DE19521442A1

DE19521442A1 - Leiteinrichtung für bedruckte Bogen und/oder Bahnen in Trocknersystemen

Info

Publication number: DE19521442A1
Application number: DE19521442A
Authority: DE
Original assignee: LTS TROCKNUNGSVERFAHREN GmbH
Current assignee: LTS TROCKNUNGSVERFAHREN GmbH
Priority date: 1994-11-17
Filing date: 1995-06-16
Publication date: 1996-05-30
Also published as: DE9418358U1

Description

Die Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung für Bogen und/oder Bahnen in Trocknersystemen, insbesondere zur Trocknung in Druckmaschinen. Bekannt sind Bogenleiteinrichtungen, wie die nach der DE-OS 39 38 863 beschriebenen Vorrichtung zum Führen frisch bedruckter Bogen, vorzugsweise in der Auslage von Druckmaschinen, bei der der Bogen mittels an Ketten umlaufender Greiferwagen gefördert wird. Bei dieser Einrichtung wird die Unterseite des Bogens durch mittels Axial-Ventilatoren erzeugte Blasluftströme beaufschlagt. Dadurch wird der Bogen in gleichem Abstand von einer Führungsfläche flatter- und abschmierfrei geführt. Die insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten und dünnem Druckträgermaterial häufig zum "Flattern" des Bogens kommende nachteilige Erscheinung wird durch diese Einrichtung beseitigt. Beschädigungen des Produktes, wie beispielsweise Kratzer, Knicke, etc., werden dadurch verhindert. Mittels Einbau von Bogenleitblechen in Form einer Saugkastenkonstruktion wird der Bogen angesaugt und dem "Flattern" des Bedruckstoffes entgegengewirkt.

Nachteilig an dieser Einrichtung ist jedoch, daß es bei einer Installation dieses Bogenleitbleches gegenüber eines Strahlungstrockners zu einer erhöhten Erwärmung und damit zu einem Verzug des als Lochblech ausgebildeten Bogenleitbleches kommt.

Bekannt ist auch eine Vorrichtung zum Trocknen von bedruckten Bogen oder Bahnen in Druckmaschinen nach der DE-PS 44 06 846, bei der ein gerichteter Strahl zum Straffen der Bogen oder Bahnen erzeugt wird. Erreicht wird dies durch Blasdüsen mit einer Vertiefung, die eine zur Förderebene geneigte Fläche aufweisen. Durch diese Erfindung ist eine Vorrichtung geschaffen worden, die ein gleichmäßiges Trocknen von Druckfarbe auf Bogen oder Bahnen ermöglicht, einen Straffeffekt quer zur Fördereinrichtung erzeugt sowie sogenannte Toträume - das sind Räume, in denen keine Luftbewegung stattfindet -, vermiedet. Mittels dieser Lösung werden auf einfacher Art in einem durchgehenden Blaskasten Blasdüsen geschaffen, deren als Prallstrahlen ausgebildete Blasstrahlen nicht senkrecht auf den Bogen auftreffen und mit der Förderrichtung einen Winkel einschließen. Mit diesen gerichteten Prallstrahlen wird eine straffende Wirkung auf das Ende und die Seitenkanten des Bogens und eine Strömung zum Abfließen der Luft in Richtung der Seitenkanten des Bogens geschaffen.

Nachteilig an beiden Lösungen ist, daß es bei einer Installation der Leitbleche gegenüber einer Strahlungstrocknungseinrichtung zu einer überhöhten Erwärmung und damit zu einem Verzug der Leitbleche kommt, die unkontrollierte Bewegung der Bedruckstoffe hervorrufen und damit verbundene Beschädigungen bewirken können.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung einer Leiteinrichtung, die keinen mechanischen Verzug während des Trocknungsprozesses aufweist und dadurch Beschädigungen der Bedruckstoffe ausschließt.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Nachfolgend soll die erfindungsgemäße Einrichtung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.

In der dargestellten Zeichnung zeigt

Fig. 1 die Leiteinrichtung mit einem Saugführungssystem,

Fig. 2 das Kühlleitsystem,

Fig. 3 die Leiteinrichtung mit einem Blasluftsystem und

Fig. 4 die Leiteinrichtung mit einem elektrostatischen Führungssystem.

Der in der Fig. 1 dargestellte Saugkasten zeigt ein Bogenleitblech 1 mit den Luftein- und Laufaustrittsöffnungen 2, die mittels Laserschweißverfahren in das Bogenleitblech 1 eingebracht wurden. Durch die Anwendung dieses Schweißverfahrens wird eine Transportfläche geschaffen, die keine Unebenheiten aufweist und dadurch Qualitätsbeeinflussungen der Druckprodukte ausschließt. Wird das Bogenleitblech 1 gegenüber einem Strahlungstrockner installiert, kommt es zu einer überhöhten Erwärmung und somit zu einem Verzug des Bogenleitbleches 1. Erfindungsgemäß wird dieser nachteiligen Erscheinung durch wasserleitende Kühlschlangen entgegengewirkt, die auf der Rückseite des Bogenleitbleches 1 wärmeleitend angeordnet sind. Die Anordnung dieser Kühlschlangen erfolgt dabei so, daß die Luftein- und Luftaustrittsöffnungen 2 frei bleiben. Auf Grund der durch den Strahler erzeugten unterschiedlichen Wärmeniveaus auf der den wärmeleitenden Kühlschlangen abgewandten Seite des Bogenleitbleches 1, kann es zu Ablösungen der Kontaktstellen zwischen Bogenleitblech 1 und den Kühlschlangen kommen und damit einen Verzug des Bogenleitbleches 1 hervorrufen.

Die Beseitigung dieses Nachteiles erfolgt durch die erfindungsgemäße Einrichtung. Die Kühlschlangen sind in der Fig. 1 schematisch als Kühltaschen 3 dargestellt. Schematisch wird in dieser Figur auch die Anordnung eines Axialventilators 4 unterhalb der Rückwand 5 der Saugkastenkonstruktion dargestellt.

Die Unterseite und der schematische Schnitt der Saugkastenkonstruktion ist in Fig. 2 dargestellt. Dabei sind das Bogenleitblech 1 und das Leitblech 6 des Kühlmittelsystems als zwei deckungsgleich übereinander angeordnete Bleche mit gleichen Lochungsraster ausgebildet. Dabei werden die beiden Bleche an den Luftein- und Luftaustrittsöffnungen 2 und an den Blechrändern mittels eines Laserschweißverfahren bearbeitet. Das Bogenleitblech 1 und das Leitblech 6 weisen unterschiedliche Dicken auf. Auf dem relativ gesehen dünnerem Leitblech 6 sind Anschlußstutzen 8 angebracht, über die der Ein- und Austritt des Kühlmittels erfolgt. Das Kühlmittel, vorzugsweise Wasser, wird durch die Kanäle 7 des Kühlmittelsystemes mittels eines Drucksystems gedrückt und bewirkt eine Wölbung des Leitbleches 6, die einen Hohlkörper analog zu den Schweißkonturen entstehen läßt. Das dickere Bogenleitblech behält dabei seine ursprüngliche Form. Die Formen der Kanalführungen können mäanderförmig, z- förmig oder andere Grundstrukturen aufweisen.

In der Fig. 3 ist die erfindungsgemäße Leiteinrichtung mit einem Blasluftsystem schematisch wiedergegeben. Durch die im Bogenleitblech 1 eingebrachten Luftein- und Luftaustrittsöffnungen 2 wird durch Blasluft ein Luftkissen 12 erzeugt, das den Bedruckstoff über die Leiteinrichtung berührungslos transportiert. Der über der Transportbahn angeordnete Strahlungstrockner 11 erwärmt während des Trocknungsvorganges die Leiteinrichtung und würde ohne die erfindungsgemäße Lösung einen Verzug des Bogenleitbleches 1 bewirken. Dieser mechanische Verzug würde zu ungewollten Berührungen mit dem Bedruckstoff führen und Veränderungen des Luftkissens 12 hervorrufen. Mittels der Kühltaschen 3 wird das Bogenleitblech 1 in der ursprünglichen Lage und Form gehalten.

Das in der Fig. 4 abgebildete berührungslose Führungssystem der Leiteinrichtung besteht aus einer ein elektrisches Feld erzeugenden elektrostatischen Anordnung. Das zur berührungslose Führung des zu trocknenden Bedruckstoffes erforderliche elektrische Feld wird durch die mäanderförmige Elektrodenanordnung in der Leiteinrichtung, bestehend aus der Elektrode 9 und der Elektrode 10, erzeugt. Als Elektrodenanordnung kommen aber auch unter und über dem Bogenleitblech 1 angeordnete Flächenelektroden sowie andere an sich bekannte Elektrodenanordnungen in Betracht.

Bezugszeichenliste

1 Bogenleitblech
2 Luftein- und Luftaustrittsöffnungen
3 Kühltasche
4 Axialventilator
5 Rückwand
6 Leitblech
7 Kanäle
8 Anschlußstutzen
9 Elektrode
10 Elektrode
11 Strahlungstrockner
12 Luftkissen

Claims

1.Leiteinrichtung für bedruckte Bogen und/oder Bahnen in Trocknersystemen bei der der Leitfläche mindestens eine Trocknereinrichtung zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das die Bogen und/oder Bahnen entlang der Leitfläche der Leiteinrichtung führende berührungslose Führungssystemen mit einem Kühlmittelsystem in Funktionsverbindung steht.

2. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das berührungslose Führungssystem aus einer in der Leiteinrichtung integrierten Saugvorrichtung besteht.

3. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das berührungslose Führungssystem aus einer außerhalb der Leiteinrichtung angeordneten und der Leitfläche funktionell zugeordneten Blaseinrichtung besteht.

4. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das berührungslose Führungssystem aus einem innerhalb der Leiteinrichtung angeordneten elektrostatischen Haltesystem besteht.

5. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Leitfläche entgegengesetzten Fläche kühlmittelleitende Kanäle (7) angebracht sind.

6. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, da die Leitfläche mittels Laserschweißverfahren eingebrachte Luftein- und Luftaustrittsöffnungen (2) aufweist.

7. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der Kühltasche (3) den zweifachen Betrag der Anschlußstutzen (8) beträgt.

8. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung aus mindestens zwei deckungsgleich übereinander angeordneten Blechen (1; 6) besteht, die unterschiedlichen Materialstärken aufweisen.

9. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleche (1; 6) mit einem gleichen Lochraster versehen sind.

10. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrostatische Haltesystem aus einer mäanderförmigen, zwei Elektroden (9 und 10) bildenden elektrostatischen Anordnungen besteht.