DE19517905A1 - Verfahren zur Herstellung einer Stoffgemisch-Masse, die ökologisch verträglich ist, zur Ausformung von Gegenständen wie Blumen- und Saattöpfe, Pflanzplatten, Gärschalen, Verpackungsformkörper, Dämmplatten sowie Floristikmaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Stoffgemisch-Masse, die ökologisch verträglich ist, zur Ausformung von Gegenständen wie Blumen- und Saattöpfe, Pflanzplatten, Gärschalen, Verpackungsformkörper, Dämmplatten sowie FloristikmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Stoffgemisch-
Masse, die ökologisch verträglich ist, zur Ausformung von Gegenständen
wie Blumen- und Saattöpfe, Pflanzplatten, Gärschalen, Verpackungsformkör
per, Dämmplatten sowie Floristikmaterial.
Es ist bekannt, daß für die Anzucht von Pflanzen Töpfe eingesetzt werden,
die aus besonders wasser- und luftdurchlässigem Material gefertigt sind.
Hierzu werden Fasermaterial, Bims, Blähton sowie Gemische hiervon, sowie
als Bindemittel Kunststoffe, Wachse, Leime, zum Teil geschäumt, bzw. Leim
grundstoffe sowie sonstige Zusatzstoffe verwendet.
So ist in der DE-OS 39 30 960 ein Pflanzbehälter beschrieben, der aus Bläh
schiefer, Blähton, Bims oder Gemischen hiervon sowie Zuschlagstoffen oder
geschäumten Kunststoff besteht. Dabei sind die inneren Wandungen aus einem
Gewebe aus Wolle oder Vlies. Das Ziel, die hohe Wasserdurchlässigkeit und
der hohe Luftanteil in der Wandung wird hierbei durch Materialien erreicht,
die nicht oder sehr schlecht biologisch abbaubar sind und daher ein arbeits-
und kostenaufwendiges Aus- oder Umtopfen erfordern.
Weiterhin ist die DE-OS 42 34 737 bekannt, in der ein Pflanztopf beschrieben
ist, der aus einzelnen Teilen zusammengesetzt ist, die aus einem hauptsäch
lich oder ausschließlich nachwachsenden Fasermaterial bestehenden Flächen
gebilde ausgestanzt ist. Diese Fasern sind Flachs- und/oder Jute und/oder
Baumwollfasern. Hierbei sind die Fasern mit einer Acrylat-Dispersion oder
einem Vinyl-Acetat gebunden. Die Bindung kann auch auf Stärke-Basis erfolgen.
Nach der Formung werden die Töpfe verklebt, wobei der Klebstoff umweltfreund
lich sein soll. Bei einem solchen Topf kann auf Grund der notwendigen Flexi
bilität des Pflanztopfes die Stabilität und auf Grund der arteigenen Struk
tur die Feuchtehaltung nicht oder nicht sicher gewährleistet werden.
Der in der DE-AS 24 09 594 beschriebene Pflanzbehälter zeichnet sich dadurch
aus, daß der Kern der Wandung des Topfes aus tierischem Protein, wie Haut
leim, Gelatine und Kasein, sowie aus Glyzerin als Kohlehydrat, aus Phosphat
salz und Fasermaterial besteht und von einem zerbrechlichen, aber wasser
dichten Mantel aus Paraffinwachs und mikrokristallinem Wachs umhüllt ist.
Dadurch geht jedoch die so wichtige Wasser- und Luftdurchlässigkeit ver
loren.
Bei den bekannten Herstellungsverfahren von Pflanzplatten, die zum Ziehen
von Pflanzen, Stecklingen und Samen genutzt werden, treten analog zu den
Töpfen die gleichen Nachteile auf.
In der DE-OS 41 14 294 sollen durch die Art der Konstruktion der Pflanzplatte,
nämlich durch das Aufeinanderfügen von mehreren Schichten, z. B. von Naturfa
sern, die durch Steppnähte verbunden werden, die Nachteile der mangelhaften
Feuchtehaltung und -transport, die Luftdurchlässigkeit und die ökologische
Unverträglichkeit vermieden werden. Konstruktionsbedingt sind derartige
Platten flexibel. Deshalb kann die Pflanzplatte nur durch Verkleben, Nähen
oder Verschweißen der Unterseite der Matte mit einer oder mehreren Folien
erfolgen, die den Vorteil der Wasser- und Luftdurchlässigkeit wieder aufheben
und das Anwendungsgebiet einschränken. Es sind Pflanztöpfe oder -platten be
kannt, die überwiegend aus gepreßten Torfen bestehen. Ebenso wie die Verwen
dung der Kunststoffe ist dieser Torfeinsatz aus ökologischen Gründen grund
sätzlich abzulehnen, weil in diesem Fall dem Raubbau an natürlichen defizi
tären Ressourcen Vorschub geleistet wird.
Die Herstellung von dämmenden Platten oder Formkörper wird in der DE-OS
28 48 038 beschrieben, wobei das Bindemittel zur Erzielung von lockeren Struk
turen, d. h. zur Volumenvergrößerung der Platte von mehr als 20%, verschäumt
wird. Das Verfahren erfordert eine Schaumstabilisierungskammer in der defi
nierte Lochbleche oder -platten, Siebe und Düsen angeordnet sind.
Zusammenfassend sind all diesen bekannten Gegenständen die Nachteile zu eigen,
daß die ökologische Verträglichkeit, d. h. die biologische Abbaubarkeit zwar
erfüllt ist, jedoch das Produkt Mängel hinsichtlich des Gebrauchswertes, wie
mangelhafte Festigkeit, schlechte Durchlässigkeit, mangelnde Dämmung oder
hohe Dichte aufweist, oder aber es werden verwendungsgerechte Eigenschaften
durch ökologische und biologische Nachteile erkauft.
Es ergibt sich deshalb die Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen, das es ge
stattet, Pflanztöpfe und -platten herzustellen, die eine hohe Festigkeit
sowie Luft- und Wasserdurchlässigkeit, ggf. Wasserspeichervermögen, besit
zen und die bei verwendungsgemäßem Kontakt mit dem Boden oder bei der Ent
sorgung keine ökologische Schädlichkeit aufweisen. Weiterhin ist die Aufgabe
dergestalt, daß auch andere Gegenstände, die eine ökologisch verträgliche
Gestaltung verlangen und sonst vielfach eine Belastung der Umwelt darstel
len, nach diesem Verfahren gestaltet werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist aus dem kennzeichnenden Teil
der Ansprüche 1 und 2 zu entnehmen. Eine weitere Ausgestaltung der Erfin
dung ergibt sich aus den Ansprüchen 3 bis 6.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
einer ökologisch verträglichen Stoffgemisch-Masse, die zur Ausformung von
festen, luft- und wasserdurchlässigen Produkten einsetzbar ist, die ggf.
auch eine dämmende Wirkung haben sollen, wird Roggen so zerkleinert, daß
mindestens 60% der Teilchen eine Größe von < 160 µm haben, wobei dieses
Mahlprodukt so hydratisiert wird, daß die Pentosane und löslichen Proteine
filmbildende Eigenschaften entwickeln und andere Inhaltsstoffe quellen
können, und das Gemisch verschäumt oder dispergiert werden kann, so daß
produktbedingte, natürliche Zusatzstoffe, wie Fasern, Tone, Lehm und ähn
liche Stoffe eingearbeitet werden können. Dieses Gemisch wird geformt und
anschließend thermisch behandelt, getrocknet und/oder gepreßt. Das Verfah
ren wird so geführt, daß inhaltsstoffliche Kleb- und Bindeeffekte auftre
ten, wobei die Inhaltsstoffe so aufgeschlossen werden, daß eine Irreversi
bilität bezüglich Löslichkeit eintritt, aber ein direkter Zugriff für die
Mikroorganismen und für das Kleingetier des Bodens, wie zum Beispiel Regen
würmer, gewährleistet ist.
Es hat sich gezeigt, daß die Belassung aller Inhaltsstoffe des Roggen
kornes im Mahlprodukt bessere und stabilere Schäume ergibt, als bei Mahl
produkten, bei denen Schalenfraktionen vorher entfernt wurden. Ferner zeig
te es sich, daß der Roggenschaum aus Mahlprodukten mit hohem Feinanteil
eine geringere Dichte ergibt als bei Verwendung von gröberen Mahlproduk
ten.
Weiterhin ist es bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wichtig, daß durch eine intensive Zerkleinerung des ganzen Roggenkornes
eine große Oberfläche entsteht, so daß die Pentosane und die löslichen
Eiweißstoffe hydratisierbar sind und in Lösung gehen können und die übri
gen Quellstoffe, die im Roggen bis zu 9% enthalten sind, Wasser aufnehmen,
also quellen können. Bei Wasserzugabe entsteht dann ein Stoffgemisch, daß
gut verschäum- und dispergierbar ist und das gut geeignet ist, produktbe
dingt andere Zuschlagstoffe, wie Holz-, Lein-, Flachsfasern, Tone, Lehm,
Kieselgur oder ähnliche Stoffe aufzunehmen, wobei Gemischdichten zwischen
0,300 - 0,750 g/ml entstehen, woraus dann nach der thermischen Behandlung
Produktdichten von 0,150 bis 0,500 g/ml sich ergeben. Es hat sich ferner
gezeigt, daß bei der Schaumherstellung eine bessere Schaumstabilität und
ein größeres Schaumvolumen entsteht, wenn der pH-Wert des Stoffgemisches
zwischen 7 und 13 eingestellt wird, was z. B. durch Kalkzugabe erfolgen kann.
