DE1919895B - 2 Phenyl 2 morpholinomethyl indan 1,3 dion - Google Patents

2 Phenyl 2 morpholinomethyl indan 1,3 dion

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DE1919895B
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dione
phenyl
morpholinomethyl
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Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Les Laboratoires Dausse, Paris

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Description

Auf dem Gebiet der Antikoagular.tien ist es nicht wünschenswert, Substanzen zu benutzen, die bei sehr schwachen Dosen eine sehr große Wirksamkeit zeigen, denn die Schwierigkeit der Bestimmung der angemessenen Dosis (d. h. der Antikoagulationsdosis ohne Risiko einer Hämorrhagie), die für jeden Kranken unterschiedlich ist, wächst mit steigender Wirksamkeit des Mittels. Bei sehr aktiven Substanzen kann schon eine Menge von lediglich einigen Milligramm (2 bis 4 mg) pro Tagesdosis die inaktive von der aktiven oder zu aktiven Dosis trennen. Beim Menschen werden deshalb die wirksamsten Indandionderivate wenig benutzt; sie sind vorwiegend der Vernichtung von Nagetieren vorbehalten, bei denen tödliche Hamorrhagien durch überdosierungen erwünscht sind.
Die vorteilhaftesten Antikoagulantien sind diejenigen, deren Wirkungsdauer gering ist. denn im Falle einer Uberdosierung mit dem Risiko einer !Hämorrhagie infolge starken Absinkens des Prothrombinspiegels bewirkt der Abbruch der Behandlung innerhalb von etwa 48 Stunden eine Rückkehr zur Normalen des Prothrombinspicgcls.
In den Standardabhandlungen hat man Einwände gegen Verbindungen mit kurzer Wirkungsdauer (etwa 48 Stunden I, wie das Alhylbiscumacctat und das Phcnylindandion und Verbindungen mit langer Wirkungsdauer, wie das Phcnprocumon(7Tage und mehr), bei denen man unter anderem das Risiko einer Akkumulation hervorhebt.
F.S ist auch bekannt, daß die inteslinalc Resorption ties Phenylindandions. einer auf diesem Indikalionsgcbict am meisten verwendeten Verbindung, oft Unvollständig und unregelmäßig ist und daß infolgedessen die therapeutischen Wirkungen einer gleichen Dosis und beim gleichen Objekt von einer Finnahme Ιάιγ anderen verschieden sein können, was schwere Nachteile darstellt. Fine variable Resorption setzt tintcr anderem den Kranken Irrtümern in der Wahl tier angemessenen Dosis und Risiken aus. sei es auf Crrund einer llypokoagulabilität des Mutes, sei es auf Grund einer ungenügenden Korrektur der Hyperkoagulabilität.
Die Erfindung betrifft 2-Phenyl-2-morpholinomethyl-indan-1,3-dion der Formel I
mit einem n-Aminoäther der allgemeinen Formel
N-CH2-O-R1
(III)
in äquimolekularen Mengen umsetzt, wobei R1 einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellt.
Die Umsetzung des Dions der Formel II mit dem
n-Aminoäther der allgemeinen Formel III läßt sich bei Raumtemperatur mit oder ohne Verdünnungs-
mittel durchführen, wobei dieses, wie z. B. Benzol, inert sein soll.
Die Erfindung betrifft gleichfalls die organischen oder anorganischen Salze dieser Verbindung, wobei man diese dadurch herstellt, daß man die gewählte Säure in einem wasserfreien Medium in äquimolekularen Mengen mit der Base der allgemeinen Formel I umsetzt.
Der «i-Aminoäthcr der allgemeinen Formel III kann nach bekannten Methoden hergestellt werden (vcrgleiche z. B. Jour. Chem. Soc. London, transactions.
Bd. 119 [192I]. S. 1470 bis 1476: Jour. Amcr. Chcm.
Soc, Bd."54 [1932]. S.4172 bis 4183: Bd. 62 [1940].
S. 1450 bis 1452).
2 - Phenyl - 2 - morpholinomcthylindan - 1,3 - dion
besitzt therapeutisch wertvolle Antikoagulicrungscigcnschaften. Die orale Absorption und ihre Ausscheidung erfolgt schnell; die Verbindung gehört zu den Antikoagulantien von kurzer Wirkungsdauer, die im allgemeinen wegen ihrer frühzeitigen Wirkungen, ihrer guten Handhabung und wegen der einfachen Kontrolle ihrer Wirkungen sehr geschätzt werden. Gegenüber dem 2-Phenylindan-l.3-dion. einer anerkannt gut wirksamen Substanz gleicher Wirkungsrichtung (vergleiche z. B. Goodman. GiI-m a η. »The Pharmacological Basis of Therapeutics. 3. Auflage [1965]. S. 1457, The MacGillan Company. New York, N.Y., von dem sich die erfindungsgcmäßc Verbindung ableitet, besitzt sie eine bessere Löslich' kcit in Wasser, durch die ihre schnelle Resorption gefördert wird, und zeigt daher eine frühzeitige Wirksamkeit. Bei oraler Verabreichung von 2-Phenylindan-1,3-dion und l-Phcnyl-l-morpholinomethylindan-1,3-dion an Kaninchen in Mengen von 5 bis 20 mg besitzt der Prothrombinspiegel die aus folgender Tabelle ersichtlichen Werte bei der jeweiligen Oruppe der Tiere. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Prozentsätzen ist signifikant (p < 0,05 {p ist der Wahrscheinlichkeitskoeffizient (vgl, dazu R. A.
Fischer, F. Y nt es, Statistical Tables far Biological Agricultural and Medical Research, 6. Auflage [1963], Oliver and Boyd-Verlag, London)!), da er zeigt, daß 2 - Phenyl - 2 - morpholinomethylindan-1,3-dion viel schneller resorbiert wird als 2-Phenylindan-l,3-dion.
Dosis mg, kg an Phenyl-
indandion III und Phenyl-
morpholinomethyl-
indandion (III
mg von
II
IO miz von
Verlauf des sich auf das Plasma beziehenden Prothrombinspiegels,
bestimmt nach der Methode von Quick, The Physiology and
Falholouy of Hemostasis, S. 188, Verlag I.ea und Febinger,
Philadelphia, 1951
ι Die angegebenen Zeilen (in Stunden) sind diejenigen, weiche
/wischen der Verabreichung der Substanz und der Bestimmung
des Praihrombingehaltes vergingenl
II
15 mg von
I
nstd.
100
100
100
100
J! Std. ι hStd. j 12 StU.
j 100
100
20 mg von
I
Il
100
100
82
6/
77 61
77
5S
72 47
64
49
64
41
54
3 K
■p
48 45
46
37
47 31
34 28
Ferner betragt die LD5n von 2-Phenyl-2-morpholinomethylindan-1.3-dion bei der Schweizer Maus (orale Verabreichung) 235 mg/kg (Verläßlichkeitsgrenze von 95% : 218 bis 254). während die LD5n von 2-Phcnylindan-l,3-dion unter den gleichen Vcrsuchsbcdingungcn 172mg/kii (Verläßlirhkeitsarcnzc von 95% : 154 bis 186) beträgt.
Der Vorteil der Erfindung besteht nun darin, daß ein Mittel zur Verfugung gestellt wird, durch das vorgenannte Mängel des Phenylindandions weitgehend ausgeschaltet werden, indem dieses in Form einer labilen Verbindung vorliegt, die sehr schnell nach ihrer Einführung in einen lebenden Organismus einerseits das l'henylindandion andererseits ein sekundäres Amin (durch Hydrolyse der Mannich-Base). welches dieses löslich macht, freisetzt.
Diese Tatsache ist überraschend, da man bislang glaubte, ein solches I rgcbnis könne lediglich durch Zugabe von Verdünnungsmitteln zum Wirkstoff I'licnylindandion erreicht werden, während man nunmehr tiuf chemischem Wege dazu gelangt.
Die bessere Resorption eines Arzneimittels wird in (der Regel auf Grund der Schnelligkeit und seiner Intensität an Hand der Konzentration im Plasma beurteilt.
