezeichnet sind.
In dieser Ausführungsform wird die Rotation der Räumköpfe aus
dem Rückstoß der aus den Räumköpfen 18, 19 austretenden
Bohrsuspension erreicht. Hierbei treffen die Austrittsöffnungen
24 winkelig auf die Umfangsfläche der Räumköpfe 18, 19 auf.
Jeder aus einer Austrittsöffnung 24 austretende
Bohrsuspensionsstrahl erzeugt eine Rückstoßkraft, deren
Kraftlinie nicht durch die betreffende Rotationsachse des
Räumerkopfes 18, 19 verläuft. Somit wird ein Drehmoment
erzeugt, welches die Räumköpfe 18, 19 in Rotationsbewegung
versetzt.
In dieser Ausführungsform kann auf alle Elemente, die in Fig. 1
der Übertragung der Drehmomente auf die Räumköpfe dienen, wie
auf ein Antriebsrohr, Umlenkwellen und deren Lagerung und die
dazwischengeschalteten Verzahnungen, Hydraulikkupplungen oder
Ketten- bzw. Riemengetriebe, verzichtet werden. Über das als
Hohlwelle ausgeführte Zugrohr 14 wird die Bohrsuspension
herangeführt, längs oder im Profil der Querstange 12 verlaufend
in einem geeigneten Strömungskanal (z. B. einem Stahlrohr 56) zu
den Räumerachsen 32, 33 geführt und mittels einer
Drehdurchführung in die als Hohlwellen ausgeführten
Räumerachsen 32, 33 geleitet. Diese Ausführungsform bietet den
Vorteil sehr einfach und leicht zu sein und eine schwächere
Ausführung des Zugrohres 14 zu gestatten, weil kein
Antriebsrohr darin geführt werden muß. Auch kann die
Profilierung der Querstange 12, die ebenfalls durch das
Erdreich gezogen wird, dieser Aufgabe angepaßt werden, weil die
Bauteile zur Drehmomentübertragung nicht an der Querstange 12
angebracht werden müssen.
In allen vorgenannten Ausführungsformen strömt durch
Austrittsöffnungen 24, die sich an der Querstange, insbesondere
an der in Zugrichtung vorderen Fläche befinden, ebenfalls
Bohrsuspension unter Druck aus. Da sich diese
Austrittsöffnungen nicht an Bauteilen befinden, die im Betrieb
rotieren, kann hier ein beliebiger, ortsfester Antransport der
Bohrsuspension, z. B. entlang des Zugrohres 14 vorgesehen werden
und die Bohrsuspension zu den an der Querstange 12 angebrachten
Austrittsöffnungen 24 über ein im Profil der Querstange 12
befindliches Verteilersystem geführt werden.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Die Räumerwellen 32, 33 werden durch
einen Hydraulikmotor 70 angetrieben, der von einem unter Druck
stehenden Fluid durchströmt wird. Als mögliches Antriebsfluid
kommt Öl, aber auch Wasser in Frage. Durch den gesonderten
Antrieb der einzelnen Räumerwellen besitzt die Vorrichtung nach
der vorliegenden Ausführungsform ein starres Zugrohr 14, durch
das in gesonderten Strömungskanälen 74, 72 die Bohrsuspension
sowie das Antriebsfluid für die Hydraulikmotoren geführt wird.
Das Hydraulikfluid wird durch Druckleitungen 72 zu den
Hydraulikmotoren 70 gefördert, welche durch das Hydraulikfluid
angetrieben werden. Die Hydraulikmotoren 70 sind jeweils mit
einer Räumerwelle 32, 33 starr verbunden und treiben diese an.
Die Bohrsuspension wird durch die Druckleitung 74 einerseits zu
den Austrittsöffnungen 24 im Profil der Querstange 12,
andererseits durch eine Wellendurchführung 76 in die
Räumerwellen 32, 33 übertragen und von dort zu den
Austrittsöffnungen 24 an den Räumköpfen 18, 19 transportiert.
Der Antransport der Bohrsuspension und deren Übermittlung in
die rotierenden Räumerwellen kann auf verschiedene, dem
Fachmann geläufige konstruktive Varianten erreicht werden, von
denen eine in Fig. 5 dargestellt ist.
In einer weiteren Ausführungsform (nicht dargestellt) kann die
Querstange 12 relativ zum Zugrohr 14 in eine beliebige winklige
Position gebracht und in dieser fest fixiert werden. Ebenso
können die Räumerwellen 32, 33 geneigt werden, so daß sie
parallel zum Zugrohr 14 ausgerichtet und fixiert werden können.
Durch eine winklige Anbringung der Querstange 12 verringert
sich der Abstand der Räumerwellen 32 und 33. Dadurch kann ein
unterschiedliches Höhenniveau der gleichzeitig zu verlegenden
Leitungen unter Verwendung eines einzigen Stufenräumgerätes 10
mit variablem Abstand der Räumerwellen 32, 33 hergestellt
werden.
Das Verlegen von Leitungen in stufengrabenartiger Anordnung
läuft in der folgenden Weise ab. Ausgehend von einer
Ausgangsgrube an der geplanten Verlegungstrasse wird eine
Pilotbohrung horizontal in Richtung einer ebenfalls erstellten
Montagegrube durchgeführt. Die genaue Höhe der Pilotbohrung
sollte hierbei die Geometrie des verwendeten Stufenräumgeräts
sowie die Verlegetiefe der gewünschten Produktrohre
berücksichtigen. Nachdem die Bohrlanze die Montagegrube
erreicht hat, wird das Bohrgestänge wieder zur Ausgangsgrube
zurückgezogen und dabei, je nach Geometrie der verwendeten
Haltestange, mit einem Aufweitkopf der Bohrungsdurchinesser
vergrößert. Während des Zurückziehens des Bohrgestänges werden
Abschnitte des Zugrohres und gleichzeitig Abschnitte des
Antriebsrohres in den Bereich der Pilotbohrung eingeführt und
jeweils miteinander verbunden. Die Länge der oben genannten
Abschnitte beträgt vorzugsweise etwa 3-5 Meter. Nachdem das
Bohrgestänge mit dem Aufweitkopf bis zur Ausgangsgrube
zurückgezogen wurde und gleichzeitig das Zugrohr und
Antriebsrohr an der Ausgangsgrube angelangt sind, wird in der
Montagegrube das Stufenräumgerät 10 am Zugrohr sowie am
Antriebsrohr befestigt.
In der Ausgangsgrube wird das Antriebsrohr mit einer nicht in
den Zeichnungen dargestellten Antriebseinheit verbunden und das
Zugrohr von einer ebenfalls nicht in den Zeichnungen
dargestellten Vorrichtung gehalten. Während des Betriebs wird
Bohrsuspension unter hohem Druck in das Stufenräumgerät
geleitet, das Antriebsrohr in Rotation versetzt und das Zugrohr
in Richtung der Ausgangsgrube gezogen, wobei die aus der
ehemaligen Pilotbohrung austretenden Abschnitte des Zugrohrs
sowie des Antriebsrohrs wieder gelöst werden. Gleichzeitig
können Produktrohre, die ebenfalls aus einzelnen Abschnitten
bestehen, nach und nach an die in die Bohrungen eintretenden
Produktrohre angesetzt werden.
Bei den anhand von Fig. 4 und 5 dargestellten
Ausführungsformen ist kein Antriebsrohr vorgesehen und es muß
lediglich das Zugrohr in Richtung der Ausgangsgrube gezogen
werden und, im Falle der Ausführungsform nach Fig. 5, das zum
Antrieb der Hydraulikmotoren benötigte Hydraulikfluid
bereitgestellt werden.
Nachdem das Stufenräumgerät die Ausgangsgrube erreicht hat und
die Produktrohre die Ausgangsgrube erreicht haben, werden in
der Montagegrube die Produktrohre miteinander verbunden und die
Montagegrube wieder mit Erdreich aufgefüllt. Im nächsten
Arbeitsgang wird eine neue Ausgangsgrube im Abstand von bis zu
350 Meter von der bisherigen Ausgangsgrube ausgehoben und die
bisherige Ausgangsgrube wird nun als Montagegrube verwendet, in
welcher sich bereits das Stufenräumgerät und die Abschnitte des
Zugrohres sowie des Antriebsrohres befinden, so daß die oben
erläuterten Arbeitsgänge wieder von neuem durchgeführt werden
können.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Zugrohr (14) starr mit
- - mehreren in Rotationsrichtung angetriebenen Räumköpfen (18, 19), vorzugsweise zwei, verbunden ist, wobei die Räumköpfe (18, 19) drehbar gelagert sind und die Achsen der Räumköpfe (18, 19) parallel zur Achse des Zugrohrs (14) in seitlichem Abstand zur Achse des Zugrohrs (14) angeordnet sind und wobei die Räumköpfe (18, 19) mehrere Austrittsöffnungen (24) besitzen, durch welche eine Bohrsuspension austreten kann.
2. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Austrittsöffnungen (24) für die Bohrsuspension so auf den Räumköpfen (18, 19) angeordnet sind, daß die Räumköpfe (18, 19) beim Austritt der Bohrsuspension in eine Rotationsbewegung versetzt werden.
3. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Antriebsrohr (16), welches im Zugrohr (14) verläuft, über eine dazwischen angeordnete Drehmomentübertragung die Räumköpfe (18, 19) in Rotation versetzt.
4. Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung, gekennzeichnet durch die folgenden
Verfahrensschritte:
- - Aushub einer Ausgangsgrube sowie einer Montagegrube;
- - Erstellen einer im wesentlichen horizontalen Bohrung von der Ausgangsgrube bis zur Montagegrube;
- - Befestigung des Stufenräumgeräts (10) gemäß Anspruch 1 oder 2 am oder anstelle des Bohrkopfes in der Montagegrube;
- - Ziehen des Stufenräumgerätes (10) in Richtung der Ausgangsgrube, wobei die Räumköpfe (18, 19) parallel zur im wesentlichen horizontalen Bohrung Stufenbohrungen im Erdreich erzeugen;
- - Unterstützung der Stufenbohrung durch gezielten Austritt von Bohrsuspension aus den hierfür vorgesehenen Austrittsöffnungen (24).
5. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Querstange (12) fest mit dem Zugrohr (14) verbunden ist;
- - das Antriebsrohr (16) im Bereich der Querstange (12) mit einem Kegelrad (26) axial fest und rotationsfest verbunden ist;
- - mehrere Umlenkwellen (22, 23) auf der Querstange (12) drehbar gelagert sind und mit einer Verzahnung (28, 29) versehen sind, welche in diejenige des Kegelrades (26) eingreift; wobei
- - die Umlenkwellen (22, 23) in Rotation versetzt werden, wenn das Antriebsrohr (16) angetrieben wird;
- - die Umlenkwellen (22, 23) über eine Kegelverzahnung (30, 31) die Räumerwellen (32, 33) antreiben, welche drehbar auf der Querstange (12) gelagert sind.
6. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Querstange (12) fest mit dem Zugrohr (14) verbunden ist;
- - das Antriebsrohr (16) im Bereich der Querstange (12) mit mehreren Zahnscheiben oder Kettenrädern (44, 45) axial fest und rotationsfest verbunden ist;
- - je eine Zahnscheibe oder ein Kettenrad (46, 47) axial fest und rotationsfest mit den Räumerwellen (32, 33) verbunden ist; und
- - die Zahnscheiben oder Kettenräder (44, 45) auf dem Antriebsrohr (16) über Zahnriemen oder Ketten (50, 51) mit den Zahnscheiben oder Kettenrädern (48, 49) der Räumerwellen (32, 33) verbunden sind.
7. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine oder mehrere der Drehmomentübertragungen zwischen dem
Antriebsrohr (16) und den Umlenkwellen (22, 23) oder
zwischen den Umlenkwellen (22, 23) und den Räumerwellen
(32, 33) durch eine Hydraulikkupplung (36) ausgeführt
werden.
8. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - als Hydraulikfluid in der Hydraulikkupplung (36) Bohrsuspension verwendet wird.
9. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die aus den Austrittsöffnungen (24) der Räumköpfe (18, 19) austretende Bohrsuspension durch das als Hohlwelle ausgebildete Antriebsrohr (16), die als Hohlwellen ausgebildeten Umlenkwellen (22, 23) sowie die als Hohlwellen ausgebildeten Räumerwellen (32, 33) geleitet wird.
10. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Querstange (12), auf welcher die Räumköpfe (18, 19)
drehbar gelagert sind und welche starr mit dem Zugrohr
(14) verbunden ist, relativ zum Zugrohr (14) geneigt
werden kann und in geneigter Lage starr mit dem Zugrohr
(14) verbunden werden kann.
11. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der
Räumköpfe (18, 19) durch jeweils einen Hydraulikmotor (70)
in Rotation versetzt werden.
12. Vorrichtung zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger
Anordnung gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydraulikmotoren (70) von einem unter Druck geführten
Fluid angetrieben werden, das getrennt von einem
Strömungskanal für die Bohrsuspension im Zugrohr (14)
zugeführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19523769A DE19523769C1 (de) | 1994-12-19 | 1995-06-29 | Vorrichtung und Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger Anordnung |
EP95118632A EP0718461A3 (de) | 1994-12-19 | 1995-11-27 | Vorrichtung und Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger Anordnung |
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DE4445301 | 1994-12-19 | ||
DE19523769A DE19523769C1 (de) | 1994-12-19 | 1995-06-29 | Vorrichtung und Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger Anordnung |
Publications (1)
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DE19523769A Expired - Fee Related DE19523769C1 (de) | 1994-12-19 | 1995-06-29 | Vorrichtung und Verfahren zur Leitungsverlegung in stufengrabenartiger Anordnung |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10308203A1 (de) * | 2003-02-25 | 2004-09-16 | Holl Gmbh | Verfahren und Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsundurchlässigen Schicht im Erdboden |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4134095C1 (de) * | 1991-10-15 | 1992-07-16 | Flowtex Technologie Import Von Kabelverlegemaschinen Gmbh, 7505 Ettlingen, De |
-
1995
- 1995-06-29 DE DE19523769A patent/DE19523769C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4134095C1 (de) * | 1991-10-15 | 1992-07-16 | Flowtex Technologie Import Von Kabelverlegemaschinen Gmbh, 7505 Ettlingen, De |
Non-Patent Citations (1)
Title |
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DE-Z: VDF-Führungskraft Nov./Dez. 1994 * |
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DE10308203A1 (de) * | 2003-02-25 | 2004-09-16 | Holl Gmbh | Verfahren und Anordnung zur Herstellung einer flüssigkeitsundurchlässigen Schicht im Erdboden |
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