DE19503411C1 - Vorrichtung zur Videoanimation mittels Erzeugung audiobeeinflußter Videosignale - Google Patents
Vorrichtung zur Videoanimation mittels Erzeugung audiobeeinflußter VideosignaleInfo
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- H04N5/262—Studio circuits, e.g. for mixing, switching-over, change of character of image, other special effects ; Cameras specially adapted for the electronic generation of special effects
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Videoanimation mit
tels Erzeugung audiobeeinflußter Videosignale sowie ein Verfah
ren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung.
Aus der DE 38 16 545 A1 ist eine Vorrichtung zur Erzeugung ton- und
zufallsgesteuerter Bilder vorbekannt, mit deren Hilfe ab
strakte, farbige Darstellungen auf einem Bildschirm realisierbar
sind. Diese Darstellungen sind entweder in Abhängigkeit vom Aus
gangssignal eines Mikrofons oder zufallsgesteuert veränderbar.
Ein vorgesehener Videosignal-Generator kann mehrere verschiedene
Bilder erzeugen und die Einzelbilder überlagern. Diese Bilder
bestehen aus Flächen und Linien unterschiedlicher Farbigkeit.
Bei der bekannten Vorrichtung zur Erzeugung ton- und zufallsge
steuerter Bilder ist dem Mikrofon ein Frequenzbandfilter nachge
schaltet, wobei der Ausgang des Frequenzbandfilters auf einen
Multiplexer und A/D-Wandler führt. Über einen Wahlschalter ist
zwischen tongesteuerter und zufallsgesteuerter Stellung um
schaltbar.
Ein Personalcomputer berechnet Formen und Farben in Abhängigkeit
vom digitalisierten Audiosignal. Ausgangsseitig steht der Perso
nalcomputer mit dem Videosignal-Generator zur Bilderzeugung in
Verbindung. Das derart erzeugte Videosignal wird über einen
Videoverstärker einem Monitor zugeführt. Mit der vorstehend be
schriebenen Vorrichtung können zwar in digitalisierter Weise
tonabhängige Videosignale als reine Computerbilder künstlich
erzeugt werden, jedoch ist es nicht möglich, vorhandene
Videoclips oder Live-Videoinformationen zuzuspielen und
audioabhängig zu steuern bzw. zu beeinflussen.
Andererseits sind Videotrickmischer bekannt, mit deren Hilfe der
Bediener eines derartigen Trickmischers in der Lage ist, ent
sprechend seinem persönlichen Empfinden oder in Abhängigkeit vom
Musikrhythmus manuelle Einstellungen vorzunehmen, um ein anlie
gendes Videosignal zu verfremden.
Bekannte Videomischpulte, wie z. B. in Fernseh- und Kinotechnik,
Nr. 1/1988, S. 14 oder Nr. 3/1992, S. 193-195 vorgestellt,
gestatten eine Bearbeitung anliegender
Videoquellen. Bei einfachen Geräten kann das Bild jedoch nur in
geringem Maße, z. B. durch Änderung der Farbsättigung, des
Bildkontrastes oder der Helligkeit beeinflußt werden.
Aufwendigere, meist digital aufgebaute Geräte sind in der Lage,
komplexere Bildbearbeitungen durchzuführen. So ist z. B. das
Einstellen eines Mosaikeffektes im Sinne einer Aufrasterung des
Bildes, das Einfrieren, ein dreidimensionales Wegblättern des
Bildes und ähnliches möglich. Die vorstehend genannten
Funktionen lassen sich bisher nur manuell über Tastenregler und
sonstige Bedienungselemente von Hand abrufen und in ihrer
Intensität und Ablaufgeschwindigkeit festlegen. Als Bedienhilfe
weisen bekannte Videomischer alphanumerische Displays oder
ähnliches auf und besitzen teilweise die Möglichkeit, gewünschte
Parameter vorzuprogrammieren, um diese Daten automatisch -
ablaufen zu lassen.
