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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Verbundrohren Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundrohres, bestehend aus einem
Innenrohr, welches mit einer Schicht aus einem Fasermaterial umwickelt ist. Die
Erfindung bezieht sich auch auf das die das Verfahren hergestellte Verbundrohr und
auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Das Verfahren des Umwickelns mit einem Fasermaterial ist bekannt und
wird bei der Herstellung von faserverstärkten Plastikrohren, Druckbehältern und
anderen Bauteilen gleichermaßen in weitem Umfang angewendet, wie bei der Herstellung
von Verbundrohren mit einem Innenrohr aus Beton.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines lerfahrens
zur Herstellung eines Verbundrohres der genannten Art, mit welchem ein Rohr erzeugt
werden kann, welches wesent-
.lich .gr.oßere mechanische Festigkeit
aufweist als bekannte Rohre dieser Art iazu werden naeii der Erfindung bei einem
Verfahren zur Herstelleung eines Verbundrohres der genannten Art, bei welchem eine
Vielzahl von Kunstharz-impägnierten Fasern eines ver-Stärkenden Materials auf das
Innenrohr gewickelt werden, die Fasern unter einer vorbestimmten hohen Spannung
auf das Innenrohr fg.ewickelt, wobei die Spannung in jeder Faser gesteuert wird,
so daß in allen Fasern im wesentlichen dieselbe Spannung vorherrscht.
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Der Ausdrick "hohe Spannung" bedeutet hierbei, im Fall von Glasfasern,
eine Spannung größer als 20.00.0 psi (1400 kg/cm2) und, im Fall anderer als Glasfasern,
eine Spannung, die größer ist als ein proportionaler Teil der Bruchfestigkeit der
Fasern.
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Die Verwendung des unter hoher und im wesentlichen gleichförmiger
Spannung stehenden Fasermaterials bei dem erfindungsgemäßen Verfahren hat verschiedene
Vorteile. Zunächst führt es zu einem gleichförmigen 411 steigen des Anpreßdruckes,
und auf diese weise des Reibschlusses zwischen der durch Kunstharz verbundenen Schicht
und dem Innenrohr. Hierdurch wird die Leistungsfähigkeit des Verbundrohres vergrößert
und insbesondere seine Widerstandsfähigkeit gegen Biegurlgsbeanspruchungen am Umfang,
die zum Beispiel durch äußere Belastungen entstehen können. Die größere Leistungsfähigkeit
kann weiter bei verminderten Herstellungskosten und geringerem Gewicht des Endproduktes
für jeden besonderen Verwendungszweck gegenüber bekannten Verbundrohren erreicht
werden.
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Zweitens erzeugt eine angemessen hohe Spannung eine genau berechenbare
Druckspannung im Innenrohr, wodurch dessen Festigkeit gegenüber Zugspannungen, die
z. R, durch Innendruck oder äußere kräfte erzeugt werden, vergrößert wird.
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Drittens wird die Tendenz zur Bruchbildung in einem Innenrohr vermindert,
welches aus einem werkstoff mit niedriger Zugfestigkeit verglichen zu seiner Bruckfestigkeit
besteht.
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Die im wesentlichen gleichförmig belasteten Fasern können entweder
schraubenlinienförmig oder kreisförmig um das Innenrohr in einer oder mehreren Schichten
gewickelt werden.
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Im Fall des schraubenförmigen rvickelns werden auf das Innenrohr sowohl
in Umfangsrichtung als auch in Längsrichtung wirkende Druckspannungen aufgebracht,
deren anteilige Größe von dem Steigungswinkel der Schraubenlinle abhängt. Eine Vergrößerung
des Steigungswinkels vermindert die Vorspannung in Umfangsrichtung und vergrößert
die Vorspannung in längsrichtung bei der gleichen Menge von Fasermaterial unter
gleicher Spannung. Durch geeignete -;-Wahl des Steigungswinkels können gewünschte
Werte für die Vorspannung in längsrichtung und in Umfangsrichtung bei einer vorgegebenen
Menge von Ji'asermaterial erreicht werden, um die gewünschten Bedingungen zu schaffen,
z. B, wenn äußere Riegerkräfte im Verein mit inneren tlüssigkeitsdrucken auftreten.
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Beim wickeln in Umfangsrichtung, welches nur in Umfangsrichtung FeStigkeit
erzeugt, kann Festigkeit in Längsrichtung-nac-h wunsch durch Überlagerung von in
gleichem Abstand in Längsrichtung angeordnetem, gleichförmig unter Spannung stehendem
Fasermaterial rund um den Rohrumfang.zwischen den in Umfangsrichtung verlaufenden
Schichten erzielt werden.
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Diese längsverlaufenden Fasern werden z. B. zwischen längs des Umfanges
von demontierbaren und an den L'nien des Innenrohres montierten Endringen angeordneten
Dornen gespannt und werden durch die späteren in Umfangsrichtung verlaufenden Windungen
in gespanntem Zustand gehalten, wobei ihr Spannen durch die Dorne während des Aushärtverfahrens
des Kunstharzes entbehrlich wird.
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Das Innenrohr eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Verbundrohres kann Harz Beispiel aus Metall, keramischem Material, Kunststoff, Asbestzement
oder aus authormaLem Zement oder Kunstliarien basierendem Beton bestehen. Die auf
das Innenrohr auf:gewickelten Fasern bestehen vorzugsweise aus Glasfaserns jedoch
können auch andere faserförmige Bewehrungsmaterialien, wie z. B. hochfester Metalldraht
oder andere Kunstfasern, z. B. das für die Imprägnierung der Fasern verwendete Kunstharz
kann jedes abbindende oder aushärtende Kunstharz sein, welches mit den Fasern verträglich
ist. Beispiele solcher Kunstharze sind Polyesterharze, Allylverbindungen, Phenolharze,
Siliconharze, Melaminharze, poxydharze und Furanharze, welche alle bei vergleichsweise
niedrigen Temperaturen aushärten.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Verfahrensstufen
des Imprägnierens der Fasern mit Kunstharz, Anordnensder imprägnierten Fasern mindestens
teilweise rund um die Fläche einer ersten sich drehenden Spannrolle, des darauffolgenden
Ziehens der imprägnierten Fasern von der Spannrolle durch Drehen des Innenrohres,
wobei die Fasern ein durch Adhäsion erzeugtes Drehmoment auf die Spannrolle aufbringen
und diese dadurch zur Drehung zwingen, und des Aufbringens eines Bremsmomentesauf
die die Spannrolle auf.
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Die Fasern können auf der Fläche der Spannrolle mit flüssigem, aushärtbarem
Kunstharz inlprägniert werden.
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Die harzimprägnierten Fasern können mindestens teilweise um die Fläche
mindestens einer zusätzlichen drehbaren Spannrolle nach dem Ablaufen von der ersten
Spannrolle laufen, wobei auf die oder jede zusätzliche Spannrolle ein Bremsmoment
aufgebracht wird. Auf diese Weise können extrem hohe Spannungen in den harzimprägnierten
Fasern erzeugt werden,
Das eben beschriebene Verfahren kann mit
jeder Art von Bewehrungsfasern durchgeführt werden, es wurde jedoch besonders geeignet
befunden für die Anwendung auf Glasfasern als Bewehrungsfasern.
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Man stellte fest, -daß der Trockenreibungskoeffizient der Glasfasern
mit der zylindrischen geschliffenen Fläche einer Spannrolle, welcher insbesondere
von der Menge des Harzes abhängt, mit welchem die Fasern imprägniert sind, rasch
mit der Harzmenge ansteigt, bei einem Prozentsatz von Harz entsprechend etwa 15
Gew.65) der imprägnierten Fasern einen Maximalwert erreicht und dann schnell unter
diesen Wert abfällt.
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Überraschenderweise bilden mit 14 bis 16 G;ew. an Kunstharz imprägnîerte
Glasfasern ein außerordentlich geeignetes Material zur Anwendung bei dem erfind-ungsgemaßen
Verfahren, wie dies durch folgendes Beispiel verdeutlicht wird: Beispiel Eine Anzahl
von identlischen Betoninnenrohren mit einem Innendurchmesser von 15 Zoll (38 cm)
und einer Wandstärke von 1 1/2 Zoll (3,8 cm) wurden in vier Gruppen geteilt. Die
Innenrohre der ersten Gruppe wurden Druckversuchen nach der Norm tTr. 556/1960 der
British Standard Specification und genormten Flüssigkeitsdruckversuchen unterworfen.