Ferner hat sich bei dem Verfahren gezeigt, daß zur Erreichung höchster Pro
duktfestigkeiten das Stoffgemisch im Kern einer Temperatur von 45 bis 80°C
mindestens 10 min und einer Temperatur von 90 bis 100° C mindestens 5 min
ausgesetzt werden muß. Sinkende Verweilzeiten im unteren Temperaturbereich
verringern die biologische Abbaubarkeit.
Die Erfindung bietet weiter den Vorteil, daß Pflanzplatten aus Materialien
zusammengesetzt werden können, die stabil und dennoch kompostierbar und
leicht abbaubar sind. Die in die Töpfe eingesäten oder pikierten Pflanzen
enthalten zusätzlich Nährstoffe, die aus den verfahrensbedingt thermisch
aufgeschlossenen Roggeninhaltsstoffen, dem Eiweiß-Pentosankomplex, den
Schalenbestandteilen und der verkleisterten Stärke, durch bodeneigene
Mikroorganismen gebildet werden. Bedingt durch die gute Wasserhaltung
und durch den hohen Luftanteil, d. h. durch die Schaumstruktur und die
Nährstoffverfügbarkeit können die Wurzeln den Mantel des Pflanztopfes
oder die Pflanzplatte gut durchdringen und somit im Boden bei fortschrei
tendem Wachstum fest einwurzeln. Man kann den Topf somit als Anzuchttopf
verwenden und ohne Umzutopfen einpflanzen, da die Durchwurzelung des Topfes
ein adaptionsfreies Anwachsen ermöglicht. Daher ist dieser Pflanztopf
auch für die Anzucht größerer Pflanzen geeignet. Bei Anwendung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens kann der Topf so hergestellt werden, daß seine
Struktur im Boden zwischen 4 bis 40 Wochen erhalten bleibt, was insbeson
dere für die Anwendung im Baumschulbereich von Bedeutung ist.
Pflanzplatten, die man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellt,
eignen sich besonders für die Begrünung von Hängen und Böschungen, wo
sonst das Ansiedeln einer Vegetation Schwierigkeiten bereitet. Die mit
Samen bzw. mit jungen Pflanzen bestückten Platten können am Hang ausgelegt
werden. Auch eine nachträgliche Sameneinbringung ist möglich. Da auch hier
einem Durchwachsen der Wurzeln nichts im Wege steht, zumal die Platte auf
Grund ihrer Eigenschaften gut die Feuchtigkeit hält, dient die Pflanzplatte
zunächst dem Schutz des Hanges z. B. gegen Erosionsschäden; anschließend trägt
die verrottende Platte zu einer Bodenverbesserung bei, dabei können noch ge
zielt Bodenverbesserungsmittel in die Platte eingebracht werden. Die Pflanz
platten und -töpfe tragen zu einer Vergrößerung der Population von Regen
würmern bei, die ja bekanntermaßen ein Indiz für eine gute biologische Ver
träglichkeit sind und für eine gesunde Bodenbeschaffenheit sorgen.
Aber nicht nur für biologische Zwecke lassen sich mit dieser Erfindung Pro
dukte herstellen, sondern auch Gegenstände, deren Entsorgung stets mit
Schwierigkeiten bei ihrem Unbrauchbarwerden verbunden ist. So lassen sich
beispielsweise Verpackungsformkörper für empfindliche Geräte auf diese Weise
herstellen, die bisher meist aus Polyurethan oder ähnlichen Kunststoffen
gefertigt wurden und eine Belastung der Umwelt bei ihrer Beseitigung darstel
len. Dies gilt auch für Gegenstände, die lediglich gebrauchswertbedingt Zu
schlagstoffe enthalten, wie formalinhaltige Bindemittel wie Harze, Lacke
oder für Stoffe, deren Zusatzstoffe im Boden Stoffe freigeben, die unkon
trolliert durch die Bodenreaktionen entstehen. Auf diese Weise sind unter
schiedlichste Formkörper herstellbar, da die Formung und thermische Behand
lung keine besonderen Einschränkungen notwendig macht. Als Beispiele seien
genannt: Gärschalen für Brote, Stabilisierungsecken für Waschmaschinen,
Einsätze für Flaschen oder Kleingeräte, wärmedämmende Verpackungskörper
und Blumengestecke für die Floristik.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch für die Herstellung von
Platten für die Wärmedämmung. Es ist bekannt, daß derartige Platten oft
gesundheitsschädliche Lösungsmittel enthalten oder selbst auf Grund der
Faserstruktur gesundheitlich bedenklich sind. Die erfindungsgemäßen Plat
ten sind frei von schädlichen Lösungsmitteln und sind ein umweltfreundli
ches Produkt.
