DE19505571A1 - Vorrichtung zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Ankopplung piezoelektrischer Sensoren - Google Patents
Vorrichtung zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Ankopplung piezoelektrischer SensorenInfo
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Description
Ultraschallwellen eignen sich für die zerstörungsfreie Untersuchung von Werk
stoffen und Bauteilen. Der Grund ist ihre Reflexion an inneren Grenzflächen,
welche einen lokalen Impedanzsprung verursachen.
Dieser Impedanzsprung, der auch an der Werkstückoberfläche auftritt, erfordert
ein geeignetes Koppelmittel, um die Einschallung in ein Werkstück (Ultraschall
messung) als auch die Aufzeichnung vom im Werkstück entstehenden Schall
wellen (Schallemission) zu ermöglichen.
Die Qualität experimenteller Daten hängt dabei empfindlich von der Reproduzier
barkeit der Ankopplung des Sensors an die Werkstückoberfläche ab. Bei der
momentan üblichen Ankopplung piezoelektrischer Sensoren wird der Sensor
direkt, d. h. ohne Kontrolle der sich zwischen Sensor und Werkstück einstellenden
Schichtdicke, auf dem Werkstück angekoppelt. Hierfür werden handelsübliche
Ultraschallkoppelmittel auf Wasser- und Glycerinbasis, mineralische Fette oder
Klebstoffe verwendet. Ein Beispiel für die starke Abhängigkeit der gemessenen
Signalamplitude von der Schichtdicke bei einem unter konstanten Bedingungen
eingeschallten Referenzsignal ist in Fig. 1 gezeigt. Im allgemeinen erhöht sich
tendenziell die Signalamplitude bei geringeren Schichtdicken, weil das Koppel
mittel ausgepreßt wird und der Sensor in direktem Kontakt mit den Rauhigkeits
spitzen der Werkstückoberfläche kommt. Das Auspressen und damit Fehlen des
Koppelmittels kann allerdings auch zu schlechtem Kontakt mit geringen Ampli
tuden führen. Nur dickere, gleichbleibende Koppelschichten ermöglichen eine
gute Reproduzierbarkeit der Ankopplung, wodurch sich allerdings die mittlere
Amplitude verringert.
Diese Reproduzierbarkeit der Ankopplung ist das Hauptproblem aller berühren
den Messungen mit einem piezoelektrischen Sensor. Durch Verwendung der
handelsüblichen Ultraschallkoppelmittel läßt sich keine Reproduzierbarkeit
erreichen, die es erlaubt, die Ergebnisse verschiedener Messungen direkt
miteinander zu vergleichen. Damit besteht die Gefahr einer fehlerhaften Inter
pretation des Materialverhaltens.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, durch eine geeignete Vorrichtung in
Verbindung mit einem geeigneten Koppelmittel die Reproduzierbarkeit der
Ankopplung piezoelektrischer Sensoren zu verbessern, bei gleichzeitig möglichst
hoher mittlerer Amplitude.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Hauptanspruch angegebenen Merkmale
gelöst. Enge Koppelspalte ermöglichen hohe Signalamplituden bei gleichzeitig
geringer Reproduzierbarkeit. Größere Spalte verbessern die Reproduzierbarkeit,
führen aber zu geringen mittleren Signalamplituden. Die gegensätzlichen
Anforderungen an das Koppelmittel bestehen in einer Ankopplung, die wie bei
dünnen Schichten hohe Amplituden ermöglicht, gleichzeitig aber eine gute
Reproduzierbarkeit wie bei dicken Schichten aufweist.
Um diesen Widerspruch erfindungsgemäß zu lösen, besteht die grundsätzliche
Idee darin, den Spalt mit mikroskopisch kleinen, akustischen Wellenleitern zu
überbrücken und diese intensiv mit den Oberflächen zu kontaktieren. Diese
Anforderungen werden erfindungsgemäß durch die Einführung eines magnetisch
aktiven Materials und eines magnetischen Feldes zur Ausübung einer
Wechselwirkung auf dieses Material erfüllt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird anhand beispielhafter Ausführungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den Einfluß der Schichtdicke eines Koppelmittels auf Reproduzierbarkeit
und Höhe der Amplitude,
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Verbesserung der Ankopplung mit einer Erzeugung
des Magnetfeldes durch einen Seltenerdmagnet,
Fig. 3 das Prinzip der Schallbrückenbildung mit Hilfe ferromagnetischer Teilchen
an eine Stahloberfläche (Rauhigkeitsprofil vergrößert dargestellt) in einem
senkrecht zu den Oberflächen wirkenden Magnetfeld,
Fig. 4 eine Vorrichtung nach Fig. 2, allerdings mit Elektromagnet zur Erzeugung
eines veränderlichen Feldes für die Untersuchung der Wirksamkeit des
magnetischen Koppelmittels,
Fig. 5 den Einfluß eines veränderlichen Magnetfeldes (Spulenstrom) auf die
Amplitude der Ankopplung,
Fig. 6 die nach der im folgenden Abschnitt angegebenen Formel errechneten
Reproduzierbarkeitswerte für verschiedene Arten einer Ankopplung.
