DE1927271A1 - Verfahren zum kontinuierlichen Einarbeiten von Glasfasern in thermoplastische Kunststoffe in engem Schmelzbereich - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen Einarbeiten von Glasfasern in thermoplastische Kunststoffe in engem SchmelzbereichInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG v ~*
Unser Zeichen: 0.Z. 26 204 Sts/zm
67OO Ludwigshafen, den 28.Mai 1969
Verfahren zum kontinuierlichen Einarbeiten von Glasfasern in thermoplastische Kunststoffe mit engem Schmelzbereich
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von mit Glasfasern enger Längenverteilung verstärkten thermoplastischen Kunststoffen mit engem Schmelzbereich, bei dem
die Länge der Glasfasern auf einfache Weise geregelt werden kann,,
Die Einarbeitung von Glasfasern in Duroplaste, besonders in Gießharze, nach handwerklichen Verfahren wie dem Auflege- oder Wickelverfahren
ist seit langem bekannt. Später kam dazu die Verwendung von Kurzglasfasern im Spritzverfahren und im Bereich der wärmehärtbaren
Duroplaste das pre-mix-Verfahren.
Analoge Verfahren fanden Eingang auch bei den Thermoplasten, z.B. das Auflegeverfahren bei anionisch polymerisiertem Caprolactam
oder der Einsatz von Kurzglasfasern bei der Mehrzahl der auf dem Extruder verarbeitbaren Thermoplaste. Vor allem der letztere Weg
hat zu technisch wertvollen Produkten geführt. Bewährt haben sich insbesondere glasfaserverstärkte Thermoplaste auf der Basis von
Polystyrol bzw. modifizierten Polystyrolen, Polypropylen, PoIyformaldehyd,
Polycarbonat und Polyamiden.
Zur Einarbeitung von Glasfasern in thermoplastische Kunststoffe sind darüberhinaus eine Reihe von sehr unterschiedlichen Verfahren
bekannt geworden. So wurde vorgeschlagen, Kurzglasfasern wie die sogenannte gemahlene Glasfaser oder geschnittene Glasseide mit
Kunststoffpulver oder -schnitzeln zu vermischen und die erhaltene Mischung zu verpressen. Bei diesem Verfahren werden indes nur Produkte
mit ungleichmäßig im Kunststoff verteilten.Fasern erhalten. Aus derartigen Mischungen hergestellte Formkörper weisen daher
stark schwankende Festigkeitseigenschaften und unschöne Oberflächen auf. Es wurde daher empfohlen, die Fasern im Kunststoff durch Ver-316/68
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kneten besser zu verteilen» Es ist jedoch schwierig, Kunststoffgranulat
oder -pulver mit einer für die Technik bedeutungsvollen Menge Kurzglasfasern abzumischen und ein solches Glasfaser-Kunststoff-Gemisch einigermaßen exakt zu dosieren» Im allgemeinen sirö
daher zur Erzielung einheitlicher Produkte mehrere Knetvorgänge
unter stufenweiser Glasfaserzugabe erforderlich. Dabei müssen
ein starker Maschinenabrieb und eine sehr kleine Endfaserlänge in Kauf genommen werden.
Es ist auch bekannt, Endlosfasern durch ein Kunststoffbad zu ziehen
und mit Kunststoff schmelze zu umhüllen. Aus nach diesem Umhüllungsverfahren hergestellten Glasfasern enthaltenden Granulatkörnern
lassen sich wegen des unvollkommenen Verbunds von Glasfaser und Kunststoff Glasfaserbüschel herausziehen. Es ist leicht
einzusehen, daß auf Basis eines solchen Ausgangsmaterials eine
gleichmäßige Verteilung der Glasfasern unter Erhalt ihre-r Faserlänge
praktisch nicht erreicht und daher nur entsprechende Faserbüschel enthaltende Fertigteile hergestellt werden können.
Außerdem wurde schon vorgeschlagen, Glasfasern definierter Länge in eine Kunststoffschmelze einzubringen, mittels Knetelementen
auf die gewünschte Länge zu zerkleinern, in der Kunststoffschmelze gleichmäßig zu verteilen, durch Düeen auszupressen und zu granulieren.