Die Erfindung ist an Hand von vier Ausführungsbeispielen näher erläutert.
31 Gew.- % eines Mahlproduktes aus unbehandelten Roggenkörnern mit einem
Teilchenanteil von 40% < 160 µm werden mit 46 Gew.-% Wasser mit einer
Temperatur von 20° C homogen gemischt und 30 min bei Raumtemperatur wär
mebehandelt. Diese Suspension wird mit traditionellen dynamischen Ver
schäumungsgeräten entweder chargenweise oder kontinuierlich so verschäumt,
daß eine Schaumdichte von 0,5 bis 0,6 g/ml entsteht. In diesen Schaum
werden 23 Gew.-% lockere Flachsfasern mit einer Faserlänge von 10 bis 20mm
mit bekannten dynamischen Mischern so eingemischt, daß eine Mischung mit
einer Dichte von 0,6 bis 0,7 g/ml entsteht. Wahlweise können vegetations
fördernde Inhaltsstoffe beigemischt werden. Diese Masse wird portioniert
auf Massen von 150 g, die in Formen eingelegt und in Pressen, mit vorzugs
weise drehbarem Oberteil in die gewünschte Form mit einem Durchmesser von
11 cm gebracht werden. Dabei beträgt die Wanddicke 5 bis 6 mm. Anschließend
wird der Topfrohling sofort in einem Umluftofen bei 130°C 40 min thermisch
so behandelt, daß eine Verkleisterung bzw. Koagulation der wesentlichsten
Inhaltsstoffe eintritt und der Feuchteanteil des fertigen Topfes unter
12% liegt.
21 Gew.-% eines Mahlproduktes aus unbehandelten Roggenkörnern mit einem
Teilchenanteil von 50% unter 160 µm werden mit 53 Gew.-% Wasser mit einer
Temperatur von 20°C homogen gemischt. Anschließend werden 0,5 Gew.-%
Hydratkalk zugegeben und einer Reaktions- bzw. Fermentationszeit von 10 min
bei Raumtemperatur ausgesetzt. Die Suspension wird wie in Beispiel 1 auf
eine Schaumdichte von 0,25 bis 0,30 g/ml verschäumt. In diesen Schaum wer
den 23 Gew.-% lockere Holzfasern mit Faserlängen von 3 bis 30 mm und
2,5 Gew.-% Kieselgur in beschriebener Weise eingemischt, daß eine Mi
schung mit einer Dichte von 0,4 bis 0,5 g/ml entsteht. In Plattenfor
mern wird die Mischung endlos oder in Platten geformt, daß Schichtdicken
von 15 bis 25 mm und Plattengrößen von 400 × 600 mm entstehen. Diese
Platten bzw. das Plattenband wird mit Nadelwalzen perforiert, daß bei
der späteren Verwendung die Aufnahme von Samen gewährleistet werden kann.
Nach diesem Vorgang werden die Platten mit einer Unterhitze von 170°C
und einer Umluftoberhitze von 80°C thermisch behandelt, so daß eine Pro
duktfeuchtigkeit von 15% und eine Produktdichte von 0,30 g/ml entsteht.
22 Gew.-% eines Mahlproduktes mit einem Teilchenanteil von 50% unter
160 µm werden mit 55 Gew.-% Wasser, 2,5 Gew.-% fein gemahlenem Rapsstroh
und 0,5 Gew.-% Hydratkalk bei Raumtemperatur gemischt und sofort in be
schriebener Weise auf eine Schaumdichte von 0,3 bis 0,35 g/ml verschäumt.
In diesen Schaum werden 20 Gew.-% Holzkurzschnittfasern so eingemischt,
daß eine Schaumdichte von 0,4 bis 0,45 g/ml entsteht. Diese Masse wird in
gewünschte Formen eingespritzt, wie zum Beispiel in Formen für Einsätze
zur Aufnahme von Werkzeugen in Werkzeugkästen und gemeinsam mit den For
mern bei 150° C in Umluftöfen getrocknet. Die Produktdichte beträgt
0,30 g/ml.
