DE19512145A1 - Mineralfaserzusammensetzung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mineralfaserzusam
mensetzung, die biologisch abbaubar ist.
Es sind im Stande der Technik einige Mineralfaserzu
sammensetzungen beschrieben, von denen angegeben wird,
daß sie biologisch abbaubar seien.
Die biologische Abbaubarkeit von Mineralfaserzusammen
setzungen ist insofern von großer Bedeutung, weil ver
schiedene Untersuchungen darauf hinweisen, daß Mine
ralfasern mit sehr kleinen Durchmessern im Bereich von
kleiner 3 µm im Verdacht stehen, kanzerogen zu sein,
biologisch abbaubare Mineralfasern solcher Dimensionen
aber keine Kanzerogenität zeigen.
Die Mineralfaserzusammensetzungen müssen jedoch auch
eine gute Verarbeitbarkeit nach bekannten Verfahren zu
Herstellungen von Mineralwolle mit kleinem Durchmes
ser, insbesondere nach dem Düsenblasverfahren, aufwei
sen. Dies bedeutet insbesondere einen ausreichenden
Verarbeitungsbereich von beispielsweise 80°C und ge
eignete Viskosität der Glasschmelze.
Ferner sind auch die mechanischen und thermischen Ei
genschaften der Mineralfasern bzw. der daraus her
gestellten Produkte von ausschlaggebender Bedeutung.
Mineralfasern werden beispielsweise in großem Umfang
zu Dämmzwecken eingesetzt. Insbesondere für die Ver
wendung im Industriesektor ist eine ausreichende Tem
peraturbeständigkeit der Mineralfasern notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer neuen
Mineralfaserzusammensetzung, die sich durch biologi
sche Abbaubarkeit auszeichnet, die gute Temperatur
beständigkeit aufweist und sich gut verarbeiten läßt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß diese
Aufgabe durch eine Mineralfaserzusammensetzung gelöst
werden kann, die im wesentlichen aus Siliciumdioxid
und Erdalkalioxiden besteht, und ferner als Schmelzbe
schleuniger im wesentlichen Kaliumoxid und zur Erhö
hung der Temperaturbeständigkeit einen merklichen An
teil von Aluminiumoxid enthält.
Es hat sich gezeigt, daß solche Mineralfaserzusammen
setzungen die Kombination der notwendigen Eigenschaf
ten, nämlich biologische Abbaubarkeit, ausreichende
Temperaturbeständigkeit für Dämmobjekte in der Indu
strie sowie gute Verarbeitbarkeit bei der Herstellung
der Mineralwolle als solche und der Produkte erfüllen.
Dies beinhaltet gleichzeitig, daß die obere Entgla
sungstemperatur der Schmelze bei vorzugsweise unter
1320°C liegt. Der mittlere Faserdurchmesser beträgt
vorzugsweise 3 µm oder weniger.
Die erfindungsgemäßen Glasfaserzusammensetzungen wei
sen erhebliche Mengen an Kaliumoxid, jedoch nur gerin
ge Mengen an Natriumoxid auf. Durch die Gegenwart des
Kaliumoxids wird ein deutlicher Anstieg der Glasvisko
sität bewirkt und die Temperaturresistenz um 40-50°C
in Bezug auf natriumhaltige Gläser verbessert.
Gegenstand der Erfindung ist eine Mineralfaserzusam
mensetzung, die biologisch abbaubar ist, die gekenn
zeichnet ist durch folgende Bestandteile in Gewichts
prozent:
SiO₂|45 bis 60 | |
Al₂O₃ | 0 bis 3 |
CaO | 20 bis 40 |
MgO | 3 bis 15 |
Na₂O | 0 bis 2 |
K₂O | 1 bis 10 |
Na₂O + K₂O | 1 bis 12 |
TiO₂ | 0 bis 3 |
Fe₂O₃ | 0 bis 3 |
sonstige | 0 bis 5. |
Die erfindungsgemäßen Mineralfaserzusammensetzungen
sind insbesondere nach dem Düsenblasverfahren gut ver
ziehbar, das heißt man erhält eine feine, perlenarme
Mineralwolle.
Die Mineralwolle erreicht eine hohe Temperatur
beständigkeit von mindestens 740°C und zeigt eine gu
te biologische Abbaubarkeit.
Die erfindungsgemäßen Mineralfaserzusammensetzungen
können vorzugsweise in mit fossilen Brennstoffen, ins
besondere Erdgas, befeuerten Schmelzwannen bei
Schmelztemperaturen von 1350 bis 1450°C geschmolzen
werden. Mit derartigen Schmelzwannen kann eine homoge
ne Schmelze erzeugt werden, was Voraussetzung ist für
gleichbleibende Produktqualität. Die Homogenität der
Glasschmelze erleichtert auch die Reproduzierbarkeit
des Zerfaserungsprozesses und damit der thermischen
und mechanischen Produkteigenschaften. Ferner führt
die gleichbleibende chemische Zusammensetzung der so
erzeugten Mineralwolle zu einer kontrollierbaren bio
logischen Abbaubarkeit.
Insbesondere der Zusatz von Aluminiumoxid erhöht die
Temperaturbeständigkeit der Mineralwolle.
Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Mineral
faserzusammensetzungen folgende Bestandteile in Ge
wichtsprozent auf:
SiO₂|50 bis 58 | |
Al₂O₃ | 0,2 bis 2,5 |
CaO | 25 bis 35 |
MgO | 5 bis 10 |
Na₂O | <1 |
K₂O | 2 bis 8 |
Na₂O + K₂O | 2 bis 8 |
TiO₂ | 0 bis 1 |
Fe₂O₃ | 0 bis 1 |
sonstige | 0 bis 5. |
Besonders bevorzugt sind Mineralfaserzusammensetzungen
mit folgenden Bestandteilen in Gewichtsprozent:
SiO₂|52 bis 57 | |
Al₂O₃ | <2 |
CaO | 28 bis 34 |
MaO | 6 bis 9 |
Na₂O | <1 |
K₂O | 2 bis 6 |
Na₂O + K₂O | 2 bis 6 |
TiO₂ | 0 bis 1 |
Fe₂O₃ | 0 bis 1 |
sonstige | 0 bis 5. |
Zur Beurteilung der biologischen Abbaubarkeit wurde
die Standardgriessprobe der Deutschen Glasgesell
schaft herangezogen. Dies ist eine einfach durch
führbare Methode und gibt ein hinreichendes Maß
für die biologische Abbaubarkeit. Die Methode ist
beschrieben in L. Springer, "Laboratoriumsbuch für
die Glasindustrie", 3. Aufl. 1950, Halle/S: W. Knapp
Verlag.
Das Temperaturverhalten der Mineralfasern wurde mit
der sogenannten "Schwedischen Methode" ermittelt. Bei
dieser Methode wird ein Silitrohrofen mit liegendem,
beidseitig offenem Arbeitsrohr mit einer Länge von 350
mm und einem Innendurchmesser von 27 mm verwendet. Im
Ofenzentrum ist ein keramisches Auflageplättchen mit
30 × 20 × 3 mm zum Aufstellen des Prüfkörpers. Der
Prüfkörper hat Abmessungen von 12 × 12 × 12 mm oder 12
mm ø × 12 mm Höhe. Die Rohdichte beträgt im Normalfall
100 kg/m³. Die Temperatursteigerung beträgt 5 K/min.
Die Ermittlung der Prüfkörperhöhenänderung erfolgt
laufend mit einer Ableseoptik.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen
näher beschrieben.
Es wurde eine Mineralwolle mit folgender Zusammen
setzung in Gewichtsprozent produziert:
SiO₂ | |
55,6 | |
Al₂O₃ | 0,4 |
Fe₂O₃ | 0,5 |
CaO | 30,5 |
MgO | 7,0 |
Na₂O | 0,2 |
K₂O | 5,6. |
Diese Zusammensetzung konnte nach dem Düsenblas
verfahren bei einer Verziehtemperatur zwischen 1340
und 1400°C zu Mineralfasern mit einem mittleren Durch
messer von 2,0 bis 10 µm gut zerfasert werden.
Eine Untersuchung gemäß der Standardgriessprobe der
Deutschen Glasgesellschaft ergab einen Wert von 40
mg/kg und somit einen Wert für hohe biologische
Abbaubarkeit.
Die Ermittlung des Temperaturverhaltens gemäß der
"Schwedischen Methode" ergab eine Temperaturbestän
digkeit bei 5% Höhenminderung von 740°C.
Es wurde eine Mineralwolle mit folgender Zusammen
setzung in Gewichtsprozent produziert:
SiO₂ | |
53,4 | |
Al₂O₃ | 2,0 |
Fe₂O₃ | 0,3 |
CaO | 32,4 |
MgO | 8,2 |
Na₂O | 0,4 |
K₂O | 2,6. |
Diese Zusammensetzung konnte nach dem Düsenblas
verfahren bei einer Verziehtemperatur zwischen 1340
und 1400°C Mineralfasern mit einem mittleren Durch
messer von 2,0 bis 10 µm gut verarbeitet werden.
Eine Untersuchung gemäß der Standardgriessprobe der
Deutschen Glasgesellschaft ergab einen Wert von 48
mg/kg und somit einen Wert für hohe biologische
Abbaubarkeit.
Die Ermittlung des Temperaturverhaltens gemäß der
"Schwedischen Methode" ergab eine Temperaturbestän
digkeit bei 5% Höhenminderung von 750°C.
Claims (3)
1. Mineralfaserzusammensetzung, die biologisch ab
baubar ist, gekennzeichnet durch folgende Be
standteile in Gewichtsprozent:
SiO₂|45 bis 60
Al₂O₃ 0 bis 3
CaO 20 bis 40
MgO 3 bis 15
Na₂O 0 bis 2
K₂O 1 bis 10
Na₂O + K₂O 1 bis 12
TiO₂ 0 bis 3
Fe₂O₃ 0 bis 3
sonstige 0 bis 5.
2. Mineralfaserzusammensetzung nach Anspruch 1, ge
kennzeichnet durch folgende Bestandteile in Ge
wichtsprozent:
SiO₂|50 bis 58
Al₂O₃ 0,2 bis 2,5
CaO 25 bis 35
MgO 5 bis 10
Na₂O <1
K₂O 2 bis 8
Na₂O + K₂O 2 bis 8
TiO₂ 0 bis 1
Fe₂O₃ 0 bis 1
sonstige 0 bis 5.
3. Mineralfaserzusammensetzung nach Anspruch 1 oder
2, gekennzeichnet durch folgende Bestandteile in
Gewichtsprozent:
SiO₂|52 bis 57
Al₂O₃ <2
CaO 28 bis 34
MgO 6 bis 9
Na₂O <1
K₂O 2 bis 6
Na₂O + K₂O 2 bis 6
TiO₂ 0 bis 1
Fe₂O₃ 0 bis 1
sonstige 0 bis 1.
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- 1995-03-31 DE DE1995112145 patent/DE19512145C2/de not_active Revoked
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- 1996-03-19 WO PCT/EP1996/001181 patent/WO1996030314A1/en active Application Filing
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AU5004596A (en) | 1996-10-16 |
WO1996030314A1 (en) | 1996-10-03 |
DE19512145C2 (de) | 1997-06-05 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |