DE19512578C2 - Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen - Google Patents
Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an VorspinnmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung ist im Gebiet der Spinnerei einsetzbar und
betrifft ein Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem
Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen.
An einer Vorspinnmaschine, vorzugsweise Flyer, ist es
notwendig, nach dem Bewickeln der Hülsen zu einer Spule bei
Erreichen eines bestimmten Spulendurchmessers bzw. nach dem
Aufwickeln der vorgegebenen Vorgarnlänge die vollen Spulen
gegen leere Hülsen auszutauschen und gleichzeitig Bedingungen
schaffen, die ein automatisches Anspinnen ermöglichen. Hierzu
gehört insbesondere auch das Trennen der Vorgarnlunte zwischen
der vollen Spule und dem am Spinnflügel vorhandenen
Preßfingerausgang.
Voraussetzung zum automatischen Anspinnen ist zum einen das
Vorhandensein einer Leerhülse in der Vorspinnmaschine und zum
anderen ein entsprechendes Vorgarnluntenende, das so weit aus
dem Preßfinger herausragt, daß es auf der Leerhülse angelegt
werden kann. Dies bedeutete, daß das Vorgarnluntenende
günstigerweise etwa 2-10 cm lang sein sollte. In den meisten
Fällen ist an den Leerhülsen ein Bund angearbeitet, der über
eine relativ rauhe Oberfläche verfügt. In Höhe des Bundes wird
der Preßfinger an die Leerhülse herangeführt und das aus dem
Preßfinger herausragende Vorgarnluntenende an den Bund
angelegt. Durch die Rauhigkeit des Bundes bleibt an diesem das
Vorgarnluntenende haften und der automatische Anspinnprozeß
kann beginnen.
Zum Trennen von Vorgarnlunten sind bereits Verfahren bekannt,
die jedoch das selbständige Trennen nicht zur Zufriedenheit
lösen können.
Aus der DE 39 31 124 C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem am
oberen Kegel der Spule in der Nähe des Umkehrpunktes die
Maschine gestoppt und durch gegenseitige Relativbewegung der
Flügel und Spulen sowie durch einen zusätzlichen Trennhub des
Spulenwagens die Vorgarnlunten selbständig getrennt werden
sollen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß die Maschine
in der Nähe des oberen Umkehrpunktes angehalten werden und der
Trennvorgang bei stehender Maschine durch einen Zusatzhub
erfolgen muß. Hier wird ein sensibler Bereich der Spule,
nämlich die Nähe des Umkehrpunktes, als Anhaltepunkt gewählt.
Damit tritt eine Gefährdung der Spulenform auf, weil
Vorgarnlagen abrutschen können. Bei allen Maschinen gibt es
Sicherheitseinrichtungen, die diesen Bereich besonders schützen
und ein Anhalten der Maschine in diesem Bereich verhindern.
Weiterhin nachteilig sind besondere Anforderungen, die an die
Gestaltung des Preßfingers gestellt werden, um ein Ausfädeln
des Fadens aus dem Preßfingerauge bei den Spulen
wagenbewegungen zu verhindern.
Aus der DE 42 31 887 A1 ist ein Verfahren zum Trennen von
Vorgarnlunten bekannt, bei dem die Vorspinnmaschine aus dem
Spinnprozeß heraus so gesteuert wird, daß der Preßfinger, ob
am oberen oder unteren Spulenkegel, aus dem Bewicklungshub der
letzten Lage fährt. Danach erfolgt eine Erhöhung der Drehung
der Vorgarnlunte im Spinnprozeß, wobei soviel verfestigte Lunte
produziert wird, daß sich diese noch im Flügel befindet.
Anschließend wird die Spule außerhalb des Bewicklungshubes
umwunden und erst dann die Maschine stillgesetzt. Durch kurzes
zurückdrehen der Spule wird die Vorgarnlunte zwischen Spule und
Preßfinger entspannt und durch das Fahren des Spulenwagens in
Abzugsstellung soll das selbständige zerreißen der Vorgarnlunte
erfolgen. Nachteilig dabei ist, daß vor allem im
Langstapelbereich das Trennen der Lunten nicht sicher an der
gewünschten Stelle erfolgt. Dies ist zum einen auf den Umstand
zurückzuführen, daß bei der Bildung der erhöhten Drehung eine
unerwünschte Dünnstelle im Faserband erzeugt wird, und zum
anderen darauf, daß die Lunte im gesamten Trennbereich
verdrillt ist und die Rückhaltekraft der stärker verdrillten
Lunte nicht ausreichend ist, um die Luntentrennung an der
gewünschten Stelle, nämlich am Übergang zwischen normaler
Drehung und erhöhter Drehung, zu realisieren. Wie Versuche
gezeigt haben, reißt die Lunte im Langstapelbereich an den
unterschiedlichsten Stellen, vor allem aber innerhalb des
Flügels, so daß am Preßfinger kein für das Anspinnen geeignetes
Luntenende mehr vorhanden ist.
