DE19512578C2 - Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen - Google Patents

Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen

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DE19512578C2 DE1995112578 DE19512578A DE19512578C2 DE 19512578 C2 DE19512578 C2 DE 19512578C2 DE 1995112578 DE1995112578 DE 1995112578 DE 19512578 A DE19512578 A DE 19512578A DE 19512578 C2 DE19512578 C2 DE 19512578C2
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Grossenhainer Textilmaschinen 01558 Grossenh GmbH
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H9/00Arrangements for replacing or removing bobbins, cores, receptacles, or completed packages at paying-out or take-up stations ; Combination of spinning-winding machine
    • D01H9/02Arrangements for replacing or removing bobbins, cores, receptacles, or completed packages at paying-out or take-up stations ; Combination of spinning-winding machine for removing completed take-up packages and replacing by bobbins, cores, or receptacles at take-up stations; Transferring material between adjacent full and empty take-up elements
    • D01H9/16Yarn-severing arrangements, e.g. for cutting transfer tails; Separating of roving in flyer

Description

Die Erfindung ist im Gebiet der Spinnerei einsetzbar und betrifft ein Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen.
An einer Vorspinnmaschine, vorzugsweise Flyer, ist es notwendig, nach dem Bewickeln der Hülsen zu einer Spule bei Erreichen eines bestimmten Spulendurchmessers bzw. nach dem Aufwickeln der vorgegebenen Vorgarnlänge die vollen Spulen gegen leere Hülsen auszutauschen und gleichzeitig Bedingungen schaffen, die ein automatisches Anspinnen ermöglichen. Hierzu gehört insbesondere auch das Trennen der Vorgarnlunte zwischen der vollen Spule und dem am Spinnflügel vorhandenen Preßfingerausgang.
Voraussetzung zum automatischen Anspinnen ist zum einen das Vorhandensein einer Leerhülse in der Vorspinnmaschine und zum anderen ein entsprechendes Vorgarnluntenende, das so weit aus dem Preßfinger herausragt, daß es auf der Leerhülse angelegt werden kann. Dies bedeutete, daß das Vorgarnluntenende günstigerweise etwa 2-10 cm lang sein sollte. In den meisten Fällen ist an den Leerhülsen ein Bund angearbeitet, der über eine relativ rauhe Oberfläche verfügt. In Höhe des Bundes wird der Preßfinger an die Leerhülse herangeführt und das aus dem Preßfinger herausragende Vorgarnluntenende an den Bund angelegt. Durch die Rauhigkeit des Bundes bleibt an diesem das Vorgarnluntenende haften und der automatische Anspinnprozeß kann beginnen.
Zum Trennen von Vorgarnlunten sind bereits Verfahren bekannt, die jedoch das selbständige Trennen nicht zur Zufriedenheit lösen können.
Aus der DE 39 31 124 C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem am oberen Kegel der Spule in der Nähe des Umkehrpunktes die Maschine gestoppt und durch gegenseitige Relativbewegung der Flügel und Spulen sowie durch einen zusätzlichen Trennhub des Spulenwagens die Vorgarnlunten selbständig getrennt werden sollen. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß die Maschine in der Nähe des oberen Umkehrpunktes angehalten werden und der Trennvorgang bei stehender Maschine durch einen Zusatzhub erfolgen muß. Hier wird ein sensibler Bereich der Spule, nämlich die Nähe des Umkehrpunktes, als Anhaltepunkt gewählt. Damit tritt eine Gefährdung der Spulenform auf, weil Vorgarnlagen abrutschen können. Bei allen Maschinen gibt es Sicherheitseinrichtungen, die diesen Bereich besonders schützen und ein Anhalten der Maschine in diesem Bereich verhindern. Weiterhin nachteilig sind besondere Anforderungen, die an die Gestaltung des Preßfingers gestellt werden, um ein Ausfädeln des Fadens aus dem Preßfingerauge bei den Spulen­ wagenbewegungen zu verhindern.
