DE19515580A1 - Anlage zur Gewinnung von Sonnenenergie - Google Patents
Anlage zur Gewinnung von SonnenenergieInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Gewinnung von
Sonnenenergie mittels von Wasser durchströmten Kollektoren, wobei eine
Umwälzpumpe das Wasser durch die Kollektoren und wenigstens einen
Pufferspeicher pumpt.
Ständig steigende Energiepreise und der Gedanke des Umweltschutzes,
durch weniger Verbrennung nicht erneuerbarer Energieträger und damit
verbundener Reduzierung der Luftschadstoffe die Umwelt zu entlasten, bringen
die Verwendung der Sonnenenergie als Energieträger in eine beachtenswerte
Position.
Herkömmliche Anlagen zur Nutzung der Sonnenenergie zum Zwecke der
Brauchwassererwärmung oder zur Heizungsunterstützung verwenden in
Gebieten mit Frostvorkommen ein frostsicheres Wärmeträger-Medium in den
Kollektoren und Rohrleitungen und einen Wärmetauscher zwischen
Brauchwasser- und Kollektorkreislauf.
Es ist bekannt, daß die Verwendung von Frostschutz einerseits und die
Verwendung von Wärmetauschern andererseits, den Gesamtwirkungsgrad der
herkömmlichen Anlagen so sehr verschlechtert, daß gerade in Zeiten mit hohem
Energiebedarf und relativ geringem Energieangebot keine Energiegewinnung
mehr möglich ist.
Die Verwendung von Wärmetauschern erfordert noch dazu ein möglichst
hohes Temperaturgefälle zwischen Wärmeträger und Wärmespeicher. Um diese
hohen Temperaturen rasch erreichen zu können, werden kleinste
Flüssigkeitsmengen in den Kollektoren vorgesehen und die Einstrahlungsfläche
speziell selektiv beschichtet, um die mit den hohen Betriebstemperaturen
verbundene hohe Wärmeabstrahlung in erträglichen Grenzen halten zu können.
Letzlich ist bei der bestmöglichen Wärmetauscherart, den
Plattentauschern, nur ein sehr enger Bereich mit gutem Wirkungsgrad zu
erzielen und genau dieser Bereich kann nur an wenigen Tagen im Jahr gefahren
werden.
Hohe System- Temperaturen stellen aber auch die Funktion des
Steuerungsteiles auf eine harte Probe, denn bei Temperaturen über 120 bis
130°C sind Schäden an Dichtungen, Isolierungen und Magnetventilen unver
meidlich. Die Langlebigkeit einer derartigen Anlage ist dann nicht mehr
gegeben.
Die Erfindung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, eine Anlage zu
schaffen, bei der die großen Wärmeübertragungsverluste, bedingt durch
Wärmetauscher und frostgeschütztes Wärmeträgermedium, weitgehend redu
ziert werden können, sowie die hohen Wärmeabstrahlverluste am Kollektor und
an den Rohrleitungen geringer gehalten werden können. Ferner sollen
temperaturbedingte Schäden an den Steuer- und Regelungsorganen vermieden
werden.
Erreicht wird dieses Ziel bei einer Anlage der eingangs genannten Art
durch einen gegenüber der Außenluft offenen Aufnahmebehälter mit einem
Aufnahmevermögen, das mindestens dem Volumen der Kollektoren und der
frostgefährdeten Leitungen entspricht, und der parallel zu dem wenigstens
einen Pufferspeicher angeschlossen ist, wobei einerseits die Verbindungs
leitungen zum Pufferspeicher und andererseits die Verbindungsleitungen zum
Aufnahmebehälter getrennt absperrbar sind.
Bei einer erfindungsgemäßen Anlage kann auf einen Frostschutz und auf
Wärmetauscher im Primärbereich gänzlich verzichtet werden und die Anlage
kann im Niedertemperaturbereich gefahren werden. Die Kollektoren können
direkt an das Verbrauchernetz angeschlossen werden und im Falle eines
Frostes können sie vom Netz wieder getrennt und das darin befindliche Wasser
abgelassen werden.
Dieses Ablassen erfolgt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
durch eine auf die Außentemperatur und/oder einen Stromausfall ansprechende
Steuereinrichtung zum automatischen Ablassen des in den Kollektoren und den
frostgefährdeten Leitungen enthaltenen Wassers in den Aufnahmebehälter.
Um das einfache Auffüllen der Kollektoren zu ermöglichen, ist
zweckmäßig eine in die Verbindungsleitung zwischen Aufnahmebehälter und
Kollektoren eingeschaltete Pumpe zum Befüllen der Kollektoren vorgesehen.
Im Rahmen der Erfindung können die Kollektoren unter Zwischen
schaltung von Absperrorganen direkt an das Verbrauchernetz angeschlossen
sein.
