DE10111729A1 - Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Körpers im Raum - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Körpers im RaumInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Körpers im Raum mit Hilfe einer elektronischen Kamera mit Bildverarbeitung. Die Kamera wird unter Verwendung einer Kalibriertafel oder dem Körper selbst, auf welcher bzw. welchem mehrere bekannte Zielpunkte angebracht sind, oder mit Hilfe einer kontrollierten Bewegung der Kamera und einem einzelnen Zielpunkt, kalibriert. Die Kamera wird zur Bildaufnahme mit Hilfe eines Schwenk-Neige-Kopfes hintereinander auf mindestens drei auf dem Körper bestimmte Merkmale gerichtet, dessen körperfeste Koordinaten jeweils bekannt sind. Die Bildkoordinaten der drei Merkmale werden mit Hilfe der elektronischen Bildverarbeitung festgestellt. Zusammen mit diesen, den Kalibrierparamtern, der Kamera und den bekannten körperfesten Koordinaten der Merkmale wird die Lage des Körpers im Raum bestimmt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der Lage eines
Körpers im Raum mit einer elektronischen Kamera mit Bildverarbeitung.
Es ist bekannt, die Lage eines Körpers im Raum mit Hilfe mehrerer um diesen
Körper platzierten Kameras zu bestimmen, welche alle in einem gemeinsamen
Koordinatensystem kalibriert sind und welche keinen gemeinsamen Teil des
Körpers sehen. Hierzu ist bspw. aus der EP 0 911 603 A1 ein Verfahren zur
optischen Bestimmung der Lage eines endlichen starren Körpers in einem
räumlichen Koordinatensystem bekannt, bei welchem aus einer Auswahl von
mehreren, auf dem starren Körper vorhandenen Linien oder Kanten, die in
Bezug zum körpereigenen Koordinatensystem stehen, jede Linie oder Kante für
sich in einem ihr zugeordneten ebenen Koordinatensystem abgebildet wird und
wobei die Lage jedes ebenen Koordinatensystems auf das räumliche
Koordinatensystem bezogen ist. Diese Vorgehensweise hat jedoch den
Nachteil, dass immer mindestens drei Kameras benötigt werden, um die Lage
des Körpers im Raum zu bestimmen.
Es ist ferner bekannt, die Lage eines Körpers im Raum aus mehreren Ansichten
desselben Teils des Körpers zu bestimmen. Hierzu ist aus der EP 0 763 406 A1
ein Verfahren zum Bestimmen der Lage eines Körpers im Raum mit mehreren
mit diesen zusammenwirkenden räumlich getrennten elektronischen Kameras
mit Bildverarbeitung bekannt, wobei jede von mindestens drei räumlich
getrennten elektronischen Kameras mit Bildverarbeitung, welche bei deren
Einmessen eine ihr zugeordnete Kalibriertafel mit Punktmuster aufnimmt, deren
Bilder sowie das Punktmuster zur Bestimmung der Lage der einzelnen Kameras
im Raum verarbeitet und deren Lage gespeichert werden, wobei eine
Vermessung der Kalibriertafeln zueinander getrennt hiervon erfolgt und diese
Werte ebenfalls gespeichert werden, anschließend der Körper in den Raum
zwischen den elektronischen Kameras verbracht wird, je ein charakteristischer
Punkt auf dem in den Raum verbrachten Körper in je einer diesem
zugeordneten elektronischen Kamera abgebildet wird, dass dessen Lage in Bild
mit seiner konstruktiven vorgegebenen Position des charakteristischen Punktes
auf den in den Raum verbrachten Körper zusammen mit den gespeicherten
Werten verarbeitet wird, und alle derart verarbeiteten Werte die Lage des in
dem Raum verbrachten Körpers in den sechs räumlichen Freiheitsgraden
charakterisieren. Diese Vorgehensweise hat den Nachteil, dass entweder
mehrere Kameras benötigt werden oder eine Kamera so um den Körper bewegt
werden muss, dass der gleiche Teil des Körpers aus verschiedenen Ansichten
gesehen wird. Im letzteren Fall ist eine Bewegungseinheit für die Kamera
notwendig, welche die Kamera über längere Strecken positionieren muss in
Abhängigkeit von der Größe des Körpers.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art vorzuschlagen, welches auf einfache und wirtschaftlichere Weise
ausgeführt werden kann.
