DE19523710C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Fehlerortung von Rohrleitungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Fehlerortung von RohrleitungenInfo
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Description
Es ist bekannt, zur Fehlerortung auf elektrischen Leitungen
das sogenannte Impulsechoverfahren durchzuführen, bei dem
ein kurzzeitiger Sendeimpuls bzw. ein Rechteckimpuls hoher
Flankensteilheit auf die zu untersuchende Leitung gebracht
und dessen Impulsecho aufgezeichnet und/oder oszillogra
phisch dargestellt wird. Bei dieser Fehlerortung nach dem
Impulsechoverfahren bedient man sich der Tatsache, daß der
Sendeimpuls an elektrischen Inhomogenitäten, wie zum Bei
spiel Fehlerstellen, mit einem Teil seines Energieinhaltes
reflektiert und mit einer für die Leitung charakteristi
schen Laufzeit an den Anfang des Kabels zurückkehrt.
Zur Erzielung eines hohen Auflösungsvermögens, d. h. guter
Trennbarkeit benachbarter Reflexionsstellen im Reflexions
bild, werden schmale Sendeimpulse verwendet. Die für eine
Leitung charakteristische Signallaufgeschwindigkeit v kann
durch
v = c/√εr
berechnet werden, wobei c die Lichtgeschwindigkeit und εr
relative Dielektrizitätszahl bedeuten. Bei bekannter
Signallaufgeschwindigkeit erhält man die Fehlerdistanz lF
gemäß
lF = v . tF/2,
wobei tF die Fehlerlaufzeit, d. h. die Laufzeit des
Sendeimpulses vom Anfang der Leitung bis zum Fehlerort F
und zurück zum Anfang ist. Sind die Länge l der zu untersu
chenden Leitung und die Laufzeit tE vom Anfang bis zum Ende
E der Leitung bekannt, so kann die Fehlerdistanz gemäß
lF = l . tF/tE
berechnet werden, wobei K = v/2 = 1/tE eine für die Lei
tung charakteristische Konstante ist.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 30 16 223 A1 be
kannt. Das Verfahren läuft analog ab.
Aus der US 47 97 621 ist ein digital ablaufendes Verfahren
zur Fehlerortung von Rohrleitungen, bei denen mindestens
ein elektrischer Leiter parallel zur Rohrachse im Abstand
vom Rohr angeordnet ist, bekannt, bei dem ein Sendeimpuls
auf den elektrischen Leiter und das Rohr aufgeprägt wird,
konstante Zeitintervalle festgelegt werden, die jeweils
einem bestimmten Längenabschnitt der Rohrleitung entspre
chen, und den Zeitintervallen Adressen zugeordnet werden,
die Zeitintervalle gezählt werden und ein Ausgangssignal
bei Ablauf eines Zeitintervalles erzeugt wird, ein Sample-
Impuls bei Ablauf des Zeitintervalles erzeugt wird, der
momentane Spannungswert auf dem elektrischen Leiter am Ort
des Senders zur Zeit des Sample-Impulses gemessen wird, der
Spannungswert A/D-gewandelt und zusammen mit der Adresse
abgelegt wird und der gemessene Spannungswert mit einem
Referenzwert verglichen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Fehlerortung von Rohrleitungen zu schaffen, das sich durch
eine besonders hohe Genauigkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das in Patentan
spruch 1 wiedergegebene Verfahren gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im Normalfall eine
Vielzahl von Sendeimpulsen nacheinander auf den elektri
schen Leiter und das Rohr geprägt. Bei jedem Sendeimpuls
zählt der Zähler bis zu einer bestimmten Adresse und gibt
ein Ausgangssignal ab. Dieses wird der entsprechenden
Sample & Hold-Stufe zugeführt. Zur Zeit des Sample-Impulses
wird ein Spannungswert erzeugt, der dann mit einem Refe
renzwert verglichen wird.
Die Rohrleitung ist dabei in Abschnitte von beispielsweise
2 m aufgeteilt, die jeweils einer Adresse entsprechen. Es
wird somit alle 2 m ein Spannungswert erzeugt, der mit
einem Referenzwert verglichen wird. Um die Auflösung weiter
zu verbessern, d. h. auch Spannungswerte für Distanzen in
nerhalb der jeweiligen 2 m-Bereiche zu erhalten, werden
nunmehr zusätzliche Sendeimpulse aufgeprägt, und es werden
unter Festhaltung der entsprechenden Adresse zusätzliche
Zählerausgangssignale erzeugt (für jeden Sendeimpuls ein
Ausgangssignal), die dann entsprechend den gewünschten
Distanzen im 2 m-Bereich verzögert werden. Auf diese Weise
werden auch zwischen den festgelegten Adressen Sample-
Impulse und damit Spannungswerte zur Zeit der Sample-
Impulse erzeugt.
Das erfindungsgemäße Verfahren betrifft die
Fehlerortung auf
Rohrleitungen, beispielsweise von Fernhei
zungen. Derartige Fehler sind insbesondere Undichtigkeiten,
von innen nach außen, aber auch von außen nach innen. Sol
che Rohre sind normalerweise mit einer Isola
tionsummantelung versehen, wobei dies jedoch für die Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Bedingung
darstellt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens muß min
destens ein elektrischer Leiter parallel zur Rohrachse im
Abstand vom Rohr, beispielsweise von 3 cm angeordnet sein.
Normalerweise sind zwei elektrische Leiter vorgesehen, um
Verzweigungen von derartigen Rohrleitungen zu erfassen.
Das Rohr und der elektrische Leiter bilden zusammen ein
elektrisches System. Über dieses System wird die Fehleror
tung mittels des Impulsechsoverfahrens bzw. Impuls-Re
flexionsverfahrens durchgeführt, das auf dem eingangs be
schriebenen Verfahren basiert.
Während das eingangs beschriebene Verfahren ein analoges
Meßverfahren darstellt, wird erfindungsgemäß mit einem di
gitalen Verfahren gearbeitet, wobei das Sample & Hold-Ver
fahren Anwendung findet.
Es findet keine reine Laufzeitmessung statt,
um aus der gemessenen Impulslaufzeit bei bekannter Lauf
zeitgeschwindigkeit auf die Fehlerstelle schließen zu kön
nen, sondern es wird eine Momentaufnahme an
einer bestimmten Stelle der Rohrleitung oder eine Vielzahl
von derartigen Momentaufnahmen an festgelegten Stellen
durchgeführt, wobei hieraus der jeweilige Spannungswert
oder die jeweiligen Spannungswerte ermittelt werden. Diese
Spannungswerte entsprechen dabei festgelegten Stellen ent
lang der Rohrleitung, wobei diese Stellen Zeitintervallen
entsprechen, die abgezählt werden. Bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren wird somit eine stabile Zuordnung der ein
zelnen Spannungswerte zur Zeit und damit zu bestimmten
Stellen entlang der Rohrleitung erreicht.
Bei Ablauf eines oder jeden Zeitintervalles wird ein
Sample-Impuls erzeugt, und der momentane Spannungswert auf
dem elektrischen Leiter am Ort des Senders wird gemessen.
Den jeweiligen Zeitintervallen sind Adressen zugeordnet,
die entsprechenden Stellen entlang der Rohrleitung entspre
chen, wobei diese Stellen einen konstanten Abstand von
einander besitzen. Die ermittelten Spannungswerte werden
zusammen mit den entsprechenden Adressen abgelegt und mit
Referenzwerten verglichen. Aus den Abweichungen läßt sich
das Vorhandensein von Fehlern (Undichtigkeiten) feststel
len, und zwar läßt sich dieser Fehler genau orten, da die
Adresse und somit die entsprechende Stelle auf der
Rohrleitung (Abstand von der Meßstelle) bekannt ist.
Bei dem aufgeprägten Sendeimpuls handelt es sich im wesent
lichen um einen Rechteckimpuls, der nach einer gewissen
Vorlaufzeit eine steile Anstiegsflanke besitzt und dann
etwa konstant verläuft, wenn keine Störung auf der Leitung
vorhanden ist. Am Ende der Leitung steigt der Impuls steil
an. Tritt eine Störung, beispielsweise eine Undichtigkeit
auf, fällt der Impuls geringfügig ab und läuft dann etwa
konstant bis zum Ende der Leitung durch. Der entsprechende
Abfall wird durch einen Vergleich des an dieser Stelle
(Adresse) gemessenen Spannungswertes mit dem Referenzspan
nungswert im einwandfreien Zustand der Rohrleitung ermit
telt.
Bei einer Rohrleitungslänge von 2500 m findet beispielsweise
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Aufteilung in
Zeitintervalle statt, die einem Rohrleitungsabschnitt von
0,5 m entsprechen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann entweder kontinuierlich
durchgeführt werden, wobei alle Adressen (Zeitintervalle)
gemessen werden, so daß sich eine Vielzahl von Spannungs
werten über die Länge der Rohrleitung ergibt, oder es kann
eine punktweise Messung erfolgen, bei der eine bestimmte
Adresse (Zeitintervall) herausgegriffen und der Spannungs
wert an dieser Adresse gemessen und mit einem Referenzwert
verglichen wird.
Bei diesen Referenzwerten kann es sich beispielsweise um
Urbilder handeln, die im korrekten Zustand der Rohrleitung
erstellt wurden, oder um Erfahrungswerte. Das erfindungsge
mäße Verfahren ist jedenfalls nicht auf eine spezielle Art
der Auswertung beschränkt.
Durch die erfindungsgemäß ermöglichte stabile Zuordnung der
einzelnen Spannungswerte zur Zeit und damit zu einer be
stimmten Stelle auf der Rohrleitung ist das erfindungsge
mäße Verfahren sehr genau reproduzierbar (temperaturbe
ständig) und ermöglicht eine stabile Auflösung. Probleme
der analogen temperaturabhängigen Verfahren werden daher
vermieden. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich
durch eine besonders große Genauigkeit aus und kann als
selbständig arbeitendes Langzeitüberwachungsverfahren
eingesetzt werden. Es besitzt ebenfalls eine sehr gute
Langzeitstabilität.
In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren wird der
Sendeimpuls derart aufgeprägt, daß die ansteigende Flanke
des Sendeimpulses nach Ablauf einer Vorlaufzeit auftritt.
Die Vorlaufzeit kann beispielsweise 10 Zeitintervalle be
tragen. Hierdurch gelingt es, den Anfang des Sendeimpulses
darzustellen.
Die Rohrleitung wird vorzugsweise vor dem Aufprägen des
Sendeimpulses auf mögliche Meßverfälschungen überprüft.
Derartige Meßverfälschungen können beispielsweise durch
Gleichspannungen, Hochfrequenzfelder, Wechselspannungen
etc. verursacht werden. In Weiterbildung des Verfahrens
wird vor dem Aufprägen des Sendeimpulses eine Isolationswi
derstandsmessung durchgeführt. Der entsprechende Wert wird
als Referenzwert abgelegt und dient als zusätzlicher
Indikator für Meßverfälschungen bzw. Fehlerstellen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung
zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
mit den Merkmalen von Patentanspruch 8.
Durch den Quarzoszillator werden die vorstehend erwähnten
konstanten Zeitintervalle vorgegeben, die jeweils einem be
stimmten Längenabschnitt der Rohrleitung entsprechen. Der
programmierbare Zähler (gesteuert vom Prozessor) zählt die
aufsteigenden Flanken der entsprechenden Taktimpulse des
Quarzoszillators. Wenn er sein durch den Prozessor vorgege
benes Zählergebnis erreicht hat, formt der Impulsformer
einen Sample-Impuls für die Sample & Hold-Stufe, der die
entsprechende Messung des momentanen Spannungswertes auf
dem elektrischen Leiter, der einen entsprechenden Sendeim
puls aufgeprägt hat, auslöst. Der gemessene Spannungswert
zur Zeit des Sample-Impulses wird dem A/D-Wandler zugeführt
und digitalisiert. Der digitalisierte Wert wird dem Prozes
sor zugeführt, der die Auswertung des Wertes, beispiels
weise über einen Komparator, vornimmt.
Wie eingangs bereits erwähnt, ist von wesentlicher Bedeu
tung, daß der jeweils gemessene Spannungswert exakt und
stabil einem entsprechendem Zeitwert und damit einem
bestimmten Punkt auf der Rohrleitung zugeordnet werden
kann.
Dem Quarzoszillator sind Verzögerungsglieder zugeordnet,
die das Ausgangssignal des Quarzoszillators bei festge
haltener Adresse um bestimmte Anteile des Zeitintervalls
verzögern und in Abhängigkeit vom verzögerten Ausgangs
signal der Sample & Hold-Stufe einen Sample-Impuls zuführen.