Der optimale Einsatz einer erfindungsgemäßen Anlage wird erreicht,
wenn die Kollektoren als Aluminium- oder Kupfer-Hohlprofile ausgebildet
sind.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Wasservolumen der vorzugsweise
unter einfachem Glas liegenden Kollektoren mindestens 2 Liter pro m²
Kollektorfläche beträgt.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben, ohne auf dieses
Beispiel beschränkt zu sein. Dabei ist in Fig. 1 das Funktionsschema einer
Anlage nach der Erfindung dargestellt, die Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch
einen Kollektor und die Fig. 3 gibt einen Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 2
wieder.
Gemäß Fig. 1 ist ein der Sonne ausgesetzter Kollektor 1 mit einer
Zuleitung R1 und einer Ableitung R2 versehen und über Leitungen R3 und R4
an einen Aufnahmebehälter 2 angeschlossen. In den Leitungen R3 und R4 sind
Absperrorgane A1 und A2 angeordnet und in die Leitung R4 ist eine Pumpe PL
eingeschaltet.
Die Leitungen R1 und R2 führen zu einem Pufferspeicher P2 und über
eine Leitung R5 zu einem Pufferspeicher P1, wobei an der Anschlußstelle der
Leitung R5 an die Leitung R1 ein Umschaltventil U1 angeordnet ist. Der
Pufferspeicher P2 ist über eine Leitung R6 mit einem Pufferspeicher P0
verbunden, von dem der Verbraucher Warmwasser über die Leitung R7
entnehmen kann.
Über eine Leitung R8 und eventuell einen Druckminderer D ist der
Pufferspeicher P2 und damit die ganze Anlage an das Verbrauchernetz
angeschlossen.
In den Speichern P1 und P2 sind in zwei verschiedenen Höhenlagen
Temperaturfühler T2, T3, T4 und T5 angeordnet. An den Kollektoren 1
überwachen Temperaturfühler T1 und T7 die Anlage.
Bei Frostgefahr kann das Wasser aus den Kollektoren 1 und gefährdeten
Rohrleitungsbereichen in den Aufnahmebehälter 2 abgelassen werden. Dazu
werden die Ventile A1 und A2 geöffnet und die beiden Ventile A3 geschlossen.
Die eingeschlossene Luft entweicht über den nach außen hin drucklosen und
ständig offenen Aufnahmebehälter 2 und über einen an der höchsten Stelle der
Kollektoren 1 angeordneten Entlüfter wird etwa nötige Luft angesaugt.
Dieser Ablaßvorgang geschieht bei Stromausfall oder bei
Überhitzungsmeldung durch eine Steuerung automatisch.
Das Befüllen der Kollektoren 1 erfolgt abhängig von der Temperatur
differenz zwischen den Kollektoren 1 (Temperaturfühler T1 und T7) und der
Umgebungsluft sowie abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen den
Kollektoren 1 und der niedrigsten Speichertemperatur automatisch über die
Kollektor-Ladepumpe PL. Das zur Befüllung nötige Wasservolumen wird dabei
dem Aufnahmebehälter 2 entnommen und über die Rohrleitungen R4 und R1 in
die Kollektoren 1 gepumpt. Über die Leitungen R2 und R3 kann das Wasser
eine volumenabhängige Zeit lang zirkulieren. Dabei kann Luft aus den
Kollektoren 1 und Rohrleitungen entweichen. Durch Schließen der Ventile A1
und A2 sowie Öffnen der beiden Ventile A3 ist der Befüllvorgang
abgeschlossen und die Anlage an das Verbrauchernetz angekoppelt. Mögliche
Luftreste werden spätestens nach Einsetzen einer Zirkulationspumpe PZ bzw.
bei Wasserentnahme aus dem Verbrauchernetz entweichen.
Ein gewünschter Nebeneffekt durch das Ablassen des Kollektorwassers
ist der, daß die in den Kollektoren 1 befindliche Restenergie nicht an die
Umgebung abgegeben wird - das gilt besonders für die kalte Jahreszeit - weil im
gut isolierten Aufnahmebehälter 2 kaum Wärme verlorengeht, so daß die
Erwärmung des Kollektorwassers am nächsten möglichen Tag von einem viel
höheren Energieniveau aus erfolgen kann.
Die Erwärmung der verschiedenen Speicher P1, P2 und P0 erfolgt in
aufsteigender Reihenfolge, wobei der Speicher P0 die oberste Stufe einnimmt.
Jeder Speicher erhält seinen Zulauf aus der jeweils obersten Temperaturschicht
des ihm vorgeschaltenen Speichers mit niedrigerem Energieniveau. Diese
Anordnung bewirkt, daß der Speicher (oder Boiler) P0 bei Entnahme von
Wasser im Anlagenbetrieb mit einer jeweils höheren Zulauftemperatur als der
normalen Kaltwassertemperatur versorgt wird.
Zur Heizungsunterstützung wird der Heizungsrücklauf über ein
Umschaltventil U2 auf einen Wärmetauscher 3 geschaltet und eine Pumpe PT
aktiviert. Dieser Wärmetauscher 3 kann aufgrund der nahezu konstanten
Puffertemperatur auf einen sehr hohen Wirkungsgrad ausgelegt werden.
Bei zu geringer Temperaturdifferenz zwischen Heizungsrücklauf und
Pufferspeicher P1 wird die Umschaltung wieder in den Ausgangszustand
zurückversetzt.
In Fig. 1 sind der Vollständigkeit wegen noch ein Kessel 4, eine
Umwälzpumpe 5 und ein Mischventil 6 eingezeichnet.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sind die für den
Niedertemperaturbereich geeigneten Kollektoren, durch deren Verwendung die
Vorteile der vorhin beschriebene Anlage erst voll zur Geltung kommen.
Bei bekannten Kollektoren, welche unter Einfachglas liegen, ist zum
schnellen Hochfahren in den gewünschten, hohen Temperaturbereich eine sehr
kleine Wassermenge vorgesehen. Diese Wassermenge liegt üblicherweise unter
1 Liter pro m² Kollektorfläche. Kollektoren, die für den Einsatz in einer erfin
dungsgemäßen Anlage in Frage kommen, arbeiten mit mindestens dem
doppelten Wasservolumen.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten erfindungsgemäßen Kollektoren 1
sind als flaches Aluminium- oder Kupfer-Hohlprofil ausgebildet, wobei jeweils
auf beiden Seiten eine Sammelleitung 10 angeordnet ist. Die Kollektor-
Oberfläche ist matt schwarz beschichtet oder eloxiert. Das Wasserfüllvolumen
beträgt mindestens 2 l/m² Kollektorfläche.
Bei Verwendung der Kollektoren im Niedertemperaturbereich erfolgt die
Wassererwärmung verhältnismäßig schneller als im höheren
Temperaturbereich. Die Zusammenhänge sind Stand der Technik.
Der Vorteil eines erfindungsgemäß ausgeführten Kollektors besteht auch
darin, daß die ganze Kollektorfläche als direkte Einstrahlungsfläche auf das
Wärmeträger-Medium ausgenützt werden kann und somit der
Kollektorwirkungsgrad besser ist als bei üblichen Kollektoren mit auf der
Unterseite aufgebrachten Rohrschlangen, die im Verhältnis zur gesamten
Kollektorfläche nur eine sehr kleine Fläche für die Wärmeübertragung bieten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Kollektors ist der, daß
dieser aufgrund der Verwendung von Hohlprofilen in jeder Länge und Breite
sowie in jeder beliebigen Form gefertigt werden kann. Damit ergibt sich die
Möglichkeit, das Kollektorfeld architektonisch sauber in ein Hausdach zu
integrieren, indem dieses z. B. als schmaler, langer Streifen, der sich über die
gesamte Dachbreite zieht, ausgebildet wird.
Durch eine derartige Vielfalt der Formgebung erscheint auch eine
Anlageninstallation im Altstadtbereich oder im geschützten Baubereich
möglich, so daß ein bisher nicht möglich gewesenes Einsatzgebiet erschlossen
werden kann.
Claims (6)
1. Anlage zur Gewinnung von Sonnenenergie mittels von Wasser
durchströmten Kollektoren, wobei eine Umwälzpumpe das Wasser durch die
Kollektoren und wenigstens einen Pufferspeicher pumpt, gekennzeichnet
durch einen gegenüber der Außenluft offenen Aufnahmebehälter (2) mit einem
Aufnahmevermögen, das mindestens dem Volumen der Kollektoren (1) und der
frostgefährdeten Leitungen (Rx) entspricht, und der parallel zu dem wenigstens
einen Pufferspeicher (P) angeschlossen ist, wobei einerseits die Verbindungs
leitungen zum Pufferspeicher (P) und andererseits die Verbindungsleitungen
zum Aufnahmebehälter (2) getrennt absperrbar sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine auf die Außen
temperatur und/oder einen Stromausfall ansprechende Steuereinrichtung zum
automatischen Ablassen des in den Kollektoren (1) und den frostgefährdeten
Leitungen (Rx) enthaltenen Wassers in den Aufnahmebehälter (2).
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Verbindungsleitung (R4) zwischen Aufnahmebehälter (2) und Kollektoren (1)
eine Pumpe (PL) zum Befüllen der Kollektoren eingeschaltet ist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kollektoren (1) unter Zwischenschaltung von Absperrorganen (A3)
direkt an das Verbrauchernetz angeschlossen sind.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kollektoren (1) als Aluminium- oder Kupfer-Hohlprofil ausgebildet
sind.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wasservolumen der vorzugsweise unter einfachem Glas liegenden Kollektoren
(1) mindestens 2 Liter pro m² Kollektorfläche beträgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT89194 | 1994-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19515580A1 true DE19515580A1 (de) | 1995-11-02 |
Family
ID=3502215
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19515580A Withdrawn DE19515580A1 (de) | 1994-04-28 | 1995-04-27 | Anlage zur Gewinnung von Sonnenenergie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19515580A1 (de) |
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- 1995-04-27 DE DE19515580A patent/DE19515580A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |