DE19507301A1 - Verfahren zur Markierung und Identifizierung von Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Markierung und Identifizierung von StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Markierung und Identifi
zierung von Stoffen.
Die Notwendigkeit der Identifizierbarkeit von Stoffen ist vieler
orts gegeben. So wird beispielsweise die Ausbreitung von Grund
wasser dadurch festgestellt, daß dem Grundwasser bestimmte Farb
substanzen zugemischt werden, anhand derer sich die Ausbreitung
feststellen läßt. Eine derartige Beimengung von Farbsubstanzen
ist aber unerwünscht, da der Verbraucher das entsprechend einge
färbte Wasser für verunreinigt hält und nicht mehr abnehmen
will.
Auch bei der Identifizierung von Materialien dahingehend, aus wel
chem Herstellbetrieb sie stammen, wird bereits versucht, diese
anhand von beispielsweise aus dem Fabrikationsprozeß herrühren
den typischen Stoffkombinationen zu erkennen. Dabei werden ver
schiedenste Analysenmethoden angewandt. Hier besteht allerdings
der Nachteil, daß es auch eine Vielzahl von industriell herge
stellten Stoffen gibt, die später nicht mehr eindeutig identifi
zierbar sind. Mit anderen Worten können diese Stoffe hinterher
nicht mehr einem bestimmten Hersteller zugeordnet werden.
Eine Beimengung von Substanzen zur Identifizierung ist in der
Regel deshalb nicht wünschenswert, da hier die chemischen bzw.
physikalischen Eigenschaften der Stoffe verändert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Markierung
und Identifizierung von Stoffen an die Hand zu geben, bei denen
die zu identifizierenden Stoff unzweideutig gekennzeichnet wer
den können, wobei deren chemische und physikalische Eigenschaft
nicht verändert wird und wobei diese Stoffe hinterher sicher wie
der identifizierbar sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren nach den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach werden
bestimmte Stoffe mit Spuren von Markierungselementen versehen,
wobei die Stoffe aus dem im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
angegebenen Matrixelementen bestehen. Die Markierungselemente
bestehen zumindest aus einem Element der im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Gruppe. Eine Probe des entsprechend
markierten Stoffes wird dann zur Identifizierung einer Neutronen
strahlung zur Aktivierung ausgesetzt und die in der aktivierten
Probe enthaltenen Elemente werden anschließend mit einem Detek
tor bestimmt. Diese Meßmethode ist als Neutronenaktivierungsana
lyse (NAA) bereits bekannt.
Die Neutronenaktivierungsanalyse (NAA) beruht auf der Wechselwir
kung von Neutronen mit den Atomkernen einer Probe. Durch Bestrah
lung von Neutronen werden stabile Isotope in radioaktive Isotope
umgewandelt, die mit einer charakteristischen Halbwertzeit zer
fallen. Die beim Zerfall emittierte γ-Strahlung wird beispiels
weise mit einem Germanium-Halbleiterdetektor gemessen. Die Ener
gie der γ-Linien erlaubt die Identifizierung der radioaktiven
Isotope. Die Intensität der γ-Linien läßt auf die Mengen der
ursprünglich vorhandenen Atomkerne schließen.
Die Neutronenaktivierungsanalyse (NAA) ist ein hochempfindliches
Verfahren, das in Einzelfällen Konzentrationen bis 10-16 g/g
nachweisen kann. Diese Empfindlichkeit wird jedoch nur für Pro
ben erreicht, die aus nicht oder nur schlecht aktivierbaren Ele
menten bestehen und keine Spuren an gut aktivierbaren Elementen
besitzen. Diese Eigenschaft macht sich die hier vorliegende Er
findung zunutze, da die Neutronenaktivierungsanalyse zur Analyse
von Reinstmaterialien mit geeigneten Matrixelementen, wie bei
spielsweise Silizium, Siliziumoxid, Quarz, Graphit und Kunst
stoff angewandt wird.
