DE19522620C2 - Verfahren zur Granulierung von Kunststoffsträngen und Lochplatte zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Granulierung von Kunststoffsträngen und Lochplatte zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Granulierung, insbe
sondere zur Unterwassergranulierung von Kunststoffsträngen, die
durch eine Lochplatte gepreßt werden, die eine stirnseitig an
geordnete, von Strangaustrittsdüsen durchsetzte Schneidplatte
und im Mündungsbereich konisch sich verjüngende Einlaufkanäle
aufweist, die zumindest in einem Teilbereich ihrer Längser
streckung am Umfang von Heizkanälen umgeben sind, durch die
über eine Zuleitung Heizdampf zu einer Ableitung geführt wird.
Die Erfindung betrifft ferner eine Lochplatte zur Granulierung,
insbesondere zur Unterwassergranulierung von Kunststoffsträngen
mit einer stirnseitig angeordneten, von Strangaustrittsdüsen
durchsetzten Schneidplatte und mit im Mündungsbereich konisch
sich verjüngenden Einlaufkanälen, die in einem Teilbereich ih
rer Längserstreckung am Umfang von Heizkanälen umgeben sind,
die mit einer Zu- und Ableitung für Heizdampf verbunden sind.
Kunststoffe, wie Thermoplaste, werden vom Hersteller als Granu
lat angeliefert, bevor sie durch Extrudieren, Extrusionsblasen,
Folienblasen oder Spritzgießen, ggf. zu Halbzeugen, die noch
einer Warmumformung unterzogen werden, verarbeitet werden. Die
hierzu verwendeten Lochplatten sind prinzipiell nach dem Stand
der Technik bekannt, beispielsweise aus der DE 38 09 735 C1.
Die dort beschriebene Lochplatte weist auf konzentrischen Loch
kreisen Einlaufkanäle auf, die für die Zuführung von Kunst
stoffschmelzen mit einem Verteiler in Verbindung stehen. In je
weils zylinderförmigen Einsätzen befinden sich weiterhin
Strangaustrittsdüsen, in die die Einlaufkanäle einmünden. In
die Einsätze münden Zubringer- und Ringkanäle, worüber gasför
mige Heizmedien, wie z. B. Wasserdampf, geführt werden.
Obwohl bei den geschilderten Lochplatten durch trichterförmige
Verengung der Einlaufkanäle und gegenüber deren Längsachse ge
neigte Strangaustrittskanäle die Möglichkeit schaffen, die Ab
stände der Heizkanäle zu den Strangaustrittsdüsen gering zu
halten bzw. den Heizkanaldurchmesser mit großem Querschnitt
auszuführen, kann nur eine annähernd gleichmäßige Temperatur
der Lochplatte erzielt werden. Örtlich unterschiedliche Wärme
übergangswerte ergeben sich insbesondere dann, wenn sich auf
den Wärmeübergangsflächen durch Kondensation unterschiedliche
Kondensatfilmschichtdicken bilden und wenn der Heizdampf einen
unterschiedlichen Feuchtigkeitsanteil enthält. Ein sich an den
Heizkanalwänden niederschlagender Kondensatfilm vermindert die
Wärmeübergangszahl in Abhängigkeit der Filmschichtdicke bis zu
einem Drittel des Wertes, der ohne Kondensatfilm-Niederschlag
besteht.
Die Dicke des Kondensatfilmes ist im wesentlichen abhängig von
der Fließgeschwindigkeit des Dampfes sowie des Dampfzustandes,
d. h. des Anteils der Kondensattröpfchen im Dampf. Da im Dampf
einlaufbereich der Lochplatte in den Heizkanälen Dampf mit ge
ringem Tröpfchenanteil und wegen der Kondensation im nachge
schalteten Bereich mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit
fließt, ist der Wärmeübergang erheblich günstiger als im Aus
flußbereich, wo der Dampf einen höheren Kondensattröpfchenan
teil aufweist und mit sehr geringer Geschwindigkeit fließt und
sich ein entsprechend dickerer Kondensatfilm bildet. Die unter
schiedliche Fließgeschwindigkeit entsteht bekanntlich durch die
Volumenminderung bei der Kondensation des Dampfes.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs
genannte Verfahren und die Lochplatte derart weiterzubilden,
daß eine unterschiedliche Kondensatfilmschichtdicke und damit
ein unterschiedlicher Wärmeübergang weitgehend minimiert werden.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 beschriebene Verfah
ren gelöst, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß
in der Ableitung eine Dampftrocknung durchgeführt, und der
getrocknete Dampf mindestens einem weiteren Wärmeverbraucher
zugeführt wird. Grundsätzlich kann auf nach dem Stand der Tech
nik bekannte Dampftrocknungsverfahren zurückgegriffen werden.
Der getrocknete Dampf, der den Dampftrockner verläßt, wird ver
wertet, indem er einem weiteren Wärmeverbraucher zugeführt
wird. Dieser weitere Wärmeverbraucher kann ein Granulierkopfge
häuse und/oder ein Siebwechsler und/oder ein Anfahrventil einer
Granuliermaschine sein. Durch die Weiterverwertung des getrock
neten Dampfes arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren ohne die
ansonsten entstehenden Energieverluste.
