DE19505725C2 - Motorbremse - Google Patents
MotorbremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Motorbremse für Verbren
nungsmotoren nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1
näher definierten Art.
Eine derartige Motorbremse ist beispielsweise aus dem
DE-GM 17 32 252 bekannt.
Nachteilig an der in der genannten Druckschrift offen
barten Motorbremse ist jedoch, daß diese relativ viel
Bauraum benötigt, was im Gegensatz zu der normalerwei
se angestrebten kompakten Bauweise von Verbrennungsmo
toren steht.
Bei anderen, bekannten Systemen besteht weiterhin der
Nachteil, daß die Bremsleistung nach dem Einschalten
nicht stufenweise ansteigend, sondern gleich in maxi
maler Wirkung zur Verfügung gestellt wird, wodurch un
erwünscht hohe Verzögerungen des Fahrzeuges bis hin
zum Blockieren der Antriebsachse verursacht werden
können.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Motorbremse für Verbrennungsmotoren zur
Verwendung in Kraftfahrzeugen vorzusehen, die kompakt
ist und daher verhältnismäßig wenig Bauraum
beansprucht und bei der die Bremsleistung auf einfache
Weise mehrstufig steuer- oder regelbar einsetzt, so
daß ein damit ausgerüstetes Fahrzeug nicht sofort
maximal verzögert, sondern langsam ansteigend abge
bremst wird und die maximale Verzögerung erst später
erreicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale
gelöst.
Durch das Vorsehen eines verdrehbaren Kopfes mit einer
Berg-Tal-Profilierung auf dem Stößel, wobei die Berg-
Tal-Profilierung in Segmente mit unterschiedlichen Höhenniveaus unterteilt ist, kann auf
einfache Art und Weise die Stellung wenigstens eines
Auslaßventiles derart beeinflußt werden, daß dieses im
normalen Gaswechselbetrieb ohne Kraftstoffeinspritzung
um einen geringen Betrag ständig geöffnet bleibt, so
daß schon während der Verdichtung Gas ausströmt und
somit beim anschließenden Expandieren weniger Arbeit
geleistet wird als dies im Normalbetrieb bei ge
schleppter Brennkraftmaschine ohne Kraftstoffeinsprit
zung der Fall ist, so daß hierdurch eine Motorbremse
realisiert ist.
Der Kopf ist auf einfache Weise mittels einer linear
verschiebbaren Schaltstange, die einen Steuerhebel be
tätigt, der über eine Nut-Feder-Verbindung mit dem
Kopf gekoppelt ist, verdrehbar.
Um maximale Verzögerungswerte zu erreichen, sind zu
sätzlich zu dem verdrehbaren Kopf im Ventiltrieb auf
der Nockenwelle Bremsnocken angebracht, welche im
Fahrbetrieb wirkungslos sind, im Bremsbetrieb bei
entsprechender Verdrehstellung des Kopfes jedoch nach Abschluß des
Verdichtungstaktes gezielt und getaktet öffnend über
laufen werden, so daß nunmehr nach der Verdichtung der
gesamte Zylinderinhalt ausströmt und somit beim an
schließenden Expandieren keinerlei Arbeit mehr gelei
stet wird, wie dies im Normalbetrieb bei geschleppter
Brennkraftmaschine sonst üblicherweise der Fall ist,
wodurch eine verstärkte Bremswirkung realisiert, ist.
Der verdrehbare Kopf des Stößels ist, wie bereits er
wähnt, auf einfache Art und Weise mit einer Schalt
stange ansteuerbar, wobei dadurch, daß die Berg-Tal-
Profilierung unterschiedliche Höhenniveaus aufweist
und in Stufen schaltbar gestaltet ist, auch die Brems
leistung auf einfache Art und Weise ansteigend gesteu
ert bzw. geregelt werden kann, und wobei in einer er
sten Stellung das Auslaßventil zunächst permanent, je
doch in einer zweiten Stellung nach dem oberen Tot
punkt des Kolbens der Verbrennungsmaschine, d. h. nach dem Kompressionstakt, getaktet
geöffnet wird.
Die gesamte Anordnung ist äußerst kompakt aufgebaut
und benötigt daher wenig Bauraum.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und dem nach
folgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebe
nen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit der Erfindung
versehenen Ventiltriebes,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel
eines drehbaren Kopfes eines Stößels,
Fig. 3 eine vergrößerte Seitenansicht des in der Fig.
2 dargestellten verdrehbaren Kopfes des
Stößels,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Teil der Anordnung
nach der Fig. 1, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf den in der Fig. 1 darge
stellten Kipphebel.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist die Seitenansicht eines
Ventiltriebs dargestellt, welcher mit der erfindungs
gemäßen Motorbremse versehen ist.
Eine Nockenwelle 1, welche mit Gaswechselnocken 2, 3
und mit Bremsnocken 22 sowie mit Hilfsnocken 23 verse
hen ist, bewegt einen Rollenstößel 4, welcher die auf
ihn einwirkenden Kräfte an einen spielausgleichenden
Hydraulikstößel 5 überträgt. Mittels einer den Hydrau
likstößel 5 und den Rollenstößel 4 gegen das Motorge
häuse abstützenden Feder 6 wird die Rückstellbewegung
der Stößel 4, 5 eingeleitet und Kraftschluß aller be
wegten Teile auch bei hohen Geschwindigkeiten gewähr
leistet.
Die Feder 6 wird bei einer Aufwärtsbewegung des Rol
lenstößels 4 zusamengedrückt und entspannt sich wie
der, wenn der Rollenstößel 4 der Rotation der Nocken
welle 1 folgend abwärts läuft.
Die linearen Bewegungen des Rollenstößels 4 und des
Hydraulikstößels 5 werden an einen Kipphebel 8 über
tragen, welcher auf bekannte Art und Weise an einem
Drehpunkt 9 gelagert ist, dabei aber auf dem der
Nockenwelle 1 zugewandten Hebelarm einen Rollensatz 19
trägt, während der andere Hebelarm, wie bei Ventil
steuerungen üblich, auf ein Auslaßventil 10 einwirkt.
Beim Öffnen des Auslaßventiles 10 durch den Kipphebel
8, d. h. wenn der Kipphebel 8 um seinen Drehpunkt 9
verschwenkt wird, wird eine Ventilfeder 20 vorge
spannt, welche das Ventil 10 bei einer Bewegung des
Kipphebels 8 in die in der Fig. 1 dargestellte Grund
stellung wieder zurückführt.
Die Ventilfeder 20 kann hinsichtlich der Federkraft
und der Abmessungen gegenüber bekannten Ventilfedern
um den Betrag verringert ausgeführt sein, um den unter
Berücksichtigung des Hebelverhältnisses des Kipphebels
und der bewegten Massen aller am Ventiltrieb beteilig
ten bewegten Teile Federkraft und Abmessungen der Fe
der 6 vergrößerbar sind.
Auf dem dem Kipphebel 8 zugewandten und auf den Rol
lensatz 19 des Kipphebels 8 weisenden Ende des Hydrau
likstößels 5 ist ein verdrehbarer Kopf 11 angeordnet,
welcher konzentrisch zur Längsachse des Hydraulik
stößels 5 angebracht und auf diesem verdrehbar aus
geführt ist.
Der verdrehbare Kopf 11 steht nun seinerseits über
eine Nut-Federverbindung 21 (s. Fig. 4) mit einem als
Verdrehhebel 12 ausgeführten Steuerhebel in Eingriff,
welcher den verdrehbaren Kopf 11 konzentrisch und hül
senartig umgibt und mit Hilfe einer Schaltstange 13 um
die Längsachse des Hydraulikstößels 5 verdreht werden
kann, ohne daß sich die Auf- und Abwärtsbewegungen der
an der Kraftübertragung zum Auslaßventil 10 beteilig
ten Bauteile, insbesondere diejenigen des verdrehbaren
Kopfes 11, auf den Verdrehhebel 12 übertragen.
Die Schaltstange 13 ist im Motorgehäuse linear ver
schiebbar gelagert und kann über eine mechanische, hy
draulische, elektrische oder pneumatische Betätigungs
einrichtung verschoben werden. Ihr Schaltweg ist dabei
so gewählt (s. Fig. 4), daß, ausgehend von der Linear
bewegung der Schaltstange 13, der Verdrehhebel 12 und,
über die Nut-Federverbindung 21, auch der bei Betrieb
der Ventilsteuerung auf- und abgehende verdrehbare
Kopf 11 um einen bestimmten und für die Schaltstellung
der Motorbremse erforderlichen Winkel verdreht werden.