Aus der DE 42 31 887 A1 ist ein Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten bekannt, bei dem die Vorspinnmaschine aus dem Spinnprozeß heraus so gesteuert wird, daß der Preßfinger, ob am oberen oder unteren Spulenkegel, aus dem Bewicklungshub der letzten Lage fährt. Danach erfolgt eine Erhöhung der Drehung der Vorgarnlunte im Spinnprozeß, wobei soviel verfestigte Lunte produziert wird, daß sich diese noch im Flügel befindet. Anschließend wird die Spule außerhalb des Bewicklungshubes umwunden und erst dann die Maschine stillgesetzt. Durch kurzes zurückdrehen der Spule wird die Vorgarnlunte zwischen Spule und Preßfinger entspannt und durch das Fahren des Spulenwagens in Abzugsstellung soll das selbständige zerreißen der Vorgarnlunte erfolgen. Nachteilig dabei ist, daß vor allem im Langstapelbereich das Trennen der Lunten nicht sicher an der gewünschten Stelle erfolgt. Dies ist zum einen auf den Umstand zurückzuführen, daß bei der Bildung der erhöhten Drehung eine unerwünschte Dünnstelle im Faserband erzeugt wird, und zum anderen darauf, daß die Lunte im gesamten Trennbereich verdrillt ist und die Rückhaltekraft der stärker verdrillten Lunte nicht ausreichend ist, um die Luntentrennung an der gewünschten Stelle, nämlich am Übergang zwischen normaler Drehung und erhöhter Drehung, zu realisieren. Wie Versuche gezeigt haben, reißt die Lunte im Langstapelbereich an den unterschiedlichsten Stellen, vor allem aber innerhalb des Flügels, so daß am Preßfinger kein für das Anspinnen geeignetes Luntenende mehr vorhanden ist.
Aus der DE 29 06 156 A1 ist ebenfalls ein Verfahren zum Trennen von Vorgarn bekannt, bei dem, nachdem die Lieferung von Vorgarn aus dem Streckwerk gestoppt ist, durch synchrones Drehen von Spule und Flügel ein Verfestigen der Vorgarnlunte erfolgt. Anschließend soll die Vorgarnlunte durch Relativbewegung der Spule zum Flügel unter Absenken der Spulenbank getrennt werden.
Aus der DE 28 31 506 C2 ist ein Verfahren bekannt, bei dem einem Faserband eine echte Drehung verliehen wird, und der echten Drehung durch einen Falschdrallgeber eine Falschdrehung überlagert wird um das Faserband reißfester zu machen. Die Falschdrehung wird vor dem Aufwinden in einem bestimmten Punkt aufgelöst, so daß das aufzuwindende Faserband nur noch mit der echten Drehung versehen ist.
Weiterhin ist aus der CH 62 66 63 A5 ein Verfahren zum Trennen einer Vorgarnlunte bekannt, bei dem das nach dem Trennen aus dem Flügel hinausragende Luntenende für einen Anspinnvorgang geeignet ist, indem das Ende beim Aufstecken einer neuen Hülse zwischen Spindel und Hülse eingeklemmt wird. Der Trennvorgang erfolgt, indem der Spulenwagen bei Stillstand der Spule nach oben bewegt wird. Da der Preßfinger gegen die Spulenoberfläche gepreßt ist, erfolgt ein Abrollen der Lunte auf der Spulenoberfläche. Dadurch soll die Drehung in der Lunte herabgesetzt werden und das Trennen am Übergang zwischen normaler und geringerer Drehung erfolgen.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, bei einem gattungsgemäßen Verfahren das Trennen der Lunte beim Abziehen von Spulen an Vorspinnmaschinen für Materialien jeder Faserstapellänge sicher und zufallsfrei zu ermöglichen sowie das Vorhandensein eines zum Anspinnen geeigneten Vorgarnluntenendes am Preßfingerausgang zu garantieren.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Spule oberhalb des Bewicklungshubes mit Material umwunden wird und anschließend die zwischen Streckwerksausgang und Preßfinger vorhandene Vorgarnlunte durch erhöhte Drehung verfestigt wird, daß die Verfestigung der Vorgarnlunte erfolgt, indem die Spule und der Flügel synchron laufend angetrieben werden und mit dem Streckwerk nur so viel Material geliefert wird, daß die Vorgarnlunte nicht verkürzt wird. Danach erfolgt eine Rückwärtsdrehbewegung der Spule und gleichzeitig eine Aufwärtsbewegung des Spulenwagens derart geschwindigkeitsgesteuert, daß das von der Hülse infolge der Spulenbewegung abgewundene Material straff über den oberen Spulenkegel geführt und mit einem Falschdrall versehen wird. Die Aufwärtsbewegung des Spulenwagens wird bei gestoppter und später vorwärtsdrehender Spule fortgesetzt, bis sich der Preßfinger vor dem unteren Spulenkegel befindet und dadurch die Vorgarnlunte durch Abreißen getrennt wird. Durch die Vorwärtsdrehung der Spule wird das nach dem Trennen aus dem Preßfinger herausragende Ende der Vorgarnlunte aufgrund der Haftwirkung der Fasern in Spulendrehrichtung vom Preßfinger wegbewegt.
Erfindungsgemäß erfolgt das Trennen der Vorgarnlunte beim Aufwinden der letzten Lage soweit nach unten gefahren wird, daß sich der Preßfinger im Bereich des oberen Bewicklungshubes befindet und die Hülse außerhalb des Bewicklungshubes mit einer Materialreserve umwunden wird. Anschließend werden dem Vorgarn im Bereich zwischen Streckwerk und Preßfinger zusätzliche Drehungen mit dem Ziel der Verfestigung erteilt, indem die Spule und der Flügel synchron laufend angetrieben werden und daher kein Material aufgewunden wird. Um erhöhte Zugspannungen im Vorgarn zu vermeiden, liefert das Streckwerk genau so viel Vorgarnlunte, wie zu dieser zusätzlichen Verdrallung benötigt wird, ohne das Vorgarn zu verkürzen. Danach wird die Spule bei angehaltenem Flügel für eine Rückwärtsdrehbewegung angetrieben, die mit einer gleichzeitigen Aufwärtsbewegung des Spulenwagens derart geschwindigkeitsgesteuert ist, daß das von der Hülse infolge der Spulenbewegung abgewundene Material straff über den oberen Spulenkegel geführt wird. Das straffe Anliegen der abgewundenen Vorgarnlunte auf dem Spulenkegel und dem Spulenkörper und die Rückwärtsdrehung der Spule bewirken, daß das abgewundene Garn einen Falschdrall erhält. Die Spulenkegelkante wirkt dabei wie eine Art Klemmstelle bzw. Klemmpunkt auf das Vorgarn. Durch den beschriebenen Bewegungsablauf der Spule und des Wagens erhält das Vorgarn, das sich oberhalb der Spulenkegelkante (des Klemmpunktes) befindet, einen Falschdrall in Form einer zusätzliche Verdrallung, also eine weitere Verfestigung, da der Falschdrall in die gleiche Drehrichtung wirkt wie die dem Vorgarn verliehene echte Drehung. Das unterhalb der Spulenkegelkante (des Klemmpunktes) vorhandene Vorgarn dagegen erhält einen Falschdrall, der entgegen der echten Drehung wirkt.
Dieser Falschdrall unterhalb der Spulenkegelkante ist vorzugsweise so stark, daß die dem Vorgarn verliehene echte Drehung vorzugsweise ganz aufgelöst wird und damit die im Faserverband enthaltenen Einzelfasern etwa in derselben Fließrichtung liegen. Befindet sich der Preßfinger etwa in Spulenmitte, stoppen der Spulenantrieb und somit die weitere Materiallieferung. Aufgrund der weiteren Aufwärtsbewegung des Spulenwagens wird durch die Zugspannung der vorzugsweise drehungsfreie Faserverband leicht getrennt. Die Trennstelle befindet sich nach der Erfindung in dem Bereich, in dem durch Falschdrall die echte Drehung des Vorgarnes teilweise oder vorzugsweise vollständig herausgenommen ist. Dieser Bereich befindet sich zwischen Spulenkegelkante und dem Preßfingerausgang. Das Trennen erfolgt in jedem Fall etwa in der Mitte dieses Bereiches, da hier der innere Zusammenhalt der Einzelfasern, die in etwa gleichmäßigen Fließrichtung liegen, am geringsten ist. Außerdem kann die Spule, bevor der Preßfinger den unteren Spulenkegel erreicht, in Vorwärtsdrehrichtung gedreht werden, was dazu führt, daß sich einerseits der zum Abreißen benötigte Weg günstig verlängert, vor allem wenn die Faserstapellänge der Einzelfasern besonders groß ist, aber auch das aus dem Preßfinger herausragende Luntenende durch geringe Haftkräfte an der Spulenoberfläche exakt ausgerichtet wird. Das heißt, daß das aus dem Preßfinger herausragende Vorgarnende in Spulendrehrichtung mitbewegt und dadurch als gedachte Verlängerung des Preßfingerarmes ausgerichtet wird. Damit wird vermieden, daß beim Führen der Spule in Abzugsstellung das Vorgarnende über die von der Spule weg weisenden Preßfingerseite fällt. Somit ist am Preßfinger ein zum automatischen Anspinnen geeignetes Vorgarnstück in der erforderlichen Länge und Lage vorhanden.
Dadurch, daß zum Trennen der Lunte die Hülse oberhalb des oberen Spulenkegels umwunden wird und das Trennen der Lunte wenigstens etwa in der Mitte der Luntenlänge zwischen dem Preßfinger und der unteren Kante des oberen Spulenkegels erfolgt, also im Abstand von den großen Spulenkegelkanten des oberen und unteren Spulenkegels, liegt das verbleibende Luntenende auf der Spulenoberfläche an und gewährleistet so, daß es in seiner Lage verbleibt und ein Herunterfallen des Endes bzw. einiger Lagen unterbleibt.
Die erhöhte Drehung des im Flügel verbleibenden Vorgarnes kann vor dem Anspinnen durch kurzzeitige Änderung der Drehrichtung oder eine Verringerung der Drehzahl des Flügels eliminiert werden. Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht notwendig, Veränderungen an bekannten Bauteilen vorzunehmen. Der Ablauf ist ohne weiteres in Maschinen mit entsprechenden Steuereinrichtungen, vorzugsweise mit frei programmierbaren Steuereinrichtungen, einprogrammierbar.
Anhand der Zeichnung soll das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft verdeutlicht werden.
Ein Flyer ist eine Vorspinnmaschine, in der dem bis dahin verstreckten und vergleichmäßigten Faserverbund die erste Drehung verliehen wird. Um dies zu erreichen, wird das Vorgarn zunächst in einem Streckwerk verzogen und anschließend auf eine Spule 3 aufgewunden. Die Drehung wird dem Vorgarn durch die Drehbewegung des Flügels 1 verliehen und der Bewicklungshub wird durch die Wagenbewegung erreicht. Wenn im Flyer die Spulen entsprechend den vorbestimmten Bedingungen bewickelt sind, müssen diese vollen Spulen 3 abgezogen und durch Leerhülsen ersetzt werden. An die jeweilige Leerhülse wird anschließend das aus dem Flügel 1 und Preßfinger 2 herausragende Vorgarn 8 angelegt und der Anspinnprozeß kann beginnen. Um den modernsten Anforderungen in der Textilindustrie, bestehend aus Verkettungen ganzer Verarbeitungslinien, genügezuleisten, ist es erforderlich, am Preßfinger 2 eines Flügels 1 ein Vorgarn bereitzuhalten, mit dem in einem Flyer ein automatischer Anspinnprozeß nach dem Spulenwechsel möglich ist. Als großes Problem hat sich dabei stets das Trennen des Vorgarnes vor dem Spulenwechsel erwiesen. Es war bisher kein Verfahren bekannt, mit dem das Vorgarn 8 unabhängig von der Faserstapellänge zuverlässig so getrennt werden konnte, daß ein zum automatischen Anspinnen geeignetes Faserbandstück im Preßfinger 2 vorhanden war.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun das Trennen von Vorgarn 8 zwischen dem Preßfinger 2 und der bewickelten Vorgarnspule 3 an einem Flyer, bei dem die Antriebe von Streckwerk 5, Spule 3, Flügel 1 und Spulenwagen 4 dezentral sind, durch gezielte Steuerung der Bewegungen der Einzelantriebe.
Entsprechend der Erfindung wird nach dem Aufwinden der eingestellten Vorgarnlänge auf die Spule 3 aus dem laufenden Spinnprozeß heraus der Spulenwagen 4 so weit nach unten gefahren, bis sich der Preßfinger 2 im Bereich des oberen Bewicklungshubes befindet. Außerhalb des Bewicklungshubes, also am oberen Kegelende der Spule 3, wird die Hülse mit einer vorbestimmten Länge Vorgarn als Materialreserve umwunden. Während der Preßfinger zur Spule 3 in unveränderter Lage verbleibt, werden die Spule 3 und der Flügel 1 mit der gleichen Geschwindigkeit beaufschlagt, was zur Folge hat, daß das Vorgarn 6 mit einer erhöhten Drehung versehen und so zusätzlich verfestigt wird, ohne daß Material aufgewunden wird. Diese Verfestigung betrifft den Luntenabschnitt zwischen den Streckwerksausgangswalzen 5 und dem Preßfinger 2, der sich unmittelbar am oberen Spulenkegel befindet. Damit sich das Vorgarn 6 durch die erhöhten Drehungen nicht verkürzt und erhöhte Zugspannungen im Vorgarn 6 vermieden werden, wird gerade so viel Vorgarn 6 aus dem Streckwerk 5 geliefert wie zu dieser zusätzlichen Verdrallung benötigt wird. Jetzt werden Spule 3, Flügel 4 und Streckwerk 5 stillgesetzt. Nach diesen Vorgängen wird die Spule 3 bei angehaltenem Flügel 4 rückwärtsgedreht, was mit einer gleichzeitigen Aufwärtsbewegung des Spulenwagens 4 geschwindigkeitsgesteuert wird. In folge dieser aufeinander abgestimmten Bewegungen wird das von der Hülse als Materialreserve aufgewundene Vorgarn abgewunden und straff über den oberen Spulenkegel geführt. Das straffe Anliegen der abgewundenen Vorgarnlunte 8 auf dem Spulenkegel und der Spulenkante 10 und die Rückwärtsdrehung der Spule 3 bewirken, daß dem Vorgarn in dem Bereich zwischen dem oberen Spulenkegel und dem Preßfinger 2 ein Falschdrall verliehen wird. Als Klemmstelle oder Drehstelle zum Erreichen eines Falschdralles 9 dient die Spulenkante 10. Durch den beschriebenen Bewegungsablauf der Spule 3 und des Wagens 4 erhält das Vorgarn, das sich oberhalb der Spulenkegelkante 10 befindet, einen Falschdrall 9 in Drehrichtung der echten Drehung 11, indem das Garn an der Spulenkegelkante 10 in die Richtung der echten Drehung 11 gedreht wird. Dadurch erhält dieser Garnabschnitt eine weitere Verfestigung. Das unterhalb der Spulenkegelkante 10, des Klemmpunktes bzw. der Drehstelle, vorhandene Vorgarn 8 erhält dagegen im Bereich zwischen Spulenkegelkante 10 und Preßfingerausgang 2 einen Falschdrall 9 der der Drehrichtung der echten Drehung 11 entgegenwirkt. Dieser Falschdrall 9 unterhalb der Spulenkegelkante 10 ist so stark, daß die dem Vorgarn verliehene echte Drehung 11 aufgelöst wird und die im Faserverband enthaltenen Einzelfasern in einer Fließrichtung liegen.
Befindet sich der Preßfinger 2 etwa in Spulenmitte, stoppen der Spulenantrieb und somit die weitere Faserbandlieferung der Materialreserve. Aufgrund der weiteren Aufwärtsbewegung, des Spulenwagens 4 wird auf den vorzugsweise drehungsfreien Faserverband eine Zugspannung ausgeübt. Diese Zugspannung hat zur Folge, daß das Vorgarn 8 durch Auseinanderziehen des Faserverbandes, in dem die Einzelfasern vorzugsweise etwa parallel liegen, an der gewünschten stelle getrennt wird, nämlich zwischen Spulenkegelkante 10 und Preßfingerausgang. Die Trennung erfolgt in jedem Fall an dieser Stelle, da hier der innere Zusammenhalt der Einzelfasern, die in etwa der gleichen Fließrichtung liegen, am geringsten ist.
Die vollständige Auflösung der echten Drehung ist allerdings nicht Bedingung um die Faserbandtrennung erfolgreich durchzuführen. Genau so ist es möglich, den Falschdrall 9 so zu wählen, daß die echte Drehung 11 im Faserband nicht vollständig herausgenommen wird. Aufgrund der zusätzlichen Verfestigung im Faserband oberhalb der Spulenkegelkante 10 und des im Flügel 1 und dem Preßfinger 2 vorhandenen und mit höherer Drehung behafteten Vorgarns, ist genügend Rückhaltekraft im Vorgarn vorhanden, um das Vorgarn bei der Relativbewegung der Spule 3 und des Wagens 4 zu trennen.
Danach wird die Spule 3, kurz bevor der Preßfinger 2 den unteren Spulenkegel erreicht, in Vorwärtsdrehrichtung gedreht. Dies führt dazu, daß sich der zum Abreißen benötigte Weg günstig verlängert. Jedoch ist diese Bewegung nicht zum Trennen nötig, hat aber bei besonders großen Faserstapellängen besonders günstige Auswirkungen. Ein weiterer Vorteil der Vorwärtsdrehbewegung der Spule 3 besteht darin, daß das abgetrennte und aus dem Preßfinger 2 herausragende Vorgarnende durch geringe Haftung der Fasern aneinander in Spulendrehrichtung bewegt und somit in Verlängerung des Preßfingerarmes von diesem weg ausgerichtet wird. Beim Herausfahren der Spule aus dem Bewicklungshub wird das genannte Vorgarnende nach unten bewegt und somit ein Fallen über den Preßfinger hinweg oder ein ungünstiges Verwickeln an bzw. um den Preßfinger 2 vermieden. Somit ist am Preßfinger 2 ein zum automatischen Anspinnen geeignetes Vorgarnende in der erforderlichen Länge und Lage vorhanden.
Das nach dem Trennvorgang auf der Spule 3 verbleibende Vorgarnende bleibt günstig auf der Spule liegen. Dadurch, daß zum Trennen der obere Spulenkegel umwunden wurde und das Trennen in etwa der Spulenmitte erfolgt, verbleibt das Vorgarnende auf der Spule. Es hängt kein zu langes Vorgarnende von der Spule 3 ab, wodurch somit ein Herunterreißen von mehreren Lagen Garn, vor allem beim Doffen verhindert wird.

Claims (1)

  1. Verfahren zum Trennen von Vorgarnlunten vor dem Abziehen voller Spulen an Vorspinnmaschinen, wobei die Spule oberhalb des Bewicklungshubes mit Material umwunden wird und anschließend die zwischen Streckwerksausgang und Preßfinger vorhandene Vorgarnlunte durch erhöhte Drehungen verfestigt wird, wobei
    • - die Verfestigung der Vorgarnlunte (6) erfolgt, indem die Spule (3) und der Flügel (1) synchron laufend bewegt werden und mit dem Streckwerk (5) nur so viel Material geliefert wird, daß die Vorgarnlunte (6) nicht verkürzt wird,
    • - dann eine Rückwärtsdrehbewegung der Spule (3) und gleichzeitig eine Aufwärtsbewegung des Spulenwagens (4) derart geschwindigkeitsgesteuert durchgeführt werden, daß das von der Hülse infolge der Spulenbewegung abgewundene Material straff über den oberen Spulenkegel geführt und mit einem Falschdrall (9) versehen wird,
    • - die Aufwärtsbewegung des Spulenwagens (4) bei gestoppter oder vorwärtsgedrehter Spule (3) fortgesetzt wird, bis sich der Preßfinger (2) kurz vor dem unteren Spulenkegel befindet und dadurch die Vorgarnlunte durch Abreißen getrennt wird und
    • - daß durch anschließendes oder weiteres Vorwärtsdrehen der Spule (3) das nach dem Trennen aus dem Preßfinger (2) herausragende Ende der Vorgarnlunte aufgrund der Haftwirkung der Fasern in Spulendrehrichtung vom Preßfinger (2) wegbewegt wird.
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