DE19516727C1 - Unterwasser-Schallsender - Google Patents
Unterwasser-SchallsenderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Unterwasser-Schallsender für
ein bistatisches Sonar-Schleppsystem der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 definierten Gattung.
Bistatische Sonar-Schleppsysteme, die aus einem
geschleppten Unterwasser-Sender und einer
hydrophonbestückten schlauchförmigen Schleppantenne (Towed
Array) als Empfänger bestehen, werden für Aufgaben der
Unterwasserortung verwendet. Da die Sendewandler eine
Rundumcharakteristik aufweisen, das Sendesignal also in
beide Querrichtungen zur Schlepprichtung ausgesendet wird,
kann der Empfänger allein aus den empfangenen Echosignalen
zwar die Peilrichtung und die Entfernung zu einem Ziel
bestimmen, jedoch ohne zusätzliche Maßnahmen keine Aussage
darüber treffen, ob das Ziel backbord- oder
steuerbordseitig liegt.
Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, die Sendeantenne
des Unterwasser-Schallsenders so auszubilden und
anzusteuern, daß sie abwechselnd einen Sendeimpuls
ausschließlich nach rechts (steuerbord) und nachfolgend
einen Sendeimpuls ausschließlich nach links (backbord)
aussendet, wobei die Sendefrequenz der nach steuer- und
backbord abgestrahlten Sendeimpulse noch unterschiedlich
sein kann. Der Empfänger ist dann aufgrund der Amplitude
und ggf. der Frequenz der empfangenen Echosignale in der
rage zu differenzieren, ob das die Echosignale auslösende
Ziel auf der Steuer- oder Backbordseite liegt.
Eine hierzu verwendete Sendeantenne weist zwei
elektroakustische Wandler auf, die im Querabstand von λ/4
symmetrisch zur Längsachse des Schleppkörpers angeordnet
sind (λ = Wellenlänge des Sendesignals). Zum Aussenden
eines Schallimpulses nach steuer- oder backbord werden
beide Sendewandler mit einem elektrischen Sendesignal
belegt, wobei bei Senderichtung "Steuerbord" der
steuerbordseitige Wandler mit einem um
phasenverschobenen Sendesignal und bei Senderichtung
"Backbord" der backbordseitige elektroakustische Wandler
mit einem um λ/4 phasenverschobenen Sendesignal angesteuert
wird. Zur Erzielung einer vertikalen Bündelung können noch
zu jedem Wandler weitere gleichartige Wandler vertikal
übereinander angeordnet werden. Da immer zwei weitere
Wandler erforderlich sind, enthält eine Sendeantenne mit
ausreichend guter Vertikalrichtwirkung eine Vielzahl von
Wandlern und von für die Ansteuerung der Wandler
erforderlichen elektronischen Bauelementen, was die
Herstellungskosten des Unterwasser-Schallsenders schnell
anwachsen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Unterwasser-Schallsender der eingangs genannten Art mit
getrennter Rechts-/Links-Senderichtung und ausreichend
guter Vertikalrichtwirkung der Sendeantenne zu schaffen,
der mit einer minimalen Anzahl von elektroakustischen
Wandlern auskommt und damit relativ geringe
Fertigungskosten erfordert und ein niedriges Schleppgewicht
besitzt.
Die Aufgabe ist bei einem Unterwasser-Schallsender der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung
erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des
Anspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Unterwasser-Schallsender hat den
Vorteil, daß jeweils die Hälfte der Wandler zu der einen
und die andere Hälfte der Wandler zu der anderen Seite,
bezogen auf die Schlepprichtung der
Unterwasser-Schallsender, sendet. Bedingt durch die
Schallreflektoren wird aber in jede Senderichtung ein
Schalldruck abgestrahlt, als ob alle Sendewandler am
Sendevorgang beteiligt wären. Gegenüber dem eingangs
beschriebenen, bekannten Schallsender mit Rechts-
/Links-Senderichtung ist bei gleicher
Schalldruckabstrahlung und gleicher Vertikalcharakteristik
nur noch die Hälfte der elektroakustischen Wandler
erforderlich. Dies bedeutet eine erhebliche Einsparung an
Fertigungskosten und trägt durch die mit der
Wandlerreduzierung einhergehende Verminderung der für die
Ansteuerung der Wandler erforderlichen Bauelemente zu einer
nicht unbeträchtlichen Gewichtseinsparung bei.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Unterwasser-Schallsenders mit vorteilhaften Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind in den nachfolgenden
Ansprüchen angegeben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
beträgt der Radialabstand des Schallreflektors von der
Mitte des zugeordneten elektroakustischen Wandlers bei
schallhart reflektierender Ausbildung des Schallreflektors
ungefähr λ/2 und bei schallweich reflektierender Ausbildung
des Schallreflektors ungefähr λ/4, wobei λ die Wellenlänge
des Sendesignals ist. Da bei einer schallhart
reflektierenden Wand der Schalldruck der reflektierenden
Welle den gleichen Betrag und das gleiche Vorzeichen wie
der Schalldruck der einfallenden Welle und bei einer
schallweich reflektierenden Wand der Schalldruck der
reflektierenden Welle den gleichen Betrag aber das
entgegengesetzte Vorzeichen wie der Schalldruck der
einfallenden Wellen hat, tritt in beiden Fällen eine
gleichphasige Überlagerung des vom Wandler ausgehenden
Schallsignals und des vom Schallreflektor reflektierten
Schallsignals auf, so daß sich die vom Wandler in
Senderichtung abgestrahlte Schallamplitude verdoppelt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der Vertikalabstand der übereinander angeordneten Wandler
ungefähr λ/4 bis λ/2, wobei λ wiederum die Wellenlänge des
Sendesignals ist. Bei einem solchen Abstand erzeugen die
jeweils einer Senderichtung zugeordneten Wandler eine gute
Vertikalrichtwirkung der Sendeantenne, die etwa der
Vertikalrichtwirkung einer gleichmäßig mit Wandlern
besetzten Sendeantenne entspricht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
werden bei entsprechender Formgebung des Schleppkörpers die
Schallreflektoren unmittelbar an der Innenwand der Hülle
des Schleppkörpers ausgebildet oder von der Hülle des
Schleppkörpers selbst gebildet, wenn deren Wandaufbau
entsprechend gestaltet wird. Die den Schallreflektoren
jeweils gegenüberliegenden Flächenabschnitte der Hülle des
Schallkörpers sind akustisch transparent, d. h. sie weisen
eine Wandimpedanz auf, die dem Wellenwiderstand des Mediums
Wasser entspricht.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen jeweils in schematischer
Darstellung:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines
Unterwasser-Schallsenders,
Fig. 2 einen vereinfacht dargestellten Längsschnitt des
Unterwasser-Schallsenders in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III/III in Fig. 2.
Der in Fig. 1 in perspektivischer Ansicht schematisch
skizzierte Unterwasser-Schallsender weist in bekannter
Weise einen hohlen Schleppkörper 10 mit einer formsteifen
Hülle 101 auf, der strömungsgünstig geformt ist und über
einen gabelförmigen Schlepphaken 11 an einem Zugkabel 12
befestigt ist. Das Zugkabel 12 ist an Bord eines hier nicht
dargestellten Schiffes an einer Winde befestigt, mit deren
Hilfe der Unterwasser-Schallsender an Bord gezogen und
wieder ausgebracht werden kann. Im Sendebetrieb wird der
Schallsender von dem Zugkabel 12 hinter dem Schiff
hergezogen, wobei die Schlepprichtung in Fig. 1 und 3 mit
Pfeil 13 gekennzeichnet ist. Zur Beibehaltung der in Fig. 1
skizzierten aufrechten Lage des Schallsenders im
Schleppbetrieb greift einerseits der Schlepphaken 11 auf
beiden Seiten des Schleppkörpers 10 gelenkig an, wobei die
Gelenkachsen quer zur Schlepprichtung 13 ausgerichtet sind,
und ist andererseits der Schleppkörper 10 mit
Stabilisierungselementen 14, 15 versehen. Die
Stabilisierungselemente 14, 15 können auch als
Tiefensteuereinheit ausgebildet sein, wodurch die
Schlepptiefe des Schallsenders in Grenzen eingestellt
werden kann. Die Längsachse des Schleppkörpers 10 ist mit
19 bezeichnet und fällt mit der Schlepprichtung 13 des
Schleppkörpers 10 zusammen.
In dem hohlen, wassergefüllten Schleppkörper 10 ist eine
Sendeantenne 16 integriert, die aus mehreren, hier vier, in
Abstand übereinander vertikal angeordneten
elektroakustischen Wandlern 17 besteht. Jeder Wandler 17,
besitzt eine Rundumcharakteristik. Die mit 18 angedeuteten
Wandlerachsen der übereinanderliegenden Wandler 17 fluchten
miteinander. Die Stromversorgung der Sendeantenne 16 und
die Signalleitung zum Schiff erfolgt über ein elektrisches
Unterwasserkabel 23, das im Schleppkabel 12 verläuft. Jedem
Wandler 17 ist ein Schallreflektor 20 zugeordnet, der im
Radialabstand seitlich im Schleppkörper 10 angeordnet ist.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die
aufeinanderfolgenden Wandlern 17 zugeordneten
Schallreflektoren 20 abwechselnd links und rechts der
Längsachse 19 des Schleppkörpers 10 liegen. Jeder
Schallreflektor 20 ist entweder schallhart reflektierend
oder schallweich reflektierend ausgebildet. Eine
schallharte Reflexion wird durch einen Schichtaufbau des
Schallreflektors 20 erreicht, bei welchem zwischen zwei
Metallblechen eine Schaumstoffschicht angeordnet ist. Das
Metallblech sollte dabei eine solche Masse pro
Flächeneinheit (M) besitzen, das ω·M gleich dem
Wellenwiderstand ρ·c des Mediums Wasser ist. Eine
schallweiche Reflexion erhält man bei einem Schichtaufbau
des Reflektors 20, der aus einem dem Wandler 17 zugekehrten
Schaumstoff und einem Stahl- oder Metallblech besteht. Der
Abstand des Schallreflektors 20 von dem Mittelpunkt des
Wandlers 17 wird bei einem schallhart reflektierenden
Schallreflektor 20 λ/2 und bei einem schallweich
reflektierenden Schallreflektor 20 λ/4 gewählt, wobei λ die
Wellenlänge des Sendesignals ist, die mit der
Sendefrequenz f und der Schallgeschwindigkeit c in Wasser
durch die Gleichung λ = c/f verknüpft ist. Der
Vertikalabstand der Wandler 17 voneinander liegt zwischen
λ/4 und λ/2.
Wie in Fig. 2 schematisch angedeutet und in Fig. 1 der
Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist, ist
zwischen den im Vertikalabstand übereinander angeordneten
Wandlern 17 jeweils eine schallhart reflektierende
Trennschicht 21 angeordnet. Die Stirnseiten der beiden
äußeren Wandler 17, also des obersten und untersten
Wandlers 17, sind jeweils mit einer gleichen schallhart
reflektierenden Schicht 22 überdeckt. Der Abstand dieser
Schichten 22 von der Stirnseite der äußersten Wandler 17
ist gleich dem Abstand der Trennschichten 21 von jedem der
benachbarten Wandler 17 bemessen.
Die Schallreflektoren 20 sind an der Hülle 101 des
Schleppkörpers 10 befestigt (Fig. 1). Wie in Fig. 3
skizziert ist, werden sie bei entsprechender Formgebung des
Schleppkörpers 10 bevorzugt unmittelbar auf der Innenwand
der Hülle 101 des Schleppkörpers 10 ausgebildet. Durch
entsprechenden Schichtaufbau der Hülle 101 des
Schleppkörpers 10 im Reflektorbereich kann der
Schallreflektor 20 aber auch von Bereichen der Hülle 101
des Schleppkörpers 10 selbst gebildet werden. Ist die
Hülle 101 des Schleppkörpers 10 nicht insgesamt akustisch
transparent ausgebildet, so müssen die Wandbereiche der
Hülle 101, die den Schallreflektoren 20, bezogen auf die
Längsachse 19 des Schleppkörpers 10, gegenüberliegen, so
ausgeführt werden, daß deren Wandimpedanz gleich dem
Wellenwiderstand des Mediums Wasser ist. Diese sog.
