DE19513919C2 - Verfahren zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und Werkstücken sowie mögliche Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und Werkstücken - Google Patents
Verfahren zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und Werkstücken sowie mögliche Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung
von Werkstücken und Bauteilen im Schichtdickenbereich von 20 µm bis 500 µm. Ein besonderes
Anwendungsgebiet der Erfindung liegt auf dem Gebiet der Oberflächenbehandlung von metalli
schen Bauteilen und Werkstücken durch Beschichten.
Werkstücke werden ganz oder teilweise an mechanisch, thermisch oder chemisch besonders bean
spruchten Stellen beschichtet. Diese Schichten sollen zum einen eine gute Bindung zum Substrat
aufweisen, eine geringe Aufmischung durch den Grundwerkstoff erhalten sowie eine geringe Bau
teilerwärmung und wenig Nacharbeit verursachen. Zum anderen wird von einem Beschichtungs
prozeß eine hohe Wirtschaftlichkeit erwartet, d. h. das Beschichtungsverfahren soll in der Regel
eine hohe Beschichtungsrate ermöglichen. Zum Beschichten metallischer Bauteile werden beson
ders Metallspritzverfahren (thermische Spritzverfahren) [Thermische Spritzkonferenz, DVS-Tagung,
Aachen, März 1993], Lichtbogenauftragschweißverfahren [R. Killing: Handbuch der Schweißtech
nik, Teil 1; Lichbogenverfahren, 2. Auflage, DVS-Verlag Düsseldorf 1991] und in zunehmenden
Maße auch Laserbeschichtungsverfahren [W. Amende: Die Veredelung metallischer Randschichten
mit dem CO2-Hochleistungslaser, Laser und Optoelektronik, (1988) 2, S 44-47 und D. Buchards,
A. Hinse: Laserstrahl- und Laserheißdrahtbeschichten, Proceedings of the 3rd European Conferen
ce on Laser Treatment of Materials, S. 439-450, Erlangen 1990] sowie induktive Beschichtungs
verfahren genutzt.
Alle Metallspritzverfahren arbeiten nach dem gleichen Grundprinzip. Es besteht darin, dass pulver-
oder drahtförmige Zusatzwerkstoffe (Schichtwerkstoff) in einer Spritzpistole (Brenner) durch Gas
flammen bzw. nichtübertragende Licht- oder Plasmabögen an- oder aufgeschmolzen und gleich
zeitig durch den Druck des Gases auf ein kaltes oder vorgewärmtes Substrat gebracht werden. Ein
Anschmelzen der Substratoberfläche entfällt, wodurch eine Verunreinigung des Schichtwerkstoffes
durch den Grundwerkstoff vermieden wird. Die Schicht haftet auf der Substratoberfläche durch
Adhäsion und mechanische Verankerung. In einigen Fällen tritt auch eine Verbesserung der Bin
dungsverhältnisse durch Diffusionsprozesse ein. Trotzdem bleibt diese Zone die Schwachstelle dieser
Verfahren und führt durch die oftmals unzureichende Haftfestigkeit zu einer Begrenzung der
mechanischen Belastbarkeit dieser Schichten. Typisch für einige dieser Verfahren ist außerdem das
Auftreten einer begrenzten Anzahl von Poren in den Schichten.
Bei den Auftragschweißverfahren unter Nutzung des Licht- oder Plasmabogens wird der Zusatz
werkstoff im Bogen (übertragender Bogen) auf- bzw. abgeschmolzen, aber gleichzeitig auch der
Grundwerkstoff angeschmolzen. Der Licht- oder Plasmabogen brennt dabei zwischen der Sub
stratoberfläche und/oder dem Schmelzbad und der W-Elektrode bzw. der abschmelzenden Elek
trode. Die so entstehenden Schichten haben eine sehr gute, mechanisch hochbelastbare Bindung
zum Substrat. Einige der nach diesem Prinzip arbeitenden Verfahren können sehr hohe Beschich
tungsraten erreichen.
Als nachteilig zeigt sich das teilweise nicht vermeidbare tiefere Anschmelzen des Grundwerkstof
fes, was eine stärkere Aufmischung bzw. Verunreinigung des Schichtwerkstoffes bewirkt. Weiter
hin führt die erhebliche Bauteilerwärmung während des Beschichtungsprozesses zu einem stärke
ren Verzug dieser Teile und zu einer großen Wärmeeinflusszone mit einer für bestimmte Werkstof
fe nicht akzeptablen Gefügebeeinflussung im Substrat.
Bei den Laserbeschichtungsverfahren erfolgt das Aufschmelzen des Zusatzwerkstoffes direkt im
Brennfleck des Laserstrahls, was den Hauptteil der zugeführten teuren Laserenergie beansprucht.
Das Anschmelzen des Grundwerkstoffes wird im wesentlichen indirekt über den Wärmetransport
im Schmelzbad (Konvektion, Wärmeleitung) erreicht. Dadurch lässt sich die Substratanschmelzung
sehr gut dosieren und die Aufmischung des Schichtwerkstoffes gering halten. Der notwendige
Wärmetransport begrenzt zugleich aber die Vorschubgeschwindigkeit und damit die Beschich
tungsrate. Unter Berücksichtigung energetischer und wirtschaftlicher Kriterien werden Laserbe
schichtungstechnologien deshalb vorzugsweise für partielle Beschichtungen eingesetzt.