Aus der DE 29 06 156 A1 ist ebenfalls ein Verfahren zum Trennen
von Vorgarn bekannt, bei dem, nachdem die Lieferung von Vorgarn
aus dem Streckwerk gestoppt ist, durch synchrones Drehen von
Spule und Flügel ein Verfestigen der Vorgarnlunte erfolgt.
Anschließend soll die Vorgarnlunte durch Relativbewegung der
Spule zum Flügel unter Absenken der Spulenbank getrennt werden.
Aus der DE 28 31 506 C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
einem Faserband eine echte Drehung verliehen wird, und der
echten Drehung durch einen Falschdrallgeber eine Falschdrehung
überlagert wird um das Faserband reißfester zu machen. Die
Falschdrehung wird vor dem Aufwinden in einem bestimmten Punkt
aufgelöst, so daß das aufzuwindende Faserband nur noch mit der
echten Drehung versehen ist.
Weiterhin ist aus der CH 62 66 63 A5 ein Verfahren zum Trennen
einer Vorgarnlunte bekannt, bei dem das nach dem Trennen aus
dem Flügel hinausragende Luntenende für einen Anspinnvorgang
geeignet ist, indem das Ende beim Aufstecken einer neuen Hülse
zwischen Spindel und Hülse eingeklemmt wird. Der Trennvorgang
erfolgt, indem der Spulenwagen bei Stillstand der Spule nach
oben bewegt wird. Da der Preßfinger gegen die Spulenoberfläche
gepreßt ist, erfolgt ein Abrollen der Lunte auf der
Spulenoberfläche. Dadurch soll die Drehung in der Lunte
herabgesetzt werden und das Trennen am Übergang zwischen
normaler und geringerer Drehung erfolgen.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, bei einem
gattungsgemäßen Verfahren das Trennen der Lunte beim Abziehen
von Spulen an Vorspinnmaschinen für Materialien jeder
Faserstapellänge sicher und zufallsfrei zu ermöglichen sowie
das Vorhandensein eines zum Anspinnen geeigneten
Vorgarnluntenendes am Preßfingerausgang zu garantieren.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Spule
oberhalb des Bewicklungshubes mit Material umwunden wird und
anschließend die zwischen Streckwerksausgang und Preßfinger
vorhandene Vorgarnlunte durch erhöhte Drehung verfestigt wird,
daß die Verfestigung der Vorgarnlunte erfolgt, indem die Spule
und der Flügel synchron laufend angetrieben werden und mit dem
Streckwerk nur so viel Material geliefert wird, daß die
Vorgarnlunte nicht verkürzt wird. Danach erfolgt eine
Rückwärtsdrehbewegung der Spule und gleichzeitig eine
Aufwärtsbewegung des Spulenwagens derart
geschwindigkeitsgesteuert, daß das von der Hülse infolge der
Spulenbewegung abgewundene Material straff über den oberen
Spulenkegel geführt und mit einem Falschdrall versehen wird.
Die Aufwärtsbewegung des Spulenwagens wird bei gestoppter und
später vorwärtsdrehender Spule fortgesetzt, bis sich der
Preßfinger vor dem unteren Spulenkegel befindet und dadurch die
Vorgarnlunte durch Abreißen getrennt wird. Durch die
Vorwärtsdrehung der Spule wird das nach dem Trennen aus dem
Preßfinger herausragende Ende der Vorgarnlunte aufgrund der
Haftwirkung der Fasern in Spulendrehrichtung vom Preßfinger
wegbewegt.
