DE19504508A1 - Elektrodenhandgriff mit Kaltlichtbeleuchtung zur Elektrochirurgie - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Elektrodenhandgriff mit kombi­ niertem Licht-Stromleitkabel zur Elektrochirurgie, in dessen distale Spannzange für Aktivelektroden in koaxialer Anordnung Glasfasern zur Lichtdurchleitung integriert sind und dadurch so­ wohl die Aktivelektrode als auch das engere Operationsfeld mit großer Lichtstärke beleuchtet und ausgeleuchtet werden können.

Für alle chirurgischen Disziplinen ist zur Gewebstrennung und zur schnellen Blutstillung durch Koagulation die elektrochirur­ gische Operationstechnik mittels Hochfrequenz-Strom Stand der Technik und unverzichtbar. Dazu werden verschiedenartig geformte Aktivelektroden verwendet, die in einem isolierenden Elektroden­ handgriff eingespannt sind und mit diesem vom Operateur möglichst genau gezielt mit dem zu schneidenden oder zu koagulierenden Gewebe in Kontakt gebracht werden.

Erste Voraussetzung für genaues und sicheres Koagulieren einer Blutung oder präzises Präparieren an kritischen Stellen ist gute Operationsfeldbeleuchtung für gute Sicht des Operateurs.

Im tief liegenden Operationsfeld und in Körperhöhlen wie zum Bei­ spiel der Vagina, dem Rektum oder in der Mundhöhle sind die Licht­ verhältnisse zwangsläufig schlecht, weil die Lichtstrahlung der Operationsleuchte durch Kopf und Schultern und durch die ein Operationsinstrument führende Hand des Operateurs abgeschattet wird.

Zur Verbesserung der Lichtverhältnisse im Operationsfeld, die in vielen Situationen zwingend ist, sind eine Vielzahl von Hilfs­ mitteln bekannt. Zur Anwendung kommen zum Beispiel Zusatz-Operationsleuchten, Leuchtstäbe, Stirnlampen oder mit einem zusätzlichen Kaltlichtleiter bestückte Wundhaken.

Alle bekannten Zusatz-Hilfsmittel zur Verbesserung der Operations­ feld-Beleuchtung haben anwendungsspezifische Nachteile: Zusatz-Operationsleuchten müssen von einer unsterilen Person bedient werden, wobei diese Person aus Gründen der Sterilitätssicherung meistens keinen direkten Blick auf das tiefliegende Operations­ feld hat und nach Kommando des Operateurs agieren muß. Stirnlam­ pen verursachen bei langdauernden Operationen beim Operateur Genickstarre. Für das Handling von Leuchtstäben ist Assistenz notwendig, die zur sinnvollen Handhabung ebenfalls, oft aber nicht möglichen, direkten Blick auf das Operationsfeld haben sollte. Stirnlampen, Leuchtstäbe oder mit einem Lichtleiter bestückte Wundhaken setzen zusätzliche Anschlußkabel voraus, die oft hin­ derlich und deshalb unerwünscht sind und von vielen Operateuren abgelehnt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne zusätzliches An­ schlußkabel in einen Elektrodenhandgriff eine Zusatzbeleuchtung so zu integrieren, daß an der distalen Stirnseite Licht mit kegel­ förmigem Strahlengang aus tritt und sowohl die im Elektrodenhand­ griff eingespannte Aktivelektrode als auch das engere Operations­ feld hell beleuchtet wird. Dabei soll die Fixiervorrichtung für die Aktivelektrode und die Lichtaustrittsfläche so gestaltet sein, daß eine lange, zum Beispiel für laparoskopische Chirurgie geeignete und mit Glasfasern für den Lichttransport bestückte Aktivelektrode elektrisch und optisch angekoppelt werden kann.

In den Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 5 ist eine beispielhafte Aus­ führung der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt die Gesamtansicht des Erfindungsgegenstands, die Zeichnungen in Fig. 2 bis Fig. 5 zeigen zum besseren Verständnis Detailausschnitte in vergrößer­ tem Maßstab. Anhand dieser Zeichnungen wird die Erfindung im folgenden erläutert:
Um die zentrale Durchführung 5 für Hochfrequenzstrom sind die Glasfasern 7 koaxial angeordnet und durch das Hüllrohr 6 fixiert. Die zentrale Durchführung 5, die Glasfasern 7 und das Hüllrohr 6 sind miteinander fest verkittet und bilden einen kombinierten Licht- und Stromleiter, der in das aus Isolierstoff bestehende Handgriff-Mittelstück 8 verdrehungssicher eingepreßt ist. Im vorderen Ende der zentralen Durchführung 5 befindet sich eine Bohrung zur Aufnahme des runden Schafts einer Aktivelektrode, in ihr hinteres Ende ist die Lötbuchse 9 zum Anschluß des Stromleit­ kabels 12 eingeschraubt. Das vordere Ende des Hüllrohres 6 ist konisch angedreht und zusammen mit der zentralen Durchführung 5 geschlitzt, so daß beim Zurückschrauben der Schraubkappe 2 mit der eingepreßten Spannbuchse 3 am Schraubgewinde 4 eine in die Bohrung der zentralen Durchführung 5 eingesteckte Aktivelektrode verdrehungssicher festgespannt wird. Die Stirnfläche am vorderen Ende der zentralen Durchführung 5 und dem Hüllrohr 6 mit den koaxial angeordneten Glasfasern 7 ist sauber plan poliert und strahlt das in den Lichtanschluß 15 eingestrahlte Licht so wieder aus, daß dadurch der Lichtkegel 1 gebildet wird. Die Glasfasern 7 sind vom Lichtanschluß 15 über das Y-Stück 13 bis zur Stirn­ fläche der zentralen Durchführung 5 und des Hüllrohres 6 ohne Unterbrechung durchgezogen. Zwischen dem Y-Stück 13 und dem Hand­ griff-Endstück 10 sind die Glasfasern 7 gemeinsam mit dem Strom­ leitkabel 12 in den Schutzschlauch 11 eingelegt, so daß dadurch ein gemeinsames Strom- und Lichtleitkabel gebildet wird.

In einer weiteren denkbaren Ausführung ist die zentrale Durch­ führung 5 so gestaltet, daß sie auf ihrer ganzen Länge durchge­ bohrt und die Lötbuchse 9 exzentrisch angeordnet ist, so daß eine zusätzlich in den Schutzschlauch 11 eingelegte Schlauchleitung für Spülung oder Absaugung angeschlossen und somit eine ent­ sprechend gestaltete und zum Stand der Technik zählende Aktiv­ elektrode auch als Spül-Saug-Elektrode betrieben werden kann.

Claims (4)

1. Elektrodenhandgriff mit Kaltlichtbeleuchtung der Aktiv­ elektrode zur Elektrochirurgie, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Y-Stück (13) die im Lichtanschluß (15) ge­ bündelten Glasfasern (7) und das Stromleitkabel (12) mit sei­ nem Kontaktstecker (16) gemeinsam im Schutzschlauch (11) ge­ führt werden und damit ein kombiniertes Lichtleit- und Strom­ kabel bilden, daß die Glasfasern (7) um die zentrale Durch­ führung (5) für Hochfrequenzstrom koaxial angeordnet und durch das Hüllrohr (6) fixiert sind, daß die zentrale Durchführung (5), die Glasfasern (7) und das Hüllrohr (6) miteinander verkittet sind und einen gemeinsamen Licht- und Stromleiter bilden und dieser in das Handgriff-Mittelstück (8) verdrehungssicher eingepreßt ist, daß das Hüllrohr (6) am vorderen Ende konisch angedreht ist und einschließlich der mit einer Bohrung zur Aufnahme einer Aktivelektrode versehenen zentralen Durch­ führung (5) und den dazwischenliegenden Glasfasern (7) einen Schlitz aufweist und dadurch die Funktion einer Spannzange zur sicheren Fixierung einer Aktivelektrode erfüllt, und daß aus der Stirnfläche dieser Spannzange das am Lichtanschluß (15) aus einer Kaltlichtquelle eingestrahlte und über die Glas­ fasern (7) fortgeleitete Licht in einem kegelförmigen Licht­ strahlenbündel (1) ausgestrahlt wird.

2. Elektrodenhandgriff mit Kaltlichtbeleuchtung der Aktiv­ elektrode zur Elektrochirurgie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Schraubkappe (2) die Spannbuchse (3) verdrehungs­ sicher eingepreßt ist, daß die Spannbuchse (3) an ihrem vor­ deren Ende einen ca. 0,5 mm geringeren Durchmesser als den Außendurchmesser des Hüllrohres (6) aufweist und dadurch die aus der zentralen Durchführung (5), den Glasfasern (7) und dem Hüllrohr (6) bestehende geschlitzte Spannzange beim Zurück­ drehen der Schraubkappe (8) mit der eingepreßten Spannbuchse (3) über das Spanngewinde (4) im Durchmesser verkleinert und da­ durch eine in die Bohrung der zentralen Durchführung (5) ein­ gesteckte Aktivelektrode festgespannt wird.

3. Elektrodenhandgriff mit Kaltlichtbeleuchtung der Aktivelek­ trode zur Elektrochirurgie nach den Ansprüchen 2. und 3., dadurch gekennzeichnet, daß in die aus den vorderen Enden der zentralen Durchführung (5), den Glasfasern (7) und dem Hüllrohr (6) bestehende Spannzange eine Aktivelektrode mit integrierten Glasfasern (17) so ein­ gespannt werden kann, daß die aus der Stirnfläche der Spann­ zange austretenden Lichtstrahlen (1) bis zum distalen Ende der Aktivelektrode (17) weitergeleitet und dort ausgestrahlt werden.

4. Elektrodenhandgriff mit Kaltlichtbeleuchtung der Aktivelektrode zur Elektrochirurgie nach den Ansprüchen 1. bis 3., dadurch gekennzeichnet, daß die Lötbuchse (9) zum Anschluß des Stromleitkabels (12) am hinteren Ende der zentralen Durchführung (5) exzentrisch einge­ schraubt ist, daß die zentrale Durchführung (5) eine durchgehen­ de zentrische Bohrung aufweist und in diese ein in den Schutz­ schlauch (11) zusätzlich eingelegter Schlauch für Spülung und Absaugung eingeführt ist und dadurch der Elektrodenhandgriff unter Verwendung einer Aktivelektrode mit integrierten Glas­ fasern und Spülkanal ein multifunktionelles Operationsinstru­ ment für Beleuchtung, Schneiden und Koagulieren mittels Hoch­ frequenzstrom und zum Spülen und Absaugen darstellt und der Anschluß für Licht, Hochfrequenzstrom, Spülen und Absaugen über nur ein kombiniertes Lichtleit-und Stromkabel mit inte­ griertem Saug- und Spülschlauch erfolgt.