Die Innenrohre der zweiten Gruppe wurden mit mit Polyesterharz imprägnierten Glasfasern
umwickelt, wobei die Fasern unter vernachlässigbarer Spannung standen. Jedes Innenrohr
wurde mit 10 Schichten von Glasfaserbündeln umwickelt, wobei jedes Bündel aus 12
Kabeln zu je'204 Fasern von 9 µ Durchmesser bestand. Die Bündel wurden in einem
einer Ganghöhe von 1 mm in jeder Schicht entsprechenden Abstand angeordnet.
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Ifach dem wickeln wurde die Bewehrungsschicht aus Polyesterharz ausgehärtet.
Die Innenrohre der dritten Gruppe wurden
in der gleichen Weise mit
der gleichen Anzahl von Glasfasern umwickelt, welche mit 15 Gew. Kunstharz, bezogen
auf das Gewicht der imprägnierten Fasern imprägniert wurden, und die Fasern gleichförmig
mit einer Spannung von 20.000 psi (1400 kg/cm2) belastet, und nach dem Wickeln die
Bewehrungsschicht aus Kunstharz unter den gleichen Bedingungen wie bei den Rohren
der zweiten Gruppe ausgehärtet. Die Innenrohre der vierten Gruppe wurden in derselben
Weise behandelt wie. die Innenrohre der dritten Gruppe, mit der Ausnahme, daß die
Glasfasern gleichförmig mit einer Spannung von 90.000 psi (6330 kg/cm2) belastet
wurden. Die Verbundrohre der zweiten, dritten und vierten Gruppe wurden den gleichen
Bruch-und Flüssigkeitsdruclcversuchen unterworfen wie die Innenrohre der ersten
Gruppe. Die Versuchsergebnisse für die Innenrohre der vier Gruppen sind in der folgenden
Tabelle angegeben.
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Tabelle:
Bruchversuch Hydraulischer Druckversuch |
Rohr- |
gruppe Bruchlast in kg/m Innerdruck in kg/cm |
für: ' für: |
1. Bruch- Total- 1. Bruch- Undicht- |
stelle bruch stelle heit |
2975 3570 5,36-7,15 5,36-7,15 |
2. 2975 16370 5,36-7,15 10,72 |
3. 5950 20080 10,72 28,6 |
4. 29750 47550 71,5 89,3 |
Bei weiteren Versuchen wurde festgestellt, daß Asbestzementrohre
von 4 Zoll (10 cm) Durchmesser, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt
wurden, zweimal so großen Bruchlasten widerstanden wie ähnliche Asbestzementrohre,
welche nicht umwickelt waren, bevor die erste Bruchstelle auftrat, und daß diese
Rohre eine Bruchfestigkeit aufwiesen, die 4 1/2 mal so groß war wie die von nicht
umwickelten Rohren, Ähnlich hielten Steingutrohre von 4 Zoll (10 cm) Durchmesser,
welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt waren, Bruchlasten aus, welche
1 1/4 mal so groß waren als die, welche gleiche Steingutrohre aushielten, die nicht
umwickelt waren, und wiesen eine Bruchfestigkeit auf, welche 3 3/4 mal größer war
als die von nicht umwickelten Rohren.
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Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nicht notwendig,
die kunstharzimprägnierten Fasern in irgendeiner besonderen Weise an dem Innenrohr
zu befestigen, wie das bei der Anwendung anderer Verfahren zur Herstellung von vorgespannten
Rohren der Fall ist. Alles, was nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erforderlich
ist, besteht darin, wenige Windungen der kunstharzimprägnierten Fasern um das Innenrohr
vor dem Aufbringen der Spannung auf die Fasern zu wickeln.
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Im Gegensatz zu bekannten vorgespannten Rohren, z. B. Betonrohren
mit vorgespannten, in den Beton eingebetteten Kabeln oder Drähten, erfolgt die Übertragung
der Spannung von den gespannten Bewehrungselementen auf das Innenrohr über die Adhäsion
in Verbindung mit der Reibung zwischen der Schicht des-nstharzimprägnierten Fasermaterials
und der Außenfläche des Innenrohres. Die Tatsache, daß keine Verankerungspunkte
zwischen dem Bewehrungselementen und dem Innenrohr notwendig sinq stellt einen.
beträchtlichen Vorteil gegenüber bekannten vorgespannten Rohren dar.