Erfindungsgemäß erfolgt das Trennen der Vorgarnlunte beim
Aufwinden der letzten Lage soweit nach unten gefahren wird, daß
sich der Preßfinger im Bereich des oberen Bewicklungshubes
befindet und die Hülse außerhalb des Bewicklungshubes mit einer
Materialreserve umwunden wird. Anschließend werden dem Vorgarn
im Bereich zwischen Streckwerk und Preßfinger zusätzliche
Drehungen mit dem Ziel der Verfestigung erteilt, indem die
Spule und der Flügel synchron laufend angetrieben werden und
daher kein Material aufgewunden wird. Um erhöhte Zugspannungen
im Vorgarn zu vermeiden, liefert das Streckwerk genau so viel
Vorgarnlunte, wie zu dieser zusätzlichen Verdrallung benötigt
wird, ohne das Vorgarn zu verkürzen. Danach wird die Spule bei
angehaltenem Flügel für eine Rückwärtsdrehbewegung angetrieben,
die mit einer gleichzeitigen Aufwärtsbewegung des Spulenwagens
derart geschwindigkeitsgesteuert ist, daß das von der Hülse
infolge der Spulenbewegung abgewundene Material straff über den
oberen Spulenkegel geführt wird. Das straffe Anliegen der
abgewundenen Vorgarnlunte auf dem Spulenkegel und dem
Spulenkörper und die Rückwärtsdrehung der Spule bewirken, daß
das abgewundene Garn einen Falschdrall erhält. Die
Spulenkegelkante wirkt dabei wie eine Art Klemmstelle bzw.
Klemmpunkt auf das Vorgarn. Durch den beschriebenen
Bewegungsablauf der Spule und des Wagens erhält das Vorgarn,
das sich oberhalb der Spulenkegelkante (des Klemmpunktes)
befindet, einen Falschdrall in Form einer zusätzliche
Verdrallung, also eine weitere Verfestigung, da der Falschdrall
in die gleiche Drehrichtung wirkt wie die dem Vorgarn
verliehene echte Drehung. Das unterhalb der Spulenkegelkante
(des Klemmpunktes) vorhandene Vorgarn dagegen erhält einen
Falschdrall, der entgegen der echten Drehung wirkt.
Dieser Falschdrall unterhalb der Spulenkegelkante ist
vorzugsweise so stark, daß die dem Vorgarn verliehene echte
Drehung vorzugsweise ganz aufgelöst wird und damit die im
Faserverband enthaltenen Einzelfasern etwa in derselben
Fließrichtung liegen. Befindet sich der Preßfinger etwa in
Spulenmitte, stoppen der Spulenantrieb und somit die weitere
Materiallieferung. Aufgrund der weiteren Aufwärtsbewegung des
Spulenwagens wird durch die Zugspannung der vorzugsweise
drehungsfreie Faserverband leicht getrennt. Die Trennstelle
befindet sich nach der Erfindung in dem Bereich, in dem durch
Falschdrall die echte Drehung des Vorgarnes teilweise oder
vorzugsweise vollständig herausgenommen ist. Dieser Bereich
befindet sich zwischen Spulenkegelkante und dem
Preßfingerausgang. Das Trennen erfolgt in jedem Fall etwa in
der Mitte dieses Bereiches, da hier der innere Zusammenhalt der
Einzelfasern, die in etwa gleichmäßigen Fließrichtung liegen,
am geringsten ist. Außerdem kann die Spule, bevor der
Preßfinger den unteren Spulenkegel erreicht, in
Vorwärtsdrehrichtung gedreht werden, was dazu führt, daß sich
einerseits der zum Abreißen benötigte Weg günstig verlängert,
vor allem wenn die Faserstapellänge der Einzelfasern besonders
groß ist, aber auch das aus dem Preßfinger herausragende
Luntenende durch geringe Haftkräfte an der Spulenoberfläche
exakt ausgerichtet wird. Das heißt, daß das aus dem Preßfinger
herausragende Vorgarnende in Spulendrehrichtung mitbewegt und
dadurch als gedachte Verlängerung des Preßfingerarmes
ausgerichtet wird. Damit wird vermieden, daß beim Führen der
Spule in Abzugsstellung das Vorgarnende über die von der Spule
weg weisenden Preßfingerseite fällt. Somit ist am Preßfinger ein
zum automatischen Anspinnen geeignetes Vorgarnstück in der
erforderlichen Länge und Lage vorhanden.
Dadurch, daß zum Trennen der Lunte die Hülse oberhalb des
oberen Spulenkegels umwunden wird und das Trennen der Lunte
wenigstens etwa in der Mitte der Luntenlänge zwischen dem
Preßfinger und der unteren Kante des oberen Spulenkegels
erfolgt, also im Abstand von den großen Spulenkegelkanten des
oberen und unteren Spulenkegels, liegt das verbleibende
Luntenende auf der Spulenoberfläche an und gewährleistet so,
daß es in seiner Lage verbleibt und ein Herunterfallen des
Endes bzw. einiger Lagen unterbleibt.
