DE19507809A1 - Meßverfahren zur Erfassung pulsförmiger Störgrößen - Google Patents
Meßverfahren zur Erfassung pulsförmiger StörgrößenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die sichere Bestimmung der elektro
magnetischen Verträglichkeit (EMV), insbesondere der Stör
festigkeit von digitalen Geräten bzw. Gerätefunktionen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die EMV-
Dimensionierung von digitalen Schaltungen und digital
arbeitenden Geräten; dabei insbesondere bei der Gerätekon
struktion, der EMV-Dimensionierung an den Schnittstellen,
am Layout sowie im logischen Bereich der Geräte.
Auch für eine effektive Forschung auf dem Gebiet der EMV
ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens unver
zichtbar.
Ein Teilgebiet der Störfestigkeit elektronischer Schal
tungen bezieht sich auf die Festigkeit gegen Burst- und
ESD-Impulse. Die Impulsbreiten dieser Störimpulse liegen
im Nanosekundenbereich. Eine meßtechnische Erfassung der
Impulsverteilung in Geräten und auf Leiterkarten ist für
die Entwicklung von elektronischen Geräten erforderlich.
Meßtechnisch Vorgänge im Nanosekundenbereich zu verfolgen,
bereitet Schwierigkeiten. Kritisch wird die Situation in
diesem Fall deshalb, weil die von außen eingespeisten
Störimpulse im Kilovoltbereich liegen. Eine zu große oder
nicht galvanisch getrennte Sonde verändert die elektro
magnetische Umgebung und verfälscht die Meßergebnisse, die
Meßanordnung wirkt auf das Meßobjekt zurück.
Zur Erzeugung des Störimpulses können Burstgeneratoren, ESD-
Generatoren oder natürliche Störquellen benutzt werden.
Nach dem Stand der Technik wird der gesamte Zeitverlauf
der physikalischen Größen des Störimpulses über galvanisch
verbundene Tastköpfe bzw. Sonden erfaßt und ausgewertet
(Oszilloskope, Spektrumanalysatoren). Lichtwellenleiter-
(LWL)-Verbindungen müßten analog übertragende optische
Sender und Empfänger besitzen, die mindestens von 0 . . .
1 GHz arbeitsfähig sind. Das liegt im Grenzgebiet des
technisch realisierbaren und würde hohen Aufwand verur
sachen. Darüberhinaus ist die Messung ohne LWL-Verbindung
nicht rückwirkungsfrei und der technische Aufwand für die
Einrichtung einer rückwirkungsfreien Messung ist zu hoch.
Eine Verbesserung der Situation bringt das in DE 42 24 858
beschriebene Impulsdichteverfahren. Das Verfahren beruht
auf dem Zählen von Störimpulsen die eine dynamische oder
statische Störschwelle überschreiten. Nachteil des Verfah
rens ist, daß herkömmliche Störgeneratoren mit konstanter
Impulsform nicht verwendet werden können.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Erfassung der räum
lichen Verteilung eines Störimpulses in oder in der Umge
bung eines Gerätes, Baugruppe oder Leiterkarte als Strom,
Spannung, elektrisches Feld (E) oder magnetisches Feld (B)
durch spezielle Sonden bzw. Sensoren.
Erreicht werden soll weiterhin eine Vereinfachung des
komplizierten analogen optischen Übertragungsverfahrens.
Für das zur Lösung der Aufgabe eingesetzte Meßverfahren
sollen herkömmliche Störgeneratoren (Burst, ESD) verwend
bar sein. Ein rückwirkungsfreies übertragen zu einer Aus
werteeinheit und Anzeige der Intensität des Störimpulses
an einer Anzeigeeinheit soll gewährleistet werden.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patent
anspruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Der vom Generator in das Gerät, Baugruppe oder Leiterkarte
eingespeiste Störimpuls verteilt sich als Störstrom auf
Konstruktionsteile, Baugruppen und Bauteile. Im und in der
Umgebung des Gerätes, Baugruppe oder Bauteil entsteht eine
räumliche Störimpulsverteilung, die physikalisch aus einer
Strom-, Spannungs-, E- und B-Feldverteilung besteht. Die
physikalischen Größen des Störimpulses haben in ihrer
ersten Phase annähernd den Zeitverlauf eines Exponential
impulses, die wichtigsten Parameter sind Amplitude, An
stiegszeit und Impulsbreite. Mit speziellen Sonden oder
Sensoren können ortsabhängig die physikalischen Größen des
Störimpulses erfaßt werden. Das geschieht z. B. durch Ab
greifen einer Spannungsdifferenz oder eines Teilstromes,
durch Erfassen des elektrischen Feldes E oder magnetischen
Feldes B.
