DE19504325A1 - Kostenorientierte Überwachung eines reinigbaren Wärmeaustauschers - Google Patents
Kostenorientierte Überwachung eines reinigbaren WärmeaustauschersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur kostenorientierten
Überwachung und/oder Anzeige des Betriebszustandes eines von mindestens einem Fluid
durchflossenen reinigbaren Wärmeaustauschers in einer eine Energieanlage einschließenden
Gesamtanlage, wobei mittels mindestens eines Sensors kontinuierlich oder in Abständen
mindestens ein Meßwert gemessen wird, aus dem sich der Verschmutzungszustand des
Wärmeaustauschers ableiten läßt.
Anlagen dieser Art sind seit langem bekannt. So werden beispielsweise in der
Informationsschrift zur Heizungsanlagen- und Betriebsverordnung "Damit Sie Ihr Geld
nicht verheizen" (herausgegeben vom Bundesministerium für Wirtschaft, Juni 1979 [1])
Heizungsanlagen und Heizkessel beschrieben. Die Wärmeaustauscher der mit Kohle, Öl
oder Gas als Brennstoff betriebenen Heizkessel verschmutzen durch Asche und Ruß. Dies
führt zu schlechterem Wärmeübergang, einer höheren Abgastemperatur und letztlich zu
einem Mehrverbrauch an Brennstoff. Durch Verordnungen ist der Abgasverlust der
Heizungsanlage auf einen zulässigen Höchstwert begrenzt. Daher müssen die
Wärmeaustauscher im Heizkessel von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Dies geschieht zur
Einhaltung der zulässigen Höchstwerte in der Regel einmal jährlich. Dabei wird meist nicht
geprüft, ob eine häufigere Reinigung nach Kostengesichtspunkten wirtschaftlicher wäre. Für
solche Überlegung fehlt bei den Betreibern der Heizungsanlagen in der Regel auch das
erforderliche Fachwissen.
Andere reinigbare Wärmeaustauscher werden beispielsweise in der Klimatechnik in mit
Kühlwasser beaufschlagten sogenannten Wasserkühlsätzen eingesetzt. Eine solche Anlage
ist beispielsweise beschrieben in "Dubbel, Taschenbuch für den Maschinenbau. Springer-
Verlag, (17. Auflage, 1990, Seite M69)" [2]. Der Wärmeaustauscher ist in diesem Fall ein
Verflüssiger mit von Kühlwasser durchströmten Kühlrohren. Das Kühlwasser wird in der
Regel in einem offenen Naßkühlturm über Verdunstung rückgekühlt, oder stammt aus
einem Fluß oder See. Die Kühlrohre verschmutzen durch härtebildende Wasserinhaltsstoffe,
Schwebstoffe, mikrobiologisches Wachstum etc. und bedürfen einer Reinigung. Dies
geschieht im günstigen Fall ohne Betriebsunterbrechung über eine automatische
Rohrreinigungsanlage (System "Taprogge") oder auch manuell und/oder chemisch mit
erforderlicher Betriebsunterbrechung. Eine Reinigung mit Betriebsunterbrechung ist in der
Regel so aufwendig, daß der Betreiber sie so selten wie möglich ausführt. Daher werden die
Grenzwerte für ein Verschmutzungs-Überwachungssystem nahe an technisch gerade noch
zulässige Verschmutzungswerten gelegt, ohne zu untersuchen, ob eine häufigere Reinigung
nach Kostengesichtspunkten wirtschaftlicher wäre. Auch hier fehlt für solche Überlegung
bei den Betreibern der Klimaanlagen in der Regel das erforderliche Fachwissen.
Weitere Beispiele für bekannte Anlagen mit reinigbaren Wärmeaustauschern sind
Gefrierschränke, Verdampferanlagen, Wärmepumpen, Ölkühler oder Produktionsanlagen
wie Walzwerke. Allen diesen Anlagen nach dem Stand der Technik ist gemeinsam, daß die
Wärmeaustauscher mehr oder weniger schnell verschmutzen und gereinigt werden müssen.
Die Reinigungszeitpunkte werden in der Regel nach festen Kriterien festgelegt,
beispielsweise nach einer bestimmten Betriebszeit, oder bei Anstieg einer Temperatur über
einen bestimmten Grenzwert, oder bei Überschreiten einer bestimmten Druckdifferenz.
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise nach dem bekannten Stand der Technik ist es, daß die
Auswirkungen des Verschmutzungszustandes des Wärmeaustauschers auf die
Betriebskosten der eine Energieanlage einschließenden Gesamtanlage sowie die Kosten für
eine Reinigung des Wärmeaustauschers nur unzureichend berücksichtigt werden. Mit
zunehmender Verschmutzung des Wärmeaustauschers ändern sich die technologischen
Eigenschaften des Wärmeaustauschers in der Regel derart, daß bei der Gesamtanlage
höhere Betriebskosten entstehen. So steigt beispielsweise bei einem Heizkessel die
Abgastemperatur und bei einem Verflüssiger die Verflüssigungstemperatur mit wachsender
Verschmutzung beträchtlich an und verursacht eine Verschlechterung des Wirkungsgrades
der Gesamtanlage, die oft über 5%, in vielen Fällen sogar über 10% betragen kann.
Unvorteilhaft ist auch, daß in vielen Fällen die Wärmeaustauscher zeitlich schwankenden
Betriebsbedingungen unterliegen, z. B. einen zeitlich schwankenden Fluidmengenstrom
aufweisen. Beispielsweise ändern sich bei derselben Verschmutzung die Aufheiz- bzw.
Abkühlspannen der Fluide eines Verflüssigers beträchtlich, was die übliche
Verschmutzungsanzeige über Temperaturen in der Aussagefähigkeit sehr einschränkt und
die wirtschafflichen Aspekte der Verschmutzung selbst für den Fachmann unübersichtlich
macht.
Dieser Stand der Technik ist nicht nur für den einzelnen Betreiber unvorteilhaft, da die
erhöhten Betriebskosten der Gesamtanlage beträchtlich höher sein können als die Aufwen
dungen für häufigeres Reinigen der Wärmeaustauscher. Auch volkswirtschaftlich und
hinsichtlich Umweltschutz ist der beschriebene Stand der Technik nachteilig, da Kosten und
Umweltschädigung durch vermeidbaren Energieverbrauch ständig zunehmen. Bedeutsam in
diesem Sinne ist auch, daß bei dem einzelnen Betreiber in den meisten Fällen das für die
Bewertung der Betriebskosten der Gesamtanlage notwendige technische und
betriebswirtschaftliche Fachwissen nicht vorausgesetzt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahren zur
kostenorientierten Überwachung und/oder Anzeige des Betriebszustandes eines von
mindestens einem Fluid durchflossenen reinigbaren Wärmeaustauschers in einer eine
Energieanlage einschließenden Gesamtanlage. Insbesondere soll die Reinigung des
Wärmeaustauschers nicht erst dann angezeigt oder eingeplant werden, wenn die technisch
zulässigen Verschmutzung des Wärmeaustauschers erreicht wird, sondern dann, wenn dies
kostenorientiert sinnvoll ist. Auch die Schaffung einer entsprechenden Vorrichtung ist
Aufgabe der Erfindung.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung
nach Anspruch 20. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen
angegeben.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die Auswirkungen des Verschmutzungs
zustandes des Wärmeaustauschers auf die Betriebskosten der Gesamtanlage in die
Überlegungen zur Reinigung des Wärmeaustauschers einbezogen und gegen die Kosten der
Reinigung selbst abgewogen werden, so daß insgesamt ein Kostenminimum erreicht wird.
Erfindungsgemäß wird mindestens ein Meßwert, aus dem sich der Verschmutzungszustand
des Wärmeaustauschers ableiten läßt, einer Auswerteelektronik zugeführt und aus dem
Meßwert der aktuelle Verschmutzungszustand ermittelt. Bei diesen Meßwerten kann es sich
um eine Temperatur, um einen Druck, um eine Differenz zwischen zwei Temperaturen oder
Drücken, um die Durchflußmenge eines Fluids, um die Konzentration eines im Fluid
gelösten Bestandteils, um eine Drehzahl oder andere Meßwerte handeln. Anhand in der
Auswerteelektronik gespeicherter Daten und/oder funktionaler Abhängigkeiten werden die
Auswirkungen des Verschmutzungszustandes des Wärmeaustauschers auf die
Betriebskosten der Gesamtanlage zumindest näherungsweise bestimmt, die Kosten für das
Reinigen des Wärmeaustauschers ermittelt und mit den Auswirkungen des
Verschmutzungszustandes auf die Betriebskosten der Gesamtanlage verglichen. Über eine
Ausgabeeinheit erfolgt ein Signal oder eine Anzeige an einem Anzeigeinstrument für den
Zeitpunkt, ab dem die Reinigung kostensparender ist als der Weiterbetrieb hin zur technisch
zulässigen Verschmutzung des Wärmeaustauschers. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der
Erfindung, daß sich bei erfindungsgemäßer kostenorientierter Überwachung des
Wärmeaustauschers unter Beachtung der Auswirkungen des Verschmutzungszustandes des
Wärmeaustauschers auf die Betriebskosten der Gesamtanlage überraschenderweise in der
Regel eine deutlich kürzere "wirtschaftliche Betriebsdauer" bis zur Reinigung ergibt, als sie
als "technisch zulässige Betriebsdauer" selbst von Fachingenieuren angegeben und vom
Betreiber der Wärmeaustauscher in der Regel auch beachtet wird.
Bevorzugt soll die Ermittlung der Meßwerte in vorgebbaren Zeitintervallen erfolgen, die
wiederum bevorzugt 1 Minute bis 24 Stunden betragen sollen. Die Messung in größeren
Zeitintervallen hat besonders dann Vorteile, wenn die Energieversorgung der später
beschriebenen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mittels Batterie erfolgt, und
durch Messen in größeren Zeitintervallen die Lebensdauer der Batterie verlängert werden
kann. Die Zeitintervalle müssen jedoch so kurz sein, daß eine aussagekräftige Bewertung
des Verschmutzungszustandes des Wärmeaustauschers möglich ist. Es kann jedoch auch
vorteilhaft sein, daß die Auswerteelektronik die Zeitintervalle selbst aus Meßwerten
bestimmt. Beispielsweise sollte bei einer Heizungsanlage bevorzugt dann gemessen werden,
wenn der Brenner in Betrieb ist.
