DE19500507C2 - Kamera mit Objektiv- und Bildträgereinstellvorrichtung und Scharfstellverfahren - Google Patents
Kamera mit Objektiv- und Bildträgereinstellvorrichtung und ScharfstellverfahrenInfo
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- DE19500507C2 DE19500507C2 DE1995100507 DE19500507A DE19500507C2 DE 19500507 C2 DE19500507 C2 DE 19500507C2 DE 1995100507 DE1995100507 DE 1995100507 DE 19500507 A DE19500507 A DE 19500507A DE 19500507 C2 DE19500507 C2 DE 19500507C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharfstellverfahren einer Kamera
und diese selbst, wie aus der DE 34 33 412 C2 bekannt,
- - mit einem Objektivträger und einem Bildträger mit einem verbindenden Balg, die relativ zueinander in einer Bankrichtung abstandveränderbar gehalten sind, wobei die demgemäßen Abstandsänderungen einem Prozessor zugeführt werden,
- - und in deren Objektivträger ein Objektiv um zwei zueinander senkrechte und zur Bankrichtung senkrechte Achsen verschwenkbar gehalten ist, dessen beide demgemäßen Objektivschwenkwinkelwerte und der Wert der Objektivbrennweite dem Prozessor zugeführt werden,
- - und in deren Bildträger eine Bildaufnehmerebene, mit einem Film oder einer Mattscheibe bestückbar, um zwei zueinander senkrechte und zur Bankrichtung senkrechte Achsen verschwenkbar gehalten ist, deren beiden demgemäßen Bildaufnehmerschwenkwinkelwerte dem Prozessor zugeführt werden,
- - und in deren Bildaufnehmerebene ein Scharfeinstellungssensor, der ein Schärfeeinstellungssignal liefert, in zwei Bildaufnehmerkoordinaten positionierbar ist, die dem Prozessor zusammen mit dem Schärfeeinstellungssignal zugeführt werden,
- - wobei verfahrensgemäß für die gleichzeitige Scharfeinstellung mindestens dreier ausgewählter Bildpunkte, die in einer Ausgangsbildebene liegen,
- - diese auf der Bildaufnehmerebene mit dem Scharfeinstellungssensor durch die Änderung des Bildträgerabstandes vom Objektiv nacheinander jeweils in ihrer Scharfeinstellung unter Erfassung der zugehörigen Bildaufnehmerkoordinaten und der Bildträgerabstandsänderungen lagemäßig im Prozessor erfaßt werden,
- - und aus den so erhaltenen Eingangsdaten vom Prozessor Lageparameter der Bildaufnehmerebene und der Ausgangsbildebene rechnerisch ermittelt werden und durch Lösung von Abbildungsgleichungen solche Solleinstellwerte für Verschwenkungen des Objektivträgers und einer Abstandseinstellung des Bildträgers zum Objektivträger errechnet und ausgegeben werden,
- - so daß die mit diesen Solleinstellwerten eingestellte neue Bildebene mit der Bildaufnehmerebene möglichst zur Deckung kommt.
Bei dieser bekannten Kamera werden die Objektivbrennweite,
ein Abbildungsmaßstab, auf die Abbildungsoptik bezogene
Raumkoordinaten von drei ausgewählten Bildpunktbereichen
eines Szenenbildes, wozu eine Schärfesonde als Hilfsmittel
dient, Verstellwinkelwerte der Objektive und
Bildebenenneigungen und Verschwenkungen und das Abstandsmaß
einer Objektivhauptebene von der Bildebene dem Prozessor
entweder per Tastatur oder unmittelbar mit Meßmitteln
zugeführt, der abweichend vom Gegenstand der Erfindung aus
diesen Meßdaten nach dem Gesetz von Scheimpflug, demnach
sich die Objektivebene, die Ebene der die Szenenpunkte
angehören und die Ebene, der die scharfen Bildpunkte
angehören, in einer Geraden zu schneiden haben,
Sollvorgabewerte der Verstellwinkel und des Abstandes
berechnete, so daß nach einer damit vorgenommenen
Einstellung die ausgewählten Bildpunktbereiche des
Szenenbildes bei sogenanntem doppelten Schärfeausgleich,
d. h. einem Schärfeausgleich durch Verschwenkung des
Objektivs oder der Bildaufnehmerebene in zwei senkrecht
zueinander stehenden Richtungen, möglichst scharf abgebildet
wurden. Bei dieser Vorrichtung wurden also die absoluten
Raumkoordinaten der Bildpunkte und die Strukturdaten der
Abbildungsoptik als Ausgangswerte für eine geschlossene
Lösung der Abbildungsgleichungen erforderlich, um jeweils
eine solche Lage der Abbildungsebene in Bezug auf die
Objektiveinstellung zu finden, in der die ausgewählten
Bildpunktbereiche in der Abbildungsebene liegen, möglichst
scharf abgebildet sind. Dies erforderte einen erheblichen
Aufwand an Meßmitteln mit hohen absoluten
Genauigkeitsanforderungen. Darüber hinaus gilt das bisher
benutzte Gesetz von Scheimpflug nur für die Abbildung im
paraxialen Bereich einer dünnen Linse, die in der Praxis
bedeutungslos ist.
Die Schwierigkeiten, die der doppelte Schärfeausgleich bei
konventionellen Fachkameras bei vielen Szene-Objektivkonstellationen
zu meistern verlangt, ist aus:
"Kreatives Großformat", Sinar Edition, Tillmans Urs, Verlag
"Photographie" AG, Schaffhausen, S. 60-62 zu ersehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein automatisches
Scharfeinstellungsverfahren eines Szenenbildes bei doppeltem
Schärfeausgleich mit zur eingangs bezeichneten Kamera
verringertem Meßmittelaufwand und vereinfachter Vorrichtung
und mit praxisgerechten Objektiven zu erreichen.
Die Lösung der Aufgabe ist im Hauptanspruch angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Kamera
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Durch das neue Verfahren erübrigt sich die absolute
Entfernungsmessung zwischen dem Objektivträger und dem
Bildträger. Es genügt, daß jeweils die
Winkelmeßvorrichtungen vorhanden sind und eine relative
Abstandsmessung, also die Auszugsänderungen bei den
verschiedenen Scharfeinstellungen sowie die
Koordinatenmessungen in der Bildaufnehmerebene und die
Scharfstellungsbestimmung vorhanden sind.
Das Einstellverfahren läßt sich zu folgendem Ablauf
zusammenfassen:
- - Der Photograph stellt die Perspektive durch Verschwenken der Mattscheibe ein und führt anschließend eine sehr grobe Vor-Fokussierung des Bildes im allgemeinen durch Veränderung des Auszuges und in Einzelfällen durch Verschwenken des Objektives durch. Die Parameter am und bm der Bildaufnehmerebene, die der Ebenengleichung z = amx + bmy + dm genügt, die also ihren Normalenvektor festlegen, nicht jedoch ihren Abstand vom Objektiv festlegen, der hier nicht benötigt wird, sowie die eingestellen Werte der Verschwenkwinkel Θ₀ und Φ₀ des Objektives werden über in die Standarten eingebaute Winkelaufnehmer in den Prozessor eingelesen.
- - Bestimmung der Koordinaten bi = (xi, yi, zi) von mindestens drei Bildpunkten Bi durch Fokussieren mit Hilfe eines Scharfeinstellungs-Sensors; das Kameraobjektiv ist dabei um die Winkel Θo und Φo verschwenkt. Die X-Achse sei hier die Achse parallel zur optischen Bank der Kamera, die durch den Objektivmittelpunkt geht, die Y-Achse verlaufe senkrecht dazu in horizontaler, die Z-Achse in vertikaler Richtung.
- - Anfitten der Ebene, für die die Summe der Abstandsquadrate der ausgemessenen Bildpunkte minimal wird. Die Parameter dieser Ausgangs-Bildebene seien ao, bo und do, sie ist dann gegeben durch die Stellung z = aox + boy + do.
- - Bestimmung der Bildweite b aus der Auszugsdifferenz Δb jeweils bei Scharfstellung eines bestimmten Bildpunktes bei einer vorgegebenen Objektiv-Schwenkwinkeländerung - nach den Gleichungen (5) bis (7),
- - Bestimmung der Bildweite b bei unverschwenktem Objektiv nach Gleichung (8),
- - Bestimmung der z-Achsenparameter do nach Gleichung (9).
- - Berechnung der Soll-Objektiv-Verstellwinkel Θsoll, Φsoll und des Mattscheibenschnittpunktes xbsoll mit der X-Achse nach den Gleichungen (1), (2) und (3).
Die Ausgangs-Bildebene wird in den Objektraum abgebildet;
die so erzeugte Ebene wird bei variierter Objektiv-Verschwenkung
in den Bildraum zurück abgebildet mit dem
Ziel, die dadurch erhaltene neue Bildebene parallel zur
eingestellten Mattscheibenebene auszurichten. Die dazu
notwendigen Objektiv-Verstellwinkelwerte Θsoll und Φsoll
sowie die einzustellende Schnittpunktkoordinate xbsoll von
der Bildaufnehmerebene und der X-Achse ergeben sich zu
Für die Gleichungen (1)-(3) gilt folgende Nomenklatur:
Die Parameter am, bm und dm der Bildaufnehmerebenengleichung beschreiben die Ausgangslage der Bildaufnehmerebene, der die Anfangsschwenkwinkelwerte Θ₀, Φ₀ zugehören. Der Parameter dm ist dabei der Wert vom Z-Achsabschnitt zwischen dem Objektiv und dem Schnittpunkt mit der Bildaufnehmerebene. Demnach sind die Anfangsparameter ao, bo, do diejenigen der Lage der Bildebene, in der die ausgewählten Bildpunkte Bi liegen. f ist die Brennweite des Objektivs, und die Winkel Θ und Φ sind die Soll-Objektivverschwenkwinkelwerte der vorzunehmenden endgültigen optimalen Einstellung. Xb ist der x-Achsenabschnitt nach der Normierung - dm/am entsprechend Gleichung (9) in der endgültigen Einstellung, d. h. der Soll-Einstellung mit doppeltem Schärfeausgleich.
Die Parameter am, bm und dm der Bildaufnehmerebenengleichung beschreiben die Ausgangslage der Bildaufnehmerebene, der die Anfangsschwenkwinkelwerte Θ₀, Φ₀ zugehören. Der Parameter dm ist dabei der Wert vom Z-Achsabschnitt zwischen dem Objektiv und dem Schnittpunkt mit der Bildaufnehmerebene. Demnach sind die Anfangsparameter ao, bo, do diejenigen der Lage der Bildebene, in der die ausgewählten Bildpunkte Bi liegen. f ist die Brennweite des Objektivs, und die Winkel Θ und Φ sind die Soll-Objektivverschwenkwinkelwerte der vorzunehmenden endgültigen optimalen Einstellung. Xb ist der x-Achsenabschnitt nach der Normierung - dm/am entsprechend Gleichung (9) in der endgültigen Einstellung, d. h. der Soll-Einstellung mit doppeltem Schärfeausgleich.
Als physikalische Grundlage dient hierbei ausschließlich die
Abbildungsgleichung für dünne Linsen; es ist nachzuweisen,
daß sich das Verfahren auf einfache Weise auch für die
Verwendung beliebiger Objektive, deren optisches Verhalten
immer durch ihre Brennweite sowie die Lage ihrer beiden
Hauptebenen definiert ist, modifizieren läßt.