Sendefenster 102 sind in Fig. 3 durch Strichlinierung
markiert.
Als elektroakustische Wandler 17 werden bevorzugt
breitbandige Ringwandler verwendet. Die elektrische
Ansteuerung der Wandler 17 erfolgt derart, daß jeweils die
Wandler 17, deren Schallreflektoren 20 auf der gleichen
Seite der Längsachse 19 des Schleppkörpers 10 liegen,
gleichzeitig mit einem elektrischen Sendesignal belegt
werden. Die bevorzugt im tieffrequenten Bereich arbeitende
Sendeantenne 16 sendet damit akustische Sendesignale nur in
einer Richtung quer zur Längsachse 19 aus. Im nachfolgenden
Sendeintervall werden die anderen Wandler 17, deren
zugeordnete Schallreflektoren 20 auf der anderen Seite der
Längsachse 19 des Schleppkörpers 10 angeordnet sind, zur
Aussendung von akustischen Sendesignalen veranlaßt. Die
Sendeantenne 16 sendet dann in die entgegengesetzte
Richtung quer zur Längsachse 19 des Schleppkörpers 10 bzw.
zur Schlepprichtung 13.
Claims (7)
1. Unterwasser-Schallsender für ein bistatisches
Sonar-Schleppsystem, mit einem an einem
Schleppkabel (12) befestigten, vorzugsweise
Stabilisierungselemente (14, 15) aufweisenden, hohlen
Schleppkörper (10) und mit einer im Schleppkörper (10)
integrierten Sendeantenne (16) aus mehreren, im
Abstand voneinander angeordneten elektroakustischen
Wandlern (17) mit Rundumcharakteristik, die so
ausgebildet und angesteuert ist, daß sie akustische
Sendesignale getrennt zu beiden Seiten der mit der
Schlepprichtung (13) zusammenfallenden Längsachse (19)
des Schleppkörpers (10) aussendet, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandler (17) ausschließlich
vertikal übereinander angeordnet sind, daß jedem
Wandler (17) ein Schallreflektor (20) zugeordnet ist
und daß die Schallreflektoren (20) im Radialabstand
von dem zugeordneten Wandler (17) seitlich im
Schleppkörper (10) so angeordnet sind, daß
aufeinanderfolgenden Wandlern (17) zugeordnete
Schallreflektoren (20) abwechselnd links und rechts
der Längsachse (19) des Schleppkörpers (10) liegen.
2. Unterwasser-Schallsender nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Radialabstand des
Schallreflektors (20) von dem zugeordneten Wandler
(17) bei schallhart reflektierender Ausbildung des
Schallreflektors (20) ungefähr λ/2 und bei schallweich
reflektierender Ausbildung des Schallreflektors (20)
ungefähr λ/4 beträgt, wobei λ die Wellenlänge des
Sendesignals ist.
3. Unterwasser-Schallsender nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vertikalabstand der
Wandler (17) ungefähr λ/4 bis λ/2 beträgt, wobei λ die
Wellenlänge des Sendesignals ist.
4. Unterwasser-Schallsender nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den im
Vertikalabstand übereinander angeordneten Wandlern
(17) jeweils eine schallhart reflektierende
Trennschicht (21) angeordnet ist.
5. Unterwasser-Schallsender nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stirnseiten der beiden äußeren
Wandler (17) in der Sendeantenne (16) jeweils mit
einer gleichen, schallhart reflektierenden Schicht
(22) überdeckt sind, die im gleichen Abstand zu der
zugeordneten Wandler-Stirnfläche liegt, wie die
Trennschichten (21).
6. Unterwasser-Schallsender nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schallreflektoren (20) an der Innenwand der Hülle
(101) des Schleppkörpers (10) oder in der Hülle (101)
selbst ausgebildet sind.
7. Unterwasser-Schallsender nach einem der Ansprüche 18
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandler (17)
als breitbandige Ringwandler ausgebildet sind.
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