DE19517113A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer mehrstufigen Turbomaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer mehrstufigen TurbomaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Turbomaschine, die mindestens
zwei Turbinenstufen aufweist, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Turbomaschinen werden in verfahrenstechnischen Anlagen zur Verdichtung und zur
arbeitsleistenden Entspannung eingesetzt. Die Erfindung bezieht sich gleichermaßen
auf Verdichter und Entspannungsmaschinen, die mit Turbinen arbeiten. Derartige
Turboverdichter und Entspannungsturbinen sind in Hausen/Linde,
Tieftemperaturtechnik, 2. Auflage 1985 in den Abschnitten 9.1.6 (Seiten 449 bis 454)
beziehungsweise 9.2.2 (Seiten 457 bis 461) beschrieben. Vielfach ist es notwendig,
diese Maschinen - beispielsweise aufgrund von variierender Produktmenge oder
schwankendem Kältebedarf des Prozesses - während ihres Betriebs an verschiedene
Durchsätze und Drücke anzupassen. Dazu ist es notwendig, die Maschine zu regeln.
Regelgrößen sind dabei im allgemeinen der Durchsatz durch und/oder das
Druckverhältnis über die Turbomaschine (Verhältnis zwischen Aus- und Eintrittsdruck
bei Verdichtern beziehungsweise Förderhöhe; Verhältnis zwischen Ein- und
Austrittsdruck bei Entspannungsmaschinen).
Mehrstufige Turbomaschinen besitzen daher eine entsprechende Einstellmöglichkeit.
Diese wirkt jedoch bei bekannten Turbomaschinen auf alle Stufen gleich; zumindest
sind die Turbinenstufen durch eine feste Beziehung (in der Regel im wesentlichen
proportional) untereinander gekoppelt (im wesentlichen lineares Verstellgesetz).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung der
eingangs genannten Art weiter zu verbessern, insbesondere einen besonders hohen
Wirkungsgrad der Turbomaschine bei Unter- und/oder Überlast zu erzielen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jede Turbinenstufe mindestens eine Stellgröße
(α₂₁ bis α₂₄) auf. Die Stellgrößen der verschiedenen Turbinenstufen werden unabhängig
voneinander angesteuert.
Die bisher übliche Gleichbehandlung der verschiedenen Stufen der Maschine bei der
Einstellung des Durchsatzes und/oder des Druckverhältnisses (beispielsweise über eine
feste lineare oder annähernd lineare Beziehung des Verstellverhaltens der
verschiedenen Stufen) bewirkt, daß jede der Stufen etwa in gleichem Umfang zur
Gesamtleistung beiträgt. Im Rahmen der Erfindung wurde entdeckt, daß diese
Gleichbehandlung der Stufen nicht zum optimalen Wirkungsgrad eines Turboverdichters
beziehungsweise einer Entspannungsturbine führt. Im gesamten Lastbereich der
Maschine läßt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren lastabhängig Energie
einsparen, indem die Leistung der einzelnen Stufen jeweils getrennt eingestellt und
damit eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Verteilung der
Gesamtleistung auf die einzelnen Turbinenstufen erreicht werden kann.
Die Vorteile der Erfindung kommen besonders zum Tragen, wenn ein
Betriebsoptimierungssystem (Prozeßsimulator), beispielsweise OPTISIM® der Linde
AG zur Optimierung des Wirkungsgrads der Turbomaschine eingesetzt wird. Hierfür gibt
es zwei Varianten.
Gemäß der ersten dieser beiden Varianten wird im gesamten Lastbereich der
Turbomaschine ein optimiertes Winkelverstellgesetz ermittelt, das den Vektor der
Stellgrößen der verschiedenen Turbinenstufen, bei dessen Einstellung die
Turbomaschine jeweils den optimalen Gesamtwirkungsgrad aufweist, in Abhängigkeit
von der oder den Regelgröße(n) Durchsatz durch die Turbomaschine wiedergibt, und
die Stellgrößen der einzelnen Turbinenstufen werden während des Betriebs der
Turbomaschine entsprechend diesem optimierten Winkelverstellgesetz eingestellt.
Die Ermittlung des optimierten Winkelverstellgesetzes wird in der Regel vor
Inbetriebnahme der Turbomaschine durchgeführt. Sie kann bei Bedarf nachträglich
wiederholt werden, beispielsweise bei Betriebsunterbrechungen. Dadurch ist
beispielsweise eine Korrektur früherer Werte möglich.
Der Begriff "optimal" bedeutet im Zusammenhang dieser Anmeldung heißt im Prinzip
den höchsten Wirkungsgrad. Im Einzelfall kann die Eigenschaft "optimal" von der
Optimierungsmethode abhängig sein, so daß in der Praxis daher Abweichungen vom
physikalisch-mathematischen Maximum des Wirkungsgrades möglich sind.
Das optimierte Winkelverstellgesetz kann zum Beispiel in zwei Schritten ermittelt
werden.
In einem ersten Schritt werden die verschiedenen Stufen einer Turbomaschine einzeln
experimentell vermessen (z. B. Prüfstandsmessung), indem für den späteren
Betriebsbereich die Werte des Durchsatzes und der Stellgröße durchgefahren werden
und bei jedem Meßpunkt der Energieumsatz der Stufe (Energieverbrauch bei einem
Verdichter, verrichtete Arbeit bei einer Expansionsturbine), und das Druckverhältnis
über die Stufe und die thermodynamischen Daten des Mediums gemessen werden.
Daraus läßt sich der Wirkungsgrad für jeden Meßpunkt bestimmen. Zwischen den
diskreten Meßpunkten kann zusätzlich numerisch interpoliert werden.
In einem zweiten Schritt wird ein Betriebsoptimierungssystem eingesetzt, um aus den
Daten der Einzelstufen für jeden Betriebspunkt der Gesamtmaschine die Kombination
an Stellgrößen der einzelnen Stufen zu berechnen, die den optimalen
Gesamtwirkungsgrad ergibt. Man erhält auf diese Weise ein optimiertes
Winkelverstellgesetz, das für jeden Wert der Regelgröße(n) die optimale Kombination
an Werten für die Stellgrößen der Einzelstufen darstellt. Während des Betriebs der
Turbomaschine werden die Stellgrößen der einzelnen Stufen entsprechend diesem
optimierten Winkelverstellgesetz durch die Regeleinrichtung eingestellt. Eine direkte
datentechnische Verbindung zwischen Optimierungssystem und Regeleinrichtung ist
hierbei nicht notwendig.
Falls beispielsweise das Druckverhältnis über die Turbomaschine im Betrieb konstant
bleiben soll, wird das optimierte Winkelverstellgesetz einer n-stufigen Maschine durch
ein Diagramm mit n Kurven repräsentiert. Jede Kurve zeigt den optimalen Wert der
Stellgröße jeweils einer Stufe in Abhängigkeit vom Durchsatz durch die Turbomaschine
dar. Ein optimiertes Winkelverstellgesetz ähnlicher Struktur ergibt sich bei der Regelung
des Druckverhältnisses über die Gesamtmaschine. Bei gleichzeitiger Regelung
mehrerer Größen ist das optimierte Winkelverstellgesetz entsprechend vieldimensional.
Alternativ oder ergänzend zu dem oben beschriebenen Einsatz des
Betriebsoptimierungssystems vor Inbetriebnahme der Turbinomaschine (off-line) kann
das erfindungsgemäße Verfahren in einer zweiten Variante auch mit einer während des
Betriebs durchgeführten Optimierung betrieben werden (on-line, Closed-loop-Regelung),
indem für jede Turbinenstufe ein Stufenkennfeld aufgenommen wird, das die
physikalischen Eigenschaften der jeweiligen Turbinenstufe, insbesondere
Wirkungsgrad, Durchsatz und Druckverhältnis, in Abhängigkeit von der Stellgröße der
Turbinenstufe wiedergibt, und indem während des Betriebs der Turbomaschine aus den
Stufenkennfeldern die Kombination der Werte der Stellgrößen der verschiedenen
Turbinenstufen bestimmt wird, bei der die Turbomaschine den optimalen
Gesamtwirkungsgrad aufweist.
Zur Ermittlung der Stufenkennfelder werden die einzelnen Turbinenstufen,
beispielsweise wie oben anhand der ersten Variante beschrieben, durchgemessen
(Prüfstandsmessung). Die Berechnung des für die aktuelle Regelanforderung optimalen
Satzes an Stellgrößen der einzelnen Stufen wird jedoch erst während des Betriebs der
Maschine durchgeführt. Hier ist das Betriebsoptimierungssystem also Teil der
Regeleinrichtung, in der Praxis sind Prozeßleitsystem und Betriebsoptimierung
datentechnisch direkt verbunden. Das Betriebsoptimierungssystem kann mit einem
stationären oder mit einem dynamischen Modell arbeiten.
