DE1901412C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil gemäß Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Sie betrifft insbesondere ein Ventil zur Steuerung der Ahstioinriditung eines
Strömungsmittels, ζ. B. der heißen Gase bei Raketentriebwerken, die Temperaturen in der Größenordnung
von 1300° C aufweisen können.
In der US-Patentschrift 3215 162 wird ein Ventil ϊ der in Rede stehenden Art beschrieben, bei dem zwischen
den beiden Ventilauslaßöffnungen ein VtT-schlußstück angeordnet ist, das in sich einen einseitig
eingespannten Federbalken darstellt und daher die Neigung hat, zwischen den beiden Auslaßöffnungen
ι» eine zentrale Stellung einzunehmen. Zum Verschließen
der einen oder anderen Auslaßöffnung kann das Verschlußstück mit einer elektromagnetischen Steuereinrichtung
aus der zentralen Stellung ausgelenkt werden. Ein Nachteil dieser bekannten Anordnung
i> besteht darin, daß außer der dem Verschlußstück innewohnenden
Federwirkung keine weiteren Maßnahmen vorgesehen sind, um die zentrale Stellung auch
unter dem Einfluß der Bernoullischen Strömungskräfte beizubehalten. Dies hat zur Folge, daß das beil· kannte Ventil wegen der nicht gänzlich beherrschten,
auf sein Verschußteil einwirkenden Kräfte keine Präzisionssteuerung erlaubt. Ein weiterer Nachteil dieses
Ventils liegt darin, daß die durch den Ventileinlaß eintretenden heißen Gase ihren Temperatureinfluß
-'"> praktisch ungehindert auch im Bereich derjenigen
Teile, z. B. der elektromagnetischen Steuerteile, entfalten können, die auf Grund ihrer Funktion auf einer
Temperatur gehalten werden müssen, welche deutlich unterhalb der Temperatur der Gase liegt. Das Vorse-
iii hen von aufwendigen Isoliermaßnahmen verbietet
sich jedoch in der Regel in der Raketentechnik aus Gewichtsgründen. Aus diesem Grund ist die Zeitdauer,
in der das bekannte Ventil einwandfrei arbeitet, auf kurze Zeiten beschränkt.
π Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Ventil der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 genannten Art zu schaffen, das bei erheblich verlängerten
Standzeiten eine präzise Steuerung seines Verschlußstücks unter Betriebsbedingungen erlaubt.
in Zur Lösung dieser Aufgabe wird auf die Merkmale
im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 verwiesen.
Bei der Erfindung wird somit die Federwirkung durch ein Torsionsrohr erzielt, das mit einem Ende
π abgedichtet andern Ventilgehäuse und mit seinem anderen
Ende abgedichtet mit dem Verschlußstück in Verbindungsteht. Gehäuse und Torsionsrohr begrenzen
eine Strömungsmittelkammer, in die der Einlaß und die Auslaßöffnungen münden und in der das be-
'.0 wegliche Verschlußstück angeordnet ist. In diesem
Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß das Vorsehen von Torsionsrohren zur Abdichtungeines Ventilgehäuscbereichs
gegenüber einem anderen grundsätzlich aus der US-Patentschrift 3095002 bekannt
Vi ist, die jedoch ein ansonsten mit dem Erfindungsgegenstand
in seinem Aufbau nicht vergleichbares hydraulisches Servoventil betrifft. Erfindungsgemäß ist
.weiter im Gehäuse eine das Verschlußstück in eine symmetrische Stellung zwischen den Auslaßöffnungen
Wi zentrierende Einrichtung vorgesehen.
Das erfindungsgemäße Ventil zeichnet sich einmal durch ein besonders zuverlässiges Betriebsverhalten
über längere Zeiten aus. Dies wird durch die praktisch reibungslose Abdichtung der beiden Ventilbereiche
hi durch das Torsionsrohr erzielt. Hierdurch wird jede
l.eckströmung, die /u einem unzulässigen Hrwarmen
der Steuerungsteile führen könnte, verhindert. Gleichzeitig begrenzt il;is Torsionsrohr das heiße
Strömungsmittel und dessen eventuell vorhandene feste Bestandteile auf den die heißen Gase aufnehmenden
Bereich des Ventils, der keinerlei Elemente besitzt, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander
bewegen und folglich durch die festen Bestandteile verstopft werden könnten. Weiterhin ergibt das Torsionsrohr
eine geringstmögliche Wärmeleitung zu den Steuerungsteilen und trennt somit bei minimalem Gewicht
diese von dem heißen Ventilbereich. Das in Zusammenhang mit der Auslenkung des Tcrsionsrohres
auftretende Drehmoment ist ein großer Vorteil. In der
neutralen oder zentralen Stellung sind nämlich sämtliche Druckkräfte auf das Verschlußstück einander
gleich und entgegengerichtet, so daß das Verschlußstück im Gleichgewicht gehalten wird. Indessen führt
der unterschiedliche Durchfluß durch die beiden Auslaßöffnuiigen
bei Verlagerung des Verschlußstücks aus seiner zentralen Stellung zu einem Ungleichgewicht
der auf das Verschlußstück einwirkenden Kräfte. Diese als Bernoullische Strömungskräfte bekannten
Kräfte wirken in einer solchen Richtung, daß sie den zylindrischen Durchtrittsquerschnitt, der
durch die Bewegung des Verschlußstücks verkleinert wird, weiter zu verkleinern suchen. Diese Bernouliischen
Kräfte wirken in der Weise labilisierend, daß das Verschlußstück um so stärker festgehalten werden
muß, je mehr es sich einer der beiden Auslaßöffnungen nähert. Die erfindungsgemäße zentrierende Einrichtung
ist dabei so groß und kraftig ausgebildet, daß sie den dezentralisierend wirkenden Strömungskräften
entsprechende Kräfte entgegenzusetzen vermag. Bei der Erfindung ist das Torsionsrohr so ausgelegt,
daß seine Torsionsfedersteifigkeit gerade ausreicht, um die gleichermaßen steigenden Dezentralisierungskräfte auszugleichen. Das Ergebnis ist ein effektiver
Kräftcausgleich, der eine erhebliche Ersparnis an Größe, Gewicht und Leistungsaufnahme der Steuereinrichtung
ermöglicht. Eine Folge dieser kleinen Steuerkräfte ist, daß das Ventil in Größen ausgeführt
werden kann, die einen genügenden Durchfluß ermöglichen, um irgendwelche Funktionen unmittelbar,
d. h. ohne Vorsehen eines nachfolgenden druckgesteuerten Ventils, zu erfüllen. Dadurch vergrößert sich
die Zuverlässigkeit des Systems, in dem das Ventil Verwendung findet, erheblich, und zwar nicht nur wegen
der Einfachheit, sondern auch wegen der Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit aller beweglichen
Teile des Ventils durch Einbau in das System, jedoch ohne Unterdrucksetzung vor Gebrauch zu prüfen. Die
Prüfung kann mit irgendwelchen, dem Fachmann zu diesem Zweck zur Verfügung stehenden Mitteln erfolgen,
die geeignet sind, die gegenseitige Lage irgendwelcher beweglicher Teile festzustellen. Das
Ventil wird zweckmäßigerweise so konstruiert, daß für den Ventilkörper, die Ventilsitze an den Auslaßöffnungen
und das Verschlußstück gleiche Materialien verwendet werden, so daß die Wärmeausdehnung der
verschiedenen Bauteile gleich ist und sich eine Selbstkompensation einstellt, mit der Folge, daß die Auslaßquerschnitte
konstant bleiben. Diese Anordnung bewirkt weiter, daß sich in allen Bauteilen ein gleicher
Temperaturanstieg einstellt.