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Darüberhinaus ist die gespannte Schicht des kunstharzimprägnierten
Fasermaterials undurchlässig, im wesentlichen korrosionsfesst und chemisch resistent,
und erfordert keine Anordnung einer ein zusätzlichen äußeren Schutzschicht. So besteht
im Falle eines ein Betoninnenrohr enthaltenden Verbundrohres keine Notwendigkeit,
eine äußere Schutzschicht aus Beton anzubringen, oder einen Wasserschutz einzubringen,
wie dies bei vielen bekannten bewehrten Betonrohren der Fall ist. Demzufolge ist
das Rohr beträchtlich leichter als ein vergleichbares, bekanntes bewehrtes Betonrohr.
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Gemäß einem weiteren Ziel der Erfindung besteht eine Vorrichtung zur
Herstellung eines Verbundrohres der genannten Art aus Mitteln zum Drehen eines Innenrohres
um seine tängsachse, eines Vorrats an verstärkendem Fasermaterial von welrohem eine
Vielzahl von Fasern gleichzeitig abgezogen -und in einer Schicht auf das Innenrohr
durch Drehung des letzteren gewickelt werden kann, einem Behälter für flüssiges,
aushärtbares Kunstharz zur Imprägnierung der Fasern an einer Stelle zwischen dem
Vorrat an Bewehrungsfasern und dem Innenrohr, einer ersten drehbaren Spannrolle,
um welche die kunstharzimprägnierten Fasern mindestens teilweise gewickelt werden,
so daß die Fasern ein durch Adhäsion verursachtes Drehmoment auf die Spannrolle
aufbringen und diese dadurch drehen, und Vorrichtungen zum Aufbringen eines veränderbaren
Bremsmomentes auf die Spannrolle.
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Vorzugsweise werden die Fasern von dem Vorrat an Fasermaterial in
der Form einer Vielzahl von Faserbündeln abgezogen, und laufen diese Faserbündel
vor dem Erreichen der Spannrolle durch eine Führungsvorrichtung, welche jedes Faserbündel
abflacht, bevor es mit der Oberfläche der Spannrolle in Berührung kommt.
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Vor dem Durchführen durch die Führungsvorrichtung können die Faserbündel
durch einen Rechen gezogen werden, welcher die
gewünschte flächige
und seitlichen Abstand haltende Anordnung der Bündel bewirkt.
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Vorzugsweise ist die Spannrolle eine Rolle aus geschliffenem oder
chromplattiertem Stahl mit großem Durchmesser. Zweckmäßigerweise wird die Spannrolle
so angeordnet, daß ihre Rotationsachse horizontal verläuft, wobei dann die Spannrolle
dazu dienen kann, die Fasern dem Harz zu imprägnieren.
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Zu diesem Zweck kann die Spannrolle so angeordnet sein, daß der untere
Teil ihrer Lauffläche in den Harzbehälter sintaucht. Es kann ein einstellbarer Schaber
oder Quetscher angeordnet sein, um das Harz auf der Lauffläche der Rolle zu verteilen,
um dem Kunstharzfilm auf der Rolle die gewünschte Dicke zu geben.
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Eine oder mehrere zusätzliche Spannrollen, welche der ersten Spannrolle
konstruktin ähnlich sind, können in der Fließrichtung nach dieser angerodnet 5etLn
, -so daß die Faserbündel nacheinander um die Spannrollen geführt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden im einzelnen anhand von Beispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
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Die Zeichnungen zeigen in: Fig. 1 eine schematische, geschnittene
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung eines Verbundrohres; big. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung
nach Fig. 1; Figuren 3 und 4 eine Seitenansicht bzw. Draufsicht auf einen Teil der
Vorrichtung nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab welche die Führungsvorrichtung und
Verflachungsvorrichtung für die Faserbündel zeigt, bevor
diese
die Spannrolle erreichen; Fig. 5 eine schematische Aufsicht auf einen Teil einer
anderen Ausführungsform der Vorrichtung zur Herstellung eines Verbundrohres nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren und Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer
weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung eines Verbundrohres nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Vorrichtung weist irgendwelche
geeigneten Mittel zur Drehung eines Innenrohres 1 um seine horizontal angeordnete
Längsachse 1 auf, z. B.
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eines Betoninnenrohres. Bei der dargestellten Ausführungsform wird
das Rohr 1 zwischen Endringen 2 gehalten, welche in geeigneten (nicht dargestellten)
Lagern drehbar montiert sind, wobei einer der Endringe von einem Elektromotor 3
angetrieben wird.
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Die Bezugsziffer 4 bezeichnet Spulen mit Rewehrungsfasermaterial,
z. B. Glasfasern, wobei jede Spule mit einem Bündel 5 von im wesentlichen parallelen
Glasfasern umwunden ist. Die Faserbündel'werden als Fläche 6 von den Spulen 4 abgezogen
und in einer Schicht um das Innenrohr 1 durch Drehung des letzteren in Richtung
des Pfeiles A gewickelt, Zwischen den Spulen 4 und dem Innenrohr 1 werden die Faser
bündel 5 durch einen Rechen 7, um eine Führungsvorrichtung 8, um eine Spannrolle
9 und eine hrungsvorrichtung 10 herum, geführt.
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Die Spannrolle 9 ist eine geschliffene oder chromplattierte Rolle
mit großem Durchmesser, die um eine horizontale Achse
in (nicht.dargestellten)
Lageryl drehbar montiert ist. Auf die zelle 11 der Sp.annrolle kann ein Bremsmoment
durch eine Bremsvorrichtung 12 geeigneter Ausbildung aufgebracht werden.
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Der untere Teil der Umfangsfläche der.Spannrolle 9 taucht in ein Bad
13 aus flüssigem aushärtbarem Kunstharz, z. B.
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einem Polyesterharz, so daß die Spannrolle mit einem Film aus Harz
überzogen wird, wenn die Spannrolle sich dreht.
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Ein einstellbarer Schaber- oder Quetscher 14 stellt eine gleichmäßige
Verteil-ung des Harzes auf der Fläche der Spannrolle 9 sicher, so daß ein Kunstharzfilm
gewünschter Dicke sich auf der Spannrolle bildet.
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Die Fuhrungsvorrichtung 8 in Fließrichtung vor der Spannrolle 9 kann
die Form eines fest angeordneten Bolzens ausgebildet sein, hat jedoch vorzugsweise
die Form von einer oder mehreren drehbaren Rollen. Diese Führungsvorrichtung 8 dient
zum Ausebnen der Faserbündel bevor diese die Oberfläche der Spannrolle, wie in Figuren
3 und 4 dargestellt ist, erreichen. In Fließrichtung vor der Führungsvorrichtung
8 dient ein Rechen 7 zur Erzielung eines Abstandes zwischen den Faserbündeln in
der gewünschten Größe der Ganghöhe p.
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Vorzugsweise sind die Spalte zwischen deneinzelnen Zinken 15 des Rechens
7 kleiner als die Durchmesser der Fäserbündel 5.
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.rTachdem die Faserbündel 5 um die Spannrolle 9 herumgeführt wurden,
laufen sie um die Führungsvorrichtung 10, welche vorzugsweise die Form einer oder
mehrerer drehbarer Rollen hat.
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Diese Führungsvorrichtung 10 dient dazu, jegliche Tendenz der Faserbündel
5, sich wieder zu Gespinsten mit kreisförmigem Querschnitt zu vereinigen, zu verhindern,
bevor diese das Innenrohr 1 erreichen. Im allgemeinen ist es lediglich notwendig,
die Führungsvorrichtung 10 zu verwenden, wenn eine dünne Schicht von Fasermaterial
auf das Innenrohr 1 aufgebracht wird, um sicherzustellen, daß die gesamte Fläche
des
letzteren mit des Fasermaterial bedeckt wird. !erd.en viele überlagerte Schichten
des Fasermaterials auf das Innenrohr aufgewickelt, so kann die. Führungsvorrichtung
109 weg gelassen werden.
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Die Spulen 4, die Spannrolle 9 mit dem Harzbad 13 und der Bremsvorrichtung
12,m die Führungsvorrichtungen 8 oder 10 und der Rechnen 7 sind auf einem Vagen
16 montiert, welcher auf parallel zur Rotationsachse des Innenrohres q montierten
Schienen verschieblich ist.
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Beim Betrieb der oben beschriebenen Vorrichtung werden die Faserbündel
5 zuerst durch die Vorrichtung geführt- und ihre Anfangsenden in jeder geeigneten
reise an der Oberfläche des Rohres 1 an dessen einem Ende befestigt. Das Rohr 1
wird dann in Drehung versetzt und nach mehreren windungen des Rohres wird die Bremsvorrichtung
12 eingestellt, um auf die Fasern die gewünschte Spannung aufzubringen, worauf der
'Magen 16 auf den Schienen 17 so verschoben wird, daß die kunstharzimprägnierten
Fasern schraubelinienförmig auf das Innenrohr mit'dem Steigungswinkel o aufgewickelt
werden. Ist eine Faserschicht auf das Innenrohr von einem Ende zum anderen aufgewickelt
worden, so wird der Vagen 1.6 in die entgegengesetzte Richtung verschoben, so daß
eine weitere Faserschicht auf das Rohr aufgewickelt wird. Dieses Verfahren wird
so oft wiederholt , bis die gewünschte Dicke von harzimprägniertem Fasermaterial
auf dem Innenrohr aufgewickelt ist, Die Haupfaktoren, welche die Spannung in den
auf das Innenrohr 1 aufgewickelten Fasern hervorrufen, sind folgende: 1. Die in
den Fasern während des Auflaufens auf die Spannrolle 9 herrschende Spannung;
2.
Das Bremsdrehmoment TB, welches auf die Spannrolle 9 aufgebracht wird., und 3. das
Adhäsionsdrehmoment TA der Fasern auf die Spannrolle 9.
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Dieses Adhäsionsdrehmoment hängt seinerseits ab von: 4. Dem Durchmesser
der Spannrolle 9; 5. dem Umschlingungswinkel X, den die Fasern auf der Spannrolle
9 haint, 6. der Dicke des Harzfilms auf der Spannrolle 9; 7. der viskosität des
Harzes und seinem Härtungsgrad; 8. dem Reibungskoeffizienten K zwischen den Fasern
und der Oberfläche der Spannrolle und 9. der, relativen Schupfgeschwindigkeit V
zwischen den fasern und der Spannrolle Infolge von Ungleichmäßigkeiten in der Form
des Innenrohres 1 ist es unvermeidlich, daß Schwankungen in der Spannung der verschiedenen
Fasern in den Bündeln 5 auftreten, wenn die Fasern sich auf der Oberfläche der Spannrolle
9 sich nicht ausgleichend so verschieben können, daß eine Faser ihre Spannung gegenüber
der anderen ausgleicht. Diese bedeutet, daß die Fasern relativ zu der Spannrollen-9-Oberfläche
gleiten können müssen. Die relative Schlupfgeschwindigkeit V sollte jedoch so klein
wie möglich gehalten werden, zusammen mit einem gleichförmigen Unterspannungsetzen
der Fasern, um den Energieverlust an der Oberfläche der Spannrolle so klein wie
möglich zu halten, Dieser Energieverlust ist direkt
proportional
der chlupfgeschwindigkeit V.
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1-las das Adhäsionsdrehmoment TA anbetrifft, so ist der Durchmesser
der Spannrolle 9 selbstverständlich für jedes besondere Rohrwickelverfahren konstant,
wobei der Umschlingungswinkel g durch Veränderung der Lage der Fuhrungsvorri chtungen
8 und/oder 10 zu der Rolle eingestellt werden kann, und die Dicke des Harzfilms
und die Viskosität des Harzes eingestellt werden können. Der Reibungskoeffizient
X variiert beträchtlich in Abhängigkeit von der Harzmenge, mit welcher die Fasern
imprägniert werden. Sind die Fasern trocken, so hat K einen niedrigen Wert, welcher
beträchtlich in dem Maße ansteigt, in welchem das Gewicht des Harzes, mit welchem
die Fasern imprägniert sind, zunimmt. K erreicht ein Maximum, wenn die- imprägnierten
Fasern etwa 15 Gew.£/o Harz enthalten und etwa 85 Gew.% Fasermaterial. Steigt der
Anteil des Harzes über 15 Gew.3¼, so fällt K scharf ab infolge eines t1.!echsels
in der Art der Reibung zwischen den Fasern und der .Oberfiäch,e der Spannrolle.
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erden die Fasern mit bis zu 15 Gew.% Harz imprägh«i.ert,-so existiert
zwischen den Fasern und der Fläche der Spannrolle Trockenreibung. Ist das Harz jedoch
in einer Menge von mehr als 15 60 anwesend, so entsteht zwischen den Fasern und
der Spannrollenfläche Naßreibung, bei welcher-die Reibungskraft dem quadrat der
Schlupfgeschwindigkeit V proportional ist.
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Das Bremsmoment TB wird vorzugsweise von einer Bremsvorrichtung mit
Trockenreibungswirkung aufgebracht, so daß der ert von TB im wesentlichen durch
die Rotationsgeschwindigkeit der Spannrolle 9 unbeeinflußt bleibt.
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In der Praxis werden die Dicke des Harzfilmes und die V,iskosität-
des Harzes so gewählt, daß das Adhäsion-smoment TA ein Maximum ist, wobei jedoch
darauf geachtet wird, daß ein gewisses Minimum an gewichtsmäßigem Harzanteil, gemessen
an dem
Gewicht des Fasermaterials, auf die Fasern aufgebracht werden
muß, um eine Schich-t von zufriedenstellender Festigkeit auf dem Innenrohr zu erreichen,
und weiter beachtet werden muß, daß die Viskosität des Harzes genügend klein sein
muß, um eine sorgfältige Imprägnierung der Fasern sicherzustellen. Das Premsmoment
TB wird dann so gewählt, daß in den Fasern die gewünschte Spannung entsteht, und
die Vorrichtung wird dann so eingestellt, daß eine kleine Schlupfgeschwindigkeit
V besteht, wodurch die Fasern im wesentlichen gleichförmig gespannt werden. Dies
kann z. B. durch geeignetzes Einstellen des Umschlingungswinkels dL geschehen.
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Vorzugsweise werden die Spulen 4 so angeordnet, daß sie der Drehung
einen geringen Reibungswiderstand entgegensetzen, so daß die Faserbündel 5 unter
geringer Spannung (z. B. 200 Gramm pro Bündel) stehen, wenn sie die Spulen verlassen.
Die Führung der Fasern durch den Rechen 7 und um Führungsvorrichtung 8 herum vergrößert
die Spannung in den Bündeln, so daß letztere unter einer Spannung die Spannrolle
9 erreichen, welche etwa 400 Gramm pro Bündel betragen kann. Hat die Führungsvorrichtung
8 die Form einer drehbaren Rolle, so kann diese einem konstanten (nach- Wunsch jedoch
einstellbaren) Bremsmoment unterworfen werden, um die Spannung in den Faserbündeln,
die die Spannrolle 9 erreichen, zu erhöhen.
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Die FührungsVorrichtung 10 kann im Falle ihres Vorhandenseins ebenfa.lls-einem
Bremsmoment unterworfen werden.
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Die Adhäsion der harzimprägnierten Fasern an der Führungs vorrichtung
10 oder auf der Spannrolle 9, wenn die Führungevorrichtung 10 fehlt, verhindert
jegliches Gleiten der Fasern auf der Fläche der Spannrolle in Richtung der Rotationsachse
des Rohres bis zu Werten eines Steigungswinkels P von von 30°.
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Man bemerkt, daß ein Rechen in Fließrichtung-nach der Spannrolle 9
vorgesehen ist. Es wurde festgestellt, daß bei hochgespanntem Zustand der Fasern
zwischen der. Spannrolle 9 und dem Innenrohre 1 die Anwesenheit eines Rechens. nicht.
notwendig ist, um die Faserbündel im Abstand voneinander zu halten.
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In Fällen, in denen ein sehr hohes Bremsmoment rp auf die' Spannrolle
9 aufgebracht wird, ist es vorteilhaft, die Bremsenergie wiederzugewinnen, um um
den Energiea.ufwand de.r Vorrichtung zu verringern Figur 5 zeigt eine abgeänderte
Ausführungsform der Wickelvorrichtung, welche eine solche Rückgewinnung der Bremsenergie
vorsieht. In dieser Figur bezeichnet das Bezugszeichen 18 eine Schupfkupplung, welche
mechanisch, elektrisch oder hydraulisch arbeiten kann, welche eine .1elle 11 aufweist,
welche mit der Spannrolle 9 verbunden ist und eine andere Zelle 19 aufweist, welche
über eine Riemenscheiben 20, 21 und-einen Riemen 22 aufweisende Transmission mit
der den windring 2 treibenden Welle 23 verbunden ist. Bei einer solchen Vorrichtung
ist der Energieverlust proportional zu dem Schlupf in der Kupplung 18.
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Bei einer weiteren abgeänderten Ausführungsform der Wickelvorrichtung,
von welcher ein Teil in Figur 6 dargestellt ist, wird die Bremswirkung auf die Spannrolle
9 mit Hilfe eines hydraulischen Systems aufgebracht, welches den Vorteil hat, daß
es eine leicht und kontinuierlich steuerbare Bremswirkung erzeugt. Bei der Vorrichtung
nach dieser figur weist die Spannrolle 9 eine hydraulische Pumpe- 25 auf, die an
ihrer Welle befestigt ist, und das Innenrohr 1 wird von einem hydraulischen Motor
26 getrieben. Die Saugseite 27 der Pumpe 25 ist mit dem Auslaß einer Auffüllpumpe
28, und die Auslaßseite 29 der Pumpe 25 ist mit dem Einlaß des Motors 26 verbunden.
Die Kapazität des Rotors 26 wird so gewählt oder eingestellt, daß sie wenig kleiner
ist als die Liefermenge der Pumpe 25.' Die
Leitung 30 zwischen
der Pumpe 25 und dem M-o-t-or 26 weist eine Nebenschlußverbindung 31 zu d'em Auslaßtehälter
32 auf und enthält -ein Überdruckventil 33.
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Bei der Vorrichtung nach Fig. 6 wird die Spannrolle 9 solange gebremst
solange die Faserbündel 5 normal zu dem Innenrohr 1 laufen Im Falle eines Bruches
der Faserbündel wirkt die Pumpe 25 als W-oter, welcher von der Pumpe 28 getrieben
wird und treibt die SpannrolIe. Die gebrochenen Enden der Fasern werden so durch
die Vorrichtung gefthr;t. Wenn die ,gebrochenen Enden wieder an dem Innenrohr befestigt
sind, so nimmt die Pumpe 25 ihre Rolle als Bremsvorrichtung für die Spannrolle wieder
auf. Die Pumpe 25 kann auch in dieser leise verwendet werden, wenn die Vorrichtung
vor dem Beginn eines Rohrwickelganges in Betrieb gesetzt wird.
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Wollte es erwünscht sein, zusätzlich zu schraubenförmigem Aufwickeln
der Fasern auch längs angeordnete Bewehrungsfasern in die Schicht auf dem Innenrohr
einzubringen, so können solche längsverlaufenden Fasern zwischen Dornen 24 (vgl.
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Figuren 1 und 2) gespannt werden, welche längs des Umfanges der Endrige
2 vorgesehen sind. Diese längs angeordneten Fa sern können an den Dornen 24 befestigt
werden, nachdem die Wicklung einer Schicht von Fasernbündeln 5 durchgeführt wurde.
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Üle nächstfolgende Schicht von Faserbündeln wird dann auf die längs
angeordneten Fasern oben aufgewickelt, so daß diese in der hartzimprägnierten Schicht
des Verbundrohres eingebettet werden.
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Ist die gewünschte Menge von harzimprägniertem Fasermaterial auf das
Innenrohr 1 aufaebracht worden, so läßt man das Harz aushärten, und zwar mindestens
teilweise, bevor die Faserbündel 5 abgetrennt werden und das Werbundrohr zwischen
den Endringen 2 herausgenommen wird. f)as Aushärten den Harzes kann
nach
Wunsch durch Beheizen der harzimprägnierten Schicht beschleunigt werden, z. R. mit
Hilfe von geeignet rund um das Rohr angeordneten Heizvorrichtungen (nicht dargestellt).
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Die verschiedenen oben mit Bezug auf die Figuren 1 bis 4, 5 und 6
beschriebenen Vorrichtungen können jede durch Hinzufügen von einer, oder mehreren
zusätzlichen Spannrollen, welche in Fließricllung nach der Spannrolle 9 angeordnet
sind, modifixiert werden. In diesem Falle laufen die kunstharzimpragi nierten Faserbündel
nacheinander rundum die verschiedenen Spannrollen. Nach-Vunsch können die Fasern
mit mehr Harz imprägniert werden, bevor sie in Berührung mit der oder jeder zusätzlichen
Spannrolle kommen. Es ist auch möglich, das Harz nur teilweise aushärten zu lassen,
wenn die Harzimprägnierten Fasern von der Spannrolle 9 zu einer zusätzlichen Spannrolle
laufen. Das Harz auf dem diese zusätzliche Spannrolle berührenden Fasern ist dann
in einem Gelzustand. Dieses teil.-weise Aushärten des Harzes kann erreicht werden
mit Hilfe von geeignet angeordneten Heizvorrichtungen in Fließrichtung nach der
Spannrolle 9.
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Patentanspruche: