DE19507308A1 - Scheibenbremse - Google Patents
ScheibenbremseInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16D—COUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
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Description
Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit einem
Druckstück, das sich parallel zur Bremsscheibenebene erstreckt
und das bei Betätigung einer Zuspannvorrichtung unter Verdre
hen eines Zuspannelementes einen Bremsbelag in Richtung der
Achse einer Bremsscheibe gegen die Bremsscheibe drückt, und
mit einer eine drehmomentabhängige Einwegkupplung beinhal
tenden Nachstellvorrichtung zum selbsttätigen verschleißabhän
gigen Einstellen des Lüftspiels zwischen dem Bremsbelag und
der Bremsscheibe.
Eine solche Scheibenbremse ist beispielsweise aus der
DE 43 07 018 A1 und aus der EP 0 531 321 B1 bekannt.
Bei den bekannten Scheibenbremsen handelt es sich um
Gleitsattel-Scheibenbremsen, wobei die drehmomentabhängige
Einwegkupplung am Sattel und mit diesem axial verschieblich
angebracht ist.
Bei Betätigung der genannten Gleitsattel-Scheibenbrem
sen erfolgt eine Verschiebung des Druckstücks mit zugehöriger
Druckschraube gegen den mit dem Druckstück gekoppelten Brems
belag, und über die Reaktionskraft erfolgt eine Sattelver
schiebung in die entgegengesetzte Richtung, wodurch der mit
dem Sattel gekoppelte Bremsbelag gegen die Bremsscheibe ge
drückt wird.
Bei dieser Spreizung vollzieht die am Sattel gehal
terte drehmomentabhängige Einwegkupplung eine axiale Relativ
verschiebung gegenüber demjenigen Teil (hier: die dem Druck
stück zugeordnete Druckschraube), welches mit dem Druckstück
in Richtung Bremsscheibe verschoben und gleichzeitig mittels
der Nachstellvorrichtung im Sinne einer Verlängerung aus dem
Druckstück herausgeschraubt werden soll.
Dieser Effekt tritt auch bei Festsattel-Scheiben
bremsen auf. Zwar bleibt dabei die drehmomentabhängige Ein
wegkupplung stehen und bewegt sich nicht mit dem Sattel. Im
Ergebnis erfolgt aber dennoch eine Relativbewegung zwischen
der drehmomentabhängigen Einwegkupplung und dem Druckstück und
damit der Druckschraube.
Eine Relativverschiebung zwischen der drehmomentabhän
gigen Einwegkupplung und dem Druckstück bzw. der Druckschraube
birgt die Gefahr des Verkantens und Verklemmens in sich.
Die Befestigung der Nachstellung am Sattel ist darüber
hinaus auch dann nachteilig, wenn der Sattel starken Schwin
gungen ausgesetzt ist, wie es beim Befahren von Schlecht
wegstrecken der Fall ist. Es werden nämlich zwischen der Betä
tigung für das Druckstück und damit der Druckschraube einer
seits und der Nachstellvorrichtung andererseits unterschiedli
che Bewegungsabläufe erzwungen, die zu einer Verfälschung der
Nachstellgröße führen bzw. das Lüftspiel zu groß oder zu klein
werden lassen. In beiden Fällen ist die Funktion der Bremse
beeinträchtigt.
Schließlich macht eine Befestigung der drehmomentab
hängigen Einwegkupplung an dem Bremssattel die Gesamtkonstruk
tion groß und kompliziert, weshalb die Montage/Demontage auf
wendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schei
benbremse der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
daß ein Verkanten und Verklemmen zuverlässig ausgeschlossen
ist, daß Sattelschwingungen sich nicht nachteilig auf die
Nachstellfunktion auswirken, daß die Bauraumlänge minimiert
ist und daß die Montage/Demontage der Bremse einfach ist.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei der
Scheibenbremse der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
die drehmomentabhängige Einwegkupplung derart mit dem Druck
stück gekoppelt ist, daß sie dessen Bewegungen in Richtung der
Bremsscheibenachse folgt.
Durch die Kopplung der drehmomentabhängigen Einweg
kupplung mit dem Druckstück bezüglich Bewegungen in Richtung
der Bremsscheibenachse bewegen sich die beiden genannten Ele
mente immer miteinander. Relativverschiebungen der genannten
Elemente zueinander finden nicht statt. Dadurch ist ein Ver
kanten und Verklemmen zuverlässig ausgeschlossen.
