DE19503983A1 - Verfahren zum Herstellen von Metallschablonen für die SMD-Technik - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Metallschablonen für die SMD-TechnikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Me
tallschablonen, insbesondere für die SMD-Technik, bei dem
zumindest eine Öffnung in eine Metallschablone unter Verwen
dung eines Lasers geschnitten wird und die Metallschablone
zum Entfernen von auf der Oberfläche befindlichen Graten
und/oder Unebenheiten einer Oberflächenbehandlung unterzogen
wird.
Derartige Metallschablonen werden in der SMD (Surface
Mounted Device)-Technik zum Aufbringen von Lotpaste auf eine
Leiterplatte benötigt. Hierzu wird eine fertige Schablone,
d. h. eine Schablone mit an vorbestimmten Stellen vorgesehe
nen Öffnungen bzw. Pads auf eine Leiterplatte aufgelegt. An
schließend wird die Schablone mit einer Lotpaste bestrichen,
was üblicherweise mit einem Rakel geschieht. Dadurch wird
die Lotpaste durch die Öffnungen in der Schablone auf die
Leiterplatte gedrückt.
Nachdem die Lotpaste vollständig und gleichmäßig in die Öff
nungen bzw. die Pads der SMD-Metallschablone gedrückt wurde,
kann die Schablone abgehoben werden. Die Leiterplatte weist
nun an den Stellen Lotdepots auf, an denen sich die Öffnun
gen der SMD-Metallschablone befunden haben. Nach diesem
Schritt kann die Bestückung der Leiterplatte mit elektroni
schen Bauteilen erfolgen, wobei die elektronischen Bauteile
üblicherweise an ihren äußeren Enden Kontaktabschnitte auf
weisen, welche jeweils auf ein Lotdepot gedrückt werden. Die
derart bestückte Leiterplatte wird dann zu einem Erhitzungs
ofen gefördert, so daß sich die Kontaktstücke der elektroni
schen Bauelemente mit den jeweiligen Lotdepots verbinden.
In der SMD-Technik kommt der Positionierungsgenauigkeit der
Lotdepots auf der Leiterplatte eine große Bedeutung zu. Wei
terhin ist es wichtig, daß die Lotdepots eine ebene und re
gelmäßige Oberfläche aufweisen. Sollten die Lotdepots jedoch
falsch positioniert sein und/oder eine unregelmäßige Ober
fläche besitzen, wie etwa durch Riefen, Spitzen, Ränder,
usw. hervorgerufen, so kann es beim Bestücken der Leiter
platte mit den elektronischen Bauteilen zu Fehlkontaktierun
gen kommen, was einen hohen Produktionsausschuß der Leiter
platten zur Folge hat. Dies wird dadurch verursacht, daß die
elektronischen Bauteile durch die ungleichmäßigen Erhebungen
auf den Lotdepots nicht richtig auf dieselben aufgesetzt
werden können, so daß es auch beim anschließenden Erhit
zungsvorgang nicht zu dem gewünschten elektrischen Kontakt
kommt. Weiterhin kann es vorkommen, daß die elektronischen
Bauteile beim Bestücken von dem vorgesehenen Lotdepot
rutschen, so daß ein Fehlkontakt zu einem anderen Lotdepot
auftreten kann.
Derartige ungleichmäßige Lotdepots werden überwiegend durch
ungenaue und unregelmäßig ausgebildete Pads in den SMD-Me
tallschablonen hervorgerufen. Wenn sich an den Öffnungen
bzw. Pads der Metallschablonen und/oder an den Innenwänden
der Öffnungen Grate, Riefen und andere Unregelmäßigkeiten
befinden, so kommt es beim Abhebevorgang der SMD-Metall
schablone von der Leiterplatte (nach dem Bestreichen der
Metallschablone und damit der Leiterplatte mit der Lotpaste)
zu Unregelmäßigkeiten des Lotdepots. Diese Unregelmäßigkei
ten werden dadurch hervorgerufen, daß beispielsweise durch
eine Unebenheit oder einen Grat an einer Innenwand eines
Pads beim Abheben der Schablone etwas von der Lotpaste wie
der mit nach oben gezogen wird, was anschließend als eine
Erhebung am Rand des Lotdepots zurückbleibt. Das gleiche
gilt für einen sich am Rand des Pads der Schablone befind
lichen Grat. Außerdem kann ein mit nach oben gezogener Faden
dazu führen, daß dieser anschließend umknickt und mit einem
anderen Lotdepot in Kontakt kommt, wodurch ein Kurzschluß
entsteht.