Das Objektiv wird jetzt um die derart berechneten Winkel Θ
und Φ verschwenkt (dabei entspräche Θ = Φ = 0 gerade der
Situation, daß das Objektiv senkrecht auf der optischen Bank
der Kamera steht). Die Bildaufnehmerebene wird so
parallelverschoben, daß sie die X-Achse an der Stelle mit
dem Koordinatenwort xb schneidet.
Es wird insgesamt also folgende Transformation der
Eingangsdaten durchgeführt:
Hierbei sind die Ortsvektoren der ausgewählten Bildpunkte
Bi.
Die beiden Abbildungsgleichungen der Ausgangsbildebene und
der neuen Bildebene, die in der Mattscheibenebene zu liegen
kommt, sind auf die invariante Szenenebene bezogen, weshalb
die beiden Objektebenen unmittelbar korreliert werden. Somit
ergeben sich Gleichungen, die nicht auf dem Prinzip von
Scheimpflug aufgebaut sind, da keine Szenenebene bestimmt
wird und auch nicht die Gleichungen der Schnittgeraden
zwischen der Szenen- und der Objektivebene sowie der
Objektiv- und Bildebene bestimmt werden.
In den Beziehungen (1), (2) und (3) für die Einstellung der
Kamera sind die folgenden Parameter am, bo der Ausgangs-Bildebene,
die Parameter am, bm der Bildaufnehmerebene und
die Parameter Θ₀, Φ₀ der Verschwenkung des Objektivs recht
einfach zu bestimmen: Die Parameter am, bm, Θ₀ und Φ₀ sind
direkt über das Auslesen von an den Standarten angebrachten
Winkelaufnehmern, ao und bo über die Messung von
Auszugsdifferenzen beim Fokussieren der Bildpunkte Bi zu
ermitteln. Die Messung des weiteren Parameters do der
Ausgangs-Bildebene jedoch wirft insofern nicht unerhebliche
technische Probleme auf, als daß der absolute Wert des
Auszugs für jeden der Bildpunkte Bi sehr exakt (auf ca.
50 . . . 100 µm genau) bestimmt werden muß. Da die Auszugslänge
Werte bis zu einem Meter und mehr erreichen kann, bedeutet
dies, daß der Abstand des Bildpunktes Bi vom Objektiv mit
einem Fehler von maximal 0,1 Promille direkt gemessen werden
muß. Dies ist zwar möglich, technisch jedoch aufwendig,
weshalb wir ein indirektes Verfahren zur Bestimmung der
Auszugslänge entwickelt haben. Deshalb wird erfindungsgemäß
eine indirekte Bestimmung dieses Parameters vorgenommen.
Es wird die Tatsache ausgenutzt, daß sich die Bildweite b
eines vom Objektiv abgebildeten Objektpunktes S ändert, wenn
das Objektiv geschwenkt wird. Das Ausmaß dieser
Bildweitenänderung Δb hängt in eindeutiger Weise von der
Gegenstandsweite s des Objektpunktes S ab, so daß aus dem
Winkelwert Θ des jeweils verwendeten Verstellwinkels und dem
Wert der Auszugsdifferenz Δb, die der Bildweitenänderung
jeweils bei den zugehörigen Scharfstellungen entspricht, der
Wert der Gegenstandsweite s bestimmt werden kann. Ist
dadurch die Gegenstandsweite s bekannt, kann über die
Abbildungsgleichung direkt der Absolutwert der Bildweite b
ermittelt werden. Der absolute Fehler des Wertes für die
Bildweite b liegt dabei in der Größenordnung des Meßfehlers
der Auszugsdifferenz Δb, zwischen den Scharfstellungen gemäß
der Bildweitenänderung, die sehr exakt bestimmbar ist
(besser als auf ca. 50 µm, so daß der relative Fehler den
zulässigen Wert nicht überschreitet.
Besonders einfach wird diese Methode, wenn man das Objektiv
nur um die Y-Achse um den Winkel Θ verschwenkt (d. h. Φ = O)
und einen Objektpunkt S heranzieht, der in der XY-Ebene
liegt. Dann ist der Abstand dieses Punktes von der
Objektivebene allein durch seine Gegenstandsweite s und den
Verstellwinkel Θ gegeben gemäß
Hierbei ist γ der auf die Brennweite f nominierte Abstand des
Gegenstandspunktes s vom Objektiv.
Für die Bildweite b des Bildpunktes vom Szenenpunkt S gilt
dann:
Die Auszugsdifferenz Δb(s,Θ) wird entsprechend definiert als
Daraus ergibt sich direkt der folgende Ausdruck für die
Gegenstandsweite s:
In den Formeln (5) bis (8) ist der Winkelwert Θ derjenige,
zu dem die Auszugsdifferenz Δb korrespondiert.
Physikalisch relevant ist in Formel (7) nur die Lösung mit
dem Pluszeichen vor dem Wurzelausdruck, weil nur sie einen
Wert s = f liefert, der zu einer reellen Abbildung des
Punktes führt. Die Bildweite des Punktes für Φ = O, relativ
zu der die Auszugsdifferenz Δb gemessenen wird, kann jetzt
mit Hilfe der Abbildungsgleichung gemäß
bestimmt werden; es ist jetzt möglich, auch alle anderen
gemessenen relativen Auszüge (d. h. die x-Koordinaten der
scharf abzubildenden Bildpunkte Bi) absolut anzugeben, ohne
irgendeine Bildweite direkt gemessen zu haben, da die X-Achse
jetzt mit einem definierten Nullpunkt versehen ist;
die y- und z-Koordinaten sind einfach aus der Position des
beweglichen CCD-Chips, des Scharfeinstellungssensors in der
Bildaufnehmerebene, der X-Achsenlage dort und den
Schwenkwinkeln α, β der Bildaufnehmerebene gegen die X-Achse,
abzuleiten. Aus dem jetzt absolut bestimmbaren Schnittpunkt
der Ausgangsbildebene mit der X-Achse, xo, läßt sich ihr z-Achsenabschnitt
do gemäß
do = -aoxo (9)
berechnen und in die Beziehungen (1), (2) und (3) einsetzen.
Die Genauigkeit des Verfahrens läßt sich noch steigern,
indem man nicht nur eine, sondern mehrere Auszugsdifferenzen
bei unterschiedlichen Verstellwinkeln Θ mißt und die aus
ihnen erhaltenen Werte für die Gegenstandsweite s mittelt.
Wenn beim Verschwenken des Objektives der Meß-CCD-Chip durch
geeignete motorische Steuerung stets auf der
Verbindungslinie Objektivmittelpunkt-Anfangsposition (Θ = O)
gehalten wird, kann eine große Anzahl von
Auszugsdifferenzwerten Δb für viele verschiedene Werte von Θ
während des Objektiv-Verschwenkvorgangs bestimmt werden,
wodurch die Genauigkeit des erhaltenen Wertes für die
Gegenstandsweite sehr groß wird.
Sollte einmal kein geeigneter Objektpunkt zur Verfügung
stehen, der in der XY-Ebene liegt, kann natürlich auch jeder
beliebige andere Objektpunkt verwendet werden; die Rechnung
wird dabei allerdings ein wenig komplizierter, da der
Abstand des Punktes von der Objektivebene auch von seiner z-Koordinate
zs abhängt. Es gilt:
und damit
Es müssen jetzt mindestens zwei Werte für die
Auszugsdifferenz Δb bei unterschiedlichen Verstellwinkeln Θ
jeweils scharfgestellt gemessen werden; an den so erhaltenen
Verlauf der Auszugsdifferenz vom Schwenkwinkelwert Δb(Θ)
kann dann die Beziehung (11) durch Variation der freien
Parameter s und zs angefittet, d. h. durch schrittweise
Näherung erfüllt werden. Der Parameter zs wird nicht weiter
benötigt; aus der Gegenstandsweite s kann gemäß (8) die
Bildweite b(Θ = O) ohne Verschwenkung bestimmt werden. Die
Genauigkeit der gefitteten Parameter steigt natürlich mit
der Anzahl der gemessenen Werte; auch hier ist es möglich,
die Messungen durch automatisches Nachführen des
Schärfeeinstellungssensors, i. a. eines CCD-Chips, sehr
schnell für sehr viele Werte von Θ durchzuführen.
Von der Tatsache, daß während der Bestimmung der
Auszugsdifferenzen der Scharfeinstellungssensor, der
Meß-CCD, immer auf die gleiche Stelle im Bild ausgerichtet
sein muß, läßt sich profitieren, indem man die vollständige
Information nutzt, die das Fokussierverfahren liefert. Das
Verfahren basiert darauf, daß für die betrachtete
Bildregion, beispielsweise nach der DE 44 13 368 C1, ein
Schärfemeßwert ermittelt wird, der vom Abstand des
Scharfeinstellungssensors, des Meß-CCDs, (in x-Richtung) vom
Fokus abhängt und im Fokus maximal wird. Außerhalb des Fokus
gibt ihr Wert ein Maß für den Abstand des Meß-CCDs vom
scharfen Bildpunkt. Nutzt man dies aus, braucht nur einmal
zu Anfang die Umgebung des Fokus durchfahren zu werden, um
für die betrachtete Bildregion den Verlauf des
Schärfemeßwertes in Abhängigkeit vom relativen Ort auf der
X-Achse zu ermitteln; aus der Verringerung des
Schärfemeßwertes beim Verschwenken des Objektivs kann dann
gleich auf die Fokus- und damit direkt auf die
Auszugsdifferenz geschlossen werden, ohne jeweils neu zu
fokussieren. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine schnellere
Messung der Auszugsdifferenz von Δb in Abhängigkeit vom
Objektiv-Verschwenkwinkel Θ.
Mit den hier dargestellten Verfahren ist es möglich, allein
aus der Bildinformation alle notwendigen Verstellparameter
zu ermitteln; zusätzlich wird umgangen, die Bildweiten der
scharf wiederzugebenden Bildpunkte durch direkte
Längenmessung zu ermitteln, was mit der erforderlichen
Genauigkeit technisch sehr aufwendig und daher mit hohen
Kosten verbunden wäre. Statt dessen wird die
Gegenstandsweite eines prinzipiell beliebigen Objektpunktes
durch Messung der Bildweite seines Bildpunktes bei
verschiedenen Objektivstellungen berechnet und daraus der
Absolutwert der Bildweite bei nicht verschwenktem Objektiv
ermittelt. Die X-Achse des "bankfesten" Kamera-Koordinatensystems
wird also mit einem Nullpunkt versehen,
dessen Abstand vom Objektiv sehr exakt bekannt ist und
relativ zu dem alle weiteren Auszugsdifferenzen mit hoher
Genauigkeit gemessen werden können; die hierzu verwendeten
Längenmeßstrecken des Wegaufnehmers müssen nur einige cm
lang sein.