Die beschriebene Kopplung der drehmomentabhängigen
Einwegkupplung mit dem Druckstück schließt wegen der Relativ
bewegung von Sattel und Druckstück bei Betätigung eine Kopp
lung der drehmomentabhängigen Einwegkupplung mit dem Sattel
aus. Damit können Sattelschwingungen nicht mehr auf die dreh
momentabhängige Einwegkupplung übertragen werden. Diese
Schwingungen können daher auch nicht die Nachstellung beein
flussen.
Die vorgenannte Entkopplung von Sattel und drehmomen
tabhängiger Einwegkupplung ermöglicht es, die drehmomentabhän
gige Einwegkupplung vom Sattel weg und näher an dem Druckstück
anzuordnen. Dadurch wird die Gesamtbauraumlänge verringert.
Schließlich kann die drehmomentabhängige Einwegkupp
lung wegen ihrer Kopplung mit dem Druckstück in einer Bauein
heit mit dem Druckstück ausgeführt werden, was zu einer Ver
einfachung der Montage/Demontage der Bremse führt.
In einer besonders einfachen und funktionsmäßig vor
teilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
drehmomentabhängige Einwegkupplung auf einer Druckhülse sitzt,
die mit einer Druckschraube an der bremsscheibenabgewandten
Seite des Bremsbelages verschraubt und in Richtung der Brems
scheibenachse mit dem Druckstück gekoppelt ist.
Um einem übermäßigen Einschrauben bei der Bremsenrück
stellung und einem etwaig dadurch hervorgerufenen Verklemmen
vorzubeugen, kann eine Einschraubbegrenzung an der Druck
schraube und/oder der Druckhülse vorgesehen sein.
Erfindungsgemäß kann das Druckstück mit einer brems
scheibenzugewandten Fläche unter axialer Vorspannung an einer
bremsscheibenabgewandten Fläche der Druckhülse anliegen. Da
durch werden beide Teile funktionsmäßig in die Nach
stellvorrichtung einbezogen. Zur Vorspannung kann ein Halte
ring dienen.
Besonders platzsparend ist die Gesamtanordnung, wenn
die Druckhülse in einer Durchgangsöffnung des Druckstücks an
geordnet ist.
Bevorzugt weist die Druckhülse an ihrem bremsscheiben
zugewandten Ende einen Radialbund und an ihrem bemsscheibenab
gewandten Ende einen verjüngten Verlängerungsbereich auf.
Bei dem Zuspannelement handelt es sich bevorzugt um
eine Nockenwelle, die sich parallel zur Bremsscheibenebene er
streckt und sich bremsscheibenabgewandt an einem Widerlager
abstützt, wobei das Druckstück auf der bremsscheibenzugewand
ten Seite der Nockenwelle liegt.
Wie beispielsweise in der EP 0 531 321 31 gezeigt,
kann vorgesehen sein, daß sich das Zuspannelement bei Betäti
gung um eine bezüglich der Bremsscheibe feststehende Achse
dreht.
Bevorzugt ist jedoch die Lösung, wie sie in der DE 43
07 019 A1 sowie in der am 25. August 1994 hinterlegten deut
schen Patentanmeldung P 44 30 258.4 gezeigt ist, wonach sich
das Zuspannelement bei Betätigung um eine Achse dreht, die
ihre Lage bezüglich der Bremsscheibe bei fortschreitender Zu
spannung derart verändert, daß die Wirkungslinie der von dem
Zuspannelement auf das Druckstück ausgeübten Kraft ihre Lage
bezüglich der Bremsscheibe nicht verändert.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist das Zuspannelement mit der Nachstellvorrichtung mittels
einer Stift/Nut-Verbindung gekoppelt.
Die Nachstellvorrichtung kann erfindungsgemäß eine An
triebshülse und eine Abtriebshülse aufweisen, die im Bereich
eines Freiraumes des Zuspannelementes auf der Druckhülse ent
lang der Achse der Druckhülse angeordnet sind.
