DE19522459C1 - Abdichtung eines Abrollrohres bei einer Luftfeder - Google Patents
Abdichtung eines Abrollrohres bei einer LuftfederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Luftfeder gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch
1.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 88 13 045 U1 ist eine Luftfeder bekannt, die
ein Abrollrohr zur hubabhängigen Beeinflussung der Federkraft aufweist. Das
Abrollrohr wird axial über einen Anlagering abgestützt. Bei langen Luftfedern mit
entsprechend großen Hubwegen kann nicht ausgeschlossen werden, daß bei
einer Ausfederungsbewegung eine Verschiebung bzw. Mitführbewegung des
Abrollrohres über den Federbalg erfolgt. Zwar wird bei einer anschließenden
Einfahrbewegung das Abrollrohr in der Regel wieder zurückgeschoben, doch gibt
es dann keine vorbestimmte Lage, insbesondere in Umfangsrichtung. Die
Dichtung bzw. Dichtungen zwischen dem Abrollrohr und dem Federträger sind
einer dynamischen Belastung ausgesetzt, die den Verschleiß erhöhen.
Zusätzlicher Verschleiß der Dichtungen kann auftreten, wenn bei der Montage
das Abrollrohr mit den Dichtungen auf den Federträger aufgeschoben wird, wobei
die Dichtungen auf der lackierten Oberfläche des Federträgers gleiten. Kleine
Farbspritzer oder Staubeinschlüsse im Lack, die niemals auszuschließen sind,
können einen schädigenden Einfluß ausüben.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß bei Ausführungsformen von Luftfedern,
bei denen der Druckanschluß Bestandteil des Abrollrohres ist, der
Druckluftschlauch ständig einer Belastung durch die Relativbewegung zwischen
dem Druckanschluß und einem zweiten Befestigungspunkt, unabhängig von der
Luftfeder, ausgesetzt ist. Die DE 44 26 243 A1 beschreibt eine Lösung für
dieses Problem, indem zwischen dem Abrollrohr und einer Halterung für das
Abrollrohr eine Rastverbindung mit Wirkung für axial und in Umfangsrichtung
angreifende Kräfte zur Anwendung kommt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Luftfeder zu realisieren, die
hinsichtlich der Abdichtung des Federraums zuverlässig ausgeführt ist, wobei
aber die Dichtung einem geringeren Verschleiß bei der Montage und dem
Federbetrieb ausgesetzt ist. Des weiteren soll eine alternative Lösung für die
axiale und rotatorische Fixierung des Abrollrohres zum Federträger ermöglicht
werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Ansprüche 1 und 8 gelöst.
Die Verwendung einer formbaren Masse ermöglicht eine freie Gestaltung der
Dichtungsflächen des Zwischenraums. Durch die formbare Masse wird das
Abrollrohr relativ zum Federträger festgeklebt, so daß die Befestigungsprobleme
beseitigt sind.
Bei einer Ausführungsform wird der Zwischenraum von einer Ringkammer des
Abrollrohres oder des Federträger gebildet, der eine Injektionsöffnung zur Füllung
des Zwischenraums aufweist. In weiterer konstruktiver Ausgestaltung besteht
der Zwischenraum aus mehreren axial hintereinander angeordneten Nuten
besteht, die miteinander verbunden sind. Die Dichtfläche kann durch diese
einfache Maßnahme beträchtlich vergrößert werden. Den Klebeeffekt zur
Steigerung der Haltekräfte kann man noch nachhaltiger ausnutzen, wenn die
Nuten im Federträger und im Abrollrohr eingeformt sind. Es setzt eine
formschlüssige Verbindung zwischen der Dichtmasse und dem Nutprofil ein.
Des weiteren kann vorgesehen sein, daß das Abrollrohr aus Kunststoff besteht
und die Ringkammer aufweist, wobei die Injektionsöffnung durch einen Pfropfen
aus dem Werkstoff des Abrollrohres verschlossen ist. Diese Verschlußart bietet
sich hinsichtlich der Fertigungskosten beträchtliche Vorteile.
Aus optischen Gründen weist die Injektionsöffnung auf der außen liegenden
Oberfläche des Abrollrohres einen Rand aufweist, der den Werkstoff zum
Verschluß der Injektionsöffnung bereitstellt. Nach dem Verschließvorgang ist die
Injektionsöffnung durch den in die Injektionsöffnung eingedrungenen Werkstoff
vom Rand nicht mehr sichtbar.
Bei hochbelasteten Abrollrohren, deren Werkstoff sich nicht einfach zum
Verschließen umformen läßt, ist die Injektionsöffnung durch einen Schließkörper
verschlossen.