Zusätzlich werden alle Probleme vermieden, die sich bei
einer direkten Abstandsbestimmung aus der thermischen
Ausdehnung der optischen Bank oder aus dem nicht ganz
exakten Zusammensetzen einer geteilten optischen Bank aus
mehreren Teilstücken ergeben könnten. Es ist nicht einmal
wichtig, ob die Objektiv- und die Bildstandarte überhaupt
miteinander verbunden sind. Die Abstände, die in der
Bildaufnehmerebene noch direkt absolut bestimmt werden
müssen (alle Längen in y*- und z*-Richtung, d. h. die
Bildpunktkoordinaten in der Bildaufnehmerebene), liegen im
cm-Bereich und sind daher ebenfalls über preiswerte
Wegaufnehmer leicht mit der erforderlichen Genauigkeit zu
ermitteln.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Fig. 1 bis 4
dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Kamera in vereinfachter Darstellung und
ohne Balgen mit schematisierter Steuervorrichtung,
Fig. 2 zeigt die funktionale Abhängigkeit der Bildweite
von der Auszugsdifferenz bei verschiedenen
Objektiv-Verschwenkwinkeln jeweils
brennweitennormiert,
Fig. 3 zeigt absolute Fehler der Bildweite bei gegebenen
Meßfehlern für ein 65 mm Objektiv bei verschiedenen
Schwenkwinkeln,
Fig. 4 zeigt Bildweitenfehler für ein 1800 mm Objektiv.
Fig. 1 zeigt eine Kamera mit einer optischen Bank (OB), die
auch aus mehreren Abschnitten zusammengesetzt sein kann. Auf
ihr ist ein Objektivträger (OT) montiert, der ein Objektiv
(O) trägt, das um zwei Achsen (Y, Z) verschwenkbar gehalten
ist. Die Schwenkwinkel (Θ, Φ) werden über Winkelgeber an den
Prozessor (PR) signalisiert. Ggf. sind elektrisch gesteuerte
Objektivverschwenkantriebe (HA, VA) vorgesehen, die von dem
Prozessor (PR) angesteuert werden.
Weiterhin ist auf der Bank (OB) ein Bildträger (BT)
angeordnet, der ebenfalls um zwei Achsen verschwenkbar eine
Bildaufnehmerebene (BA), die während der Einstellung im
allgemeinen mit einer Mattscheibe bestückt ist, trägt. Auch
deren Verschwenkwinkel (α, β) werden über Winkelgeber dem
Prozessor (PR) gemeldet. Auch diese Verschwenkungen sind
ggf. durch elektrisch gesteuerte Antriebe vom Prozessor (PR)
steuerbar.
In der Bildaufnehmerebene ist ein CCD-Sensor (CD)
positionierbar, wobei jeweils zwei relative Lagekoordinaten
(Y1*, Z1*) desselben in der Bildaufnehmerebene an den
Prozessor (PR) gegeben werden. Diese relativen
Lagekoordinaten können von einer Positioniervorrichtung der
Meßsonde (CD) abgenommen werden. Außerdem gibt die CCD-Meßsonde
(CD) schärferelevante Bildpunkthelligkeitssignale
(SS) des jeweils ausgewählten Bereichs, in dem sich der
betrachtete Bildpunkt befindet, an den Prozessor (PR) zur
Auswertung auf ein Schärfekriterium in bekannter Weise
mittels eines Fourieranalysators (FA).
Der Bildträger (BT) ist auf der Bank (OB) mit einer
Auszugsverstellvorrichtung (AA) axial verstellbar
angeordnet, deren Verstellsignal dem Prozessor (PR) als die
Auszugsweite (AW), die in die Formeln als Δb eingeht,
zugeleitet ist. Die Auszugsverstellvorrichtung (AA) hat ggf.
einen elektrisch gesteuerten Antrieb, der vom Prozessor (PR)
gesteuert wird.
Zur Veranschaulichung der Arbeitsweise der
Kamerascharfeinstellung ist ein karthesisches
Koordinatensystem eingezeichnet, dessen X-Achse durch den
Hauptpunkt (H) des Objektivs (O) parallel zur Bank (OB)
verläuft. Falls eine verschwenkbare Bank vorgesehen ist, muß
deren Verschwenkung gegen die Standarten durch eine
entsprechende Koordinatentransformation berücksichtigt
werden. Nach oben ist die Z-Achse und zur Seite die Y-Achse
gerichtet. Im einfachsten Fall sollen drei Szenenpunkte (S1-S3)
in der Bildaufnehmerebene (BA) scharf abgebildet
werden und in einer bestimmten Perspektive zueinander
angeordnet sein. Bei der Voreinstellung von Hand liegen die
drei den Szenenpunkten (S1-S3) zugehörigen Bildpunkte (B1-B3)
im allgemeinen in einer von der Bildaufnehmerebene
abweichenden Anfangs-Bildebene, die somit durch diese drei
Bildpunkte (B1-B3) bestimmt ist. Im Beispiel ist der erste
Bildpunkt (B1) mit den relativen Lagekoordinaten (Y1*, Z1*)
mittels des Sensors (CD) auf der Bildaufnehmerebene scharf
eingestellt. Der zweite und dritte Bildpunkt (B2, B3) liegen
außerhalb der Bildaufnehmerebene. Aus dieser
Grundeinstellung wird dann im Laufe des Verfahrens die
weitere Scharfeinstellung vorgenommen. Dazu werden jeweils
nach der Positionierung des CCD-Sensors (CD) auf den zweiten
bzw. dritten Bildpunkt, der anfangs auf der
Bildaufnehmerebene noch unscharf zu sehen ist,
Auszugsveränderungen bis zur Scharfstellung vorgenommen.
Dadurch ergeben sich am Auszug Differenzangaben (x1-x2, x2-x3)
der Lage der Punkte in der x-Richtung und deren
relativen Lagekoordinaten Y*, Z* in der Bildaufnehmerebene,
die anhand der Bildträger-Winkeleinstellungen (α, β) in
relative Raumkoordinaten, die die Neigungen der
Anfangsbildebene beschreiben, umzurechnen sind.
Für die weiteren Berechnungen ist es vorgesehen, eine
neuartige Bildweitenbestimmung vorzunehmen, wozu das
Objektiv (O) um einen vorgegebenen Winkel (Θ) verschwenkt
wird und ein vorher scharf eingestellter Meßpunkt erneut
scharf gestellt wird, wobei die Auszugsänderung (Δb)
gemessen wird. Unter Hinzunahme der Objektivbrennweite (f),
die gewöhnlich elektrisch codiert von dem Objektiv in den
Prozessor zu übertragen ist, lassen sich nun die
Ausgangssignale (Θsoll, Φsoll xbsoll) zur Verschwenkung der
Bildpunkte in eine neue Bildebene parallel zur
Bildaufnehmerebene und zu deren entsprechenden
Parallelverschiebung in X-Richtung bis in diese neue
Bildebene hinein errechnen und ausgeben.
In Fig. 2 ist die Abhängigkeit der Bildweite (b) von der
Auszugsdifferenz (Δb) wiedergegeben; beide Größen sind auf
die Brennweite (f) normiert, wodurch der Verlauf des Graphen
von (f) unabhängig wird. Die Schwenkwinkel betragen (von
oben nach unten) Θ = 2°, 5°, 7°, 10°, 15°, 20°, 25° und 30°.
Je größer der Schwenkwinkel, um so besser läßt sich die
Bildweite bestimmen, da dann eine geringe Bildweite schon
eine große Auszugsdifferenz hervorruft. Wird ein weit
entfernt liegender Szenenpunkt ausgewählt, ergibt sich als
Sonderfall folgendes: Ist derjenige Wert bf bekannt, für den
sich bf meßtechnisch nicht mehr von 1 unterscheiden läßt,
gilt für die zugehörige (sehr große) Gegenstandsweite sf.
dabei sind bf die normierte Bildweite und sf die normierte
Gegenstandsweite im genannten Sonderfall.
Ab dieser Objektentfernung sf kann als Bildweite gleich ohne
weitere Messung die Brennweite (f) eingestellt werden.
Die neuartige Vorrichtung benötigt somit keinerlei spezielle
Abstandsmeßmittel zur Messung des Objektiv-Bildebenen-Abstandes,
und ein solches Abstandsmaß oder ein
Abbildungsmaßstab od. dgl. müssen auch nicht in den
Prozessor eingegeben werden, da sie durch die
Auszugsdifferenzmessung ersetzt worden sind; die vorhandenen
Meßmittel werden zusätzlich dafür genutzt. Das neuartige
Rechenverfahren erfordert nicht die Messung der absoluten
Abstände der Bildpunkte zum Objektiv.
Die Einstellungen der Winkel und des Auszugs bei den
Erfassungsvorgängen lassen sich sowohl von Hand vornehmen,
wobei das Schärfemaß vom Prozessor zur Anzeige gebracht
wird, als auch ggf. mit elektrischen Stellmitteln
automatisch. Das Einstellen der Sollwinkel und des
Sollauszugsmaßes kann durch Hand aufgrund von
prozessorgesteuerten Einstellanweisungen oder ggf. direkt
mit den elektrischen Stellmitteln durch den Prozessor
erfolgen.
Fig. 3 und 4 zeigen
Fehlergraphen für ein Objektiv mit 65
bis 1800 mm Brennweite, wobei eine Auszugsmeßgenauigkeit von
10 µm und eine Winkelmeßgenauigkeit von 1′ angenommen sind
und Verschwenkwinkel Θ von 5°, 7°, 10°, 15°, 20°, 25° und
30° als Parameter gewählt sind. Bei großen Schwenkwinkeln
läßt sich der Fehler auch bei großen Brennweiten klein
halten. Da jedoch relativ große Auszugslängen dabei zu
messen sind, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
x-Koordinatenbestimmung aus der Auszugsweite (AW), die
meßtechnisch mit der genannten Genauigkeit erfaßt wird, und
mit einem grob gerasterten, aber genauen Grundmaß kombiniert
erfolgt. Dazu weist die optische Bank (OB), Fig. 1, ein
mechanisches Raster, insbesondere ein Lochraster (L1-LN)
auf, das der rastergenauen Positionierung des Objektträgers
(OT) und des Bildträgers (BT) auf der Bank durch eine
Verstiftung dient. Auch mehrere Bankabschnitte (OB1, OB2)
werden jeweils rastergenau miteinander durch eine
Verstiftung in dem Lochraster verbunden. Die x-Koordinatenbestimmung
erfolgt somit zuerst wie gezeigt mit
einem relativ großen Fehler, wonach eine Einordnung des
Maßes in den nächst benachbarten Rasterabschnitt erfolgt und
auf das zugehörige Rastermaß die Restweite vom gefundenen
Rasterpunkt an addiert wird, so daß der absolute
Gesamtfehler nur wenig größer als der der Auszugsweite ist.
Dies erlaubt auch mit kleinen Schwenkwinkeln Θ bei relativ
geringen Auszugsweiten zu arbeiten, wobei trotzdem eine hohe
Genauigkeit der Bildweitenbestimmung erreicht wird.
Die Rasterlänge wird zweckmäßig kleiner als die Meßstrecke
der Auszugsweite gewählt und um ein mehrfaches größer als
der größte absolute Fehler, der bei einem vorgegebenen
Schwenkwinkel auftritt.
Durch das Lochraster ergibt sich eine weitere Alternative
zur indirekten Bildweiten- oder Maßstabsbestimmung, indem
der Objektivträger (OT) um mindestens eine Rasterlänge
verschoben wird und vor- und nachher eine Scharfstellung
eines Szenenpunktes erfolgt, wobei die Auszugslänge
ermittelt wird.
Das Raster an der optischen Bank und die zugehörigen
Rastvorrichtungen an den Standarten und den Bankverbindern
sind vorteilhafte Ausbildungen der Kameraanordnung für die
Anwendung des neuartigen Verfahrens zur bekannten doppelten
Scharfstellung, d. h. mit je einer Objektivverschwenkung um
zwei zur Bankrichtung senkrechten Achsen.
Wie bereits erwähnt, lassen sich die angegebenen Formeln
auch auf Objektive mit mehreren Hauptebenen erweitern, und
außerdem läßt sich berücksichtigen, daß die Schwenkung des
Objektives häufig nicht um eine Hauptebenenachse sondern
parallel versetzt dazu erfolgt. Durch den Abstand dh der
Hauptebenen ergibt sich ein paralleler Versatz h der
Bildebene in Richtung vom Objektiv fort aus h = dh · cosα*,
wobei α* der Gesamtneigungswinkel des Objektivs zur X-Achse
ist. Daraus leitet sich der Z-Achsabschnitt-Parameter der
verschobenen Bildebene dV m ab zu:
wobei am und bm die Parameter der Ebenengleichung der
Abbildungsebene und Φ und Θ jeweilige
Objektiveinstellwinkelwerte sind und dm der
Z-Koordinatenparameter bezüglich einer dünnen Linse ist.
Durch Umrechnung auf das Drehpunktkoordinatensystem, dessen
Z-Achsen-Parameter mit dem Hochindex H gekennzeichnet ist,
und unter Einsetzung der jeweils errechneten Soll-Objektivverstellwinkel
ergibt sich der Z-Achsabschnitt
wobei A₁ ein Versatzparameter, der Abstand vom objektseitigen
Hauptpunkt des Objektivs zum Objektivdrehpunkt, ist und
wobei der Index p jeweils dem Index "soll" in anderen
Gleichungen entspricht, und die zugehörige Soll-Auszugsverstellung
xbp für den doppelten Schärfeausgleich ist
dann
Claims (11)
1. Scharfstellverfahren für eine Kamera
- - mit einem Objektivträger (OT) und einem Bildträger (BT), die relativ zueinander in einer Bankrichtung (X) abstandveränderbar gehalten sind, wobei die demgemäßen Abstandsänderungen (x1-x2; x2-x3, Δb) einem Prozessor (PR) zugeführt werden,
- - und in deren Objektivträger (OT) ein Objektiv (O) um zwei zueinander senkrechte und zur Bankrichtung (X) senkrechte Achsen (Y, Z) verschwenkbar gehalten ist, dessen beide demgemäßen Objektivschwenkwinkelwerte (Θ, Φ) und der Wert der Objektivbrennweite (f) dem Prozessor (PR) zugeführt werden,
- - und in deren Bildträger (BT) eine Bildaufnehmerebene (BA) um zwei zueinander senkrechte und zur Bankrichtung (X) senkrechte Achsen (Y, Z) verschwenkbar gehalten ist, deren beide demgemäßen Bildaufnehmerschwenkwinkelwerte (α, β) dem Prozessor (PR) zugeführt werden,
- - und in deren Bildaufnehmerebene (BA) ein Scharfeinstellungssensor (CD), der ein Scharfeinstellungssignal liefert, in zwei Bildaufnehmerkoordinaten (Y1*, Z1*) positionierbar ist, die jeweils dem Prozessor (PR) zusammen mit dem Scharfeinstellungssignal zugeführt werden,
- - wobei für die gleichzeitige Scharfeinstellung mindestens dreier ausgewählter Bildpunkte (B1-B3), die in einer Ausgangsbildebene liegen, diese auf der Bildaufnehmerebene (BA) mit dem Scharfeinstellungssensor (CD) durch die Änderung des Bildträgerabstandes vom Objektiv (O) nacheinander jeweils in ihrer Scharfeinstellung unter Erfassung der zugehörigen Bildaufnehmerkoordinaten (Y2*, Z2*; Y3*, Z3*) und der Bildträgerabstandsänderung (x1-x2; x2-x3) lagemäßig im Prozessor (PR) erfaßt werden,
- - und aus den so erhaltenen Eingangsdaten vom Prozessor (PR) Lageparameter (ao, bo, am, bm, Θ₀, Φ₀) der Bildaufnehmerebene (BA) und der Ausgangsbildebene rechnerisch ermittelt werden durch Lösung von ersten Abbildungsgleichungen, die durch Abbildung der Ausgangsbildebene in den Objektraum und anschließende Rückabbildung in den Bildraum bei variierter Objektivverschwenkung gebildet werden, wobei ein noch notwendiger weiterer, die absolute Bildweite eines ausgewählten Bildpunktes darstellender Abbildungsparameter gewonnen wird, indem ein ausgewählter Bildpunkt in der Bildaufnehmerebene (BA) scharfgestellt wird und dann eine Objektivverschwenkung um einen vorgegebenen Objektivverschwenkwinkel (Θ, Φ) oder eine Objektivverschiebung in der Bankrichtung um einen vorgegebenen Objektivverschiebeweg erfolgt und dann eine erneute Scharfeinstellung des ausgewählten Bildpunktes durch eine Auszugsveränderung erfolgt und wobei die bildträgerseitige Auszugsdifferenz (Δb) zwischen den beiden Scharfeinstellungen gemessen wird und diese jeweils in weitere Abbildungsgleichungen, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Bildweitenänderung (Δb) und der Gegenstandsweite des ausgewählten Bildpunktes beinhalten, zusammen mit dem zugehörigen Objektivverschwenkwinkel oder dem zugehörigen Objektivverschiebeweg eingesetzt wird und die ersten und die weiteren Abbildungsgleichungen zusammen nach gesuchten Solleinstellwerten (Θsoll, Φsoll) für Verschwenkungen des Objektivträgers (OT) und einer Sollabstandseinstellung (xbsoll) des Bildträgers (BT) relativ zum Objektivträger (OT) hin aufgelöst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der ausgewählte Bildpunkt bei nicht um die horizontale Achse
(Y) verschwenktem Objektiv (O) in der durch die Bankrichtung
und die dazu senkrechte, horizontale Schwenkachsenrichtung aufgespannten Ebene
liegt und die Verschwenkung des Objektivs (O) zur
Auszugsdifferenzbestimmung um die horizontale Achse (Y) um
