DE19508786C2 - Verfahren zur Verringerung der organischen Bestandteile von Feststoffsuspensionen - Google Patents

Verfahren zur Verringerung der organischen Bestandteile von Feststoffsuspensionen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung der organischen Bestandteile von Feststoffsuspensionen, insbesondere von Klärschlämmen, bei dem die Feststoffsuspension mit einem sauerstoffhaltigen Gas angereichert, naßoxidiert und nach Abtrennen des festen und des gasförmigen Anteils der flüssige Anteil einer biologischen Behandlungsstufe zugeführt wird.
Bei der heutigen Entsorgung von beispielsweise in kommunalen Kläranlagen anfallenden Klärschlämmen müssen die Reststoffe bei einer Deponierung besondere Kriterien einhalten. Nach der deutschen Vorschrift TA-Siedlungsabfall ist insbesondere ein TOC-Wert (Total Organic Carbon) von unter 3% zu gewährleisten. Es geht folglich bei den Verfahren zur Verringerung der organischen Masse in Schlämmen darum, den Schlamm in eine solche Form zu überführen, daß er für eine Deponierung geeignet ist oder möglichst in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden kann. Neben der thermischen Verbrennung, die eine kostenintensive und aufwendige Abgasbehandlung benötigt eignen sich zur Oxidation der organischen Inhaltsstoffe die sogenannten Naßoxidationsverfahren, die im unterkritischen oder überkritischen Bereich betrieben werden können. Die unterkritische Naßoxidation findet üblicherweise in einem Temperaturbereich von 150°C bis etwa 330°C und in einem Druckbereich von etwa 10 bar bis 220 bar statt, der überkritische Bereich liegt oberhalb von 374°C und 225 bar. In einer folgenden biologischen Verfahrensstufe wird dann üblicherweise mit Hilfe von Bakterien das in der oxidierten Suspension gelöste Ammonium nach Abtrennung der festen und gasförmigen Anteile unter Abgabe von elementarem Stickstoff abgebaut.
Ein solches Verfahren zur Verringerung der organischen Bestandteile von Feststoffsuspensionen ist in der Werbeschrift der Mannesmann Anlagenbau AG "VerTech - ein neues umweltverträgliches und wirtschaftliches Verfahren zur Klärschlammaufbereitung" beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren mit unterkritischer Naßoxidation wird mit Sauerstoff angereicherter Klärschlamm in einem Reaktor unter Druck auf Reaktionstemperatur erwärmt, so daß die im Wasser suspendierten Schlamminhaltsstoffe unter Freisetzung von Wärme mit dem Sauerstoff oxidieren. Nach Abtrennung des flüssigen Anteils wird dieser einer biologischen Prozeßwasserbehandlungsstufe zugeführt, in der im wesentlichen das in der flüssigen Phase gelöste Ammonium und sonstige gelöste, den chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) bestimmenden Stoffe abgebaut werden. Aufgrund der enthaltenen Stofffracht ist eine direkte Einleitung des abgehenden Prozeßwassers in eine Kläranlage nicht immer möglich. Außerdem ist das Volumen des abgehenden Prozeßwassers gemessen an der Einsatzmenge relativ hoch. Zur Verringerung des Volumens und der Stofffracht des abgehenden Flüssigkeitsstroms wird üblicherweise ein Teil zur Dispergierung des dem Reaktor zugeführten Klärschlamms verwendet. Die Rückführung von Prozeßwasser nach der Naßoxidation und der biologischen Behandlung ist allerdings beschränkt, da es dadurch zu einer Aufkonzentration der schwer abbaubaren Stofffrachten im Prozeßwasser kommen kann, wodurch sich die Qualität des abgehenden Prozeßwassers verschlechtert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem die Stofffracht des abgehenden Prozeßwassers unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegt, so daß die Abwasserqualität den Indirekteinleiter­ bedingungen entspricht.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der biologischen Behandlungsstufe eine Filtrationsstufe, insbesondere eine Membrantrennstufe, nachgeschaltet ist.
Vorteilhafterweise erfolgt die Filtration durch mehrere hintereinandergeschaltete Membranfilter, welche eine nahezu vollständige Fest-Flüssig-Trennung der Prozeßwasserinhaltsstoffe gewährleisten.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Verfahrens mit hintereinandergeschalteten Membranfiltern werden die nach Durchlaufen der Naßoxidation und der biologischen Behandlung nur schwer oder nicht abbaubaren Inhaltsstoffe weitgehend aus der wäßrigen Lösung entfernt, so daß das behandelte Prozeßwasser direkt in eine Kläranlage oder einen Vorfluter abgeleitet werden kann. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Stofffracht nach der Filterung mittels Membranfiltern in der Regel unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegt.
Besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Verringerung des Volumenstroms als auch auf den Abbaugrad der Inhaltsstoffe ist eine Rückführung eines Teilstroms des Prozeßwassers nach der biologischen Behandlung.
So wird das behandelte Prozeßwasser nach der biologischen Behandlung, wie bei einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, zur teilweisen Deckung des Wasserbedarfs verwendet, um den dem Verfahren zugeführten Klärschlamm auf einen anlagenspezifischen Feststoffgehalt zu dispergieren, wobei die Dispergierung in einer der Naßoxidationsstufe vorgeschalteten Dispergierungsstufe erfolgt. Dabei kann es allerdings zu einer Aufkonzentration von nur schwer oder nicht abbaubaren Inhaltsstoffen im Prozeßwasser kommen, wodurch sich die Bakterienflora in der biologischen Behandlungsstufe verändert. Überraschenderweise führt die veränderte Bakterienflora bei einer Vielzahl normalerweise nur schwer abbaubarer organischer Inhaltsstoffe doch zum Abbau durch die Mikroorganismen. Mit der teilweisen Rückführung des behandelten Prozeßwassers nach der biologischen Behandlungsstufe wird somit auf vorteilhafte Weise eine Verringerung des abgeführten Prozeßwasservolumens bei gleichzeitiger Verringerung der Stofffracht erzielt.
Um die Aufkonzentration und damit den biologischen Abbau der normalerweise nur schwer abbaubaren Inhaltsstoffe im Prozeßwasser zu verstärken, wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß wenigstens ein Teil des Retentats aus der Filtrationsstufe zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird.
Zur Vermeidung einer unerwünscht hohen Aufkonzentration und zur Steuerung des Aufkonzentrationsprozeßes wird weiter vorgeschlagen, daß ein Teil der aus der Filtrationsstufe abgeführten Flüssigkeit zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird.
Zweckmäßigerweise wird die Naßoxidation in einer ersten und einer zweiten Naßoxidationsstufe durchgeführt, wobei die zweite Naßoxidationsstufe der Filtrationsstufe nachgeschaltet ist und lediglich zur Oxidation oder Umwandlung des Retentats dient.
Die erste Naßoxidationsstufe ist vorteilhafterweise als unterkritische und die zweite als naßchemische oder katalytische Oxidationsstufe ausgebildet. Weiterhin ist es zweckmäßig, in der zweiten Naßoxidationsstufe als Oxidationsmittel H₂O₂ und/oder Ozon zu verwenden. Dadurch wird erreicht, daß praktisch auch die schwer abbaubaren organischen Inhaltsstoffe des Retentats weitgehend abgebaut oder in biologisch abbaubare Stoffe umgewandelt werden, so daß beispielsweise ein direkter Austrag auf eine Deponie möglich ist. Durch eine Rückführung des in der zweiten Oxidationsstufe behandelten Retentats zur biologischen Behandlungsstufe und/oder zur Dispergierungsstufe werden auch die umgewandelten Inhaltsstoffe abgebaut und damit die organischen Anteile des Retentats mit relativ geringem Aufwand weiter reduziert.
Das Oxidieren der Inhaltsstoffe in der unterkritischen ersten Naßoxidationsstufe läßt sich besonders vorteilhaft in einem Tiefschachtreaktor insbesondere bei einer Temperatur im Bereich von 200°C bis 350°C und bei einem Druck im Bereich von 80 bis 180 bar durchführen, wobei alle oberirdischen Verfahrensschritte im Niederdruckbereich erfolgen können. Der Überdruckabbau erfolgt im wesentlichen innerhalb des Tiefschachtreaktors zur Oberfläche hin selbsttätig. Oberirdisch ist daher nur eine Entspannung im Mitteldruckbereich (von etwa 20 bar auf Umgebungsdruck) erforderlich. Hierdurch wird eine kontinuierliche Durchführung des Verfahrens erreicht.
Zur Erwärmung des der ersten Naßoxidation zugeführten Klärschlamms wird vorgeschlagen, diesen durch den heißen, oxidierten Klärschlamm mittels indirektem Wärmeaustausch auf Betriebstemperatur zu bringen.
Um eine Überhitzung in der ersten Naßoxidation zu vermeiden, empfiehlt es sich, überschüssige Wärme durch eine zusätzliche Kühlung aus dieser Prozeßstufe abzuführen. Dadurch lassen sich problemlos Klärschlämme mit unterschiedlichem Heizwert verarbeiten. Es erübrigt sich eine Verdünnung der Suspension auf einen konstanten Heizwert.