Die induktiven Beschichtungsverfahren werden in der Regel in Form von Auftragslötungen, die im
Ofen unter Vakuum oder Schutzgas erfolgen, eingesetzt [E. Lugscheider, H. Schmoor, M. Koschlig:
Auftragslötungen von konturgenauen Verschleißschutzschichten, DVS 148]. Hierbei wird der Be
schichtungswerkstoff vorher auf dem Substrat, z. B. als Vliese oder Spritzschichten, deponiert. Un
ter Nutzung der induktiven Randschichterwärmung des Substrates wird der Schichtwerkstoff über
Wärmeleitung aufgeschmolzen. Bei diesen Verfahren muss der Schichtwerkstoff lotähnliche Eigenschaften
besitzen (z. B. selbstfliessende Hartlegierungen) oder muss in Verbindung mit einem Lot
aufgebracht werden (z. B. Herstellung hartstoffhaltiger Schichten).
Mit diesen Verfahren lassen sich hochqualitative flächige Beschichtungen mit definierter Bindung
zum Substrat herstellen, die jedoch aufwendige Vorarbeiten benötigen. Eine andere Verfahrens
weise ist die direkte induktive Beschichtung (DD 254 218). Bei diesem Verfahren wird die Substrat
oberfläche partiell hoch vorgewärmt oder angeschmolzen. Durch die gleichzeitige Zuführung von
pulverförmigen Beschichtungswerkstoff erfolgt die Ausbildung eines Schmelzbades, aus dem sich
in Verbindung mit einer definierten Vorschubbewegung die Auftragschicht speist. Über dieses Ver
fahren lassen sich sehr definierte Auftragschichten erzeugen. Die besondere Art der induktiven
Energieeinkopplung ermöglicht breite Einzelspuren mit guten glatten Spurüberlappungen. Die
indirekte Verflüssigung des Schichtwerkstoffes wirkt sich jedoch begrenzend auf die Vorschubge
schwindigkeit und somit auf die Beschichtungsrate aus.
Alle diese Verfahren (einschließlich Laserbeschichtungsverfahren) haben eine Gemeinsamkeit: Sie
basieren auf einer Energiequelle zum Aufschmelzen des Zusatzwerkstoffs und zum Anschmelzen
des Grundwerkstoffs. Hierdurch ergeben sich jedoch Kompromisse in der gleichzeitigen Erzielung
definierter Schicht- bzw. Schichtverbundeigenschaften und hoher Beschichtungsraten. Letztere
sind für eine kostengünstige Gestaltung des Fertigungsprozesses notwendig.
Weiterhin sind aus DE 37 28 473 und DE 39 05 684 Auftragschweißverfahren bekannt, bei denen
der Grundwerkstoff mittels Plasma-Lichtbogen bzw. mittels Laserstrahl angeschmolzen und der
Schichtwerkstoff in Form eines Drahtes, der mittels direktem Stromdurchgang (Heißdrahtprinzip)
unmittelbar unter Schmelztemperatur erwärmt wird, zum angeschmolzenen Grundwerkstoff ge
führt und mittels des Laserstrahls bzw. des Plasma-Lichtbogen mit dessen Hilfe der Grundwerkstoff
angeschmolzen wurde, gänzlich aufgeschmolzen wird. Durch Anwendung des Heißdrahtprinzips
wird hier praktisch eine weitere Energiequelle für die Hauptenergiequelle (Laserstrahl bzw. Plasma-
Lichtbogen) unterstützend eingesetzt.
Diese beiden, zum übrigen Stand der Technik bereits vorteihaften Verfahren haben aber den er
heblichen Nachteil, dass zum einen der Schichtwerkstoff in Drahtform eingebracht werden muss,
was bedeutet, dass einerseits nicht in die Drahtform überführbare Schichtwerkstoffe diesem Ver
fahren nicht zugänglich sind und andererseits nicht in Drahtform vorliegende Schichtwerkstoffe
erst in diese überführt werden müssen, und zum anderen, dass mit diesem Verfahren keine we
sentlich höheren Beschichtungsgeschwindigkeiten bzw. nur Abschmelzraten zwischen 10 und 30 kg/h
erreichbar sind.
Darüber hinaus sind aus DE 42 33 516, EP 04 50 069, EP 04 50 070, DE 856 712 und DE 883 381
Lösungen bekannt, die sich auf konventionelle Gas- bzw. Lichtbogen-Auftragschweißverfahren
stützen. Die hier beschriebenen Verfahren beinhalten ausschließlich ein Aufschmelzen des pulver
förmigen Zusatzwerkstoffes während des Auftragschweißprozesses, wodurch sich zwangsläufig
eine zeitliche Abhängigkeit der Prozessgeschwindigkeit von diesem Aufschmelzvorgang ergibt.
Demzufolge sind auch mit diesen Verfahren keine höheren Beschichtungsgeschwindigkeiten bzw.
nur Abschmelzraten bis höchstens 30 kg/h erreichbar.
Desweiteren ist noch aus DE 41 41 927 ein Verfahren zum Auftragschweißen von Werkstücken
aus Superlegierungen bekannt. Dieses Verfahren wird mit konventionellen Lichtbogenschweißver
fahren durchgeführt, wobei bei diesem Verfahren eine Vorwärmung vorgesehen ist, mit welcher
das Auftreten von Materialfehlern (beispielsweise Rissen) durch den Schweißprozess verhindert
bzw. minimiert werden soll. Auch dieses Verfahren ist analog der bereits oben beschriebenen wei
teren Verfahren in seiner Beschichtungsgeschwindigkeit sehr begrenzt. Auch mit diesem Verfahren
sind Beschichtungsgeschwindigkeiten bzw. Abschmelzraten bis höchstens 30 kg/h erreichbar.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine mögliche Vorrichtung
zu seiner Durchführung anzugeben, die sämtliche Nachteile des Standes der Technik nicht aufwei
sen.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der genannten Art vorzuschlagen, mit dem so
wohl definierte Schicht- bzw. Schichtverbundeigenschaften und -zusammensetzungen sowie Ab
schmelzraten über 30 kg/h realisierbar sind, das kostengünstig ist und bei dem der Schichtwerk
stoff nicht unbedingt in Drahtform vorliegen muß.
Es ist somit außerdem Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, mit deren Einsatz das
erfindungsgemäße Verfahren durchführbar ist.
Erfindungsgemäß werden die gestellten Aufgaben verfahrensseitig gemäß einem oder mehreren
der Ansprüche von 1 bis 3 und vorrichtungsseitig gemäß einem oder mehreren der Ansprüche von
4 bis 16 gelöst.
Das Verfahren zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und Werkstücken mit
Schichtdicken der Einzelspur im Bereich von 20-500 µm ist erfindungsgemäß dadurch gekenn
zeichnet, dass das Bauteil- bzw. das Werkstück an seiner Oberfläche unter Anwendung konventio
neller Erwärm- bzw. Aufschmelzverfahren angeschmolzen wird, der auf die Bauteil- bzw. Werk
stückoberfläche aufzubringende Zusatzwerkstoff (Schichtwerkstoff) ebenfalls unter Anwendung
konventioneller Erwärm- bzw. Aufschmelzverfahren, die jedoch nicht gleich denen, die beim An
schmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche eingesetzt werden, sein müssen, in einem ge
eigneten Behältnis aufgeschmolzen wird, das Anschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche,
sowie das Aufschmelzen des Schichtwerkstoffes absolut entkoppelt voneinander, das bedeutet
zeitlich, energetisch und örtlich voneinander getrennt, sind und dass es mit Abschmelzleistungen
bis 75 kg/h durchgeführt wird.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, mit zwei absolut voneinander entkoppelten und
getrennten Energiequellen zum einen die Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes und zum ande
ren die Anschmelzung (im speziellen Anwendungsfall kann es vorteilhaft sein, die Bauteil- bzw.
Werkstückoberfläche nur auf Temperaturen zumindest über der Schmelztemperatur des Schicht
werkstoffes hochvorzuerwärmen und nicht anzuschmelzen) der Oberfläche des Bauteils bzw. des
Werkstückes zu realisieren, um beide Vorgänge vorneinander getrennt aber definiert steuern zu
können und somit beispielsweise definierte Schicht- bzw. Schichtverbundzusammensetzungen und
-eigenschaften oder hohe Beschichtungsraten zu realisieren und damit die Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen. Vorteilhafterweise können als konventionelle Erwärm- bzw. Auf
schmelzverfahren (zu diesen werden Laserstrahlverfahren nicht gezählt) beim Anschmelzen der
Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche und beim Aufschmelzen des Schichtwerkstoffes das WIG-
Plasma-Schweißverfahren und/oder das Induktionsschmelzverfahren angewendet werden, wobei
die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn der Schichtwerkstoff induktiv aufgeschmolzen und die
Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche induktiv oder mittels des WIG- oder Plasma-Bogen vorzugswei
se letzteres angeschmolzen wurde.
Es ist weiterhin günstig als geeignetes Behältnis, in welchem der Schichtwerkstoff aufgeschmolzen
wird, einen für die Aufschmelztemperaturen geeigneten Tiegel einzusetzen und den erschmolze
nen Schichtwerkstoff mittels einer Düse (Auslaufdüse) auf die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche
aufzubringen, wobei der Tiegel an seinem unteren Ende in die Auslaufdüse übergehen kann, vor
zugsweise wird hier ein Bauteil einsetzt, daß in seinem oberen Teil Tiegel und in seinem unteren
Teil Auslaufdüse ist.
Es ist darüberhinaus vorteilhaft, wenn zum besseren Auslaufen bzw. zur besseren Steuerung und
Kontrolle des Auslaufens des Schichtwerkstoffes aus der Düse diese bzw. der Tiegel an den sie sich
nahtlos anschließt mit einem Druck (beispielsweise Inertgasdruck) beaufschlagt wird, dessen Höhe
durch die benötigte Schmelzmenge vorgegeben wird.
Die Auslaufdüsen sollten vorzugsweise so ausgewählt sein, dass zur Aufbringung des Schichtwerk
stoffes auf die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche eine Schlitzdüse, bei der die Schlitzausmaße
dem entsprechenden Anwendungsfall angepasst sind oder eine Lochdüse, bei der die Lochausma
ße ebenfalls dem entsprechenden Anwendungsfall angepasst sind, eingesetzt werden.
Weiterhin wurde festgestellt, dass es günstig ist, das Verfahren so zu führen, dass das Bauteil bzw.
das Werkstück an seiner Oberfläche angeschmolzen wird und unmittelbar danach, d. h., wenn die
angeschmolzene Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche in die Abkühlphase einzutreten beginnt, der
erschmolzene Schichtwerkstoff auf diese Oberfläche trifft, so dass sich beide Phasen nur definiert,
steuerbar und örtlich begrenzt oder überhaupt nicht vermischen, aber trotzdem eine metallurgi
sche Bindung eingehen können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und
Werkstücken, welche mit einem Verfahren gemäß einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis
3 beansprucht wird, besteht aus zwei getrennten Energiequellen zur Anschmelzung von Bauteil-
bzw. Werkstückoberfläche und zur Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes. Zunächst sind die zur
Bewegung des Bauteils bzw. Werkstückes entsprechenden Einrichtungen, d. h., mindestens eine
Einrichtung zur Bewegung des Bauteils in X- und/oder Y- und/oder Z-Richtung bzw. eine Drehein
richtung für die Rotation runder oder zylindrischer Bauteile angeordnet.
Desweiteren ist die Energiequelle zur Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche so
positioniert, dass Sie in Bewegungsrichtung gesehen so weit vor dem Auftreffpunkt der Schmelze
des Schichtwerkstoffes auf die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche auf diese Oberfläche einwirkt,
dass die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche am Auftreffpunkt der Schmelze des Schichtwerkstoffes
auf sie in die Abkühlphase einzutreten beginnt. Zur Aufschmelzung, des Schichtwerkstoffes ist
eine weitere Energiequelle so angeordnet, dass sie an der unteren Hälfte des Behältnisses in dem
sich der aufzuschmelzende Schichtwerkstoff befindet, einwirkt. Das Behältnis, in dem der Schicht
werkstoff aufgeschmolzen wird, weist neben der Öffnung zum Einfüllen bzw. kontinuierlichen
Nachfüllen des Schichtwerkstoffes an seinem oberen Ende auch eine Öffnung zum Auslaufen des
erschmolzenen Schichtwerkstoffes an seinem unteren Ende auf. Daran schließt eine Düse (vor
zugsweise Auslaufdüse) zum Auslaufen der Schichtwerkstoffschmelze, die in definiertem Abstand
über der zu beschichtenden Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche angeordnet ist, an, wobei es sich
dafür anbietet, wenn Behältnis und Düse ein Bauteil sind, dass beide (Behältnis und Düse) derart
kombiniert sind, dass das Behältnis an dem Ende, an dem die Schichtwerkstoffschmelze ausläuft,
zu einer Düse geformt ist. Das Behältnis zur Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes sollte vor
zugsweise ein Tiegel aus einem für den Schichtwerkstoff und seine Schmelztemperatur geeigneten
Material sein. Die Düse sollte entsprechend der konkreten Prozesserfordernisse und dem entspre
chenden Anwendungsfall geformt sein, d. h., dass die Düse zum Aufbringen des Schichtwerkstof
fes in breiten Spuren als Schlitzdüse und zum Aufbringen des Schichtwerkstoffes in schmalen Spu
ren als Lochdüse ausgeführt ist.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, wenn zum besseren Auslaufen bzw. zur besse
ren Steuerung und Kontrolle des Auslaufens der Schichtwerkstoffschmelze aus der Düse in Verbin
dung mit dieser bzw. mit dem Behältnis an dem sie sich nahtlos anschließt bzw. mit dem kombi
nierten Behältnis-Düse-Bauteil eine Vorrichtung angeordnet ist, mit deren Hilfe die Düse, das Be
hältnis oder die Behältnis-Düse-Kombination mit einem Druck (z. B. Inertgasdruck) beaufschlagt
werden können, dessen Höhe durch die benötigte Schmelzmenge vorgegeben wird.
Als Energiequellen zur Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche und zur Aufschmel
zung des Schichtwerkstoffes haben sich konventionelle Energiequellen (damit sind keine Laserstrahl-
oder Elektronenstrahlquellen gemeint), wie beispielsweise Induktoren und/oder WIG- oder
Plasma-Bogen als die geeignetsten erwiesen.
Vorteilhafterweise sollte zur Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes mindestens ein Induktor, vor
zugsweise ein Induktor, der das Behältnis in dem der Schichtwerkstoff erschmolzen wird, am Auf
schmelzbereich ringförmig umschließt, eingesetzt werden.
Das Anschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche sollte mit mindestens einem Induktor
oder mindestens einem WIG- oder Plasma-Schweißbrenner erfolgen.
Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn als Energiequelle zur Aufschmelzung des Schichtwerk
stoffes ein Induktor und als Energiequelle zur Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werkstückoberflä
che ein WIG- oder Plasma-Schweißbrenner eingesetzt wurden.