Hierzu wird im Rahmen der Erfindung bspw. vorgeschlagen, die Kamera mit
Hilfe einer Kalibriertafel oder dem Körper selbst, auf welcher bzw. welchem
mehrere bekannte Zielpunkte angebracht sind, oder mit Hilfe einer kontrollierten
Bewegung der Kamera und einer einzelnen Marke kalibriert, die Kamera wird
zur Bildaufnahme mit Hilfe eines Schwenk-Neige-Kopfes hintereinander auf
mindestens drei auf den Körper bestimmten Merkmale gerichtet, dessen
körperfeste Koordinaten jeweils bekannt sind, dann werden die Bildkoordinaten
der drei Merkmale mit Hilfe der elektronischen Bildverarbeitung festgestellt und
schließlich wird aus den Kalibrierparametern der Kamera und den bekannten
körperfesten Koordinaten der Merkmale die Lage des Körpers im Raum
bestimmt.
Die elektronische Kamera kann eine an sich bekannte CCD (Computer-
Controlled Display)-Kamera sein. Die der Kalibrierung dienenden Zielpunkte
können demnach entweder auf einer Kalibriertafel oder auf dem Körper selbst
vorgesehen sein. "Zielpunkte" sind natürlich in der Praxis kleine Zielflächen
geringen Querschnitts beliebiger, aber vorzugsweise kreisrunder Gestalt. Die
Kamera braucht lediglich von einem Schwenk-Neige-Kopf unterstützt zu sein, so
dass eine Bewegungseinheit, welche die Kamera über längere Strecken in
Abhängigkeit von der Größe des Körpers positionieren muss, entbehrlich ist. Die
Bildkoordinaten der drei Merkmale auf dem Körper lassen sich mit Hilfe der
elektronischen Bildverarbeitung auf einfache Weise feststellen. Ebenso einfach
ist dann die Bestimmung der Lage des Körpers, wenn die Bildkoordinaten der
drei Merkmale, die Kalibrierparameter der Kamera und die körperfesten
Koordinaten der Merkmale zur Verfügung stehen. Zur Erhöhung der Genauigkeit
können durch Verschwenken der Kamera ohne weiteres auch mehr als drei auf
dem Körper bestimmte Merkmale zur Bildaufnahme benutzt werden.
Statt die mehreren bestimmten Merkmale nacheinander zur Bildaufnahme
heranzuziehen, ist es auch möglich, bei ein und derselben Bildaufnahme mehr
als ein auf dem Körper bestimmtes Merkmal, dessen Bildkoordinaten festgestellt
werden sollen, zu benutzen.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird ferner vorgeschlagen, eine
Kamera mit Autofokus und/oder Zoom zu verwenden. Für die jeweilige
Bildaufnahme werden dann die entsprechenden Einstellungen der Kamera mit
kalibriert.
Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man bspw. so
vorgehen, dass zunächst der erforderliche Zoom der Kamera eingestellt, dann
die Kamera auf die entsprechenden Merkmale geschwenkt und die Autofokus-
Einstellungen vorgenommen oder gesteuerte Fokuseinstellungen vorgenommen
werden. Erst dann wird die Kalibrierung der Kamera durchgeführt, indem die
Kamera z. B. auf die Kalibriertafel verschwenkt wird, um die notwendigen
Kalibrierungsparameter zu bestimmen. Dann wird die Kamera auf die
entsprechenden Merkmale des Körpers zur Bildaufnahme und
-auswertung zurückgeschwenkt. Hierbei werden sowohl interne (Zoom und
Autofokus) als auch externe Lagkoordinaten Parameter der Kamera
berücksichtigt.
Für Routineuntersuchungen, bspw. an einer Fertigungsstraße für Automobile,
kann es auch zweckmäßig sein, dass die Kalibrierung der Kameras vor der
eigentlichen Lagebestimmung ausgeführt und die Kalibrierungsparameter
elektronisch abgespeichert werden, so dass sie danach jederzeit zur Verfügung
stehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren schließt nicht aus, dass zur Erhöhung der
Genauigkeit der Lagebestimmung oder zur Bestimmung der Lage sehr
komplexer Körper auch mehrere auf Schwenk-Neige-Köpfen gelagerte Kameras
verwendet werden.
Gemäß einem alternativen Erfindungsvorschlag wird mindestens ein Merkmal
auf dem Objekt benutzt und dieses unter mindestens zwei verschiedenen
Einstellungen des Schrank-Neige-Kopfes betrachtet. Dabei kann die Bewegung
des Schwenk-Neige-Kopfes mit zur Bestimmung der 3D-Lage benutzt werden.
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand
der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in einzelnen
Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Wie in der Zeichnung dargestellt, wird die auf einem Schwenk-Neige-Kopf 1
montierte Kamera 2 zunächst mit Hilfe einer in der Nähe angebrachten
Kalibriertafel 3, welche mehrere Zielpunkte (Markierungen) 4 bekannter
Koordinaten kalibriert. Bei dieser Kalibrierung werden die internen und externen
Parameter der Kamera bestimmt, also bspw. Autofokus, Zoom und die
Lagekoordinaten. Die Kalibrierung kann auch mit Hilfe von Zielpunkten (4)
erfolgen, welche auf dem Objekt 5 selbst angebracht sind, dessen Lage im
Raum bestimmt werden soll. Es ist auch möglich, die Kalibrierung mit einem
äquivalenten Verfahren dazu vorzunehmen, bspw. durch die kontrollierte
Bewegung der Kamera 2 und der Erkennung eines einzigen Zielpunktes bzw.
einer einzigen Markierung.
Ist die Kalibrierung erfolgt, wird die Kamera 2 mit Hilfe des Schwenk-Neige-
Kopfes 1 auf ein erstes Merkmal 6 eingestellt. Von diesem Merkmal sind die
körperfesten Koordinaten bekannt. Das Merkmal 6 kann punkt- oder linienförmig
sein. Bei einem linienförmigen Merkmal brauchen ausgezeichnete Punkte nicht
zu erkennen sein.
Sodann wird mit Hilfe der Kamera 2 ein Bild des Körpers 5 mit dem ersten
Merkmal 6 aufgenommen. Danach wird der Schwenk-Neige-Kopf 1 so
eingestellt, dass von der Kamera 2 ein zweites Merkmal 6' auf den Körper 5
gesehen und aufgenommen werden kann. Von dem Merkmal 6' sind die
körperfesten Koordinaten ebenfalls bekannt. Das Gleiche erfolgt mit Hilfe eines
dritten Merkmals 6" auf dem Körper 5.
In den drei so aufgenommenen Bildern werden die Bildkoordinaten der
Merkmale 6, 6', 6" mit Hilfe einer elektronischen Bildverarbeitung bestimmt. Aus
diesen kann dann zusammen mit den Kalibrierparametern der Kamera 2 und
den bekannten körperfesten Koordinaten der Merkmale 6, 6', 6" die Lage des
Körpers 5 im Raum bestimmt werden.
Es ist auch möglich, mehr als drei Merkmale 6, 6', 6" für die Lagebestimmung
des Körpers 5 im Raum zu benutzen. Ferner ist es auch möglich, mehr als ein
Merkmal 6, 6', 6" pro Bild zu benutzen.
Die Kamera 2 kann mit Autofokus und/oder Zoom ausgestattet sein. Zur
Kalibrierung gehört dann auch die Autofokus- und/oder Zoom-Einstellung der
Kamera.
Die Kalibrierung der Kamera 2 kann auch getrennt von der Lagebestimmung
des Körpers 5 erfolgen, bspw. vorher. Dann können die Kalibrierungsparameter
für alle späteren Anwendungen abgespeichert werden.