Bezüglich Weilerbildungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche verwiesen, wobei zum Gcgensluiid
der Unteransprüche 4 und 5 zu erwähnen ist, daß das Vorsehen von gegeneinander geneigten Ab-Hachungcn
an der sich durch eins Torsionsrohr erstrekkciiden
Welle, die mit entsprechenden Abflachungcn am Arm des Vtrschlußstücks in Eingriff stehen,
grundsätzlich in ihrem Aufbau aus der US-Patentschrift 2793540 bekannt sind.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird nach- > folgend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht ein erfindungsgemäß aufgebautes Ventil in Verbindung mit einem einen festen
Treibstoff verarbeitenden Gasgenerator und einem "' Raumfahrzeug, um dessen Bewegung um die Längsachse
zu steuern,
F ig. 2 eine stirnseitige Ansicht des Ventils und des zuhörigen Gasgenerators bei Betrachtung der rechten
Seite der Fig. 1,
r> Fig. 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch das
Ventil mit nicht geschnittenen Teilen.,
Fig. 4 einen noch stärker vergrößerten Querschnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt durch das Ventil gemäß der -'» Linie V-V in Fig. 3, und
Fig. ό eine perspektivische Ansicht des schwenkbeweglichen Verschlußstücks als Teil des Ventils nach
Fig. 4 sowie Auslaßdüsen.
Das Ventil ist beispielhaft innerhalb eines mit 2'· Heißgas arbeitenden Steuersystems für die Bewegung
eines Raumfahrzeuges um seine Längsachse gezeigt. Dieses Fahrzeug ist in den Fig. 1 und 2 mit 10 bezeichnet
und besitzt eine zylindrische Außenfläche 11. Bündig mit dieser Außenfläche 11 schließen die äußeiii
rc η Enden eines Diisenpaares 12 und 13 ab. Die Düsen 12 und 13 weisen in entgegengesetzte Richtungen,
so daß bei einem vermehrten Austritt eines Strömungsmittels aus einer der beiden Düsen ein im wesentlichen
tangentialer Schub auf das Fahrzeug 10 i> ausgeübt wird, der es um die Längsachse seiner zylindrischen
Oberfläche 11 dreht, wodurch die Bewegung des Fahrzeugs in dieser Richtung gesteuert werden
kann.
Die Düsen 12 und 13 empfangen heißes Gas von w einem Ventil, welches allgemein mit 14 bezeichnet ist.
Dieses heiße Gas gelangt zu dem Ventil aus einem mit festem Treibstoff arbeitenden Gasgenerator, der
allgemein das Bezugszeichen 15 trägt. Dieser Generator kann in irgendeiner bekannten, geeigneten Weise
ti aufgebaut sein und ist in der Lage, nach Zündung ein heißes Gas zu erzeugen, weiches durch eine Leitung
16 austritt. Das äußere Ende dieser Leitung ist in geeigneter Weise dicht verbunden mit einem Abschnitt
18 eines mehrteiligen Gehäuses, welches allgemein ■>» mit 19 bezeichnet ist. Dieses Gehäuse besitzt noch
weitere Abschnitte 20, 21, 22, 23 und 24, die alle aus Fig. 3 ersichtlich sind.
Das äußere Ende der Leitung 16 besitzt, wie in Fig. 4 zu erkennen, einen Außenflansch 25, der an
V5 einem Flansch 26 des Gehäuseabschnitts 18 anliegt. Beide Flansche sind miteinander durch Schrauben 28
verbunden. Zwischen beiden Flanschen befindet sich ein Dichtungsring 29, z. B. aus Metall.
Der Abschnitt 20 am anderen Ende des Gehäuses ho ist an diesem durch Schrauben 30 befestigt, vgl.Fig. 1.
Nach Fig. 4 befindet sich zwischen den beiden Gehäuseabschnitten 18 und 20 ein Ring 31 sowie ein
Dichtungsring 32.
Der Gehäuseabschnitt 21 besteht aus einem plati,i
tenartigen Deckel, welcher oben auf dom üehäuscabschnitt
20 mittels Schrauben 33 lul'cstigt ist.
Der Gehäuseabsdinitt 22 ist ein schalenlönnigcr
Deckel, der unter Einschluß L-iner Dichtung 35 mit
Schrauben 34 auf clem Gehauseabschnitt 20 angebracht
ist (Fig. 1).
Der (iehiiuseabsclinitt 23 ist durch Schrauben 36
(lip. 1 )an dem Gehäiiseabschnitl 20 befestigt, wobei
eine Dichtung 38 zwischen die einzelnen Gehäuseahschnitlc
eingebracht ist (Fig. 3).
Dei(ichäuscabschnitt 24 schließlich besteht aus einem
weiteren schalciiförmigcn Deckel, der durch
Schrauben 39 (Fig. 3) an dem (iehiiuseabsclinitt 23 befestigt ist.
DerGehäiiscabschniti 18 besitzt einen Durchtiittskanal
40, dessen linden gegeneinander gleich geneigt dargestellt sind. Seine beiden linden sind mit Innengewinden
versehen, in die Düsenteile 41, 42 eingeschraubt sind. Das Teil 41 trägt einen düsenartigen
Fortsatz 12 und das Teil 42 einen entsprechenden Fortsatz 12. Die äußeren linden der Düsenteile 41,
42 sind mit Außengewinden versehen, auf denen die mit Innengewinde versehenen Fortsätze 12 bzw. 13
aufgeschraubt sind.
Der nicht von den inneren linden der Düsenleile
41 und 42 und von einem noch zu beschreibenden Vcrschlußkstiick 56 eingenommene Teil des Kanals
40 bildet eine Kammer 44. Jedes Düsenteil 41, 42 besitzt in seinem Inneren einen Durchtrittskanal 45
mit kreisrundem Querschnitt, der sich vom inneren linde zum äußeren hin erweitert. Die beiden Diiscnfortsätze
12 und 13 besitzen ebenfalls sich nach innen /u verjüngende Kanäle 46 kreisförmigen Querschnitts,
die Fortsetzungen der Kanäle 45 bilden.
Das innere Finde der beiden Düsenteile 41, 42 ist so bearbeitet, daß es eine ringförmige Kante oder einen
Sitz 48 bildet, welcher die Eintrittsöffnung 49 /um Kanal 45 umgibt.
Wie am besten aus Fig. 3 erkennbar, liegen die Sil/e 48 jeweils in einer Ebene, die senkrecht zur
Achse des betreffenden Düsenteils verläuft, so daß die beiden Ebenen der Sitze 48 gegeneinander geneigt
sind. Die Iiintrittsöffnungcn 49 bilden die beiden Auslaßöffnungen der Kammer 44 bzw. des Ventils.
DerGeliäuscabschnitt 18 besitzt, wie aus l'ig. 4 ersichtlich,
einen Einlaß 50, dessen eines Ende mit der Leitung 16 und dessen anderes Ende mit der Kammer
44 in Verbindung steht, so daß er der Kammer heißes Gas zuführt. Auf der anderen Seite des Kanals 40,
d. h. jenseits des Einlasses 50, besitzt der Gehäuseabschnitt 18 eine Ausnehmung 51, die mit dem Innenraum
52 des Gelläuseabschnitts 20 verbunden ist. Der Raum 52, der Kanal 51 sowie der vorher erwähnte
Kanal 40, soweit er nicht von dem Verschlußstück 56 in Anspruch genommen wird, bilden die Kammer 44.
Das schwenkbewegliche Verschlußstück 56 besitzt eine Welle 53, die senkrecht innerhalb des Raumes
52 im Gchäuscabschnitt 20 angeordnet ist. Das obere Ende der Welle 53 ragt nach oben in eine Kammer
54 innerhalb des Gehäuseabschnitts 20 und ist mit dem Gehäusedeckel 21 abgedeckt. Am oberen Ende
der Welle 53 ist in geeigneter Weise, zum Beispiel durch Elektronenstrahlschweißung, ein radial abstehender
Hebe! 55 undrehbar befestigt, um der Welle
53 eine Drehbewegung um ihre Achse zu erteilen. In der Nähe ihres unteren Endes ist an der Welle 53 undrehbar
das klappenformige Verschlußstück 56 befestigt, das von der Welle radial absteht. Das äußere
Ende des Verschlußsstücks 56 besitzt geneigte flache Oberflächen 58, welche den Sitzen 48 an den Düsenteilen
41 bzw. 42 parallel gegenüberliegen. Die parallele Anordnung der Sitze 48 und Oberflächen 58 bei
Mittelstellung lies Verschußstiicks 56 isl ;ms dei
I ig. 3 und 5 ersichtlich.
Obgleich das Vcischlußslüek 56 auf irgendeine geeignete
Weise un der Welk· 53 befestigt sein kann wird dei folgenden Anbringung der Vorzug gegeben
Das Verschlußstück 56 besitzt an seinem innerei linde zwei seitlich abstehende Flügel 50, zwischen denen
eine veilikale Nut mit gegeneinander geneigter Abdachungen 60 ausgebildet ist. Diese Abllachungei
60 liegen an entsprechenden Abflachungen 61 an den betreffenden Abschnitt der Welle 53 an. In l'ig. S is
eine Klammer 62 erkennbar, welche den im wesentlichen halbkieistörmigen Teil der Welle 53 umspann
und Teile besil/I, die den Flügeln 59 gegenüberliegen
Diese Teile besitzen Gewindebolirungen 63, die mi glatten Bohrungen 64 in den Flügeln 59 fluciilen
Durch jede der Bohrungen 64 verläuft eine Schraube 65. die in die betreffende Bohrung 63 cingeschraub
ist. Durch Anziehen der Schrauben 63 ist eine nich drehbare Klemmverbindung des Flügels 56 mit tie
Welle 53 geschaffen.
Die das Verschlußstück aufweisende, allgemein mi 43 bezeichnete drehfäliigc Anordnung weist ferner eil
Torsionsrohr 66 auf, von dem die Welle 53 um ihn vertikale Längsachse dreh- oder schwingfähig gehalten
ist. Das Torsionsrohr 66 besitzt eine geringi Wandstärke und ist in seinem undurehbrochenen /y
lindrischen Abschnitt 68. welcher die Welle 53 enj
umschließt, elastisch verwindbar. Ferner besitzt e: eine durchlaufende Bohrung auf seiner ganzen Länge
An seinem unteren Ende besitzt das Rohr 66 einei angcfoi inten verdickten Ring 69, dessen untere Stirn
fläche an der nach oben weisenden Ringscluilter eine;
Bundes 70 anliegt, der einen Teil der Welle 53 unmil lelbar oberhalb der Anbringungsstellc des Verschluß
Stücks 56 bildet. Unmittelbar über dem Bund 70 is die Welle, wie bei 71 angedeutet, geringfügig erweitert,
um eng in die Bohrung des Rohres 66 hinein/u passen. Die somit miteinander in Eingriff stehendei
Abschnitte 69 und 71 sind z. B. mittels eines Iilektio
nenstrahls verschweißt, um eine dichte Vcrbinduiij
zwischen dem Torsionsrohr 66 und der Welle 53 zi erhalten.
An seinem obeien Ende besitzt das Torsionsroh:
66 eine angcformle Erweiterung 72, von der sich eir damit einstückiger Flansch 73 horizontal nach außer
erstreckt. Der Flansch 73 greift über eine flache, hori zontale. innenliegende Ausnehmung 74 innerhalb de:
GehäuscabschniUs 20 hinweg, an welchem er in ge cigncter Weise befestigt ist. Zu diesem Zweck kam
der Flansch 73 vertikale Bohrungen 75 aufweisen durch welche Schrauben 76 hindurchlaufen, die ir
Gewindebolirungen des Gehäuseabschnitts 20 cingc schraubt sind. Zwischen dem verstärkten Abschnit
79 des Torsionsrohres 66 und dem Gehäuseabschnit 20 liegt ein Dichtungsring 48, der den Dichtungsrin
gen 29 und 32 gleicht.
Wie nachfolgend noch deutlicher werden wird, tre ten bei Drehung der Welle 53 mit dem daran befestig
ten Hebel 55 und Verschlußstück 56 an dieser seitliche Belastungen auf. Um diese Belastungen zu kompcn
sieren, besitzt die Welle unmittelbar unterhalb de; Hebels 55 einen verstärkten zylindrischen Abschnit
79, der mit geringem Spiel in die zylindrische Bohrung des Torsionsrohres 66 paßt. Auch weist das unten
Ende der Welle 53 unmittelbar über dem Verschluß stück 56 einen zylindrischen Zapfen 80 geringerer
Durchmessers auf, der satt in eine zylindrische Aus-
nchmiing Hl innerhalb des Gchäuscabschnitls 20
paß I.
Aus der vorausgehenden Beschreibung isl crsiclillieh,
daß die von dem heißen Cias durchströmte Kammer 44 durch das Torsionsrohr gegenüber der Kamnier
54 des Steiierungstcils isoliert ist, in dem sich der
Hobel 55 befindet. Das Tursionsrohr 66 dient weiterhin
als Druckabschirniung zwischen den Kammern 44
und 54 und erlaubt die Übertragung einer von dem Hcbclendedcr Welle 53 in der Kammer 54 ausgehenden
Drehbewegung auf das Vcrschlußstikk 56. Diese
Übertragung wird ermöglicht durch die Fälligkeit des Torsionsrohres 66, sich zu verwinden.
Die Drehbewegung der Welle 53 /ur Steuerung der Stellung des Vcrschluüslücks, welche Veränderungen
in dem Durchfluß des heißen Gases durch die Auslassöffnungen
hervorruft, die durch den Zwischenraum zwischen den Flächen 58 und den Sitzen 48 gebildet
werden, beruht auf der Aufbringung einer Kraft /·" nach einer Seite oder einer entgegengerichteten
Kraft F auf den Hebel am freien Ende der Welle, wie aus Fig. (>
hervorgeht. Diese Kraft kann manuell, mechanisch, elektrisch oder, wie gezeigt, elektromagnetisch
aufgebracht werden.
Nachfolgend wird nun die elektromagnetische Bctätigungseinriehtung
beschrieben, durch welche ein elektromagnetisches Ventil mit 3 Positionen geschaffen
wird.
In Fig. 3 ist eine horizontal verlaufende Hülse 82 /u erkennen, die von dem Gehäuseabschnitt 20 getragen
wird und die Kammer 54 des Steuerungstcils durchläuft. An ihrem einen Ende besitzt diese Hülse
einen Kopf b3. zwischen dem und einer Wand des Gehäuseabschnitts 20 ein Abstandshalter 84 angeordnet
ist. Auf der anderen Seite des Kopfes 83 und in Anlage an diesem befindet sich ein feststehender
Magnetspulenkern 85, der zu einem allgemein mit 86 bezeichneten Elektromagneten gehört. In dem
Gehäuscabschnitt oder dem Deckel 22 ist ein nach innen hervortretender ringförmiger Bund 88 vorgeschen,
der an einem weiteren, nach außen ragenden Ringbund 89 des Spulenkerns 85 anliegt und diesen
damit an den Kopf 83 preßt. Der Magnet 86 besitzt weiterhin an seinem äußeren Ende einen beweglichen
Anker 90, der in geeigneter Weise starr mit einem Ende einer Schubstange 91 verbunden ist, die sich horizontal
gleitfähig durch die Mitte des Spulenkerns 85 erstreckt.
Ein ähnlicher Elektromagnet ist am anderen Ende der Hülse 82 angeordnet und besitzt einen Spulenkern
93 und einen Anker 94 auf einer Schubstange 95. Das innenliegende Ende des Spulenkerns 93 liegt an dem
Ende der Hülse 82 an. Ein nach innen ragender ringförmiger Bund 96 an dem Gehäuseabschnitt 23 steht
mit einem nach außen ragenden Ringbund 98 an dem Spulenkern 93 in Verbindung, um auch diesen zu fixieren.
Die Magnete 86 und 92 stehen über Leitungen 99 mit einem herkömmlichen elektrischen Anschlußorgan
in geeigneter Anordnung an dem Gehäuseabschnitt 23 in Verbindung. Die Stellung der Schubstange
95 wird von einem Meßwertwandler abgetastet, der innerhalb des Gehäuseabschnitts oder
Deckels 24 untergebracht ist und ein bewegliches Glied 101 aufweist, das starr mit der Stange 95 verbunden
ist.
Die Hülse 82 besitzt eine horizontale Durchbohrung 102, von der dasjenige Ende, welches dem Ma
gneten 86 benachbart isl, eine Ausbohrung 103 aufweist,
die eine Schulter 104 bildet. Die linke Schubstange 95 besitzt einen Kopf 105, der innerhalb
der Bohrung 102 zu gleiten vermag. Sie ist von einer sehwacheren, als Druckfeder ausgebildeten Schraubenfeder
106 umgeben, deren eines Linde an dem Kopf 105 und deren anderes linde an dem Spulenkern
93 anliegt.
Ebenso besitzt die rechte Schubstange 91 einen in der Bohrung 102 gleitlähigen Kopf 108. Hin Sperrkolben
109 ist gleilfäliig in der Aushöhlung 103 angeordnet
und besitzt eine axiale Erslrcckung, die etwas geringer als die Entfernung zwischen der Schulter
104 und der gegenüberliegenden inneren Stirnfläche lii"··. Spulenkörper 85 ist. Ferner besitzt der Kolben
109 eine zentrale Bohrung 110, durch die Schubstange
91 verläuft. Die Stange 91 ist von einer stärkeren, als Druckfeder wirkenden Schraubenfeder 111 umgeben,
die sich einerseits an dem Kolben 109 und andererseits an dem Spulenkern 85 abstützt.
Die Schiihstangenköpfc 105 und 108 nehmen einen
gegenseitigen Abstand ein, in dem der kugelförmige Kopf 112 am freien Ende des Steuerhebels 55 angeordnet
ist. Dieser Hebel erstreckt sich durch ein Loch 113 in der Hülse 82.
1st keiner der Magnete 86 und 92 erregt, so hält die stärkere Schraubenfeder 111 den Spcrrkolben 109
an der Schulter 104. Die schwächere Feder 106 drückt den Kopf 105 gegen den Hebel 112, der seinerseits
gegen die rechtsseitige Schubstange 108 drückt, wobei er den Kopf 108 gegen den Kolben 109 preßt. In diesem
Zustand der Teile, wie er aus Fig. 3 hervorgeht, besteht ein geringer Spalt 114 zwischen dem rechtsseitigen
Anker 90 und dem Spulenkern 85, sowie ein geringer Spalt 115 zwischen dem linken Anker 94 und
dem dortigen Spulenkern 93.
Auf diese Weise wird das Verschlußstück 56 in einer neutralen Mittelstellung gehalten, wie aus den
Fig. 3 und 5 ersichtlich ist. In dieser Stellung nehmen die Flächen 58 gleiche Abstände von den betreffenden
Sitzen 48 ein, die mit 116 bezeichnet sind.
Der Umfang einer jeden der beiden zylindrischen Auslaßöffnungen 49 multipliziert mit dem jeweiligen
Abstand 116, gleichgültig wie groß dieser je nach der
Stellung des Verschlußstücks gegenüber den Sitzen 48 gerade sein mag, ergibt einen zylindrischen Austrittsquerschnitt für die Kammer 44 auf jeder Seite des
Verschlußstücks. Dabei ist die Summe dieser Austrittsquerschnitte, die den Gesamtaustrittsquerschnitt
der Kammer 44 bildet, stets konstant, auch wenn sich die beiderseitigen Austrittsquerschnitte, und zwar unterschiedlich,
verändern mögen. Dies kommt daher, daß sich bei Heraustritt des Verschlußstücks 56 aus
seiner Mittelstellung der eine Austrittsquerschnitt auf der einen Seite um einen bestimmten Betrag vergrößert,
während der Austrittsquerschnitt auf der anderen Seite des Verschlußstücks sich um den gleichen
Wert verringert.
Es sei nun angenommen, daß der Gasgenerator 15 gezündet hat und heißes Druckgas in die Kammer 44
liefert.
Bei Nichterregung der beiden Magnete 86 und 92 nimmt der Hebel 55 und damit auch das Verschlußstück
56 unter der Wirkung der Feder- und Kolbenanordnung auf den Schubstangen 91 und 95 nun die
neutrale Stellung ein. Diese kennzeichnet sich als diejenige, bei welcher die beiden zylindrischen Austrittsquerschnitte
und damit auch die durch die beiden
Auslaßölfuungen ausseienden Slröiiiungen einander
gleich sind.
Hei Krregung eines der beiden Iilektroinagnetc
winl die Welle 53 und mit dieser das Versehlußstüek
56 gedreht, bis es einen der die betreffende Auslaßöl'fnung-Waul'derdem
erregten Hleklromagneten gegenüberliegenden Seite berührt und den Durchfluß
durch diese Auslaßölfnung unterbindet, wahrend tier
Durchfluß durch die andere Auslaßöffnung sich ent sprechend vermehrt. Wird der andere !Elektromagnet
gespeist, so erlischt iler Ausfluß auf der diesem Magneten
gegenüberliegenden Seite, und der gleichseitige Durchfluß vergrößert sieh. Eine Nichterregung
der beiden Magnete führt wiederum zu gleichen Strö-
10
imingeii an beiden Auslaßölfmingcn.
Als Modifikation der vorbeschriebenen Ausliihrungsform
können bei entsprechendem Aufbau des Ventils zusätzliche Aiislaßöffnungen /.vischen dem
Gasgenerator und ilen Düsen auch in Serien auftreten. L-benso mag zwischen dein Gasgenerator und dem
Steuerventil eine feste Durchl'liißoffnung vorgesehen
sein, um einen höheren Gasgeneratordruck zu erlauben, als er dem Ventil zuträglich ist. Weiterhin können
Durchflußöffntingen hinter dem Steuerventil an den
DüseneintriUsülTiuingen erwünscht sein, falls sich die
Düsenabmessungen nicht in liinklang befinden mit den Maßen der einander gegenüberliegenden AuIS-laßijuerschnittc
des Ventils.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Ventil mit einem einen Einlaß und zwei einander gegenüberliegende Auslaßöffnungen aufweisenden Gehäuse sowie einem normalerweise
in einer symmetrischen Stellung zwischen den Auslaßöffnungen angeordneten, an einem Federstab
befestigten schwenkbeweglichen Verschlußstück und einer elektromagnetischen Steuereinrichtung
für die Schwenkbewegung des Verschlußstücks in Richtung auf die eine oder andere
Auslaßöffnung hin, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) der Federstab in an sich bekannter Weise als Torsionsrohr (66) ausgebildet ist, dessen eines
Ende dichtend am Gehäuse (19) und dessen anderes Ende dichtend zwischen den
Enden einer vom Torsionsrohr umgebenen Welle (53) befestigt ist, an der seinerseits das
Verschlußstück (56) befestigt ist,
b) Gehäuse und Torsionsrohr eine Strömungsmittelkammer (44) begrenzen, in die der
Einlaß (50) und die Auslaßöffnungen (49) münden und in der das schwenkbewegliche
Verschlußstück angeordnet ist, und
c) im Gehäuse eine das schwenkbewegliche Glied beaufschlagende und in eine symmetrische
Stellung zwischen den Auslaßöffnungen zentrierende Einrichtung (91, 95, 106,
109, 111) vorgesehen ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (53) an ihrem mit dem
Torsionsrohr verbundenen Abschnitt (71) verdickt ist.
3. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mit seinem
freien Ende zwischen die Auslaßöffnungen ragende schwenkbewegliche Verschlußstück (56)
an einem radial von der Welle (53) abstehenden Arm ausgebildet ist.
4. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle
(53) zwei gegeneinander geneigte Abflachungen (61) aufweist, die mit korrespondierenden Abflachungen
(60) am Arm des Verschlußstücks (56) in Eingriff stehen, die mittels einer die Welle umfassenden,
am Verschußstück befestigten Klammer (62) gegeneinander verspannbar sind.
5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abflachungen (61) auf der Welle
(53) zwischen einem im Gehäuse gelagerten Wellenzapfen (80) und der Verbindungsstelle der
Welle mit dem Torsionsrohr (66) vorgesehen sind.
fi. Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
des Torsionsrohres (66) mit dem Gehäuse über einen ringförmigen Außenflansch (73) des
Torsionsrohres erfolct.
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---|---|---|---|
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GB (1) | GB1206731A (de) |
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- 1969-01-13 DE DE1901412A patent/DE1901412B2/de active Granted
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JPS4838488B1 (de) | 1973-11-17 |
DE1901412A1 (de) | 1969-08-28 |
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---|---|---|---|
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