Zum Abbau des im Prozeßwasser gelösten Ammoniums wird vorgeschlagen, in der biologischen Behandlungsstufe eine Nitrifikation mit anschließender oder vorgeschalteter Denitrifikation durchzuführen. Zusätzlich kann der biologischen Behandlungsstufe gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine Strippungs- oder Fällungsstufe zur Verringerung der Stickstoffverbindungen vorgeschaltet sein.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Fließschemen des Verfahrens wird die Erfindung nachfolgend am Beispiel einer Klärschlammbehandlung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform mit rückgeführtem Prozeßwasser und Retentat und
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform mit einer zusätzlichen Oxidationsstufe.
Ausgehend von einem Feststoff oder einem Schlamm, insbesondere von einem Klärschlamm, der in kommunalen Kläranlagen anfällt und nach einer Entwässerung angeliefert wird, erfolgt zunächst eine Feststoff- bzw. Schlammkonditionierung. Diese hat die Aufgabe einer Feststoffdispergierung bzw. Schlammredispergierung, wie in Fig. 1 dargestellt, um eine Suspension mit einem anlagenspezifischen Feststoffgehalt zu erzeugen, wie er für einen optimalen Wirkungsgrad der nachfolgenden Oxidationsstufe erforderlich ist. Hierzu wird dem Feststoff bzw. Schlamm Fremdwasser oder vorzugsweise aus dem Verfahren entnommenes Prozeßwasser zugegeben. Des weiteren werden, soweit erforderlich, die Korngrößen des Feststoffs mit Hilfe von Zerkleinerungseinrichtungen (nicht dargestellt) auf 3-5 mm verringert und faserige Inhaltsstoffe zerrissen. Anschließend erfolgt in Rührbehältern die Homogenisierung des Schlamms, um unterschiedliche Schlammzustände auszugleichen. Als letzter Schritt vor der Naßoxidation wird der CSB-Wert im Bereich zwischen 30-45 g/l eingestellt, was z. B. bei Klärschlamm einem Feststoffgehalt von 4-6% entspricht. In Ausnahmefällen kann es auch notwendig sein, Schlämme mit einem zu geringen Feststoffgehalt einzudicken, was mittels einer Zentrifuge geschehen kann.
Der konditionierte Schlamm wird, wie Fig. 1 erkennen läßt, anschließend naßoxidiert. Hierzu wird die zu oxidierende Suspension beispielsweise in einen Tiefschachtreaktor, der z. B. unterkritisch (vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 260°C bis 300°C und bei einem Druck im Bereich von 80 bis 110 bar) betrieben wird, eingeführt und dort durch die in die Gegenrichtung nach oben fließende heiße, bereits oxidierte Schlammsuspension durch indirekten Wärmetausch erwärmt. Der Reaktor ist zu diesem Zweck als Wärmetauscher in Form koaxial ineinander geführter Rohre (Auf- und Abstromrohr) ausgeführt. Auf diese Weise kann eine außerordentlich gute Nutzung der Oxidationswärme sichergestellt werden. In den unter zunehmender Temperatur und zunehmendem hydrostatischen Druck abwärts fließenden Schlamm wird an einer oder mehreren Stellen in unterschiedlicher Tiefe ein sauerstoffhaltiges Gas oder sogar reiner Sauerstoff eingedüst. Der Oxidationsprozeß beginnt bei einer Temperatur von ungefähr 150-180°C, wobei die Temperatur mit zunehmender Tiefe aufgrund der exothermen Reaktion weiter ansteigt. Die Temperatur wird durch ein Kühlsystem im unteren Bereich des Reaktors auf ca. 280°C begrenzt, um ein Sieden des Schlamms zu verhindern. Als wichtigste Reaktionsprodukte entstehen aus den abzubauenden organischen Schlamminhaltsstoffen (Proteine, Lipide, Stärke, Cellulose, o.a.m.) Kohlendioxid und Wasser. Im Gegensatz zur thermischen Verbrennung werden bei der Naßoxidation nicht die typischen Luftschadstoffe Schwefeldioxid und Stickoxide gebildet, so daß keine aufwendige und kostenintensive Abgasbehandlung erforderlich ist.