Vorzugsweise wird der Dampf durch die Heizkanäle mit einer zur
Ablösung etwa gebildeten Kondensatfilmes in den Heizkanälen
ausreichenden Geschwindigkeit geführt, d. h., es werden von
vornherein Strömungsverhältnisse eingestellt, die eine Konden
satfilmbildung verhindern.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die insbeson
dere bei großen Lochplatten angewendet wird, wird die Loch
platte mit Dampf über mehrere voneinander getrennte Heizkanäle
gespeist, in deren jeweiligen Ableitungen eine Dampftrocknung
durchgeführt wird. Es werden hierdurch mehrere getrennte Heiz
systeme geschaffen.
Die erfindungsgemäße Lochplatte nach Anspruch 5 ist dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Ableitung ein Dampftrockner angeordnet
und dessen Trockendampfleitung mit mindestens einem Wärmever
braucher verbunden ist.
Weiterbildungen der Lochplatte sind in den Ansprüchen 6 und 7
beschrieben, für deren Ausgestaltung und Vorteile Entsprechen
des wie oben beschrieben gilt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Teilansicht der Austrittsseite einer Loch
platte mit Einlaufkanälen, die in zylinderför
migen Einsätzen angeordnet sind,
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie II-II nach
Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht der Austrittsseite einer Loch
platte mit einem Dampftrockner in der Ableitung
und einem Wärmeverbraucher
Nach Fig. 1 und 2 weist die mit einem nicht näher dargestellten
Extruder über eine Schraubverbindung verbundene Lochplatte eine
ringförmige Schneidplatte 13 auf, die als erhabene Kreisring
fläche 6 aus der Lochplatte 1 herausgebildet und üblicherweise
mit einer Verschleißschutzschicht 3 bedeckt ist, über welche
dicht anliegende nicht näher dargestellte Schneidmesser geführt
sind. Auf konzentrischen Kreisen 11 sind innerhalb des Berei
ches der Kreisringfläche 6 Einlaufkanäle 2 angeordnet, die mit
einem Verteilerkanal 12 für die Zuführung von Kunststoffschmel
ze in Verbindung stehen. Die Einlaufkanäle 2 sind innerhalb ei
nes zylinderförmigen Einsatzes 5 angeordnet, in dem sich zudem
mehrere Strangaustrittsdüsen 14, in die die Einlaufkanäle 2
einmünden, befinden. Jeder Einlaufkanal 2 besteht aus einer
konzentrisch im zylinderförmigen Einsatz 5 angeordneten Sack
lochbohrung 4, die sich an ihrem Ende trichterförmig verengt.
Am Grund der trichterförmigen Verengung 8 der Sacklochbohrung 4
sind Strangaustrittsdüsen 14 nebeneinander angeordnet, wobei
sie ineinander übergehend einen gemeinsamen Eintrittsquer
schnitt bilden, der zugleich dem Austrittsquerschnitt des Ein
laufkanales 2 entspricht. Die Längsachsen 9 der Strangaus
trittsdüsen 14 sind zur jeweiligen Längsachse 10 des Einlaufka
nales 2 um einen Winkel geneigt, der vorzugsweise in einem Be
reich von 10° bis 20° liegt. In der dargestellten Ausfüh
rungsform besitzt jeder Einlaufkanal 2 sechs Strangaustrittsdü
sen an der Stirnseite der ringförmigen Schneidplatte 13. Die
trichterförmige Verengung 8 der Einlaufkanäle gewährleistet ei
nen gleichmäßigen Kunststoffschmelzefluß, wobei sich der Konus
winkel der Verengung 8 nach den rheologischen Eigenschaften der
zu verarbeitenden Kunststoffschmelze richtet. Vorzugsweise
liegt der Kegelwinkel zwischen 30° und 60°. Die Zuordnung meh
rerer Strangaustrittsdüsen 14 zu einem Einlaufkanal, d. h., de
ren Bündelung innerhalb eines zylinderförmigen Einsatzes 5, er
möglicht bei relativ geringen Abständen dieser Einsätze die Un
terbringung einer hohen Anzahl von Strangaustrittsdüsen 14, in
deren Einschnürungsbereich am Außenumfang der zylinderförmigen
Einsätze 5 jeweils Heizkanäle 15 und 15' angeordnet sind, die
mit am Außenmantel der zylinderförmigen Einsätze in Form einer
ringförmigen Ausdrehung gebildeten Ringkanälen über Zubringer
kanäle 17 verbunden sind. Die Ringkanäle 18 und die Zubringer
kanäle 17 befinden sich unmittelbar im Einlaufbereich der
Strangaustrittsdüsen 14, so daß eine intensive und gleichmäßige
Beheizung der Strangaustrittsdüsen 14 möglich ist. Jeder der
genannten Heizkanäle ist mit einer Ableitung 19 und einer Zu
leitung 20 verbunden. In der Ableitung 19 ist ein Dampftrock
ner 21 mit Kondensatabscheider 28 angeordnet. Dieser besitzt
beispielsweise spiralartig nach unten geführte Gasführungslei
tungen 22 und einen bodenseitigen Flüssigkeitsabscheider 23,
von dem ggf. mittels einer Pumpe das sich dort bildende Konden
sat abgeschieden wird. Der den Dampftrockner 21 über die Lei
tung 24 verlassende Dampf kann einem beliebigen Wärmeverbrau
cher 25 zugeführt werden, der beispielsweise ein Granulierkopf
gehäuse und/oder ein Siebwechsler und/oder ein Anfahrventil
sein kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 besitzt die Lochplatte 1
zwei getrennte Heizkreisläufe, wobei der zweite Kreislauf eine
Heizdampfzuführleitung 26 und eine Ableitung 27 aufweist. In
der Ableitung 27 ist (zeichnerisch nicht dargestellt) ebenfalls
ein Dampftrockner vorgesehen. Der Kondensatabscheider des Dampf
trockners ist mit 28 bezeichnet.
Claims (7)
1. Verfahren zur Granulierung, insbesondere zur Unter
wassergranulierung von Kunststoffsträngen, die durch
eine Lochplatte (1) gepreßt werden, die eine stirnseitig
angeordnete, von Strangaustrittsdüsen (14) durchsetzte
Schneidplatte (13) und im Mündungsbereich konisch sich
verjüngende Einlaufkanäle (8) aufweist, die zumindest in
einem Teilbereich ihrer Längserstreckung am Umfang von
Heizkanälen (15, 15', 17, 18) umgeben sind, durch die
über eine Zuleitung (20) Heizdampf zu einer Ableitung
(19) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Ableitung (19) eine Dampftrockung durchgeführt und der
getrocknete Dampf mindestens einem weiteren Wärmever
braucher (25) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dampf mit einer einen Kondensatfilm in den Heizkanälen (15, 15',
17, 18) ablösenden bzw. dessen Bildung verhindernden Geschwin
digkeit durch die Heizkanäle (15, 15', 17, 18) geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochplatte (1) mit mehreren getrennten Heizkanal
systemen (15, 15', 17, 18) ausgeführt ist und über
mehrere Zuleitungen (20, 26) gespeist wird und daß in
der jeweiligen zugehörigen Ableitung (19, 27) eine
Dampftrocknung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der getrocknete Dampf Wärme
verbrauchern einer Granuliermaschine, wie z. B. einem
Granulierkopfgehäuse und/oder einem Siebwechsler
und/oder Anbauventil zugeführt wird.
5. Lochplatte (1) zur Granulierung, insbesondere zur Unter
wassergranulierung von Kunststoffsträngen, zur Durch
führung des Verfahrens nach wenigstens einem der An
sprüche 1 bis 4, mit einer stirnseitig angeordneten, von
Strangaustrittsdüsen (14) durchsetzten Schneidplatte
(13) und mit im Mündungsbereich konisch sich verjün
genden Einlaufkanälen (8), die in einem Teilbereich ih
rer Längserstreckung am Umfang von Heizkanälen (15, 15',
17, 18) umgeben sind, die mit einer Zu- (20) und Ablei
tung (19) für Heizdampf verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Ableitung (19) ein Dampftrockner
(21) angeordnet und dessen Trockendampfleitung (24)
mit mindestens einem Wärmeverbraucher (25) verbunden
ist.
6. Lochplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trockendampfleitung (24) mit dem Granulier
kopfgehäuse und/oder einem Siebwechsler und/oder An
fahrventil einer Granuliermaschine verbunden ist.
7. Lochplatte nach einem der Ansprüche 5 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lochplatte (1) mit
mehreren Zuleitungen versehen ist, denen jeweils ge
trennte Heizkanalsysteme (15, 15', 17, 18) zugeordnet
sind, wobei in der jeweiligen Ableitung (19, 27) ein
Dampftrockner (21) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19522620A DE19522620C2 (de) | 1995-06-22 | 1995-06-22 | Verfahren zur Granulierung von Kunststoffsträngen und Lochplatte zur Durchführung dieses Verfahrens |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19522620A1 DE19522620A1 (de) | 1997-01-02 |
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ID=7764945
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---|---|---|---|
DE19522620A Expired - Fee Related DE19522620C2 (de) | 1995-06-22 | 1995-06-22 | Verfahren zur Granulierung von Kunststoffsträngen und Lochplatte zur Durchführung dieses Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19522620C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
JP4252180B2 (ja) * | 2000-01-17 | 2009-04-08 | 株式会社日本製鋼所 | アンダーウォータカット方式のプラスチック造粒装置に用いられるダイス |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4752196A (en) * | 1986-05-22 | 1988-06-21 | Rogers Tool Works, Inc. | Internally insulated extrusion die |
DE3809735C1 (de) * | 1988-03-23 | 1989-06-08 | Werner & Pfleiderer Gmbh, 7000 Stuttgart, De |
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1995
- 1995-06-22 DE DE19522620A patent/DE19522620C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19522620A1 (de) | 1997-01-02 |
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