DE1945179C - Feuerfester Baustoff für Gießpfannenauskleidungen - Google Patents

Feuerfester Baustoff für Gießpfannenauskleidungen

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DE1945179C
DE1945179C DE19691945179 DE1945179A DE1945179C DE 1945179 C DE1945179 C DE 1945179C DE 19691945179 DE19691945179 DE 19691945179 DE 1945179 A DE1945179 A DE 1945179A DE 1945179 C DE1945179 C DE 1945179C
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Frank Thomas; Jacobs Louis John; Chicago; Fisher Robert Earl Clarendon Hüls; 111. Feiice (V.StA.)
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Description

Die Erfindung betrifft einen feuerfesten Baustoff für Gießpfannenauskleidungen in Form von Stampfmasse oder Formsteinen aus feuerfesten Materialien mit Graphitzusatz. Ein derartiger Baustoff ist aus der Veröffentlichung »Sprechsaalfür Keramik,Gias,EmaiI«, 1960, S. 53, bekannt, die Graphit-Schaniotte-Formsteine beschreibt, während aus der Veröffentlichung »Feuerfest künde« von Harders/Kienow, 1960, S. 539/540, eine Stampfmasse für Pfannenauskleidungen bekannt ist, die jedoch als weniger haltbar als die deshalb zu bevorzugenden Schamottesteine bezeichnet
ίο wird. In dieser Literaturstelle wird eindringlich auf die erforderliche Sorgfalt bei der Pfannenausmauerung hingewiesen, die sonst zu nur geringer Haltbarkeit und Verschlechterung der Qualität des Gusses führen kann.
In der Tat sind die Anforderungen an Gießpfannenauskleidungen problematisch. Als wichtig, ^e Eigenschaften verlangt man:
1. Widerstand gegen den Angriff und die Reaktion mit geschmolzener Schlacke,
2. Widerstand gegen Angriff durch geschmolzenen Stahl,
3. Widerstand gegen plötzliche Temperaturänderungen, was sonst zu einem vorzeitigen Versagen und zu Einschlüssen in dem gegossenen Metali führen könnte, und
4. geringe Wärmeleitfähigkeit.
Die Verweilzeit des schmelzflüssigen Stahls in Gießpfannen ibt normalerweise verhältnismäßig kurz, was zu sehr schroffen Temperaturgradienten über die feuerfeste Auskleidung führt. Dies macht es unmöglich, überhaupt irgendeine Art von Gleichgewicht nahe der mit dem geschmolzenen Metall in Berührung stehenden Grenzschicht herzustellen. Beispielsweise beträgt in einer 19 cm dicken Pfannenauskleidung die Temperatur in etwa 2,f <"m Abstand von der Grenzfläche bei einer anfänglichen Stahltemperatur von etwa 1580C nach wenigen Minuten lediglich etwa 260~C und erreicht nur etwa 65O0C nach 1 Stunde.
Der meiste Stahl wird mit einer basischen Schlacke erzeugt, und es würde daher logisch erscheinen, daß die Pfannenauskleidung ebenfalls basisch wäre. Es war jedoch kein basisches feuerfestes Erzeugnis verfügbar, welches die erforderliche Widerstandsfähigkeit gegen plötzliche Temperaturänderung hatte, urr. der plötzlichen und extremen Temperaiurwechselbeanspruchung beim Beschicken und beim Entleeren der Pfanne standzuhalten, wie der erwähnten Literaturstelle »Feuerfestkunde« entnehmbar ist.
Wegen des Fch'^ns eines geeigneten basischen feuerfesten Materials haben die Stahlhersteller die Verwendung saurer feuerfester Materialien, wie feuerfester Schamottesleine, forciert. Obgleich der Erweichungspunkt diener Steinmaterialien so niedrig liegt, daß ihre Verwendung unter solchen Umgebungsbedingungen ausgeschlossen zu sein scheint, machen die kurze Verweilzeit und der obenerwähnte schroffe Temperaturgr: dient ihre Verwendung möglich. Die Verwendung von Schamottesteinen hat jedoch verschiedene Nachteile im Vergleich zu monolithischen oder gestampften Auskleidungen, wie z. B. die Notwendigkeit spezieller Formen und Schr.eidarbeiten. Ein anderes mit Schamottesteinen verbundenes Problem ist das Abdichten der Verbindungen zwischen den Steinen zur Verhinderung des Eindringens von geschmolzenem Metall und Schlacke, infolgedessen werden sehr gut maßhaltige Steine verlangt.