Dabei kann zwischen der Antriebshülse und der Ab
triebshülse ein Axialspiel vorgesehen sein, um unerwünschte
Verstellungen beim Lösen der Bremse zu vermeiden.
Zum Zwecke der schwingungsmäßigen Entkopplung des
Widerlagers von der drehmomentabhängigen Einwegkupplung kann
weiter erfindungsgemäß eine Ausnehmung in dem Widerlager
vorgesehen sein, in die das bremsscheibenabgewandte Ende der
Druckhülse hineinragt.
Die Ausnehmung kann auch eine Durchgangsöffnung sein.
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Nachstellvorrichtung
zurückzustellen, ohne das Widerlager entfernen zu müssen.
Bei der erfindungsgemäßen Scheibenbremse kann es sich
- wie bereits oben ausgeführt - um eine Festsattelscheiben
bremse handeln. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die Scheiben
bremse jedoch eine Gleitsattel-Scheibenbremse ist, und zwar
mit dem Gleitsattel als Widerlager.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei
zeigen:
Fig. 1 einen zur Bremsscheibenebene senkrechten
Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Scheibenbremse und
Fig. 2 ebenfalls einen zur Bremsscheibenebene
senkrechten, jedoch auch zu dem Schnitt
nach Fig. 1 senkrechten Schnitt durch die
Scheibenbremse nach Fig. 1.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Scheibenbremse
handelt es sich um eine Gleitsattel-Scheibenbremse. Sie weist
einen Bremssattel auf, der in üblicher Weise mit seinen bei
den Schenkeln eine Bremsscheibe 2 übergreift. Beidseits der
Bremsscheibe 2 sind Bremsbeläge 3, 4 an Belagträgern in einem
nicht dargestellten Bremsenträger bzw. im Bremssattel ge
führt und abgestütz. Der Bremssattel 1 ist in nicht näher dar
gestellter Weise mit Hilfe von Führungsmitteln quer zur Brems
scheibe 2 verschieblich gelagert. Der Bremssattel 1 weist ein
seitig eine Zuspannvorrichtung 6 zur Betätigung der Bremse
auf.
Die Zuspannvorrichtung 6 besteht im wesentlichen aus
einem Bremshebel 7, der mit einer parallel zur Bremsscheibene
bene angeordneten Zuspannwelle 8 verbunden ist, sowie aus ei
nem im Bremssattel gegen den Bremsbelag 3 verschieblichen
Druckstück 9, das sich innerhalb des Bremssattels parallel zur
Bremsscheibenebene erstreckt.
Die Zuspannwelle 8 stützt sich bremsscheibenabgewandt
(hier rechts) an Stützflächen 10 eines am Bremssattel 1 ange
schraubten Deckels 11 ab und ist bremsscheibenzugewandt (hier
links) durch etwa halbkreiszylindrische Lagerungen 12 vom
Druckstück 9 abgestützt.
An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen,
daß die Erfindung unabhängig von Art und Ausführung der Zu
spannung 6 ist. Bei der in der Zeichnung dargestellten Zu
spannvorrichtung sowie etwa bei Zuspannvorrichtungen nach der
DE 43 07 019 A1 sowie nach der am 25. August 1994 hinterlegten
deutschen Patentanmeldung P 44 30 258.4 gleitet die Drehachse
der Zuspannwelle 8 entlang einer Ebene, die parallel zur
Bremsscheibenebene verläuft. Genauso gut kann die Zuspannvor
richtung 6 aber auch so ausgelegt sein, daß die Zuspannwelle
um eine bezüglich des Bremssattels feststehende Achse drehbar
gelagert ist.
In einer zur Achse der Bremsscheibe 2 parallelen Achse
A-B weist das Druckstück 9 eine Durchgangsöffnung 13 auf, in
der eine Druckhülse 14 gelagert ist. Die Druckhülse 14 ist
bremsscheibenseitig mit einem Radialbund 15 versehen und er
streckt sich koaxial zur Achse A-B entlang eines Freiraumes 16
der Zuspannwelle 8. Bremsscheibenabgewandt ist die Druckhülse
14 mittels eines Halteringes 17 gegenüber dem Druckstück 9
axial vorgespannt gehalten.
