DE19502569A1 - Verwendung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der Lederherstellung - Google Patents
Verwendung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der LederherstellungInfo
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- C14C11/003—Surface finishing of leather using macromolecular compounds
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Description
Bei der Lederzurichtung wird eine Schutzschicht (Finish) auf das nach
der Gerbung getrocknete Leder aufgetragen, um es gegen Feuchtigkeit,
Verschmutzung und Beschädigung zu schützen. Durch die Zurichtung wird
das Aussehen und der Griff des Leders maßgeblich beeinflußt.
Als Bindemittel in dem Zurichtfilm können vernetzbare und nicht ver
netzbare Butadien- und Acrylatpolymerisate, sowie Polyurethane verwendet
werden. Die deutsche Offenlegungsschrift DE 42 32 896 offenbart die
Verwendung von Pfropfprodukten, die durch Pfropfung von ethylenisch
ungesättigten Monomeren auf Polyorganosiloxane hergestellt werden,
welche Vinyl- und/oder Mercaptogruppen enthalten. Nachteilig bei diesen
Polyorganosiloxanen ist die geringe Polymerisationsaktivität der Vinyldop
pelbindung, die zu einer geringen Ausbeute an kovalent gepfropftem
Polymerisat führt. Ein weiterer Nachteil derartiger Polyorganosiloxane
besteht darin, daß die Mercaptogruppen stark regelnd auf das radikalisch
hergestellte Reaktionsprodukt wirken, so daß dieses nur eine geringe
Molmasse aufweist. Beide genannten Nachteile führen zu unzureichendem
mechanischem Verhalten des zugerichteten Leders. Insbesondere ist die
Kälteflexibilität ungenügend.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Bereitstellung von Stoffen zur
Verwendung als Zurichtbinder bei der Lederherstellung, so daß das
hergestellte Leder bessere mechanische Stabilität, insbesondere eine
erhöhte Kälteflexibilität aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen beschriebene Verwen
dung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der Lederherstellung
gelöst. Dabei werden die Pfropfprodukte durch eine Reaktion von 20 bis
95 Gew-% ethylenisch ungesättigter Monomere mit 5 bis 80 Gew.-%
Polyorganosiloxan hergestellt. Die ethylenisch ungesättigten Monomere
und das Polyorganosiloxan ergeben zusammen 100 Gew.-%. Das ver
wendete Polyorganosiloxan weist Hydroxylendgruppen und Einheiten der
Formeln I, II und III
in folgendem Verhältnis auf: 70 bis 99,45 mol-% Einheiten nach Formel
I, 0,05 bis 20 mol-% Einheiten nach Formel II und 0,5 bis 10 mol-%
Einheiten nach Formel III. Dabei ergibt die Gesamtheit der Einheiten
nach den Formeln I, II oder III 100 mol-%. Die Reste R₁, R₂, R₃ und
R₅ sind unabhängig voneinander C₁- bis C₂₅-Alkyl oder C₆- bis C₁₈-Aryl,
der Rest R₄ ist Methyl oder Wasserstoff.
Vorzugsweise wird als ethylenisch ungesättigtes Monomer Styrol, α-Me
thylstyrol, Acryl- und Methacrylsäure, Acryl- und Methacrylsäure-C₁-C₁₈-alkylester;
Acryl- und Methacrylsäureamid, wobei das Amid-Stickstoffatom
eine oder zwei C₁-C₁₈-Alkylgruppen tragen kann, Acrylnitril, Acryl- und
Methacrylsäure-C₁-C₁₈-alkylester; wie z. B. Methylmethacrylat, Ethylacrylat,
n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmetha
crylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat oder 4-Hydroxy
butylmethacrylat oder eine Mischung von mindestens zwei dieser Sub
stanzen verwendet.
Weiter wird bevorzugt eine Mischung aus ethylenisch ungesättigten Mono
meren verwendet, die derart zusammengesetzt ist, daß die Glasübergangs
temperatur des entsprechenden Copolymerisats zwischen -15°C und 20°C
beträgt.
Die Pfropfreaktion kann nach verschiedenen, bei der Emulsionspolymeri
sation üblichen Verfahren durchgeführt werden.
Ein Zulaufverfahren bietet dabei den Vorteil sicherer Beherrschbarkeit
der Reaktion. Der Polyorganosiloxan-Latex wird im Reaktionsgefäß,
nötigenfalls mit zusätzlichem Wasser versetzt, vorgelegt und auf die
Reaktionstemperatur aufgeheizt. Dann wird das Monomergemisch und der
Initiator zudosiert.