Die oxidierte Suspension fließt durch ein Rücklaufrohr des Reaktors zur Oberfläche zurück und wird sowohl durch den im Gegenstrom betriebenen Kühlkreislauf als auch den gleichfalls in Gegenrichtung fließenden Schlamm gekühlt. Die den Reaktor mit einer Temperatur von unter 80°C verlassende Suspension besteht aus gasförmigen und festen Anteilen sowie aus Prozeßwasser. Das Gas wird über ein Entgasungssystem abgetrennt und z. B. in einer katalytischen Oxidationsanlage nachbehandelt. In einem Flüssigkeits-Feststoff-Trennsystem werden die Feststoffanteile beispielsweise mit einer Kammerfilterpresse vom Prozeßwasser abgetrennt und ausgeschleust.
Das verbleibende Prozeßwasser enthält die während der Naßoxidation gebildeten niedermolekularen organischen Säuren sowie den aus dem Zelleiweiß gebildeten Ammoniumstickstoff. Die vorhandenen biologisch leicht abbaubaren Kohlenstoffverbindungen stellen die Ausgangsbasis für die Stickstoffentfernung in der nachfolgenden biologischen Behandlungsstufe, wie in Fig. 1 dargestellt, mit Hilfe von Bakterien dar. Das Prozeßwasser wird hierbei mittels Nitrifikation und nachfolgender oder vorgeschalteter Denitrifikation behandelt, wobei elementarer Stickstoff freigesetzt wird.
Zur Reduzierung der Stickstoffverbindungen insbesondere bei hohen Konzentrationen wird eine zusätzliche Strippungs- oder Fällungsstufe (nicht dargestellt) vor die biologische Behandlungsstufe geschaltet.
Anschließend durchläuft das Prozeßwasser eine Filtrationsstufe, in der mehrere Membran- und Nanofilter hintereinandergeschaltet sind. Durch den Trenncharakter dieser Filter bleiben sowohl der überwiegende Teil der im Prozeßwasser nach der biologischen Behandlung noch vorhandenen Inhaltsstoffe als auch die Mikroorganismen am Filtermaterial als Konzentrat oder Retentat hängen. Das Abwasser weist nach der Filterung in der Regel nur noch eine sehr geringe Stoffracht auf, so daß es in direkt in eine Kläranlage oder einen Vorfluter eingeleitet werden kann. Das Retentat, das gemessen an der Menge der eingesetzten Feststoffsuspension nur einen sehr kleinen Volumenanteil ausmacht, wird aus dem System ausgetragen und andernorts weiterbehandelt oder zur Herstellung von Recyclingprodukten verwendet.
Wenngleich weniger bevorzugt, ist es vorgesehen, in besonderen Fällen einen Teilstrom des die biologische Behandlungsstufe verlassenden Flüssigkeitsstroms als Austrag aus dem Verfahren auszuschleusen.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Verfahrens mit nach der biologischen Behandlung zur Dispergierstufe teilweise rückgeführtem Prozeßwasser (Teilstrom A in Fig. 2) und gegebenenfalls Rückführung eines Teils des Retentats (Teilstrom C in Fig. 2), wodurch der Austrag von Prozeßwasser aus dem System deutlich verringert wird, weil der Frischwasserbedarf zur Redispergierung der eingesetzten Feststoffe entsprechend sinkt. Gleichzeitig wird der Anteil organischer Stoffe im Retentat durch die Oxidation biologisch abbaubar und zusätzlich durch die Intensivierung der biologischen Abbauprozesse reduziert. Wie in Fig. 1 kann vorgesehen sein, einen Teil des aus der biologischen Behandlungsstufe kommenden Prozeßwassers (Teilstrom B) und/oder einen Teil des Retentats der Filtrationstufe (Teilstrom D) direkt aus dem Verfahren auszukoppeln.
Als zweckmäßig ist vorgesehen, daß bis zu 60-80% des Flüssigkeitsstroms, der die biologische Behandlungsstufe verläßt, als Teilstrom A oder C rückgeführt werden. Die zweckmäßige Menge hängt insbesondere auch vom Wasserbedarf für die Redispergierung, also vom Feuchtgehalt des angelieferten Schlamms ab.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform mit einer zusätzlichen Oxidationsstufe, in der das Retentat der Filtrationsstufe mit chemischen Oxidationsmitteln behandelt wird. Als besonders wirkungsvoll haben sich die Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid H₂O₂ und Ozon O₃ erwiesen, die auch zusammen eingesetzt werden können. Beide Stoffe sind chemisch sehr aggressiv und greifen auch die schwer abbaubaren organischen Bestandteile an, die sich nach der ersten (z. B. unterkritischen) Naßoxidation und der biologischen Behandlungsstufe noch im Retentat befinden. Alternativ kann die Oxidation des Retentats auch katalytisch erfolgen. Neben der Oxidation des überwiegenden Teils der schwer abbaubaren Inhaltsstoffe des Retentats in der zweiten Naßoxidationsstufe wird ein anderer Teil in umweltverträgliche Stoffe oder durch Aufbrechen chemischer Verbindungen in biologisch abbaubare organische Inhaltsstoffe umgewandelt. Ein besonderer Vorteil dieser Behandlung ist es, daß keine zusätzlichen Reststoffe anfallen. Das behandelte Retentat kann nach der zweiten Naßoxidationsstufe ausgetragen werden.
Ein Teil wird jedoch, wie in Fig. 3 dargestellt, zweckmäßigerweise zur Dispergierungsstufe rückgeführt (Teilstrom C in Fig. 3). Das hat erstens den Vorteil, daß sich der organische Anteil im Retentat weiter verringert, da die Umwandlung eines Teils der schwer abbaubaren Inhaltsstoffe in biologisch abbaubare dazu führt, daß bei Rückführung des Retentats diese Stoffe in der ersten Naßoxidation und in der biologischen Behandlungsstufe weiter abgebaut werden. Zweitens kommt es bei Rückführung des Retentats zu einer Aufkonzentration von schwer abbaubaren Inhaltsstoffen in der flüssigen Phase, durch die, wie bereits weiter oben ausgeführt, der biologische Abbau dieser Stoffe intensiviert wird. Alternativ dazu kann das Retentat auch direkt zur biologischen Behandlungsstufe rückgeführt werden (Teilstrom B in Fig. 3).
Um im Einzelfall einer zu hohen Aufkonzentration entgegenwirken zu können, ohne Fremdwasser zu verwenden, ist es außerdem vorgesehen, daß wenigstens ein Teil der aus der Filtrationsstufe abgeführten Flüssigkeit (Teilstrom A in Fig. 3) zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird. Diese Rückführung kann aber auch zur Steuerung des Aufkonzentrationsprozeßes eingesetzt werden, um den biologischen Abbau zu optimieren.

Claims (20)

1. Verfahren zur Verringerung der organischen Bestandteile von Feststoffsuspensionen, bei dem die Feststoffsuspension mit einem sauerstoffhaltigen Gas angereichert, naßoxidiert und nach Abtrennen des festen und des gasförmigen Anteils der flüssige Anteil einer biologischen Behandlungsstufe zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der biologischen Behandlungsstufe eine Filtrationsstufe nachgeschaltet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtrationsstufe eine Membrantrennstufe ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtration in der Filtrationsstufe durch mehrere hintereinandergeschaltete Membranfilter erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Naßoxidationsstufe eine Dispergierungsstufe zur Dispergierung des Feststoffs auf einen anlagenspezifischen Feststoffgehalt der Feststoffsuspension vorgeschaltet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der aus der biologischen Behandlungsstufe abgeführten Flüssigkeit zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des Retentats aus der Filtrationsstufe zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des Retentats aus der Filtrationsstufe zur biologischen Behandlungsstufe rückgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der aus der Filtrationsstufe abgeführten Flüssigkeit zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßoxidation in einer ersten und einer zweiten Naßoxidationsstufe durchgeführt wird, wobei die zweite der Filtrationsstufe zur Oxidation des Retentats nachgeschaltet ist.
10. Verfahren nach nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Naßoxidationsstufe als naßchemische oder katalytische Oxidationsstufe ausgebildet ist.
11. Verfahren nach nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Naßoxidationsstufe als Oxidationsmittel H₂O₂ und/oder Ozon verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des in der zweiten Naßoxidationsstufe behandelten Retentats zur Dispergierungsstufe rückgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil des in der zweiten Naßoxidationsstufe behandelten Retentats zur biologischen Behandlungsstufe rückgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Naßoxidationsstufe als unterkritische Naßoxidation betrieben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßoxidation bei einer Temperatur im Bereich von 200°C bis 350°C und bei einem Druck im Bereich von 80 bis 180 bar betrieben wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die eingangsseitig der ersten Naßoxidationsstufe zugeführte Feststoffsuspension durch die ausgangsseitig abgeführte heiße Feststoffsuspension durch indirekten Wärmeaustausch erwärmt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffsuspension in der ersten Naßoxidationsstufe gekühlt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Naßoxidationsstufe in einem Tiefschachtreaktor ausgeführt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die biologische Behandlungsstufe eine Nitrifikationsstufe und eine Denitrifikationsstufe umfaßt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der biologischen Behandlungsstufe eine Strippungs- oder Fällungsstufe zur Verringerung der Stickstoffverbindungen vorgeschaltet ist.
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