Eine mögliche Vorrichtung nach Fig. 2, auf der ein handelsüblicher piezo
elektrischer Sensor fest montiert werden kann, besteht aus einem Material mit
geringem magnetischen Widerstand, z. B. Weicheisen. Das magnetische Feld
wird durch einen Seltenerd-Magnet erzeugt. Der Eisenkern ist an seinem unteren
Ende konisch ausgeführt, um eine Konzentration der Feldlinien bis zur Sättigung
zu erreichen. Der Spalt zwischen dem Feldkonzentrator und der Werkstück
oberfläche wird mit speziellem ferromagnetischen Koppelmittel ausgefüllt. Der
konstante Abstand zur Oberfläche des Werkstücks wird durch einen
Abstandhalter bzw. Unterlegscheibe aus Kunststoff erreicht. Wie schon oben
ausgeführt, erreicht man dadurch eine erhebliche Verbesserung der Reproduzier
barkeit der Ankopplung, bei jedoch gleichzeitig geringerer mittlerer Amplitude.
Weil ein Seltenerdmagnet ein statisches Magnetfeld erzeugt, ist eine solche
Vorrichtung ungeeignet zum Nachweis einer Wechselwirkung zwischen einem
Magnetfeld und einem ferromagnetischen Koppelmittel. Zur Untersuchung des
ferromagnetischen Koppelmittels bei verschiedenen Feldstärken wurde deshalb
eine Vorrichtung mit Elektromagnet nach Fig. 4 gefertigt: Um einen Eisenkern ist
ein Elektromagnet angeordnet, mit dem ein magnetisches Feld der gewünschten
Stärke erzeugt werden kann. Die Dimensionierung des Elektromagneten richtet
sich dabei nach der maximal im Werkstoff zu erzielenden magnetischen
Flußdichte (Sättigung).
Das magnetische Koppelmittel wurde durch Mischen von feinem Bariumferrit-
Pulver mit mineralischem Öl hergestellt. Dieses magnetische Koppelmittel füllt
den Spalt zwischen dem Feldkonzentrator und der metallischen Werkstück
oberfläche. Auch ohne Anlegen eines magnetischen Feldes zeigte dieses
Koppelmittel eine im Vergleich zu mineralischem Fett etwa doppelt so hohe
Amplitude. Der Elektromagnet erzeugt ein senkrecht zur Stahloberfläche
verlaufendes elektrisches Feld. In Fig. 5 ist der Einfluß des magnetischen Feldes
auf das Koppelmittel mit einem Mischungsverhältnis Bariumferritpulver: Öl von
1:3 gezeigt mit dem die besten Ergebnisse erzielt wurden. Unter Einfluß des
magnetischen Feldes in Verbindung mit dem Koppelmittel ergaben sich um bis zu
Faktor 4 höhere Amplitudenwerte im Vergleich zu mineralischem Fett in
derselben Vorrichtung. Um die Reproduzierbarkeit für verschiedene
Ankopplungsbedingungen zu bestimmen, wurden jeweils n=15 Messungen in
Folge gemacht. Der Mittelwert A der Amplitude und die Standardabweichung ΔA
wurden definitionsgemäß errechnet. Die Reproduzierbarkeit R wird
schließlich definiert als:
In Fig. 5 sind einige Ergebnisse der Reproduzierbarkeit unter verschiedenen
Ankopplungsbedingungen gezeigt.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Verbesserung der Ankopplung und der Reproduzierbarkeit
bei Messungen mit piezoelektrischen Sensoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein statisches oder auch veränderliches Magnetfeld erzeugt,
welches auf ein magnetisch wirksames Koppelmittel aus ferromagnetischen
Stoffen z. B. Bariumferritpulver derart wirkt, daß sich im Spalt zwischen der
Vorrichtung und der Werkstückoberfläche Schallbrücken ausbilden können, die
eine Verbesserung der Reproduzierbarkeit und der Ankopplung bewirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnetfeld durch einen Elektromagneten oder einen Seltenerdmagnet
erzeugt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein konisch geformter, ferromagnetischer Kern mit glatter Oberfläche das
Magnetfeld bis zur Sättigung des Materials aufkonzentrieren kann.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine konstante Koppelspaltdicke durch einen Abstandhalter bzw.
Unterlegscheibe aus Kunststoff erreicht wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein handelsüblicher Sensor durch Verkleben oder Verschrauben dauerhaft
auf der Vorrichtung angebracht werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995105571 DE19505571A1 (de) | 1995-02-18 | 1995-02-18 | Vorrichtung zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Ankopplung piezoelektrischer Sensoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995105571 DE19505571A1 (de) | 1995-02-18 | 1995-02-18 | Vorrichtung zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Ankopplung piezoelektrischer Sensoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19505571A1 true DE19505571A1 (de) | 1996-08-22 |
Family
ID=7754365
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995105571 Withdrawn DE19505571A1 (de) | 1995-02-18 | 1995-02-18 | Vorrichtung zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Ankopplung piezoelektrischer Sensoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19505571A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004113906A1 (en) * | 2003-06-19 | 2004-12-29 | Pii Limited | Electromagnetic acoustic transducer |
CN106290571A (zh) * | 2016-09-13 | 2017-01-04 | 华中科技大学 | 一种适用于非铁磁性薄板材料焊缝的无损检测装置 |
-
1995
- 1995-02-18 DE DE1995105571 patent/DE19505571A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004113906A1 (en) * | 2003-06-19 | 2004-12-29 | Pii Limited | Electromagnetic acoustic transducer |
US7406873B2 (en) | 2003-06-19 | 2008-08-05 | Pii Limited | Electromagnetic acoustic transducer |
CN106290571A (zh) * | 2016-09-13 | 2017-01-04 | 华中科技大学 | 一种适用于非铁磁性薄板材料焊缝的无损检测装置 |
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