In der Druckhülse 14 ist eine in Richtung der Brems
scheibe 2 offene Gewindeöffnung 18 ausgebildet, in die eine
Druckschraube 19 eingeschraubt ist, welche sich ihrerseits
drehfest an dem betätigungsseitigen Bremsbelag 3 bzw. an einem
beliebigen Zwischenteil abstützt. An ihrem bremsscheibenabge
wandten Ende ist die Druckhülse 14 geschlossen und läuft in
einem nachstehend erläuterten Verlängerungsbereich 20 aus.
Eine bremsscheibenzugewandte Fläche 9a des Druckstücks
liegt reibschlüssig an einer bremsscheibenabgewandten Fläche
15a des Radialbundes 15 an. Mithin ist die Druckhülse 14 be
züglich eines Verschiebung in Richtung der Achse A-B mit dem
Druckstück 9 gekoppelt, jedoch bei Überwindung der Haftreibung
zwischen den Flächen 9a und 15a um die Achse A-B gegenüber dem
Druckstück 9 drehbar in dem Druckstück 9 gelagert. Demgegen
über ist die Druckschraube 19 drehfest an den Belagträger 5
befestigt. Bei Drehung der Druckhülse 15 mittels einer weiter
unter näher erläuterten Nachstellvorrichtung wird die Druck
schraube 19 aus der Druckhülse 14 herausgeschraubt.
Annähernd im Bereich des Freiraumes 16 sind die Ele
mente der Nachstellvorrichtung kompakt und raumsparend hinter
einanderliegend angeordnet und mit der Druckhülse 14 und damit
mit dem Druckstück 9 gekoppelt. Die Nachstellvorrichtung weist
insbesondere eine Antriebshülse 21 mit wenigstens einer Axial
nut 22, eine Abtriebshülse 23 mit einem Drehmomentbegrenzungs
bereich 24 gegenüber der Druckhülse 14, eine Einwegkupplung 25
mit der Antriebs- und der Abtriebshülse 21, 23 sowie einen
Mitnahmestift 26 auf, der in der Zuspannwelle 8 befestigt ist
und in die Axialnut 22 der Antriebshülse 21 eingreift. Die
Elemente 21 bis 25 der Nachstellvorrichtung sind mittels einer
Druckfeder 27 gehaltert und vorgespannt, die sich einerseits
auf dem Verlängerungsbereich 20 mittels eines Halterings 28
abstützt, um andererseits über eine Stützscheibe 29 ihre Fe
dervorspannung gegen den Drehmomentbegrenzungsbereich 24 -
hier ein Reibkonus - der Abtriebshülse 23 aufzubringen.
Der Verlängerungsbereich 20 der Druckhülse 14 er
streckt sich in eine Bremssattelöffnung 30 größeren Durchmes
sers wodurch die vorstehend Elemente der Nachstellvorrichtung
vom Bremssattel 1 entkoppelt sind, und weist an seinem freien
Ende ein Profil 31 auf, über das die Bremse mittels geeigneten
Werkzeugs zugestellt oder gelöst werden kann. Die genannte
Entkopplung stellt sicher, daß keine Schwingungen von dem
Bremssattel 1 auf die genannten Elemente der Nachstellvorrich
tung übertragen werden können.
Zwischen einem Boden 32 der Druckhülse 14 und der zu
geordneten Stirnseite 13 der Druckschraube 19 ist eine Ein
schraubbegrenzung 34 vorgesehen - hier als Beispiel in Form
eines Kegels ausgeführt -, wodurch ein übermäßiges Einschrau
ben bei der Bremsenrückstellung zwischen der Druckhülse 14 und
der Druckschraube 19 verhindert wird. Ein leichtgängiger Nach
stellvorgang wäre ansonsten durch das Verklemmen beider Teile
gefährdet.
Die im Bremssattel 1 angeordneten Elemente werden
durch mindestens eine Druckfeder 35 im Bremslösezustand von
der Bremsscheibe 2 weg gegen die Bremssattelrückseite - hier
Deckel 11 - vorgespannt.
Die vorstehend beschriebene Scheibenbremse mit Nach
stellvorrichtung arbeitet wie folgt:
In unbetätigtem Zustand weisen beiden Bremsbeläge 3, 4 ein Lüftspiel zur Bremsscheibe 2 auf. Bei einer Bremsbetäti gung wird der Bremshebel 7 in Richtung D geschwenkt, wodurch die Zuspannwelle 8 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Durch ihre Nockenkontur und ihre beidseitigen Abstützungen 10, 12 an dem Deckel 11 einerseits und dem Druckstück 9 anderer seits wird das Druckstück 9 gegen die Vorspannkraft der Druck feder(n) 35 in Richtung der Bremsscheibe 2 verschoben.
In unbetätigtem Zustand weisen beiden Bremsbeläge 3, 4 ein Lüftspiel zur Bremsscheibe 2 auf. Bei einer Bremsbetäti gung wird der Bremshebel 7 in Richtung D geschwenkt, wodurch die Zuspannwelle 8 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Durch ihre Nockenkontur und ihre beidseitigen Abstützungen 10, 12 an dem Deckel 11 einerseits und dem Druckstück 9 anderer seits wird das Druckstück 9 gegen die Vorspannkraft der Druck feder(n) 35 in Richtung der Bremsscheibe 2 verschoben.
Dabei nimmt das Druckstück 9 die darin gelagerte
Druckhülse 14 über deren Radialbund 15 sowie die in die Druck
hülse 14 eingeschraubte Druckschraube 19 in Richtung der Achse
A-B gegen die Bremsscheibe 2 mit. Beim Bremslösevorgang
schiebt das Druckstück 9 über den Haltering 17 die Druckhülse
14 wieder zurück. Die Druckhülse 14 ist somit bezüglich einer
Axialverschiebung mit dem Druckstück 9 gekoppelt. Wegen der
Anordnung der Nachstellelemente 21, 23, 25, 27 bis 29 auf der
Druckhülse 14 und wegen deren Entkopplung vom Bremssattel 1
(vgl. Öffnung 30), vollziehen diese Elemente jede Axialver
schiebung der Druckhülse 14 in der gleichen Richtung mit. Jeg
licher Kontakt zwischen den genannten Nachstellelementen und
dem Bremssattel 1 ist ausgeschlossen. Es findet keine axiale
Relativverschiebung zwischen den genannten Nachstellelementen
und dem Druckstück statt. Die entsprechenden Nachteile des
Standes der Technik sind daher vermieden. Dies gilt insbeson
dere für ein beim Stand der Technik zu besorgendes Verkanten
oder Verklemmen, was zu einer Fehlfunktion beim Nachstellen
führen kann. Darüber hinaus ist die Übertragung von Sattel
schwingungen auf die vom Bremssattel 1 abgekoppelten oben ge
nannten Nachstellelemente ausgeschlossen.
Bei ihrer Drehung nimmt die Zuspannwelle 8 den darin
befestigten Mitnahmestift 26 mit, der über den Eingriff in die
Axialnut 22 die Antriebshülse 21 verdreht. Diese Drehbewegung
wird über die Einwegkupplung 25 (hier: Schlingfeder) auf die
Abtriebshülse 23 übertragen. Da die Abtriebshülse 23 über die
am Haltering 28 abgestützte Druckfeder 27 mit ihrem konischen
Drehmomentbegrenzungsbereich 24 gegen die Druckhülse 14 ge
drückt wird, erfolgt eine Drehung der Druckhülse 14 um die
Achse A-B. Dabei ist die Druckhülse 14 bezüglich der Drehung
von dem Druckstück 9 entkoppelt. Aufgrund dieser Drehung wird
die nicht drehbar gehalterte Druckschraube 19 aus der Druck
hülse 9 im Sinne einer Abstandsverlängerung herausgeschraubt.
Liegen die Bremsbeläge 3, 4 an der Bremsscheibe 2 an
und erfolgt eine weitere Verdrehung der Zuspannwelle 8 im
Krafthub, so übersteigt die Haftreibung zwischen der Fläche
15a des Radialbundes 15 und der Fläche 9a des Druckstücks 9
bzw. in der Gewindepaarung zwischen Druckhülse 14 und Druck
schraube 19 dasjenige Nachstellmoment, das durch den vorge
spannten Drehmomentbegrenzungsbereich 24 der Abtriebshülse 23
auf die Druckhülse 14 übertragen werden kann. Somit rutscht
die Abtriebshülse 23 gegenüber der Druckhülse 14 durch. Ein
weiteres Herausschrauben der Druckschraube 19 in Richtung
Bremsscheibe 2 erfolgt jetzt nicht mehr.
Beim Bremslösehub werden alle inneliegenden Teile
durch die Druckfeder(n) 35 zurückgeschoben. Dabei vollziehen
der Bremshebel 7 eine Bewegung entgegen dem Pfeil D in Fig. 2
und die Zuspannwelle eine Drehung im Uhrzeigersinn. Der Mit
nahmestift 26 verdreht hierbei die Antriebshülse 21 entgegen
der Nachstellrichtung, wobei über die in dieser Bewegungsrich
tung unwirksame Einwegkupplung 25 alle weiteren Nachstellele
mente von Drehbewegungen ausgenommen werden.
Um nachteilige Rückstellbewegungen während dieser
Rückdrehung der Antriebshülse 21 von der angrenzenden Ab
triebshülse 23 und somit von der Druckhülse 14 abzuhalten, ist
zwischen den beiden Elementen 21, 23 ein geringes Axialspiel
vorhanden. Somit ist eine unerwünschte Drehmitnahme durch
Veränderung eines Reibschlusses zwischen den Anlageflächen der
beiden Hülsen 21, 23 und der Haftreibung zwischen der Fläche
15a des Radialbundes 15 und der Fläche 9a des Druckstücks 9
wirkungsvoll vermieden. Die erforderliche Haftreibung als Hal
temoment wird zwischen dem Druckstück 9 und der Druckhülse 14
mit dem Radialbund 15 durch den diese Elemente axial vorspan
nenden Haltering 17 erzeugt.
Durch diesen Aufbau wird nicht nur die Nachstellfunk
tion sicherer. Vielmehr wird die Bremse auch kompakter. Ferner
wird eine Vereinfachung bei der Bremsenmontage/Demontage er
zielt. Sämtliche Nachstellelemente sind nämlich über das
Druckstück gehalten und mit diesem gekoppelt, wodurch diese
Baugruppe gegenüber ungekoppelten Einzelteilen wesentlich ein
facher in den Bremssattel ein- bzw. ausgebaut werden kann.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen
sowie der Zeichnung offenbarte Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausfüh
rungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 Bremssattel
2 Bremsscheibe
3 Betätigungsseitiger Bremsbelag
4 Felgenseitiger Bremsbelag
5 Belagträger
6 Zuspannvorrichtung
7 Bremshebel
8 Zuspannwelle
9 Druckstück
9a Bremsscheibenzugewandte Fläche des Druckstücks
10 Stützfläche
11 Deckel
12 Lagerung
13 Durchgangsöffnung
14 Druckhülse
15 Radialbund
15a Bremsscheibenabgewandte Fläche des Radialbunds
16 Freiraum
17 Haltering
18 Gewindeöffnung
19 Druckschraube
20 Verlängerungsbereich
21 Antriebshülse
22 Axialnut
23 Abtriebshülse
24 Drehmomentbegrenzungsbereich
25 Einwegkupplung
26 Mitnahmestift
27 Druckfeder
28 Haltering
29 Stützscheibe
30 Bremssattelöffnung
31 Profil
32 Boden der Druckhülse
33 Stirnseite der Druckschraube
34 Einschraubbegrenzung
35 Druckfeder
D Schwenkrichtung
A-B Parallel zur Bremsscheibenachse liegende Achse
2 Bremsscheibe
3 Betätigungsseitiger Bremsbelag
4 Felgenseitiger Bremsbelag
5 Belagträger
6 Zuspannvorrichtung
7 Bremshebel
8 Zuspannwelle
9 Druckstück
9a Bremsscheibenzugewandte Fläche des Druckstücks
10 Stützfläche
11 Deckel
12 Lagerung
13 Durchgangsöffnung
14 Druckhülse
15 Radialbund
15a Bremsscheibenabgewandte Fläche des Radialbunds
16 Freiraum
17 Haltering
18 Gewindeöffnung
19 Druckschraube
20 Verlängerungsbereich
21 Antriebshülse
22 Axialnut
23 Abtriebshülse
24 Drehmomentbegrenzungsbereich
25 Einwegkupplung
26 Mitnahmestift
27 Druckfeder
28 Haltering
29 Stützscheibe
30 Bremssattelöffnung
31 Profil
32 Boden der Druckhülse
33 Stirnseite der Druckschraube
34 Einschraubbegrenzung
35 Druckfeder
D Schwenkrichtung
A-B Parallel zur Bremsscheibenachse liegende Achse
Claims (15)
1. Scheibenbremse mit einem Druckstück (9), das sich par
allel zur Bremsscheibenebene erstreckt und das bei Betätigung
einer Zuspannvorrichtung (6) unter Verdrehen eines Zuspannele
mentes (8) einen Bremsbelag (3) in Richtung (A-B) der Achse
einer Bremsscheibe (2) gegen die Bremsscheibe (2) drückt, und
