DE19518205C1 - System zur Übertragung von STM-1-Signalen - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Übertra­ gung von STM-1-Signalen der synchronen digitalen Hierarchie oder von ähnlich strukturierten Signalen, die wie die STM-1-Signale mehrere Rahmensynchronwörter aufweisen.

In den CCITT-Empfehlungen G.707, G.708 und G.709 ist die Rahmenstruktur von STM-1-Signalen mit einer Bitrate von 155,52 Mb/s definiert. Die Definition erfolgte in Anlehnung an das STS-3-Signal des amerikanischen SONET Standards, das durch Multiplexen aus drei STS-1-Signalen mit jeweils zwei Rahmensynchronwörtern hervorgeht. Im Rahmen eines STM-1-Signals befinden sich sechs Rahmensynchronwörter. Diese Rahmensynchronwörter ermöglichen es, auf den Rahmen des STM-1-Signals zu synchronisieren und dann gezielt auf die im Rahmen befindlichen Bytes lesend oder schreibend zu­ zugreifen. Die Verwendung dieser Bytes ist in den CCITT-Empfehlungen festgeschrieben. Manche dieser Bytes sind für nationale Nutzung, andere sind für die jeweils verwende­ ten Übertragungsmedien (z. B. optische oder elektrische lei­ tungsgebundene Übertragungen oder Richtfunkübertragungen) spezifische Nutzung und wieder andere für zukünftige inter­ nationale Standardisierung reserviert. In multimedialen Systemen, das heißt solchen die mehrere Übertragungsmedien nutzen, kann es jedoch hinsichtlich der Verwendung der der­ zeit für medienspezifische Zusatzinformationen freigehalte­ nen Bytes zu Engpässen kommen. Außerdem ist im Zuge der fortschreitenden Standardisierung mit einer weiteren Ver­ knappung der frei verfügbaren Bytes zu rechnen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System der eingangs genannten Art anzugeben, das in STM-1 oder ähn­ lich strukturierten Signalen zusätzliche Übertragungskapazi­ tät für medienspezifische Informationen zur Verfügung stellt, ohne dafür die Bitrate erhöhen zu müssen.

Vorteile der Erfindung

Gemäß dem Anspruch 1 wird die genannte Aufgabe dadurch ge­ löst, daß ein oder mehrere der vorhandenen Rahmensynchron­ wörter zu Beginn einer Übertragungsstrecke mit Daten über­ schrieben werden, welche für das jeweilige Übertragungs­ medium spezifische Informationen beinhalten. Eine Weiterbil­ dung der Erfindung geht aus dem Unteranspruch hervor. Nach der Erfindung werden also an sich für die Rahmensynchronisa­ tion vorbehaltene Wörter dazu verwendet, um medienspezifi­ sche Zusatzinformationen zu übermitteln. Das ist möglich, weil aufgrund der Struktur von STM-1-Signalen mehr Rahmen­ synchronwörter vorhanden sind als tatsächlich für die Syn­ chronisation benötigt werden. Somit kann der zur Verfügung stehende Signalrahmen effektiver ausgenutzt werden für die Übertragung von Zusatzinformationen.

Beschreibung eines Ausführungsbeispiels

Anhand eines in der Zeichnung ausgeführten Ausführungsbei­ spiels wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert. Die Figur zeigt die Rahmenstruktur eines STM-1-Signals. Gemäß den CCITT-Empfehlungen enthält ein STM-1-Rahmen einen 81 Bytes umfassenden "Section Overhead" (SOH) und eine 2349 Bytes umfassende "Administration Unit" (AU). Das Section Overhead enthält sechs Rahmensynchronwörter A1, A2. Außerdem sind derzeit 26 Bytes (durchkreuzte Felder) für zukünftige internationale Standardisierungen reserviert, sechs Bytes (schräg schraffierte Felder) sind für nationale Nutzung freigehalten und sechs Bytes (karierte Felder) sind für medienspezifische Zusatzdaten reserviert, wobei drei Bytes davon (durchkreuzte karierte Felder) derzeit aber nicht für das Übertragungsmedium "Richtfunk" genutzt werden.

Das STM-1-Signal wurde, wie bereits oben erwähnt, in Anleh­ nung an das STS-3-Signal definiert, welches durch Multi­ plexen aus_besteht, wie bereits oben erwähnt, aus drei STS- 1-Signalen mit jeweils zwei Rahmensynchronwörtern entsteht. Weil alle Bytes der drei Signale in den STM-1-Rahmen über­ nommen werden, enthält schließlich das STM-1-Signal sechs Rahmensynchronwörter A1, A2. Von den insgesamt sechs Rahmen­ synchronwörtern A1, A2 reichen in der Regel aber bereits zwei Synchronwörter aus, um die geforderte Synchronisations­ sicherheit zu gewährleisten. Die vier redundanten Rahmensyn­ chronwörter können deshalb ausgenutzt werden, um an ihrer Stelle medienspezifische Zusatzdaten zu übertragen. Medien­ spezifische Zusatzdaten können z. B. Steuersignale für Sende­ pegelregelungen einer Richtfunkübertragungsstrecke sein. Jedenfalls dienen diese medienspezifischen Zusatzdaten dazu, Einrichtungen einer Übertragungsstrecke, sei es nun eine Funkübertragungsstrecke oder eine optische oder elektrische leitungsgebundene Übertragungsstrecke, zu steuern oder zu regeln. Am Anfang einer Übertragungsstrecke werden dazu ein oder mehrere der redundanten Rahmensynchronwörter mit Daten überschrieben, welche für das jeweilige Übertragungsmedium spezifische Informationen beinhalten. Am Ende der Übertra­ gungsstrecke können die medienspezifischen Daten wieder ent­ fernt und durch Rahmensynchronwörter ersetzt werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß an der Schnittstelle zum nächsten Übertragungsabschnitt ein normgerechtes Signal übergeben wird.

Die vorangehend beschriebenen Maßnahmen können auch auf an­ dere als STM-1-Signale angewendet werden, sofern diese einen STM-1 ähnlichen Rahmenaufbau mit redundanten Rahmensynchron­ wörtern aufweisen.

Claims (2)

1. System zur Übertragung von STM-1-Signalen der Synchronen Digitalen Hierarchie oder von ähnlich strukturierten Signa­ len, die wie die STM-1-Signale mehrere Rahmensynchronwörter aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß eines oder mehrere der Rahmensynchronwörter (A1, A2) zu Beginn einer Übertra­ gungsstrecke mit Daten überschrieben werden, welche für das jeweilige Übertragungsmedium spezifische Informationen bein­ halten.

2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die überschriebenen Rahmensynchronwörter (A1, A2) am Ende der Übertragungsstrecke regeneriert werden.