Bei den bekannten Videomischern muß der Benutzer jedoch
umfassende Kenntnisse über die Technik besitzen, um die
angebotenen Effekte optimal einsetzen zu können. Die rein
manuelle Steuerung erfordert ebenso wie die durch
Vorprogrammieren unterstützte Bedienung viel Erfahrung und
Geschick. Aber auch wenn diese Erfahrung vorliegt, muß sich der
Bediener ständig mit voller Aufmerksamkeit der Betätigung des
Mischpultes widmen, damit er ununterbrochen am Videobild von der
Musik abhängige Veränderungen vornehmen kann. In dem Moment,
indem keine Bedienung mehr erfolgt, ändert sich das Videobild
nicht mehr und es fehlt die Kongruenz von Bild und Ton.
Auch voreingestellte, automatisch ablaufende Videoeffekte
können, indem sie für eine ständige Veränderung des Bildes
sorgen, nur als unbefriedigende Notlösung betrachtet werden, da
sie sich nicht mit der Musik synchronisieren lassen und somit
keine exakte Übereinstimmung von visuellen und akustischen
Reizen vorliegt.
Alles in allem ist die bekannte Zuordnung zwischen
beispielsweise Ton- und Videobild auf manuellem Wege uneffektiv
und ermöglicht daher keinesfalls die dauerhafte Nutzung des
gesamten Angebotes an möglichen Videoeffekten. Insbesondere ist
eine manuelle Bedienung eines Trickmischers bei schneller Musik
mit einer Vielzahl von Schlägen pro Minute nahezu unmöglich.
Letztendlich ist es der Lebensdauer der Mischpulte abträglich,
wenn auf mechanischem Wege Regler und Tastaturen mit einer
abnormalen Häufigkeit betätigt werden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 35 13 993 A1 ist ein
Videoeffektgerät bekannt, bei welchem eine Videokamera auf
einen Videomonitor gerichtet ist, so daß eine bildmäßige Rück
kopplung erfolgt. Im Rückkopplungszweig zwischen Kamera und Mo
nitor ist der Frequenzgang durch eine Filteranordnung beein
flußbar. Über einen Audioanschluß gelangen Steuersignale zu den
Filtern, so daß der Rückkopplungseffekt audioabhängig beein
flußt werden kann. Diese im Audiobereich z. B. rhythmusge
steuerte Beeinflussung des Videosignals ist jedoch auf den
durch eigentliche Bildrückkopplung verursachten Videoeffekt be
schränkt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Video
animation mittels Erzeugung audiobeeinflußter Videosignale und
ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung an
zugeben, mit der ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Video- und
Audiosignal herstellbar ist, wodurch die Wirkung auf den
Betrachter verbessert wird und wobei eine Vielzahl von Video
effekten automatisch nach Intensität und/oder Art des Audio
signals auswähl- und steuerbar sind.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit den Merkmalen
der Patentansprüche 1 und 6, wobei die Unteransprüche mindestens
zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
umfassen.
Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht darin, ein
extern bereitgestelltes oder erzeugtes Videosignal in Abhängig
keit von einem frequenzselektierten Audiosignal mittels einer
vorgebbaren Vielzahl von Videoeffekten zu beeinflussen und an
einen Videoausgang zur weiteren Verarbeitung oder Darstellung
auszugeben. Die Audiobeeinflussung der Videosignale erfolgt
hierbei automatisch, wobei durch eine Software ausgewählten Fre
quenzbereichen und/oder Amplituden des Audiosignals bestimmte
Videoeffekte zugeordnet sind.
Gemäß einem weiteren Grundgedanken der Erfindung wird ein com
putergesteuerter Videotrickmischer verwendet, wobei dem Video
trickmischer über mindestens einen Videoeingang das zu beein
flussende Videosignal zugeführt wird.
Der Videotrickmischer steht mit einer Audiosignalverarbeitungs
einrichtung in Verbindung, wobei diese Audiosignalverarbeitungs
einrichtung dem Steuercomputer des Videotrickmischers digitali
sierte aktuelle Amplitudenwerte von ausgewählten, beispielsweise
drei Frequenzbändern, übergibt.
Mittels einer speziellen Tastatureinheit kann jedem der Fre
quenzbänder jeweils ein bestimmter Videoeffekt oder eine Video
effektkombination zugeordnet werden.
