DE19506939A1 - Antriebsvorrichtung - Google Patents
AntriebsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung,
insbesondere mehrachsiges Laufwerk für Fahrzeuge, mit
bandförmigen Gurten, wobei jedem Gurt eine Antriebs
trommel und mindestens eine Umlenktrommel zugeordnet
ist, um die jeweils ein Gurt, insbesondere ein Elastomer
band, als Zugträger herumgeführt ist, welcher in
reibungsgetriebendem Eingriff mit der Antriebstrommel
ist, wobei die Antriebstrommel Mitnehmer aufweist, die
mit einer entsprechenden Zahnung des Gurtes in Eingriff
ist.
Eine Antriebsvorrichtung vorgenannter Gattung ist aus
der DE 90 06 701 U1 bekannt.
Bei dem dort bekannten Laufwerk ist ein bandförmiger
Zugträger angeordnet, der die Antriebstrommel und die
Umlenktrommel oder die Umlenktrommeln umschlingt und
in Form eines endlosen Elastomerbandes ausgebildet ist.
Hierdurch wird ein Reibschluß erreicht, der im normalen
Betriebszustand die Kraftübertragung zwischen
Antriebstrommel und Gurt sicherstellt. Dabei sind zudem
an der innenliegenden Seite des Gurtes Zähne ausgebildet,
die mit einer Zahnung der Antriebstrommel in
Wirkverbindung stehen. Hierdurch wird erreicht, daß dann,
wenn sich reibungsverminderndes Material zwischen Gurt
und Antriebstrommel festsetzt, ein formschlüssiger Antrieb
bewirkt wird, der durch die Zahnung der Antriebstrommel
und die am Zugträger befestigten Mitnehmer oder Zähne
gewährleistet ist.
Bei solchen Antrieben sind auch seitliche Stützflanken
zur Seitenführung des Gurtes vorgesehen, wobei zudem
Spannvorrichtungen für das Gurtband und/oder die
Antriebstrommel ausgebildet sind. Dies kann auch beim
Gegenstand der vorliegenden Erfindung der Fall sein.
Bei der vorbekannten Antriebsvorrichtung wird es als
nachteilig angesehen, daß bei auftretendem Schlupf
zwischen Gurt und Antriebstrommel ein schlagartiger
Eingriff der den Formschluß erzeugenden Elemente erfolgt,
so daß die Zahnungen und Mitnehmer erheblich
bruchgefährdet sind und einem erheblichen Verschleiß
unterliegen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung
gattungsgemäßer Art zu schaffen, bei der ein weicher
Übergang vom Reibschlußantrieb zum Formschlußantrieb
erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung zwei
alternative Lösungskonzepte vor, wie dies im Anspruch
1 bzw. im nebengeordneten Anspruch 4 bezeichnet ist.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen
angegeben.
Durch die Ausbildung gemäß Anspruch 1 wird erreicht,
daß dann, wenn der Reibschluß nicht mehr gewährleistet
ist und der Gurt auf der Antriebstrommel durchrutscht,
sich die Federn zunehmend vorspannen. Dabei ist mit
zunehmendem Verdrehwinkel des die Zahnung aufweisenden
Ringes relativ zur Antriebstrommel auch eine zunehmende
Federkraft erreicht, so daß die auf die Formschlußelemente
übertragende Kraft zunimmt. Da die Mitnehmer des Ringes
jeweils nur maximal über ein halbe Trommelumdrehung (über
180°) im Eingriff mit der Zahnung des Gurtes stehen,
können sich die Federelemente nach Beendigung des Zahn
eingriffes entspannen. Beim nächsten Trommelumlauf
beginnt, falls nach wie vor Schlupf auftritt, der
gedämpfte Formschlußantrieb erneut.
Bei der nebengeordneten Lösung gemäß Anspruch 4 wird
der formschlüssige Antrieb dadurch erreicht, daß die
Kupplung eingerückt wird und somit der Ring an die
umlaufende Antriebstrommel angekuppelt wird. Das Einrücken
kann automatisch erfolgen, wenn Schlupf zwischen Gurt
und Antriebstrommel auftritt oder aber die Kupplung kann
auch durch eine die Antriebsvorrichtung bedienende Person
eingerückt und ausgerückt werden.