Bei einer Abwandlung der Zulaufverfahren werden zusätzlich zu Poly
organosiloxan Teile des aufzupfropfenden Monomergemisches vorgelegt
und gemeinsam auf die Reaktionstemperatur erhitzt. Nach einer wahlwei
sen Anquellphase (10 bis 60 Minuten) wird der Rest des monomeren
Gemisches nach Maßgabe des Monomerverbrauchs durch Polymerisation
zudosiert.
Die sog. Batch-Verfahren bieten eine weitere Alternative. Dabei wird der
Polyorganosiloxan-Latex vorgelegt und das Monomergemisch bei einer
Temperatur; bei welcher noch keine Polymerisation stattfindet (0 bis 50°C,
insbesondere 10 bis 30°C) unter stetigem Rühren im Laufe von
etwa einer Stunde zugegeben. Das Monomergemisch kann dabei auch
Polymerisationsinitiatoren enthalten. In einer Anquellphase kann das
Gemisch bis zu 18 Stunden bei der angegebenen Temperatur gerührt
werden, so daß das Monomergemisch das Polysiloxan möglichst gleichmä
ßig durchdringt. Danach wird die Pfropfreaktion durch eine stufenweise
Erhöhung der Temperatur gestartet und schließlich bei gleichbleibender
Temperatur durchgeführt. Unpolymerisierte Monomeranteile können
erforderlichenfalls durch Wasserdampfdestillation bei mäßigem Druck
entfernt werden.
Die radikalische Pfropfreaktion der Vinylmonomere kann in bekannter
Weise durch den Zusatz von Radikalbildnern, durch UV- oder radio
aktive Bestrahlung oder thermisch, d. h. durch Erhöhung der Temperatur,
ohne weitere Zusätze gestartet werden. Radikalbildner müssen in Mengen
zwischen 0,001 und 10, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmischung aus Polyorganosiloxan und Vinylmonomeren eingesetzt
werden. Geeignete Radikalbildner sind u. a. Azo-Initiatoren, wie Azo-bis-isobuttersäurenitril
(AIBN), Azo-aminoester oder Azo-N-alkylamide;
Peroxide wie Dibenzoylperoxid, Dilauroylperoxid, Di-tertiäres-butylperoxid,
2,4-Dichlorbenzoylperoxid; Peroxyester wie Butylperpivalat, tertiäres-Butyl
peroctoat, tertiäres-Butylperbenzoat, tertiäres-Butylperneodecanoat; Percar
bonate wie Cyclohexylpercarbonat, Bis-isopropylpercarbonat; oder Hydro
peroxide wie tertiäres-Butylperoxid oder Cumylhydroperoxid. Ein thermi
scher Reaktionsstart kann in Gegenwart von thermisch labilen hochsub
stituierten Ethanderivaten, wie z. B. Benzpinakol oder dessen Derivate,
gestartet werden.
Bevorzugt sind wasserlösliche peroxidische Initiatoren wie Alkalimetall- oder
Ammoniumperoxidsulfat und Wasserstoffperoxid.
Die Pfropfreaktion kann auch durch den Einsatz von Redoxinitiatorsyste
men gestartet werden, welche bei wesentlich niedrigeren Temperaturen
als die rein thermisch zerfallenden Radikalbildner eingesetzt werden
können. Beispiele sind die Kombinationen aus Peroxiden und Aminen,
wie z. B. Benzoylperoxid, Triethylamin, Trialkylborverbindungen und
Sauerstoff, Hydroperoxide und Sulfinsäuren. Weitere Initiatoren sind
Formaldehyd oder Aldosen oder Kombinationen mit niederwertigen
Übergangsmetallsalzen sowie Schwefeldioxid/Peroxid-Redoxsysteme.
Die Pfropfreaktion kann kontinuierlich oder diskontinuierlich, drucklos
oder bei Drucken bis 200 bar und bei Reaktionstemperaturen von 0 bis
200°C, vorzugsweise bei 20 bis 150°C durchgeführt werden.
Die Pfropfpolymerisation kann auch in Gegenwart von Molekulargewichts
reglern durchgeführt werden. Als Molekulargewichtsregler werden dabei
Kettenübertragungsmittel wie Tetrabrommethan oder höhere Alkylmerkap
tane wie tertiäres Dodecylmerkaptan verwendet.
Vorzugsweise werden ethylenisch ungesättigte Monomere der Gruppe
Styrol, α-Methylstyrol, Acryl- und Methacrylsäure, Acryl- und Methacryl
säure-C₁-C₁₈-alkylester; Acryl- und Methacrylsäureamid (wobei das Amid-Stickstoffatom
eine oder zwei C₁-C₁₈-Alkylgruppen tragen kann), Acryl
nitril, Acryl- und Methacrylsäure-C₁-C₁₈-alkylester, wie z. B. Methylmetha
crylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
2-Ethylhexylmethacrylat, 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat
und 4-Hydroxybutylmethacrylat verwendet.
Dabei ist die jeweilige Zusammensetzung der aufzupfropfenden Monome
re von den gestellten Anforderungen abhängig. In der Regel wird man
Mischungen der genannten Pfropfmonomere einsetzen. Zur besseren
Stabilisierung der Pfropfprodukte empfiehlt sich der Einsatz von Carbox
yl- und/oder Amidgruppen-haltigen Monomeren in kleinen Anteilen.
Besonders bevorzugt sind dabei Acrylsäure und Methacrylsäure sowie die
entsprechenden Carbonsäureamide.
Die Zusammensetzung der aufzupfropfenden Monomermischung wird
vorzugsweise so gewählt, daß die Glasübergangstemperatur eines daraus
gebildeten Copolymerisats zwischen -15°C und +20°C liegt. Nach Fox
(T. G. Fox, Bull. Am. Phys. Soc. (Ser. II) 1, 123 (1956)) gilt für die
Glasübergangstemperatur von Mischpolymerisaten in guter Näherung:
wobei X¹, X², . . . , Xn die auf 1 normierten Gewichtsanteile der Monome
ren 1, 2, . . . , n und Tg¹, Tg², . . . , Tgn die Glasübergangstemperaturen der
aus den Monomeren 1, 2, . . . , n hergestellten Homopolymerisate in Grad
Kelvin bedeuten. Diese Glasübergangstemperaturen sind bekannt und z. B.
in J. Brandrup, E. H. Immergut, Polymer Handbook ist Ed., J. Wiley,
New York 1966 and 2nd Ed. J. Wiley, New York 1975, aufgelistet.
Die im Polyorganosiloxan enthaltene Emulgatormenge reicht in der Regel
auch für die Pfropfreaktion aus. In einigen Fällen kann jedoch der
Einsatz von zusätzlichem Emulgator erforderlich sein. Bei dem Zulaufver
fahren empfiehlt sich die Zudosierung der Monomermischung in Form
einer Monomeremulsion oder parallel zur Zudosierung einer wäßrigen
Emulgatorlösung. Zur Stabilisierung des Pfropfproduktes kann es auch
ausreichen, diesem geringe Mengen eines Emulgators zuzusetzen. In
beiden Fällen kommen dabei die bei der Emulsionspolymerisation übli
cherweise verwendeten Emulgatoren zum Einsatz.
Als Pfropfgrundlage für die in den folgenden Beispielen beschriebenen
Pfropfungen diente eine wäßrige Dispersion, die mit 2 Gew.-% des
Natriumsalzes eines sulfonierten C₁₆-C₁₈-Alkans stabilisiert war. Sie wies
die folgende Zusammensetzung auf:
97 mol-% (CH₃)₂Si O2/2
0,5 mol-% CH₂ = C(CH₃)-C(O)-CH₂-CH₂-Si O3/2
2,5 mol-% CH₃Si O3/2.
97 mol-% (CH₃)₂Si O2/2
0,5 mol-% CH₂ = C(CH₃)-C(O)-CH₂-CH₂-Si O3/2
2,5 mol-% CH₃Si O3/2.
Die Dispersion hatte einen Feststoffgehalt von 16,7 Gew.-% und eine
mittlere Teilchengröße von 156 nm.
380 g vollentsalztes Wasser und 150 g der beschriebenen Pfropfgrundlage
wurden in einem mit einem Ankerrührer ausgestatteten Rührgefäß vor
gelegt. Nach Verdrängung der Luft aus dem Reaktionsgefäß durch Ein
leitung von Stickstoff wurde das Gemisch unter Rühren auf 85°C aufge
heizt. Bei dieser Temperatur wurde eine Monomermischung, bestehend
aus 369 g Butylacrylat, 8,7 g Acrylnitril und 20 Acrylsäure über eine
Dauer von 3 Stunden gleichmäßig zudosiert. Parallel dazu wurde eine
Lösung von 1,9 g Natriumperoxidsulfat in 100 g Wasser über eine Dauer
von 3,5 Stunden zudosiert.
Anschließend wurde die Dispersion noch 1 Stunde bei 85°C ausreagiert.
