DE19509934A1 - Grabegerät, z. B. Bagger, mit Erkennungssystem für bodenfremde Körper - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Grabegerät, z. B. Bagger, mit Erkennungssystem für boden­ fremde Körper, der ein in Löffelnähe angeord­ netes Sensorsystem aufweist, welches die An­ näherung an bodenfremde Gegenstände, z. B. Versorgungsleitungen feststellt und über eine Signaleinrichtung optisch oder akustisch diese Annäherung signalisiert, den Baggerführer warnt und zu einer vorsichtigen Arbeitsweise in diesem Bereich veranlaßt.

Mögliche Anbringungspunkte für das Sensor­ system können sein: Rückseite des Löffels, gegenüber den Baggerzähnen oder Gelenkglie­ der der Kinematik der Löffelbewegung. Diese Teile bewegen sich bei der Aufnahme und För­ derung des Baggergutes an der jeweils freige­ legten Grabensohle vorbei. Der Impuls kann so ausgelöst werden.

Gegenwärtig werden Baggerarbeiten in Kom­ munen erheblich dadurch behindert, daß der unterirdische Bauraum voller Versorgungslei­ tungen ist, die längs und quer verlaufen und bei Unkenntnis der Lage beschädigt werden können und dadurch Versorgungsausfälle mit großen Folgeschäden verursachen. Diese Schäden treten in der täglichen Praxis auch tatsächlich immer wieder auf.

Als großes Problem erweist sich die Tatsache, daß Einmessungspläne für vorhandene Lei­ tungssysteme mit Kreuzungen und Abzweigen unrichtig oder auch überhaupt nicht vorhanden sind und "blind" gearbeitet werden muß. Be­ kannt ist, daß Ortungsgeräte auf induktiver, oder bei an anderer Stelle zuganglicher Leitung auf schwingungstechnischer Basis mit aufge­ lagertem Signal, existieren und angewandt wer­ den. Selektive Verfahren sind dabei möglich, indem auf eine durch Tonfrequenzgenerator aufgegebene Trägerfrequenz eine Niederfre­ quenz aufmoduliert wird.

Bekannt ist auch, daß vornehmlich auf dem Gebiet der Geologie durch verschiedene senso­ rische Verfahren unterirdische Unhomogenitä­ ten festgestellt und sogar teilweise gedeutet werden. Bekannt ist weiterhin, daß hochemp­ findliche Infrarotsensoren existieren, die ein Minimum von Temperaturdifferenzen feststel­ len können.

Die beschriebenen Ortungsgeräte sind alle für den Gebrauch von der Oberfläche aus gedacht und konstruiert. Sie haben den Nachteil, daß das zwischen dem zu erkennenden Gegenstand oder Hohlraum und Ortungsgerät liegende Verfüllmaterial oder Erdreich das Ergebnis ver­ fälscht oder den Impuls so mindert, daß eine Ortung nicht möglich ist.

Dieser Nachteil wird mit steigender Annähe­ rung des Gerätes an den Gegenstand gemindert die Lösung liegt deshalb nahe, die Annäherung an den Gegenstand, der sich mit fortlaufendem Bagger-Arbeitsablauf technologisch ergibt und damit mit jedem Zentimeter Fortschritt die Erkennungsmöglichkeit verbessert, zu nutzen, indem die Sensoren in Löffelnähe geschützt angebracht sind.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich erfindungsge­ mäß dadurch, daß nicht nur ein einzelner Sen­ sor, z. B. der auf induktiver Basis lediglich Metallgegenstände orten kann, sondern ein Sy­ stem verschiedener Sensorwirkprinzipien es ermöglicht darüber hinaus Inhomogenitäten (dichtere Körper oder Hohlräume) sowie für Stromversorgungsleitungen typische elektromagnetische Felder und Temperaturdif­ ferenzen zu erkennen und zu signalisieren.

Ziel der Erfindung ist es, dem Baggerführer die Annäherung an einen Gegenstand zu signalisie­ ren und ihn so gewarnt, in diesem Bereich zu vorsichtiger Arbeitsweise zu veranlassen. Die Beschädigungen von Versorgungsleitungen mit Folgeschäden werden dadurch in erheblichem Maße vermindert, wenn nicht gar ausgeschlos­ sen. Die Grabeleistung mit dem Bagger kann in hohem Umfang gesteigert werden, weil vor­ sichtiges und damit langsames Arbeiten nur in den signalisierten Bereichen notwendig ist.

Claims (5)

1. Grabegerät, z. B. Bagger, mit Erken­ nungssystem für bodenfremde Körper, gekenn­ zeichnet dadurch, daß ein Sensorsystem in unmittelbarer Löffelnähe oder am Löffel selbst angebracht ist, mit welchem bei Annäherung Inhomogenitäten, elektrische Felder, Metall und Temperaturdifferenzen festgestellt und an ein im Baggerfahrerhaus installiertes akustisches oder optisches Signalsystem weitergeleitet wer­ den.

2. Grabegerät, z. B. Bagger, mit Erken­ nungssystem für bodenfremde Körper, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Sensorsystem aus Einzelsensoren besteht, die wahlweise miteinander gekoppelt oder einzeln arbeiten.

3. Grabegerät. z. B. Bagger, mit Erken­ nungssystem für bodenfremde Körper, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Sensorsystem aus Mikrowellen-, Feld-, Indukti­ ons- und hochempfindlichen Wärmesensoren besteht, die bei zunehmender Annäherung auf Inhomogenitäten, Metalle, elektrische und ma­ gnetische Felder sowie Temperaturdifferenzen reagieren, diese über eine Signaleinrichtung si­ gnalisieren und deren Wirkungsrichtung auf die Längsachse des Grabegerats und damit auf die Arbeitsrichtung ausgerichtet ist.

4. Grabegerät, z. B. Bagger, mit Erken­ nungssystem für bodenfremde Körper, nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Signalwirkung der mit dem Sensorsystem ge­ koppelten Signaleinrichtung mit abnehmendem Abstand zum festgestellten Gegenstand steigt.

5. Grabegerät, z. B. Bagger, mit Erken­ nungssystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß das Sensorsystem als relativ emp­ findliche Einheit gegenüber dem rauhen Bag­ gerbetrieb durch geeignete Maßnahmen, z. B. eingearbeitete Mulden oder Abweiser an der Anordnungsstelle so geschützt wird, daß eine Kollision mit dem Baggergut und damit eine Beschädigung mit Sicherheit ausgeschlossen wird.