Es bereitet aber Schwierigkeiten, die sehr voluminöse Kurzglasfaser in die Schmelze einzutragen und sie unter Zerkleinerung
auf die gewünschte Länge einzumischen, so daß zur Erzielung höherer Glasfaser-gehalte wiederum mehrere Maschinendurchgänge
oder die aufwendige Benutzung entsprechend konstruierter Maschinen erforderlich sind. Deshalb wurden in jüngerer Zeit Verfahren entwickelt,
bei denen Endlosfasern verwendet werden. Dabei können die mit regulierbarer Geschwindigkeit ankommenden Glasfaserstränge
über dem für die Einbringung der Glasfasern in die Kunststoffschmelze
vorgesehenen Stutzen eines Extruders auf die gewünschte Länge geschnitten und die erhaltenen Faserbündelabschnitte relativ kompakt
in die Schmelze eingebracht werden. Es ist aber auch möglich, das Endlosfaserbündel nach dem Aufschmelzen des Kunststoffs in den
Extruder einzuführen und über Schneckendrehzahl, Schneckenfüllung und Stärke des Glasfaserbündel"^ die Menge der einzumischenden Glas-
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fasern zu variieren. Sowohl beim Eintrag geschnittener Glasseide als auch beim Einführen der Endlosfasern erfolgt die Zerkleinerung
der Glasfasern auf die gewünschte Faserlänge durch im Extruder eingebaute Knetelemente. Die Wirksamkeit dieser Zerkleinerungselemente hängt jedoch von der Menge der zu zerkleinernden Glasfasern,
von der Menge und der Art des Thermoplasten sowie vom Mengenverhältnis von Glasfasern zu Thermoplast ab. So werden bei
hohem Maschinendurchsatz und bei niedrigen Glasfasergehalten im Durchschnitt längere Einzelfaserh erhalten, was sich auf die Verarbeitung
und auf die Oberfläche von Fertigteilen negativ auswirken kann.
Bei derartigen Einarbeitungsverfahren werden glasfaserverstärkte
Thermoplaste erhalten, bei denen die Längen der eingearbeiteten Glasfasern sehr unterschiedlich sind. Die breite Längenverteilung
der Glasfasern erhöht die Störanfälligkeit der herkömmlichen Herstellungsverfahren
beträchtlich. Sie führt insbesondere immer wieder dazu, daß die zur Herstellung von Granulat extrudierten
Stränge abreißen. Darüber hinaus weist ein Granulat, das Glasfasern einer breiten Längenverteilung enthält, bei der Weiterverarbeitung
ein ungleichmäßiges Fließverhalten auf, was zu Störungen bei der Herstellung von Formteilen führen kann. Die Formteile
selbst sind "mechanisch anisotrop", d.h., sie weisen örtlich unterschiedliche Festigkeitseigenschaften auf. Um glasfaserverstärkte
Thermoplaste, ,die Glasfasern etwa konstanter Länge enthalten, bei
einem Minimum an Produktionsstörungen herstellen zu können, ist man daher gezwungen, jeweils das der Glasfaserkonzentration und
der Maschinenbelastung entsprechende Knetelement einzubauen. Diese Schwierigkeiten lasten sich bei Thermoplasten mit breitem Erweichungsbereich,
d.h. mit stark temperaturabhängiger Schmelzviskosität wie Polystyrolen oder Polyolefinen durch Änderung der
Produkttemperatur beheben. Bei Thermoplasten mit engem Schmelzbereich,
d.h. mit weitgehend temperaturunabhängiger Schmelzviskosität ist eine Beeinflussung der in dem Extruder zu leistenden
Zerkleinerungsarbeit mit Hilfe dieser Maßnahme nicht möglich.
Es wurde nun gefunden, daß man bei einem Verfahren zum kontinuierlichen Einarbeiten von Glasfasern in thermoplastische Kunststoffe
mit engem Schmelzbereich in einer Schneckenmaschine mit Zwangs-
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förderung, bei dem die Glasfasern der Kunststoff-Schmelze vor
einer in der Schneckenmaschine angeordneten Knetvorrichtung zugeführt, in der Schmelze zerkleinert, in die Schmelze gleichmäßig
eingemischt und die erhaltene Mischung kontinuierlich aus. der Schneckenmaschine ausgetragen werden, die geschilderten Nachteile
vermeiden kann, indem man der Kunststoffschmelze gleichzeitig oder nacheinander, jedoch vor dem die Glasfasern zerkleinernden Knetblock,
Glasfasern und ungeschmolzenes Kunststoff-Granulat zuführt, wobei das noch nicht aufgeschmolze Kunststoffgranulat als Hilfsmedium
zur Zerkleinerung der Glasfasern beim Passieren der Knetvorriohtung
dient.
Bei diesem Verfahren werden der in der Schneckenmaschine fest installierten
Knetvorrichtung nur die Grundarbeit, die in jedem Fall aufzubringen ist, die darüber hinaus gehenden Beträge an Zerkleinerungsarbeit
aber einem variablen und ohne großen Umbau anpaßbaren
zusätzlichen Zerkleinerungsmedium zugewiesen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Glasfasern
der in einer Schneckenmaschine mit Zwangsforderung befindlichen
Kunststoffschmelze durch einen Stutzen zugeführt, der - bezogen auf die Förderrichtung der Sohneckenmaschine - vor einer in
der Schneckenmaschine installierten Knetvorrichtung angeordnet ist. Die Einstellung des gewünschten Glasfasergehalts ist hierbei
ohne Schwierigkeiten möglich, da die Einzugsgeschwindigkeit der Glasfaserstränge proportional der Drehzahl der Schneckenwelle
ist und man die Anzahl der einzuziehenden Stränge zwischen 1 und 20 beliebig variieren kann. Vorzugsweise werden der Schnecken-·
maschine 6 bis 12 Glasfaserstränge zugeführt. Das als zusätzliches Zerkleinerungsmedium dienende Granulat kann der Schmelze durch
den gleichen oder einen - wiederum bezogen auf die Pörderrichtung der Schneckenmaschine - vor oder hinter dem Einzugsstutzen für
die Glasfasern, jedoch vor dem Knetelement angeordneten Stutzen zudosiert werden.
Die Zerkleinerungswirkung ist dabei abhängig von der Menge des ungeschmolzenen Granulates sowie von dem Ort der Granulatzugabe.
Mit zunehmender Menge des ungesohmolzenen Granulats steigt auch
die Zerkleinerungswirkung an. Die Menge des ungeschmolzenen Granu-
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lats kann bis zu 20 %, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen
Kunststoffs, ausmachen. Vorzugsweise beträgt sie 2 bis 15 %.
Von großem Einfluß ist daneben der Ort der Granulatzugabe. Je
kürzer der Weg des ungeschmolzenen Granulats in der Schneckenmaschine bis zu der Knetvorrichtung ist, desto größer ist die
Zerkleinerungswirkung, die das Granulat entfaltet.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß ohne Änderung der verwendeten Vorrichtung lediglich durch Variieren der Menge
des zugeführten Kunststoffgranulats und/oder des Orts der Granulatzuführung die zugeführten Glasfasern leicht bis zur gewünschten
durchschnittlichen Länge der Einzelfasern zerkleiner werden können. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, einen aufgrund
von Abnutzungserscheinungen schwächer arbeitenden Knetblock in
der Schneckenmaschine weiter zu verwenden und die fehlende Zerkleinerungsarbeit durch erh'öhtei Granulat zugabe ^auszugleichen*
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, glasfaserverstärkte Kunststoffe mit engem Schmelzbereich herzustellen, deren Glasfasergehalt
innerhalb weiter Grenzen variiert. Generell ist es möglich, in einem Arbeitsgang Produkte mit 0,5 bis 70 Gewichtsteilen
Glasfasern auf 100 Teile Glasfaser-Kunststoff-Gemisch zu erhalten.
Produkte mit einem Gehalt von 20 bis 60 Gewichtsteilen Glasfasern werden bevorzugt. Die dem Glasfaser-Kunststoff-Gemisch inkorporierten
Glasfasern weisen eine enge Längenverteilung auf.
Bei einer vorteilhaften Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden stückige oder pulverige thermoplastische Kunststoffe
mit engem Schmelzbereich in einem Doppelschneckenextruder,
der mit Entgasungsvorrichtungen versehen ist, geschmolzen. Die
flüchtigen Anteile der Schmelze werden auf die beim Extrudieren
übliche Weise entfernt. Die Glasfasern und das als Zerkleinerungshilfe zugesetzte ungeschmolzene Granulat werden bevorzugt gemeinsam
durch einen hinter der AufschmeIzzone, befindlichen Stutzen
in Form von Bidkeftsersträngei (radngs) zugegeben, wobei der gewünschte
Olasfasergehalt im Kunststoff über die Drehzahl der Schnecken-
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1.
welle sowie die Zahl und Stärke der Glasfaserstränge eingestellt wird. Die Glasfasern werden in der Schmelze durch ein dem Glasfasereinzugsteil
nachgeordnetes Knetelement auf die gewünschte Länge zerkleinert und unter gemischt; dabei ist die Wahl des
Knetelements, die Menge des mit den Glasfasern eingebrachten Granulats und der Ort der Granulat zuführung für die Endlänge der
Glasfasern bestimmend. Nach dem Durchgang durch eine Beruhigungszone wird die Schmelze in üblicher Weise, z.B. in Form von Strängen
oder als Band, ausgetragen. Die Verweilzeit des thermoplastischen Kunststoffs, in den die Glasfasern eingearbeitet werden, in
der Schneckenmaschine Taeträgt etwa 60 bis 200, vorzugsweise 80
bis 120 Sekunden.
Vorteilhaft hierbei ist, daß die Dosierung sowohl der Glasfasern
als auch des der Zerkleinerung der Glasfasern in der Kunststoffschmelze dienenden ungeschmolzenen Kunststoff-Granulats, keine
Schwierigkeiten bereitet. Außerdem wird der bei üblichen Verfahren beobachtete starke Abrieb der Maschine weitgehend vermieden.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens ist darin zu sehen, daß die Länge der Glasfasern innerhalb des Bereichs, der technisch
von Bedeutung ist, variiert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Einarbeitung von Glasfasern
mit enger Längenverteilung in alle bekannten Thermoplasten mit engem Schmelzbereich geeignet, bei deren Konfektionierung es praktisch
nicht möglich ist, durch Absenken der Produkttemperatur in der Schneckenmaschine eine erhöhte Viskosität der Kunststoffschmelze
und damit eine verstärkte Zerkleinerung der Glasfasern zu bewirken.
Als Thermoplaste mit engem Schmelzbereich kommen für das Verfahren
gemäß der Erfindung insbesondere in üblicher Weise hergestellte Polyamide, wie beispielsweise Polylactame, wie Polycaprolactam,
Polycapryllactäm, Polylaurinlactam oder Polyönanthlactam, Polyamid-6,6;
Polyamid-6,10; Polyamid-6,12 oder Poly-11-aminoundecansäuren
sowie Mischpolymere aus den diesen Polyamiden zugrunde liegenden A iSgangsstoffen, aber auch Polyester wie Polyterephthalsäureglykolester
und Polyacetale wie Polyformaldehyd oder Polyacetaldehyd,
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ferner Polycarbonate in Betracht. Auch Mischungen verschiedener
der genannten Kunststoffe können verwendet werden. Daneben kann das Verfahren aber auch für das Einarbeiten von Glasfasern in
alle übrigen thermoplastischen Kunststoffe, die in üblicher Weise hergestellt werden, herangezogen werden. Die Kunststoffe können
sowohl in Pulverform als auch in stückiger Form, Z0B. als Granulat,
Mahlgut oder Schnitzel verwendet werden.
Unter Schneckenmaschinen mit Zwangsförderung werden ein- oder
mehrwellige Extruder, kontinuierliche Kneter oder Scheibenkneter verstanden. Besonders geeignet sind zweiwellige Extruder mit sich
gegenseitig auskämmenden Schnecken, die Entgasungs- und Knetvorrichtungen
wie Knetscheiben, Knetblöcke und/oder verstellbare Spalte haben.
Endlosfasern werden besonders in Form von Glasfasersträngen (rovings) verwendet, die aus bis über 60 Fäden bestehen können,
von denen jeder wieder bis über 400 Einzelfasern enthalten kann. Die Einzelfasern besitzen einen mittleren Durehmesser von etwa
10 "-^ cm und darunter. Die Fasern können schlichtefrei oder mit
üblichen Schlichten ausgerüstet sein. Gegebenenfalls kann die Schlichte durch Abbrennen oder Ablösen vor der Einführung der
Fasern in den Extruder entfernt werden.
Anstelle von Endlosfasern können auch geschnittene Glasseide,
Glaswolle, oder in anderer Form vorliegende Glasfasern verwendet werden. Die eingearbeiteten Glasfasern führen dann zu einer beachtlichen
Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der faserverstärkten
Produkte, wenn sie im Kunststoff ein zusammenhängendes Gerüst bilden. Dieser Zustand ist erreicht, wenn beim Veraschen
des Kunststoffs das Glasfasergerüst bestehen bleibt. Um dies zu gewährleisten, ist eine Mindestlänge bzw. ein Mindestverhältnis
von Länge zu Dicke der Glasfasern einzuhalten. Die mittlere Länge der Glasfasern liegt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zwischen 200 und 600, vorzugsweise zwischen 500 und 500yu. .
Das Verhältnis-von Länge zu Dicke der Glasfasern liegt etwa bei
bei
40:1. Mit einem wesentlich höheren Quotienten kann zwar/einigermaßen
gleichmäßiger Glasfaserverteilung eine weitere Verbesserung
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der mechanischen Eigenschaften erzielt werden, doch müssen dafür
eine sohlechtere Verarbeitbarkeit des Kunststoffs und die Gefahr
einer ungenügenden Glasfaserverteilung in Kauf genommen werden.
Das der Kunststoff-Schmelze kurz vor, kurz nach oder zusammen
mit den Glasfasern zugeführte, als Zerkleinerungshilfe dienende ungeschmolzene Granulat hat bevorzugt den gleichen chemischen
Aufbau wie der aufgeschmolzene Thermoplast. Es ist aber auch möglich, Granulat eines Thermoplasten von abweichendem Aufbau zu
verwenden. Als ungeschmolzenes Granulat kann außerdem ein master batch verwendet werden, der die üblichen Zusatzstoffe enthält.
Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß eine Schneckenmaschine verwendet wird, die neben dem vollständigen Aufschmelzen des
Granulats auch dessen hinreichende Vermischung mit der Kunststoffschmelze
gewährleistet.
Um eine einwandfreie Verteilung, der Zusatzstoffe sicherzustellen,
werden diese bevorzugt direkt den mit Glasfasern zu verstärkenden Kunststoffen mit engem Schmelzbereich zugegeben. Sie können
diesen bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vor oder nach dem Aufschmelzen einverleibt werden. Als Zusatzstoffe
kommen Additive üblicher Art wie Farbstoffe, Weichmacher, Schmiermittel,
Stabilisatoren oder optische Aufheller in Betracht.
mit
Die erfindungsgemäß hergestellten/Glasfasern verstärkten thermoplastischen
Kunststoffe mit engem Schmelzbereich zeichnen sich durch einen hohen Elastizitätsmodul, eine große Steifigkeit, gute
Maßhaltigkeit und eine hohe Wärmestandfestigkeit aus. Gegenüber nach bekannten Verfahren hergestellten glasfaserverstärkten thermoplastischen
Kunststoffen besitzen sie den Vorteil einer engen Längenverteilung der inkorporierten Glasfasern und einer auch bei
niederen Glasfasergehalten von dem Glasfasergehalt unabhängigen Glasfaserlänge.
Die erfindungsgemäß hergestellten glasfaserverstärkten Thermoplasten
können mit oder ohne Zwischengranulierung nach üblichen Verfahren wie beispielsweise durch Spritzgießen, Schleudergießen
oder Extrudieren zu formstabilen und wärmestandfesten Formkörpern verarbeitet werden, die besonders hohen Anforderungen an ihre
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mechanische Festigkeit gerecht werden und überdies eine glatte,
glänzende Oberfläche aufweisen.
Die in den Beispielen genannten Teile beziehen sich auf das Gewicht.
75 Teile granuliertes 6,6-Polyamid werden in einem zweiwelligen Scheibenkneter, der zwischen Produktzugabestutzen und Düsenplatte
mindestens 2 Entgasungsstutzen aufweist , bei 2JO0C aufgeschmolzen,
so daß beim ersten Entgasungsstutzen bereits geschmolzenes
6,6-Polyamid vorliegt. Durch den ersten Entgasungsstutzen werden
nun 20 Teile Glasfasern in Form von Endlosfasern, durch den folgenden
Entgasungsstutzen 5 Teile Polyamid-Batch aus 90 Teilen 6,6-Polyamid
und 10 Teilen Ca-Stearat in Granulatform zugefahren. Die einzelnen Glasfasern weisen einen Durchmesser von ca. Io cm auf.
Bei einer Schneckendrehzahl von 110 U/Min, wird an der DUsenplatte
praktisch störungsfrei ein Produkt abgezogen, das nach Abkühlung und Granulierung Glasfasern in einer mittleren Länge von 400 bis
450/U enthält und aus dem Formkörper mit guter Oberfläche und
hohem mechanischem Niveau erhalten werden.
In einem Zweischeibenkneter werden zu 70 Teilen 6-Polyamid, die
bei 220°C und 110 UpM. aufgeschmolzen wurden, durch den ersten Entgasungsstutzen 30 Teile eines Gemische aus 68,5 Teilen 6-Polyamid-Granulat,
30 Teilen geschnittener Glasseide von 3 mm Länge und ca. 10"^ cm Durchmesser sowie 1,5 Teilen Ca-Stearat zugeführt,
im Extruder gut gemischt, in Strangform ausgetragen und granuliert. Es wird ein Produkt erhalten, dessen Glasfasern eine durchschnittliche
Länge von 400/U aufweisen. Darübergesteilte Formteile zeigen
ein hohes mechanisches Niveau, gute Maßhaltigkeit und Wärmestandfestigkeit
sowie eine glatte, glänzende Oberfläche.
60 Teile 6-Polyamid werden im Schnellmischer mit 0,4 Teilen Zink-
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stearat, 0,5 Teilen Ultrablau, 1,0 Teilen Titandioxid und 0,1 Teilen Cadmiumgelb gemischt, im Extruder aufgeschmolzen und verknetet,
durch einen Entgasungsstutzen von ovalem Querschnitt zunächst 3 Teile granuliertes 6-Polyamid und - in Förderrichtung
gesehen - dahinter 35 Teile Endlosfasern von ca. 10"-^ cm Durchmesser zugeführt. Es wird ein Granulat erhalten, das sich für
die Herstellung von Formteilen mit ausgezeichneten mechanischen und thermischen Eigenschaften bei guter Verarbeitbarkeit und
sehr guter Oberfläche verwenden läßt.
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Claims (5)
- -11- L> O.Z. 26 2θ4Patentansprüchelj Verfahren zum kontinuierlichen Einarbeiten von Glasfasern in thermoplastische Kunststoffe mit engem Schmelzbereich in einer Schneckenmaschine mit Zwangsförderung, bei dem die. Glasfasern der Kunststoffschmelze vor einer in der Schneckenmaschine angeordneten Knetvorrichtung zugeführt, in der Schmelze zerkleinert, in die Schmelze gleichmäßig eingemischt und die erhaltene Mischung kontinuierlich aus der Schneckenmaschine ausgetragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß man der Kunststoffschmelze gleichzeitig oder nacheinander, jedoch vor dem die Glasfasern zerkleinernden Knetblock, Glasfasern und ungeschmolzenes Kunststoffgranulat zuführt, wobei das noch nicht aufgeschmolzene Kunststoffgranulat als Hilfsmedium zur Zerkleinerung der Glasfasern beim Passieren der Knetvorrichtung 1 dient.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von 100 Teilen glasfaserverstärktem thermoplastischem Kunststoff 0,5 bis 70 Teile Glasfasern verwendet werden.
- J5. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß lie Glasfasern in Form endloser Stränge der Schneckenmaschine zugeführt werden.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 1 kis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyamid als thermoplastischer Kunststoff mit engem Schmelzbereich verwendet- wird.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des ungeschmolzenen Granulats bis zu 20 %, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Kunststoffs, beträgt.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG009849/1617
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