Nach Absinken der Temperatur auf 50°C wurden 0,5 g einer 1-%-igen
wäßrigen Eisen(II)-sulfatlösung auf einmal zugegeben. Danach wurden
über eine Stunde parallel eine Lösung von 1 g tertiärem Butylhydroxy
peroxid in 59 g Wasser und eine Lösung von 1,6 g des Natriumsalzes
der Hydroxymethansulfonsäure in 59 g Wasser zudosiert. Nach dem
Abkühlen wurde mit 46,7 g einer 15-%-igen wäßrigen Lösung des Natri
umsalzes des Schwefelsäurehalbesters eines teilweise ungesättigten C₁₂-C₂₀-Fettalkohols
nachgeseift.
Das Ergebnis war ein praktisch koagulatfreier milchig-weißer Latex mit
einem pH-Wert von 3,6 und einem Feststoffgehalt von 39,6 Gew.-%.
Das erhaltene Pfropfprodukt wurde auf Vollnarbenleder geprüft, indem
auf eine Fläche von 600 cm² 13,5 g einer Mischung aus einem Teil
wäßriger Pigmentpräperation, drei Teilen des eben hergestellten Pfropf
produktes und vier Teilen Wasser aufgespritzt wurde. Das Leder wurde
dann getrocknet und gebügelt. Anschließend wurden weitere 10 g dieser
Mischung aufgetragen und schließlich wurde eine wäßrige Nitro-Cellulose-
Emulsion (Corial EM Finish G Feststoffgehalt 13 Gew.-%, Verdünnung
mit Wasser 2 : 1) in einer Menge von etwa 75 g/m² aufgespritzt.
Die Knickelastizität wurde anschließend mit einem Bally-Flexometer (DIN
53351) geprüft. Im trockenen Zustand ergab 50.000-maliges, im nassen
Zustand 20.000-maliges Knicken keine Beschädigungen. Die bei -20°C
ermittelte Kälteflexibilität ergab bei 10.000-maligem Knicken keine Risse
in der Haut.
599 g der beschriebenen Pfropfgrundlage wurden in einem Rührgefäß wie
in Beispiel 1, jedoch ohne Wasser vorgelegt und behandelt. Abweichend
von Beispiel 1 wurde eine Monomermischung bestehend aus 310 g Butyl
acrylat, 73,5 g Acrylnitril und 16,5 Acrylsäure, sowie parallel dazu eine
Lösung von 1,6 g Natriumperoxidisulfat in 105 g vollentsalztem Wasser
über 3 Stunden zudosiert.
Das Ergebnis war ein praktisch koagulatfreier milchig-weißer Latex mit
einem pH-Wert von 3,7 und einem Feststoffgehalt von 39,7%.
Zur anwendungstechnischen Prüfung wurden wiederum 13,5 g einer aus
einem Teil einer wäßrigen Pigmentpräperation, drei Teilen des gerade
hergestellten Pfropfproduktes und 4 Teilen Wasser bestehenden Mischung
auf 600 cm² Vollnarbenleder aufgespritzt. Anschließend wurde das Leder
getrocknet und gebügelt. Danach wurden weitere 10 g der beschriebenen
Mischung aufgetragen und eine wäßrige Nitro-Cellulose-Emulsion (Corial
EM Finish G Feststoffgehalt 13 Gew.-%, Verdünnung mit Wasser 2 : 1) in
einer Auftragsmenge von etwa 75 g/m² aufgespritzt.
Die Prüfung der Knickelastizität erfolgte mit einem Bally-Flexometer
(DIN 53351). Dabei ergaben sich keine Beschädigungen des Leders bei
50.000-fachem Knicken im Trockenzustand bzw. 20.000-fachem Knicken
im Naßzustand. Die bei -20°C gemessene Kälteflexibilität ergab bei
10.000-fachem Knicken keine Risse in der Zurichtung.
Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden 958 g der genannten Pfropfgrund
lage vorgelegt. Anschließend wurde wie in Beispiel 1 vorgegangen. Im
Unterschied zu Beispiel 1 wurde allerdings eine Monomermischung,
bestehend aus 156 g Butylacrylat, 36 g Methylmethacrylat, 36 g Styrol
und 12 g Methacrylsäure innerhalb von 2 Stunden zudosiert. Parallel
dazu wurde eine Lösung von 1,2 g Natriumperoxidisulfat in 76 g Wasser
über eine Dauer von 2,5 Stunden zugegeben. Danach wurde 2 Stunden
bei 85°C nachpolymerisiert und anschließend gekühlt. Das Nachseifen
erfolgte mit 37 g der in Beispiel 1 beschriebenen Substanz.
Das Ergebnis ist ein praktisch koagulatfreier milchig-weißer Latex mit
einem pH-Wert von 2,4 und einem Feststoffgehalt von 31,0 Gew.-%.
Zur Prüfung der Knickelastizität wurde entsprechend Beispiel 1 vorgegan
gen. Bei 50.000-facher Knickung im trockenen Zustand und 20.000-facher
Knickung im naßen Zustand ergaben sich keine Beschädigungen. Die
Messung der Kälteflexibilität bei -20°C durch 10.000-faches Knicken
führte zu keinerlei Rissen in der Zurichtung.
Claims (3)
1. Verwendung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der Leder
herstellung
dadurch gekennzeichnet, daß
die Pfropfprodukte durch eine Reaktion von 20 bis 95 Gew% ethy lenisch ungesättigter Monomere mit 5 bis 80 Gew% Polyorganosilo xan hergestellt werden, wobei diese Reaktanten zusammen 100 Gew% ergeben, und Polyorganosiloxan verwendet wird, das Hydroxyl-Endgruppen und Einheiten der Formeln I, II und III in folgendem Verhältnis enthält:
70 bis 99,45 Mol% Einheiten nach Formel I
0,05 bis 20 Mol% Einheiten nach Formel II
0,5 bis 10 Mol% Einheiten nach Formel III,
wobei sich die Mol%-Angaben auf die Gesamtheit der Einheiten als 100 Mol% beziehen, und wobei die Reste R₁, R₂, R₃ und R₅ unabhängig voneinander C₁- bis C₂₅- Alkyl oder C₆- bis C₁₀-Aryl, und der Rest R₄ Methyl oder Wasserstoff bedeuten.
die Pfropfprodukte durch eine Reaktion von 20 bis 95 Gew% ethy lenisch ungesättigter Monomere mit 5 bis 80 Gew% Polyorganosilo xan hergestellt werden, wobei diese Reaktanten zusammen 100 Gew% ergeben, und Polyorganosiloxan verwendet wird, das Hydroxyl-Endgruppen und Einheiten der Formeln I, II und III in folgendem Verhältnis enthält:
70 bis 99,45 Mol% Einheiten nach Formel I
0,05 bis 20 Mol% Einheiten nach Formel II
0,5 bis 10 Mol% Einheiten nach Formel III,
wobei sich die Mol%-Angaben auf die Gesamtheit der Einheiten als 100 Mol% beziehen, und wobei die Reste R₁, R₂, R₃ und R₅ unabhängig voneinander C₁- bis C₂₅- Alkyl oder C₆- bis C₁₀-Aryl, und der Rest R₄ Methyl oder Wasserstoff bedeuten.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
ethylenisch ungesättigte Monomere Styrol, α-Methylstyrol, Acryl- und
Methacrylsäure, Acryl- und Methacrylsäure-C₁-C₁₈-alkylester; Acryl-
und Methacrylsäureamid, wobei das Amid-Stickstoffatom eine oder
zwei C₁-C₁₈-Alkylgruppen tragen kann, Acrylnitril, Acryl- und Meth
acrylsäure-C₁-C₁₈-alkylester, wie z. B. Methylmethacrylat, Ethylacrylat,
n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexyl
methacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylacrylat und 4-Hydroxybutylmethacrylat
oder eine Mischung von mindestens zwei
dieser Substanzen verwendet werden.
3. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Mischung aus ethylenisch ungesättigten
Monomeren verwendet wird, die derart zusammengesetzt ist, daß die
Glasübergangstemperatur des entsprechenden Copolymerisats zwischen
-15°C und 20°C beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102569 DE19502569A1 (de) | 1995-01-27 | 1995-01-27 | Verwendung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der Lederherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995102569 DE19502569A1 (de) | 1995-01-27 | 1995-01-27 | Verwendung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der Lederherstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19502569A1 true DE19502569A1 (de) | 1996-08-01 |
Family
ID=7752469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995102569 Withdrawn DE19502569A1 (de) | 1995-01-27 | 1995-01-27 | Verwendung von Pfropfprodukten als Zurichtbinder bei der Lederherstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19502569A1 (de) |
-
1995
- 1995-01-27 DE DE1995102569 patent/DE19502569A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: SCHMIDT-THUEMMES, JUERGEN, DR., 67141 NEUHOFEN, DE ECKERT, GUENTER, DR., 67117 LIMBURGERHOF, DE MCKEE, GRAHAM EDMUND, DR., 67433 NEUSTADT, DE |
|
8130 | Withdrawal |