Die Verbindung zwischen Schaltstange 13 und Verdreh
hebel 12 kann über ein Gelenk oder, wie im Ausfüh
rungsbeispiel dargestellt, dadurch erfolgen, daß der
Verdrehhebel 12 in eine Ausnehmung oder Nut in der
Schaltstange hineinragt, wie in der Fig. 4 darge
stellt.
Der Verdrehhebel 12 ist im Motorgehäuse verdrehbar
gelagert und gegen axiales Verschieben durch eine pa
rallel zur Schaltstange 13 verlaufende, als Siche
rungsstange 14 ausgebildete Sicherungseinrichtung ge
sichert, die ihrerseits an mehreren Stellen im Motor
gehäuse gelagert und nicht axial verschiebbar, sondern
ortsfest gesichert ausgeführt ist.
Auf dem bei Brems- und Fahrbetrieb in verschiedenen
Verdrehstellungen verharrenden Verdrehhebel 12 ist
unterhalb der Sicherungsstange 14 im Berührpunkt bei
der Teile ein den Linienkontakt in jeder Verdrehstel
lung aufrechterhaltendes Halbrundprofil 24 angebracht.
Bezugnehmend auf die Fig. 2 und 3 ist eine Draufsicht
und eine Seitenansicht auf den verdrehbaren Kopf 11
dargestellt.
Der verdrehbare Kopf 11 ist auf seiner Oberseite, d. h.
seiner dem Rollensatz 19 des Kipphebels 8 zugewandten
Seite, mit einer geradzahligen Anzahl von sechs Seg
menten 15, 16, 17, 18, 26, 27 versehen, wobei jedes
Segment zu den unmittelbar benachbart liegenden ein
unterschiedliches Höhenniveau aufweist (Fig. 2).
Je zwei einander gegenüberliegende Segmente 15 und 17,
16 und 18 sowie 26 und 27 jedoch weisen stets gleiches
Höhenniveau auf und übertragen in Eingriffstellung mit
dem aus zwei Einzelrollen bestehenden Rollensatz 19
die Bewegungen des Rollenstößels 4 auf den Kipphebel
8, wobei entsprechend dem eingestellten Höhenniveau
der Segmente die Stößelbewegungen bei niedrigerem Ni
veau nur teilweise, bei höherem Niveau jedoch voll
ständig auf den Kipphebel 8 übertragen werden.
Je zwei einander benachbart liegende Segmente weisen
einen die unterschiedlichen Höhenniveaus verbindenden
Übergangsbereich 25 auf, so daß auch bei Kraftschluß
zwischen Rollenstößel 4 und Kipphebel 8 der verdreh
bare Kopf 11 nahezu reibungsfrei unter dem Rollensatz
19 weitergedreht werden kann. Die einzelnen Übergangs
bereiche 25 sind hierbei in Form schiefer Ebenen aus
gebildet. Der für die Drehbewegung des Kopfes 11 er
forderliche Schaltweg der Schaltstange 13 hängt vom
Verdrehwinkel des verdrehbaren Kopfes 11 und der Ver
drehwinkel seinerseits wiederum von der Anzahl der auf
ihm angeordneten Segmente mit unterschiedlichen Höhen
niveaus ab. So verkürzt sich der Schaltweg, wenn mehr
als die im Ausführungsbeispiel dargestellten sechs
Segmente 15, 16, 17, 18, 26, 27 auf dem Umfang des
verdrehbaren Kopfes angeordnet sind, wobei auch die
Länge der Segmente und die Länge des Übergangsberei
ches reduziert werden müssen.
Die Anordnung des für die in jeder Stellung einwand
freie Kraftübertragung vom verdrehbaren Kopf 11 auf
den Kipphebel 8 garantierenden Rollensatzes 19 auf dem
der Nockenwelle 1 zugewandten Hebelarm des Kipphebels
8 zeigt Fig. 5.
Soll die Verbrennungskraftmaschine nun im normalen
Gaswechselbetrieb arbeiten, so wird mittels der
Schaltstange 13 auf dem verdrehbaren Kopf 11 dasjenige
Segmentepaar 15, 17 eingestellt, welches gegenüber dem
benachbarten Segmentepaar 16, 18 das niedrigste Höhen
niveau aufweist. Die Bewegung des Rollenstößels 4 wird
hierdurch nur teilweise auf den Kipphebel 8 übertra
gen, während der durch das niedrigere Niveau der Seg
mente verursachte Leerweg im Ventiltrieb durch den
Längenausgleich des Hydraulikstößels 5 als Ventilspiel
ausgeglichen wird. Die nur teilweise Übertragung der
Bewegung des Rollenstößels auf den Kipphebel 8 bleibt
von diesem Längenausgleich jedoch unberührt. In diesem
Zustand wird das Auslaßventil 10 zu den für den Gas
wechselbetrieb erforderlichen Zeiten geöffnet und ge
schlossen.
Soll die Verbrennungskraftmaschine jedoch im Brems
betrieb arbeiten, so wird durch eine Linearbewegung
der Schaltstange 13 der verdrehbare Kopf 11 um einen
vorbestimmten Winkel verschwenkt, so daß der Rollen
satz 19 des Kipphebels 8 nach Überlaufen der Über
gangsbereiche 25 auf den Segmenten 16, 18 aufliegt.
Weisen letztere gegenüber den Segmenten 15, 17 ein ma
ximales Höhenniveau auf, so wird der Kipphebel 8 aus
seiner Grundstellung bei geschlossenem Auslaßventil 10
stark ausgelenkt und somit ist das Auslaßventil 10 um
einen geringen Betrag dauernd geöffnet, wodurch schon
während des Verdichtungstaktes Gas ausströmt und beim
anschließenden Expansionstakt ohne Kraftstoffeinsprit
zung weniger Gasexpansionsarbeit geleistet wird als im
normalen Schiebebetrieb üblich, wodurch eine mittlere
Motorbremswirkung erzielt wird.
Soll die Bremsleistung noch weiter erhöht werden, so
kann durch eine weitere Linearbewegung der Schalt
stange 13 das auf dem verdrehbaren Kopf gemäß Fig. 2
angeordnete Segmentepaar 26, 27 eingestellt werden,
dessen Höhenniveau zwischen demjenigen der Segmente
15, 17 für Fahrbetrieb und demjenigen der Segmente 16,
18 für mittleren Bremsbetrieb liegt und somit niedri
ger als das Höhenniveau des Segmentepaares 16,18 aus
geführt ist, wobei die Position des Segmentepaares
26, 27 auf dem verdrehbaren Kopf jedoch - der Verdreh
bewegung folgend - erst nach den Segmenten maximalen
Höhenniveaus 16, 18 vom Rollensatz 19 erreicht wird.
Aufgrund dieses nur mittleren Höhenniveaus des Seg
mentepaars 26, 27 wird das Auslaßventil 10, dem Auslaß
nocken 2 auf der Nockenwelle 1 folgend, wie im norma
len Gaswechselbetrieb geöffnet und geschlossen, jedoch
beim Überlaufen des zusätzlich auf der Nockenwelle 1
angeordneten Bremsnockens 22 nunmehr spaltweise geöff
net, wodurch die maximale Bremsleistung einer getakte
ten Motorbremsfunktion erreicht wird, bei der das Aus
laßventil 10 kurz nach Abschluß des Verdichtungstaktes
um einen geringen Betrag geöffnet wird, der verdich
tete Zylinderinhalt schlagartig ausströmt und beim an
schließenden Expansionstakt ohne Kraftstoffeinsprit
zung keine Gasexpansionsarbeit mehr geleistet wird,
wie dies im normalen Schiebebetrieb eines Verbren
nungsmotors sonst üblicherweise der Fall ist.
Ähnlich wie im normalen Gaswechselbetrieb wird die Be
wegung des Rollenstößels 4 hierbei nur teilweise, je
doch durch den Nockenhub des Bremsnockens 22 beein
flußt, auf den Kipphebel 8 übertragen.
In der beschriebenen Schaltstellung für maximale
Bremsleistung wird der Hub des Auslaßventils 10 wei
terhin auch durch den zusätzlich auf der Nockenwelle 1
angeordneten Hilfsnocken 23 beeinflußt. Durch diesen
wird das Auslaßventil 10 nach oder gegen Ende des An
saugtaktes für kurze Zeit um einen geringen Betrag
geöffnet. Steht nun das Abgas, das sich in der Aus
puffleitung und hinter dem Abgasventil 10 befindet,
unter höherem Druck als der Zylinderinhalt nach Ab
schluß des Ansaugtaktes, so strömt es bei kurzzeitiger
Öffnung des Auslaßventils 10 durch den Hilfsnocken 23
teilweise in den Brennraum zurück und vergrößert hier
den der Kolbenbewegung bei der anschließenden Ver
dichtung entgegenwirkenden Gasdruck. Hierdurch kann
die in der zweiten Bremsstellung erzielbare Brems
leistung noch einmal um einen Betrag gesteigert wer
den, wobei sich das Vorsehen einer konventionellen
Bremsklappe im Auspufftrakt zur Aufrechterhaltung
eines höheren Abgasgegendruckes aus den beschriebenen
Gründen bei Verwendung eines Hilfsnockens 23 durchaus
empfiehlt.
In allen drei Schaltstellungen, sowohl der Fahrstel
lung als auch den Bremsstellungen, wird das Auslaß
ventil 10 durch den Gaswechselnocken 2 auf der Nocken
welle in bekannter Weise auf- und abbewegt. Während es
in der Fahrstellung normal sowohl geöffnet als auch
geschlossen wird, verbleibt es in der ersten Brems
stellung in Bereichen, die nicht durch den Hub des
Gaswechselnockens beeinflußt sind, um einen geringen
Betrag dauernd geöffnet, während es in der zweiten
Bremsstellung gegen Ende des Verdichtungstaktes geöff
net, ansonsten aber geschlossen oder durch den Gas
wechselnocken betätigt wird.
Die beschriebene Anordnung hat den großen Vorteil, daß
sowohl die Kraftübertragung in allen Schaltstellungen
im Ventiltrieb als auch die eigentliche Schaltfunktion
der Motorbremse mechanisch und somit unabhängig von
weiteren, die Zuverlässigkeit des Systems beeinflus
senden Bordsystemen wie hydraulische, pneumatische
oder elektrische Schaltungen dargestellt werden kann.
Ist nämlich die Schaltstange 13 über einen Seilzug
oder eine andere, mechanisch wirkende Betätigungsein
richtung manuell vom Fahrerhaus aus betätigbar einge
richtet, so kann hierdurch sichergestellt werden, daß
auch bei Ausfall sämtlicher hydraulischer, pneumati
scher oder elektrischer Bordsysteme in einem Notfall
die Einleitung und Durchführung der Motorbremsfunktion
z. B. während einer Gefällstrecke, während derer die
Scheiben- oder Trommelbremsen ein schweres Fahrzeug
unter Umständen nicht zum Stillstand zu bringen ver
mögen, in allen Fällen zuverlässig durchführbar ist.
Vorsorge getroffen werden sollte auch dagegen, daß bei
Einschalten der Bremsfunktion die maximale Verzögerung
unmittelbar und schlagartig auf die Antriebsbremse
wirkt. Während die beschriebene Anordnung zunächst bei
richtiger Anordnung der Segmente unterschiedlichen
Höhenniveaus auf dem verdrehbaren Kopf 11 es ohnehin
nur zuläßt, daß aus dem normalen Fahrzustand heraus
zunächst die Bremsstellung mittlerer Verzögerung und
danach erst diejenige maximaler Verzögerung geschaltet
werden kann, so empfiehlt es sich doch, durch Hinzu
fügen einer zeitverzögernden und automatisch wirkenden
Umschaltung im Normalbetrieb sicherzustellen, daß die
maximale Bremsleistung erst nach einer gewissen Zeit
mittlerer Bremsleistung abrufbar ist. Dies gilt jedoch
nicht für die im vorangegangenen Abschnitt beschrie
bene Notfahreinrichtung bzw. Notbremseinrichtung, in
der die Dosierung der richtigen Bremsleistung dem Fah
rer überlassen ist.
Die gesamte beschriebene Motorbremse ist kompakt, kon
ventionell herstellbar, preiswert und benötigt wenig
Bauraum, so daß sie auch in ein- oder mehrzylindrigen
Verbrennungskraftmaschinen eingesetzt werden kann,
welche insgesamt sehr klein ausgelegt sind.
Claims (14)
1. Motorbremse für Verbrennungsmotoren zur Verwendung
in Kraftfahrzeugen, wobei wenigstens ein Auslaß
ventil (10) eines Verbrennungsmotors über eine Ventilsteuereinrichtung, die
einen Stößel (4, 5) und einen Kipphebel (8) auf
weist, während des normalen Gaswechselbetriebes
ansteuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stößel (4, 5) an seinem dem Kipphebel (8) zuge
wandten Ende einen Kopf (11) mit einer zum Kipp
hebel (8) gerichteten Berg-Tal-Profilierung auf
weist, die in Segmente (15, 17; 16, 18; 26, 27) mit unter
schiedlichen Höhenniveaus unterteilt ist, wobei der Kopf
(11) mittels einer Nut-Feder-Verbindung (21), ei
nes Steuerhebels (12) und einer Schaltstange (13)
um die Längsachse des Stößels (4, 5) verdrehbar
ist.
2. Motorbremse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der verdrehbare Kopf (11) eine geradzahlige Anzahl
von sechs Segmenten (15, 16, 17, 18, 26, 27) aufweist,
wobei einander gegenüberliegende Segmente ein nie
drigstes (15, 17), ein höchstes (16, 18) und ein
mittleres (26, 27) Höhenniveau aufweisen.
3. Motorbremse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zueinander benachbart liegende Segmente (15, 16, 26,
17, 18, 27) durch Übergangsbereiche (25), welche
die Form schiefer Ebenen aufweisen, miteinander
verbunden sind.
4. Motorbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kipphebel (8) an seiner dem Stößel (4, 5) zuge
wandten Seite einen aus mindestens zwei Rollen be
stehenden Rollensatz (19) aufweist, dessen Rollen
auf den Segmenten (15, 16, 17, 18, 26, 27) des verdrehbaren Kopfes (11)
aufliegen.
5. Motorbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Steuerhebels (12) Verdrehhebel (12) ausgebildet
ist und durch eine Sicherungseinrichtung (14) im
Motorgehäuse gegen axiales Verschieben in jeder
Verdrehstellung gesichert ist.
6. Motorbremse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sicherungseinrichtung (14) als durchgehende Sich
erungsstange (14) ausgebildet ist, welche den Ver
drehhebel (12) in einem den Linienkontakt in jeder
Verdrehstellung aufrechterhaltenden Halbrundprofil
(24) berührt.
7. Motorbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltstange (13) über mechanische, hydrauli
sche, elektrische oder pneumatische Betätigungs
einrichtungen ansteuerbar ist.
8. Motorbremse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaltstange (13) über einen Seilzug vom Fah
rerhaus des Kraftfahrzeuges aus ansteuerbar ist.
9. Motorbremse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der normalen Fahrstellung der verdrehbare Kopf
(11) in eine Stellung gebracht ist, in welcher der
Rollensatz (19) des Kipphebels (8) mit den Segmen
ten (15, 17) niedrigsten Höhenniveaus in Berührung
steht.
10. Motorbremse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einer Bremsstellung mit mittlerer Verzögerung
der verdrehbare Kopf (11) in eine Stellung ge
bracht ist, in welcher der Rollensatz (19) des
Kipphebels (8) mit den Segmenten (16, 18) höchsten Höhen
niveaus in Berührung steht.
11. Motorbremse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
in einer Bremsstellung mit maximaler Verzögerung
der verdrehbare Kopf (11) in eine Stellung ge
bracht ist, in welcher der Rollensatz (19) des
Kipphebels (8) mit den Segmenten (26, 27) mittleren Höhen
niveaus in Berührung steht, wobei der Stößel (4, 5)
mittels auf einer Nockenwelle (1) des Ventiltriebs
angebrachter zusätzlicher Bremsnocken (22) betätigbar ist.
12. Motorbremse nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Auslösen der Bremsfunktion durch den Fahr
zeugführer mittels einer automatisch wirkenden
Umschaltung aus der normalen Fahrstellung heraus
zunächst nur die Bremsstellung mit mittlerer Ver
zögerung schaltbar ist, während danach erst die
Bremsstellung mit maximaler Verzögerung ansteuer
bar ist.
13. Motorbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventiltrieb eine Stößelfeder (6) aufweist,
welche den Hydraulikstößel (5) und den Rollen
stößel (4) gegen das Motorgehäuse hin abstützt.
14. Motorbremse nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslaßventil (10) eine Ventilfeder (20) auf
weist, die hinsichtlich der Federkraft und der Ab
messungen um den Betrag verringert ausgeführt ist,
um den unter Berücksichtigung des Hebelverhältnis
ses des Kipphebels (8) und der bewegten Massen al
ler am Ventiltrieb beteiligten bewegten Teile Fe
derkraft und Abmessungen der Stößelfeder (6) ver
größert sind.
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-
1995
- 1995-02-20 DE DE1995105725 patent/DE19505725C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1732252U (de) * | 1956-07-17 | 1956-10-18 | Carl Kaelble G M B H Motoren U | Motorbremse, insbesondere fuer kraftfahrzeuge. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19505725A1 (de) | 1996-08-22 |
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