einen vorgegebenen Schwenkwinkel (Θ) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der ausgewählte Bildpunkt bei mindestens zwei Objektivverschwenkwinkeln
scharfgestellt wird und dazu die Auszugsdifferenzen (Δb)
gemessen werden und aus den zugehörigen Gleichungen (11)
durch Parametervariation eine Gegenstandsweite (s) und
daraus die Bildweite (b) errechnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während einer Auszugsänderung laufend für die
Teilauszugsänderungen aus jeweiligen Bildpunktsignalen (SS)
des ausgewählten Bildpunktes zugehörige Schärfemeßwerte
ermittelt und den Teilauszugsänderungen zugehörig
abgespeichert werden und nach dem Verschwenken des Objektivs
um den vorgegebenen Verschwenkwinkel (Θ) oder nach der
Objektivverschiebung um den vorgegebenen Verschiebeweg, aus
den dann erzeugten Bildpunktsignalen (SS) der Schärfemeßwert
ermittelt wird und mit diesem aus den abgespeicherten
Schärfemeßwerten die zugehörige Auszugsänderung (Δb)
herausgesucht wird, die den weiteren Berechnungen dient.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die optische Bank (OB) ein
Bankraster (L1, LN) trägt in dem der Bildträger (BT) und der
Objektivträger (OT) jeweils zu fixieren sind und aus der
Auszugsdifferenz (Δb) die Bildweite (b) angenähert ermittelt
wird und dazu ein nächster zugehöriger Rasterabstand des
Bildträgers (BT) vom Objektivträger (OT) eines Bankrasters
(L1-LN) bestimmt wird und zu diesem Rasterabstand die
rasterbezogen gemessene Auszugsdifferenz (Δb) hinzugerechnet
wird und dieser so errechnete Bildträger-Objektivträgerabstand
als genauerer Wert der Bildweite (b) für die weiteren
Berechnungen genutzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg bei der
Objektivverschiebung ein oder mehrere Rasterlängen beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Berechnung der
Solleinstellwerte (Θsoll, Φsoll xbsoll) aufgrund der
Verschwenkung des Objektivs (O) ein paralleler Versatz (h)
der Bildebene abhängig von einem Hauptebenenabstand (dh) des
Objektivs (O) und ein Versatz der
Objektivschwenkachse zu dessen Hauptebenen
rechnerisch berücksichtigt werden (Gleichungen (13)-(15)).
8. Kamera, die nach einem Scharfeinstellungsverfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 7 zu betreiben ist,
mit einer optischen Bank (OB), auf der ein
Objektivträger (OT) mit einem Objektiv (O) und ein
Bildträger (BT) mit einer Bildaufnehmerebene (BA), in der
ein Film oder eine Mattscheibe anzuordnen sind, jeweils in
Bankrichtung (X) mit einem zwischenliegenden Balgenauszug
positionierbar angeordnet sind und jeweils um senkrechte
Achsen Y, Z zur Bankrichtung X um Schwenkwinkel (Φ, Θ; α, β)
verschwenkbar sind, und wobei jeweils zugehörige
Schwenkwinkelwerte (Φ, Θ; α, β) einem Prozessor (PR) zuführbar
sind und in der Bildaufnehmerebene (BA) ein
Scharfeinstellungssensor (CD) positionierbar anzuordnen ist,
dessen Scharfeinstellungssignal (SS) und jeweils
eingestellte Bildaufnehmerkoordinaten (Y*, Z*) dem Prozessor
(PR) zuführbar sind und jeweils eine Auszugsdifferenz (Δb)
des Balgenauszugs in der Bankrichtung (X) bei
Scharfeinstellungen von mindestens drei Bildpunkten
dem Prozessor (PR) zuführbar sind und die zugehörige absolute
Bildweite eines Bildpunktes durch
Messung der Bildweitenänderung (Δb) des Bildpunktes bei verschiedenen
Objektivschwenkwinkeln ermittelt wird, wobei
die optische Bank (OB) mit einem Raster
mit mechanischen Rasten (L1-LN) versehen ist, und der
Objektivträger (OT) und der Bildträger (BT) mit
Rastvorrichtungen in den Rasten abstandsgenau zueinander
gehalten sind.
9. Kamera nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
optische Bank (OT) aus mindestens zwei Bankabschnitten (OT1,
OT2) besteht, die mit einem Verbinder mittels einer
Rastvorrichtung in dem gegebenen Raster rastergenau
verbunden sind.
10. Kamera nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasterlänge kürzer ist als eine maximale
Auszugsmeßweglänge.
11. Kamera nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rasten als Lochrasten (L1-LN)
ausgebildet sind und die Rastvorrichtungen Raststifte sind.
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PCT/EP1996/000088 WO1996021882A1 (de) | 1995-01-10 | 1996-01-10 | Kamera mit objektiv- und bildträgereinstellvorrichtung und scharfstellverfahren |
JP8521433A JPH10512971A (ja) | 1995-01-10 | 1996-01-10 | 対物レンズ及び画像支持体調節装置を有するカメラ及び焦点調節方法 |
EP96900934A EP0803079B1 (de) | 1995-01-10 | 1996-01-10 | Kamera mit objektiv- und bildträgereinstellvorrichtung und scharfstellverfahren |
DE59601707T DE59601707D1 (de) | 1995-01-10 | 1996-01-10 | Kamera mit objektiv- und bildträgereinstellvorrichtung und scharfstellverfahren |
US08/860,852 US5809349A (en) | 1995-01-10 | 1996-01-10 | Camera with adjusting device for objective lens and image carrier and a focusing process |
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