Mit der Erfindung, deren Grundprinzip die energetische Aufteilung des Beschichtungsprozesses ist,
konnten alle Nachteile des Standes der Technik überwunden werden. Das erfindungsgemäße Ver
fahren, das hohe Geschwindigkeiten in allen Bewegungsrichtungen des Bauteils bzw. Werkstückes
erlaubt, untergliedert sich in zwei Ausführungsvarianten:
- 1. induktive Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes und Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werk stückoberfläche mittels WIG- oder Plasma-Bogen.
- 2. induktives Aufschmelzen des Schichtwerkstoffes und induktives Anschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche.
Beide Varianten laufen verfahrensseitig nach dem gleichen Grundprinzip ab.
Bei 1. wird in einem Schmelzgefäß der Schichtwerkstoff (Zusatzwerkstoff) verflüssigt und auf die
gewünschte Temperatur gebracht. Das Schmelzgefäß (Tiegel) ist vorzugsweise über dem Werk
stück angebracht. Der Tiegel kann aber auch seitlich oder unterhalb vom Werkstück positioniert
sein. Die dem Werkstück zugewandete Seite des Tiegels ist mit einer Düse (rund oder schlitzför
mig) versehen. Der WIG- oder Plasmabrenner wird so einjustiert, dass der Bogen die Werkstück
oberfläche unmittelbar vor dem (späteren) Auftreffpunkt der Zusatzwerkstoffschmelze partiell an
schmelzen kann. Während des Beschichtungsvorgangs wird die Zusatzwerkstoffschmelze mittels
Druckbeaufschlagung auf die Werkstückoberfläche befördert. Der gleichzeitig einwirkende WIG-
oder Plasmabogen sorgt zum einen durch die lokale Erhöhung der Oberflächentemperatur des
Substrates für ausreichende Benetzungsbedingungen und zum anderen, wenn nötig, für den me
tallurgischen Verbund zwischen Schicht und Werkstück. Die Beschichtungsgeschwindigkeit wird
dabei durch Umfangs- bzw. Vorschubgeschwindigkeit des Werkstückes vorgegeben. Sie wird nach
oben durch die maximal verfügbare Energie des verwendeten WIG- oder Plasmagerätes bestimmt.
Die Tatsache, dass der Bogen nur die Werkstückoberfläche partiell anschmelzen soll, ermöglicht
wesentlich höhere Beschichtungsgeschwindigkeiten. Je nach Art der zu beschichtenden Fläche
kann diese entweder durch eine einmalige, auf Endbreite bezogene Auftragung oder durch das
Aneinanderlegen von mehreren Einzelspuren realisiert werden.
Als ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens erweist sich die von der Leistung der Schweißquelle und
der Beschichtungsgeschwindigkeit unabhängige Einstellung der Schichtdicke, da der flüssige Zu
satzwerkstoff in beliebiger Menge zur Verfügung steht und, in Abhängigkeit von Düsenquerschnitt
und Auspressdruck, unter einer sehr hohen Rate gefördert werden kann.
Die sehr hohen Vorschubgeschwindigkeiten, die nach diesem Verfahrensprinzip möglich werden,
gestatten außerdem einen mehrlagigen Gesamtschichtaufbau aus einer oder verschiedenen Legie
rungen, da durch das erfindungsgemäße Verfahren zwei wichtige Voraussetzungen hierfür erfüllt
werden:
- - Erzeugung einer solchen Schichtqualität, die ahne eine mechanische Schichtbearbeitung das Aufbringen weiterer Schichten gestattet
- - Erzeugung dünner Einzelschichten bei sehr hohen Geschwindigkeiten, wodurch der zeitli che Aufwand für die Gesamtbeschichtung in vertretbaren Größen gehalten werden kann
Ein Gesamtschichtaufbau aus mehreren Einzellagen verschiedener Legierungen ermöglicht gegen
über einer massiven Schicht eine wesentlich bessere Anpassung der Schicht an die jeweilige Bau
teilbelastung.
Desweiteren können auf Grund sehr hoher Beschichtungsgeschwindigkeiten und dem stark lokali
sierten Erstarrungsbereich sehr feinkristalline, mikrokristalline bzw. sogar amorphe Werkstoffzu
stände nutzbar gemacht werden.
Bei 2. wird in einem Schmelzgefäß der Zusatzwerkstoff oder Schichtwerkstoff mit dem ersten In
duktor verflüssigt und auf die gewünschte Temperatur gebracht. Das Schmelzgefäß (Tiegel) ist
vorzugsweise über dem Werkstück angebracht. Die Tiegelposition kann aber auch seitlich oder
unterhalb vom Werkstück sein. Die dem Werkstück zugewandte Seite des Tiegels ist mit einer Dü
se (rund oder schlitzförmig) versehen. Der zweite Induktor wir so einjustiert, daß der induzierte
MF/HF-Strom die Werkstückoberfläche unmittelbar vor dem (späteren) Auftreffpunkt der Zusatz
werkstoffschmelze partiell anschmelzen kann. Während des Beschichtungsvorgangs wird die Zu
satzwerkstoffschmelze mittels Druckbeaufschlagung auf die Werkstückoberfläche befördert. Der
gleichzeitig in die Oberfläche induzierte HF/MF-Strom sorgt zum einen durch die lokale Erhöhung
der Oberflächentemperatur des Substrates für ausreichende Benetzungsbedingungen und zum
anderen, wenn nötig, für den metallurgischen Verbund zwischen Schicht und Werkstück. Die Be
schichtungsgeschwindigkeit wird dabei durch Umfangs- bzw. Vorschubgeschwindigkeit des Werk
stückes vorgegeben. Sie wird nach oben durch die maximal verfügbare Energie der zum Substrat
anschmelzen verwendeten Induktionsanlagen bestimmt. In Abhängigkeit von der Leistung und der
Frequenz dieses HF/MF-Generators sowie der Gestaltung des Induktors kann die jeweilige Größe
des aufzuheizenden bzw. anzuschmelzenden Oberflächenbereiches gewählt werden. Da die
HF/MF-Energie nur die Oberfläche in einer sehr geringen Tiefe aufheizen bzw. anschmelzen soll,
diese aber zugleich in einer größeren Breite erfolgen kann, ermöglicht dieses Verfahrensprinzip
sehr hohe Beschichtungsraten. Durch die entsprechende Gestaltung der Düse kann der schmelz
flüssige Zusatzwerkstoff unkompliziert und sehr gleichmäßig in der gewünschten Breite zugeführt
werden. Je nach Art der zu beschichtenden Fläche kann diese entweder durch eine einmalige, auf
Endbreite bezogene Auftragung oder durch das Aneinanderlegen von mehreren Einzelspuren reali
siert werden.
Als ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens erweist sich die von der Leistung der Schweißquelle und
der Beschichtungsgeschwindigkeit unabhängige Einstellung der Schichtdicke, da der flüssige Zu
satzwerkstoff in beliebiger Menge zur Verfügung steht und, in Abhängigkeit von Düsenquerschnitt
und Auspressdruck, unter einer sehr hohen Rate gefördert werden kann.
Die sehr hohen Vorschubgeschwindigkeiten, die nach diesem Verfahrensprinzip möglich werden,
gestatten außerdem einen mehrlagigen Gesamtschichtaufbau aus einer oder verschiedenen Legie
rungen, da hierfür durch das erfindungsgemäße Verfahren zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt
werden:
- - Erzeugung einer solchen Schichtqualität, die ohne eine mechanische Schichtbearbeitung das Aufbringen weiterer Schichten gestattet
- - Erzeugung dünner Einzelschichten bei sehr hohen Geschwindigkeiten, damit der zeitliche Aufwand für die Gesamtbeschichtung in vertretbaren Größen gehalten werden kann
Ein Gesamtschichtaufbau aus mehreren Einzellagen verschiedener Legierungen ermöglicht gegen
über einer massiven Schicht eine wesentlich bessere Anpassung der Schicht an die jeweilige Bau
teilbelastung.
Auch hier können wie bei 1. auf Grund sehr hoher Beschichtungsgeschwindigkeiten und dem
stark lokalisierten Erstarrungsbereich sehr feinkristalline, mikrokristalline bzw. amorphe Werkstoff
zustände nutzbar gemacht werden.
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Dabei
beschreibt das Ausführungsbeispiel 1 die oben unter 1. genannte Variante (Kombination Induktor
und WIG- oder Plasma-Schweißbrenner) und das Ausführungsbeispiel 2 die oben unter 2. genann
te Variante (Kombination Induktor und Induktor).
Die beigefügten Abbildungen sollen
Abb. 1 allgemeine verfahrenstypische Prozessführung für Variante 1
(Ausführungsbeispiel 1)
Abb. 2 allgemeine Anordnung zur Beschichtung Variante 1
Abb. 3 spezielle Versuchsanordnung der Variante 1 für das Ausführungsbeispiel 1
Abb. 4 Grundprinzip des Beschichtungsverfahrens zu Variante 2 (Ausführungsbeispiel 2)
Abb. 5 allgemeine Anordnung zur Beschichtung Variante 2
Abb. 6 spezielle Versuchsanordnung der Variante 2 für das Ausführungsbeispiel 2
skizzieren.
skizzieren.
In Abb. 3 ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für die Beschichtung von Trans
portwalzen wiedergegeben. Die Walze (1) in diesem Beispiel hat einen Durchmesser von 300 mm
und eine Länge von 1200 mm. Sie besteht aus dem Stahl 52 CrMo4, liegt im vergüteten Zustand
vor und soll auf ihre Mantelfläche durch Beschichten mit einer Hartlegierung verschleißfester ge
macht werden. Dazu wird sie mit einer 0,65 mm dicken Schicht (2), bestehend aus 4 einzelnen
Lagen, versehen. Die erste 150 µm dicke Lage wird aus einer duktilen NiCrMo-Legierung aufgetra
gen. Dazu wird diese Legierung (9) im Tiegel (3) vor dem eigentlichen Beschichtungsvorgang mit
tels der Induktionsspule (4) erschmolzen. Dieser Vorgang läuft zeitgleich mit der Vorbereitung und
Positionierung der Walze auf der Drehachse der CNC-gesteuerten Werkstückaufnahmevorrichtung
ab. Nach Erreichen der notwendigen Überhitzungstemperatur wird die Schmelze (9) über eine Dü
se (5) auf die Walzenoberfläche gebracht. Mit einer WIG-Schweißanlage (6) wird das Substrat un
mittelbar vor dem Auftreffpunkt der Schmelze in einer Spurbreite von lmm angeschmolzen. Das
Zünden des Bogens über den HF-Impulsgenerator (7) der Schweißanlage und das Betätigen der
Ausdrückvorrichtung (8) für die Schmelze erfolgen zeitgleich. Dabei wird im Gleichstrombetrieb
mit dem Minuspol an der Elektrode und bei einem Schweißstrom von 350 A gearbeitet. Durch eine
definierte, von der Steuerung vorgegebene Bewegung des Maschinentisches längs zur Walze (1)
wird die Mantelfläche beschichtet.
Nach dem Auftragen der ersten Lage erfolgt eine Neubeschickung des Tiegels (3) mit Stellit F.
Diese Menge ist für die weiteren drei Schichten ausgelegt, wobei die zweite und dritte Lage je
200 µm und die vierte 100 µm betragen sollen. Die unterschiedliche Schichtdicke der einzelnen
Lagen wird durch die Variation der Walzendrehzahl eingestellt und von der CNC während der Be
schichtung gesteuert. Die Breite der Einzelspuren beträgt jeweils 1 mm. Sie werden so spiralförmig
aneinandergelegt, dass sich ein Überlappungsgrad von 10-15% ergibt.
Die reine Beschichtungszeit für die Walze beträgt 42 Minuten. Für die Gesamtzeit des Beschich
tungsvorgangs wird noch der zeitliche Aufwand für die Erschmelzung des Stellites hinzugefügt.
Transportwalzen (1), bestehend aus dem Vergütungsstahl 42 CrMo4, verschleißen sehr stark auf
ihrer Mantelfläche. Üblicherweise werden sie mit einer 0,5 mm dicken Spritzschicht aus einer
Ni-Hartlegierung versehen. Die teilweise linienförmige Belastung führt bei der relativ geringen
Schichthaftung mitunter zu Abplatzungen. Erfindungsgemäß wird diese Walze (1) mit einer
NiCrBSi-Legierung zweilagig beschichtet. Dazu wird diese Legierung (9) im Tiegel (3) vor dem ei
gentlichen Beschichtungsvorgang mittels der Induktionsspule (4) erschmolzen. Dieser Vorgang
läuft zeitgleich ab mit der Vorbereitung und Positionierung der Walze (1) auf der Drehachse der
CNC-gesteuerten Werkstückaufnahmevorrichtung. Nach Erreichen der notwendigen Überhitzungs
temperatur wird die Schmelze (9) über eine Düse (5) auf die Walzenoberfläche (1) gebracht. Mit
der zweiten Induktionsanlage (10) und einem Flächeninduktor (11) wird das Substrat unmitelbar
vor dem Auftreffpunkt der Schmelze (9) in eine Spurbreite von 10 mm angeschmolzen. Das Aus
laufen der Schmelze (9) wird mittels geringfügiger Druckbeaufschlagung über eine Ausdrückvor
richtung (8) definiert, gesteuert und kontrolliert. Durch eine definierte, von der Steuerung vorge
gebene Bewegung des Maschinentisches längs der Walze (1) wird die Mantelfläche beschichtet,
wobei mit einer sehr geringen Überlappung gearbeitet wird. Die Höhe der Einzelspuren liegt bei
250 µm. Die Ausführung der zweiten Lage erfolgt durch Umkehrung der Bewegungsrichtung des
Maschinentisches aus dem kontinuierlichen Schmelzfluss heraus. Die fertigen Schichten (2) sind
sehr glatt und bedürfen nur wenig oder keiner Nachbearbeitung.
Mit beiden Ausführungsbeispielen konnten die gestellten Aufgaben gelöst werden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und Werkstücken mit Schicht
dicken der Einzelspur im Bereich von 20-500 µm, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil
bzw. Werkstück an seiner Oberfläche unter Anwendung konventioneller Erwärm- bzw. Auf
schmelzverfahren angeschmolzen wird, der auf die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche aufzu
bringende Zusatzwerkstoff (Schichtwerkstoff) ebenfalls unter Anwendung konventioneller Er
wärm- bzw. Aufschmelzverfahren, die jedoch nicht gleich denen, die beim Anschmelzen der
Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche eingesetzt werden, sein müssen, in einem geeigneten Be
hältnis aufgeschmolzen wird, wobei das Verfahren derart geführt wird, dass das Bauteil bzw.
das Werkstück an seiner Oberfläche partiell angeschmolzen wird und unmittelbar danach,
d. h., wenn die angeschmolzene Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche in die Abkühlphase einzu
treten beginnt, der erschmolzene Schichtwerkstoff auf diese Oberfläche trifft, so dass sich bei
de Phasen nur definiert, steuerbar und örtlich begrenzt oder überhaupt nicht vermischen, aber
trotzdem eine metallurgische Bindung eingehen können, und das Anschmelzen der Bauteil-
bzw. Werkstückoberfläche, sowie das Aufschmelzen des Schichtwerkstoffes absolut voneinan
der entkoppelt, das bedeutet zeitlich, energetisch und örtlich voneinander getrennt, sind, wo
bei zum Anschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstück-Oberfläche und zum Aufschmelzen des
Schichtwerkstoffes zwei voneinander getrennte Energiequellen eingesetzt werden und das Ver
fahren mit Abschmelzleistungen bis 75 kg/h durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als konventionelle Erwärm- bzw.
Aufschmelzverfahren beim Anschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche und beim
Aufschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche und beim Aufschmelzen des Schicht
werkstoffes ein WIG- oder Plasma-Bogen und/oder das Induktionsschmelzverfahren verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtwerkstoff induktiv
aufgeschmolzen wird und die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche induktiv oder mittels des
WIG- oder Plasma-Bogens angeschmolzen wird.
4. Vorrichtung zur Hochgeschwindigkeitsbeschichtung von Bauteilen und Werkstücken, wie sie in
einem oder mehreren der Ansprüche von 1 bis 3 beschrieben ist, bestehend aus zwei getrenn
ten Energiequellen zur Anschmelzung von Bauteil- bzw. Werkstückoberflächen und zur Auf
schmelzung des Schichtwerkstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass die entsprechenden Ein
richtungen für die Bewegung des Bauteils bzw. Werkstückes (1) in X-, Y- und Z-Richtung bzw.
eine Dreheinrichtung für die Rotation zylindrischer oder runder Bauteile angeordnet sind, die
Energiequelle (6, 7 oder 10, 11) zur Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werkstückoberflächen so
positioniert ist, dass sie in Bewegungsrichtung gesehen so weit vor dem Auftreffpunkt der
Schmelze (9) des Schichtwerkstoffes auf die Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche (1) auf diese
Oberfäche einwirkt, dass die angeschmolzene Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche (1) am Auf
treffpunkt der Schmelze (9) des Schichtwerkstoffes auf sie in die Abkühlphase einzutreten be
ginnt, zur Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes eine weitere Energiequelle (4) so angeordnet
ist, dass sie an der unteren Hälfte des Behältnisses (3), in dem sich der aufzuschmelzende
Schichtwerkstoff (9) befindet, einwirkt und das Behältnis (3), in dem der Schichtwerkstoff (9)
aufgeschmolzen wird, neben der Öffnung zum Einfüllen bzw. kontinuierlichen Nachfüllen des
Schichtwerkstoffes an seinem oberen Ende auch eine Öffnung zum Auslaufen des erschmolze
nen Schichtwerkstoffes (9) an seinem unteren Ende aufweist, sich an diese untere Öffnung ei
ne Düse (5) zum Auslaufen der Schichtwerkstoffschmelze (9) anschließt, die sich in definiertem
Abstand zu der zu beschichtenden Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche (1) befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (3), in dem der
Schichtwerkstoff (9) erschmolzen wird, ein Tiegel aus einem für den Schichtwerkstoff und sei
ne Schmelztemperatur geeigneten Material ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse (5) so ange
ordnet ist, dass sie im Moment der Beschichtung an das Behältnis (3) anschließt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (3) und die Düse
(5) ein Bauteil ist, d. h., dass das Behältnis (3) an dem Ende, an dem die Schichtwerkstoff
schmelze ausläuft zu einer Düse (5) geformt ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche von 4 bis 7, dadurch gekennzeich
net, dass die Düse (5) eine Schlitzdüse ist, bei der die Schlitzausmaße dem entsprechenden
Anwendungsfall angepasst sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche von 4 bis 7, dadurch gekennzeich
net dass die Düse (5) eine Lochdüse ist, bei der die Lochausmaße dem entsprechenden An
wendungsfall angepasst sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche von 4 bis 9, dadurch gekennzeich
net, dass zum besseren Auslaufen bzw. zur besseren Steuerung und Kontrolle des Auslaufens
der Sichtwerkstoffschmelze aus der Düse (5) in Verbindung mit dieser bzw. mit dem Behältnis
(3) an dem sie anschließt bzw. mit dem kombinierten Behältnis-Düse-Bauteil eine weitere Vor
richtung (8) angeordnet ist, mit deren Hilfe die Düse (5), das Behältnis (3) oder die Behältnis-
Düse-Kombiantion mit Druck beaufschlagt werden können, deren Höhe durch die benötigt
Schmelzmenge vorgegeben wird.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Energiequellen (6, 7, oder 10, 11) zur Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werkstückober
fläche (1) und (4) zur Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes (9) konventionelle Energiequellen
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass diese Energiequellen (4, 6, 7,
10 oder 11) Induktoren und/oder WIG- oder Plasmabögen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufschmelzung des
Schichtwerkstoffes mindestens ein Induktor (4) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Induktor (4) das Be
hältnis (3), in dem der Schichtwerkstoff erschmolzen wird, am Aufschmelzbereich ringförmig
umschließt.
15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche von 12 bis 14, dadurch gekennzeich
net dass zum Anschmelzen der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche (1) mindestens ein Induk
tor oder mindestens ein WIG/Plasma-Lichtbogen-Schweißbrenner angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, 15, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Energie
quelle zur Aufschmelzung des Schichtwerkstoffes ein Induktor (4) und als Energiequelle zur
Anschmelzung der Bauteil- bzw. Werkstückoberfläche (1) ein WIG- oder Plasma-Schweißbren
ner (6, 7) angeordnet ist.
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