Neben dieser enormen Empfindlichkeit bietet die Neutronenakti
vierungsanalyse (NAA) eine Reihe spezifischer Eigenschaften, die
sich in der Anwendung sehr vorteilhaft auswirken. Hierzu zählt
in erster Linie die Möglichkeit, sehr große Proben ohne weitere
Zerlegung zu analysieren. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
die Neutronen keine elektrische Ladung besitzen und die Probe
nahezu ungehindert durchdringen. Die γ-Strahlung wird zwar
durch das Probenmaterial stärker geschwächt als die Neutronen,
ein empfindlicher Nachweis ist dennoch für Probenvolumina bis zu
einigen Litern möglich. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit ist
andererseits auch die Analyse von sehr kleinen Proben im Mikro
grammbereich möglich.
Da die Neutronenaktivierungsanalyse (NAA) auf einer rein nukle
aren Wechselwirkung beruht, spielt für die Analyse weder der
physikalische noch der chemische Zustand der Proben eine Rolle.
Es können sowohl feste auch als flüssige Proben untersucht wer
den. Die Anwendung wird lediglich durch bestrahlungs- und sicher
heitstechnische Randbedingungen beschränkt. Dies erlaubt nicht
nur eine flexible Handhabung, sondern ermöglicht auch eine beson
ders einfache und zuverlässige Kalibrierung.
Eine wichtige Eigenschaft ist die inhärente Zuverlässigkeit der
Ergebnisse, die die Neutronenaktivierungsanalyse (NAA) als Refe
renzmethode prädestinieren. Durch die Unabhängigkeit von Umge
bung und chemischem Zustand sind die Fehlereinflüsse begrenzt
und gut kontrollierbar. Dies führt zu Ergebnissen, die frei von
systematischen Fehlern sind.
Vorteilhafte Ausbildungen des Hauptanspruchs ergeben sich aus
den sich an diesen anschließenden Unteransprüchen. Demnach wer
den die Markierungselemente in einer Größenordnung von 10-12 bis
10-9 g/g-Matrixmaterial zugemischt. Bei diesen geringen Konzen
trationen der erfindungsgemäß verwendeten Markierungselemente
ist es gewährleistet, daß die chemischen und physikalischen
Eigenschaften des markierten Stoffes nicht beeinflußt sind.
Vorteilhaft ist es, wenn das Markierungselement zu einem vorher
festgelegten Massenanteil bezogen auf die Masse des Matrixmate
rials zugegeben wird. Dabei werden natürlich nur solche Markie
rungselemente zugegeben, die in dem zu kennzeichnenden Stoff auf
grund des Herstellungsprozesses oder von Natur aus nicht vorhan
den sind. Aufgrund dieser bevorzugten Maßnahme läßt sich nicht
nur eine qualitative sondern auch eine quantitative Analyse vor
nehmen. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob der ur
sprünglich entsprechend markierte Stoff zwischenzeitlich mit an
deren Stoffen vermischt oder vermengt wurde. Es läßt sich auch
feststellen, zu welchem Anteil der Stoff mit anderen Stoffen ver
mischt oder vermengt wurde.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, daß mehrere Markierungselemente in einem bestimmten Ver
hältnis zueinander als Markierungssubstanz eingesetzt werden.