Mittels der Software wird aus den Informationen der Tastaturein
heit und den anliegenden digitalisierten Audiosignalwerten eine
Zuordnung von Videoeffekten vorgenommen, die vom Betrachter als
besonders ansprechend empfunden wird. Die Videoeffekte selbst
werden entsprechend der jeweiligen Audio-Signalamplitude mehr
oder weniger stark ausgeführt.
In einer Ausführungsform der Erfindung enthält die Audiosignal
verarbeitungseinrichtung mindestens drei Frequenzbandfilter mit
nachgeschalteten Gleichrichtern, wobei die jeweiligen Ausgänge
der Gleichrichter auf je einen Eingang eines umschaltbaren Mul
tiplexers führen. Der Ausgang des Multiplexers ist an einen Ana
log/Digital-Wandler angeschlossen, welcher über einen entspre
chenden Ausgangsbus dem Steuer-PC des Videotrickmischers digita
lisierte Amplitudenwerte des jeweiligen, mittels des Multi
plexers selektierten, Frequenzbandfilters zuführt.
Der Steuer-PC des Videotrickmischers liefert ein Umschalt- bzw.
Triggersignal an den Multiplexer der Audiosignalverarbeitungs
einrichtung. Die Tastatureinheit ist zwischen den Ausgängen des
Analog/Digital-Wandlers und den entsprechenden Eingängen des
Steuer-PCs angeordnet und dient dem einstellbaren logischen Zu
ordnen von Videoeffekten zu jedem Frequenzband.
Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelingt es, einen un
mittelbaren, direkten Bezug zwischen Ton- und Videobild herzu
stellen, ohne daß manuell, beispielsweise im Takt der Musik, ein
Regler bedient werden muß. Demnach kann insbesondere Musik
optisch durch ein entsprechendes Video untermalt werden, wobei
das Video durch die Vielzahl der möglichen einstellbaren Video
effekte abwechselungsreich und ansprechend verfremdet wird. Die
einzelnen Videoeffekte können automatisch nach der Intensität
und/oder Art des Tonsignals an- bzw. ausgesteuert werden, wo
durch die Bedienung der Vorrichtung vereinfacht und ein entspre
chender Zusammenhang zwischen Ton- bzw. Audiosignal bei unter
schiedlichen Klangarten gewährleistet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann beispielsweise als Video
effektgerät in Diskotheken und für Videoproduktionen Verwendung
finden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das zugehörige Verfahren
soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Zu
hilfenahme eines Blockschaltbildes, das den prinzipiellen Aufbau
der Vorrichtung zeigt, näher erläutert werden.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel und dem Blockschaltbild gemäß der
einzigen Figur ist eine Audiosignalverarbeitungseinrichtung 1
vorgesehen, welche im gezeigten Beispiel drei Frequenzbandfil
ter, nämlich einen Hochpaß 2, einen Bandpaß 3 und einen Tiefpaß
4 aufweist. Die Eingänge der Frequenzbandfilter 2 bis 4 bilden
den Audioeingang 5 der Audiosignalverarbeitungseinrichtung 1.
Ausgangsseitig steht jedes Frequenzbandfilter 2 bis 4 mit je
weils einem Gleichrichter 6 bis 8 in Verbindung.
Die jeweiligen Ausgänge der jeweiligen Gleichrichter 6 bis 8
sind auf je einen Eingang eines Multiplexers 9 geführt.
Ausgangsseitig des Multiplexers 9 ist ein Analog/Digital-Wandler
10 angeschlossen. Am gezeigten Beispiel besitzt der A/D-Wandler
10 eine Wandlungsbreite von 8 bit. Der Ausgangsbus 11 mit z. B.
8 Leitungen ist auf einen modifizierten Steuerungseingang 12
eines Videotrickmischers 13 gelegt.
Der Videotrickmischer 13 weist mindestens einen Videoeingang 14
und einen Videoausgang 15 auf. Der Videotrickmischer 13 besitzt
einen internen Steuer-PC 16. Als modifizierter Steuerungseingang
12 kann beispielsweise eine entsprechende, hinsichtlich der Da
tenübertragungsrichtung umgeschaltete Druckerschnittstelle des
Steuer-PCs 16 verwendet werden.
