DE19910037C2 - Elektroakustisches Unterwasser-Ortungsgerät - Google Patents
Elektroakustisches Unterwasser-OrtungsgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektroakustisches Unterwasser-
Ortungsgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten
Gattung.
Ein bekanntes Unterwasser-Ortungsgerät dieser Art (EP 0 639 779 B1),
dort Peilgerät genannt, wird in Verbindung mit
Effektoren zur Bekämpfung von Unterwasserfahrzeugen verwendet,
die nach dem Abwurf aus einem Flugzeug beim Absinken zum
Gewässerboden durch Rundumpeilung die Richtung zu einem Ziel
ermitteln und nach Zielerkennung durch Einschalten ihres
Antriebs eine durch einen Sonarsuchkopf gesteuerte Fahrt in
Richtung Ziel einleiten. Zur Rundumortung verfügt das
Peilgerät über vier am Umfang des Trägers gleichmäßig verteilt
angeordnete Sendewandlergruppen, die jeweils eine in ihrer
vertikalen Ausdehnung flache Schallkeule aussenden, wobei sich
die Schallkeulen benachbarter Sendewandlergruppen in
Umlaufrichtung einander überlappen, und über vier in
Umfangsrichtung des Trägers um gleiche Azimutwinkel versetzte
Empfangswandlergruppen, deren Empfangscharakteristik als in
ihrer vertikalen Ausdehnung flache Empfangskeulen ausgebildet
sind, wobei sich die Empfangskeulen benachbarter
Empfangswandlergruppen in Umfangsrichtung einander überlappen.
Um eine gute Rundumbedeckung des die Sinkbahn des Peilgeräts
umgebenden Gewässers zu gewährleisten, ohne den Träger
rotieren lassen zu müssen, sind die Sendewandlergruppen in
Umfangsrichtung im Winkel derart versetzt angeordnet, daß der
Winkelversatz der Empfangswandlergruppen gegenüber den
Sendewandlergruppen gleich dem halben Winkelabstand zwischen
benachbarten Sendewandlergruppen ist. Dadurch sind die
Hauptachsen der Empfangskeulen gegenüber den Hauptachsen der
Sendekeulen um jeweils 45° versetzt, wodurch sich angenähert
eine Quasi-Rundumcharakteristik des Produkts Sendediagramm ×
Empfangsdiagramm ergibt.
Bei einem bekannten Unterwasser-Ortungsgerät (US 3 444 508)
ist eine aktive, ins Wasser eingetauchte Detektionssonde über
ein Verbindungskabel an einer Schwimmboje gehalten, die die
von der Detektionssonde über das Verbindungskabel
übertragenen Detektionsdaten per UHF an eine entfernte
Empfangsstation sendet. Die Detektionssonde weist eine
zylinderförmige Hülse auf, in der eine Vielzahl von in
Achsrichtung hintereinander aufgereihten, konstruktiv
gleichgestalteten Ringwandlern aufgenommen sind. Jeder
Ringwandler weist einen radial polarisierten Keramikring auf,
der an seiner inneren und äußeren Ringfläche mit jeweils vier
Elektroden belegt ist, die sich nahezu über 90° Umfangswinkel
erstrecken und einen geringen Spaltabstand voneinander
einhalten. Je nachdem, wie die Elektroden angeschlossen
werden, können die Ringwandler im Sende- oder Empfangsbetrieb
arbeiten, wobei von insgesamt elf übereinander liegenden
Ringwandlern die ungeradzahligen Ringwandler durch gleiche
Belegung ihrer inneren und äußeren Elektroden im
omnidirektionalen Sendebetrieb und omnidirektionalen
Empfangsbetrieb und die dazwischen angeordneten,
geradzahligen Ringwandler durch Abgriff unterschiedlicher
Elektroden an der inneren und äußeren Ringfläche im
direktionalen Empfangsbetrieb arbeiten, wobei jeweils zwei um
90° gegeneinander verdrehte Dipol-Charakteristiken, eine sog.
Sinus-Dipol-Richtcharakteristik und eine sog. Kosinus-Dipol-
Richtcharakteristik, gebildet werden. Im Empfangsbetrieb
werden die ankommenden Schallwellen auf drei verschiedenen
Wegen sensiert, und zwar einmal mit der Sinus-Dipol-
Richtcharakteristik und einmal mit der Konsinus-Dipol-
Richtcharakteristik der im Empfangsbetrieb arbeitenden
geradzahligen Ringwandler und einmal mit der
Rundumcharakteristik der zuvor im Sendebetrieb betriebenen
und nunmehr auf Empfangsbetrieb umgeschalteten
ungeradzahligen Ringwandler. Da die beiden Dipol-
Richtcharakteristiken räumlich orthogonal angeordnet sind,
kann aus den drei Informationen über die einfallende
Schallwelle ihr Einfallswinkel im Azimut bestimmt werden.
Ein bekannter Ultraschallwandler für Sonargeräte, der zum
Aussenden oder Empfangen von Ultraschall einsetzbar ist
(US 5 099 460) weist einen Ring aus piezoelektrischer Keramik
auf, der im Sendebetrieb durch Anlegen einer elektrischen
Spannung zwischen seiner inneren und äußeren Ringfläche
"atmet" d. h. seinen Durchmesser variiert, und so
Ultraschallwellen ringsum radial abstrahlt.
Ein bekannter Ultraschallwandler für Sonargeräte, der zum
Aussenden oder Empfangen von Ultraschallwellen einsetzbar ist
(DE 195 28 881 C1) weist einen aus Aluminiumrohr gefertigten
Ringkörper mit einer Mehrzahl um gleiche
Drehwinkelabstände zueinander versetzte Axialschlitze auf, in
der Keramikplatten mit entgegengesetzer Polarisation
paarweise so eingesetzt sind, daß sie durch den Ringkörper
aneinandergepreßt werden. Der mit den Keramikplatten bestückte
Ringkörper ist außen von einem Schutzmantel umschlossen, der
vorzugsweise umgossen wird und aus einem akustisch
transparenten Material, wie Polyurethan oder Gummi, besteht.
Bei diesem sog. Ringwandler bildet jedes Plattenpaar ein
eigenständiges Wandlerelement mit einer Richtcharakteristik,
die sich mit denen der benachbarten Wandlerelemente
überlagert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Rundumcharakteristik eines Unterwasser-Ortungsgerät der
eingangs genannten Art mit geringem technischen Aufwand bei
insgesamt kleinem Bauvolumen zu verbessern.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale im
Patentanspruch 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Unterwasser-Ortungsgerät hat den
Vorteil, daß der ringsum radial abstrahlende Keramikring das
die Sinkbahn umgebende Wasservolumen absolut gleichmäßig,
ohne jegliche Lücke oder Reduzierung der akustischen
Sendeenergie in bestimmten Senderichtungen im Azimut über
360° beschallt. Durch die in Achsrichtung des Trägers sich
erstreckende, vertikale Höhe oder Breite des Keramikrings
kann dabei der vertikale Öffnungswinkel der Sendekeule oder
Sendecharakteristik beeinflußt werden. Durch mehrere in
Achsrichtung des Trägers nebeneinander angeordnete
Senderingwandler läßt sich zudem eine in Vertikalrichtung
extrem flache Sendekeule realisieren. Ein solcher
Senderingwandler kann bei ausreichend hoher Sendeleistung
relativ bauklein ausgeführt werden, was das Bauvolumen und
das Gewicht des Geräts vorteilhaft reduziert. Durch die
paarweise Aufteilung der Empfangswandler auf zwei im
Axialabstand voneinander liegende Ebenen und die Anordnung
des mindestens einen Sendewandlers zwischen den beiden mit
den Empfangswandlern bestückten Ebenen, die damit in der
Sinkphase des Trägers oberhalb und unterhalb des
Sendewandlers liegen, erzielt man einerseits eine für eine
sehr gute vertikale Bündelung des Richtdiagramms des
Empfängers vorteilhafte große vertikale Ausdehnung des
Empfängers und damit in der Sinkphase des Trägers eine sehr
gute vertikale Auflösung in der Ortung, und nutzt
andererseits den gleichen Bauraum innerhalb des Trägers noch
zur Unterbringung des mindestens einen Sendewandlers aus, so
daß die akustische Sende- und Empfangseinrichtung sehr
kompakt ist und eine kleine Bauform des Trägers ermöglicht.
Zweckmäßige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
elektroakustischen Unterwasser-Ortungsgeräts mit
vorteilhaften Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den weiteren Patentansprüchen.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
in jeweils schematischer Darstellung:
Fig. 1 ausschnittweise eine Seitenansicht eines in der
Sinkphase sich befindlichen Unterwasser-Ortungsgeräts,
teilweise im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 1.
Das in Fig. 1 ausschnittweise in Seitenansicht und teilweise
aufgeschnitten dargestellte Unterwasser-Ortungsgerät weist
einen zylindrischen Träger 10 auf, der mit einem akustischen
Sender 11 und einem akustischen Empfänger 12 ausgestattet ist.
Üblicherweise sind in den Träger 10 noch ein Antrieb und eine
akustisch gesteuerte Lenkvorrichtung eingerüstet, die hier
nicht von Belang und daher nicht dargestellt sind. Im
Einsatzfall wird das Ortungsgerät von einem Luftfahrzeug aus
abgeworfen oder von einem Oberflächenschiff mittels sog.
Launcher verschossen und taucht am Ende seines Luftweges in
die Gewässeroberfläche ein, um dann mit vertikal
ausgerichteter Längsachse 101 zum Gewässerboden hin
abzusinken. In der Sinkphase wird von dem Sender 11 das die
Sinkbahn umgebende Wasservolumen mit akustischen
Ortungssignalen abgetastet, wobei die Ortungssignale radial
zur Sinkachse und dabei im wesentlichen parallel zur
Gewässeroberfläche ausgesendet werden. Der Empfänger 12
empfängt die im Gewässer rückgestreuten Ortungssignale, die
sog. Echos, und bestimmt deren Einfallsrichtung im Azimut.
Aufgrund der zu jedem Zeitpunkt bekannten Tauchtiefe des
Trägers 10 kann von einem mittels der Ortungssignale
detektierten Ziel im Gewässer die Peilrichtung zum Ziel sowie
dessen Tauchtiefe hochgenau bestimmt werden.
Der Sender 10 weist zwei zur Trägerachse 101 koaxial
angeordnete Senderingwandler 13 auf, die in Achsrichtung des
Trägers 10 gesehen unmittelbar nebeneinander angeordnet sind.
Jeder Senderingwandler 13 besteht aus einem Keramikring 14 mit
jeweils einer auf seiner äußeren und inneren Ringfläche
aufgebrachten Elektrode 15 bzw. 16. Jeder Senderingwandler 13
erzeugt ein ringsum über 360° im Azimut lückenlos radial
abstrahlendes Sendefeld, dessen Sendecharakteristik oder
Sendekeule bezüglich ihres vertikalen Öffnungswinkels durch
die Höhe oder Breite des Keramikrings 14 (in Richtung der
Trägerachse 101 gesehen) beeinflußt werden kann. Durch die
Anordnung von zwei in der Sinkphase des Trägers 10 vertikal
übereinanderliegenden Senderingwandlern 13 kann die Sendekeule
in Vertikalrichtung recht flach ausgebildet werden.
Der Empfänger 12 besteht aus einer Vielzahl von
Empfangswandlern 17, die auf zwei senkrecht zur Trägerachse
101 verlaufenden parallelen Ebenen aufgeteilt sind und in
jeder Ebene in Umfangsrichtung des Trägers 10 um einen
gleichen Winkelabstand voneinander verteilt angeordnet sind.
Jeweils eine solche mit im Ausführungsbeispiel acht
Empfangswandlern 17 besetzte Ebene, die in der Sinkphase des
Ortungsgeräts etwa horizontal ausgerichtet ist, ist vor bzw.
unter und hinter bzw. über dem Sender 11 mit seinen beiden
Senderingwandlern 13 angeordnet. Die jeweils in einer Ebene
angeordneten Empfangswandler 17 bilden eine Baueinheit, die
in der DE 195 28 881 C1 beispielhaft beschrieben und dort als
Ringwandler bezeichnet ist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist,
bestehen die Empfangswandler aus paarweise zusammengefaßten
Keramikplatten 18, 19, die zueinander entgegengesetzt
polarisiert sind und in einem Ringkörper 20, der
beispielsweise ein Aluminiumrohr ist, mit radialer Ausrichtung
eingespannt sind. Der Ringkörper 20 mit den darin eingesetzten
Keramikplatten 18, 19 ist auf seiner Innen- und Außenseite mit
einem Schutzmantel 21 aus akustisch transparentem Material
versehen.
Zur Unterbringung von Sender 11 und Empfänger 12 im Träger 10
weist der Träger 10 zwei mehrfach abgestufte, koaxiale
Trägerhülsen 22, 23 auf, die nach erfolgter Montage von Sender
11 und Empfänger 12 miteinander verschraubt werden. Wie Fig. 1
zeigt, ist dabei jeweils ein Ringkörper 20 mit acht
Empfangswandlern 17 auf einem gegenüber dem Außendurchmesser
im Durchmesser reduzierten Hülsenabschnitt 221 bzw. 222
aufgenommen, während jeweils ein Senderingwandler 13 des
Senders 11 auf einem noch stärker im Durchmesser reduzierten
weiteren Hülsenabschnitt 222 bzw. 232 aufgeschoben ist. An dem
Hülsenabschnitt 232 der Trägerhülsen 23 schließt sich noch ein
weiterer im Durchmesser verringerter Hülsenabschnitt 233 an,
der ein Außengewinde trägt, der in einem entsprechenden, im
Innern des Hülsenabschnittes 222 der Trägerhülse 22
ausgebildeten Innengewindes verschraubbar ist. Nach dem
Verschrauben der beiden Trägerhülsen 22, 23 werden die beiden
Senderingwandler 13 mit einem akustisch transparenten
Kunststoffmaterial umgossen, wobei der Umgußmantel 24 bündig
mit den Außenkonturen des Trägers 10 ist. In gleicher Weise
ist der äußere Schutzmantel 21 über den Empfangswandlern 17
auf den beiden Trägerhülsen 22, 23 bündig mit den
Außenkonturen des Trägers 10. Im Ausführungsbeispiel ist der
äußere Schutzmantel 21 ein Teil des Umgußmantels 24 und wird
zusammen mit diesem durch Umgießen des fertig montierten
Trägers 10 erzeugt.
Claims (5)
1. Elektroakustisches Unterwasser-Ortungsgerät mit einem im
Gewässer absinkenden, vorzugsweise zylindrischen Träger
(10) für einen Sender (11), der in der Sinkphase
Ortungssignale ringsum radial zur Sinkachse und dabei im
wesentlichen parallel zur Gewässeroberfläche aussendet,
und für einen Empfänger (12), der im Gewässer
rückgestreute Ortungssignale (Echos) mittels in
Umfangsrichtung des Trägers (10) voneinander beabstandet
angeordneter Empfangswandler (17) empfängt und dessen
Empfangsdiagramm als in ihrer vertikalen Ausdehnung flache
Empfangskeulen ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sender (11) mindestens einen zur Trägerachse (101)
koaxial angeordneten Senderingwandler (13) aufweist, der
aus einem Keramikring (14) mit jeweils einer auf seiner
äußeren und inneren Ringfläche aufgebrachten Elektrode
(15, 16) besteht und ein ringsum lückenlos radial
abstrahlendes Sendefeld erzeugt, daß die Empfangswandler
(17) des Empfängers (12) auf zwei rechtwinklig zur
Trägerachse (101) sich erstreckende, voneinander axial
beabstandete, parallele Ebenen aufgeteilt und in jeder
Ebene in Umfangsrichtung des Trägers (10) um gleiche
Winkel zueinander versetzt sind und daß zwischen den
Ebenen der mindestens eine Senderingwandler (13) angeordnet
ist.
2. Ortungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Empfangswandler (17) aus paarweise zusammengefaßten
Keramikplatten (18, 19) bestehen, die in jeder Ebene in
einem auf dem Träger (10) festgelegten Ringkörper (20) mit
radialer Ausrichtung festgespannt sind.
3. Ortungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Senderingwandler (13) in Richtung
der Trägerachse (101) des Trägers (10) unmittelbar
nebeneinander angeordnet sind.
4. Ortungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Senderingwandler (13) mit einem akustisch
transparenten Material umgossen sind und daß der
Umgußmantel (24) bündig mit den Außenkonturen des Trägers
(10) ist.
5. Ortungsgerät nach Anspruch 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beidseitig der Senderingwandler
(13) angeordneten Ringkörper (20) mit darin festgespannten
Keramikplatten (18, 19) mit in den Umgußmantel (24)
einbezogen sind.
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