23 Gew.-% eines Mahlproduktes aus unbehandelten Roggenkörnern mit einem
Teilchenanteil von 65% unter 160 µm, 2,5 Gew.-% Kaliumwasserglas und
1,5 Gew.-% Kieselgur werden mit 56 Gew.-% Wasser mit einer Temperatur
von 15°C homogen gemischt und sofort in beschriebener Weise verschäumt,
daß eine Schaumdichte von 0,20 bis 0,25 g/ml entsteht. In diesen Schaum
werden 17 Gew.-% Kurzschnittfasern aus Holz und Flachs im Anteil von
50 : 50 eingemischt, in Plattenformern in beschriebener Weise geformt
und unbehandelt in Chargen- oder Durchlauföfen in gleicher Weise behandelt,
wie in Beispiel 2 beschrieben. Die Plattendichte beträgt 0,20 bis 0,22 g/ml
und die Plattenfeuchte < 15%.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Stoffgemisch-Masse, die ökologisch
verträglich ist, zur Ausformung von Gegenständen wie Blumen- und
Saattöpfe, Pflanzplatten, Gärschalen, Verpackungsformkörper, Dämm
platten sowie Floristikmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis
40 Gew.-% pflanzliche, vornehmlich proteinhaltige Rohstoffe wie sol
che aus Roggenmahlprodukten mit einem Teilchenanteil von 40 bis 65
Gew.-% < 160 µm in 40 bis 70 Gew.-% Wasser verschäumt werden, wobei
in den Schaum 10 bis 35 Gew.-% Zusatzstoffe wie zerkleinerte, faseri
ge Pflanzenteile, 0,5 bis 2,5 Gew.-% Kalke, Tone, Lehme, Kieselgur
sowie etwa 2,5 Gew.-% Wasserglas unter weitestgehender Schonung der
Schaumstruktur zugesetzt und gemischt und die erhaltene Masse wärme
behandelt und zu den gewünschten Gegenständen geformt, getrocknet
und/oder gepreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 40
Gew.-% pflanzliche, vornehmlich proteinhaltige Rohstoffe wie solche
aus Roggenmahlprodukten mit einem Teilchenanteil von 40 bis 65 Gew.-%
< 160 µm im trockenen Zustand in 40 bis 70 Gew.-% Wasser suspendierten,
zerkleinerten faserigen 10 bis 35 Gew.-% Pflanzenteilen zugesetzt wer
den sowie Zusatzstoffe zugegeben werden und anschließend intensiv ge
mischt wird, wobei die Roggenmahlprodukte gleichzeitig verschäumt wer
den und die erhaltene Masse wärmebehandelt und zu Gegenständen geformt,
getrocknet und/oder gepreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stoff
gemisch im Kern für mindestens 10 min einer Temperatur von 45 bis 80°C
und anschließend für mindestens 5 min einer Temperatur von 90 bis 100°C
ausgesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaum
eine Dichte von 0,15 bis 0,7 g/ml aufweist und der pH-Wert auf 7 bis
13 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz
stoffe Hydratkalk sowie Flachs, Rapsstroh, Hanf, Sisal, Jute, Stroh
aller Getreidearten, Holzfasern, -späne, Wolle sowie Harze und Leime
pflanzlicher oder tierischer Herkunft, Gerbstoffe und feuchte- und
brennbarkeitsbeeinflussende Stoffe zugesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trock
nung der Gegenstände bei Temperaturen zwischen 70 und 170°C durchge
führt wird.
Priority Applications (1)
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DE19517905A DE19517905C2 (de) | 1995-05-16 | 1995-05-16 | Verfahren zur Herstellung einer Stoffgemisch-Masse, die ökologisch verträglich ist, zur Ausformung von Gegenständen wie Blumen- und Saattöpfe, Pflanzplatten, Gärschalen, Verpackungsformkörper, Dämmplatten sowie Floristikmaterial |
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Publications (2)
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Family Applications (1)
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DE19517905A Expired - Fee Related DE19517905C2 (de) | 1995-05-16 | 1995-05-16 | Verfahren zur Herstellung einer Stoffgemisch-Masse, die ökologisch verträglich ist, zur Ausformung von Gegenständen wie Blumen- und Saattöpfe, Pflanzplatten, Gärschalen, Verpackungsformkörper, Dämmplatten sowie Floristikmaterial |
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- 1995-05-16 DE DE19517905A patent/DE19517905C2/de not_active Expired - Fee Related
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