Der Generator erzeugt Impulse konstanter Amplitude und
Impulsform. Im Gerät wird der Impuls durch seine räumliche
Verteilung abgeschwächt, seine Amplitude verringert sich.
Der Sensor oder die Sonde besitzt in der ersten Ausfüh
rungsform einen digitalen Eingang für eine der genannten
physikalischen Größen. Der Eingang hat eine statische und
für kleine Impulsbreiten dynamische Schaltschwelle. Die
Exponentialimpulse überschreiten, je nach dem auf welche
Amplitude sie im Meßort abgeschwächt wurden, für eine
bestimmte Zeitdauer die Störschwelle. Je höher die Ampli
tude ist, um so größer ist die Zeitdauer der Überschrei
tung. Für diese Zeitdauer gibt der Sensor ein Signal ab.
Die Breite des Signals ist der Amplitude und Impulsbreite
des abgeschwächten Störimpulses proportional.
Das Signal kann von dem Sensor zeitlich proportional
gedehnt werden. Die Dehnung kann von den dynamischen
Eigenschaften des Exponentialimpulses abhängig gemacht
werden, d. h. zusätzlich von der Amplitude.
Das Signal wird von einem optischen Sender in ein Licht
signal gewandelt und in einen Lichtwellenleiter (LWL) für
die Übertragung zu einem optischen Empfänger eingekoppelt.
Der optische Empfänger wandelt das Lichtsignal in ein
elektrisches Signal. Die Impulsbreite des elektrischen
Signals, die der Amplitude und Impulsbreite des Störimpul
ses proportional ist, wird mit einer Anzeigeeinrichtung
angezeigt. Der Meßvorgang und die Anzeige kann für einen
einmaligen Impuls (ESD) durchgeführt oder für eine Kette
von Impulsen zyklisch nachgeführt werden.
Der Anzeige kann eine Verarbeitungs- bzw. Auswertungs
einheit vorgeschaltet sein.
Der Sensor kann in einer anderen Ausführungsform auch
einen analogen Eingang besitzen, und ein analoges Aus
gangssignal erzeugen, dann ist es zur Erzeugung der inten
sitätsproportionalen Signallänge erforderlich, ein Glied
mit einem digitalen Eingang definierter statischer und
dynamischer Schaltschwelle nachzuschalten. Dieses Glied
kann sich im Empfänger oder in der Auswerteeinrichtung
befinden.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Patent
ansprüche verwiesen.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Meßver
fahrens für die Auswertung beliebiger elektrischer,
physikalischer Größen,
Fig. 2 die Handhabung des Meßverfahrens unter Anwendung
einer Magnetfeldsonde,
Fig. 3 ein beispielhafter Störimpuls- und Signalverlauf
zu der Meßanordnung nach Fig. 2.
Nach Fig. 1 wird in eine Leiterkarte (Prüfling) 8 über
Geräteschnittstellen und ein bekanntes Koppelnetzwerk oder
eine Koppelzange 9 aus einem Burstgenerator 1 eine Burst
impulsfolge konstanter Amplitude und Impulsbreite einge
speist. Der Störstrom der Impulse verteilt sich im Gerät
und auch auf der Leiterkarte 8. Der pulsförmige Störstrom
erzeugt ein pulsförmiges Magnetfeld. Die Amplitude des
Magnetfeldes ist ortsabhängig. Das Magnetfeld kann mit
einer Magnetfeldsonde 2 (beispielsweise nach G 93 17
586.8), die eine definierte statische und dynamische
Schaltschwelle 3, s. Fig. 3, besitzt, erfaßt werden.
Je höher die Intensität des Magnetfeldes am Meßort a, b,
s. Fig. 2, ist, um so breiter ist der Impuls, d. h. an der
von der Sonde vorgegebenen Schaltschwelle 3 und um so
breiter ist das von ihm abgegebene (Licht)Signal 4, s.
