DE19512018C1 - Schaltungsanordnung für Drehstromkabel - Google Patents
Schaltungsanordnung für DrehstromkabelInfo
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- H02H7/228—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions for distribution gear, e.g. bus-bar systems; for switching devices for covered wires or cables
Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Drehstrom
kabel mit Auskreuzungsbeschaltung nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Das Auskreuzen der Metallmäntel oder -schirme von Hoch- oder
Höchstspannungskabeln geschieht über Auskreuzungsmuffen. Von
dort aus gehen relativ kurze Verbindungskabel zu etwas entfern
teren Verschaltungskästen. Vorzugsweise werden in diesen Ver
schaltungskästen die schaltungstechnischen Maßnahmen vorgenom
men. Ein Bespiel einer Beschaltung findet sich in EP-A 71 435.
In der jüngsten Zeit sind von elektrischen Leitungen erzeugte
Magnetfelder besonders in die öffentliche Diskussion getreten.
Stromleiter erzeugen in ihrer unmittelbaren Umgebung Magnetfel
der, die andere elektrische Leiter (z. B. Fernmeldekabel) oder in
der Nähe vorhandene elektronische Einrichtungen (z. B. Bild
schirmgeräte) beeinflussen können. Solche Störeinflüsse können
durch bestimmte Maßnahmen verringert werden. Dazu gehören
Abschirmungen der beeinflußten Einrichtungen, Einhalten eines
Mindestabstands, Verlegung eines Erdkabels in besonderer Tiefe
oder - im Extremfall - Beschränkung der Last auf dem Kabel.
Solche Maßnahmen sind aufwendig oder führen zu Einschränkungen
des wirtschaftlichen Betriebs des Kabels.
Da sich bei erdverlegten Hochspannungs-Einleiterkabeln das mag
netische Feld nicht durch Abschirmung beseitigen läßt, kann man
jedoch durch die Art der Verlegung eine Verminderung erreichen.
Man verlegt die drei Phasen-Leiter möglichst eng und in gleich
mäßigem Abstand zueinander (in Flach- oder Dreiecksverlegung).
Bei gleicher Belastung der Phasen entsteht eine weitgehende Kom
pensation der von den Einzelkabeln erzeugten Magnetfelder.
Bei Drehstrom-Einleiterkabeln hoher Spannung (über 100 kV) ist
aus Gründen der thermischen Belastbarkeit ein etwas größerer
Abstand der Einzeladern nötig. Wodurch die Kompensationswirkung
geringer wird.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung an
zugeben, womit der in den Kabelschirmen oder -mänteln induzierte
Strom von Drehstromsystemen mit Auskreuzungsbeschaltung derart
gesteuert werden kann, daß sich das Magnetfeld in der Umgebung
des Drehstromsystems verringern läßt.
Die Schaltungsanordnung besteht vornehmlich darin, die Ströme in
den Kabelschirmen oder -mänteln induktiv zu steuern, so daß
deren Magnetfeld zu einer Kompensation des Magnetfelds der Lei
terströme führt, vorzugsweise außerhalb des Erdbodens oberhalb
des Kabelgrabens. Im besonderen liegt mindestens jedem spannungs
begrenzenden Bauelement eine Impedanz parallel. Vorzugsweise
wird diese Beschaltung symmetrisch vorgenommen, d. h. jedem
spannungsbegrenzenden Bauelement wird dieselbe Impedanz parallelgeschaltet.
Vorzugsweise werden die schaltungstechnischen
Maßnahmen in den Verschaltungskästen vorgenommen, in die die von
den Auskreuzungsmuffen kommenden Verbindungskabel geführt sind.
In einer besondere Ausgestaltung werden den spannungs
grenzenden Bauelementen der Kabelschirme oder -mäntel steuerbare Dros
seln parallel geschaltet. Die Impedanzen bestehen aus stromabhän
gigen Induktivitäten oder aus Spulen mit Eisenkern oder aus Spu
len mit motorisch verstellbaren Abgriff. Die Beschaltung mit
Impedanzen wird vorzugsweise für jeden Strompfad identisch vor
genommen.
Die Drosseln können abhängig vom Betriebsstrom des Drehstrom
systems gesteuert werden, so daß sich besonders bei Betriebs
zuständen mit hohen Lasten eine Verringerung des magnetischen
Umfeldes erzielen läßt. Man kann auch so vorgehen, daß erst
oberhalb bestimmter Lastströme die Magnetfeldkompensation akti
viert wird, so daß die Zusatzbeschaltung in der Regel über den
größten Teil der Betriebszeit abgeschaltet bleibt.
Den Impedanzen kann ein Schalter in Reihe zugeordnet sein, der
abhängig vom Leiterstrom schließbar ist, oder es ist jeder Impe
danz ein Kurzschlußpfad zugeordnet, der abhängig vom Leiterstrom
schließbar ist. Die Impedanzen werden hinzugeschaltet, entweder
durch Schließen ihres zugeordneten Schalters oder durch Öffnen
des Kurzschlußpfads.
Die Steuerung der stromabhängigen Induktivitäten erfolgt über
elektromagnetische oder elektrooptische Sensoren für die Last
auf dem Drehstromsystem.