Weiterhin besteht bei unsauber gefertigten Schablonen das
Problem, daß dieselben schon nach wenigen Druckvorgängen
gereinigt werden müssen, da sich an den Unebenheiten und
Graten derselben die mitgenommene Lotpaste ansammelt und
nach und nach zu einer nicht mehr tolerierbaren Ungenauig
keit in der Produktion führt.
Zur Oberflächenverbesserung der SMD-Metallschablone ist es
im Stand der Technik bekannt, die Schablone in einem Nach
bearbeitungsschritt abzuschmirgeln. Bei diesem Abschmirgel
vorgang können jedoch in der Öffnung befindliche Grate nicht
entfernt werden, wobei eine Feinbearbeitung nur schwierig zu
realisieren ist.
Im Stand der Technik sind außerdem Polierverfahren bekannt,
die auf dem Sandstrahlprinzip arbeiten. Ein derartiges Po
lierverfahren weist jedoch den fluidmechanisch bedingten
Nachteil auf, daß es keinen gleichmäßigen Abtrag in den Pads
erlaubt. Weiterhin werden dadurch die Kanten der Öffnungen
zu stark gerundet, so daß es ebenso zu keinen zufrieden
stellenden Ergebnissen führt.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstel
len von Metallschablonen für die SMD-Technik zu schaffen,
bei dem grat- und unebenheitsfreie Öffnungen in der Metall
schablone gebildet werden.
Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des unabhängigen Pa
tentanspruchs 1 dadurch gelöst, daß die zumindest eine
Öffnung aufweisende Metallschablone zur Oberflächenbe
handlung einer elektrochemischen Bearbeitung ausgesetzt
wird, bei der die Metallschablone als Anode in einen Strom
kreis geschaltet wird und die Stromleitung über einen Elek
trolyten erfolgt.
Durch eine derartige Bearbeitung kann sichergestellt werden,
daß der bei einer Laserbearbeitung der Metallschablone ent
stehende Grat abgelöst werden kann. Das bei dem Schneiden
der Öffnungen der Metallschablone mittels eines Lasers
entstehende Plasma bleibt oftmals an dem lichtaustritts
seitigen Öffnungsrand als Grat stehen. Weiterhin kann es
vorkommen, daß bei der Laserbearbeitung das besagte Plasma
zu Riefen und Unebenheiten an den Öffnungswänden führt, so
daß die hohe Positionierungsgenauigkeit des Lasers und die
Möglichkeit der Herstellung eines sich konisch zur Leiter
platte hin öffnenden Pads teilweise wieder aufgehoben werden
würden; die konische Öffnungsausbildung führt beim Abheben
der Schablone zu guten Ergebnissen der Lotdepotform. Die Er
findung realisiert ein Polierverfahren, welches in der Lage
ist, auch Unebenheiten und Grate an den Innenwänden der Pads
zuverlässig zu entfernen. Weiterhin ist es durch die elek
trochemische Bearbeitung der Metallschablonen möglich, eine
glatte Schablonenoberfläche zu erzielen und Oberflächengrate
und/oder Unebenheiten zu entfernen.
Gerade durch die Erfindung ist es möglich, die Laserbear
beitung der Metallschablone zu verfeinern, da die bei der
Laserbearbeitung entstehenden Plasmarückstände, die als
Grate, Unebenheiten, usw., ausgebildet sind, zuverlässig zu
entfernen, so daß eine hochgenaue und gleichmäßige Innen
wandfläche des Pads und der Padränder erzielt werden kann.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann die elektro
chemische Bearbeitung durch ein Elektropolieren erfolgen,
bei dem die Kathode durch einen Wischpolierkopf gebildet
wird, der über die zu polierende Metallschablone in geeig
neter Weise bewegt wird. Durch ein geeignetes Bewegen des
Wischpolierkopfs über die Metallschablone kann ein genau
bestimmter Abtrag derselben erzielt werden. Dadurch kann die
Oberflächenfeinheit sowohl der Metallschablonenoberfläche
als auch der Innenfläche der Pads entsprechend gewählt wer
den. Die Bearbeitung mit dem Wischpolierkopf kann hierbei
von einer Bedienungsperson vorgenommen werden; es ist aber
auch denkbar, daß dieser Vorgang automatisiert wird, wobei
ein computergesteuerter Roboterarm zur Anwendung kommen
kann.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Temperatur des
Elektrolyten, die Stromstärke und die Polierzeit pro Flä
cheneinheit variiert werden, wobei die Einstellung dieser
Parameter von der jeweiligen zu erzielenden Poliergüte, dem
Metallschablonenmaterial, der Metallschablonenform und dem
-aufbau abhängen. Dadurch ist es möglich, verschiedene Me
tallschablonen nach demselben Verfahren zu bearbeiten, wobei
lediglich die entsprechenden Parameter zu ändern sind.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann
zusätzlich der Auflagedruck des Wischpolierkopfs variiert
werden. Durch ein Variieren des Auflagedrucks kann zusätz
lich die Stromstärke variiert werden, wodurch wiederum der
Abtrag gesteuert werden kann.
Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann
das Elektropolieren der Metallschablone entweder auf der La
serlichtaustrittsseite oder auf beiden Seiten der Metall
schablone erfolgen. Da der durch das Laserschneiden der Öff
nungen in den Metallschablonen entstehende Grat überwiegend
an der Laserlichtaustrittsseite entsteht, kann es produk
tionstechnisch vorteilhaft sein, lediglich die Laserlicht
austrittsseite zu polieren. Sofern jedoch eine höhere Po
liergüte zu erzielen ist, können beide Seiten der Metall
schablone durch den Elektropoliervorgang bearbeitet werden,
wodurch ein gleichmäßigerer Poliervorgang erzielt werden
kann.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Er
findung kann die elektrochemische Bearbeitung durch ein
Tauchpolieren erfolgen, bei dem die Metallschablone in ein
Elektrolyt-Tauchbad gebracht wird. Durch ein derartiges Vor
gehen kann ein gleichmäßiges Polieren der gesamten Schab
lonenoberfläche und gleichzeitig der Innenwandfläche der
Pads vorgenommen werden, da die Metallschablone vollständig
in den Elektrolyten getaucht werden kann. Diese Vorgehens
weise kann Vorteile bei der Entgratung und/oder dem Ausglei
chen von Unebenheiten aufweisen.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt gerade in der
Kombination der Laserbearbeitung der Metallschablonen mit
der anschließenden elektrochemischen Weiterbearbeitung. Auf
diesem Wege können die Vorteile des Laserschneidens ausge
nutzt werden, wie etwa die Positionierungsgenauigkeit des
Lasers und damit die genaue Anordnung der Pads relativ zur
Metallschablone, ohne die Nachteile des Laserschneidens in
Kauf zu nehmen, d. h. der entstehende Grat an der Laseraus
trittsseite der Schablone und eventuell auftretende Uneben
heiten und Grate an den Innenseiten der Pads. Gerade durch
die vorteilhafte elektrochemische Nachbearbeitung der ge
schnittenen Metallschablone können die Vorteile des Laser
schneidens in vollem Umfang genutzt werden, da es auf zu
verlässige Weise möglich wird, die Unregelmäßigkeiten, Un
ebenheiten und Grate an und in den Öffnungen sowie an der
Schablonenoberfläche zu entfernen.
Im folgenden werden beispielhafte Ausführungsformen der Er
findung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine SMD-Metallschablone mit in
die Schablone geschnittenen Pads;
Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt der SMD-Metallschab
lone;
Fig. 3 eine vergrößerten Draufsicht auf die SMD-Metall
schablone und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der elektrochemischen
Bearbeitung der SMD-Metallschablone.
In Fig. 1 ist eine Metallschablone 1 mit Öffnungen 2 dar
gestellt. Die Öffnungen 2 bzw. Pads sind in die Metall
schablone 1 unter Verwendung eines Lasers 19 geschnitten.
Die Öffnungen 2 sind derart auf der Metallschablone 1 po
sitioniert, daß sie mit den gewünschten Positionen der
Lotdepots auf den Leiterplatten übereinstimmen.
Zum Schneiden der Öffnungen 2 kann ein gepulster Nd:YAG-
Laser verwendet werden, welcher in seiner Leistung und in
seinem Fokus entsprechend der gewünschten Schnittgüte und
Geschwindigkeit in Zusammenhang mit dem Metallschablonen
material und der Dicke derselben eingestellt werden kann,
wobei die Positioniergenauigkeit des Lasers bei etwa ± 10 µm
liegen kann.
Die Metallschablone 1 ist üblicherweise aus Edelstahl gefer
tigt, wobei deren Dicke etwa 30 bis 500 µm betragen kann.
Der Abstand zwischen den Öffnungen 2, d. h. das minimale
Rastermaß kann etwa 0,2 bis 0,5 mm betragen (der Abstand
Padmitte zu Padmitte).
Der in der Fig. 2 dargestellte vergrößerte Querschnitt der
Metallschablone 1 zeigt die Öffnung 2 mit leicht konisch
ausgeformten Seitenwänden 5 bzw. Lochwänden. Die Seitenwände
5 öffnen sich etwas in Richtung einer Leiterplattenseite 3
der Metallschablone 1. Mit einem Pfeil ist die Richtung des
von dem Laser 19 emittierten Lichts dargestellt, welches auf
die Leiterplattenseite 3 der Metallschablone 1 gerichtet
ist. An einer Rakelseite 4 der Metallschablone 1 und an den
Seitenwänden 5 ist ein Grat 6 dargestellt. Der Grat 6 bildet
sich überwiegend an der Laserlichtaustrittsseite der Metall
schablone 1, d. h. in dieser Darstellung an der Rakelseite 4.
Weiterhin kann sich der Grat 6 auch an den Seitenwänden 5
der Öffnung 1 bilden. Der Grat 6 wird überwiegend durch sich
beim Laserschneiden bildendes Plasma verursacht, welches
nach dem Abkühlen des Gefüges als eine Überstehung bzw. Un
ebenheit am geschnittenen Material zurückbleibt. Dieser Grat
6 bildet sich, wie in der Fig. 2 schematisch dargestellt, an
einem Rand 7 der Öffnung 2. Wie ebenfalls in dieser Figur
gezeigt ist, kann der Grat 6 auch an beliebigen Stellen der
Seitenwände 5 der Öffnung 2 ausgebildet sein. Weiterhin kann
es an den Seitenwänden 5 zu Unregelmäßigkeiten bzw. Uneben
heiten kommen, welche ebenfalls durch das Laserschneiden
verursacht werden.
In der Fig. 3 ist eine vergrößerte Draufsicht auf eine Öff
nung 2 in der Metallschablone 1 dargestellt. Ausgehend etwa
von der Rakelseite 4 der Metallschablone 1 erstreckt sich
die Öffnung 2 in die Zeichnungsebene. Wie schematisch darge
stellt, können sich in die Öffnung 2 hineinragend Grate 6
ausbilden, welche als Vorstehungen einen ungleichmäßigen
Öffnungsverlauf bilden.
Wird nun eine derartige Metallschablone in der SMD-Technik
eingesetzt, so wird diese zunächst auf die mit Lotpaste zu
versehende Leiterplatte aufgesetzt. Anschließend wird die
Lotpaste vorzugsweise mit einem Rakel über die SMD-Metall
schablone gestrichen, wobei durch den Rakel die Lotpaste in
die Öffnungen der Metallschablone und damit auf die Leiter
platte gedrückt wird. Die Genauigkeit der Positionierung der
Metallschablone 1 sowie die Genauigkeit der Positionierung
der Öffnungen 2 auf der Metallschablone 1 bestimmen wesent
lich die Positionierungsgenauigkeit der Lotdepots auf der zu
bestückenden Leiterplatte. Eine hohe Genauigkeit der Pads
der SMD-Metallschablone kann durch das zur Anwendung kommen
de Laserschneidverfahren erzielt werden, wobei Positionie
rungsgenauigkeit bis ± 10 µm erzielt werden können. Derar
tige Positionierungs- und Anordnungsgenauigkeiten sind bei
üblichen geätzten und galvanisch aufgebauten Metallschablo
nen derzeit nicht möglich, da durch den Maskenaufbau, den
Belichtungsvorgang, usw., mehrere Faktoren die Positionie
rungsgenauigkeit negativ beeinflussen.
Wird nun die Metallschablone 1 nach dem Auflegen auf die
Leiterplatte und dem Bestreichen derselben mit Lotpaste von
der Leiterplatte abgehoben, so kommt es üblicherweise durch
Grate 6, die sich an den Seitenwänden 5 der Öffnung 2 oder
am Rand 7 derselben befinden zu Ausziehvorgängen der Lot
paste. D.h., daß die auf der Leiterplatte zurückbleibenden
Lotdepots Ausziehungen aufweisen, da durch die an der Me
tallschablone 1 ausgebildeten Grate 6 die Lotpaste beim Ab
heben der Metallschablone 1 an den Graten 6 nach oben ge
zogen wird, so daß diese als Vorsprünge und Spitzen an dem
Lotdepot zurückbleiben. Wird nun die mit Lotdepots versehene
Leiterplatte bestückt, so wird der Ausschuß des Bestückungs
vorgangs wesentlich erhöht, wenn die Lotdepots keine saubere
Oberfläche aufweisen, da die aufgesetzten elektronischen
Bauteile durch die Unebenheiten auf der Oberfläche des Lot
depots abrutschen können. Weiterhin ist es möglich, daß es
durch ausgezogene Fäden zu Fehlkontaktierungen oder zu kal
ten Lötstellen kommen kann.
Als weitere Nachteil, der durch an der Metallschablone 1
befindliche Grate 6 verursacht wird, ist eine höhere Reini
gungsfrequenz der Metallschablone 1 anzuführen. Durch die an
der Metallschablone 1 vorstehenden Grate 6 wird bei jedem
Abhebevorgang Lotpaste mitgenommen. Diese Lotpaste sammelt
sich bei jedem Abhebevorgang an, so daß die Reinigungszyklen
der Metallschablone 1 erhöht werden müssen.
Die Qualität der Lotdepots kann dadurch erhöht werden, daß
das Schneiden der Öffnungen 2 derart erfolgt, daß die Sei
tenwände 5 leicht konisch zur Laserlichtaustrittsseite hin
ausgeformt werden, da dadurch das Anhaften von Lotpaste
vermindert und das Abheben der Metallschablone 1 von der
Leiterplatte erleichtert wird.
Eine weitere wesentliche Verbesserung der auf der Leiter
platte erzeugten Lotdepots wird nun durch eine elektrochemi
sche Bearbeitung der Metallschablone 1 erzielt, wie sie bei
spielsweise schematisch in der Fig. 4 dargestellt ist.
Die Metallschablone 1 liegt auf einem Auflagetisch 8 auf.
Zur sicheren Halterung der Metallschablone 1 auf dem Auf
lagetisch 8 ist diese durch eine Klemmvorrichtung 9 mit dem
Auflagetisch 8 fest verbunden. Auf der Metallschablone 1
kann ein Wischpolierkopf 10 bewegbar geführt werden. Dieser
Wischpolierkopf 10 weist an seiner Unterseite einen Schwamm
11 auf, durch den es zu einem Kontakt zwischen dem Wischpo
lierkopf 10 und der Metallschablone 1 kommt. Der Wischpo
lierkopf 10 weist in diesem Beispiel weiterhin einen Hand
griff 12 auf, durch den eine Bedienungsperson den Wischpo
lierkopf 10 auf der Metallschablone 1 bewegen kann. An dem
Wischpolierkopf 10 ist weiterhin ein Elektrolytzufluß
schlauch 13 vorgesehen, durch den ein Elektrolyt in den
Wischpolierkopf 10 geführt werden kann. Weiterhin ist an dem
Wischpolierkopf 10 ein Stromkabel 16 angeordnet und mit dem
selben in elektrischen Kontakt gebracht. Dieses Stromkabel
16 ist mit einer Stromquelle 15 verbunden, welche wiederum
durch ein Stromkabel 17 mit dem Auflagetisch 8 bzw. der
Klemmvorrichtung 9 und damit der Metallschablone 1 elek
trisch verbunden ist. Der Stromfluß erfolgt von dem Strom
kabel 16 ausgehend auf eine nicht dargestellte Weise in dem
Wischpolierkopf 10 zu dem an einer Kontaktstelle vorbeiströ
menden Elektrolyten 18, wobei dieser Elektrolyt 18 durch den
Schwamm 11 auf die Metallschablone 1 auf strömt. Dadurch wird
ein elektrischer Kontakt mit der Metallschablone 1 herge
stellt, wodurch wiederum eine elektrochemische Reaktion an
der Metallschablone derart möglich wird, daß Unebenheiten,
Grate usw. an derselben abgelöst werden können. Der aus dem
Handgriff 12 ausströmende Elektrolyt 18 strömt an dem Auf
lagetisch 8 zu einem Elektrolyabfluß 14 und von dort zu ei
nem ebenfalls nicht dargestellten Sammelbehälter.
Durch ein entsprechendes Bewegen des Wischpolierkopfs 10
kann die Bedienungsperson eine geeignete Poliergüte der
Metallschablone 1 herbeiführen. Hierbei kann die Polierzeit
pro Flächeneinheit variiert werden, welche etwa zwischen 10
s und 30 min liegen kann, wobei als Flächeneinheit die mit
der Metallschablone 1 in Verbindung kommende Schwammfläche
angesehen wird. Weiterhin kann der Druck senkrecht auf die
Metallschablone 1 von der Bedienungsperson variiert werden,
wodurch die Abtragsmenge an Unebenheiten und Graten eben
falls gesteuert werden kann.
Weiterhin kann als weiterer Parameter die Temperatur des
Elektrolyten etwa zwischen 20° und 80°C eingestellt
werden, wobei sich als vorteilhaft ein Temperaturbereich
zwischen 50 und 65°C herausgestellt hat. Als weiteren Pa
rameter kann die von der Stromquelle 15 gelieferte Strom
stärke etwa zwischen 40 und 350 A variiert werden, wobei
sich ein Wert von 100 A als vorteilhaft herausgestellt hat.
Die oben genannten Parameter sowie die Polierzeit pro Flä
cheneinheit und die Kraft des Aufdrückens des Wischpolier
kopf s 10 auf die Metallschablone 1, welche wiederum die
fließende Stromstärke beeinflußt, kann natürlich auch com
putergesteuert vorgenommen werden, wobei ein Regelungspro
gramm eingesetzt werden kann. Darüberhinaus kann der Po
liervorgang auch derart automatisiert werden, daß ein Ro
boterarm verwendet wird, welcher den Wischpolierkopf 10
bewegt. Als Steuergröße könnte, sowohl bei einer Betätigung
durch eine Bedienungsperson als auch bei einer automatischen
Steuerung des Wischpolierkopfs 10 etwa die fließende Strom
stärke verwendet werden. Es kann aber auch möglich sein, die
erzielte Poliergüte und Gratfreiheit als Steuerparameter für
den Poliervorgang zu verwenden, wobei diese Parameter durch
geeignete Sensoren zu erfassen wären.
Weiterhin sei darauf hingewiesen, daß die oben aufgeführten
möglichen Parameterbereiche lediglich Beispiele darstellen,
welche natürlich von dem eingesetzten Metallschablonenma
terial, deren Dicke, sowie den Padgrößen und -formen ab
hängen.
Als elektrochemischer Bearbeitungsvorgang kann auch ein
Tauchpolieren zur Anwendung kommen, wobei bei diesem Vorgang
die Metallschablone in ein Elektrolyt-Tauchbad gehalten
wird, um dieselbe zu entgraten und Unebenheiten zu entfer
nen. Der Vorteil eines derartigen Tauchbads liegt darin, daß
gleichzeitig beide Seiten der Metallschablone und die Sei
tenwände der Pads bearbeitet werden können. Bei der in der
Fig. 4 dargestellten Ausführungsform muß die Metallschablone
1 für eine beidseitige Bearbeitung umgespannt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen von Metallschablonen, insbeson
dere für die SMD-Technik, bei dem
- - zumindest eine Öffnung (2) in eine Metallschablone (1) unter Verwendung eines Lasers (19) geschnitten wird und
- - die Metallschablone (1) zum Entfernen von auf der Oberfläche (3, 4) befindlichen Graten (6) und/oder Unebenheiten einer Oberflächenbehandlung unterzogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zumindest eine Öffnung (2) aufweisende Metallschab
lone (1) zur Oberflächenbehandlung einer elektrochemi
schen Bearbeitung ausgesetzt wird, bei der die Metall
schablone (1) als Anode in einen Stromkreis geschaltet
wird und die Stromleitung über einen Elektrolyten (18)
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrochemische Bearbeitung aus der Metallschablone
(1) herausragende Grate (6) und/oder Unebenheiten
herauslöst, sowohl auf der Oberfläche (3, 4) der Metall
schablone (1) als auch in der zumindest einen Öffnung
(2, 5)
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschablone (1) in der SMD-Technologie verwendet und zum Aufbringen von Lotdepots auf Leiterplatten ein gesetzt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallschablone (1) aus Edelstahl hergestellt ist.
5. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrochemische Bearbeitung durch ein Elektropolie
ren erfolgt, bei dem die Kathode durch einen Wischpo
lierkopf (10) gebildet wird, der über die zu polierende
Metallschablone (1) in geeigneter Weise bewegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Elektrolyten etwa 20 bis 80°C, die
Stromstärke etwa 40 bis 350 A und die Polierzeit etwa
10 s bis 30 min pro Flächeneinheit beträgt, wobei als
Flächeneinheit die Auflagefläche des Wischpolierkopfs
(10) auf der Metallschablone (1) verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Elektrolyten (18), die Stromstärke
und die Polierzeit von der jeweiligen zu erzielenden
Poliergüte, dem Metallschablonenmaterial und der Metall
schablonenform und -aufbau abhängen.
8. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich der Auflagedruck des Wischpolierkopfs (10)
variiert wird.
9. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Elektropolieren der Metallschablone (1) auf der La
serlichtaustrittsseite oder auf beiden Seiten derselben
erfolgt.
10. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4 und
7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrochemische Bearbeitung durch ein Tauchpolieren
erfolgt, bei dem die Metallschablone (1) in ein Elektro
lyt-Tauchbad gebracht wird.
11. Metallschablone,
dadurch gekennzeichnet, daß
sie durch ein Verfahren nach zumindest einem der Ansprü
che 1 bis 10 hergestellt ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29522070U DE29522070U1 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Vorrichtung zum Herstellen von Metallschablonen für die SMD-Technik |
DE1995103983 DE19503983A1 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Verfahren zum Herstellen von Metallschablonen für die SMD-Technik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995103983 DE19503983A1 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Verfahren zum Herstellen von Metallschablonen für die SMD-Technik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19503983A1 true DE19503983A1 (de) | 1996-08-08 |
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ID=7753362
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1995103983 Withdrawn DE19503983A1 (de) | 1995-02-07 | 1995-02-07 | Verfahren zum Herstellen von Metallschablonen für die SMD-Technik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19503983A1 (de) |
Cited By (8)
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