Die Vorrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie
mindestens eine Meßstation und einen Personalcomputer auf
weist. Der Personalcomputer kann hierbei den organisatori
schen Ablauf des Verfahrens mit kompletter Auswertung der
Ergebnisse durchführen. So kann er beispielsweise die vor
stehend erwähnten Urbilder anlegen und den entsprechenden
Vergleich mit den einzelnen Meßergebnissen durchführen. Ein
Vorteil ist darin zu sehen, daß eine Vielzahl von Meßsta
tionen über einen einzigen Prozessor (Personalcomputer) ge
steuert werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung besitzt die Vorrichtung
einen Vorlaufzähler oder Verzögerungszähler für den
Sendeimpuls. Hierdurch gelingt es, den Anfang des Sendeim
pulses darzustellen.
Um Adressierungsfehler zu vermeiden, bringt vorzugsweise
ein Asynchron/Synchron-Wandler den Start des Prozessors in
synchronen Zusammenhang mit dem Oszillatortakt.
Als Verzögerungsglieder finden zweckmäßigerweise
programmierbare Zeitglieder Verwendung, deren Zeiten inner
halb des Qarzintervalles liegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spieles in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau einer Rohrleitung,
die für das erfindungsgemäße Verfahren ge
eignet ist;
Fig. 2 ein Blockschaltbild, das den schematischen
Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigt; und
Fig. 3 ein Spannungs-Zeit-Diagramm, das den aufge
prägten Sendeimpuls bei einwandfreier und de
fekter Rohrleitung zeigt.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung, deren Aufbau
schematisch in Fig. 2 dargestellt ist, dient zur Fehleror
tung bzw. Überwachung einer Rohrleitung 1, die aus einem
zentralen, das Medium führenden Rohr 2 und einem dieses um
gebenden Mantelrohr 3 aus einem geeigneten Isolationsmate
rial, beispielsweise einem entsprechenden Kunststoffschaum,
besteht. In das Mantelrohr sind zwei elektrische Leiter 4
eingebettet, die sich parallel zur Rohrachse im Abstand vom
Rohr 2 erstrecken. Beispielsweise kann es sich bei dem Rohr
1 um ein solches für die Rohrleitung eines Fernheizungs
systems handeln. Wie bereits erwähnt, wird zur Fehlerortung
bzw. Ortsbestimmung einer Leckage das Verfahren der
Impulsreflexion auf elektrischen Leitungen ausgenutzt.
Normalerweise wäre hierfür ein elektrischer Leiter 4
ausreichend. Da sich das Rohr jedoch verzweigt, sind zwei
elektrische Leiter 4 erforderlich.
Das entsprechene Verfahrensprinzip, das zur Fehlerortung
Anwendung findet, wurde bereits eingangs erläutert.
Bei dem nachstehend erläuterten Ausführungsbeispiel ist die
Vorrichtung zur Fehlerortung als Langzeitüberwachungssystem
ausgebildet und besteht aus einem Personalcomputer und ei
ner Meßstation. Der Personalcomputer arbeitet als Master
und steuert sämtliche Vorgänge, Berechnungen und nimmt die
gesamte Auswertung der Daten vor. Maximal können 16 Meßsta
tionen betrieben werden. Der PC wird zyklisch über eine
Zeituhr gestartet und schaltet sich nach getaner Arbeit
selber wieder ab oder wird über die eigene System-Uhr ge
weckt bzw. in den Sleep-Modus überführt (bleibt dann 24 h
eingeschaltet).
Die eigentliche Meßstation verfügt über die Meßeinrichtun
gen zur Durchführung der weiter unten genannten Messungen
und führt die Analog/Digital-Wandlung und die Datenübertra
gung zum PC durch. Jede Meßstation kann das Datensignal der
in der Nähe befindlichen weiteren Meßstation auf dem Wege
vom und zum PC auffrischen (Repeater). Die Datenleitungen
müssen daher nicht sternförmig beim PC zusammengeführt wer
den. Beliebige Verkabelungen der Datenleitungen sind mög
lich.
Eine Meßstation "überschaut" ca. 2500 m auf jeweils einem
Rohrleitungsabschnitt. Bei verzweigtem Rohrleitungssystem
geht ein elektrischer Leiter in den Abzweig, während der
andere geradeaus weiterläuft. Die Meßstation ist ununter
brochen in Betrieb, wird jedoch nur auf "Anfrage" des PC
aktiv.
Die Vorrichtung führt folgende Messungen, Prozeduren,
Routinen durch:
Anlage sogenannter Urbilder. Hierbei werden sämtliche Me
ßergebnisse des Rohrleitungssystems vom Tage der ersten
elektrischen Inbetriebnahme aufgezeichnet und nicht flüch
tig abgespeichert. Sie dienen für alle weiteren Messungen
als Referenzwerte. An diesem Tag wird vorausgesetzt, daß
das Rohrleitungssystem als in Ordnung angesehen wird.
Außerdem werden die Ergebnisse der Selbsttestroutinen der einzelnen Meßstationen gespeichert und später zu Ver gleichszwecken (Fehler im Meßsystem) herangezogen.
Außerdem werden die Ergebnisse der Selbsttestroutinen der einzelnen Meßstationen gespeichert und später zu Ver gleichszwecken (Fehler im Meßsystem) herangezogen.
Gleichspannung auf Leitungssystem
Wechselspannung/Hochfrequenz auf Leitungssystem
ggf. Abbruch der Messung
Isolationswiderstand Leiter-Rohr
Impulsreflexionsmessung
Vergleich mit Urbildern
ggf. Alarm und Ortsbestimmung der Leckage
Zyklische Aufzeichnung der letzten Messung bis zu 4 Wochen
Rückblick, um z. B. die Schadensentwicklung verfolgen zu
können (Erdbeben, Bagger, fällt ggf. zusammen mit
Wasserverlust aus Rohrleitungssystem usw.).
Typisch sind vier Messungen über 4 h verteilt, programmier
bar.
Modemanschluß zur Fernabfrage, Fernwirken bzw. Alarmauslö
sung.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung.
Nach dem Setzen einer bestimmten Adresse (Punkt auf der
Rohrleitung) durch einen Prozessor 9 wird dem elektrischen
Leiter 4 ein Rechteckimpuls aufgeprägt. Ein Adresszähler 8
startet einen Zählvorgang der Impulse eines Quarzoszilla
tors 5 und stoppt bei Erreichen eines fest vorgegebenen
Endwertes und löst damit in einer Sample & Hold-Stufe 11
einen sehr kurzen Sample-Impuls aus. Die Sample & Hold-
Stufe 11 speichert den Spannungswert der für diesen Augen
blick auf der Leitung am Ort des Senders vorhanden ist in
einer kleinen Kapazität zwischen (Hold). Dieser analoge
Spannungswert wird in einem A/D-Wandler 14 digitalisiert
und im Prozessor 9 digital gespeichert.
Die zeitliche Auflösung der Zählerkette wird durch die Fre
quenz des Quarzoszillators 5 bestimmt. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel liegt sie bei 2 m. Um die Auflösung zu stei
gern, kommen Verzögerungsglieder 13 zum Tragen. Die Verzö
gerungszeiten sind so gewählt, daß sie jeweils einer
bestimmten Meterzahl bzw. zugehörigen Zeiten entsprechen,
d. h. die Adresse des Zählers 8 wird viermal festgehalten,
und die Verzögerungszeiten werden der Reihe nach einmal
addiert.
Dieser Vorgang muß so oft wiederholt werden, bis die ge
wünschte Leitungslänge abgearbeitet worden ist. Auf diese
Weise ist es möglich, die elektrischen Spannungswerte über
die Zeit punktweise zu ermitteln.
Eine Strecke von 2500 m besteht also aus 5000 einzelnen Mes
sungen (Abstand 0,5 m), die zu einem "Bild" aneinanderge
reiht werden. Durch "Abzählen" der Meßpunkte bis zur Feh
lerstelle im Bild (Vergleich mit Urbild bzw. typischer
elektrischer Kurvenform einer Störstelle) wird die Entfer
nung der Störstelle (Leckage) bestimmt.