Fig. 2 oder 3. Um LWL-Systeme mit niedriger Grenzfrequenz
benutzen zu können wird das Signal 4 in der Sonde 2 pro
portional gedehnt. Ein optischer Empfänger 5 wandelt das
Lichtsignal in ein elektrisches Signal. Dieses Signal kann
von einem Oszilloskop 6, 7 zur Anzeige 7 gebracht werden.
Auf dem Bildschirm des Oszilloskops entsteht ein Rechteck
signal (Fig. 2), dessen Impulsbreite proportional der
Intensität des Pulsmagnetfeldes am Meßort ist. Wenn die
Erzeugung der Burstimpulse durch den Generator periodisch
erfolgt, werden bei Variation des Meßortes Intensitätsver
änderungen mit jedem neuen Impuls erfaßt.
Einzelimpulse die z. B. durch einen ESD-Generator 1 erzeugt
werden, können über die Meßkette von einem Speicheroszil
loskop 6, 7 zur Anzeige gebracht werden.
Analog kann die Impulsbreite am Ausgang des optischen
Empfängers von einem Microrechner aufbereitet und auf
einer LCD, oder LED-Anzeige z. B. als Balken oder Zahl
angezeigt werden.
Claims (5)
1. Meßverfahren zur Erfassung pulsförmiger Störgrößen in
oder in der Umgebung von Geräten, Baugruppen oder Leiter
karten als Strom, Spannung, elektrisches Feld (E) oder
magnetisches Feld (B) unter Anwendung des Impulsdichtever
fahrens,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) Störgeneratoren (1) herkömmlicher Bauart Impulse kon stanter Amplitude und Impulsform erzeugen und im unter suchten Gerät/Baugruppe/Leiterkarte (8) der Impuls durch seine räumliche Verteilung abgeschwächt wird, wodurch sich seine Amplitude verringert, und
- b) der Sensor oder die Sonde (2) einen digitalen Eingang für eine der genannten physikalischen Größen besitzt, wobei der Eingang eine statische und für kleine Impuls breiten dynamische Schaltschwelle (3) aufweist, und
- c) die Exponentialimpulse, abhängig davon auf welche Amplitude sie am Meßort abgeschwächt wurden, für eine bestimmte Zeitdauer die Störschwelle und damit Schalt schwelle (3) überschreiten, wobei für diese Zeitdauer der Sensor (2) ein Signal (4) abgibt, dessen Breite der Amplitude und Impulsbreite des abgeschwächten Störimpulses proportional ist.
2. Meßverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Signal (4) vom Sensor (2)
zeitlich proportional gedehnt wird, wobei die Dehnung von
den dynamischen Eigenschaften des Exponentialimpulses,
d. h. zusätzlich von der Amplitude, abhängig gemacht werden
kann.
3. Meßverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Signal (4) von einem opti
schen Sender in ein Lichtsignal gewandelt und in einen
Lichtwellenleiter (LWL) für die Übertragung zu einem opti
schen Empfänger (5) eingekopplet wird, wobei der optische
Empfänger (5) das Lichtsignal in ein elektrisches Signal
wandelt.
4. Meßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsbreite des elektri
schen Signals (4), die der Amplitude und Impulsbreite des
Störimpulses proportional ist, mit einer Anzeigeeinrich
tung (6) angezeigt wird, wobei der Meßvorgang und die
Anzeige für einen einmaligen Impuls (ESD) durchgeführt
oder für eine Kette von Impulsen zyklisch nachgeführt
werden kann.
5. Meßverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (2) einen analogen
Eingang besitzt und ein analoges Ausgangssignal (4) er
zeugt, wobei es zur Erzeugung der intensitätsproportiona
len Signallänge erforderlich ist, ein Glied mit einem
digitalen Eingang definierter statischer und dynamischer
Schaltschwelle (3) nachzuschalten und dieses Glied im
Empfänger (5) oder in der Auswerteeinrichtung (6) ange
ordnet ist.
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DE1995107809 DE19507809C2 (de) | 1995-03-06 | 1995-03-06 | Meßverfahren zur Erfassung pulsförmiger Störgrößen |
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