Ein weiterer Beweis für bessere Resorption ist die sehr schnelle Bindung an die Leber.
Alle bekannten synthetischen Antikoagulantien wirken auf Ebene der Leber, indem sie dort auf die Prothrombinsynthese einwirken (vgl. L u ρ t ο η in J. Pharmacol, exp. Thcr., 89 [1947], 306).
Von Beginn dieser Bindung an verläuft der Hemmungsprozeß der Prothrombinsynthese: Der Prothrombinspicgel im Blut sinkt allmählich (und zwar beim 2-Phenyl-2-morpholinomethylindan- 1,3-dion schneller als nach Einnahme von gewöhnlichem Phenvlindandion) und erreicht sein Minimum innerstd.
44 39
3S
31
38
30
32 24
24 Std.
41 ± 4
33 ± 3
36 ± 3
29 ± 3
34 ± 4
27 ± 3
30 ± 4
19 ± 3
..3USIiI1
68
60
59
5!
67
59
35
28
36 Sid. 42 Std. 48 Sid.
75 91 96
70 87 95
72 76 93
68 72 90
75 85 95
68
48 46
81
61
60
Halb 24 Stunden (was dem Wirkungsmaximum entspricht).
Für therapeutische Zwecke kann die neue Verbin-
dung in den herkömmlichen, für eine orale Verabreichung von Medikamenten beuiimmten pharmazeutischen pormen, z. B. als Tabletten. Kapseln. Pillen oder als Gel vorliegen. Sie kann allein oder in Verbindung mit anderen, mit ihr verträglichen thera-
peutischen Mitteln verabreicht werden.
Das nachstehende Beispiel dient der Erläuterung der Erfindung.
Beispiel
a) Phenyl-2-morpholinomcthylindan-l,3-dion
lllg (0.5 Mol) 2- Phenylindan- 1,3-dion wurden ohne Reaktionsmedium mit 72,5 g (0.5 Mol) N-Athoxymethylmorpholin umgesetzt. Nach dem Erhitzen
yi des Gemisches trat Lösung des 2-Phcnylindan-1.3-dions im Aminoäthcr ein. wonach das gesamte 2- Phcnyl-2-morpholinomcthyl-indan- 1.3-dion auskristallisicrtc; Äthanol wurde freigesetzt. Das auf diese Weise erhaltene Produkt wurde in 1.5 1 Cyclo-
hcxan umkristallisiert, dabei wurden 122 g 2-Phcnyl-2-morpholinomcthylindan-1,3-dion (Ausbeute 76%) erhalten, dessen Schmelzpunkt 880C betrug.
Die Analyse Tür C20H19NO3 (321) ergab:
Berechnet ... C 74,76, H 5,92, N 4,36%:
gefunden .... C 74,81, H 5,95, N 4,39%.
b) 2-Phenyl-2-morpholinomethylindan-1,3-dionchlorhydrat
28,5 g (0,088 Mol) 2-Phenyl-2-morpholinomethylindan-1,3-dion wurden in 400 ecm wasserfreiem Äther gelöst; das Gemisch wurde zur Entfernung einer
geringen Menge des unlöslichen Stoffes über Kohle filtriert und mit einer Lösung von Chlorwasserstoff in wasserfreiem Äther bis zur Beendigung der Ausfällung versetzt. Der Niederschlag wurde abzentrifugiert und unter Vakuum im Exsikkator über Kaliumcarbonat getrocknet. Es wurden 29,7 g 2-Phenyl-2 - morpholinomethylindan - 1,3 - dion - chlorhydrat erhalten, das in 600 ecm eines Gemisches aus Isopropanol und Äthylacetal (2: -T) umkriütallisiert wurde. Nach der Kristallisation wurden 20,5 g gereinigtes Chlorhydrat (Ausbeute von 65%) erhalten, dessen Schmelzpunkt bei 150 C lag.
Die Analyse für C311H19NO1CIH (357,5) ergao:
Berechnet ... C 67,13, H 5,59, N 3,92, Cl 9,93%; gefunden .... C 67,01, H 5,61, N 3,90, Cl 9,83%.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Z-Phenyl-Z-morpholinomethylindan- 1,3-dion der Formel I
    sowie dessen Salze mit pharmazeutisch brauchbaren anorganischen oder organischen Säuren.
    sowie dessen Salze mit pharmazeutisch brauchbaren anorganischen oder organischen Säuren.
    Die Herstellung dieser Verbindung, die sich mit Hilfe der Mannichreaktion in ausreichenden Mengen nicht gewinnen läßt, gelingt leicht mit guier Ausbeute dadurch, daß man 2-Phenyl-indan-l,3-dion der Formel II

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