DE1916100A1

DE1916100A1 - Vorrichtung zum Auftragen von Fuell- und Ausgleichsmaterial aus einem thermoplastischen Werkstoff

Info

Publication number: DE1916100A1
Application number: DE19691916100
Authority: DE
Inventors: Robert Binder
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1969-03-28
Filing date: 1969-03-28
Publication date: 1970-10-08

Description

"Vorrichtung zumAuftragen von Füll- und Ausgleichs material aus einem thermoplastischen Werkstoff1, Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit deren Hilfe Füll- und Ausgleichsmaterial aus einem thermoplastischen Werkstoff aufgetragen werden kann.
Zum Ausfüllen von Fugen, Schweißnähten, Ecken, Sicken und sonstigen Unebenheiten wird vielfach Spachtelmasse verwendet, die aus Dosen entnommen oder aus Tuben unter großer Kraftanwendung ausgepreßt wird. Ein nicht unerheblicher Teil geht bei diesen Verfahren dadurch verloren, daß entweder die Behältnisse nicht ganz zu entleeren sind oder das in den Materialien enthaltene flüchtige Mittel aus den Behältern während des Arbeitens in einem Maße entweicht, daß das Material nicht mehr verarbeitbar ist. Versuche, thermoplastische Werkstoffe zu verwenden, scheiterten daran, daß die zur Überführung des Materials in den teigigen Zustand notwendige gleichmäßige Temperatur mit be~ quem zu handhabenden Geräten nicht erreichbar ist. Auch der Einsatz von bekannten Extrudern ist nicht geeignet, da diese Maschinen ortsfest installiert sind und meist zu weit vom Einsatzort entfernt liegen, so daß beim Transport des Materials dessen verarbeitungsfähiger Zustand verlorengeht.
Es war Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe es möglich ist, Füll- und Ausgleichsmaterial aus einem thermoplastischen Werkstoff ohne die geschilderten Nachteile aufzutragen.
Es wird vorgeschlagen, daß erfindungsgemäß eine nach dem Extruder-Prinzip arbeitende, mit einem Handgriff versehene transportable Baueinheit vorgesehen ist, die über freihängende, flexible Leitungen mit Antriebs- und Heizenergie, Material und Kühlmittel versorgt wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Baueinheit vorzugsweise im Bereich ihres Antriebsteils neben einer Aufhängeöse auch eine Aufnahme für einen Seilzug auf, an dessen anderem Ende eine etwa dem Eigengewicht der Baueinheit entsprechende Gegenkraft angreift.
Zweckmäßigerweise gelangt granulat- oder pulverförmiger Werkstoff unter Druckeinwirkung durch die am angetriebenen Ende einer Förderschnecke einmündende Leitung zu einer Kühlzone, die von einem mit Anschlüssen für das Kühlmittel versehenen, um einen Schneckenzylinder gelegten Kühlmantel gebildet wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist anschließend an den Killilmantel eine in Richtung eines Düsenkopfes sich erstreckende, den Schneckenzylinder umgebende und nach außen isolierte Ileizeinrichtung vorgesehen, die so in Zonen aufgeteilt ist, daß entlang des Schneckellzylinders unterschiedliche Temperaturen erreicht werden können.
Zur einfachen Handhabung kann im Handgriff ein Schalter eingelassen sein, bei dessen Bedienung gleichzeitig mit dem Anlauf der Förderschnecke eine das vorzugsweise beheizte Mundstück des Düsenkopfes verschließende Nadel durch einen Bowdenzug zurückgezogen wird.
Ebenso kann-die Verschlußnadel auch elektro-hydraulisch oder durch Federn betätigt werden.
Um eine sichere Funktion der Vorrichtung zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, wenn neben einer Anlaufsicherung, die eine Förderung vor Erreichen des plastischen Zustandes verhindert, auch eine Überlastsicherung vorgesehen ist, die beim Überschreiten eines bestimmten Drehmomentes wirksam wird.
Der Gegenstand der Erfindung soll nachfolgend anhand eines in der beiliegenden Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
Die mit einem Handgriff 1 versehene transportable Baueinheit 2 besteht aus einem Antriebteil 3, einem Getriebeteil 4 und einer Fördereinrichtung 5. Über flexible Leitungen 6,7 und 8 erfolgt die Zufuhr von Antriebs-und Ileizenergie> zu verarbeitendem Material und Kühlmittel. Die Fördereinrichtung 5 wird von einer mit dem Getriebeteil 4 verbundenen, von einem Schneckenzylinder 9 umgebenen Förderschnecke 10 gebildet.
Diese wird im Bereich ihres angetriebenen Endes mit granulat- oder pulverförmigem Werkstoff beschickt, der durch die flexible Leitung 7 unter Druckeinwirkung zugeführt wird. In Förderrichtung gesehen, schließt sich an die flexible Leitung 7 eine Kühlzone 11 an, die von einem um den Schneckenzylinder 9 gelegten Kühlmantel 12 gebildet wird. Dieser steht über zwei flexible Leitungen 8, von denen nur eine wiedergegeben ist, mit einem Kühlkreislauf in Verbindung. Der freie Außenmantel des Schneckenzylinders 9 wird von einer in Zonen eingeteilten, nach außen isolierten Heizeinrichtung 13 umgeben. Ein Wärmefühler 14 wirkt in nicht dargestellter Weise auf eine Temperaturregel einrichtung ein. Der vordere Abschluß des Schneckenzylinders 9 wird von einem auswechselbaren Düsenkopf 15 gebildet, dessen aufgesetztes Mundstück 16 einen Heizmantel 17 trägt. Bei Nichtgebrauch der Vorrichtung wird die Auslaßöffnung 18 des Mundstückes 16 durch eine Nadel 19 verschlossen. Diese kann durch einen Bowdenzug 20 oder in nicht dargestellter Weise elektro-hydraulisch beim Betätigen eines im Handgriff 1 eingeschlossenen Schalters 21 zurückgeschoben werden. Zur leichteren Handhabung des Gerätes besitzt dieses im Bereich seines Antriebteiles 3 eine Aufnahme 22 für einen Seilzug 23, an dessen anderem, nicht dargestellten Ende eine etwa dem Eigengewicht der Baueinheit 2 entsprechende Gegenkraft angreift. Durch eine weiterhin am Antriebteil 3 befestigte Aufhängeöse 24 kann die Vorrichtung z. B. während der Anheizzeit an einer leicht erreichbaren Stelle in Arbeitsplatznähe eingehängt werden.
Dies kann ein in einer drehbar angeordneten Schiene hängender Wagen sein, der sich wie eine Laufkatze über den ganzen Arbeitsplatz schwenken läßt. Die Funktionsweise der Vorrichtung ist wie folgtt Vor dem Arbeitsbeginn wird durch einen nicht dargestellten Schalter die Heizeinrichtung 13 in Betrieb gesetzt. Durch das Öffnen eines Ventils wird der Kühlmantel 12 über die flexiblen Leitungen 8 mit Kühlflüssig keit yersorgt. Dadurch wird verhindert, daß das am angetriebenen Ende der Förderschnecke 10 eintretende pulver- oder granulatförmige Material zu früh in seinen plastischen Zustand überführt wird. Ein Rückfluß von plastischem Material zur Leitung 7 wird hierdurch vermieden. Wird am Wärmefühler 14 die vorgewählte Temperatur erreicht, so wird eine Anlaufsicherung überbrückt und das Gerät ist einsatzbereit. Beim Betätigen des Schalters 21 im Handgriff 1 wird die Förderschnecke 10 in langsame Drehbewegungen versetzt. Gleichzeitig wird über den Bowdenzug 20 die Nadel 19 aus der Auslaßöffnung 18 herausbewegt. Das von der Förderschnecke 10 an der Kühlzone 11 vorbeibewegte Material wird während seines Weitertransportes in den plastischen Zustand überführt und tritt dann durch die Auslaßöffnung 18 aus. Nach Beendigung eines Arbeitsvorganges wird beim Loslassen des Schalters 21 die Förderschnecke 10 stillgesetzt und die Auslaßöffnung 18 durch die Nadel 19 verschlossen. Ein automatisches Stillsetzen der Förderschnecke 10 tritt ein, wenn deren Drehmoment z. B. durch Eintritt eines Fremdkörpers über einen zulässigen Wert ansteigt.

Claims

Ansprüche

1. Vorrichtung zum Auftragen von Füllt und Ausgleichsmaterial aus einem thermoplastischen Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß eine nach dem Extruder-Prinzip arbeitende, mit einem Handgriff (1) versehene transportable Baueinheit (2) vorgesehen ist, die über freihängende, flexible Leitungen (6, 7, 8) mit Antriebs- und Heizenergie, Material und Kühlmittel versorgt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Baueinheit (2) vorzugsweise im Bereich ihres Antriebteils (3) neben einer Aufhängeöse (24) auch eine Aufnahme (22) für einen Seilzug(23) aufweist, an dessen anderem Ende eine etwa dem Eigengewicht der Baueinheit (2) entsprechende Gegenkraft angreift.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß granulate oder pulverförmiger Werkstoff unter Druckeinwirkung durch die am angetriebenen Ende einer Förderschnecke (10) einmündende Leitung (7) zu einer Kühlzone (11) gelangt, die von einem mit Anschlüssen (8) für das Kühlmittel versehenen, um einen Schnekkenzylinder (9) gelegten Kühlmantel {12) gebildet wird.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an den Kühlmantel (12) eine in Richtung eines Düsenkopfes (15) sich erstreckende, den Schneckenzylinder (9) uml gebende und nach außen isolierte Heizeinrichtung (13) vorgesehen ist, die so in Zonen aufgeteilt ist, daß entlang des Schneckenzylinders (9) unterschiedliche Temperaturen erreicht werden können.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Handgriff (1) ein Schalter(21) eingelassen ist, bei dessen Bedienung gleichzeitig mit dem Anlauf der Förderschnecke (10) eine das vorzugsweise beheizte Mundstück (16) des Düsenkopfes (15) verschließende Nadel (19) durch einen Bowdenzug (20) zurückgezogen wird.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß neben einer Anlaufsicherung, die eine Förderung vor Erreichen des plastischen Zustandes verhindert, auch eine Überlastsicherung vorgesehen ist, die beim übers schreiten eines bestimmten Drehmomentes wirksam wird.

L e e r s e i t e