Durch das Einschalten des Formschlußantriebes mittels
Kupplung ist ein weicher Eingriff gewährleistet, was
verschleißmindernd wirkt, wobei zudem sichergestellt
ist, daß im Normalbetrieb ein Freilauf des die Mitnehmer
tragenden Ringes erreicht ist, so daß bei
Reibschlußbetrieb kein Verschleiß der Formschlußelemente
erfolgt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungs
beispielen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines kombinierten
Reib- und Formschlußantriebes mit zahnartigem
Eingriff und nachgiebiger Federkupplung in
Ansicht, teilweise aufgebrochen;
Fig. 2 desgleichen im Schnitt II-II der Fig. 1 gesehen;
Fig. 3 eine Variante in ähnlicher Ansicht wie Fig. 1
gesehen;
Fig. 4 die Variante im Schnitt IV-IV der Fig. 3
gesehen;
Fig. 5 eine weitere Variante in der Ansicht gemäß Fig.
3;
Fig. 6 bis 8 weitere Varianten in gleicher Ansicht.
Gleiche Bestandteile sind in allen Zeichnungsfiguren
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
In den Zeichnungen sind Teile einer Antriebsvorrichtung
gezeigt, die beispielsweise als Antrieb eines mehrachsigen
Laufwerkes für Erdbewegungsfahrzeuge oder
landwirtschaftliche Fahrzeuge geeignet sind. In den
Ausführungsbeispielen ist ein Teil des Fahrzeugrahmens 1
gezeigt, an dem eine Antriebstrommel 3 angeordnet ist,
die über eine Welle oder einen hydrostatischen Antrieb
9 angetrieben wird. Die Antriebstrommel 3 ist von einem
Gurt 2 umschlungen, welcher insbesondere aus Elastomerband
besteht. Der Gurt 2 ist reibschlüssig mit der
Antriebstrommel 3 in Eingriff. An bzw. auf der
Antriebstrommel ist zudem ein Ring 7 gelagert, der
Mitnehmer 5 trägt. An der relativ innenliegenden Seite
des Gurtes 2 ist eine Zahnung 6 ausgebildet, die mit
den Mitnehmern 5 in Eingriff steht. Wie insbesondere
aus der Darstellung gemäß Fig. 2 ersichtlich, ist der
Ring 7 mittels Federelementen 4 relativ zur
Antriebstrommel 3 begrenzt drehbar, und zwar in beide
Richtungen. Auf diese Weise wird erreicht, daß im
Normalbetrieb, also bei reibschlüssigem Eingriff zwischen
Gurt 2 und Antriebstrommel 3 die Zahnung 6 und die
Mitnehmer 5 nahezu lastfrei in Eingriff sind. Bei
Verminderung des Reibschlusses zwischen Trommel 3 und
Gurt 2 wird der Ring 7 relativ zur Trommel 3 entgegen
der Kraft der Federelemente 4 verdreht, wobei mit
zunehmender Verdrehung höhere Federkräfte auftreten und
ein abgefederter Formschlußantrieb zwischen den Mitnehmern
5 des Ringes 7 und der Zahnung 6 des Gurtes erfolgt.
Die Federelemente 4 sind an der Antriebstrommel 3 im
Ausführungsbeispiel stirnseitig befestigt, und zwar an
der Stirnseite, an der auch die Antriebswelle 9
angeflanscht oder sonstwie verbunden ist. Der Ring 7
ist dabei in einer radial innenliegenden Kammer 19 der
Antriebstrommel 3 gelagert. Das Lager ist mit 11
bezeichnet. Die Antriebstrommel 3 weist im Bereich des
Ringes 7 einen Umfangsschlitz auf, durch den die Mitnehmer
5 des Ringes 7 für die Zahnung 6 des Gurtes 2 zugänglich
sind. Die Mitnehmer können auch als Zähne ausgebildet
sein. In der Kammer 19 sind an einer abgesetzten
innenliegenden Ringfläche der Trommel 3 die Federelemente
4 in Form von halbelliptischen oder auch durchgehend
elliptischen Federn mit ihren Enden befestigt. Die
Befestigungsmittel sind Schrauben 20. Die Federelemente
4 weisen jeweils mittig ihrer Längserstreckung ein
Federauge 21 auf, welches jeweils von einem koaxial zur
Trommelachse gerichteten ringfesten Bolzen 8 durchgriffen
ist. Der Bolzen 8 kann den Ring 7 auch mit radialem
Bewegungsspiel durchgreifen, z. B. in radial gerichteten
Langlöchern, so daß sich die Federn im nicht Eingriff
befindlichem Bereich entspannen können. Die Bolzen 8 haben
ebenso wie die Federaugen radialen Abstand vom Umfang
der entsprechenden Fläche 22 der Antriebstrommel 3. Durch
diese Ausbildung ist erreicht, daß bei abnehmendem
Reibschluß zwischen Gurt 2 und Trommel 3 und in Eingriff
befindlicher Zahnung 6 an den Mitnehmern 5 eine
Relativverdrehung des Ringes 7 relativ zur Trommel 3
erfolgt, wobei zunehmend die Federelemente 4 (je nach
Drehrichtung der Trommel) belastet werden und somit einen
federnd nachgiebigen Formschlußeingriff gewährleisten.