Während die erste Variante der Erfindung nur das stationäre Verhalten der
Turbomaschine berücksichtigt, können bei der zweiten Variante auch instationäre
Effekte einbezogen werden.
Bei beiden Varianten der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn die Turbinenstufen
verstellbare Eintrittsleitvorrichtungen und/oder Nachleitvorrichtungen aufweisen und
jeweils der Eintrittsleitwinkel und/oder der Nachleitwinkel als Stellgröße
beziehungsweise als Stellgrößen einer Turbinenstufe verwendet werden.
Es ist bekannt, Turbinen mit Leitvorrichtungen auszustatten, deren Anstellwinkel
(Eintrittsleitwinkel und/oder Nachleitwinkel) verändert werden können, beispielsweise
mit schwenkbaren Düsenblättern (siehe Hausen/Linde, Tieftemperaturtechnik,
2. Auflage 1985, Seite 459). Dadurch kann eine Turbomaschine ohne gravierende
Verschlechterung der Wirkungsgradcharakteristik mit Unter- oder Überlast befahren
werden. Bei bekannten mehrstufigen Maschinen sind die Eintrittsleitwinkel und/oder
Nachleitwinkel der einzelnen Stufen (beispielsweise mechanisch) fest gekoppelt, so daß
sie nur im wesentlichen proportional verändert werden können.
Erfindungsgemäß wird nun die getrennte Ansteuerung der einzelnen Stufen einer
derartigen Maschine angewandt, indem die Eintrittsleitwinkel und/oder Nachleitwinkel
der einzelnen Turbinenstufen unabhängig voneinander angesteuert werden. Dadurch
wird die Laständerung der Maschine durch Veränderung der Anstellwinkel der Eintritts- und/oder
Nachleitapparate einer zusätzlichen Optimierung zugänglich, nämlich der
Verteilung der Gesamtleistungsaufnahme beziehungsweise -abgabe auf die einzelnen
Stufen. Wie sich im Rahmen der Erfindung herausstellte, führt diese Optimierung auch
tatsächlich zu spürbaren Verbesserungen des Wirkungsgrads einer Turbomaschine bei
Unter- und Überlast gegenüber der konventionellen Regelung mit starr gekoppelten
Eintritts- und Nachleitapparaten.
Alternativ oder zusätzlich zur Einstellung Einstellung der Eintrittsleitwinkel und/oder
Nachleitwinkel kann jeweils die Drehzahl der einzelnen Turbinenstufe als Stellgröße
einer Turbine verwendet werden. Die Einstellung der Drehzahl kann mit allen bekannten
Mitteln vorgenommen werden.
Besonders günstig ist es jedoch, wenn die Leistung der Turbinenstufen durch Ein
beziehungsweise Auskopplung der jeweiligen Stufe eingestellt wird. Dabei kann eine
gemeinsame Welle zum Antrieb aller Turbinenstufen verwendet werden. Es ist möglich,
die eingekoppelten Turbinenstufen mit optimaler Drehzahl und/oder mit optimalen
Eintrittsleitwinkel und/oder Nachleitwinkel zu betreiben, während an den
ausgekoppelten Stufen nur ein vernachlässigbarer Energieverlust entsteht. Damit ergibt
sich insgesamt ein besonders hoher Wirkungsgrad der Turbomaschine bei sehr hoher
Anpassungsfähigkeit hinsichtlich von Leistung und Durchsatz.
Auch hierbei kann ein Betriebsoptimierungssystem auf vorteilhafte Weise eingesetzt
werden, indem die Lastabhängigkeit des Wirkungsgrads der Turbomaschine von der
Anzahl der in Betrieb befindlichen Turbinenstufen ermittelt wird, indem aus diesen
Daten ein Stufenzahlkennfeld ermittelt wird, das die Abhängigkeit der optimalen Anzahl
der in Betrieb befindlichen Turbinenstufen, bei der die Turbomaschine jeweils den
höchsten Wirkungsgrad aufweist, vom Durchsatz durch die Turbomaschine wiedergibt.
Die Ein- und Auskopplung von Turbinenstufen wird während des Betriebs der
Turbomaschine entsprechend dieses Stufenzahlfelds vorgenommen.