Vom Steuer-PC 16 des Videotrickmischers 13 wird ein Umschalt- und
Triggersignal an den Multiplexer 9 der Audiosignalverarbei
tungseinrichtung 1 geführt.
Gemäß einer Ausgestaltung kann ein Teil, beispielsweise 4 der
Datenleitungen des Ausgangsbus 11 des A/D-Wandlers 10 auf eine
spezielle Tastatureinheit (nicht gezeigt) geführt werden, um
hardwareseitig eine extern vorgebbare Zuordnung von Video
effekten zu den jeweiligen Frequenzbandfiltern 2 bis 4 vornehmen
zu können.
Mit einer derartigen Voreinstellung mit Hilfe der Tastaturein
heit kann eine Effektvorgabe erfolgen, ohne daß in die spezielle
Software der Vorrichtung eingegriffen werden muß.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Wandlung
bzw. Wandlungsrate des A/D-Wandlers 10 mittels des Steuer-PCs 16
des Videotrickmischers 13 beeinflußbar.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel wird also mit Hilfe der Fre
quenzbandfilter 2 bis 4 und der nachgeschalteten Gleichrichter 6
bis 8 sowie dem Multiplexer 9 und dem Analog/Digital-Wandler 10
ein digitales Audiosignal für das jeweilige Frequenzband bereit
gestellt, dessen jeweilige momentane Amplitude am Ausgangsbus 11
als Datenwort anliegt und im Steuer-PC 16 oder einem separaten
Register abspeicherbar ist.
Durch das Umschalten des Multiplexers 9 ausgehend vom Steuer-PC
16 wird nach Abschluß eines Wandlungszyklus eines Frequenzband
filters und Abspeicherung des erhaltenen Signals die Wandlung
für das nächstfolgende Frequenzband durchgeführt. Die erforder
liche Umschaltung wird mit dem Multiplexer 9 vorgenommen.
Alternativ ist es auch möglich, entweder bereits am Audioeingang
5 eine vollständige Digitalisierung des Audiosignales mit nach
geschalteter digitaler Filterung vorzunehmen oder einen A/D-
Wandler für jedes Frequenzbandfilter vorzusehen, wodurch auf den
Multiplexer verzichtet werden kann.
Bei der oben erwähnten digitalen Filterung ergibt sich der be
sondere Vorteil, daß die Grenzfrequenzen der jeweiligen Filter
strecken jederzeit ohne Aufwand und softwaregesteuert verändert
bzw. verstellt werden können. Hierdurch ist eine individuelle
Anpassung der Vorrichtung an die jeweilige Art der anliegenden
Audiosignale möglich. Selbstverständlich können auch beim ge
zeigten Ausführungsbeispiel der analogen frequenzselektiven
Audiosignalvorverarbeitung veränderbare Bandpaß-Charakteristiken
oder umschaltbare Bandpässe vorgesehen sein, um die genannte An
passung der Vorrichtung an unterschiedliche Ton- oder Klangspek
tren zu ermöglichen.
Die nachstehende Tabelle zeigt ein Beispiel für die Zuordnung
der Videoeffekte zu den einzelnen Frequenzbandfiltern 2 bis 4.
Mit den einzelnen Kombinationsmöglichkeiten, die mittels der
Tastatureinheit umschaltbar bzw. anwählbar sind, kann eine
optisch ansprechende, abwechselungsreiche Audio-/Videozuordnung
erfolgen.
Diese Zuordnung soll nachstehend erläutert werden.
So wird beispielsweise beim Anliegen eines Baßsignals und der
Einstellung Kombination 1 bei jedem Baßimpuls das Videosignal so
verfremdet, daß das Bild dem Zuschauer quasi entgegenfliegt. Je
lauter bzw. stärker der Impuls ist, umso stärker wird das Bild
vergrößert.
Bei der Kombination 2, d. h. der Stellung "Shrink", wird das Bild
umso stärker verkleiner, je lauter das Baßsignal ist.
Bei Kombination 3, d. h. der Stellung "Strobe", wird das
Videobild zunächst eingefroren. Durch einen nächsten Baßimpuls
wird ein neues Bild des eingehenden Videosignals, ähnlich wie
bei einer Diashow, bei der das Bild mit jedem Schlag einer Base-
Drum wechselt, zur Anzeige gebracht.
Bei der Kombination 4 wird beim Anliegen eines Baßsignales das
Videobild verkleinert, in einem Teil des Monitors dargestellt
und springt bei jedem Impuls in eine anderer Position. Dabei
hängt die Bewegungsstärke von der Stärke des jeweiligen Impulses
ab.
Für den Bandpaß 3 eignen sich sogenannte "posterize Effekte" be
sonders. Bei diesen Effekten wird das Farb- bzw. Helligkeits
spektrum des Videobildes reduziert. Hierdurch erhalten Farb- und
Helligkeitsübergänge Stufen und das Bild bekommt einen quasi ge
malten Charakter. Je stärker das Tonsignal in diesem Frequenzbe
reich ist, umso weniger Abstufungen bekommt das Videosignal bzw.
das erhaltene und dargestellte Bild.
Beim Mosaik-Effekt wird das Bild gerastert, wobei die Größe der
Rasterpunkte mit der Lautstärke steigt. Der Effekt "Farbenspiel"
ist auch dann anwendbar, wenn kein externes Videosignal anliegt.
Der Bildschirm oder die Projektionswand zeigt hierbei eine
Farbe, die sich je nach Amplitude des Tonsignals ändert.
Die in der Tabelle angegebenen Effekte für den Hochpaß 2 stellen
sich wie folgt dar.
Bei Kombination 1, d. h. der Stellung "negativ", wird die Hellig
keitsinformation des Videosignals bzw. des Bildes umgekehrt, so
bald die Audioamplitude einen bestimmten Schwellwert überschrei
tet.
Bei der Kombination 2, "Keying 1" werden die Anteile des Bildes,
die unter einem Helligkeitswert liegen, der mit der Intensität
des Audiosignals steigt, ausgestanzt, wodurch der Inhalt eines
zweiten, quasi darunter befindlichen Videosignales sichtbar
wird. Dieser Inhalt des zweiten Videosignales enthält vorzugs
weise das zurückgekoppelte Ausgangssignal, das am Videoausgang
des Videotrickmischers 13 anliegt, wodurch fließende Farb
mischungen erzeugt werden können.
Die Kombination 3, "Keying 2", ergibt eine langsam fließende Be
wegung, die sich zu einem tunnelartigen Effekt beschleunigen
läßt, indem ein entsprechendes Zoomen des jeweiligen Videokanals
erfolgt.
Die Kombination 4, Stellung "Flip", ist durch das auf den Kopf
stellen des Videobildes in Abhängigkeit von einem bestimmten
Audiosignalschwellwert gekennzeichnet.
Verfahrensseitig wird nach Programmstart eine Initialisierung
des modifizierten Steuereingangs 11 vorgenommen und es wird der
jeweilige Videoeingang gewählt, das Videosystem bzw. Videonorm
festgelegt und die Audiosignalverarbeitungseinrichtung 1 akti
viert.
Anschließend wird durch Setzen von z. B. zwei der Leitungen des
Ausgangsbus 11 der Multiplexer 9 der Audiosignalverarbeitungs
einrichtung 1 auf das Hochpaßfilter 2 geschaltet. Durch ein wei
teres Setzsignal wird die Read/Write-Leitung des A/D-Wandlers 10
angesprochen und der Wandlungsprozeß des jeweils anliegenden
Audiosignales beginnt.
Mittels der Software des Steuer-PC 16 des Videotrickmischers 13
wird nun laufend der Status des A/D-Wandlers 10 abgefragt, bis
erkannt wird, daß die Wandlung komplett ist.
Anschließend erfolgt eine Übernahme der entsprechenden Daten in
ein Register. Dieses Register enthält auch die Stellung der
Tastatureinheit zur vorgebbaren Zuordnung der Videoeffekte.
Dieser Vorgang wird nun für die übrigen Frequenzbandfilter 3 und
4 wiederholt. Mittels der Software wird geprüft, ob sich die
Einstellung der Tastatureinheit nach dem letzten Wandlungsdurch
gang geändert hat. Wenn ja, wird eine neue Kombination von
Effekten zusammengestellt.
Gemäß den anliegenden Audiosignalen, die als digitale Amplitu
denwerte zur Verfügung stehen, werden nun die Effekte mittels
des Videotrickmischers 13 vorbereitet. Die Audiosignalstärke be
stimmt entweder, wie intensiv ein Effekt, z. B. Zoom, ausgeführt
wird, oder ob beim Überschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes
ein entsprechender Effekt, z. B. eine Negativdarstellung, zuzu
schalten ist.
Nachdem mittels des Videotrickmischers 13 ein Vertikalsyn
chronimpuls im Videosignal am Videoeingang 14 erkannt wurde,
werden die Effekte an die Videohardware zur Ausführung und zur
Weiterleitung an den Videoausgang 15 weitergegeben.
Dieser Ablauf wird ständig wiederholt, so daß eine audiobeein
flußte Steuerung der Videosignale laufend und aktuell möglich
ist.
Der beim Ausführungsbeispiel verwendete Videotrickmischer 13 be
sitzt beispielsweise zwei voneinander unabhängige Videokanäle,
die sowohl Composit-(FBAS) als auch S-Videosignale in PAL, NTSC
und SECAM unterstützen. Der Mischer synchronisiert nach Digita
lisierung Videoquellen auf dem Videoausgang oder auf einen ex
ternen Synchronimpuls. Vorhandene Videogeräte können auf diese
Weise ohne zusätzliche Zeitbasiskorrektur angeschlossen werden.
Intern digitalisiert der Videotrickmischer das Eingangssignal
mit zweifachem Oversampling in PAL-Qualität. Das Videoausgangs
signal wird als FBAS oder Y/C-Signal von einem digitalen Encoder
in PAL oder NTSC erzeugt.
Alternativ besteht die Möglichkeit, anstelle einer
Audiosignalverarbeitungseinrichtung ein Midi-Interface bzw. eine
Midi-Karte vorzusehen, mit deren Hilfe Midi-Tondaten oder -
Sequenzen unmittelbar zur Steuerung der Videoeffekte verwendet
werden können. Beispielsweise ist es möglich, auf CD′s
vorhandene Midi-Tracks zu nutzen, um unter Umgehung einer
aufwendigen analogen Signalvorverarbeitung direkt und
unmittelbar ton- und rhythmusabhängig eine optimale
Videoanimation zu erreichen.
Zusätzlich weist der Videotrickmischer Effektmodule auf, welche
voneinander unabhängig und programmierbar sind. Dadurch können
Videoeffekte in Echtzeit mit den beiden Videoquellen, die an den
Videokanälen anliegen, gleichzeitig durchgeführt werden. Mittels
eines digitalen, linearen Keyers werden weiche Übergänge, Des
solves und Keying-Effekte zwischen den Video- und Graphikebenen
erreicht.
Mittels einer Videotrickmischer-Software können digitale Video
effekte vordefiniert werden, so daß über eine entsprechende Be
nutzerebene eine Vielzahl von Videoeffekten auswähl- und kombi
nierbar sind, ohne daß in das interne Programm eingegriffen wer
den muß oder andere, aufwendige Einstellungsarbeiten notwendig
sind.
