DE19519048A1 - Variabler Ventiltrieb mit mehreren Nocken - Google Patents
Variabler Ventiltrieb mit mehreren NockenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb für ein Hubventil, beispielsweise einer
Brennkraftmaschine. Solche Ventiltriebe sind aus der Patentliteratur, IPC Sektion F, Klasse
FO1L, bekannt. Sie bieten die vorteilhafte Möglichkeit der gezielten Anpassung des Verlaufes
der Ventilhubkurve über dem Nockenwinkel in Abhängigkeit von Betriebsparametern der
mit dem jeweiligen Hubventil ausgestatteten Einrichtung, also beispielsweise in Abhängigkeit
von Drehzahl, Last oder Temperatur einer Brennkraftmaschine.
Es ist bekannt, mehrere unterschiedliche Hubkurven für ein Hubventil dadurch zu erzeugen,
daß zur Betätigung dieses Hubventils mehrere Nocken vorhanden sind und daß jeweils die
Kontur nur eines Nockens den Hubverlauf bewirkt. Zur Umschaltung auf einen anderen Hubverlauf
wird auf die Kontur eines anderen Nockens umgeschaltet.
Zur Umschaltung auf eine andere Nockenkontur ist es z. B. bekannt, die Nockenwelle mit
den darauf fixierten Nocken axial zu verschieben, so daß der den Ventilhubverlauf bewirkende
Nocken gewechselt wird. Dabei sind, um das Verschieben zu ermöglichen, die Nockenkonturen
mit geeigneten Gleitschrägen verbunden, so daß bei Verschiebung der Nockenwelle
der nockenwellenaxial fixierte Nockengegenläufer vom einen zum anderen Nocken gleiten
kann. Die Axialverschiebung der Nockenwelle erfolgt zu einer beliebigen Zeit, so daß bei
einer Axialverschiebung während des Ventilhubes erhebliche Ventilbeschleunigungen auftreten
können. Diese Möglichkeit der Axialverschiebung der Nockenwelle ist daher auf Ventiltriebe
mit geringen Drehzahlen beschränkt. Bei der Axialverschiebung der Nockenwelle z. B. eines
Mehrzylindermotors ist es im allgemeinen nicht möglich, die Nockenwellenverschiebung
während der Ventilstillstandszeit durchzuführen, da zu jeder Zeit mindestens eines der
von der Nockenwelle getriebenen Ventile einen Hub aufweist.
Es ist ferner bekannt, auf einer axial nicht verschiebbaren Nockenwelle zur Betätigung
eines Hubventils mehrere Nocken anzuordnen, die je einen hebelartigen Nockengegenläufer
antreiben, wobei die hebelartigen Nockengegenläufer so geschaltet werden, daß nur jeweils
ein Nocken treibend auf das Hubventil einwirkt. Die Anwendung eines solchen variablen
Ventiltriebes ist auf Hebelventiltriebe beschränkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen variablen Ventiltrieb für von einer
Nockenwelle getriebene Hubventile zu schaffen, bei dem mehrere unterschiedliche Ventilhubverläufe
eingeschaltet werden können, bei dem im Gegensatz zu dem Bekannten die Schaltungen
auch bei hohen Nockenwellendrehzahlen erfolgen können und der für Mehrzylindermotoren
sowie für stößel- wie für hebelgetriebene Ventile geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß für ein Hubventil mehrere Nocken
auf einer Nockenwelle angeordnet sind und für ein Hubventil nur ein Nockengegenläufer
vorhanden ist, wobei zur Verstellung des Hubverlaufes
- 1. die Nockenwelle mit den auf ihr befindlichen Nocken axial verschoben wird und die Gegenlauffläche, z. B. eine Hebel- oder Stößel- oder Rollenfläche, bei Kraftschluß des Ventiltriebes während des Ventilhubes gegen die Wirkung einer Kraft (Feder-, Hydraulik-, Pneumatik- oder Magnetkraft) nockenwellenaxial mitverschoben werden kann, bei Aufhebung des Kraftschlusses, also während das Ventil in seinem Sitz ruht, durch die Wirkung dieser Kraft in Eingriffsposition eines anderen Nockens nockenwellenaxial verschoben wird; oder
- 2. die Nocken auf der Nockenwelle nockenwellenaxial verschieblich, aber drehfest angebracht sind und unter Wirkung einer Kraft (Feder-, Hydraulik-, Pneumatik- oder Magnetkraft) ein anderer Nocken in Eingriffsposition zum nockenwellenaxial fixen Nockenwellengegenläufer axial bewegt wird.
In beiden Fällen wird die Verstellbewegung nur stattfinden, wenn keine Nocken-Gegenläufer-
Reibkraft oder ein Formschluß durch eine die Verstellung behindernde Nockenkontur die
Verstellbewegung verhindert. Die Verstellung findet während der Ruhezeit des Ventils
statt, wenn durch das Ventilspiel die Nocken-Gegenläufer-Reibkraft zu Null wird. Die
Verstellung wird dadurch erleichtert, daß alle Nocken den gleichen Grundkreisradius
aufweisen.
Weiterhin kann zum Nockenwechsel nur der Nockengegenläufer, z. B. ein Kipphebel oder
Schlepphebel mit Rolle oder Gleitballen, axial bewegt werden.
Stellnocken mehrerer Ventile, die eine gemeinsame Nockengrundkreisphase bzw. Ventilruhezeit
aufweisen, in der erfindungsgemäß die Verstellung durchgeführt werden soll, können
erfindungsgemäß zu einer axial verstellbaren Nockengruppenverstelleinheit zusammengefaßt
werden. Dasselbe gilt entsprechend für axial verstellbare Nockengegenläufer, die Ventile
mit einer gemeinsamen Ventilruhezeit treiben.
Erfindungsgemäß dienen Sperrglieder oder Sensoren, die die Nockendrehbewegung oder die
Ventilhubbewegung abtasten, dazu, daß Schaltvorgänge in der Nockengrundkreisphase bzw.
Ventilruhezeit ausgeführt werden.
Erfindungsgemäß kann eine nockenphasenabhängige Sperrung oder Freigabe des Schaltvorganges
bzw. die Axialverschiebung von Nocken oder Nockengegenläufer auch von der Nocken- oder
Ventilhubbewegung durch Querschnittssteuerung von Arbeitsmittelkanälen oder Steuerung
von Stromkontakten erfolgen.
Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ermöglicht es, sowohl Tassenstößel- als auch
Hebelventiltriebe insbesondere von Verbrennungsmotoren auf mehrere Ventilhubverläufe
betriebssicher und ohne ruckartige Ventilbewegung in der Ventilstillstandszeit umzuschalten.
Fig. 1 zeigt die Anwendung der Erfindung anhand eines Beispieles. Dargestellt ist der
Teillängsschnitt des Ventiltriebes eines Mehrzylindermotors mit einer Wahlmöglichkeit
zwischen zwei Einlaßventilerhebungsverläufen.
In Fig. 1 sind auf der Nockenwelle 1, die im Zylinderkopf 13 und den Lagerbügeln 14 und
15 axialverschieblich gelagert ist, die Einlaßnocken 2 und 3 und der Auslaßnocken 4 fest
angeordnet. Diese Nocken treiben über wälzgelagerte Rollen 5 bzw. 6 und über Tassenstößel
7 bzw. 8 mit hydraulischen Ventilspielausgleichselementen 9 bzw. 10 das Einlaßventil
11 bzw. das Auslaßventil 12. Um einen Antriebswechsel vom Einlaßnocken 2 auf Einlaßnocken
3 zu ermöglichen, ist die Rolle 5 erfindungsgemäß gegen die Wirkung einer Feder 16
verschiebbar.
In der in Fig. 1 dargestellten Nockenwellenaxiallage treibt der Einlaßnocken 2 das
Einlaßventil 11. Wird die Nockenwelle 1 zwecks Wechsels der Einlaßventilhubkurven mit
einer nach links gerichteten Verschiebekraft belastet, so weicht sie aus der dargestellten
Position axial nach links aus, bis der Einlaßnocken 3, dessen Kontur die des Einlaßnockens
2 überschreitet, gegen die Rolle 5 stößt. Ist die Nockenwellenverschiebekraft größer als
die der Verschiebung entgegenwirkenden Kräfte wie z. B. Nockenwellenlageraxialkräfte oder
axiale Reibkräfte zwischen Nocken 4 und Rolle 6 und Kraft der Feder 16, so weicht die
Nockenwelle nach links aus, wobei die Rolle 5 durch die Axialreibkraft zwischen Einlaßnocken
2 und Rolle 5 oder durch den vorspringenden Einlaßnocken 3 nach links bewegt wird
und dadurch die Feder 16 spannt. In Zeiten niedriger Nockenradialbelastung, insbesondere
wenn das Einlaßventil 11 im Ventilsitz 17 des Zylinderkopfes 13 ruht und durch das Ventilspielausgleichselement
9 die Nockenradialkraft und damit auch die axiale Reibungskraft
zwischen Nocken 2 und Rolle 5 Null oder sehr klein wird, entspannt sich Feder 16 und bewegt
die Rolle 5 nach rechts unter den Einlaßnocken 3. Damit ist die Umschaltung beendet, die
Nockenwelle ist nach links verschoben und der Einlaßnocken 3 bewegt nun über die in die
dargestellte Position zurückgekehrte Rolle 5 das Einlaßventil 11.
In Fig. 1 ist der Auslaßnocken 4 so breit, daß er bei jeder möglichen Verschiebung der
Nockenwelle 1 über Rolle 6 das Auslaßventil 12 antreibt. Die Einlaßnocken 2 und 3 haben
einen gleichgroßen Grundkreisradius, um die Bewegung der Rolle 5 in der Grundkreisphase
zu erleichtern. Die wälzgelagerte Rolle 5 ist mit einem an der Rolle festen Bund 19 und
einem Gleitring 20 versehen, die ein axiales Auswandern der Wälzkörper aus der Rolle 5
verhindern. Die Feder 16 ist als Kegelfeder geringer Windungszahl ausgeführt, um eine
kurze Federblocklänge zu erzielen.
Ist, wie in Fig. 1 dargestellt, die Federspannlänge kürzer als die Axialverschiebung des
Einlaßnockens 3 in die Position des Einlaßnockens 2, so erfolgt der Schaltvorgang in
mehreren Stufen. In einer ersten Stufe erfolgt ein Verschieben von Einlaßnocken 3
entsprechend der Federspannlänge, so daß er mit seiner Kontur, aber nur mit einem Teil
seiner Breite auf die Rolle 5 einwirkt. In der nächsten Grundkreisphase des Nockens 3
entspannt sich die Feder 16 und bewegt die Rolle 5 in Ausgangsstellung. Der Nocken 3 kann
aber wegen Behinderung der Nockenwelle an einer Axialverschiebung durch die Vorgänge in
den Ventiltrieben der anderen Motorzylindereinheiten nicht in seine Sollposition wandern.
Erst nachdem die Verschiebung um eine Nockenteilbreite in allen Zylindereinheiten erfolgt
ist, kann die Nockenwelle und mit ihr der Nocken 3 infolge der anliegenden Schaltkraft
in die Sollposition wandern. Geschieht dies nicht in der Nockengrundkreisphase, so nimmt
der auswandernde Nocken die Rolle 5 axial mit und spannt die Feder 16 erneut. In der
folgenden Grundkreisphase schnellt die Rolle aufgrund der gespannten Feder in ihre
Sollposition unter dem Nocken. Der Nockenwechselvorgang ist damit abgeschlossen.
Die Anwendung des Erfindungsgedankens ermöglicht viele von Fig. 1 abweichende Ausführungsmöglichkeiten,
wie z. B. das Schalten sowohl von Einlaß- als auch von Auslaßventilhubkurven,
die beidseitige axiale Bewegungsmöglichkeit der Rolle 5 der Fig. 1 bei Nockenkonturen,
die sich gegenseitig an unterschiedlichen Stellen überragen, das Schalten von
mehr als zwei Nocken für den Antrieb eines Ventils, die einfachere Ausführung einer
Gleitlagerung der Rolle 5, die Anordnung der axialverschieblichen Rolle 5 auf einem Hebel
des Ventiltriebes statt auf einem Stößel, die Verwendung eines axialverschieblichen Hebels
mit axial fester Rolle oder mit Gleitballen statt Rolle. Diese Ausführungen sind ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 zeigt als Beispiel einer erfindungsgemäßen Anwendung den Aufbau eines Hubventiltriebes
mit zwei je Zylindereinheit von einer Nockenwelle getriebenen Ventilen, wobei
für jedes Ventil drei Hubverläufe bzw. drei Nocken geschaltet werden können. Der Nockenwechsel
erfolgt an beiden Ventilen gleichzeitig. Die beiden Ventile können Einlaßventile,
Auslaßventile oder ein Einlaß- und ein Auslaßventil sein. Der Nockenwechsel erfolgt
vorzugsweise in der Nockengrundkreisphase bzw. während des Ventilstillstandes, bei Anordnung
eines Einlaß- und eines Auslaßventils eines Viertaktmotors also vorzugsweise während
des Verdichtungs- und Expansionstaktes.
Fig. 2 zeigt eine mit einem durchgehenden Zahnprofil versehene Zahnwelle 1 und eine
Nockenbüchse 2 mit sechs Nocken, drei für jedes Ventil. Die Nockenbüchse 2 sitzt durch
ihre Innenverzahnung 3 drehfest, aber axial verschieblich auf der Zahnwelle 1. Auf der
Zahnwelle 1 sind Ringe 4 fest aufgeschrumpft und zur Zahnwelle hin abgedichtet. Die Ringe
4 bilden mit ihrem äußeren Durchmesser einen dichtenden Axialgleitsitz in einem Innendurchmesser
der Nockenbürste 2, mit einer Stirnfläche den Boden eines ringförmigen hydraulischen
Arbeitsraumes 5 und einen Axialhubbegrenzungsanschlag für die Nockenbüchse sowie
einen Federanschlag für die im hydraulischen Arbeitsraum angeordnete Rückstellfeder 7.
Die Nockenbüchse 2 bildet in ihrem Inneren den hydraulischen Arbeitsraum 5, der über Zahnwellenbohrungen
6 gespeist oder entlastet wird. Zur Verringerung der Zahnwellendurchbiegung
können an der Nockenbüchse 2 Gleitlagerflächen 8 vorhanden sein, die mit Zylinderkopf
9 und Lagerbügeln 10 Radialgleitlager mit Axialverschiebemöglichkeit bilden. Die Zahnwelle
1 treibt über die Nockenbüchse 2 bzw. einen ihrer Nocken den Tassenstößel 11 und über
das Ventilspielausgleichselement 12 das Ventil 13.
In der in Fig. 2 dargestellten Nockenbüchsenstellung wird die Nockenbüchsenaxiallage
durch das Gleichgewicht der beiden Rückstellfedern gehalten. Diese Axiallage kann zusätzlich
durch eine zwischen Zahnwelle und Nockenbüchse wirkende, nicht dargestellte Raste
fixiert werden. Zum Wechsel der die Tassenstößel antreibenden Nocken wird einer der
Arbeitsräume mit Drucköl (Motorschmieröl) beaufschlagt, wodurch die Nockenbüchse 2 bis
zum Anschlag am Ring 4 axial auswandert, sobald die Axialkräfte zwischen Nocken und
Tassenstößelgegenfläche bzw. die Nockenformen dies erlauben. Dabei wird die in dem gleichzeitig
druckentlasteten zweiten Arbeitsraum angeordnete Rückstellfeder gespannt. Bei
Druckentlastung des ersten Arbeitsraumes stellt die Rückstellfeder die Nockenbüchse
vorzugsweise in der folgenden Nockengrundkreisphase wieder zurück.
Stößt in Fig. 2 bei dem Nockenwechsel der einzuschaltende Nocken gegen die abweisende
Stößelfläche 14, so verhindert diese Fläche den Nockenwechsel, bis der Nockenüberstand
durch Drehen des Nockens beseitigt ist. Um die Fläche 14 in Position zu halten, ist der
Tassenstößel 11 verdrehgesichert (nicht dargestellt). Durch die Axialreibkräfte zwischen
dem derzeitigen Antriebsnocken und der Gegenlauffläche auf dem Tassenstößel 11 wird das
Nockenwechseln verhindert, solange die Ventilfederkräfte und Ventilmassenkräfte für
entsprechende Nockenbelastung und Nockenreibkräfte sorgen. Fällt das Ventil 13 in seinen
Sitz 15, gibt das Ventilspielausgleichselement 12 den Nockenkontakt frei und der Nockenwechsel
kann in der Grundkreisphase erfolgen. Alle Nocken, die auf ein Ventil wirken,
haben den gleichen Grundkreisradius 16, so daß eine Axialverschiebung der Nockenbüchse
in der gemeinsamen Grundkreisphase beider Ventile und damit der Nockenwechsel ohne Ventilhub
und ohne Ventilspielbeeinflussung erfolgen kann.
Fig. 3 zeigt einen Hubventiltrieb mit zwei wechselseitig auf ein Hubventil schaltbaren
Nocken, bei dem der Nockenwechsel während des Ventilhubes oder bestimmter Ventilhubphasen
durch eine Sperre verhindert wird. Dadurch ist es z. B. möglich, den Nockenwechsel während
der Ventilruhezeit durchzuführen.
In Fig. 3 treibt eine Zahnwelle 1 die auf ihr drehfest, aber zwischen Anschlägen axialverschieblich
gelagerte Nockenbüchse 2. Auf der Nockenbüchse befinden sich die Nocken
3 und 4. In der dargestellten Nockenbüchsenaxialposition treibt der rotierende Nocken
3 über ein Zwischenglied 5, dargestellt als kreisbogengeführter Rollenhebel, das Ventil
6.
In Fig. 3 befinden sich auf der Nockenbüchse drei teilumfassende Vorsprünge 7, die zwei
nutartige Zwischenräume 8 bilden. In einen der beiden Zwischenräume greift das im Zylinderkopf
bzw. Ventiltriebgehäuse 9 gelagerte Sperrglied ein und verhindert in der dargestellten
Drehposition der Nockenbüchse deren axiale Verstellung. In einer anderen Nockenbüchsendrehposition
wird das Sperrglied im Bereich der Nockenbüchsenaußenfläche 11 nicht
seitlich geführt und eine Axialverstellung der Nockenbüchse ist möglich.
Das Sperrglied 10 kann, wie in Fig. 3 dargestellt, sich gegen die Kraft einer Feder 12
oder gegen eine hydraulische oder andere Kraftwirkung von der Nockenbüchse entfernen,
falls durch eine Fehlfunktion der Nockenbüchsenaxialverstellung der einzuschaltende Nocken
seine Sollposition nicht rechtzeitig erreicht und das Sperrglied auf einen der Vorsprünge
aufläuft. Die Vorsprünge 7 haben für diesen Fall in Ansicht A der Fig. 3 dargestellte
Auflaufnocken 13. Weiterhin sind Schrägflächen 14 an den Vorsprüngen 7 angebracht,
die das Einspuren des Sperrgliedes 10 in die entsprechende Nut und damit das Positionieren
der Nockenbüchse in Betriebsstellung des Nockens 3 oder 4 erleichtern. Zur weiteren
Erleichterung des Einspurens des Sperrgliedes 10 nach einer Fehlschaltung können die
Vorsprünge 7 dachförmig und/oder das Sperrglied 10 kegel- oder keilförmig ausgebildet
sein.
Claims (20)
1. Hubventiltrieb, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, mit mindestens zwei auf einer
Nockenwelle rotierenden Nocken und nur einem von jeweils einem der Nocken getriebenen
Nockengegenläufer, der direkt oder über Zwischenglieder das Hubventil betätigt, wobei
der den Nockengegenläufer treibende Nocken durch nockenwellenaxiale Verschiebung der Nocken
gewechselt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Nocken und der
Nockengegenläufer Flächen aufweisen, die so angeordnet sind, daß sie in bestimmten Ventilhubphasen
oder während des gesamten Ventilhubes das durch eine Kraftwirkung eingeleitete
Nockenwechseln durch gegenseitige Berührung verhindern, in anderen Ventilhubphasen,
insbesondere in der Nullhubphase, das Nockenwechseln jedoch nicht verhindern.
2. Hubventiltrieb mit mindestens zwei auf einer Nockenwelle rotierenden Nocken und nur
einem von einem der Nocken getriebenen Nockengegenläufer, der direkt oder über Zwischenglieder
das Hubventil betätigt, wobei der den Nockengegenläufer treibende Nocken durch
nockenwellenaxiale Verschiebung der Nocken gewechselt werden kann, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nockengegenläufer auf einer Parallelen zur Nockenwellenachse verschiebbar ist.
3. Hubventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nocken einzeln oder
in Gruppen auf der nicht axial verschiebbaren Nockenwelle drehfest und axial verschiebbar
angeordnet sind.
4. Hubventiltrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieben des Nockengegenläufers
gegen die Wirkung einer Rückstellkraft erfolgt.
5. Hubventiltrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verschiebung der Nocken
gegen die Wirkung einer Rückstellkraft erfolgt.
6. Hubventiltrieb nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellkraft
durch eine Feder oder durch einen hydraulischen oder pneumatischen Kolben oder durch einen
Magneten erzeugt wird.
7. Hubventiltrieb nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockengegenläufer
eine gerad- oder kreisbogengeführte Rolle oder ein geradgeführter Stößel oder ein kreisbogengeführter
Hebel ist.
8. Hubventiltrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der axiale Verschiebehub
des Nockengegenläufers kleiner ist als die axiale Erstreckung eines der Nocken.
9. Hubventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Nocken
und der Nockengegenläufer Flächen aufweisen, die bei eingeleitetem Nockenwechsel in
bestimmten Ventilhubphasen oder während des gesamten Ventilhubes durch gegenseitige
Berührung den Nockengegenläufer oder einen oder mehrere Nocken axial so verschieben, daß
der Nockenwechsel erst in einer späteren Ventilhubphase stattfindet.
10. Hubventiltrieb mit mindestens zwei auf einer Welle rotierenden Nocken und nur einem
von einem der Nocken getriebenen Nockengegenläufer, der direkt oder über Zwischenglieder
das Hubventil betätigt, mit der Möglichkeit, den treibenden Nocken durch wellenaxiale
Verschiebung der Nocken oder des Nockengegenläufers zu wechseln, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Feder und/oder ein druckmittelbeaufschlagbarer Arbeitsraum und/oder ein Elektromagnet
angeordnet sind, die zur Einleitung der Axialverschiebung der Nocken oder des
Nockengegenläufers zwecks Nockenwechsels zu einer beliebigen Zeit spannungsgeändert bzw.
druckmittelbeaufschlagt bw. strombelastet oder entlastet werden, die aber erst nach
Eintreten günstiger Nockenschaltbedingungen die zum Nockenwechsel erforderliche Axialverschiebung
des Nockens oder des Nockengegenläufers bewirken.
11. Hubventiltrieb mit mehreren Ventilen, die direkt oder über Zwischenglieder von Nocken
getrieben werden, wobei einigen oder allen Ventilen mehrere Stellnocken zugeordnet sind,
von denen wahlweise jeweils ein Stellnocken durch axiale Verschiebung in Ventilbetätigungsposition
gestellt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellnocken mindestens
zwei fest zusammenhängende Stellnockengruppen bilden und daß jede dieser Stellnockengruppen
unabhängig von den anderen Stellnockengruppen axial verschiebbar ist.
12. Hubventiltrieb mit einem Ventil, das wahlweise von einem mehrerer Stellnocken über
einen Tassenstößel getrieben wird, wobei die Verstellung eines Stellnockens in Ventilbetätigungsposition
durch axiale Verschiebung des Stellnockens erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tassenstößel eine oder mehrere Ausnehmungen aufweist, die es ermöglichen,
daß Nocken mit zu irgendeinem Zeitpunkt größerem Hub als der den Tassenstößel treibende
Nocken zu diesem Zeitpunkt den durch diese Ausnehmungen gebildeten Freiraum ganz oder
teilweise durchfahren.
13. Hubventiltrieb mit mehreren ein Hubventil treibenden axial verstellbaren Wechselnocken,
die zu einer rotierenden Axialverstelleinheit zusammengefaßt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Axialverstelleinheit Führungsnuten oder Führungsbahnen angeordnet sind, in
die ein Sperrglied derart eingreift, daß in bestimmten Nockenumlaufphasen eine Axialverstellung
der Axialverstelleinheit verhindert wird.
14. Hubventiltrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Axialverstelleinheit
Wechselnocken mehrerer Ventile angeordnet sind, die zumindest eine Überdeckung
der Wechselnockengrundkreisphase aufweisen.
15. Hubventiltrieb mit mehreren, mindestens ein Hubventil treibenden, axial verschiebbaren
Wechselnocken, die zu einer rotierenden Axialverstelleinheit zusammengefaßt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß Abtastmittel oder Sensoren angeordnet sind, die die Drehposition der
rotierenden Axialverstelleinheit ermitteln oder Drehpositionsmarken erkennen oder die
Bewegungsposition eines Nockengegenläufers dieses Hubventiltriebes oder der von ihm
getriebenen Ventiltriebsteile ermitteln oder Bewegungspositionsmarken oder die Ruheposition
dieser Ventiltriebsteile erkennen und dadurch die Axialverschiebung der Axialverstelleinheit
in einer bestimmten Umlaufphase der Axialverstelleinheit auslösen oder/und in
einer anderen Umlaufphase der Axialverstelleinheit die Sperrung der Axialverschiebung
veranlassen.
16. Hubventiltrieb mit mehreren, mindestens ein Hubventil treibenden Nocken, die pro
Hubventil einen zum Zwecke des Antriebsnockenwechsels axial verschieblichen Nockengegenläufer
antreiben, dadurch gekennzeichnet, daß Abtastmittel oder Sensoren angeordnet sind,
die die Drehposition der rotierenden Nocken ermitteln oder Drehpositionsmarken erkennen
oder die durch Nocken verursachte Bewegungsposition eines Nockengegenläufers dieses
Hubventiltriebes oder der von ihm getriebenen Ventiltriebsteile ermitteln oder Bewegungspositionsmarken
oder die Ruheposition dieser Ventiltriebsteile erkennen und dadurch die
Axialverstellung des Nockengegenläufers bzw. der Nockengegenläufer in einer bestimmten
Nockenumlaufphase auslösen und/oder in einer anderen Nockenumlaufphase die Sperrung der
Axialverschiebung veranlassen.
17. Hubventiltrieb mit mehreren, mindestens ein Hubventil treibenden Nocken, die pro
Hubventil einen zum Zwecke des Antriebsnockenwechsels axial verschieblichen Nockengegenläufer
antreiben, dadurch gekennzeichnet, daß an dem axial verschieblichen Nockengegenläufer
oder einer axial verschieblichen Nockengegenläufergruppe ein Sperrglied befestigt
ist, das in Nuten oder Führungsbahnen der rotierenden Nockenwelle oder in Nuten oder
Führungsbahnen eines feststehenden Ventiltriebsgehäuseteiles eingreift und die Nuten oder
Führungsbahnen so ausgebildet sind, daß die Axialverschiebung des Nockengegenläufers oder
der Nockengegenläufergruppe in bestimmten Nockenumlaufphasen bzw. Ventilbewegungsphasen
verhindert wird.
18. Hubventiltrieb mit rotierenden, axial verschieblichen Nocken, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Nocken ein Sperrglied befestigt ist, das von am Gehäuse befindlichen,
teilumlaufenden Führungsflächen geführt wird und in bestimmten Nockendrehphasen die Axialverschiebung
der Nocken zum Zwecke des Nockenwechsels verhindert oder freigibt.
19. Hubventiltrieb mit mehreren auf ein Hubventil schaltbaren Nocken, bei dem der Nockenwechsel
durch axiale Verschiebung des Nockengegenläufers vorgenommen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein gehäusefestes Sperrglied oder eine nockenwellenfeste kreisringausschnittförmiges
Sperrglied angeordnet ist, das mit Führungsflächen an dem axial
verschieblichen Nockengegenläufer in Gleitkontakt steht und daß dadurch in Axialverschiebung
des Nockengegenläufers zum Zwecke des Antriebsnockenwechsels in bestimmten Nockendrehphasen
oder Nockengegenläuferbewegungsphasen verhindert oder freigegeben wird.
20. Hubventiltrieb mit mehreren Nocken pro Hubventil und mit axialer Verschiebemöglichkeit
der Nocken oder des Nockengegenläufers, dadurch gekennzeichnet, daß Hydraulik- oder
Pneumatikkanäle oder Stromkontakte so angeordnet sind, daß sie in bestimmten Nockendrehphasen
oder Ventilhubphasen den Durchfluß von Flüssigkeit oder Gas oder Strom behindern
oder freigeben und daß über diese Flüssigkeit oder dieses Gas oder diesen Strom die axiale
Schaltbewegung der Nocken oder des Nockengegenläufers verursacht oder beeinflußt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19519048A DE19519048A1 (de) | 1995-05-24 | 1995-05-24 | Variabler Ventiltrieb mit mehreren Nocken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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