Die Anzahl der eingekoppelten Stufen sowie in der Regel zusätzlich Drehzahl und/oder
Eintritts-/Nachleitwinkel stellen die Stellparameter dar. Dabei werden die
unterschiedlichen Eigenschaften der einzelnen Stufen berücksichtigt. Diese
Regelungsvariante kann mit einer Ansteuerung der Leistung der in Betrieb befindlichen
Einzelstufen verbunden werden, etwa durch Einstellung der Eintrittsleitwinkel, der
Nachleitwinkel und/oder der Drehzahl. Wiederum wird für den speziellen Einsatzbereich
einer Maschine für den benötigten Wertebereich die Kombination an eingekoppelten
Stufen (Stufenzahlvektor) ermittelt, mit der jeweils der optimale Wirkungsgrad der
Maschine erreicht wird. Selbstverständlich muß dies anhand von realistischen
Bedingungen geschehen, das heißt mit dem Arbeitsfluid und unter den Ein- und
Austrittsdrücken, die durch den Prozeß, in dem die Maschine später eingesetzt werden
soll, festgelegt sind.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung gemäß den Patentansprüchen 7
bis 11, die zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens dient.
Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines vierstufigen Verdichters als
Turbomaschine, deren Betrieb Gegenstand der Erfindung ist,
Fig. 2, 3 optimierte Winkelverstellgesetze für den Verdichter von Fig. 1 bei zwei
verschiedenen Austrittsdrücken und
Fig. 4 die Energieeinsparung durch die erfindungsgemäße Regelung bei dem
Verdichter der Fig. 1 in Abhängigkeit vom Durchsatz durch die Maschine.
Als Beispiel einer mehrstufigen Turbomaschine ist in Fig. 1 der Aufbau eines
vierstufigen Verdichters schematisch dargestellt. Die vier Turbinenstufen 101, 102, 103,
104 werden über eine gemeinsame Welle 203 und gegebenenfalls über ein Getriebe
202 von einem Motor 201 angetrieben. (Im Falle einer Entspannungsturbine wäre statt
des Motors ein Generator oder eine andere leistungsaufnehmende Maschine
angekoppelt.) Der Weg des zu verdichtenden Mediums ist in der Zeichnung durch eine
halbgestrichelte Doppellinie angedeutet. Vom Eintritt 300 strömt das Medium
nacheinander durch die erste Stufe 101 und durch die weiteren Turbinenstufen 102 bis
104. Zwischen jeweils zwei Stufen wird es in je einem Zwischenkühler 301, 302, 303
abgekühlt. Stromabwärts der vierten Stufe 104 verläßt das verdichtete Medium nach
Durchlaufen des Nachkühlers 304 die Turbomaschine am Austritt 305.
Jede der Stufen 101 bis 104 weist eine Eintrittsleitvorrichtung auf, deren Winkel
(Eintrittsleitwinkel) α₂₁ bis α₂₄ erfindungsgemäß unabhängig voneinander angesteuert
werden. Die in dem Beispiel behandelte Maschine weist keine Nachtrittsleitvorrichtun
gen auf.
In dem Ausführungsbeispiel wird das Druckverhältnis über die Gesamtmaschine
konstant gehalten, alleinige Regelgröße ist der Durchsatz durch den Verdichter. Das
Ergebnis der Optimierung der Eintrittsleitwinkel-Einstellungen in Abhängigkeit vom
Durchsatz durch den Verdichter gemäß der ersten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist in den optimierten Winkelverstellgesetzen der Fig. 2 und 3
dargestellt. Diese gelten für einen vierstufigen Verdichter nach Fig. 1, der auf eine
bestimmte Grundlast (100% relativer Durchsatz) ausgelegt ist. Die Diagramme
beziehen sich auf einen Eintrittsdruck von 5 bar und einen Austrittsdruck von 20 bar
(Fig. 2, Unterlast) beziehungsweise 28 bar (Fig. 3, etwa Auslegungsdruck).
Eintrittsleitwinkel größer als 0° bewirken Mitdrall, negative Eintrittsleitwinkel Gegendrall.
Beide Diagramme zeigen bei Unterlast die Grundtendenz, die Eintrittsleitwinkel α₂₃ und
α₂₄ der beiden letzten Stufen relativ nahe bei Null zu halten, also diese beiden Stufen
nahe an ihrem Leistungsmaximum zu betreiben. Die beiden ersten Stufen werden
dagegen insbesondere bei 20 bar Austrittsdruck sehr stark gedrosselt und tragen daher
wenig zur Verdichterleistung bei. Überraschenderweise erreicht man also den optimalen
Wirkungsgrad, wenn die Gesamtleistung der Turbomaschine durch eine sehr
ungleichmäßige Auslastung der verschiedenen Stufen aufgebracht wird. Bei 20 bar
Austrittsdruck kann sogar bei Überlast eine wesentliche Verbesserung erreicht werden,
indem die drei ersten Stufen mit leichtem Gegendrall gefahren werden, während die
vierte Stufe stark gedrosselt ist.
Durch die Regelung des vierstufigen Verdichters nach dem optimierten
Winkelverstellgesetz der Fig. 2 beziehungsweise 4 kann in fast allen Lastfällen eine
spürbare bis erhebliche Energieeinsparung erzielt werden. Diese ist in Fig. 4 gegen
den Durchsatz durch die Maschine aufgetragen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Regelung einer Turbomaschine, die mindestens zwei Turbinenstufen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Turbinenstufe mindestens eine
Stellgröße aufweist und daß die Stellgrößen der verschiedenen Turbinenstufen
unabhängig voneinander angesteuert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein optimiertes
Winkelverstellgesetz ermittelt wird, das den Vektor der Stellgrößen der
verschiedenen Turbinenstufen, bei dessen Einstellung die Turbomaschine jeweils
den optimalen Gesamtwirkungsgrad aufweist, in Abhängigkeit von der oder den
Regelgröße(n) Durchsatz durch die Turbomaschine wiedergibt, und daß die
Stellgrößen der einzelnen Turbinenstufen während des Betriebs der
Turbomaschine entsprechend diesem optimierten Winkelverstellgesetz eingestellt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Turbinenstufe
ein Stufenkennfeld aufgenommen wird, das die physikalischen Eigenschaften der
jeweiligen Turbinenstufe, insbesondere Wirkungsgrad, Durchsatz und
Druckverhältnis, in Abhängigkeit von der Stellgröße der Turbinenstufe wiedergibt,
und daß während des Betriebs der Turbomaschine aus den Stufenkennfeldern die
Kombination der Werte der Stellgrößen der verschiedenen Turbinenstufen bestimmt
wird, bei der die Turbomaschine den optimalen Gesamtwirkungsgrad aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Turbinenstufen verstellbare Eintrittsleitvorrichtungen und/oder
Nachleitvorrichtungen aufweisen und jeweils der Eintrittsleitwinkel und/oder der
Nachleitwinkel als Stellgröße beziehungsweise als Stellgrößen einer Turbinenstufe
verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils die Drehzahl der einzelnen Turbinenstufe als Stellgröße einer Turbine
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Turbinenstufen ein- beziehungsweise ausgekoppelt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
mit einer mehrstufigen Turbomaschine und mit einer Regeleinrichtung, die
mindestens eine Meßeinrichtung zur Bestimmung des Durchsatzes an Fluid durch
die Turbomaschine und/oder zur Bestimmung des Drucks an Ein- und/oder Austritt
der Turbomaschine aufweist und mit mindestens einer Steuerleitung mit der
Turbomaschine verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Stufen der
Turbomaschine durch eine eigene Steuerleitung mit der Regeleinrichtung
verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung
einen Datenspeicher aufweist, in dem das optimierte Winkelverstellgesetz gemäß
Anspruch 2 gespeichert ist, sowie eine Recheneinrichtung, die mit dem
Datenspeicher und den Steuerleitungen verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung
ein Betriebsoptimierungssystem aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regeleinrichtung zur Einstellung der Eintrittsleitwinkel und/oder Nachleitwinkel der
einzelnen Stufen der Turbomaschine ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Regeleinrichtung zum Ein- und Auskoppeln der einzelnen Stufen der
Turbomaschine ausgebildet ist.
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
FR2760074A1 (fr) * | 1997-02-24 | 1998-08-28 | Air Liquide | Procede de compression d'un gaz a basse temperature et a basse pression, ligne de compression et installation de refrigeration correspondantes |
DE19933202B4 (de) * | 1999-07-15 | 2006-04-06 | Institut für Luft- und Kältetechnik gemeinnützige Gesellschaft mbH | Verfahren zum Betreiben mehrstufiger Verdichter |
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1995
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FR2760074A1 (fr) * | 1997-02-24 | 1998-08-28 | Air Liquide | Procede de compression d'un gaz a basse temperature et a basse pression, ligne de compression et installation de refrigeration correspondantes |
DE19933202B4 (de) * | 1999-07-15 | 2006-04-06 | Institut für Luft- und Kältetechnik gemeinnützige Gesellschaft mbH | Verfahren zum Betreiben mehrstufiger Verdichter |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |