DE1590544C - Isolierstoffträger für Tauchlötverbindungen und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Isolierstoffträger für Tauchlötverbindungen und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Isolier- Lösemittel oder ein Ätzverfahren in Betracht. Bei
Stoffkörper, dessen Oberfläche metallische, für eine . Körpern aus Epoxydharz mit Glasgewebeeinlagen
Tauchlötbehandlüng vorgesehene Abschnitte auf- genügt eine Auflösung der bei der Formgebung
weist. Als isolierstoffkörper kommen z.B. gepreßte erzielten Oberflächenstruktur (Preßhaut) durch eine
Kunststoffplatten in Betracht, die eine flächenhafte 5 mechanische Flächenabtragung.
Leiteranordnung, eine gedruckte Schaltung od. dgl. Die letztgenannte mechanische Flächenabtragung
Leiteranordnung, eine gedruckte Schaltung od. dgl. Die letztgenannte mechanische Flächenabtragung
tragen. Solche Schaltungsplatten werden oft nach kann zweckmäßig durch Anwendung des an sich
Fertigstellung der Leiteranordnung einem Tauchlöt- bekannten Feinscheuerns durch Rüttelbewegung mitbad
ausgesetzt, um die Leiteranordnung mit einer tels eines trockenen Granulatschleifmittels herbeige-Lötschicht
zu überziehen und dadurch gleichzeitig io führt werden. Dieses Verfahren kommt insbesondere
das nachfolgende Einlöten der Schaltelemente zu er- für Isolierstoffe mit vergleichsweise weicher Oberleichtern,
flächenbeschaffenheit in Betracht, wie dies z.B. für
Es hat sich gezeigt, daß die Oberfläche der für Epoxyd-Kunstharz gegenüber Bakelit-Preßstoffen zusolche
Schaltungsplatten üblichen Kunststoffe, z. B. trifft, da der Angriff des Schleifmittels im Vergleich
Epoxydharz mit Glasgewebeeinlagen, nach Durchlau- 15 etwa zum unkontrollierbaren Sandstrahlen langsamer
fen des bei ihrer Herstellung angewandten Preßvor- erfolgt. Dadurch ist eine zweckentsprechende Dosieganges
eine Beschaffenheit aufweist, die bei der rung der Abtragung leichter und gleichmäßiger einzu-Tauchlötbehandlung
leicht zum bleibenden Anhaf- halten. Dies ist von wesentlicher Bedeutung, da einerten
von Lotpartikeln an den leiterfreien Flächen- seits eine unvollkommene Entfernung der hochverabschnitten
führt. Dies hat eine im allgemeinen tinzu- 20 dichteten Preßhaut keine Sicherheit gegen Anhaften
lässige Herabsetzung des Isolierweges zwischen von Lotpartikeln bietet und andererseits eine über die
benachbarten Leiterabschnitten oder sogar oft un- Grenzschicht hinausgehende Abtragung neben vermittelbaren
Kurzschluß zur Folge. ' minderter Festigkeit, vor allein Wechselbiegefestig-
Um dies zu vermeiden, geht ein bekanntes Verfah- . keit, auch schlechtere Klima- und Feuchtigkeitsren von der Tauchlötbehandlung ganz ab und sprüht 25 beständigkeit zur Folge hat. Der genannte Gesichtsfeinverteiltes
Metall auf die Verbindungsstellen elek- punkt der Wechselbiegefestigkeit ist z.B. bei jenen
Irischer Bauelemente mit den Leiterbahnen einer Isolierstoffteilen zu beachten, die als tragende EIe-Isolierstoffplatte.
Die außerhalb der gewünschten mente in Steckerleisten 11. dgl. eingesetzt sind.
Verbindungsstellen liegenden Teile der Platte und Die Einhaltung der genannten Grenzen kann gemäß
Verbindungsstellen liegenden Teile der Platte und Die Einhaltung der genannten Grenzen kann gemäß
gegebenenfalls auch der Bauelemente werden mit 30 einer Weiterbildung der Erfindung bei Anwendung
einer Maske abgedeckt. Damit werden zwar kurz- des Feinscheuerns auf Isolierkörper aus Epoxydschlußerzeugende
Brücken und Kriechstrecken zwi- Kunstharz dadurch erreicht werden, daß als Schleifschen
den Leiterbahnen vermieden, doch muß für mittel scharfkantiger Quarzsand mit einer Körnung
jede Schaltungsanordnung eine spezielle Maske ange- von mindestens 0,2 mm und höchstens 0,7 mm verfertigt
werden, die sich bei keiner anderen Schal- 35 wendet wird und daß die Gesamtdrehzahl der wirktungsplatte
verwenden läßt. Das erscheint nur für samen Rüttelbewegungen des Trommelgutes bei einer
große Stückzahlen rentabel, zumal weitere Nach- Behandlung mindestens 6 -1O4 und höchstens 1,3 -105
behandlungsschritte erforderlich sind. Ferner ist die beträgt. Solche Isolierkörper in Plattenform werden
Standzeit von Papiermasken nicht groß, zumal das meist mit einer Glasgewebeeinlage versehen und dieauf
ihnen niedergeschlagene Metall für den Prozeß 40 nen als Träger für gedruckte Schaltungen. Die oft
wiedergewonnen werden soll. Also müssen auch die geringen Leiterabstände dieser Schaltungsplatten, ins-Masken
in entsprechender Stückzahl gefertigt wer- besondere auch im Bereich der Anschlüsse an Mesden,
was teure Werkzeuge erfordert. Schließlich kann serleisten von Steckverbindungen, erfordern eine
mit diesem Verfahren nicht von vornherein die Ge- sichere Vermeidung anhaftender Lotpartikeln und
fahr vermieden werden» daß im Reparaturfall beim 45 erlauben andererseits wegen der meist geringen Plat-Löten
mit dem Kolben Lotspritzer zwischen den Lei- tenstärke keinen merklichen Werkstoffabtrag, wie
terbahnen Schaltfehler verursachen. dies durch das genannte Verfahren gewährleistet ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen aus Iso- Weitere Abwandlungen in der Anwendung des
lierstoff bestehenden ,Tragkörper zu schaffen, auf Feinscheuerns ergeben sich im vorliegenden Zusamdessen
Oberfläche metallisierte oder metallkaschierte 50 menhang hinsichtlich der Rüttelgeschwindigkeit. Für
Abschnitte vorgesehen sind und dessen nichtmetalli- die Behandlung von Epoxyd-Kunstharzen hat sich
sehe Oberflächenteile eine Verminderte Haftfähigkeit eine Anzahl der wirksamen Rüttelbewegungen zwi-
bzw. Benetzbarkeit für das Lot aufweisen. Die vor- sehen 1200 und 1600 je Minute als optimal zur Erziegeschlagene
und in praktischer Erprobung bewährte lung einer Iotabweisenden, jedoch kerbunempfind-Lösung
dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, 55 liehen und feuchtigkeitsunempfindlichen Oberfläche
daß die bei der Endformgebung des Isolierstoffkör- erwiesen. ■ ■
pers entstandene Oberflächengrenzschicht durch Wenn an die Oberflächengüte im vorstehend erläu-
chemische oder mechanische Flächenabtragung ent- terten Sinn geringere Anforderungen gestellt werden,
fernt ist. so kann die Einwirkzeit im Interesse einer wirtschaft-
Die Wirkung der veränderten Oberflächenbeschaf- 60 liehen Herstellung vermindert werden. Eine dahinfenheit
ist vor allem im Hinblick darauf überraschend, gehende Abwandlung des erfindungsgemäß angedaß
bereits die Entfernung einer mikroskopischen wandten Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
Schichtdicke, die praktisch keine Änderung der MaS- als Schleifmittel eine Mischung von Schleifkörpern
haltigkeit und der Festigkeitseigenschaften zur Folge mit Bimsmehl verwendet wird. Als Schleifkörper
hat, für die gewünschte Verminderung der Haftfähig- 65 kommen z. B. Würfel aus Hartwachs od. dgl. mit
keit ausreichend ist. Für die Abtragung der Ober- einer Kantenlänge von 5 bis 15 mm in Betracht,
flächengrenzschicht kommt je nach der Zusammen- Zur Entfernung anhaftender Reste des Schleifmitsetzung des Isolierstoffes eine Behandlung mit einem tels empfiehlt sich gemäß einer anderen Weiter-
flächengrenzschicht kommt je nach der Zusammen- Zur Entfernung anhaftender Reste des Schleifmitsetzung des Isolierstoffes eine Behandlung mit einem tels empfiehlt sich gemäß einer anderen Weiter-
bildung der Erfindung eine Nachbehandlung. Demgemäß werden die IsolierstofTkörper nach erfolgtem
Feinscheuem einer Behandlung mit einem Schüttgut von flockenartiger und poröser Beschaffenheit unterzogen."
Für diesen Zweck haben sich entharzte Buchenholzspäne als günstig erwiesen, die sich durch
gute Saugfähigkeit für feinkörnige Schleifmittel auszeichnen und außerdem einen hohen Reinheitsgrad
der Isolierkörperoberlläche ergeben. Letzteres ist vor allem dann von Bedeutung, wenn im Anschluß an das
Schleifen eine galvanische Behandlung od. dgl. vorgesehen ist.
Die weitere Erläuterung der Erfindung geht von den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen aus. Hierin zeigt
Fig. 1 einen Abschnitt einer Isolicrstoffplatte mit
gedruckter Schaltung,
Fig. 2 eine Kontaktmesserleiste einer elektrischen
Steckverbindung und
F i g. 3 bzw. 4 die Anbringung der Messerleiste an einer Kante der Schaltungsplatte nach Fig. 1 in
Draufsicht bzw. Seitenansicht.
Die Schaltungsplatte nach Fig. i besteht aus einem Isolierstoffkörper 1, z. B. einer Epoxydharzplatte mit Glasgewebeeinlage, mit aufgebrachten
metallischen Leiterbahnen 2. Die Plattenkante 3 ist für die Anbringung einer Kontaktmesserleiste mittels
'Nietbohrungen 4 bestimmt, um die Platte in üblicher
Weise in den Buchsenteil einer Steckverbindung einsetzen zu können. Die hierfür vorgesehenen Anschlußleiterbahnen
verlaufen in geringem gegenseitigem Abstand, weshalb bei einer Tauclilötbehandlung
in den Zwischenräumen 5 an der Isolierstoff oberfläche haftenbleibende Lotpartikeln mit hoher Wahrscheinlichkeit
zu Kurzschlüssen führen. Dies ist im vorliegenden Fall durch Entfernen der hochdichten,
glanzharten Oberflächengrenzschicht, die beim Pressen einer Epoxydharzplatte entsteht, vermieden.
Gleiches trifft für den Isolierkörper 6 der in F i g. 2
angedeuteten Kontaktmesserleiste zu, die etwa mittels entsprechender Bohrungen 7 an der Schaltungsplatte
nach F i g. 1 zu befestigen ist.
F i g. 3 und 4 zeigen die Anbringung der Messerleiste
mittels eines Klemmbleches 8 und Hohlnieten 9. Die in eine Zahnung des Isolierkörpers 6 eingefalzten
bandförmigen Kontaktelemente 10 sind auf der zur Schaltungsplatte gewandten Seite zu Lötfahnen 11
ausgeformt. Die Messerleiste wird nach Anbringen der Kontaktbänder von der Plattenseite her etwa bis
zur angedeuteten Linie 12 einem Lötbad ausgesetzt, wobei auch die entsprechende Kante des Isolierkörpers
mit Lot benetzt wird. Auch hier liegt daher die Gefahr von Kurzschlüssen zwischen benachbarten
Kontakten durch am Isolierkörper anhaftende Lotpartikeln vor, was durch Entfernen der Preßhaut vermieden
ist. Im übrigen stellt die Kontaktmesserleiste ein Beispiel für die Bedeutung der Dosierung der
Oberflächenabtragung dar, da hier unter Umständen beträchtliche Biegewechselbeanspruchungen am Isolierkörper
auftreten, für deren Aufnahme die Ober-
flächengüte mit ausschlaggebend ist.
Claims (7)
1. Isolierstollkörper, dessen Oberfläche metallischej
für eine Tauchlötbehandlung vorgesehene Abschnitte aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Emlformgebung des Isolierstoffkörpers entstandene Oberflächengrenzschicht
durch chemische oder mechanische Flächenabtragung entfernt ist.
2. Verfahren zur. Herstellung von Isolierstoffkörpern
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenabtragunti durch an sich
bekanntes Feinscheuern mittels eines trockenen Granulatschleifmittels erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schleifmittel scharfkantiger
Quarzsand mit einer Körnung von mindestens 0,2 mm und höchstens 0,7 mm verwendet wird
und daß die Gesamtzahl der wirksamen Riittclbewegungen
des Trommelgutes bei einer Behandlung mindestens 6,· 10* und hik-hstens 1,3 ■ l0ä
beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadunh gekennzeichnet,
daß die Anzahl der wirksamen Rüttelbewegungen zwischen UOO und 1600 je Minute beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Schleifmittel eine Mischung
von Schleifkörpern mit Bimsmehl verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstoffkörper
nach erfolgtem Feinscheuern einer weiteren Behandlung mit einem Schüttgut von Hockenartiger
und poröser Beschaffenheit unterzogen
werden. .
7. Verfahren nach Anspruch 6 zur Behandlung von Isolierstoffplatten vor einer galvanischen Behandlung
oder einem Ätzverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung nach erfolgter
Oberflächenabtragung entharzte Buchenholzspäne verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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