In Fig. 2 sind ferner mit 12 ein Impulsformer für den Sam
ple-Impuls und mit 7 ein Vorlaufzähler bezeichnet, der eine
Darstellung des Anfangs des Sendeimpulses ermöglicht. Ein
Asynchron/Synchron-Wandler 6 bringt den Start des Prozes
sors 9 in einen synchronen Zusammenhang mit dem Oszillator
takt. Schließlich ist mit 10 eine Impulsendstufe bezeich
net.
Nachfolgend sei die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nochmals im Detail erläutert.
Der Quarzoszillator 5 (hier 70 MHz) steuert die Zähler 7
und 8. Zu einem beliebigen Zeitpunkt T = 0 startet der Pro
zessor 9 asynchron zum Quarzoszillator 5 die Messung. Der
Asynchron/Synchron-Wandler 6 plaziert den Startimpuls pas
send zu den Flanken des Quarzoszillatorimpulses. Der Zähler
8 (12 bit-Zähler) startet augenblicklich den Zählvorgang
von der vom Prozessor 9 vorgegebenen Adresse zu einem fe
sten Endwert (hier = 2048). Das kürzeste Zeitintervall
hätte als Adresse folglich die Zahl 2047. Genau nach einer
Taktperiode des Quarzoszillators 5 (hier 14,28 ns = 2 m)
wird die Ziffer 2048 erreicht, und es erscheint am Ausgang
des Zählers 8 ein Impuls. Das längste Zeitintervall hätte
die Adresse 0. Nach 29,26 µs (4096 m) erscheint dann am Aus
gang der Impuls.
Eine Feinauflösung von 0,5 m wird erreicht, indem das Aus
gangssignal der Zählerkette bei festgehaltener Adresse zu
sätzlich um 0, 3.5, 7, 10.5 nS verzögert wird (über Zeit
glieder 13). Dieses verzögerte Signal wird in einen Na
delimpuls gewandelt (Impulsformer 12) und als Sample-Impuls
der Sample & Hold-Stufe 11 zugeführt.
Es ist damit möglich, zu definierten Zeiten den momentanen
Spannungswert auf der Leitung zu ermitteln, kurzzeitig ana
log in einer Kapazität (Hold) einzuspeichern, über den A/D-
Wandler 14 zu wandeln und als digitalen Wert im Prozessor 9
abzuspeichern, mit dem eindeutigen Zusammenhang Adresse/Ort
auf der Leitung.
Damit der auf die Leitung geschickte Sendeimpuls nicht zu
sammenfällt mit dem ersten Sample & Hold-Wert, wird der
Sendeimpuls verzögert. Diese Aufgabe übernimmt der Vorlauf
zähler 7, der eine bestimmte Anzahl (hier 8) von Takt
perioden des Quarzoszillators 5 zählt und dann den
Sendeimpuls herausgibt. Damit ist die verzögerte Lage des
Sendeimpulses fest an das Zeitschema gekoppelt und
erscheint im Bild immer an der gleichen Stelle.
Man erkennt leicht, daß die einzige Variable nur noch der
Quarzoszillator 5 ist. Alle anderen Signale stehen in einem
festen Verhältnis zueinander. Die Laufzeiten der IC's ste
hen ebenfalls fest und sind für alle Adressen konstant
(synchroner Zähler).
Fig. 3 zeigt den Sendeimpuls in einem V-t-Diagramm, wobei
die durchgezogene Linie den Sendeimpuls bei einwandfreier
Rohrleitung und die gestrichelte Linie den Sendeimpuls bei
defekter Rohrleitung zeigt. Bei Punkt A befindet sich eine
Undichtigkeit in der Leitung, so daß der Impuls abfällt und
den gestrichelt dargestellten Verlauf zum Leitungsende
nimmt. Die aufsteigende Flanke des Sendeimpulses ist gegen
über dem Nullpunkt um die gewünschte Vorlaufzeit versetzt.
Bei dieser Vorlaufzeit kann es sich beipielsweise um 8
Zeitintervalle handeln. Die Rohrlänge ist mit 1 bezeichnet.
Claims (15)
1. Verfahren zur Fehlerortung von Rohrleitungen, bei
denen mindestens ein elektrischer Leiter parallel zur
Rohrachse im Abstand vom Rohr angeordnet ist, mit den
folgenden Schritten:
- a) Aufprägen eines Sendeimpulses auf den elektrischen Leiter und das Rohr;
- b) Festlegen von konstanten Zeitintervallen, die jeweils einem bestimmten Längenabschnitt der Rohrleitung ent sprechen, und Zuordnung von Adressen zu den Zeitinter vallen;
- c) Zählen der Zeitintervalle und Erzeugen eines Ausgangs signales bei Ablauf eines Zeitintervalles;
- d) Erzeugen eines Sample-Impulses bei Ablauf des Zeitin tervalles;
- e) Messen des momentanen Spannungswertes auf dem elektri schen Leiter am Ort des Senders zur Zeit des Sample- Impulses;
- f) A/D-Wandeln des Spannungswertes und Ablegen desselben zusammen mit der Adresse;
- g) Vergleichen des gemessenen Spannungswertes mit einem Referenzwert;
- h) Aufprägen eines weiteren Sendeimpulses auf den elek trischen Leiter und das Rohr;
- i) Wiederholen von Schritt (c);
- j) Verzögern des gemäß Schritt (c) erzeugten Ausgangs signales unter Festhaltung der entsprechenden Adresse um bestimmte Anteile des Zeitintervalles;
- k) Erzeugen eines Sample-Impulses in Abhängigkeit von dem verzögerten Ausgangssignal; und
- l) Wiederholen der Schritte (e) bis (g).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die entsprechende Adresse insgesamt viermal festgehal
ten wird und daß drei verzögerte Ausgangssignale er
zeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß bei Ablauf eines jeden Zeitintervalles ein
Sample-Impuls erzeugt, ein Spannungswert gemessen,
dieser A/D-gewandelt und abgelegt und mit einem Refe
renzwert verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß ein Sample-Impuls nur bei Ablauf eines be
stimmten Zeitintervalles erzeugt und ausgewertet wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sendeimpuls derart auf
geprägt wird, daß die ansteigende Flanke des Sendeim
pulses nach Ablauf einer Vorlaufzeit auftritt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Rohrleitung vor dem Auf
prägen des Sendeimpulses auf mögliche Meßverfälschun
gen überprüft wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß vor dem Aufprägen des
Sendeimpulses eine Isolationswiderstandsmessung der
Rohrleitung durchgeführt wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 mit einer Meßstation mit einem Quarzoszilla
tor (5), einem programmierbaren Zähler (8), einem Im
pulsformer (12), einer Sample & Hold-Stufe (11), einem
A/D-Wandler (14), einem Prozessor (9) und einem Sen
der, wobei dem Quarzoszillator (5) Verzögerungsglieder
(13) zugeordnet sind, die das Ausgangssignal des
Quarzoszillators (5) bei festgehaltener Adresse um be
stimmte Anteile des Zeitintervalles verzögern und in
Abhängigkeit vom verzögerten Ausgangssignal der Sample
& Hold-Stufe (11) einen Sample-Impuls zuführen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie mindestens eine Meßstation und einen Personal
computer aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie einen Vorlaufzähler (7) besitzt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie einen Asynchron/Synchron-Wandler
(6) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 8-11, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie programmierbare Zeitglieder (13)
aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie mehrere über Datenleitungen ver
knüpfte Meßstationen besitzt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-13, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Meßstation mit mehreren
Eingängen aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8-14, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Meßstation in bezug auf die zu
messende Rohrleitungslänge mittig angeordnet ist.
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DE1995123710 DE19523710C2 (de) | 1995-06-29 | 1995-06-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Fehlerortung von Rohrleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1995123710 DE19523710C2 (de) | 1995-06-29 | 1995-06-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Fehlerortung von Rohrleitungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19523710A1 DE19523710A1 (de) | 1997-01-02 |
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ID=7765590
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995123710 Expired - Lifetime DE19523710C2 (de) | 1995-06-29 | 1995-06-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Fehlerortung von Rohrleitungen |
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---|---|
DE (1) | DE19523710C2 (de) |
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CN110242799A (zh) * | 2019-05-05 | 2019-09-17 | 上海信立生态环境工程有限公司 | 非开挖钻机拖拉管及其维修施工方法 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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CN110242799B (zh) * | 2019-05-05 | 2020-12-04 | 上海信立生态环境工程有限公司 | 一种应用于非开挖钻机拖拉管的维修施工方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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