Anspruch 3 beschreibt im Detail eine bevorzugte Form des erfindungsgemäßen Verfahrens,
dargestellt in Einzelschritten. Im wesentlichen aus den ab Reinigung des
Wärmeaustauschers bis zum Zeitpunkt der Messung durch die erhöhte Verschmutzung des
Wärmeaustauschelementes aufsummierten Betriebsmehrkosten der Gesamtanlage und den
Kosten für die Reinigung des Wärmeaustauschers wird die Kostensumme gebildet. Aus der
Kostensumme werden die mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit berechnet unter der
Annahme, daß der Wärmeaustauscher zum derzeitigen Zeitpunkt gereinigt würde. Sobald
die mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit über dem Zeitablauf betrachtet den niedrigsten
Wert erreicht haben, wird über eine Warnanzeige die Reinigung des Wärmeaustauschers
empfohlen. Diese bevorzugte Ausbildung des Verfahrens zur kostenorientierten
Überwachung des Betriebszustandes betrachtet das Betriebsspektrum für den
Wärmeaustauscher nach Verschmutzung, Fluidmengenstrom etc. für den gesamten
vergangenen Zeitraum ab der letzten Reinigung und nimmt für die zukünftige Entwicklung,
das heißt für den nächsten Betriebszyklus ein ähnliches Betriebsspektrum an.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft einen Heizkessel. Zur genauen
Bestimmung des Abgasverlustes des Heizkessels wird die Temperaturdifferenz zwischen
Abgas und Umgebungsluft sowie der CO₂- oder O₂-Gehalt des Abgases benötigt. Eine
ungefähre Messung ist jedoch auch ohne Messung von CO₂- oder O₂-Gehalt möglich, die
als konstant angenommen werden. Vorteilhaft kann es auch sein, die Ein- und
Ausschaltzeitpunkte des Brenners oder Lüfters zu erfassen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft einen Verflüssiger. Eine
genaue Bestimmung des Verschmutzungszustandes verlangt neben der Messung der Ein-
und Austrittstemperaturen der beiden Fluide auch die Messung des Massenstromes
zumindest eines der Fluide. Als ausreichend für die erfindungsgemäße Ermittlung des
günstigsten Reinigungszeitpunktes hat sich jedoch die Messung der Temperaturdifferenz
zwischen Verflüssigungstemperatur und Kühlmediumaustrittstemperatur sowie der
Temperaturdifferenz zwischen Kühlmediumaustritts- und -eintrittstemperatur herausgestellt,
wobei der Quotient aus beiden Temperaturdifferenzen eine der Verschmutzung folgende
Signalgröße ergibt. Ahnliches gilt für einen Verdampfer.
In weiteren Ausbildungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch Extra
polation des Verlaufs der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit über der Zeit die
Betriebsdauer des Wärmeaustauschers bis zur empfohlenen Reinigung berechnet und zur
Anzeige gebracht. Dies ermöglicht dem Betreiber eine vorausschauende Planung der
Wartungsarbeiten.
Die Routinereinigung von Wärmeaustauschern ist unter Umständen nicht in der Lage, eine
völlige Sauberkeit zu erzielen. Es sind Fälle bekannt, bei denen der Wärmeaustauscher trotz
Routinereinigung mehr und mehr verschmutzt und in gewissen Zeitabständen einer
Intensivreinigung bedarf. Diese Entwicklung wird von der Auswerteelektronik infolge der
erfindungsgemäßen Langzeitüberwachung erkannt und eine Intensivreinigung angezeigt,
sobald diese insgesamt kostensparender ist als eine Routinereinigung. Dazu werden aus der
Vielzahl der nach erfolgter Reinigung des Wärmeaustauschers für den jeweils
abgeschlossenen Betriebszyklus und den Beginn des jeweils neuen gespeicherten
kennzeichnenden Betriebsdaten die Auswirkungen der Reinigung auf die Betriebskosten der
Gesamtanlage zumindest näherungsweise bestimmt, mit den Kosten einer Intensivreinigung
verglichen und an einem dem Wärmeaustauscher zugeordneten Anzeigeinstrument eine
zusätzliche Anzeige ab dem Zeitpunkt vorgenommen, ab dem eine Intensivreinigung
insgesamt kostensparender ist als die routinemäßige Reinigung.
Wie anhand der Zeichnungen noch näher erläutert wird, dient zur Lösung der gestellten
Aufgabe auch eine Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 20 bis 25.
Ausführungsbeispiele der Erfindung und deren Umfeld werden anhand schematischer Zeich
nungen näher erläutert, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen als Heizkessel ausgebildeten erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher
Fig. 2 einen als Verflüssiger ausgebildeten erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher
Fig. 3 Ausführungsbeispiel für die Durchführung des Verfahrens.
Fig. 1 zeigt beispielhaft für die Erfindung einen in eine heizungstechnische Gesamtanlage
mit als Heizkörper ausgebildeter Energieanlage (14) eingebundenen Heizkessel (36) mit
dem über die erste Zulaufleitung (8) mittels erster Pumpe (12) zugeführten Heizungswasser
als erstem Fluid (6), das nach Durchströmen des Wärmeaustauschers (1) über die erste
Ablaufleitung (9) wieder der Energieanlage (14) zufließt. Der Brenner (37) mit Steuergerät
(35) enthält die als Gebläse ausgebildete zweite Pumpe (13) und einen Zulauf (10) für das
Brennstoff-Luft-Gemisch, das die Flamme (38) bildet, den Wärmeaustauscher in Form von
Rauchgas als zweitem Fluid (7) durchströmt und den Heizkessel über die zweite
Ablaufleitung (11) verläßt. Die Fluide (6; 7) sind als Pfeile dargestellt. Der
Wärmeaustauscher (1) besteht aus Wärmeaustauschelementen (2), die auf der Innenseite
vom Heizungswasser und auf der Außenseite von Rauchgas beströmt sind. Eine
ausschnittsweise Vergrößerung zeigt einen Schnitt durch ein Wärmeaustauschelement (2)
mit einer ersten und einer zweiten Wärmeaustauschfläche (3; 4), wobei die rauchgasseitige
zweite Wärmeaustauschfläche (4) mit Ruß und Asche als Verschmutzung (5) belegt ist. Der
Heizkessel (36) ist mit einer Reinigungsöffnung mit Verschluß (39) versehen, über die der
Wärmeaustauscher (1) rauchgasseitig gereinigt werden kann. Bei dieser beispielhaft
gezeigten Ausführungsform der Erfindung wird der Verschmutzungszustand des
Wärmeaustauschers aus den die Abgastemperatur (Tag) und die Umgebungstemperatur
(Tu) kennzeichnenden Meßwerten abgeleitet. Über Meßleitungen (33) und in der
Auswerteelektronik (18) befindliche Meßwerteingänge (20) werden die Meßwerte einem
Wandler (21) zugeführt, der zur Ermittlung der augenblicklichen Temperaturen (Tag; Tu)
dient, die er zur Recheneinheit (22) weiterleitet. Die Recheneinheit (22) dient zur
Berechnung und zum Vergleich von Kosten und ist mit einer Eingabeeinheit (23) zur
Eingabe von Funktionen, Kostengrößen und Zeitintervallen sowie mit nicht flüchtigen
Speichern (25) für vorgebbare Werte von Energiekosten, Reinigungskosten und/oder
funktionale Zusammenhänge von Parametern und mit einer Ausgabeeinheit (28) zur
Ansteuerung eines Anzeigeinstrumentes (30) und/oder Abgabe eines Signales über einen
zusätzlichen Signalausgang (29) verbunden. Insbesondere dienen der Funktionsspeicher
(26) zur Speicherung des Leistungsverlustes (ΔN) in Abhängigkeit von den Temperaturen
(Tag; Tu) und der Betriebswertspeicher (27) zur Speicherung von mindestens einem Wert
der Steigung (A) der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) über der Zeit sowie zur
Speicherung der für den abgeschlossenen Betriebszyklus kennzeichnender Betriebsdaten zur
Langzeitauswertung. Die Eingabeeinheit (23) besitzt Tasten (24) zur Eingabe von Daten
und Befehlen. An den Signalausgang (29) kann beispielsweise eine Signalleuchte (43)
angeschlossen werden, welche ab dem Zeitpunkt leuchtet, ab dem die Reinigung des
Wärmeaustauschers (1) kostensparender ist als der Weiterbetrieb hin zur technisch
zulässigen Verschmutzung des Wärmeaustauschers (1). Das Anzeigeinstrument (30) zeigt
in diesem Ausführungsbeispiel mit "123 Tage" die Restbetriebsdauer (Δt2) als das
Zeitintervall zwischen dem augenblicklichen Zeitpunkt (t1) und dem Zeitpunkt, zu dem die
mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) ihren kleinsten Wert annehmen werden und
die Reinigung des Wärmeaustauschers kostenoptimal sein wird. Der Abgasverlust von
Heizkesseln wird nach [1] aus der Temperaturdifferenz (Tag - Tu) und dem CO₂-Gehalt
(CO₂) des Abgasstromes berechnet. In diesem Ausführungsbeispiel wird aus
Vereinfachungsgründen der CO₂-Gehalt (CO₂) als annähernd konstant angenommen und
nicht gemessen. Für eine genaue Messung müßte der Meßwert für den CO₂-Gehalt (CO₂)
zusätzlich der Auswerteelektronik (18) zugeführt werden. Der vollständige
Erfindungsgedanke wird erst durch die Beschreibung zu Fig. 3 deutlich.
Fig. 2 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung einen als Verflüssiger (40)
ausgebildeten Wärmeaustauscher (1) mit symbolisch dargestelltem Wärmeaustauschelement
(2), das aus Wärmeaustauscherrohren als Wärmeaustauschelementen (2) besteht, die nicht
detailliert dargestellt sind. Das erste mit einem Pfeil gekennzeichnete Fluid (6) ist über die
Zulaufleitung (8) zuströmender, auf der Außenseite der Wärmeaustauschelemente (2)
kondensierendes Gas oder Dampf, z. B. Kältemittel einer Klimaanlage als Energieanlage
(14), dessen Kondensat mit Pumpe (12) über die Ablaufleitung (9) wieder in den Kreislauf
zurückgeführt wird. Eine zweite Pumpe (13) versorgt den Verflüssiger (40) über die zweite
Zulaufleitung (10) mit Kühlwasser als mit einem Pfeil gekennzeichnetem zweiten Fluid (7),
das über eine zweite Ablaufleitung (11) wieder abfließt. Die Wärmeaustauschelemente (2)
verschmutzen auf der dem Kühlwasser zugewendeten nicht näher bezeichneten zweiten
Wärmeaustauschfläche (4) in kurzer Zeit und müssen gereinigt werden. Der
Verschmutzungszustand des Wärmeaustauschers (1) wir überwacht durch drei
Temperatursensoren (15; 16), welche die drei Fluidtemperaturen (T1; T2; Tc) messen. Bei
schwankenden Massenströmen der Fluide (6; 7) und schwankender
Kühlwassereintrittstemperatur ist es für eine genaue Bestimmung des
Verschmutzungszustandes üblich, zusätzlich zu den Fluidtemperaturen (T1; T2; Tc) auch
den Volumenstrom des zweiten Fluids (7) zu messen. Jedoch hat sich gezeigt, daß für die
erfindungsgemäße kostenorientierte Überwachung des Verschmutzungszustandes die
Ableitung des Verschmutzungszustandes aus den drei Fluidtemperaturen (T1; T2; Tc)
ausreichend ist, sofern der Leistungsverlust (ΔN) der die Energieanlage (14)
einschließenden Gesamtanlage mit Hilfe des Faktors (F)überwacht wird, wobei der Faktor
(F) nach der Formel F=(Tc-T2)/(T2-T1) berechnet wird. Die drei Meßwerte der drei
Fluidtemperaturen (T1; T2; Tc) werden der Auswerteelektronik (18) zugeführt und
gelangen dort über die Meßwerteingänge (20) zur Recheneinheit (22), die mit den nicht
flüchtigen Speichern (25), einer Eingabeeinheit (23) und einer Ausgabeeinheit (28)
verbunden ist. An die Ausgabeeinheit (28) sind ein als digitales Display (42) ausgeführtes
Anzeigeinstrument (30) und ein Signalausgang (29) angeschlossen. Die Eingabe der Daten
über die Eingabeeinheit (23) erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel über eine digitale
Schnittstelle (44) und Datenleitung (46) mit Stecker (45). Der vollständige
Erfindungsgedanke wird erst durch die Beschreibung zu Fig. 3 deutlich.
In Fig. 3 ist mit einem Ausführungsbeispiel die Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens in wichtigen Schritten dargestellt. Die obere Grafik in Fig. 3 zeigt zunächst den
Verlauf des Leistungsverlustes (ΔN) über der Zeit (t). Am Ende des letzten Zeitintervalls
(Δta) wurde mit Hilfe nicht dargestellter Meßwerte (S1; S2 . . . . . Sn) und anhand der im nicht
dargestellten Funktionsspeicher gespeicherten Daten und funktionalen Abhängigkeiten der
augenblickliche Leistungsverlust (ΔN(n)) und zu Beginn des letzten Zeitintervalls (Δta) der
zu diesem Zeitpunkt gültige augenblickliche Leistungsverlust (ΔN(n-1)) ermittelt. Die
Fläche unter der Kurve des Leistungsverlust (ΔN) mit dem Zeitintervall (Δta) als Breite
stellt den augenblicklichen Energieverlust (ΔEa) dar, berechnet nach der Formel
ΔEa = Δta*(ΔN(n)+ΔN(n-1))/2. Nicht dargestellt ist die Berechnung der Summe (ΔE)
aller augenblicklichen Energieverluste (ΔEa), die in allen zum Gesamtzeitintervall (Δt1)
aufsummierten Zeitintervallen (Δta) seit der letzten Reinigung des nicht dargestellten
Wärmeaustauschers entstanden sind. Die untere Grafik von Fig. 3 zeigt den Verlauf der
mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) über der Zeit (t). Die Dimension ist z. B.
DM/Jabr. Zu erkennen ist die augenblickliche Steigung (A(n)) im Zeitintervall (Δta). In
nicht dargestellter Weise wurde mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der weitere Verlauf
der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) über der Zeit (t) berechnet und in der
Grafik schematisch dargestellt. Danach wird durch Extrapolation des bisherigen Verlaufs
der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) eine Restbetriebsdauer (Δt2) bis zur
empfohlenen Reinigung und eine Maximalbetriebsdauer (Δt3) bis zur technisch zulässigen
Verschmutzung der Wärmeaustauschers (1) vorausgesagt. Deutlich ist zu erkennen, daß im
letzten nicht bezeichneten Zeitintervall (Δta) vor Erreichen der Restbetriebsdauer (Δt2) der
Verlauf der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) über der Zeit (t) einen tiefsten
Punkt durchlaufen hat und wieder ansteigt, erkennbar daran, daß die Steigung (A) größer
als Null wird. Bei Erreichen der Restbetriebsdauer (Δt2) werden also die niedrigst
möglichen mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) annähernd erreicht und ein
Reinigen des Wärmeaustauschers (1) ist kostenorientiert angezeigt. Da der Kurvenverlauf
der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) in der Nähe des Minimums eher flach
verläuft, steht ein ausreichend langer Zeitaum für die Einplanung der Reinigung zur
Verfügung. Es wird aus dem Bild erkennbar, daß das erfindungsgemäße Verfahren den
Verlauf des durch die Verschmutzung des Wärmeaustauschers (1) verursachten
Leistungsverlust (ΔN) seit der letzten Reinigung des Wärmeaustauschers bis zum
derzeitigen Zeitpunkt, also in der Vergangenheit bewertet und daraus auf die Zukunft
schließt. Dies geschieht unter der Annahme, daß der mit einer Reinigung abgeschlossene
Betriebszyklus sich im Verschmutzungsverlauf und Verlauf des Mengenstromes der Fluide
(6; 7) über der Zeit ähnlich verhält wie der nächste Betriebszyklus nach abgeschlossener
Reinigung. Dies ist die bestmögliche Annäherung an die Wirklichkeit und wesentlicher
Bestandteil der Erfindung. Wesentlicher Bestandteil der Erfindung ist auch, daß das
gesamte Spektrum der schwankenden Betriebsbedingungen durch den erfindungsgemäßen
Integrationsvorgang mit anschließender Differenzierung bewertend in die Uberprüfung
einbezogen wird, was bei der nach dem bekannten Stand der Technik üblichen
Überwachung eines bloßen Augenblickswertes der Verschmutzung nicht möglich ist. Bei
sinkendem Massenstrom der Fluide (6; 7) sinkt der durch die Verschmutzung des
Wärmeaustauschers (1) verursachte Leistungsverlust (ΔN) ab, was im dargestellten Beispiel
an einer Stelle des Kurvenverlaufs des Leistungsverlustes (ΔN) sichtbar wird, und geht so in
die Bewertung ein.
Die Zeichnungen und beschriebenen Anwendungen der Erfindung zeigen lediglich
Ausführungsbeispiele der Erfindung und sollen diese nicht einschränken. Die Erfindung
bezieht sich auf alle verschmutzenden und reinigbaren Wärmeaustauscher unabhängig von
der Art der Fluide, der Ausführung der Wärmeaustauschelemente, der verwendeten
Meßwerte, der benutzten Sensoren oder der Art der Reinigung.
Insgesamt ermöglicht die Erfindung die kostenorientierte Überwachung des
Verschmutzungszustandes eines reinigbaren Wärmeaustauschers (1) in einer Gesamtanlage
und empfiehlt die Reinigung des Wärmeaustauschers (1) für den Zeitpunkt, ab dem die
Reinigung kostensparender ist als der Weiterbetrieb hin zur technisch zulässigen
Verschmutzung des Wärmeaustauschers. Damit wird ein energiesparender,
umweltschonender Betrieb mit insgesamt niedrigsten Kosten möglich.
Claims (25)
1. Verfahren zur kostenorientierten Überwachung und/oder Anzeige des Betriebszustandes
eines von mindestens einem Fluid (6; 7) durchflossenen reinigbaren Wärmeaustauschers
- (1) in einer eine Energieanlage (14) einschließenden Gesamtanlage, wobei mittels min destens eines Sensors (15; 16; 17) kontinuierlich oder in Abständen mindestens ein Meßwert (S1; S2 . . . . . Sn) gemessen wird, aus dem sich der Verschmutzungszustand des Wärmeaustauschers ableiten läßt, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - die Meßwerte (S1; S2 . . . Sn) werden einer dem Wärmeaustauscher (1) zugeord neten Auswerteelektronik (18) zugeführt;
- - der Verschmutzungszustand des Wärmeaustauschers (1) wird aus den Meßwerten (S1; S2 . . . . . Sn) bestimmt;
- - anhand in der Auswerteelektronik (18) gespeicherter Daten und/oder funktionaler Abhängigkeiten werden die Auswirkungen des Verschmutzungszustandes des Wärmeaustauschers (1) auf die Betriebskosten der eine Energieanlage (14) einschließenden Gesamtanlage zumindest näherungsweise bestimmt;
- - anhand in der Auswerteelektronik (18) gespeicherter Daten und/oder funktionaler Abhängigkeiten werden die Kosten für eine Reinigung des Wärmeaustauschers (1) ermittelt und mit den Auswirkungen des Verschmutzungszustandes auf die Betriebskosten verglichen;
- - an einem dem Wärmeaustauscher (1) zugeordneten Anzeigeinstrument (30) erfolgt eine entsprechende Anzeige ab dem Zeitpunkt, ab dem die Reinigung des Wärme austauschers (1) kostensparender ist als der Weiterbetrieb hin zur technisch zulässi gen Verschmutzung des Wärmeaustauschers (1); und
- - bei Reinigung erfolgt eine Speicherung für den abgeschlossenen Betriebszyklus kennzeichnender Betriebsdaten zur Langzeitauswertung in der Auswerteelektronik (18).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der Meßwerte
(S1; S2 . . . Sn) in vorgebbaren Zeitintervallen (Δta) erfolgt, insbesondere in Abständen
von 1 Minute bis 24 Stunden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) Berechnung und Speicherung des Leistungsverlustes (ΔN), weichen die Ver schmutzung des Wärmeaustauschers (1) an der eine Energieanlage (14) einschließenden Gesamtanlage verursacht, als Funktion (ΔN = f (S1; S2 . . . . . . . Sn)) der Meßwert (S1; S2 . . . Sn) in einem Funktionsspeicher (26) der Auswerteelektronik (18);
- b) Ermittlung des augenblicklichen Leistungsverlustes (ΔN(n)) anhand der im Funk tionsspeicher (26) gespeicherten Funktion (ΔN = f (SI; S2 . . . Sn)) mit den augenblicklichen Werten der Meßwerte (S1; S2 . . . . . . . Sn);
- c) Ermittlung des augenblicklichen Energieverlustes (ΔEa), welchen der ermittelte Leistungsverlust (ΔN) im letzten Zeitintervall (Δta) verursacht hat nach der Formel ΔEa = Δta * (ΔN(n)+ΔN(n-1))/2, wobei der augenblickliche Leistungsverlust ΔN(n-1) zu Beginn und der augenblickliche Leistungsverlust ΔN(n) am Ende des letzten Zeitintervall (Δta) gilt;
- d) Bildung der Energiesumme (ΔE) aller augenblicklichen Energieverluste (ΔEa), die in allen zu einem Gesamtzeitintervall (Δt1) aufsummierten Zeitintervallen (Δta) seit der letzten Reinigung des Wärmeaustauschers (1) entstanden sind;
- e) Bildung der Kostensumme (ΣK) nach der Formel ΣK = ΔE * X + Kr + Ks, die ins gesamt bei einer Reinigung des Wärmeaustauschers (1) zum derzeitigen Zeitpunkt (t1) entstehen würden, wobei X die Kosten der Energieeinheit angibt, Kr die Kosten der Reinigung des Wärmeaustauschers (1) und Ks sonstige mit dem Betrieb des Wärmeaustauschers oder der Reigung verbundene Kosten;
- f) Berechnung der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) für das Gesamt zeitintervall (Δt 1) nach der Formel Kbm = ΣK/Δt 1;
- g) Berechnung der augenblicklichen Ableitung nach der Zeit der mittleren Betriebs kosten pro Zeiteinheit nach der Formel A(n) = (Kbm(n) - Kbm(n-1))/Δta und Speicherung dieses Wertes der augenblicklichen Steigung (A(n)) in einem Betriebswertspeicher (27);
- h) Auslösung einer Warnanzeige auf einem Anzeigeinstrument (30), wenn die augen blickIiche Steigung (A(n)) einen Wert gleich oder größer als Null annimmt;
- i) bei Reinigung des Wärmeaustauschers (1) Speicherung kennzeichnender Betriebsdaten zur Langzeitauswertung im Betriebswertspeicher (27) für den abgeschlossenen Betriebszyklus und den Beginn des neuen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieanlage (14) ein
mit fossilen Brennstoffen betriebener Heizkessel (36) in einer Anlage der Heizungs
technik als Gesamtanlage ist mit Wärmeübertragermedium, insbesondere Wasser als
erstem Fluid (6) und aus der Verbrennung entstandenem Rauchgas als zweitem Fluid
(7) und mindestens die Umgebungslufttemperatur (Tu) und die an der zweiten
Ablaufleitung (11) des zweiten Fluids (7) gemessene Abgastemperatur (Tag) als
Meßwerte (Stag; Su).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens als weiterer
zusätzlicher Meßwert (SCO2) der CO₂-Gehalt (CO₂) oder dem O₂-Gehalt (O₂) des
Abgases als zweitem Fluid (7) an der zweiten Ablaufleitung (11) gemessen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens als weiterer
zusätzlicher Meßwert (Ssz) der Schaltzustand der zweiten Pumpe (13) für das zweite
Fluid (7) gemessen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für eine näherungsweise
Bestimmung des Verschmutzungszustandes des Wärmeaustauschers (1) und dessen
Auswirkungen auf die Betriebskosten der Gesamtanlage der CO₂-Gehalt (CO₂) und
der O₂-Gehalt (O₂) des Abgases als zweitem Fluid (7) an der zweiten Ablaufleitung
(11) als konstante Werte festgesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieanlage (14) ein
Verflüssiger (40) mit röhren- oder plattenlörmigem Wärmeaustauschelement (2) zur
Verflüssigung eines über eine erste Zulaufleitung (8) zuströmenden gas- oder
dampfförmigen und eine erste Ablaufleitung (9) abströmenden flüssigen ersten Fluids
(6) ist, mit einem über eine zweite Zulaufleitung (10) zuströmenden und über eine
zweite Ablaufleitung (11) abströmenden Kühlmedium, bevorzugt Kühlwasser oder Luft
als zweitem Fluid (7) und mindestens der an der zweite Zulaufleitung (10) gemessenen
Kühlmediumeintrittstemperatur (T1) sowie der an der zweiten Ablaufleitung (11)
gemessenen Kühlmediumaustrittstemperatur (T2) und der Verflüssigungstemperatur
(Tc) des ersten Fluids (6) als Meßwerte (St1; St2; Stc).
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieanlage (14) ein
Verdampfer mit röhren- oder plattenförmigem Wärmeaustauschelement (2) zur
Verdampfung eines über eine erste Zulaufleitung (8) zuströmenden flüssigen und eine
erste Ablaufleitung (9) abströmenden gas- oder dampfförmigen ersten Fluids (6) ist, mit
einem über eine zweite Zulaufleitung (10) zuströmenden und über eine zweite
Ablaufleitung (11) abströmenden Heizmedium, bevorzugt Wasser oder Luft als zweitem
Fluid (7), wobei mindestens die an der zweite Zulaufleitung (10) gemessene
Heizmediumeintrittstemperatur (T3) sowie die an der zweiten Ablaufleitung (11)
gemessene Heizmediumaustrittstemperatur (T4) und die Verdampfungstemperatur
(Tb) des ersten Fluids (6) gemessen werden.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus dem zeitlichen Verlauf des ermittelten Verschmutzungs
zustandes der Wärmeaustauschers (1) unter Hinzuziehung von gespeicherten Erfah
rungswerten oder Erfahrungsfunktionen die Maximalbetriebsdauer (Δt3) bis zur tech
nisch zulässigen Verschmutzung des Wärmeaustauschers (1) ermittelt und ebenfalls
angezeigt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Verlauf der Funk
tion der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) in Abhängigkeit von der Zeit
ein Trend dieser Funktion ermittelt und ein Betriebsreservesignal (Sbr) in Abhängigkeit
von dem ermittelten Trend generiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Signalgröße des Betriebsreservesignals (Sbr) die bis zur empfohlenen Reini gung des Wärmeaustauschers (1) erwartete Restbetriebsdauer (Δt2) ist, die dadurch ermittelt wird, daß mit üblichen Methoden der Mathematik aus einer Anzahl von m+1 Steigungen A(n), A(n-1), A(n-2), . . . A(n-m) der weitere zeit liche Verlauf der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) und insbesondere der Zeitpunkt berechnet werden, in dem diese einen kleinsten Wert annehmen und die Steigung (An) gleich oder größer Null sein wird,
- - daß die Restbetriebsdauer (Δt2) das Zeitintervall zwischen dem durch das Gesamt zeitintervall (Δt1) beschriebenen augenblicklichen Zeitpunkt (t1) und dem Zeitpunkt ist, zu dem die mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) ihren kleinsten Wert überschritten haben werden;
- - und daß m mindestens den Wert 3 hat.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Betriebsreservesignal
(Sbr) die Restbetriebsdauer (Δt2) auf einem Anzeigeinstrument (30) zur Anzeige bringt.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigung des Wärmeaustauschers (1) chemisch erfolgt.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigung des Wärmeaustauschers (1) mechanisch erfolgt.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckdifferenz (DP) wischen einer der Zulaufleitungen (8; 10) und der
zugeordneten Ablaufleitung (9; 11) als ein die Verschmutzung kennzeichnender
Meßwert (Sdp) herangezogen wird.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Vielzahl der nach erfolgten Reinigungen des Wärmeaustauschers (1) für
den jeweils abgeschlossenen Betriebszyklus und den Beginn des jeweils neuen
gespeicherten kennzeichnenden Betriebsdaten die Auswirkungen einer nach der
jeweiligen Reinigung verbleibenden Restverschmutzung auf die Betriebskosten der
Gesamtanlage und auf die Reinigungskosten insgesamt zumindest näherungsweise
bestimmt werden und mit den Kosten einer zusätzlichen Intensivreinigung verglichen
werden, und daß an einem dem Wärmeaustauscher (1) zugeordneten Anzeigeinstrument
(30) eine Anzeige ab dem Zeitpunkt erfolgt, ab dem eine Intensivreinigung insgesamt
kostensparender ist als der Weiterbetrieb mit routinemäßigen Reinigungen.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintervall (Δta) über die Betriebsdauer konstant ist und vom Betreiber über
die Eingabeeinheit (23) eingegeben wird.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintervall (Δta) sich aus dem Betriebsablauf des Wärmeaustauschers (1)
ergibt und von der Auswerteelektronik über den Verlauf eines der Meßwerte (S1; S2 . . . . .
Sn) ermittelt wird.
20. Vorrichtung zur kostenorientierten Überwachung und/oder Anzeige des Betriebs
zustandes eines reinigbaren von mindestens einem Fluid (6; 7) durchflossenen Wärme
austauschers (1) in einer eine Energieanlage (14) einschließenden Gesamtanlage,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - mindestens einen Sensor (15; 16; 17) zur Erzeugung von Meßwerte (S1; S2 . . . . . Sn), aus denen in einer Auswerteelektronik (18) der Verschmutzungszustand des Wär meaustauschers (1) ermittelbar ist;
- - eine dem Wärmeaustauscher (1) zugeordnete Auswerteelektronik (18) mit einer Eingabeeinheit (23) für Daten und zumindest einem Meßwerteingang (20), wobei
- - in der Auswerteelektronik (18) nicht flüchtige Speicher (25) für vorgebbare Werte von Energiekosten, Reinigungskosten und/oder funktionale Zusammenhänge von Parametern sowie zur Langzeitspeicherung von Betriebsdaten vorhanden sind, und
- - die Auswerteelektronik (18) eine Recheneinheit (22) zur Berechnung und zum Vergleich von Kosten und eine Ausgabeeinheit (28) zur Ansteuerung eines Anzei geinstrumentes (30) und/oder Abgabe eines Signales über einen zusätzlichen Signalausgang (29) aufweist; und
- - ein Anzeigeinstrument (30) zur Anzeige der in der Auswerteelektronik (18) ermit telten Werte oder Signale.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 18, gekennzeichnet durch folgende
zusätzlichen Merkmale:
- - Mittel zur Eingabe der Funktion (ΔN = f (S1; S2 . . . Sn)), der Kostengrößen (X; Kr; Ks) sowie des Zeitintervalls (Δta);
- - einen Funktionsspeicher (26) zur Speicherung des Leistungsverlustes (ΔN) in Abhängigkeit von den Meßwerten (S1; S2 . . . . . Sn) als Variablen als Funktion (ΔN = f(S1; S2 . . . Sn));
- - eine Recheneinheit (22) mit Speicher (25) zur Berechnung des augenblicklichen Energieverlustes (ΔEa = ΔTa * (ΔN(n)+ΔN(n-1))/2), der Summe (ΔE) aller augenblicklichen Energieverluste (ΔEa), die in allen zum Gesamtzeitintervall (Δt1) aufsummierten Zeitintervallen (Δta) seit der letzten Reinigung des Wärmeaustauschers (1) entstanden sind, der Kostensumme (ΣK = ΔE * X + Kr + Ks), die insgesamt bei einer Reinigung des Wärmeaus tauschers zum derzeitigen Zeitpunkt t1 entstehen würden, der mittleren Betriebs kosten pro Zeiteinheit (Kbm = SK/Δt1) für das Gesamtzeitintervall (Δt1) und der augenblicklichen Steigung (An) der mittleren Betriebskosten pro Zeiteinheit (Kbm) und des Trends für deren Verlauf (Kbm = f (Zeit t)) aus mindestens einem gespei cherten Wert der Steigung (A(n); A(n-1); . . . .);
- - einen Betriebswertspeicher (27) zur Speicherung von mindestens einem Wert der Steigung (A(n); A(n-1); . . . .) sowie der für eine Langzeitauswertung der einzelnen Betriebszyklen kennzeichnenden Betriebsdaten;
- - Mittel zur Generierung eines Betriebsreservesignals (Sbr) in Abhängigkeit von dem ermittelten Trend;
- - Mittel zur Anzeige des Betriebsreservesignals (Sbr).
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 und 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Restlebensdauer (Δt2) an einem digitalen Display (42) anzeig
bar ist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 und 21, dadurch
gekennzeichnet, daß das Anzeigeinstrument (30) eine Signalleuchte (43) ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 23, dadurch
gekennzeichne die Energieversorgung der Vorrichtung mittels Batterie (31) erfolgt.
25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 20 bis 23, dadurch
gekennzeichne die Energieversorgung der Vorrichtung mittels Stromnetz (32) erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE1995104325 DE19504325C2 (de) | 1995-02-10 | 1995-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zur kostenorientierten Überwachung und/oder Anzeige des Betriebszustandes eines reinigbaren Wärmetauschers |
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DE1995104325 DE19504325C2 (de) | 1995-02-10 | 1995-02-10 | Verfahren und Vorrichtung zur kostenorientierten Überwachung und/oder Anzeige des Betriebszustandes eines reinigbaren Wärmetauschers |
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- 1995-02-10 DE DE1995104325 patent/DE19504325C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE19504325C2 (de) | 1997-07-17 |
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