3 4
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Baustoff der materials nach der Erfindung kann in Abhängigkeit
eingangs genannten Art zu schaffen, der als Stampf- von verschiedenen Faktoren, wie z. B. die Art und
masse verarbeitbar ist — was natürlich seine Verwen- Form der verwendeten besonderen Bestandteile,
dung in Form von Formsteinen nicht ausschließt —, variieren.
verträglich mit basischer Schlacke ist und in seiner 5 Beispielsweise kann sich die Mischung in den fol-
Lebensdauer (Anzahl der Chargen) konkurrenzfähig genden Bereichen bewegen:
sein soll. Gewichisteile
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch Feuerfeste Gemengeteilchen 40 bis 95
gelöst, daß auf die Partikeln der in Granulaten vor- Kyanit 0 bis 20
liegenden feuerfesten Materialien zunächst ein Phos- io Graphit 2 bis 40
phatüberzug, darauf ein Überzug aus Bindeton, ferner Bindeton 2 bis 30
ein weiterer Überzug aus Graphit sowie ein nochmaliger Phosphat 1 bis 15
Phosphatüberzug aufgebracht ist. Die Herstellung des Wasser 1 bis 15
Baustoffs kann gemäß der Erfindung so erfolgen, daß
die mit dem ersten Phosphatbindemittelüberzug ver- 15 Eine besondere Mischung aus den bevorzugten
sehenen Granalien mit im Verhältnis zu deren Kern- Materialien und mit optimalen Eigenschaften hat ioi-
gröiie feintm Bindeton gemischt werden, daß nach gende Zusammensetzung:
IM lung des Bir i'stunüberzugs der Mischung Graphit- Gewichisieile
Hocken zugegeben werden und daß der Mischung nach Gebrannter Schieferton 64,0
Bildung des Graphitüberzugs noch mal.-, ein Phosphat- 20 Kyanit 5,2
bindemittel zugesetzt wire1. Es ergibt sich dabei ein norwegischer Graphit B,9
gebrauchsfertiges, fließfähiges (rieselfähiges), in der feuerfester Bindeton 10,3
Pfanne leicht feststampfbares Material. Es sei hier Alumin!umpho:;phat 6.5
darauf hingewiesen, daß aus de USA.-Palentschrift Wasser 5.1
3 285 7b3 eine feuerfeste Stampfmasse an sich bekannt 25
ist, die jedoch nicht fließfähig (rieselfähig) ist, «.onderr. Gebrannter Schieferton, der das bevorzugte feuerplastisch und daher schlechter verarbeitbar. Darüber feste Grundmaterial für den ernndungsgemäßen Bauhinaus unterscheidet sie sich maßgeblich in ihrer Zu- stoff ist, wird aus feuerfestem Schieferton hergestellt, sammensetzung von dem erfindungsgemäßen Bau- der ein harter oder flintähnlicher feuerfester Ton ist stuff, insbesondere ist sie nicht graphithaltig. 3° und als ein ungeschichtetes massives Gestein auftritt,
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das dem insbesondere eine natürliche Plastizität fehlt, und feuerfeste Pfannenauskleidungsm^terial gemiiß der das einen muscheligen Bruch zeigt. Dieses Material Erfindung auf der Grundlage von ziemlich grobem, wird gebrannt oder kalziniert, um die ihm eigene feuerfestem Trägermaterial hergestellt, welches aus Schrumpfung zu entfernen, und dann auf die geMaterialien, wie gebranntem Schieferton, Tonerde, 35 wünschte Teilchengröße gebrochen. Eine typische Zirkonerde, Silika oder Kieselerde, Chromerz und chemische Analyse für kalzin: .rten oder gebrannten Mullit, ausgewählt sein kann. Der erste auf das feuer- Schieferton zeigt folgende Zusammensetzung: feste Trägermaterial aufgebrachte Überzug ist AIu- ^ miniumphosphat oder ein anderes Phosphat, vie uehalt m %
Phosphorsäure. Nach dem Aufbringen des Phosphat- 40 Tonerde 44,37
Überzuges werden die Gemengeteilchen mit aus- Siliziumdioxid ^ 1^
gesuchten Materialien, wie Bindeton und Kvanit oder litan _,6/
einem ähnlichen Material, überzogen. Das Phosphat. Fernoxid 0,73
Bindeton und Kyanit bilden die Matrix oder Träger- Kaliumoxid 0,05
masse, die die feuerfesten Grundmaterialien um- 45 Magnesiumoxid 0,1 i
schließt und die Lücken und Poren zwischen dessen Alkalibestandteile 0,38
Teilchen ausfüllt. Sodann wird ein Überzug aus
Graphit aufgebracht, auf den eine weitere Phosphat- Die Teüchengrößen des feuerfesten Grundmaterial;» Schutzschicht folgt. Der Graphit ist hoch feuerfest, liegen, obwohl s;e nicht einen kritischen Faktor darverhindert das Anhaften des Eisens und der Schlacke 50 stellen, allgemein zwischen 0,15 und 6,75 mm, wobei an der Auskleidung und trägt hauptsächlich zu den der größere Anteil zwischen 0,3 und 6,75 mm liegt. gewünschten Eigenschaften der Mischung bei. Der Eine typische Korngrößenanalyse von gebranntem Graphit wird jedoch bei Temperaturen von etwa Scbief?non für die Verwendung bei der Erfind 1J!ig ist HOO0C, wie sie an der Oberfläche der Auskleidung wie folgt: herrschen, leicht oxydiert. Diese Oxydation würde die 55
Eigenschaften der Auskleidung, die dem Graphit zu- Korngröße (mm) Siebrückstand m *
zurechnen sind, wie die Fähigkeit, ein Anhaften von 6,75 0,0
Eisen und Schlacke zu verhindern, zerstören. Aus 4,75 14,7
diesem Grunde wird der Überzug aus einem Phosphat 3,40 18,0
über dem Graphit vorgesehen. Das Phosphat lv.it auch 60 2,40 9,3
die Funktion, der feuerfesten Mischung ihre Festig- 2,00 5,3
keit bis enva 650C unter dem Schmelzpunkt zu er- 0,85 11,6
halten. Aluminiumphosphat z. B. ist bei erhöhten 0,60 13,4
Temperatur.n am meisten elastisch, ergibt ein Erzeug- 0,42 14,0
nis mit einer ausgezeichneten Widers'sndsianigkeit 65 0,30 5,3
gegen Absplittern und plötzliche Temperaturände- 0,21 3,3
rungeii und sorgt für eine hohe Festigkeit. 0,15 2,3
Die Zusammensetzung des Pfannenauskleidungs- Siebdurchgang bei 0,15 2,8
Es ist festzustellen, daß die obige Korngrößenver- Beispiele umfassen Bentonit und plastische, Kaolinit
teilung zwei ausgeprägte Gruppierungen enthält, eine enthaltende Materialien, wie Kaolin,
mit verhältnismäßig großen Teilchen und die andere Ein bevorzugter Bindeton ist ein plastischer feuer-
mit einer Konzentration feiner Teilchen. Die mittel- fester Ton vom Kaolinittyp, der die folgende typische
großen Teilchen zwischen diesen beiden Gruppen 5 chemische Analyse hat:
sind bei einem Minimum gehalten. Diese besondere Gehalt in %
Kombination von Teilchengrößen ist so, daß die Tonerde 41,57
großen Teilchen aneinanderstoßen und die feinen Siliziumdioxid 53,96
Teilchen die Lücken füllen, ohne die großen Teilchen Titan 2,15
auseinanderzudrängen. Eine solche Anordnung in io Ferrioxid 1,38
Verbindung mit der zweckmäßigen Aufteilung des An- Kalziumoxid 0.09
teils großer und kleiner Teilchen ergibt ein Endpro- Magnesiumoxid 0,17
dukt hoher Dichte, was erwünscht ist, um dem Ein- Alkalibestandteile 0,64
dringen des geschmolzenen Metalls und der Schlacke
in die feuerfeste Auskleidung zu widerstehen. 15 Diesel Bindeton wird getrocknet und dann so weit
Der Kyanit ist deshalb ein erwünschter Bestandteil gemahlen, daß er durch ein DIN-Sieb-1,5 hindurchder Mischung, weil er sich bei Erhitzung über UOO0C licht. Kaolin kann für die weniger reinen kaolinitin seinem Volumen ausdehnt. Diese Expansion findet hailigen feuerfesten Tone eingesetzt werden, f;'lis ein bei etwa der gleichen Temperatur statt, bei der der feuerfestes Bindemittel oucr -material gefordert wird. Bindeton zu schrumpfen beginnt, so daß sonst mög- 20 Dem Bindeton in der Mischung fällt die Aufgabe zu, lieherweise entstehende Lücken oder Poren gefüllt die Lücken zwischen den feuerfesten Gemengewerden. Der Kyanit reagiert auch mit der flüssigen teilchen zu füllen und der feuerfesten Mischung Phase, die bei Temperaturen über etwa 11000C auf- Plastizität und Haftfähigkeit und der Masse Zusamzutreten beginnt, unter Bildung einer mehr viskosen menhalt bei den erhöhten Temperaturen zu ver-Glasphase. Diese Faktoren verbessern alle die Trag- 25 leihen.
fähigkeit des Materials im heißen Zustand. Der Kyanil Der bei der Erfindung bevorzugte verwendete
trägt auch zu der Feuerfestigkeit djr Matrix oder Graphit ist norwegischer Graphit, ein in Norwegen
Trägermasse, die die niedrigste Schmelztemperatur der zu findendes natürliches Material. Das graphithaltige
Bestandteile in dem Endprodukt hat, bei. Andere Mineral wird gebrochen und der Graphit durch
feuerfeste Bestandteile aus natürlichem Aluminium- 30 Flotation von der Gangart getrennt, getrocknet und
silikat, die sich bei Erwärmung ausdehnen, können folgendermaßen klassiert:
an Stelle des Kyanits Verwendung finden, wie Andalusii und Sillimanit, obgleich sich diese Materialien
nicht so stark wie Kyanit ausdehnen.
Der Kyanit ist vorzugsweise gebrochener roher 35 Virginia-Kyanit, ein Aluminiumsilikatmineral mit etwa d.T folgenden chemischen Zusammensetzung:
Gehalt in 0U
Tonerde 56,3
Siliziumdioxid 41,5 *°
Titan 1,2
Ferrioxid 0,8
Kalziumoxid 0,1
Magnesiumoxid 0,1 t ,, , , „ , , , . , , , ., · ,
45 Der Kohlenstoffgehalt des sich ergebenden Materials
Eine geeignete Korngrößenanalyse für den Kyanit lie8l ·*' annähernd 90%. Dieser besondere nor-
hai folgende Daten: wegische Graphit wird bevorzugt wegen seiner großflockigen Struktur und wegen seiner relativen Weich-
Korngröße (mm) Siebrückstand in »/0 heit sowie wegen seines Widerstandes gegen Oxy-
0>°5 0,0 ^0 dation im Gegensatz zu anderwärts gewonnenen
°'6 °.] Graphiten.
0'42 7,8 Qer Überzug des feuerfesten Grundmaterials mit
"'3 15,7 den verschiedenen Überzügen erfolgt derart, daß die
0-21 31,1 Teilchen nicht aneinanderhaften und auch nicht eine
">15 22,2 55 klebrige Masse bilden statt der gewünschten ge-
0.1 10,7 trennten, fließfähigen Teilchen. Dies wird erreicht
0,075 6,6 durch Verwendung einer Pelletisiervorrichtung, vor-
0'05 3,9 zugsweise mit einem geneigten, umlaufenden Teller.
Siebdurchgang bei 0,05 1,9 Ein solches Gerät wird beispielsweise durch die
60 Dravo Corporation unter der Bezeichnung »Dravo-
Der hier verwendete Ausdruck »Bindeton« soll die- Lurgi«-Pelletisierleller oder -scheibe vertrieben. Die
jenigen Materialien einschließen, die eine hohe Binde- Pellet-Größe kann bei einem solchen Gerät durch
fähigkeit haben und in der Lage sind, die anderen Überwachung der Drehgeschwindigkeit, des Nei-
nicht plastischen Bestandteile miteinander zu verbin- gungswinkels und der Aufgabestelle eingestellt werden,
den. Die Bindeto^e können aus Stoffen ausgewählt 65 Die Klassifikationswirkung des Tellers oder der
sein, die diese Bindefähigkeit aufweisen. Die am Scheibe nach der Teilchengröße schichtet die Teilchen
meisten gebräuchliche Gruppe von Bindetonen sind auf dem Boden der Mulde oder Pfanne und liefert die
die plastischen oder feuerfesten Bindctonc. Andere fertigen Pellets kontinuierlich in einem sehr engen
Korngröße (min) Siebrückstand in 7
0,85 0,0
0,6 0,1
0,42 0,6
0,3 5.0
0,21 13.6
0,15 21,2
0,1 21,6
0.075 17,4
0,05 5,0
Siebdurchgang bei 0,05 15,2
Größenbereich. Die Teller oder Scheiben gestatten es der Bedienungsperson auch, die Materialien während des Pelletiervorganges Zii beobachten. Diese Pelletierscheiben erfordern wenig Wartung und arbeiten dennoch mit hohen Durchsatzleistungen.
Das Gemisch wird vorbereitet, indem zuerst der gebrannte Schieferton oder anderes feuerfeste» Schüttgut gewogen und zu der Oberfläche der geneigten Scheibe der Pelietisiervorrichtung gefördert wird, die mit einer Geschwindigkeit von etwa 18 Umdr./Min. bei einem Neigungswinkel von 45° umläuft. Ein wäßriger Brei wird aus dem Aluminiumphorphat gebildet, und ein Teil wird auf das auf der umlaufenden Scheibe rollende feuerfeste Gemenge gesprüht. Der Bindeton wird dann auf die umlaufende S :heibe zugeführt und haftet an dem bereits an den feuerfesten Gemengeteilchen vorhandenen Bindcmittelüberzug. Der Kyanit und Graphit werden dann in ähnlicher Weise als Überzug auf die Teilchen gebracht. Der Rest des Aluminiumphosphat-Wasserbreies wird dann auf die auf der Scheibe befindlichen Teilchen gesprüht zur Bildung des oberen Schutzüberzuges über dem Graphit. Nach einer kurzen Taumelzeit von etwa ίο 3 Minuten auf der Scheibe wird das Material, welches nicht agglomeriert ist und noch in gesonderten Teilchen vorliegt, von der Scheibe ausgetragen, zu einer Packvorrichtung gefördert und in mehrwandige, polyäthylenbeschichtete Beutel oder Kartons verpackt.
Im folgenden sind einige typische Eigenschaften des hergestellten feuerfesten Baustoffes aufgeführt:
Tonerde
Siliziumdioxid ...
Ferrioxid
Titan
Kalziumoxid
MagnesiüiTiüXid . Alkalibestandteile Brennverluste ... Feuchtigkeit
Chemische Analyse nach dem
Austragen
36,27
41,96
0,69
1,98
0,07
0,09
0,34
13,80
5,80
getrocknet
38,50
44,49
0,73
2,10
0,08
0,10
0,36
13,64
gebrannt
43,16 49,87 0,82 2,36 0,09 0,11 0,40
Physikalische Eigenschaften
Untersuchung^ */· lineare Bruchmodul
Raum
Bruchmodul
bei
tcmperatur Veränderung temperatur Temperatur,
°C kg/cm' kg/cm·
110 -0,2 41.3
540 -0,2 38,5
815 -0,2 21,0 23,8
1100 -0,3 21,0 33,95
LÄ.W 0,2 24,5 156
1370 + θ]ό 26,6 3,92
1480 + 0.8 25.9 2,38
1600 + 1,0 28.0
1650 + 1,2 56.7
Der Berührungswinkel zwischen der geschmolzenen Schlacke und dem geschmolzenen Metall und den mit Graphit überzogenen feuerfesten Teilchen ist hoch, was ein Benetzen und eine kapillare Durchtränkung der Auskleidung durch die geschmolzenen Bestandteile verhindert. Dies führt zu einem geringen chemischen Angriff der feuerfesten Auskleidung. Die Wärmeleitfähigkeit der Auskleidung ist gering, und das geschmolzene Metall verfestigt sich nicht ohne weiteres und bildet auch nicht einen Pfannenrest in der Pfanne wegen der Nichtbenetzbarkeit des Baustoffs, der in der Lage ist plötzlichen Temperaturänderungen ohne Absplittern standzuhalten und eine hohe Festigkeit Ober den üblichen Temperaturbereich hat, um dem Stoß des auftretenden geschmolzenen Metallstromes beim ersten Eintreten in die leere Pfanne standzuhalten. Der feuerfeste Baustoff zeigt auch eine geringe Schrumpfung. Eines der besonders herausragenden Merkmale des feuerfesten Gießpfannen-Auskleidungsbaustoffs nach der Erfindung ist seine Fließ-Konsistenz und die Tatsache, daß es in Form gesonderter Teilchen vorliegt, die nach dem Entfernen aus der Verpackung leicht zu einer Form in der Pfanne gefördert werden können, wie beispiels weise auf einem Vibrationsförderer. Der feuerfeste Baustoff wird dann entsprechend der Form der Pfanne festgestampft unter Bildung einer dichten, nichtporösen Auskleidung. Weder spezielle Formen noch irgendwelche Schneidvorgänge sind erforderlich, wie das sonst bei aus einzelnen Steinen aufgebauten Auskleidungen der Fall ist; natürlich kann das Material aber auch zum Ausformen von feuerfesten Steinen Verwendung finden, wobei es dann in die gewünschten Formen gebracht und bei einer Temperatur von etwa 260° C getrocknet wird.
Die besonderen Bestandteile und Zutaten und das Verfahren zur Herstellung des feuerfesten Baustoffes erlauben die Einlagerung oder den Einschluß von Graphit mit einem elastischen Schutzüberzug zwecks Verhinderung oder Verzögerung der Oxydation des Graphits. Der Verschleiß und die Abtragung des Auskleidungsmaterials schreiten ebenfalls vergleichsweise langsam fort. Der feuerfeste Baustoff trocknet leicht und reißt beim Trocknen weder auf, noch entstehen Blasen. Der Bruchmodul unter verschiedenen Bedingungen ist ebenfalls hoch, wie vorstehend festgestellt, wodurch sich eine hohe Widerstandsfähigkeit geger Erosion bei den Betriebstemperaturen ergibt

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Feuerfester Baustoff für Gießpfannenauskleidungen in Form von Stampfmasse oder Formsteinen aus feuerfesten Materialien mit Graphitzusatz, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Partikeln der in Granulaten vorliegenden feuerfesten Materialien zunächst ei.) Phosphatüberzug, darauf ein Überzug aus Bindeton, ferner ein weiterer Oberzug aus Graphit sowie ein nochmaliger Phosphatüberzug aufgebracht ist.
2. Feuerfester Baustoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung aus etwa 40 bis 95 Gewichtsteilen von feuerfestem Aggregatoder Grundmaterial, 1 bis 15 GewichtsHlen Phosphat-Bindemittel, 1 bis 15 GewichUfi'en Wasser, 2 bis 30 Gewichtsteilen Graphit und bis zu 20 Gewichtsteilen eines natürlichen Aluminium-Silikats, wie Kyanit, Andalusit und Sillimanit.
3. Feuerfester Baustoff nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als feuerfestes Material gebrannter Schieferton als Grundmaterial verwendet ist.
4. Feuerfester Baustoff nach Anspruch 3, daduich gekennzeichnet, daß als Phosphat ein Aluminiumphosphat vervvendet ist.
5. Feuerfester Baustoff nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ah feuerfestes Grundmaterial Tonerde (Al2O3), Zirkonoxid (ZrO2), Quarz, Chromerz und Mullit sowie als Bindemittel Kaolin bzw. Bentonil: verwendet sind.
6. Verfahren zur Herstellung des Baustoffs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem ersten Phosphatbindeniitteliiber/ug versehenen Granalien mit im Verhältnis zu deren Korngröße feinem Bindeton gemischt werden, daß nach Bildung dvs Bindetonüberzugs der Mischung Graphitflocken zugegeben werden und daß der Mischung nach Bildung des Giraphitüberzugs nochmals ein Phosphatbindemittel zugesetzt wird.
7. Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten Baustoffmischung, insbesondere für gestampfte Pfannenauskleidungen u. dgl., nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Verwendung gebrannter Schiefertonteilchen riit einer Teilchengröße zwischen 0,15 und 0,75 mm,
b) Sprühen eines Breies oder einer Aufschlämmung von Aluminiumphosphat und Wasser auf die Schiefertonteilchen zwecks Überzug der Teilchen,
c) Mischen eines aus der Gruppe von feuerfestem Bindeton und Kaolin ausgewählten Bindetons mit einer maximalen Teilchengröße bis zu etwa 1,6 mm mit den umhüllten Teilchen zu deren Umhüllung mit dem Bindeton,
d) Zumischen von Graphit mit einer Teilchengröße von mindestens 0,3 mm zu den Teilchen von Verfahrensschritt c) und
e) Zugabe von weiterem Aluminiumphosphat- und Wasserbrei zu den Teilchen von Verfahrensschritt d) zum Erzeugen des äußeren Schutzüberzuges über der Graphitschicht.
DE19691945179 1968-09-16 1969-09-06 Feuerfester Baustoff für Gießpfannenauskleidungen Expired DE1945179C (de)

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DE1945179A1 DE1945179A1 (de) 1970-09-10
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