DE19518390A1 - Verfahren und Einrichtung zur Steuerung und Regelung von Antriebssystemen, vorzugsweise für Fleischereimaschinen, in denen heterogene mehrstufige Stoffumwandlungsprozesse ablaufen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Steuerung und Regelung von Antriebssystemen, vorzugsweise für Fleischereimaschinen, in denen heterogene mehrstufige Stoffumwandlungsprozesse ablaufenInfo
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- G05B13/0265—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric the criterion being a learning criterion
- G05B13/0275—Adaptive control systems, i.e. systems automatically adjusting themselves to have a performance which is optimum according to some preassigned criterion electric the criterion being a learning criterion using fuzzy logic only
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Steuerung und Regelung von Antriebssystems, vorzugs
weise für Fleischereimaschinen, welches in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen und unter Beachtung der abge
laufenden heterogen mehrstufigen Stoffumwandlungsprozesse
auf die Antriebssysteme gleichzeitig einwirken.
Aus dem Stand der Technik sind bereits Antriebseinheiten
bekannt, die unmittelbar aus den vorherrschenden bzw.
gewünschten Betriebsbedingungen auf diese Antriebsein
heiten über entsprechende Regelmöglichkeiten oder infolge
ihrer Ausführungen einwirken und diese ansteuern.
Bekannte Antriebseinheiten sind Motoren mit Wirbel
stromeinheiten, die beispielsweise in Hebezeugen
Anwendung finden, die ein progressives Anlauf- und
abbremsverhalten besitzen und somit Lastschwankungen
verhindern. Dabei können Beschleunigungs- und
Bremszeiten beliebig gewählt werden, wobei durch die
Wirbelstromeinheiten die Möglichkeit eines Schleich
ganges zur Positionierung des jeweiligen Hebezeuges
gegeben ist.
Bei Fleischereimaschinen, beispielsweise bei Fleisch
wölfen, werden die Antriebe von Zubringerschnecke und
Arbeitsschnecke in ihrer Drehzahlen etwa im Verhältnis
von 1 : 10 bis 1 : 30 gewählt, um das zu verarbeitende
Gut, welches in unterschiedlicher Stückigkeit, Festig
keit und verschiedenen Zustandsformen vorliegt,
möglichst schonend zu verarbeiten.
So wurde angenommen, daß das Herausdrücken bzw. der
Rückfluß von ganzstückigem Rohstoff aus dem Über
gabebereich zwischen den beiden Schnecken ein
gültiges Zeichen dafür ist, daß ein guter Füllungs
grad der Arbeitsschnecke gesichert ist.
Es hat sich jedoch in der Praxis herausgestellt, daß
ein hohes Maß der Leistung der Arbeitsschnecke durch
ein nicht zeitgerechtes Befüllen der leeren Arbeits
schnecke verloren geht.
So stellt die DE-OS 42 29 179 eine Lösung vor, die
sicherstellen soll, daß die Übergabebedingungen
zwischen den beiden Schnecken in dynamischer Weise
den jeweiligen Erfordernissen selbsttätig angepaßt
und stets ein Füllungsgrad der Arbeitsschnecke zwischen
90 und 100% erreicht wird, so daß einerseits der
Wirkungsgrad des Fleischwolfes stark erhöht und anderer
seits die durch die Verarbeitung erzielte Qualität des
Rohstoffes bedeutend verbessert wird.
Durch die dynamische Anpassung der Zuführschneckenbe
lastung an die jeweiligen Erfordernisse soll sich ein
gleichmäßiger Staudruck im Übergabebereich zwischen den
beiden Schnecken erreichen lassen, indem die Drehzahl
änderung der Zuführschnecke jeweils dem gemessenen
Belastungsparameter nachgeführt werden soll.
Mit der vorgeschlagenen Lösung soll zwar versucht werden,
aus betriebstypischen Bedingungen heraus auf den Antrieb
einzuwirken, jedoch haben praktische Anwendungen nicht
das erhoffte Ergebnis gebracht.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung
und Regelung eines Antriebssystems, vorzugsweise für
Fleischereimaschinen und eine Einrichtung zur Realisierung
des Verfahrens zu entwickeln, welches aus den stofflichen
Betriebswerten und Stoffumwandlungsprozessen Informationen
aufnimmt, diese in technische Parameter umsetzt und eine
dynamische Anpassung innerhalb des Kraftbereiches des An
triebssystems sichert, um die Bereiche und Stellgrößen der
Kraftaufbringung auf die Betriebsbedingungen anzupassen und
mittels einer entsprechen den Einrichtung auf diesen Prozeß
regel- und steuerbar einzuwirken.
Erfindungsgemäß wir die Aufgabe durch die verfahrensbe
stimmenden Merkmale des Anspruches 1 und bei der erfinder
ischen Einrichtung durch die Merkmale des Anspruches
gelöst.
Die vorgeschlagene Lösung geht davon aus, daß die Stoff
werte in allen Prozeßablaufstufen in einem Soll-Ist-Wert
system gegenübergestellt werden, die technischen Parameter
durch einen Rechner, der mit Sensoren verbunden ist, er
mittelt werden und dem Antriebssystem, welches in funk
tioneller Abhängigkeit auf die einzelnen Systemeinheiten
einwirkt, zur Soll-Ist-Wertstellung in kürzesten Zeit
fakten (0,01 sec-Bereich) übergeben werden und die ständige
Regelfunktion vollzieht.
Die technischen Parameter berücksichtigen Stoffwerte,
Stoffzustandsformen, Zusätze, Werkzeugbestückung, Lauf
zeit der Werkzeuge, Formen des Betriebszustandes (Anlauf,
Dauerbetrieb, unterbrochener Betrieb, Abfahrbetrieb).
Weiterhin ist eine Crashdatei hinterlegt, mit der Not-Aus-
Situationen gewertet und entschieden werden.
Ein Technologiedatenspeicher und ein vorgesehender Maschinen
datenspeicher, in dem die zulässigen Maschinenparameter pro
grammiert sind, ermöglichen eine Kontrolle der Qualitätsmerk
male des zu verarbeitenden Gutes und das Verarbeitungsziel.
Die Funktionsprüfungen ermitteln den Zustand der Wirk
elemente der Maschine, die bei der stofflichen Umwand
lung die Teilprozesse erfüllen.
Die Stoffwertspeicherung ermittelt die mögliche übertragbare
Kraft der beispielsweise bei der Anwendung der erfinder
ischen Lösung in einer Fleischereimaschine, einem Fleisch
wolf oder Kutter, die Stoffwerte aus dem Zerkleinerungsprozeß
des Rohstoffes ableitet und stellt diese in Abhängigkeit der
sich beeinflussenden Faktoren in technischen Grundpara
metern zusammen und korregiert diese selbständig.
Das Antriebssystem ist so ausgelegt, daß solche Antriebs
elemente vorgesehen sind, die für die Kraftbereitstellung
aus der Arbeitsaufgabe die Vorwahl des zu erwartenden
Kraftbedarfs automatisch ermitteln und beim Betreiben
diesen Maschinenwirkungsgrad bedingt ständig korrigiert.
So beeinflussen bei einem Wolf der vorherrschende
Druck, der Kraftverbrauch, des Stoffes, die Durchsatzmenge
und die Stoffwerte die Stellgrößen. Das bedeutet beispiels
weise, daß sinkender Druck, geringerer Energieeintrag in
den Rohstoff, ein Zeichen für einen schlechten Wirkungsgrad
ist bzw. auf die stoffliche Zerstörung hinweist, die den
Wirkungsgrad der Maschine senken.
Das heißt, daß die Förderwirkung gestört ist. Diese Störung
tritt ein, wenn nicht gewollte Stoffumwandlungsvorgänge wie
Selbstzerstörung, Eiweißaustritt mit hoher Bindigkeit und
Quetschungen, mit falschen Parametern erzeugt werden.
Da der Wolfprozeß in einem Grenzbereich zwischen den Ge
setzen der Hydrodynamik (schnellaufende Maschinen) und
den Gesetzen der Festigkeitsmechanik (langsamlaufende
Maschinen) abläuft, geht es darum, alle Formen der hydro
dynamischen Stoffumwandlung im Förderbereich zu vermeiden
bzw. zu unterdrücken und die Stoffbearbeitung nach
festigkeitsmechanischen Merkmalen zu garantieren.
Der Erkenntnis, daß der hydrodynamische Stoffumwandlungs
prozeß den Wirkungsgrad der Maschinen in einem sehr hohem
Grade zerstört, wird mit den vorgeschlagenen Verfahren
dahingehend entgegengewirkt, daß die vorherrschenden Be
dingungen erfaßt und ausgewertet werden und eine Gegen
steuerung gegen die Vernichtung des Wirkungsgrades der
Maschine vorgenommen wird.
Daraus folgt notwendigerweise schnellste Drehzahlsenkung
mit dem Ziel die Stoffzerstörung zu reduzieren sowie,
des Aufbaues eines höheren Kraftverbrauches und der Wirkungs
gradverbesserung. Dabei stehen dem aktuellen Energieverbrauch
Höchstwerte gegenüber.
Dieser muß mindestens 90% erreichen, um dabei einem
bekannten Programmierten Grenzwert der Durchflußmenge,
bezogen auf Rohstoff, Zustandsformen, Verarbeitungs
aufgabe, Qualität, Werkzeugbestückung und technologische
Zielstellung zu entsprechen. Dieser Wert von 90% stellt
keinen konstanten Wert dar, sondern bei der heterogenen
Stoffumwandlung, infolge ständiger Parameteränderungen,
schwankt dieser Wert, so daß maschinenseitig gleichfalls
schwankend angefahren werden muß.
Das heißt letztlich, daß das Drehvolumen des letzten
Schneckganges, gefüllt mit verschiedenen Stoffkomponenten,
muß durch den Zerkleinerungsapparat, beispielsweise einem
Wolf, zu 90% abfließen. Der Restwert ist zerkleinertes
und koagulierendes Material, welches den hydrodynamischen
Prozeß in Gang setzt und gegen den Maschinenwirkungsgrad
wirkt, dem durch das erfindungsgemäße Verfahren gegenge
steuert wird.
Mit nachfolgendem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung
näher erläutert werden, wobei die dazugehörige Zeichnung
in
Fig. 1 die Schaltungsanordnung des Antriebssystems,
Fig. 2 die Antriebseinheit in einer Schnittdarstellung,
Fig. 3 Programmablauf bei der Herstellung von Teewurst,
Fig. 4 Programmablauf bei der Herstellung von Bockwurst
zeigt.
zeigt.
Das erfinderische Verfahren läuft so ab, daß der
Motor des Antriebssystems die Energiehaltungsdrehzahl,
bildet bei der die einzelnen Teilprozesse in Gang gesetzt
werden, sichert, während die Kupplung des Antriebssystems,
d. h. die Kupplungsdrehzahl, die Prozeßdrehzahl darstellt, die
Einfluß auf die Prozeßvorgänge, beispielsweise den Kutter
prozeß, oder Wolfprozeß nimmt, indem sie sensorisch (messend)
stoffliche Veränderungen erkennt und auf diese qualitäts
sichernd einwirkt.
Dabei bestimmen die Steuerparameter, der Strom und die
aufzubringende Kraft des Motors in Form der Motordreh
zahl den antreibenden Teilprozeß während die Kennwerte
für den Prozeßverlauf vom abtreibenden Teil, der Kupplung,
speziell deren Drehzahl, geregelt werden. Durch die Aus
wertung bei der Energieeinbringungsmessungen (Stromkurve
Motor - Schlupfkurve Kupplung) wird der Prozeßzustand er
faßt, Energieimpulssteuerung und deren Zählung, den Prozeß
fortschritt kontrolliert und vergleichende Aussagen möglich
macht.
Einem vorgesehenen Rechner werden die Kenndaten des Motors
und der Kupplung zugeführt, welcher diese Daten auswertet
und gezielt beeinflußt, wobei über die Kontrolle des
Schlupfes der Impuls zur Wertgröße des Energieeintrages
für den Prozeßablauf abgeleitet wird. Die Summe der Ener
gieimpulse, deren Paketierung und die Impulsstruktur über
die Zeitachse, sichern Aussagen zu einzelnen Prozeßzu
ständen oder Prozeßschritten.
Die Schlupfsensorik, die sowohl die physikalischen Größen
für die Ablaufstrategien aus der Temperatur, Maßermittlung,
Energieerfassung, Krafterfassung, Schub und Druck erfaßt,
zusammengeführt und umsetzt, als auch Verschleißänderungen
in den einzelnen Baugruppen des Antriebssystems und an den
Werkzeugen erfaßt, diese partiell abbildet und zur Prozeß
führung aufbereitet, ist eine wesentliche Prozeßgröße zur
Steuerung und Regelung des Antriebssystems.
Die Verschleißänderungen werden mit Statistikprogrammen
erfaßt und auf die Prozeßdaten rückwirkend projiziert.
Die Schlupfzensorik stellt nicht nur die Drehzahldifferenz
zwischen dem Motor und der Kupplung dar, sondern läßt auch
erkennen, daß der Motorzustand zum Kraftabnahmezustand
Werkzeug/Stoff permanent abweicht und so die stoffliche
Veränderung im Zusammenhang zur Impulsstruktur stellt.
Dabei ist es durch aus möglich, stoffbezogene Parameter, zum
Beispiel Drehzahl, mit einer Schlupfabweichung zu fahren.
Dieser Vorgang wird durch den mehrstufigen Prozeß ausge
löst. Das heißt der Zerkleinerungsvorgang geht in eine
ständig höher werdende Gleichmäßigkeit über, während bio
logisch-emulgatorische Prozeßvorgänge (als Bindigkeit be
kannt) durch Würzstoffzugabe, Eis und Wasser neue Kraft
komponenten mit nicht linearen Verlauf auf den Zerklein
erungs- und Prozeßablauf zusätzlich aufgebracht werden.
Dadurch wird der Prozeßcharakter insgesamt mehrstufig und
nicht linear.
Dies soll mit Hilfe der Fig. 3 und 4 näher erläutert
werden, wobei die Fig. 3 sich auf den Prozeßablauf beim
Kuttern der Rohstoffe zur Herstellung des Produktes Tee
wurst bezieht, während die Fig. 4 diesen Prozeß für das
Produkt Bockwurst darstellt.
Das besondere bei der Herstellung von Teewurst ist, daß
mit der Motordrehzahl von 1.500 U/min (Messerdrehzahl
2.500 U/min) begonnen wird. Die groben Schwankungen der
Messerdrehzahl und des Belastungsstromes entstehen, wenn
die Rohstoffmasse mit Körnungsgrößen zwischen 50 und
100 mm in die Schüssel gegeben werden und die Erst- bzw.
Grobzerkleinerung beginnt. Die Rohstoffmasse, welche zu
Beginn des Kuttervorganges sehr ungleichmäßig in der
Schüssel verteilt ist, breitet sich gleichmäßig aus,
so daß es keine extrem Werte mehr gibt und sich ein
relativ konstanter Wert einstellt. Nach 30 bis 40 Sek
unden, wenn der Rohstoff eine entsprechende Zerkleinerungs
struktur mit einer Körnung von 5 bis 6 mm erreicht hat,
wird die Motordrehzahl von Bediener des Kutters auf
3.000 U/min (Messerdrehzahl 5.000 U/min) umgeschaltet
oder wird automatisch veranlaßt.
Mit der hohen Drehzahl wird der Feinzerkleinerungsgrad
mit einer Körnung von 0,1 bis 0,3 mm erreicht, welcher
für die Herstellung der Teewurst notwendig ist. Da es nicht
meßbar, sondern subjektiv ist, wenn der Kuttervorgang be
endet ist, wird von einer Bearbeitungszeit für Teewurst
zwischen 70 und 100 Sekunden bei einer bestimmten Maschine
und Baugröße ausgegangen.
Der Verfahrensablauf für den Prozeß der Feinstzerkleinerung
läuft dann wie folgt ab:
Nach einen Zeitzyklus von 33 Sekunden wird der Motor infolge des Abschlusses der Phase "Grobzerkleinerung" auf die höhere Drehzahl umgeschaltet. Dieser Umschaltprozeß dauert laut Fig. 3 2 Sekunden bis zur Beschleunigung des Antriebes auf die höhere Drehzahl. In dieser Zeit verlangsamt sich dadurch auch die Messerdrehzahl. Nach 35 Sekunden hat die Induktionskupplung durch die Impulse von 100% in mehreren Energiezuführblöcken die Messerwelle auf die volle Drehzahl beschleunigt. Durch das Erreichen der Höchstdrehzahl steigt der Bearbeitungswider stand des zubearbeitenden Rohstoffes an und Schlupf entsteht.
Nach einen Zeitzyklus von 33 Sekunden wird der Motor infolge des Abschlusses der Phase "Grobzerkleinerung" auf die höhere Drehzahl umgeschaltet. Dieser Umschaltprozeß dauert laut Fig. 3 2 Sekunden bis zur Beschleunigung des Antriebes auf die höhere Drehzahl. In dieser Zeit verlangsamt sich dadurch auch die Messerdrehzahl. Nach 35 Sekunden hat die Induktionskupplung durch die Impulse von 100% in mehreren Energiezuführblöcken die Messerwelle auf die volle Drehzahl beschleunigt. Durch das Erreichen der Höchstdrehzahl steigt der Bearbeitungswider stand des zubearbeitenden Rohstoffes an und Schlupf entsteht.
Die Messerwelle dreht langsamer und der Belastungsstrom im
Motor und Kupplung, nach den Bedingungen der Prozeßerhal
tungsdrehzahl und der Stoffreaktionen ganz verschieden
steigt an.
Der Zeitpunkt, bei welchem sich ein relatives Gleichge
wicht eingestellt hat, liegt bei ca. 47 Sekunden. Danach
bleiben Messerdrehzahl und Belastungsstrom annähert
konstant. Der dazugehörigen Energieimpulsblöcke werden sehr
gleichmäßig und deuten auf das Prozeßende hin. Die Zeit,
Temperatur und die Summe der eingebrachten Energieimpulse
sowie die Blockhäufigkeit von Energieimpulsen beschreiben
den Prozeßablauf und können so Anfang und Ende der Vorgänge
automatisieren.
Der Kuttervorgang ist nach 71 Sekunden beendet, die Motor
drehzahl wird wieder auf 1.500 U/min zurückgeschaltet und
der so bearbeitete Rohstoff wird aus dem Kutter entnommen.
Bei der Herstellung von Bockwurst wird dieser Vorgang aus
fleischerei-technologischen Gründen sofort mit einer
Motordrehzahl 3.000 U/min (Messerdrehzahl 5.000 U/min)
gearbeitet, so daß der Umschaltvorgang infolge Grobzer
kleinerung wegfällt.
Dies wird in Fig. 4 gezeigt.
Die sehr groben Schwankungen des Belastungsstromes und
der Messerdrehzahl am Anfang des Kuttervorganges ent
stehen, wie bei der Herstellung der Teewurst, durch die
Erst- bzw. Grobzerkleinerung des Rohmaterials. Bei der
Kutterung des Bockwurstrohstoffes stellt sich nach etwa
80 bis 100 Sekunden ein relativkonstanter Wert für den
Belastungsstrom und die Messerdrehzahl ein. Nach etwa
180 bis 250 Sekunden ist der Kuttervorgang für Bockwurst
beendet.
Die genannten physikalischen Größen werden unmittelbar aus
den tatsächlich vorherrschenden Bedingungen während des
Arbeitsprozesses abgenommen und stellen dabei, bezogen
auf den Kutterprozeß, die tatsächlich vorherrschende
Temperaturen des Verarbeitungsgutes beim Kutter, den
momentanen Energieverbrauch und die erforderliche Kraft
dar, gleichfalls den vorherrschenden Schub des Gutes,
sowie seinen Druck auf die Werkzeuge und deren geo
metrischen Maßangaben. Die nicht eingebrachte Energie
menge, die durch den Schlupf korrigiert wird, stellt die
stoffinterne Energiegegenreaktion der Stoffumwandlung
durch bio-chemische bzw. emulgatorische Reaktionen dar.
Andererseits werden Verschleißänderungen in den Baugruppen
des Antriebssystems und an den Werkzeugen, erfaßt, zuein
ander abgeglichen und nach diesem Abgleich werden die
entsprechenden notwendigen Impulse für die Prozeßführung
auf die Regeleinrichtungen der Prozeßoptimierung gegeben.
Dieser Prozeß wird über eine entsprechende Schaltungsan
ordnung realisiert, die in der Fig. 1 dargestellt ist.
Das Kernstück des Antriebssystems stellt das Prozeß
führungssystem 15, ein Rechner, dar, welches unmittelbar
mit einer Meßeinrichtung 13 und dem Antriebsmotor 1, sowie
einer mechanischen Einrichtung 14 verbunden und gleich
falls über einen Regler 11, einen Pulsweitenmodulator 7,
als Einheitenimpulszähler und Impulsstrukturauswerter,
einer Strommessung 8, sowie über einen Umschalter 10 mit
der Wirbelstromkupplung 4 und der Wirbelstrombremse 9
schaltungsmäßig verknüpft ist.
Weiterhin steht das Prozeßführungssystem 15 mit der
Einrichtung 12 in Kontakt, welche wiederum mit der
abtriebsseitigen Drehzahlmessung 6 der Wirbelstrom
kupplung 4, der Strommessung 8, der abtriebsseitigen
Drehzahlmessung 3 des Antriebsmotors 1 über einen
Leistungsmesser 2 mit dem Antriebsmotor 1 geschaltet
ist.
Der Lüfter 16 ist über einen Schalter 17 mit der Meß
einrichtung 13 verbunden, welche wiederum leitungsmäßig
über Thermoelemente 18; 19 mit der Wirbelstrombremse 9
und Wirbelstromkupplung 4, sowie mit dem Antriebsmotor 1,
der mechanischen Einrichtung 14 und der Einrichtung 12
verbunden ist.
Der Antriebsmotor 1 ist mit verschiedenen Drehzahlstufen
ausgerüstet und mit dem Leistungsmesser 2 verbunden, der
für die Energie/Leistungsaufnahme des Antriebsmotors 1
verantwortlich ist, was durch die Strom- und Spannungs
messung des Antriebsmotors 1 erfolgt.
Die antriebsseitige Drehzahlmessung des Antriebsmotors 1
geschieht über die Einrichtung 3 durch eine hochauflösende
inkrementale Drehzahlenerfassung.
Die Wirbelstromkupplung 4 dient der Wandlung der Antriebs
motordrehzahl sowie des antriebsseitigen Drehmomentes,
die über den Erregerstrom des Spulenkörpers 24 geregelt wird.
Der vorgesehene Lüfter 16, angesteuerbar über die Thermo
elemente 18; 19 und den Schalter 17, dient der Belüftung
von Wirbelstromkupplung 4 und der Wirbelstrombremse 9.
Der notwendige Erregerstrom für die Spulenkörper 24 von
Wirbelstromkupplung 4 und Wirbelstrombremse 9 wird, nach
Vorgabe der Stelleinrichtung des Reglers 11 für den Spulen
strom mit Hilfe eines speziellen Pulsweitenmodulations
verfahrens und der entsprechend ausgeführten leistungs
elektronischen Bauteile, über den Pulsweitenmodulator 7
erzeugt.
Die Größe des Erregerstromes der Spulenkörper 24 wird über
die Strommessung 8 realisiert, während die Wirbelstrom
bremse 9 die vorgegebenen Stillstandzeiten des Antriebs
systems gewährleistet und die Umschaltung des Erreger
stromes vom Spulkörper 24 der Wirbelstromkupplung 4 auf den
Spulkörper 24 der Wirbelstrombremse 9 über den Umschalter 10
erfolgt.
Der Regler 11, dem die Informationen gemäß der vom
Prozeßführungssystems 15 vorgegebenen Prozeßgrößen aus
- - dem Ausgangsdrehmoment und der Ausgangsdrehzahl der Wirbelstromkupplung 4
- - den Bremszeiten der Wirbelstrombremse 9
- - der zulässigen Schlupfdrehzahl und Stromzufuhr sowie aus
- - der Prozeßdrehzahl
zugeführt werden, regelt die Wirbelstromkupplung 4
und die Wirbelstrombremse 9, wobei der Regler so
ausgeführt ist, daß dieser besonders dem nichtlinearem
Streckenverhalten der Wirbelstromkupplung 4 Rechnung
trägt, wobei die verwendete Mikroelektronik so konzi
piert ist, daß sie die Echtzeitverarbeitung sichert.
Die Zustandsbestimmung des Antriebssystems und deren
Größen wird über die Einrichtung 12 erfaßt, welche,
aus dem gemessenen Schlupf und dem gemessenen Erreger
strom die Zustandsgröße für die Regelung des Antriebs
systems gibt.
Die Maßeinrichtung 13 erfaßt den Systemzustand des An
triebssystems, sowie sicherheitsrelevante Tatbestände,
die zur Einrichtung 12 und zum Prozeßführungssystem 15
übertragen werden.
Zwischen dem Antriebsmotor 1 und der Wirbelstromkupplung 4
ist eine mechanische Einrichtung 14, zur Abstufung der
Arbeitsbereiche des Antriebssystems geschaltet, welche
ihre Ansteuerung über ein elektromechanisches Stellglied 20
erhält.
Das Prozeßführungssystem 15, welches auf der Basis der an
liegenden Zustandsgrößen aus der Einrichtung 12 in
variablen Zeitintervallen die Führungsgrößen und den
Arbeitspunkt für den Regler 11 der Wirbelstromkupplung 4
bestimmt und die Energieeintagsmenge für den jeweiligen
Gesamtprozeß erfaßt, besteht aus
- a) einem Expertensystems, welches selbstlernend sein kann, und, aufgrund der momentan anliegenden Zustandsgrößen, bzw. des Schlupfs und des Erregerstromes, einen Arbeits bereich im Kennlinienfeld angibt. Entsprechend der momentan anliegenden Zustandsgröße gibt das Experten system einen Ausgangsdrehzahlenbereich und einen Ausgangsdrehmomentbereich vor. Daraus ergibt sich ein Bereich im Kennfeld, in dem der Arbeitspunkt liegen darf. Das Expertensystem kann entweder von außen vor gegeben werden, oder/und selbstlernend ausgeführt werden.
Das Expertensystem kann als Fuzzy-Expertensystem ausge
legt werden, so daß eine Gewichtung der vorgegebenen
Intervalle implantiert werden kann. Dies hat eine Ge
wichtung des resultierenden Kennfeldbereiches zur Folge.
Der Selbstlerneffekt kann mithilfe eines neuronalen
Netzes erzielt werden.
- b) eine Einrichtung zur Wahl eines Arbeitspunktes aus dem vorgegebenen Arbeitsbereiches unter der Vorgabe der Schlupfoptimierung.
Diese Einrichtung kann wiederum durch ein Fuzzy-Experten
system ggf. in Verbindung mit einem neuronalem Netz aus
geführt werden.
Möglich sind aber auch klassische Optimierungsverfahren,
z. B. das Simplex-Verfahren.
Diese Einrichtung ist so ausgestaltet, daß sie den not
wendigen Echtzeit-Aspekte und der Beschränkung des
Hardware-Umfangs genügt, z. B. Implementation auf Ein
chiprechnern.
- c) einer Einrichtung, welche die Führungsgröße für die Bremsvorgänge vorgibt.
- d) einem Expertensystem, welches das Antriebssystem prüft und Fehlfunktionen des Antriebssystem feststellt.
- e) einen Expertensystem, welches in Abhängigkeit der
momentanen Zustandsgröße via des elektromechanischen
Einrichtung wählt.
Desweiteren wählt dieses Expertensystem die entsprechende Drehzahlstufen des Antriebsmotors.
Das Antriebssystem ist so ausgeführt, daß alle Bauteile
eine Einrichtung bilden, welche gegenüber äußeren Umwelt
einflüssen geschützt ist. Das Antriebssystem ist mit einer
Antriebswelle für die Verbindung mit dem anzutreibenden
Wirksystem ausgerüstet.
Alle elektronischen Bauteile sind auf einer speziell ent
wickelten Platine untergebracht, die, unter anderem mit
einem oder mehreren nicht auslesbaren Einchiprechnern aus
gestattet ist.
Es ist möglich, mit Hilfe mehrerer Einchiprechnern durch
Parallelisierung einem Parallelrechner für die Bewältigung
der Aufgaben der Regelung, der Bestimmung der Zustandsgröße
und der Prozeßführung zu übernehmen.
Der Rechner ist mit entsprechend schnellen Schnitt
stellen 21 zur Anbindung an ein Bussystem und einem
übergeordnetem Leitsystem, bzw. an eine übergeordnete
Maschinen-/Anlagensteuerung ausgestattet.
Desweiteren ist der Rechner so konzipiert, daß der via
dieser Schnittstelle/Schnittstellen 21 mit einem ent
sprechenden Programm via PC nach Maßnahme des Anwenders
konfiguriert werden kann und entsprechende Daten bereit
stellt. In diesem Zusammenhang ist auch die Möglichkeit
der Ferndiagnose vorgesehen.
Die Antriebseinheit in ihrer Gesamtheit ist in der
Fig. 2 dargestellt, wobei der Einfachheithalber auf die
Darstellung des Antriebsmotors verzichtet wurde.
Auf der Motorwelle 22 sind fest die Abtriebsscheibe 23
sowie die Wirbelstromkupplung 4 und die Wirbelstrom
bremse 9 angeordnet, wobei die Erregerspule 24
der Wirbelstromkupplung 4 im Außenring 25 der Wirbel
stromkupplung 4 vorgesehen ist, welcher zur Abtriebs
scheibe 23 mit einer die Wärme abschirmenden Isolierung 26
versehen ist.
Gleichfalls fest mit der Motorwelle 22 verbunden ist ein
Drehzahlmesser 27 vorgesehen, der gleichwahl der Wirbel
stromkupplung 4 und der Wirbelstrombremse 9 von einem
Gehäuse 28 umgeben ist. Im Gehäuse 28 sind ein Temperatur
fühler 29 und der Lüfter 16 angeordnet, die für eine aus
reichende Belüftung des Innenraumes vom Gehäuse 28 sorgen.
Ein besonderer Vorteil des Antriebssystems liegt in der
Erkennbarkeit der stofflichen Veränderung im Verarbeits
gut und der daran ausschließenden Regelung des Antriebes
in Abhängigkeit dieser stofflichen Veränderung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung und Regelung eines Antriebs
systems, vorzugsweise für Fleischereimaschinen, da
durch gekennzeichnet, daß aus der Antriebsmotordreh
zahl die Prozeßablaufenergieerhaltungsdrehzahl abgeleitet
und geregelt wird, wobei die Kupplungsdrehzahl als
Prozeßführungsdrehzahl in Abhängigkeit der in der Verar
beitungseinheit ablaufenden Prozeßvorgänge dergestalt
geregelt wird, daß die aus dem Antriebssystem von
Wirbelstromkupplung und Wirbelstrombremse tatsächlich
vorherrschenden Systemzustände in einer Meßeinheit erfaßt
und gleichwohl der ermittelten Zustandsgröße der An
triebsmotordrehzahl erfaßt und über eine Einrichtung
zur Zustandsgrößenbestimmung einem Prozeßführungs
system zugeführt und diese dort abgeglichen werden
und durch das Prozeßführungssystem die Regelung der
Drehzahlen von Wirbelstromkupplung und Wirbelstrombremse
sowie der des Antriebsmotors erfolgt, wobei ein
Regler das Ausgangsdrehmoment und die Ausgangsdrehzahl
der Wirbelstromkupplung, sowie die Bremszeiten der
Wirbelstrombremse regelt und über eine elektro
mechanische Stelleinrichtung, einem Softwareprogramm,
die vom Prozeßführungssystem kommenden Befehle zur
Regelung der Arbeitsbereiche des Antriebssystems genutzt
wird und so daß Prozeßführungssystem, basierend auf den
anliegenden Zustandsgrößen, in variablen Zeitabständen die
Prozeßführungsgrößen regelt.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß auf der
Motorwelle (22) des Antriebsmotors fest eine
Antriebsscheibe (23) sowie eine Wirbelstromkupplung (4)
und eine Wirbelstrombremse (9) vorgesehen sind,
während die Erregerspule (24) fest im Außenring (25)
der Wirbelstromkupplung (4) gelagert und gleichfalls
mit der Motorwelle (22) fest verbunden ein Drehzahl
messer (27) vorgesehen ist, wobei in einem, die Wirbel
stromkupplung (4), die Wirbelstrombremse (9) und den
Drehzahlmesser (27) aufnehmenden Gehäuse (28) ein
Temperaturfühler (29) und ein Lüfter (16) vorgesehen
sind und zwischen Gehäuse (28) und der Abtriebs
scheibe (23) eine Isolierung (26) angeordnet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
dadurch, daß das Prozeßführungssystem (15) eingangsseitig
mit einer, den Systemzustand des Antriebssystems auf
nehmenden Meßeinrichtung (13) und einer, die Betriebszu
standsgrößen bestimmenden Einrichtung (12) und ausgangs
seitig mit der Wirbelstromkupplung (4), Wirbelstrom
bremse (9), der mechanischen Einrichtung (14) sowie
dem Antriebsmotor (1) verbunden ist und eine Schnitt
stelle (21) besitzt.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, gekennzeichnet
dadurch, daß die Meßeinrichtung (13) eingangsseitig
mit dem Antriebsmotor (1), der Einrichtung (14), der
Drehzahlerfassung (3) sowie über die Thermoelemente
(19; 18) mit der Wirbelstromkupplung (4) und Wirbel
strombremse (9) und über einen Schalter (17) mit dem
Lüfter (16) verbunden ist und ausgangsseitig einerseits
direkt mit dem Prozeßführungssystem (15) und zum anderen
über die Einrichtung (12) mit dem Prozeßführungssystem
(15) geschaltet ist.
5. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 3 und 4, gekenn
zeichnet dadurch, daß die Einrichtung (12) über eine
Strommessung (8) und einen Umschalter (10) mit der
Wirbelstromkupplung (4), Wirbelstrombremse (9) und den
Drehzahlmessern (3; 6) direkt geschaltet und über einen
Leistungsmesser (2) mit dem Antriebsmotor (1) verbunden
ist.
6. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Prozeßführungssystem (15) über
einen Regler (11), einem Pulsweitenmodulator (7), der
Strommessung (8) und dem Schalter (10) mit der Wirbel
stromkupplung (4) und der Wirbelstrombremse (9) ge
schaltet und in Wirkverbindung steht.
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