Die Dimensionen der Drosseln werden nach den zu erwartenden
Lasten ausgelegt. Man muß davon ausgehen, daß Leistungen bis zu
etwa 10 kVA von den Drosseln getragen werden müssen.
Als besonderer Vorteil der Schaltungsanordnung wird angespro
chen, daß die bei Strom- oder Spannungsstößen verursachten Wan
derwellen mit Überspannungen keine besondere Gefährdung der
Schaltung darstellen, weil die Drosseln beim Auftreffen der
Wanderwellen zunächst kapazitiv wirken.
Betrachtet man als typischen Fall ein Einleiterkabel für 110 kV,
so hat dieses Kabel folgende Dimensionierung. Es hat einen Kup
ferleiterquerschnitt von 1600 mm² (Millikenleiter), es ist VPE-
isoliert (18 mm) und hat einen Aluminium-Wellmantel mit einer
Wanddicke von 3,2 mm. Mit dem darüberliegenden Korrosionsschutz
entsteht ein Außendurchmesser von 120 mm. Es kann sich notwendig
erweisen - insbesondere bei Höchstspannung, daß der Querschnitt
des Mantels eines solchen Kabels vergrößert werden muß, um den
Widerstand für die induzierten Ströme zu verringern. Die Ver
größerung des Metallmantelquerschnitts ist nicht angezeigt, da
sich dadurch die Wirbelstromverluste vergrößern. Es wird daher
in weiterer Ausgestaltung ein weiterer Kabelschirm (Koaxialschirm) vorge
sehen, der als Gewebe oder Wicklung koaxial zum Metallmantel
liegt. Der zusätzliche Kupferquerschnitt kann bis zu 2000 mm²
betragen. Der zusätzliche Schirm wird ebenfalls in die Auskreuz
beschaltung einbezogen, so daß er elektrisch zum Metallmantel
parallel liegt. Diese Maßnahme wird vorzugsweise für jedes Kabel
des Kabelsystems vorgenommen.
Mit den angegebenen Maßnahmen können höhere Lasten gefahren
werden und/oder geringere Verlegetiefen benutzt werden. Weiter
hin zeigt sich, daß auf eine Vergrößerung des Verlegeachsabstan
des verzichtet werden kann.
In der einzigen Figur ist ein Drehstromkabelsystem mit Auskreuz
beschaltung 10 (Cross-Bonding) dargestellt. Die Kabel 1′ können
eben oder im Dreieck verlegt sein. Nach jedem dritten Kabelab
schnitt sind die Kabelmäntel 1 fest miteinander verbunden und
geerdet. In den dazwischenliegenden Abschnitten befinden sich
die Kreuzverbindungen mit Auskreuzungsmuffen und mit spannungsbegrenzenden
Bauelementen 11, generell in der Form von spannungsabhängigen
nichtlinearen Widerständen. Den Widerständen 11 sind
Impedanzen 21 parallel geschaltet. Die Crossbonding-Beschaltung
befindet sich in Verschaltungskästen 10. Diese Verschaltungs
kästen können auch die zusätzlich vorgesehene Schaltungsanord
nung 20 aufnehmen. Den Impedanzen können Kurzschlußpfade 23 mit
einem Schalter 24 zugeordnet sein. Weiterhin ist dargestellt,
daß den Impedanzen ein Schalter 22 in Reihe gelegt ist (in der
Figur nicht alle gezeichnet). Die Kurzschlußpfade 23 oder die
Schalter 22 können automatisch betätigt werden, wobei das Betä
tigungssignal über eine Lastüberwachung (in der Schaltwarte)
geliefert wird.
Claims (10)
1. Schaltungsanordnung für ein Hochspannungsdrehstromkabel
bestehend aus Einleiterkabeln, deren Mäntel oder Schirme an min
destens einer Stelle ihrer Länge geerdet und an mindestens einer
weiteren Stelle ihrer Länge untereinander verbunden und über
spannungsbegrenzende Bauelemente (11) geerdet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß den spannungsbegrenzenden Bauelementen (11)
Impedanzen (21) parallel geschaltet werden.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß den spannungsbegrenzenden Bauelementen (11) jeweils dieselbe
Impedanz (21) parallelgeschaltet ist.
3. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß den Impedanzen (21) ein Schalter (22)
in Reihe zugeordnet ist, der abhängig vom Leiterstrom schließbar
ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß jeder Impedanz (21) ein Kurzschlußpfad
(23) zugeordnet ist, der abhängig vom Leiterstrom schließbar
ist.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß erst bei Überschreiten eines bestimm
ten Leiterstroms die Impedanzen (21) hinzugeschaltet werden.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impedanzen (21) aus stromabhän
gigen Induktivitäten bestehen.
7. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impedanzen (21) aus Spulen mit Eisenkern bestehen.
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impedanzen (21) aus Spulen mit motorisch verstellbarem
Abgriff bestehen.
9. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung der stromabhängigen Induktivi
täten (21) über Sensoren für die Last auf dem Drehstromsystem
erfolgt.
10. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß über einem ersten Metallmantel (1)
jeden Einleiterkabels (1′) ein weiterer koaxialer Kabelschirm
vorhanden ist und daß beide miteinander parallel geschaltet
sind.
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