DE1916343C - Vorrichtung für die Chirurgie an menschlichem Zellgewebe, insbesondere Mandelgewebe - Google Patents
Vorrichtung für die Chirurgie an menschlichem Zellgewebe, insbesondere MandelgewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die ao
Chirurgie an menschlichem Zellgewebe, insbesondere Mandelgewebe, mit einem einseitig offenen Hohlkörper,
vorzugsweise aus Metall, an dem ein Saugstutzen zum Ansaugen des Gewebes angebracht ist.
Es sind in der Medizin Geräte bekannt, die sich as
vor allem auf einem sich stark entwickelnden Sektor der Chirurgie, nämlich der Kryochirurgie, für verschiedene
Anwendungsfälle bewährt haben. Bei diesen Geräten handelt es sich um sogenannte Kältesonden,
die von emem Kältemittel durchflossen und auf
das Gewebe aufgesetzt bzw. in dieses hineingedrückt werden. Hierbei tritt die Kai.j durch die Kontaktstelle
zum Gewebe hin ii. dieses ein und breitet sich divergierend in das umliegende Gewinde aus. Durch
diese Kältedivergenz tritt mit zunehmendem Abstand von der Sonde eine immer geringer werdende Kältewirkung
auf das entferntere Gewebe ein. Dies ist in gewisser Weise unerwünscht, da die Abnahme der
Kältetiefenwirkung nur schwer beurteilt werden kann.
Es wurde schon angeregt, solche Kältesonden auch bei Mandeloperationen, die bekanntlich bisher auf
blutige Weise mit örtlicher Betäubung und Ausschälung der Mandeln mit anschließender Bettlägerigkeit
und Rekonvaleszenzzeit durchgeführt wurden, anzuwenden, um die Mandeln durch Kälteeinwirkung
möglichst in einer Sitzung unblutig und ambulant abzutöten. Die Mandeln sollten sich nach diesem Vorschlag
ganz oder teilweise aus ihrem Lager durch die nachfolgende Nektrotisierung herauslösen.
Der Anwendung von Kältesonden bei Mandeloperationen steht jedoch entgegen, daß dicht hinter der
Mandel die Kopfschlagader verläuft und die nur schlecht zu beurteilende Kälteausbreitung in die Tiefe
leicht zu einer Schädigung dieser Ader und damit nach Abstoßen der abgestorbenen Mandel zu schwer
bzw. nicht stillbaren Blutungen führen kann. Es dürfte dies der wesentliche Grund dafür sein, daß
sich auf dem Sektor der Mandeloperation die kryochirurgischen Geräte bisher nicht durchsetzen konnten 6ö
und die Fachärzte auf dem Hals-Nasen-Ohren-Gebict
die Methode wegen der beschriebenen Koniplikutionsinöglichkeit
im allgemeinen ablehnen.
In der üblichen Chirurgie der Mandeln ohne Anwendung
von Kälte ist ferner eine Saug- und Spiilvorrichtung
bekanntgeworden, bei ilir in eine unter Unterdruck
stehende Kummer Flüssigkeiten oiler Gase /u ineilikiimeiiten Behandlung der Mündeln eingeleitet
werden können. Bei dieser Vorrichtung wird die Kammer auf das zu behandelnde Mandelgewebe aufgesetzt,
worauf die Flüssigkeiten oder Gase in einem einzigen Kreislauf zum Gewebe hin und wieder zu-1
ück geleitet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einer derartigen Saug- und Spülvorrichtung,
ein Gerät zu entwickeln, das es gestattet, kiryoebirurgische Mandeloperationen gefahrlos
durchzuführen.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art gelöst, bei der der Hohlkörper
doppelwandig ausgebildet ist und der zwischen den beiden Wänden des Hohlkörpers liegende
und gegenüber dem Saugstutzen geschlossene Zwischenraum mit einem Zuführungsrohr und einem Abfiihrungsrohr
für Kältemittel in Verbindung steht
Durch die Saugeinrichtung der erfinduigsgemäßen Vorrichtung wird ein bezüglich seines Volumens gut
zu beurteilender Gewebeteil gegenüber dem umliegenden Gewebe örtlich in eine Position gebracht, die
es gestattet, dem ausgewählten Gewebeteil mittels des Kühlsystems die Kälte gezielt zuzuführen. Durch diesen
wesentlichen Vorteil der Erfindung gegenüber den bekannten Kältesonden wird es bei Mandeloperationen
beispielsweise möglich, d\" Kälte ausschließlich
und konvergierend auf das Mandelgewebe zu übertragen und damit die gefürchtete Beeinflussung
der Kopfschlagader sicher zu vermeiden. Umfarg und Größe des mit Kälte beaufschlagten Gewebevolumens
hängen hierbei wesentlich von Größe und Formgebung der Behandlungselemente der Vorrichtung
ab.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des als Hohlkörper ausgebildeten Behandlungselements ist
der Hohlkörper doppelwandig, wobei der zwischen den beiden Wänden liegende und gegenüber dem
Saugstutzen für die Absaugung geschlossene Zwischenraum
mit einem Zuführungsrohr und einem Abführungsrohr für das Kältemittel in Verbindung steht.
Diese beiden Rohre sind mit Vorteil als koaxiales Doppelrohr ausgebildet, wobei das Zuführungsrohr
innen liegt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, daß durch die Möglichkeit der verschiedenen
Dimensionierung der Ansaugfläche ein bereits vor Beginn der Behandlung gut zu beurteilendes Gewebevolumen
kältebehandelt werden kann und diese Kälteanwendung durch die im wesentlichen konvergente
Flichtung der Kälteausbreitung im betroffenen Gewebe in verhältnismäßig kurzer Zeit den erwünschten
Kälteeffekt erzielt. Für die praktische Anwendung der Vorrichtung ist es von Fall zu Fall verschieden,
in welcher Reihenfolge Kälte und Sog angewendet werden oder ob sie gleichzeitig zur Anwendung kom
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand des in der Zeichnung «-hematisch dargestellten
Aiisfiihruiigsbeispiels beschrieben.
Der in der Figur dargestellte metallische Hohlkörper S ist doppelwandig ausgeführt. Er besitzt im oberen
Teil einen Saugstutzen 6 für das Ansaugen des Gewebes. Zwischen ilen beiden Wänden 7 und 8 des
Hohlkörpers 5 befindet sich das Kältemittel 9, beispielsweise flüssiger Stickstoff, welches über das Zufiihriingsrolir
Mi ziigefiihit und über das ilus Zu fill 1-niii[',srolir
II) koaxial tiinfiis.seiulc AhfUhrimgsrolir 11
■!!•geführt wird.
Hiet mi 1 f ll.itc ''.ι. lintiiH1"!!
Claims (1)
- i 916Patentanspruch:Vorrichtung fur die Chirurgie an menschlichem Zellgewebe, insbesondere MandeJgewebe, mit einem einseitig offenen Hohlkörper, vorzugsweise aus Metall, an dem ein Saugstutzen zum Ansaugen des Gewebes angebracht ist, dad ur ch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (5) doppelwandig ausgebildet ist und der zwischen den beiden Wänden (7,8) des Hohlkörpers (S) liegende und gegenüber dem Saugstutzen (6) geschlossene Zwischenraum mit einem Zurubrungsrohr (10) und einem Abführungsrohr (11) für Kältemittel (9) in Verbindung steht i».
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691916343 DE1916343C (de) | 1969-03-29 | Vorrichtung für die Chirurgie an menschlichem Zellgewebe, insbesondere Mandelgewebe | |
JP45020904A JPS5231674B1 (de) | 1969-03-29 | 1970-03-13 | |
CH401370A CH522397A (de) | 1969-03-29 | 1970-03-17 | Vorrichtung für die Kryochirurgie |
US23165A US3674031A (en) | 1969-03-29 | 1970-03-25 | Method of and device for cryogenic surgery |
GB04708/70A GB1271881A (en) | 1969-03-29 | 1970-03-26 | Improvements in or relating to devices for use in cryosurgery |
FR7011276A FR2040113A5 (de) | 1969-03-29 | 1970-03-27 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691916343 DE1916343C (de) | 1969-03-29 | Vorrichtung für die Chirurgie an menschlichem Zellgewebe, insbesondere Mandelgewebe |
Publications (3)
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DE1916343A1 DE1916343A1 (de) | 1970-10-01 |
DE1916343B2 DE1916343B2 (de) | 1972-06-15 |
DE1916343C true DE1916343C (de) | 1973-01-11 |
Family
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