Hierbei ergibt sich ein bestimmter Identifizierungsschlüssel,
der Sicherheit davor gewährt, daß eine entsprechende Markierung
beispielsweise von anderen Herstellern nachgeahmt wird. Bei
einem derartigen Markierungsschlüssel, der beispielsweise aus
drei oder mehr Elementen besteht, die in einem vorher festgeleg
ten Mischungsverhältnis zueinander beigemengt werden, ist der
Schutz vor unerwünschten Nachahmern wesentlich erhöht. Zusätz
lich lassen sich durch derartige Markierungsschlüssel bestimmte
Produktionsorte bzw. Produktionszeitpunkte, beispielsweise für
Kunststoffe, Graphitelektroden, Nahrungsmittel, oder aber auch
Verursacherorte bzw. Verursacherzeitpunkte, beispielsweise für
Abwasser, feststellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vorteilhaft
zur Kennzeichnung und Identifizierung von Silizium, Silizium
oxid, Wasser bzw. Abwasser, Öl bzw. Ölprodukten, Kunststoffen,
Graphit oder Nahrungsmitteln verwenden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Markierung und Identifizierung von Stoffen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffe mit Spuren von Markierungselementen versehen werden, wobei die Stoffe im wesentlichen aus einem oder meh reren der folgenden Matrixelemente bestehen: H, Li, Be, B, C, N, 0, F, Mg, Al, Si, Cl, Ti, V, Nb, Rh, Tl, Pb, Bi,und wobei die Markierungselemente zumindest ein Element der folgenden Gruppe enthalten:Na, P, S, Sc, Cr, Mn, Fe, Co, Zn, Ga, As, Se, Br, Rb, Sr, Y, Zr, Mo, Ru, Ag, Cd, In, Sn, Sb, Te, Cs, Ba, La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Tb, Ho, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Os, Ir, Pt, Au, Hg, Th, U,daß eine Probe des markierten Stoffes einer Neutronenstrah lung zur Aktivierung ausgesetzt wird und daß die in der akti vierten Probe enthaltenen Elemente anschließend mit einem Detektor bestimmt werden.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffe mit Spuren von Markierungselementen versehen werden, wobei die Stoffe im wesentlichen aus einem oder meh reren der folgenden Matrixelemente bestehen: H, Li, Be, B, C, N, 0, F, Mg, Al, Si, Cl, Ti, V, Nb, Rh, Tl, Pb, Bi,und wobei die Markierungselemente zumindest ein Element der folgenden Gruppe enthalten:Na, P, S, Sc, Cr, Mn, Fe, Co, Zn, Ga, As, Se, Br, Rb, Sr, Y, Zr, Mo, Ru, Ag, Cd, In, Sn, Sb, Te, Cs, Ba, La, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Tb, Ho, Yb, Lu, Hf, Ta, W, Re, Os, Ir, Pt, Au, Hg, Th, U,daß eine Probe des markierten Stoffes einer Neutronenstrah lung zur Aktivierung ausgesetzt wird und daß die in der akti vierten Probe enthaltenen Elemente anschließend mit einem Detektor bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Markierungselemente in einer Größenordnung von 10-13 bis
10-6 g/g-Matrixmaterial, vorzugsweise 10-12 bis 10-9
g/g-Matrixmaterial, zugemischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Markierungselement zu einem vorher festgelegten Mas
senanteil bezogen auf die Masse des Matrixmaterials zugege
ben wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Markierungselemente in einem bestimmten Ver
hältnis zueinander als Markierungssubstanz eingesetzt wer
den.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeich
net, daß es zur Kennzeichnung und Identifizierung von Sili
zium, Siliziumoxid, Wasser bzw. Abwasser, Öl, Kunststoffen,
Graphit oder Nahrungsmitteln verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995107301 DE19507301A1 (de) | 1995-03-02 | 1995-03-02 | Verfahren zur Markierung und Identifizierung von Stoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995107301 DE19507301A1 (de) | 1995-03-02 | 1995-03-02 | Verfahren zur Markierung und Identifizierung von Stoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19507301A1 true DE19507301A1 (de) | 1996-09-05 |
Family
ID=7755452
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995107301 Ceased DE19507301A1 (de) | 1995-03-02 | 1995-03-02 | Verfahren zur Markierung und Identifizierung von Stoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19507301A1 (de) |
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CN112761623A (zh) * | 2021-01-26 | 2021-05-07 | 四川松云科技有限公司 | 油田测井用标记物选取方法 |
-
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- 1995-03-02 DE DE1995107301 patent/DE19507301A1/de not_active Ceased
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