Alles in allem gelingt es, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und dem zugehörigen Verfahren zum Betreiben einer derartigen
Vorrichtung, Klänge, insbesondere Musik optisch durch externe
Videosignale automatisch und abwechselungsreich zu untermalen,
wobei jederzeit ein vorgegebener Zusammenhang zwischen dem
Audio- bzw. Tonsignal und dem externen Videosignal gewährleistet
ist.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Videoanimation mittels Erzeugung audiobeein
flußter Videosignale gekennzeichnet durch die Kombination fol
gender Merkmale:
- - Aufschalten eines Audiosignales auf den Eingang einer Audio signalverarbeitungseinrichtung (1), wobei diese ein fre quenzabhängiges und digitalisiertes, über einen steuerbaren Schalter (9) selektierbares Steuersignal bereitstellt, wel ches Amplitudenwerte verschiedener Frequenzbänder beinhaltet;
- - Zuführen des Steuersignales zu einem modifizierten Steuereingang (11) eines digitalen Videotrickmischers (13), wobei dieser einen Steuer-PC (16) sowie mindestens einen Videoeingang (14) und einen Videoausgang (15) aufweist;
- - Ableiten eines Start- sowie von Umschaltsignalen aus dem Steuer-PC (16) des Videotrickmischers (13), um ein getriggertes Umschalten der Frequenzbänder der Audiosignalverarbeitungseinrichtung (1) zu erreichen, wobei, gegebenenfalls über eine veränderbare Voreinstellung, auf der Basis der digitalisierten Amplitudenwerte verschiedener Frequenzbänder (2, 3, 4) ein dem Videotrickmischer (13) zugeführtes, externes Videosignal in vorgebbarer Weise und amplitudengesteuert programmierbaren Videoeffekten unterworfen und am Videoausgang (15) bereitgestellt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Audiosignalverarbeitungseinrichtung (1) mindestens drei
Frequenzbandfilter (2, 3, 4) mit nachgeschalteten Gleichrichtern
(6, 7, 8) aufweist, wobei die jeweiligen Ausgänge der Gleich
richter (6, 7, 8) auf je einen Eingang eines Multiplexers (9)
führen und der Ausgang des Multiplexers (9) am Eingang eines
Analog/Digital-Wandlers (10) angeschlossen ist, welcher über
seinen Ausgangsbus (11) je nach Stellung des Multiplexers (9)
digitalisierte Amplitudenwerte des jeweiligen Frequenzbandfil
ters (2, 3, 4) dem Steuer-PC (16) des Videotrickmischers (13)
zuführt, wobei der Steuer-PC (16) Umschaltsignale zum Triggern
und Umschalten des Multiplexers (9) liefert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ausgangsbus (11) des Analog/Digital-Wandlers
(10) und dem entsprechenden Eingang des Steuer-PCs (16) eine
Tastatureinheit zum einstellbaren logischen Zuordnen von Video
effekten zu jedem Frequenzband angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzungs- bzw. Wandlungsrate des Analog/Digital-Wand
lers (10) über den Steuer-PC (16) des Videotrickmischers (13)
einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Erkennen eines Vertikal-Synchron-Impulses im anlie
genden, externen Videosignal die audiobeeinflußten Videosignale
am Videoausgang (15) anliegen.
6. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung nach den Ansprü
chen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß
- - nach Programmstart einer Steuersoftware im Steuer-PC des Videotrickmischers die Verbindung zur Audiosignalverarbei tungseinrichtung hergestellt, die Videoeingänge und die Videonorm bzw. das Videosystem festgelegt sowie der Ana log/Digital-Wandler aktiviert wird;
- - anschließend der Multiplexer auf ein erstes Frequenzbandfil ter schaltet und die Signalwandlung eingeleitet wird und nach vollständiger Wandlung eine Abspeicherung des Ergebnisses erfolgt und dieser Zyklus für die übrigen Frequenzbandfilter wiederholt wird;
- - nach Abfragen der Tastatureinheit und gegebenenfalls erfol gendem Ändern der Videoeffektzuordnung, entsprechend den ab gespeicherten, digitalisierten Amplitudenwerten der Frequenzbandfilter, das am betreffenden Videoeingang anliegende, externe Videosignal den Videoeffekten unterworfen und mit anliegendem Vertikal-Synchron-Impuls zum Videoausgang durchgeschalten wird, wobei die jeweiligen Amplitudenwerte die Intensität und/oder einen schwellwertabhängigen Beginn der Effekte steuern.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Audiosignalverarbeitungseinrichtung eine Digita
lisierung des anliegenden Audiosignals und eine anschließende
digitale Filterung vorgenommen wird, wobei die Grenzfrequenzen
digitaler Bandpaßfilter veränderbar sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle einer Frequenzbandfilterung ein audio-amplituden
selektives Steuersignal verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle einer Audio-Signal-Verarbeitungseinrichtung ein
Midi-Interface eingesetzt wird, so daß Midi-Tondaten oder Se
quenzen als Steuersignal verwendbar sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19503411A Expired - Fee Related DE19503411C1 (de) | 1994-11-21 | 1995-02-02 | Vorrichtung zur Videoanimation mittels Erzeugung audiobeeinflußter Videosignale |
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