Die erhöhte Drehung des im Flügel verbleibenden Vorgarnes kann
vor dem Anspinnen durch kurzzeitige Änderung der Drehrichtung
oder eine Verringerung der Drehzahl des Flügels eliminiert
werden. Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahren ist
es nicht notwendig, Veränderungen an bekannten Bauteilen
vorzunehmen. Der Ablauf ist ohne weiteres in Maschinen mit
entsprechenden Steuereinrichtungen, vorzugsweise mit frei
programmierbaren Steuereinrichtungen, einprogrammierbar.
Anhand der Zeichnung soll das erfindungsgemäße Verfahren
beispielhaft verdeutlicht werden.
Ein Flyer ist eine Vorspinnmaschine, in der dem bis dahin
verstreckten und vergleichmäßigten Faserverbund die erste
Drehung verliehen wird. Um dies zu erreichen, wird das Vorgarn
zunächst in einem Streckwerk verzogen und anschließend auf eine
Spule 3 aufgewunden. Die Drehung wird dem Vorgarn durch die
Drehbewegung des Flügels 1 verliehen und der Bewicklungshub
wird durch die Wagenbewegung erreicht. Wenn im Flyer die Spulen
entsprechend den vorbestimmten Bedingungen bewickelt sind,
müssen diese vollen Spulen 3 abgezogen und durch Leerhülsen
ersetzt werden. An die jeweilige Leerhülse wird anschließend
das aus dem Flügel 1 und Preßfinger 2 herausragende Vorgarn 8
angelegt und der Anspinnprozeß kann beginnen. Um den modernsten
Anforderungen in der Textilindustrie, bestehend aus
Verkettungen ganzer Verarbeitungslinien, genügezuleisten, ist
es erforderlich, am Preßfinger 2 eines Flügels 1 ein Vorgarn
bereitzuhalten, mit dem in einem Flyer ein automatischer
Anspinnprozeß nach dem Spulenwechsel möglich ist. Als großes
Problem hat sich dabei stets das Trennen des Vorgarnes vor dem
Spulenwechsel erwiesen. Es war bisher kein Verfahren bekannt,
mit dem das Vorgarn 8 unabhängig von der Faserstapellänge
zuverlässig so getrennt werden konnte, daß ein zum
automatischen Anspinnen geeignetes Faserbandstück im
Preßfinger 2 vorhanden war.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun das Trennen von Vorgarn
8 zwischen dem Preßfinger 2 und der bewickelten Vorgarnspule 3
an einem Flyer, bei dem die Antriebe von Streckwerk 5, Spule
3, Flügel 1 und Spulenwagen 4 dezentral sind, durch gezielte
Steuerung der Bewegungen der Einzelantriebe.
Entsprechend der Erfindung wird nach dem Aufwinden der
eingestellten Vorgarnlänge auf die Spule 3 aus dem laufenden
Spinnprozeß heraus der Spulenwagen 4 so weit nach unten
gefahren, bis sich der Preßfinger 2 im Bereich des oberen
Bewicklungshubes befindet. Außerhalb des Bewicklungshubes, also
am oberen Kegelende der Spule 3, wird die Hülse mit einer
vorbestimmten Länge Vorgarn als Materialreserve umwunden.
Während der Preßfinger zur Spule 3 in unveränderter Lage
verbleibt, werden die Spule 3 und der Flügel 1 mit der gleichen
Geschwindigkeit beaufschlagt, was zur Folge hat, daß das
Vorgarn 6 mit einer erhöhten Drehung versehen und so zusätzlich
verfestigt wird, ohne daß Material aufgewunden wird. Diese
Verfestigung betrifft den Luntenabschnitt zwischen den
Streckwerksausgangswalzen 5 und dem Preßfinger 2, der sich
unmittelbar am oberen Spulenkegel befindet. Damit sich das
Vorgarn 6 durch die erhöhten Drehungen nicht verkürzt und
erhöhte Zugspannungen im Vorgarn 6 vermieden werden, wird
gerade so viel Vorgarn 6 aus dem Streckwerk 5 geliefert wie zu
dieser zusätzlichen Verdrallung benötigt wird. Jetzt werden
Spule 3, Flügel 4 und Streckwerk 5 stillgesetzt. Nach diesen
Vorgängen wird die Spule 3 bei angehaltenem Flügel 4
rückwärtsgedreht, was mit einer gleichzeitigen Aufwärtsbewegung
des Spulenwagens 4 geschwindigkeitsgesteuert wird. In folge
dieser aufeinander abgestimmten Bewegungen wird das von der
Hülse als Materialreserve aufgewundene Vorgarn abgewunden und
straff über den oberen Spulenkegel geführt. Das straffe
Anliegen der abgewundenen Vorgarnlunte 8 auf dem Spulenkegel
und der Spulenkante 10 und die Rückwärtsdrehung der Spule 3
bewirken, daß dem Vorgarn in dem Bereich zwischen dem oberen
Spulenkegel und dem Preßfinger 2 ein Falschdrall verliehen
wird. Als Klemmstelle oder Drehstelle zum Erreichen eines
Falschdralles 9 dient die Spulenkante 10. Durch den
beschriebenen Bewegungsablauf der Spule 3 und des Wagens 4
erhält das Vorgarn, das sich oberhalb der Spulenkegelkante 10
befindet, einen Falschdrall 9 in Drehrichtung der echten
Drehung 11, indem das Garn an der Spulenkegelkante 10 in die
Richtung der echten Drehung 11 gedreht wird. Dadurch erhält
dieser Garnabschnitt eine weitere Verfestigung. Das unterhalb
der Spulenkegelkante 10, des Klemmpunktes bzw. der Drehstelle,
vorhandene Vorgarn 8 erhält dagegen im Bereich zwischen
Spulenkegelkante 10 und Preßfingerausgang 2 einen Falschdrall 9
der der Drehrichtung der echten Drehung 11 entgegenwirkt.
Dieser Falschdrall 9 unterhalb der Spulenkegelkante 10 ist so
stark, daß die dem Vorgarn verliehene echte Drehung 11
aufgelöst wird und die im Faserverband enthaltenen Einzelfasern
in einer Fließrichtung liegen.
Befindet sich der Preßfinger 2 etwa in Spulenmitte, stoppen der
Spulenantrieb und somit die weitere Faserbandlieferung der
Materialreserve. Aufgrund der weiteren Aufwärtsbewegung, des
Spulenwagens 4 wird auf den vorzugsweise drehungsfreien
Faserverband eine Zugspannung ausgeübt. Diese Zugspannung hat
zur Folge, daß das Vorgarn 8 durch Auseinanderziehen des
Faserverbandes, in dem die Einzelfasern vorzugsweise etwa
parallel liegen, an der gewünschten stelle getrennt wird,
nämlich zwischen Spulenkegelkante 10 und Preßfingerausgang. Die
Trennung erfolgt in jedem Fall an dieser Stelle, da hier der
innere Zusammenhalt der Einzelfasern, die in etwa der gleichen
Fließrichtung liegen, am geringsten ist.
Die vollständige Auflösung der echten Drehung ist allerdings
nicht Bedingung um die Faserbandtrennung erfolgreich
durchzuführen. Genau so ist es möglich, den Falschdrall 9 so zu
wählen, daß die echte Drehung 11 im Faserband nicht vollständig
herausgenommen wird. Aufgrund der zusätzlichen Verfestigung im
Faserband oberhalb der Spulenkegelkante 10 und des im Flügel 1
und dem Preßfinger 2 vorhandenen und mit höherer Drehung
behafteten Vorgarns, ist genügend Rückhaltekraft im Vorgarn
vorhanden, um das Vorgarn bei der Relativbewegung der Spule 3
und des Wagens 4 zu trennen.
Danach wird die Spule 3, kurz bevor der Preßfinger 2 den
unteren Spulenkegel erreicht, in Vorwärtsdrehrichtung gedreht.
Dies führt dazu, daß sich der zum Abreißen benötigte Weg
günstig verlängert. Jedoch ist diese Bewegung nicht zum Trennen
nötig, hat aber bei besonders großen Faserstapellängen
besonders günstige Auswirkungen. Ein weiterer Vorteil der
Vorwärtsdrehbewegung der Spule 3 besteht darin, daß das
abgetrennte und aus dem Preßfinger 2 herausragende Vorgarnende
durch geringe Haftung der Fasern aneinander in
Spulendrehrichtung bewegt und somit in Verlängerung des
Preßfingerarmes von diesem weg ausgerichtet wird. Beim
Herausfahren der Spule aus dem Bewicklungshub wird das genannte
Vorgarnende nach unten bewegt und somit ein Fallen über den
Preßfinger hinweg oder ein ungünstiges Verwickeln an bzw. um
den Preßfinger 2 vermieden. Somit ist am Preßfinger 2 ein zum
automatischen Anspinnen geeignetes Vorgarnende in der
erforderlichen Länge und Lage vorhanden.
Das nach dem Trennvorgang auf der Spule 3 verbleibende
Vorgarnende bleibt günstig auf der Spule liegen. Dadurch, daß
zum Trennen der obere Spulenkegel umwunden wurde und das
Trennen in etwa der Spulenmitte erfolgt, verbleibt das
Vorgarnende auf der Spule. Es hängt kein zu langes Vorgarnende
von der Spule 3 ab, wodurch somit ein Herunterreißen von
mehreren Lagen Garn, vor allem beim Doffen verhindert wird.
Claims (1)
- Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen voller Spulen an Vorspinnmaschinen, wobei die Spule oberhalb des Bewicklungshubes mit Material umwunden wird und anschließend die zwischen Streckwerksausgang und Preßfinger vorhandene Vorgarnlunte durch erhöhte Drehungen verfestigt wird, wobei
- - die Verfestigung der Vorgarnlunte (6) erfolgt, indem die Spule (3) und der Flügel (1) synchron laufend bewegt werden und mit dem Streckwerk (5) nur so viel Material geliefert wird, daß die Vorgarnlunte (6) nicht verkürzt wird,
- - dann eine Rückwärtsdrehbewegung der Spule (3) und gleichzeitig eine Aufwärtsbewegung des Spulenwagens (4) derart geschwindigkeitsgesteuert durchgeführt werden, daß das von der Hülse infolge der Spulenbewegung abgewundene Material straff über den oberen Spulenkegel geführt und mit einem Falschdrall (9) versehen wird,
- - die Aufwärtsbewegung des Spulenwagens (4) bei gestoppter oder vorwärtsgedrehter Spule (3) fortgesetzt wird, bis sich der Preßfinger (2) kurz vor dem unteren Spulenkegel befindet und dadurch die Vorgarnlunte durch Abreißen getrennt wird und
- - daß durch anschließendes oder weiteres Vorwärtsdrehen der Spule (3) das nach dem Trennen aus dem Preßfinger (2) herausragende Ende der Vorgarnlunte aufgrund der Haftwirkung der Fasern in Spulendrehrichtung vom Preßfinger (2) wegbewegt wird.
Priority Applications (1)
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DE1995112578 DE19512578C2 (de) | 1995-04-03 | 1995-04-03 | Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995112578 DE19512578C2 (de) | 1995-04-03 | 1995-04-03 | Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen |
Publications (2)
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DE19512578A1 DE19512578A1 (de) | 1996-10-10 |
DE19512578C2 true DE19512578C2 (de) | 1997-04-17 |
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ID=7758739
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995112578 Expired - Fee Related DE19512578C2 (de) | 1995-04-03 | 1995-04-03 | Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19512578C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10001351A1 (de) | 2000-01-14 | 2001-07-19 | Zinser Textilmaschinen Gmbh | Verfahren zum selbsttätigen Trennen von Vorgarn beim Abziehen von Spulen an einer Vorspinnmaschine |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH625565A5 (de) * | 1977-07-18 | 1981-09-30 | Rieter Ag Maschf | |
CH626663A5 (de) * | 1977-10-04 | 1981-11-30 | Rieter Ag Maschf | |
NL7801866A (nl) * | 1978-02-20 | 1979-08-22 | Philips Nv | Digitale filterinrichting voor niet-uniform gekwantiseerde pcm. |
DE3931124A1 (de) * | 1989-09-18 | 1991-03-28 | Zinser Textilmaschinen Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum trennen eines vorgarnes zwischen den pressfingern an den fluegeln einer mit einem streckwerk versehenen vorspinnmaschine und den vollen vorgarnspulen |
DE4231887C2 (de) * | 1992-09-21 | 1997-06-19 | Grosenhainer Textilmaschbau | Verfahren zum Trennen von Vorgarn beim Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen |
-
1995
- 1995-04-03 DE DE1995112578 patent/DE19512578C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Owner name: CSM-SAECHSISCHE SPINNEREIMASCHINEN GMBH, 09120 CHE |
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