mit einer eine drehmomentabhängige Einwegkupplung (21, 23, 25,
27, 28, 29) beinhaltenden Nachstellvorrichtung zum selbsttäti
gen verschleißabhängigen Einstellen des Lüftspiels zwischen
dem Bremsbelag (3) und der Bremsscheibe (2), dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehmomentabhängige Einwegkupplung (21, 23,
25, 27, 28, 29) derart mit dem Druckstück (9) gekoppelt ist,
daß sie dessen Bewegungen in Richtung (A-B) der Bremsschei
benachse folgt.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die drehmomentabhängige Einwegkupplung (21, 23, 25,
27, 28, 29) auf einer Druckhülse (14) sitzt, die mit einer
Druckschraube (19) an der bremsscheibenabgewandten Seite des
Bremsbelages (3) verschraubt und in Richtung (A-B) der Brems
scheibenachse mit dem Druckstück (9) gekoppelt ist.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine Einschraubbegrenzung (34) an der Druckschraube (19)
und/oder der Druckhülse (14).
4. Scheibenbremse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Druckstück (9) mit einer bremsscheibenzuge
wandten Fläche (9a) unter axialer Vorspannung an einer
bremsscheibenabgewandten Fläche (15a) der Druckhülse (14) an
liegt.
5. Scheibenbremse nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Druckhülse (14) in einer Durchgangsöff
nung (13) des Druckstücks (9) angeordnet ist.
6. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckhülse (14) an ihrem brems
scheibenzugewandten Ende einen Radialbund (15) und an ihrem
bremsscheibenabgewandten Ende einen verjüngten Verlängerungs
bereich (20) aufweist.
7. Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zuspannelement (8) eine
Nockenwelle ist, die sich parallel zur Bremsscheibenebene er
streckt und sich bremsscheibenabgewandt an einem Widerlager
(1, 11) abstützt, wobei das Druckstück (9) auf der bremsschei
benzugewandten Seite der Nockenwelle liegt.
8. Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, das sich das Zuspannelement (8) bei
Betätigung um eine bezüglich der Bremsscheibe (2) feststehende
Achse dreht.
9. Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das Zuspannelement (8) bei Betätigung
um eine Achse dreht, die ihre Lage bezüglich der Bremsscheibe
(2) bei fortschreitender Zuspannung derart verändert, daß die
Wirkungslinie der von dem Zuspannelement (8) auf das Druck
stück (9) ausgeübten Kraft ihre Lage bezüglich der
Bremsscheibe (2) nicht verändert.
10. Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zuspannelement (8) mit der
Nachstellvorrichtung mittels einer Stift/Nut-Verbindung (26,
22) gekoppelt ist.
11. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 2 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Nachstellvorrichtung eine An
triebshülse (21) und eine Abtriebshülse (23) aufweist, die im
Bereich eines Freiraumes (16) des Zuspannelementes (8) auf der
Druckhülse (14) entlang der Achse der Druckhülse (14) angeord
net sind.
12. Scheibenbremse nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch
ein Axialspiel zwischen der Antriebshülse (21) und der Ab
triebshülse (23).
13. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 7 bis 12, ge
kennzeichnet durch eine Ausnehmung (30) in dem Widerlager (1,
11), in die das bremsscheibenabgewandte Ende (20) der Druck
hülse (14) hineinragt.
14. Scheibenbremse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausnehmung (30) eine Durchgangsöffnung ist.
15. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 7 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß das Widerlager (1, 11) ein Gleit
sattel ist.
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