Bei den weiteren Ausführungsformen gemäß Fig. 3 bis
8 ist eine im Aufbau ähnliche Ausbildung realisiert,
wobei lediglich die Federelemente 4 und die Bolzen 8
entfallen sind.
An der Antriebswelle 9 liegt eine Leistung an, welche
von der Antriebstrommel 3 auf den Gurt 2 übertragen wird.
Die Übertragung kann reib- oder formschlüssig erfolgen.
Im Normalfall wird die Leistung von der Welle 9 auf die
Trommel 3 und von dort durch Reibung auf den Gurt 2
übertragen. Versagt dieser Mechanismus, z. B. durch
Feuchtigkeit zwischen Gurt 2 und Trommel 3, so kann der
sogenannte Formschlußantrieb zugeschaltet werden. Dies
geschieht mittels eines Hydraulikzylinders 14 der die
Kupplungsbeläge einer Kupplung 12 gegen den ansonsten
freilaufenden Ring 7 drückt. Hierdurch kann sich der
Ring nicht länger relativ zur Trommel 3 drehen. Die
Leistung wird nun von der Trommel 3 auf den Ring 7 und
die Mitnehmer 5 und damit auf die Zahnung 6 des Gurtes
2 übertragen.
Es ist zusätzlich ein Lager 11 vorgesehen, welches mit
dem Rahmen 1 verbunden ist und zur Abstützung der Welle
9 dient. Hierdurch kann der Wellendurchmesser klein
gehalten werden.
Der Ring 7 ist wiederum in einer Umfangsnut der Trommel 3
gelagert (Lager 15) und die Kupplung 12 ist durch eine
in der Nut gehalterte, drehfest mit der Trommel 3
verbundene Kupplungsscheibe gebildet. Diese ist in
eingerückter Stellung gegen eine Seitenfläche des Ringes
7 angepreßt. Gegenüber der der einrückbaren Kupplung
12 abgewandten Seitenfläche des Ringes 7 ist eine weitere
Kupplungsscheibe 12 an der Nutflanke der Trommel 3
fixiert, gegen die die Seitenfläche des Ringes 7 bei
eingerückter Kupplung angepreßt ist und zwar entgegen
der Kraft eines Rückstellelementes 23. Das Rückstell
element 23 kann eine Federscheibe sein. Auch dem
Hydraulikzylinder 14 kann ein Rückstellelement 16
(Rückholfeder oder dergleichen) zugeordnet sein. Der
Arbeitsraum des Hydraulikzylinders ist über axiale und
radiale Kanäle mit einer Ölzufuhr 17 verbunden.
Ein im wesentlichen ähnlicher Aufbau ist in Fig. 5
ersichtlich. Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 6
bis 8 ist der Aufbau wiederum ähnlich. Auch dort wird
die Motorleistung von der Antriebswelle 9 auf die Trommel
3 und dort auf den Gurt 2 übertragen. Solange genügend
hohe Reibwerte zwischen Trommel und Gurt vorhanden sind,
geschieht die Übertragung reibschlüssig. Dabei rotiert
der Ring 7 mit den Mitnehmern 5 frei und es werden keine
Kräfte übertragen. Um diese Rotation zu ermöglichen,
ist der Ring 7 in der Trommel gelagert (Wälzlager 11).
Für den Fall, daß der Gurt 2 auf der Trommel 3
durchrutscht, besteht die Möglichkeit durch Betätigen
der Kupplung 12 den Ring 7 fest mit der Trommel 3 zu
koppeln. Es wird also die Antriebsleistung von der Trommel
3 auf den Ring 7 und die Mitnehmer 5 übertragen und somit
auf die Zähne 6 des Gurtes 2, der damit in
Formschlußeingriff ist. Zur Betätigung der Kupplung 12
wird Hydraulikflüssigkeit durch die Ölzufuhr 17 in den
Hydraulikzylinder 14 gepumpt. Dabei läuft die Ölzufuhr
17 nicht mit um, wohl aber der Stutzen 24. Ebenso läuft
die Trommel 3 um und die gegebenenfalls in der Trommel
angebrachten Ölleitungen in Form von Kanälen oder
dergleichen.
Über die Hydraulikzylinder 14 wird die Kupplung 12 gegen
die Seitenflanke des Ringes 7 gedrückt, so daß der Antrieb
in Eingriff ist und formschlüssig arbeitet. Nach dem
Lösen der Kupplung 12 (durch Reduzierung des Öldruckes)
wird die Kupplung 12 durch den Rückstellmechanismus 16
wieder in seine Ausgangsstellung zurückbewegt, die in
den Zeichnungsfiguren gezeigt ist.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als
erfindungswesentlich angesehen.
Claims (7)
1. Antriebsvorrichtung, insbesondere mehrachsiges Laufwerk
für Fahrzeuge, mit bandförmigen Gurten, wobei jedem
Gurt eine Antriebstrommel und mindestens eine Umlenk
trommel zugeordnet ist, um die jeweils ein Gurt,
insbesondere ein Elastomerband, als Zugträger herum
geführt ist, welcher in reibungsgetriebendem Eingriff
mit der Antriebstrommel ist, wobei die Antriebstrommel
Mitnehmer aufweist, die mit einer entsprechenden
Zahnung des Gurtes in Eingriff ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der Antriebstrommel (3) ein Ring
(7) gelagert ist, der die Mitnehmer (5) trägt und
daß der Ring (7) mittels Federelementen (4) in
Umlaufrichtung begrenzt relativ zur Antriebstrommel
(3) drehbar ist, so daß bei Verminderung des Reib
schlusses zwischen Antriebstrommel (3) und Gurt (2)
ein federnder Formschlußantrieb zwischen den Mitnehmern
(5) des Ringes (7) und der Zahnung (6) des Gurtes
(2) erfolgt.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Federelemente (4) an der Antriebs
trommel (3) befestigt sind und an dem die Mitnehmer
(5) tragenden Ring (7) angreifen.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ring (7) in einer radialen
innenliegenden Kammer (19) der Antriebstrommel (3)
gelagert ist, wobei die Antriebstrommel (3) einen
Umfangsschlitz zum Eingriff der Zahnung (6) des
Gurtes (2) aufweist, hinter dem die Mitnehmer (5)
des Ringes (7) angeordnet sind,
daß in der Kammer (19) an einer abgesetzten innen
liegenden Ringfläche der Trommel (3) die Feder
elemente (4) in Form von etwa halbelliptischen
Federn mit ihren Enden befestigt sind, wobei die
Federn (4) mittig ihrer Erstreckung ein Federauge
(21) aufweisen, welches jeweils von einem koaxial
zur Trommelachse gerichteten ringfesten Bolzen (8)
durchgriffen ist, wobei alternativ der Bolzen (8)
den Ring (7) mit radialem Bewegungsspiel, insbesondere
in radial gerichteten Langlöchern, durchgreift.
4. Antriebsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches
1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Antriebstrommel
(3) ein Ring (7) gelagert ist, der die Mitnehmer (5)
trägt, und daß der freilaufende Ring (7) mittels einer
Kupplung (12) an die Antriebstrommel (3) ankuppelbar
ist.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ring (7) in einer Umfangsnut der
Trommel (3) gelagert ist und die Kupplung (12) durch
eine in der Nut gehalterte, drehfest mit der Trommel
(3) verbundene Kupplungsscheibe gebildet ist, die
in eingerückter Stellung gegen eine Seitenfläche des
Ringes (7) angepreßt ist.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß gegenüber der der Kupplung (12)
abgewandten Seitenfläche des Ringes (7) eine weitere
Kupplungsscheibe (12) an der Nutflanke der Trommel
(3) fixiert ist, gegen die die Seitenfläche des Ringes
(7) bei eingerückter Kupplung (12) angepreßt ist.
7. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplung (12)
und/oder dem Ring (7) eine Rückstellfeder (16, 23)
zugeordnet ist.
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