DE19505632C2 - Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation, zur Druckmessung und zur Ableitung eines Elektromyogramms - Google Patents

Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation, zur Druckmessung und zur Ableitung eines Elektromyogramms

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DE19505632C2
DE19505632C2 DE19505632A DE19505632A DE19505632C2 DE 19505632 C2 DE19505632 C2 DE 19505632C2 DE 19505632 A DE19505632 A DE 19505632A DE 19505632 A DE19505632 A DE 19505632A DE 19505632 C2 DE19505632 C2 DE 19505632C2
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit der ein Stimulationsstrom zur Kräftigung der analen Sphinktermuskulatur des Menschen oder bei Tieren appliziert und gleichzeitig die Kontrak­ tionskraft des Sphinkterapparates gemessen und/oder ein Elektromyogramms (EMG) vom Sphinkterapparat abgeleitet werden kann.
Für die Beurteilung der Funktionsfähigkeit der analen Sphinktermuskulatur bzw. deren elek­ trischer Stimulation, existieren eine eine Vielzahl von Vorrichtungen.
Eine Vorrichtung der genannten Art ist aus der DE 94 16 825 U1 bekannt und dient zum Erfassen von elektrischen Potentialen im Bereich der analen Schließmuskulatur des menschlichen Körpers. Diese Vorrichtung weist einen zapfenförmigen Grundkörper auf, an dessen Oberfläche sich wenigstens zwei Elektroden erstrecken.
Aus der DE 35 18 317 C2 ist eine Vorrichtung bekannt, die der elektrischen Stimulation der analen Schließmuskulatur dient. Diese Vorrichtung weist unterschiedlich große Stimulationsflächen auf dem Elektrodenschaft auf und gestattet dadurch eine auf den jeweiligen Patienten abgestimmte individuelle Behandlungsart und -intensität.
Eine weitere Vorrichtung ist aus der DE 32 38 070 C2 bekannt, die ebenfalls der elektrischen Stimulation der analen Schließmuskulatur dient. Diese Vorrichtung weist ein als zylindrische Stabelektrode ausgebildetes Zwischenstück auf, dessen Länge ein mehrfaches seines Durchmessers beträgt und die Oberfläche der tellerförmigen Ringelektrode, die Oberfläche des Zwischenstücks und zumindest ein Teil der Oberfläche des Elektrodenkopfes durchgehend elektrisch Leitfähig ausgebildet ist.
Mit keiner der bekannten Vorrichtungen ist es jedoch möglich, während der elektrischer Stimulation der Sphinktermuskulatur wichtige diagnostische Meßdaten mit ein und derselben Sonde aufzuzeichnen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, bei gleichzeitiger elektrischer Stimulation der analen Sphinktermuskulatur, den Druck im Analkanal zu messen und/oder ein EMG in den Elektrostimulationspausen abzuleiten.
Dabei soll großer Wert auf einfache Handhabung und geringe Kosten, sowie unkomplizierte Des­ infektion gelegt werden.
Neben der Messung des Druckes sowie der Ableitung des EMG's zu diagnostischen Zwecken, können die Parameter Druck und/oder EMG auch als Steuerparameter für den Stimulationsstrom genutzt werden. Diese Parameter müssen dann in einer Verarbeitungseinheit digitalisiert und entsprechend mathematisch aufbereitet und als Steuerparameter der Amplitudenregelung des Elektrostimulators zugeführt werden.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine exakte Messung der Gesamtkontraktionskraft der analen Sphinktermuskulatur und/oder eine Ableitung eines EMG's bei gleichzeitiger Elektro­ stimulation über ein und dieselbe Sonde.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmembran der Sonde elektrisch leitfähig ausgebildet ist, und dadurch während der Druckmessung ein Stimulationsstrom abgegeben werden kann. Damit der Strom fließen kann, muß außer der Sonde eine indifferente Elektrode am Patienten angelegt werden. Weiterhin wird durch die Leitfähigkeit der Druckmembran erreicht, daß in den Elektrostimulationspausen ein EMG abgeleitet werden kann. Dabei dient die elektrisch leitfähige Membran der Sonde als differente Elektrode. Als neutrale Elektrode kann hier entweder die Flächenelektrode benutzt oder zusätzlich eine Klebeelektrode am Patienten angebracht werden.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels, soll der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 den Aufbau der Ballonsonde 1 im Querschnitt;
Fig. 2 den Anschluß der Ballonsonde 1 an eine Basiseinheit 7 mit Elektrostimulator 9, Druckwandler 12, EMG-Verstärker 10 und Anzeigeeinheit 8.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dient die Ballonsonde 1 zunächst als Druckaufnehmer für die Kontraktionskraft der analen Sphinktermuskulatur, wobei der durch Kraftausübung im Inneren der Sonde entstehende Druck 14 ein Maß für die Kontraktionskraft des die Sonde umhüllenden Ringmuskels ist. Ein an der Sonde anschließbarer dünner Schlauch 2 ist am anderen Ende mit einem elektronischen Druckwandler 12 in der Basiseinheit 7 verbunden, der das entstehende Drucksignal in ein elektrisches Signal wandelt und an eine Anzeigeeinrichtung 8 weitergibt.
Da die Druckmembran 13 der Sonde 1 elektrisch leitfähig ausgebildet ist, kann über sie ein Stimulationsstrom in den Sphinkterapparat appliziert werden. Über eine Steckverbindung 3 und eine elektrische Leitung 4 ist die Membran 13 mit einem Impulsgenerator 9, der sich ebenfalls im Basisgerät 7 befindet, verbunden.
Bei entsprechender Umschaltung des Schalters 11 zum EMG-Verstärker 10 in den Stimulationspausen kann die Muskelaktivität (EMG) des Sphinkters über die elektrisch leitfähige Druckmembran 13 abgeleitet werden. Als indifferente Elektrode dient eine Klebeelektrode 6 die mit dem EMG-Verstärker 10 verbunden ist.
Um das Plazieren der Ballonsonde 1 zu erleichtern, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Kopfstück 15 und einem Endstück 16 versehen, die ein Verrutschen während der Messung verhindern.
Der elektrische Kontakt zur leitfähigen Membran 13 wird über den metallischen Steg 17 hergestellt, der am Enstück eine Befestigungsmöglichkeit für ein Kabel hat.
Zusätzlich zu der Sonde muß eine Flächenelektrode 5 am Körper des Patienten angebracht werden, damit der Stimulationsstrom fließen kann. Über eine Steckverbindung 3 und ein Kabel 4 ist diese Elektrode ebenfalls mit der Basiseinheit 7 verbunden.
Bei Ableitung eines Elektromyogramms ist eine Klebeelektrode 6 am Patienten zu befestigen, die als indifferente Elektrode dient.
Die Ballonsonde 1 kann nach Gebrauch einfach sterilisiert werden. Vorzugsweise kann eine Dampfsterilisation, Strahlensterilisation oder Naßsterilisation erfolgen, sofern die Sonde aus Materialien gefertigt ist, die dieser Beanspruchung standhalten.
Es ist lediglich darauf zu achten, daß keine Flüssigkeiten ins Innere der Ballonsonde 1 gelangen, da diese eine Verfälschung der Messung hervorrufen könnten. Der Schlauch 2, sollte deshalb während der Sterilisation angeschlossen bleiben.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation, zur Druckmessung und zur Ableitung eines Elekromyogramms vom analen Sphinkterapparat beim Menschen oder bei Tieren, gekennzeichnet durch eine in den Körper oder die Körperöffnung bis zu einem Endstück (16) einführbare Ballonsonde (1) mit einer elastischen Druckmembran (13), die aus elektrisch leitfähigem Material besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steg (17) der Ballonsonde (1) aus einem elektrisch leitfähigen Material besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmembran (13) ein dünnwandiges elastisches Schlauchstück ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmembran (13) eine maximale Wandstärke von 1,5 mm hat.
DE19505632A 1995-02-18 1995-02-18 Vorrichtung zur galvanischen Elektrostimulation, zur Druckmessung und zur Ableitung eines Elektromyogramms Expired - Lifetime DE19505632C2 (de)

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DE9416825U1 (de) * 1994-10-19 1994-12-15 Friedrichs, Horst N., 45149 Essen Sensor

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