Des weiteren ist erfindungsgemäß ein Verfahren zur Abdichtung einer Luftfeder,
umfassend einen als Rollbalg wirkenden Federbalg, wobei der Federbalg einen
unter Gasdruck stehenden Federraum begrenzt, der über einen Druckanschluß
versorgt wird, wobei der Federbalg einerseits mit einem axial beweglichen
Außenrohr verbunden ist und andererseits über ein Abrollrohr in Wirkverbindung
mit einem Federträger steht, wobei zwischen dem Abrollrohr und dem
Federträger mindestens eine Dichtung angeordnet ist, die den Federraum im
Bereich zwischen dem Abrollrohr und dem Federträger abdichtet, mit den
Verfahrenschritten:
- - Aufschieben des Abrollrohres auf den Federträger bis zur Einbaulage,
- - Fixieren des Abrollrohres relativ zum Federträger für den weiteren Verfahrensablauf,
- - Einpressen einer formbaren Dichtmasse in einen Zwischenraum zwischen dem Federträger und dem Abrollrohr,
- - Aushärten der Dichtmasse zu einer Dichtung, vorgesehen.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Verschleißprobleme bei der
Dichtungsmontage können bei diesem Verfahren nicht auftreten. Ebenso sind
die Fertigungstoleranzen zwischen dem Abrollrohr und dem Federträger im
Bereich der eingepreßten Dichtmasse nicht von entscheidender Bedeutung.
Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Dichtmasse mittels
einer Injektionsvorrichtung über eine Injektionsöffnung in den Zwischenraum
eingebracht wird. Die nötigen Arbeitsdrücke halten sich bei dem geringen
Durchmesser der Injektionsöffnung auf einem vertretbaren Niveau.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird die Injektionsöffnung nach dem
Einbringen der Dichtmasse durch eine thermische Behandlung des Abrollrohres
verschlossen. Alternativ kann man natürlich auch den Injektionskanal mit
Dichtmasse auffüllen.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Luftfeder in Gesamtdarstellung,
Fig. 2-5 Detaildarstellungen der Luftfeder.
Die Fig. 1 zeigt eine Luftfeder 1, deren Federbalg 3 einen Federraum 5 begrenzt.
Er ist einerseits mit einem Außenrohr 7 und andererseits über ein Abrollrohr 9 mit
einem Federträger 11 verbunden. Innerhalb des Federraums 5 kann eine Zu
satzfeder 13 angeordnet sein, die sich in diesem Ausführungsbeispiel am
Außenrohr 7 abstützt und sich synchron mit einer Kolbenstange 15 des.
Federträgers 11 relativ zum Abrollrohr 9 bewegt.
Zur Abdichtung besitzt das Abrollrohr 9 mindestens eine Dichtung 17, die den
Federraum 5 gegenüber der Umgebung abdichtet. Axial stützt sich das
Abrollrohr 9 auf einem Haltering 19 ab, wobei ein Sicherungsring 21 in eine
Aufnahmenut des Federträgers 11. Bei dem Federträger kann es sich um ein
einfaches Führungsrohr, aber auch um einen Schwingungsdämpfer beliebiger
Bauart handeln. Das Abrollrohr verfügt zur Änderung der Federkonstante der
Luftfeder über Querschnittsbereiche mit verschiedenen Durchmessern. Zur
Vergrößerung des federnden Volumens steht die Innenseite 23 des Abrollrohres
mit dem Federraum 5 in Verbindung. Zur Änderung der Niveaulage der Luftfeder
dient ein Druckanschluß 29, über den der Gasdruck beliebig eingestellt werden
kann.
Zur Montage werden das Außenrohr 7, der Federbalg 3, sowie das Abrollrohr 9
über Bandspannelemente zu einer Unterbaueinheit zusammengefaßt und auf den
Federträger 11 aufgeschoben, bis das Abrollrohr auf dem Haltering 19 zur Anlage
kommt. Zur Montage der Dichtung 17 gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Beispielsweise kann die Dichtung 17 in einem ersten Verfahrensschritt als
formbare Dichtungsmasse in einen Zwischenraum 25 zwischen der Innenseite 23
und dem Federträger 11 über eine Durchstecköffnung 27 für die Kolbenstange
eingebracht werden. Danach wird die Kolbenstange durch die
Durchstecköffnung 27 geführt, so daß der Federraum 5 nur noch über den
Druckanschluß 29 zugänglich ist. Mit der Druckbefüllung des Federraums 5 wird
die formbare Dichtmasse im Zwischenraum verteilt und verdichtet. Nach einem
Aushärtungsprozeß liegt eine hochbelastbare Dichtung 17 vor, die die Toleranzen
zwischen dem Abrollrohr 9 und dem Federträger 11 mit einfachen Mitteln
ausgleicht. Zudem entsteht durch die formbare Dichtmasse eine
Klebeverbindung, die das Abrollrohr in jeder Belastungsrichtung gegenüber dem
Federträger fixiert. Die im Bereich des Halteringes 19 befindliche Dichtung 17
kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein.
Die Fig. 2 beschränkt sich auf den unmittelbaren Bereich um die Dichtung 17. Bei
dieser Ausführungsvariante befindet sich der Zwischenraum 25 innerhalb des aus
Kunststoff gefertigten Abrollrohres 9 in Form eines Ringraums. Der Ringraum
setzt sich axial durch mehrere hintereinander angeordnete Nuten 31 fort. Eine
Injektionsöffnung 33 stellt eine Verbindung zwischen dem Zwischenraum 25 und
der Umgebung des Abrollrohres her. Auf einen Rand 35 wird eine
Injektionsvorrichtung 37 aufgesetzt, die die formbare Dichtungsmasse in den
Zwischenraum einpreßt und die Nuten ausfüllt. Nach einer Aushärtezeit wird der
Rand 35 erhitzt und somit fließfähig. Der Werkstoffüberschuß aus dem Rand 35
verschließt die Injektionsöffnung zuverlässig ohne optische Fehlstelle (Fig. 3).
Bei der Ausführung der Fig. 4 kommt ein Schließkörper 39 für die
Injektionsöffnung zur Anwendung. Für hochbelastete Abrollrohre können auch
Werkstoffe eingesetzt werden, deren Injektionsöffnungen sich nicht so einfach
thermisch verschließen lassen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch das
Einpressen des Schließkörpers gewissen Schwundeigenschaften der formbaren
Dichtungsmasse ausgeglichen werden können, indem der Schließkörper die zur
Dichtung 17 erstarrte Dichtmasse vorspannt.
Eine konstruktive Weiterentwicklung wird in der Fig. 5 gezeigt. Es sind jeweils
in das Abrollrohr 9 und in den Federträger 11 Nuten eingeformt, die nicht nur die
Größe der Dichtfläche vergrößern, sondern auch die Verbindung zwischen der
formbaren Dichtmasse und der Nut hinsichtlich des Formschlusses verbessern.
Die Haltekräfte der Dichtung lassen sich nachhaltig verbessern. Dabei können die
Nuten im Federträger ganz einfach eingerollt werden.
Claims (10)
1. Luftfeder, umfassend einen als Rollbalg wirkenden Federbalg, wobei der
Federbalg einen unter Gasdruck stehenden Federraum begrenzt, der über
einen Druckanschluß versorgt wird, wobei der Federbalg einerseits mit einem
axial beweglichen Außenrohr verbunden ist und andererseits über ein
Abrollrohr in Wirkverbindung mit einem Federträger steht, wobei zwischen
dem Abrollrohr und dem Federträger mindestens eine Dichtung angeordnet
ist, die den Federraum im Bereich zwischen dem Abrollrohr und dem
Federträger abdichtet, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Abrollrohr (9) und dem Federträger (11) ein Zwischenraum (25) ausgeführt
ist, der von außerhalb des Abrollrohres zugänglich und mittels einer
formbaren Dichtmasse ausgefüllt ist, die sich einerseits am Abrollrohr und
andererseits am Federträger anlegt.
2. Luftfeder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum
von einer Ringkammer des Abrollrohres oder des Federträger gebildet wird,
der eine Injektionsöffnung (33) zur Füllung des Zwischenraums aufweist.
3. Luftfeder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum
aus mehreren axial hintereinander angeordneten Nuten (31) besteht, die
miteinander verbunden sind.
4. Luftfeder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten im
Federträger und im Abrollrohr eingeformt sind.
5. Luftfeder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abrollrohr aus
Kunststoff besteht und die Ringkammer aufweist, wobei die
Injektionsöffnung durch einen Pfropfen aus dem Werkstoff des Abrollrohres
verschlossen ist.
6. Luftfeder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsöffnung
auf der außenliegenden Oberfläche des Abrollrohres einen Rand (35)
aufweist, der den Werkstoff zum Verschluß der Injektionsöffnung bereitstellt.
7. Luftfeder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Injektionsöffnung durch einen Schließkörper (39) verschlossen ist.
8. Verfahren zur Abdichtung einer Luftfeder (1), umfassend einen als Rollbalg
wirkenden Federbalg (3), wobei der Federbalg einen unter Gasdruck
stehenden Federraum (5) begrenzt, der über einen Druckanschluß (29)
versorgt wird, wobei der Federbalg einerseits mit einem axial beweglichen
Außenrohr (7) verbunden ist und andererseits über ein Abrollrohr (9) in
Wirkverbindung mit einem Federträger (11) steht, wobei zwischen dem
Abrollrohr und dem Federträger mindestens eine Dichtung (17) angeordnet
ist, die den Federraum im Bereich zwischen dem Abrollrohr und dem
Federträger abdichtet, mit den Verfahrenschritten:
- - Aufschieben des Abrollrohres auf den Federträger bis zur Einbaulage,
- - Fixieren des Abrollrohres relativ zum Federträger für den weiteren Verfahrensablauf,
- - Einpressen einer formbaren Dichtmasse in einen Zwischenraum (25) zwischen dem Federträger und dem Abrollrohr,
- - Aushärten der Dichtmasse zu einer Dichtung (17).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtmasse
mittels einer Injektionsvorrichtung (37) über eine Injektionsöffnung (33) in
den Zwischenraum eingebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsöffnung
nach dem Einbringen der Dichtmasse durch eine thermische Behandlung des
Abrollrohres verschlossen wird.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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