Es ist auch möglich, zur Lagebestimmung des Körpers 2 im Raum an der
Kamera 2 zunächst den erforderlichen Zoom einzustellen, dann die Kamera 2
zu dem ersten Merkmal 6 zu schwenken, die Autofokus-Einstellung
durchzuführen, die Kamera 2 auf die Kalibriertafel 3 zu schwenken, die
notwendigen Kalibrierparameter zu bestimmen, dann die Kamera 2
zurückzuschwenken und die entsprechende Messung an dem ersten Merkmal 6
durchzuführen. Entsprechendes gilt für die weiteren Merkmale 6', 6".
Statt Verwendung der Kalibriertafel 3 kann die Kalibrierung auch mit Hilfe des
Objektes 5 selbst durchgeführt werden, wenn dieses dazu geeignet ist, also
geeignete Zielpunkte 4 aufweist.
Wenn, eine weitere Möglichkeit der Erfindung, mehrere Kameras 2 mit
Schwenk-Neige-Kopf 1 eingesetzt werden, können auch teilweise oder ganz
überlappende Bildfelder benutzt werden.
1
Schwenk-Neige-Kopf
2
Kamera
3
Kalibriertafel
4
Zielpunkte
5
Körper
6
,
6
',
6
" Merkmale
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Körpers (5) im Raum unter
Verwendung einer elektronischen Kamera (2) mit Bildverarbeitung, wobei die
Kamera (2) mit Hilfe einer Kalibriertafel (3) oder dem Körper (5) selbst, auf
welcher bzw. welchem mehrere bekannte Zielpunkte (4) angebracht sind, oder
mit Hilfe einer kontrollierten Bewegung der Kamera (2) und einem einzelnen
Zielpunkt (4) kalibriert wird, die Kamera (2) zur Bildaufnahme mit Hilfe eines
Schwenk-Neige-Kopfes (1) hintereinander auf mindestens drei auf dem Körper
(5) bestimmte Merkmale (6, 6', 6") gerichtet wird, deren körperfeste Koordinaten
jeweils bekannt sind, die Bildkoordinaten der drei Merkmale (6, 6', 6") mit Hilfe
der elektronischen Bildverarbeitung festgestellt werden und wobei schließlich
aus diesen, aus den Kalibrierparametern der Kamera (2) und aus den
bekannten körperfesten Koordinaten der Merkmale (6, 6', 6") die Lage des
Körpers (5) im Raum bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch
Verschwenken der Kamera (2) mehr als drei auf dem Körper (5) bestimmte
Merkmale (6, 6', 6") zur Bildaufnahme benutzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einer Bildaufnahme mehr als ein auf dem Körper (5) bestimmtes Merkmal (6, 6',
6"), dessen Bildkoordinaten festgestellt werden, benutzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Kamera (2) mit Autofokus und/oder Zoom
verwendet wird, wobei für die jeweilige Bildaufnahme die entsprechenden
Einstellungen der Kamera (2) mit kalibriert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass zunächst der erforderliche Zoom der Kamera (2)
eingestellt, dann die Kamera (2) auf die entsprechenden Merkmale (6, 6', 6")
geschwenkt und die Autofokus-Einstellung vorgenommen werden, dann die
Kalibrierung der Kamera (2) durchgeführt wird, indem die Kamera (2) z. B. auf
die Kalibriertafel (3) verschwenkt wird, um die notwendigen Kalibrierparameter
zu bestimmen, und dann die Kamera (2) auf die entsprechenden Merkmale (6,
6', 6") des Körpers (5) zur Bildaufnahme und -auswertung zurück geschwenkt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kalibrierung der Kamera (2) vor der eigentlichen
Lagebestimmung ausgeführt und die Kalibrierparameter elektronisch
abgespeichert werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mehrere auf Schwenk-Neige-Köpfen (1) gelagerte
Kameras (2) verwendet werden.
8. Verfahren insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Merkmal (6, 6', 6") auf dem
Körper (5) benutzt und dieses unter mindestens zwei verschiedenen
Einstellungen des Schwenk-Neige-Kopfes (1) betrachtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2001111729 DE10111729A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-03-09 | Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Körpers im Raum |
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Publications (1)
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ID=7677095
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DE2001111729 Withdrawn DE10111729A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-03-09 | Verfahren zur Bestimmung der Lage eines Körpers im Raum |
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