DE184939C

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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- JVe 184939 KLASSE 58 b. GRUPPE- JVe 184939 CLASS 58 b. GROUP

Verfahren zum Formen von Gegenständen, Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Oktober 1905 ab. *Process for shaping objects, patented in the German Empire on October 17, 1905. *

Es sind bereits mehrfach Verfahren in Gebrauch gekommen, nach welchen Gegenstände in der Weise geformt werden, . daß faserige oder ähnliche Materialteilchen in einer Flüssigkeit, beispielsweise Wasser, fein verteilt werden, worauf man sie sich in einer mit feinen Löchern versehenen Form absetzen läßt,-während die Flüssigkeit entfernt wird. Dies geschieht entweder dadurch, daß die FlüssigkeitSeveral methods have already come into use according to which objects be shaped in the way. that fibrous or similar material particles in a liquid, For example, water, be finely divided, after which it can be mixed with fine Holes provided form can settle, while the liquid is removed. this happens either by the fact that the liquid

ίο abgesaugt oder ausgeschleudert wird. Der hierbei erzeugte Druck ist aber nicht ausreichend, den an den Wänden der Form niedergeschlagenen Materialteilchen die erforderliche Dichtigkeit zu geben; es wird daher oft noch mittels einer Außenform eine nachträgliche mechanische Pressung erzeugt.ίο is extracted or ejected. Of the The pressure generated in this way is not sufficient to reduce the pressure deposited on the walls of the mold To give material particles the required tightness; it will therefore often still be a subsequent mechanical pressing is generated by means of an external mold.

Von diesen bekannten Verfahren nun zeichnet sich das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren dadurch aus, daß, nachdem ein Teil der die Materialteilchen enthaltenden Flüssigkeit abgelassen worden ist, wobei das Material sich teilweise an den Wänden der Form absetzt, der Rest der Flüssigkeit unter einem Luft-Überdruck durch die durchlöcherte Form getrieben wird. Um dabei die Materialteilchen gleichmäßig auf den Wänden der Form zu verteilen, wird vor der Einwirkung des Luftüberdrucks ein Wasserstrom in die Materialteilchen eingeführt. Um der Außenseite der geformten Gegenstände eine größere Festigkeit zu geben, wird den aus Faserstoff bestehenden Materialteilchen noch pulverisierter Zement oder ein anderer fein verteilter Mineralstoff beigemengt.From these known methods, the subject matter of the present is characterized Invention forming method in that, after a portion of the liquid containing the material particles is drained has been, with the material partially settling on the walls of the mold, the rest of the liquid is forced through the perforated mold under positive air pressure will. In order to distribute the material particles evenly on the walls of the mold, the positive air pressure is applied a stream of water is introduced into the material particles. To give the outside of the molded articles greater strength to give, the material particles consisting of pulp becomes even more pulverized Cement or another finely divided mineral substance is added.

Auf der - Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens dargestellt, und zwar istThe drawing shows a device for carrying out the method, namely is

Fig. ι ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht,Fig. Ι a vertical section through the device, Fig. 2 is a side view,

Fig. 3 eine Ansicht des' die Materialteilchen aufnehmenden Behälters,, von unten gesehen, in größerem Maßstabe, .3 is a view of the container receiving the material particles, seen from below; on a larger scale,.

Fig. 4 ein Schnitt durch den Boden des Behälters, ebenfalls in größerem Maßstabe, undFig. 4 is a section through the bottom of the container, also on a larger scale, and

Fig. 5 eine Einzelheit.Fig. 5 shows a detail.

In einem Gestell A (Fig. 1) ist ein Behälter I angeordnet, welcher oben mit einem Speisetrichter 2 versehen ist, dessen Öffnung in den Behälter durch ein Schwimmerventil 3 verschlossen werden kann. A container I is arranged in a frame A (FIG. 1), which is provided at the top with a feed funnel 2, the opening of which into the container can be closed by a float valve 3.

Der Boden 4 des Behälters ist kegelförmig ausgehöhlt und mit einer Öffnung 5 versehen, unter welcher eine Form angeordnet ist. Diese besteht aus den durchlöcherten Seitenwänden 6 und einem beweglichen, ebenfalls durchlöcherten Boden 14 (Fig. 4).The bottom 4 of the container is conically hollowed out and provided with an opening 5, under which a mold is arranged. This consists of the perforated side walls 6 and a movable one, too perforated bottom 14 (Fig. 4).

Die Seitenwände 6 sind an Platten 7 befestigt, deren Innenflächen mit winkelförmigen Nuten 8 versehen sind, während im rechten Winkel zu diesen auf den Außenflächen der Platten 7 ebenfalls winkelförmige Nuten 9 angebracht sind, die so tief eingeschnitten sind, daß kleine Löcher 10 entstehen (Fig. 5). Die Platten 7 sind an Tragarmen 11 befestigt, welche um Zapfen 12 schwingen und durch Kniehebel 13 (Fig. 4) in Stellung gehalten werden.The side walls 6 are attached to plates 7, the inner surfaces with angular Grooves 8 are provided while at right angles to these on the outer surfaces of the Plates 7 also angular grooves 9 are attached, which cut so deep are that small holes 10 arise (Fig. 5). The plates 7 are attached to support arms 11, which swing around pin 12 and held in position by toggle levers 13 (Fig. 4) will.

Der Boden 14 ruht auf einer in gleicher Weise genuteten und durchlöcherten Platte 15, welche von den in Führungen 17 geführten Ständern 16 (Fig. 1 und 2) getragen wird. Die unteren Enden der Ständer 16 sind durch eine in Führungen 22 auf- und abbewegliche, in Armen 19 gelagerte Welle 18 verbunden. Die Arme 19 sitzen an einer Welle 20, welche von den am Gestell A aufgehängten Schwingen 21 getragen wird. Durch Bewegen der letzteren in die in Fig. 1 in gestrichelten Linien gezeichnete Stellung wird der Boden 14 nach unten bewegt.The bottom 14 rests on a plate 15 which is grooved and perforated in the same way and which is carried by the uprights 16 guided in guides 17 (FIGS. 1 and 2). The lower ends of the uprights 16 are connected by a shaft 18 which can move up and down in guides 22 and is mounted in arms 19. The arms 19 sit on a shaft 20 which is carried by the rockers 21 suspended from the frame A. By moving the latter into the position shown in broken lines in FIG. 1, the bottom 14 is moved downwards.

Mit 23 ist ein durch einen Hahn abschließbares, in den Behälter 1 nahe an seinem Boden einmündendes Eintrittsrohr für Wasser und mit 24 ein am oberen Ende des Behälters ι angeordnetes Rohr zum Einlassen von Druckluft bezeichnet.With 23 is a lockable by a tap, in the container 1 close to his Bottom opening inlet pipe for water and with 24 a at the top of the container ι designated tube for admitting compressed air.

Das Verfahren wird wie folgt ausgeführt: Die mit mehr Oder weniger Wasser vermengten Materialteilchen werden dem Behälter ι durch den Trichter 2 zugeführt, und gleichzeitig wird durch das Einlaßrohr 23 Wasser eingelassen, bis der Behälter 1 gefüllt ist und das Schwimmerventil 3 in die Schlußstellung geht. Durch das einströmende Wasser werden die Teilchen gründlich umgerührt und im Wasser verteilt. Indem dann ein Teil des Wassers durch die durchlöcherten Wände 6 und den Boden 14 der unter der Öffnung 5 angeordneten Form langsam abfließt, werden die in dem Wasser schwimmenden Teilchen teilweise an den Wänden und dem Boden der Form abgesetzt, wodurch beim weiteren Abfließen des Wassers die anderen Teilchen aufgehalten werden. Nachdem sich so ein Niederschlag von Materialteilchen gebildet hat, wird durch das Rohr 24 Druckluft oder Dampf unter Druck in den Behälter 1 eingelassen, welcher die in diesem noch befindliche Flüssigkeit schnell und kräftig durch die durchlöcherten Wandungen der Form heraustreibt. Hierbei werden die in der Flüssigkeit verteilten Materialteilchen gleichmäßig auf den Wänden und dem Boden der Form abgesetzt. Das Einströmen der Druckluft wird so lange fortgesetzt, bis alles Wasser aus dem Behälter 1 herausgetrieben und alle Teilchen niedergeschlagen sind. Das Rohr 24 wird dann abgeschlossen, und der Boden 14 wird jetzt mittels der Schwingen 21 gesenkt, worauf der geformte Gegenstand mit der Hand aus der Form herausgenommen werden kann, indem die Seitenteile der Form ebenfalls nach außen schwingen.The procedure is carried out as follows: The mixed with more or less water Material particles are fed to the container ι through the funnel 2, and at the same time water is admitted through the inlet pipe 23 until the container 1 is filled is and the float valve 3 goes into the final position. Through the incoming water the particles are stirred thoroughly and distributed in the water. By then part of the Water through the perforated walls 6 and the bottom 14 of the under the opening 5 Arranged form slowly drains off, the particles are floating in the water partially deposited on the walls and the bottom of the mold, which means that it continues to flow away of the water the other particles are stopped. After getting such a Precipitation of material particles has formed is compressed air or through the pipe 24 Let steam under pressure in the container 1, which is still in this Drives liquid quickly and vigorously through the perforated walls of the mold. The material particles distributed in the liquid are evenly distributed on the walls and the bottom of the mold discontinued. The influx of compressed air is continued until all water driven out of the container 1 and all particles are deposited. The pipe 24 is then closed, and the floor 14 is now lowered by means of the rockers 21, whereupon the molded object can be removed from the mold by hand by removing the side parts of the mold as well swing outwards.

Bei faserigen Materialteilchen wird pulverisierter Zement oder ein anderer fein verteilter Mineralstoff beigemengt. Da sich hierbei die schweren Mineralteilchen nahe dem Boden des Behälters absetzen, so werden sich später in dem geformten Gegenstand die Mineralteilchen mehr an der Außenseite, die faserigen Bestandteile dagegen mehr an der Innenseite befinden, wodurch der Außenseite der geformten Schachteln oder Kasten eine größere Widerstandsfähigkeit gegeben wird.In the case of fibrous material particles, powdered cement or another is finely divided Added minerals. Because here the heavy mineral particles are close to the ground of the container settle, the mineral particles will later settle in the shaped object more on the outside, but the fibrous components more on the inside which gives the outside of the molded box or box a larger one Resilience is given.

Claims

Patent Claims:

1. A method of molding objects, wherein the material particles in a Liquid are finely distributed and settle in a shape with fine holes, characterized in that initially a part of the material particles containing Liquid is drained and the material partially settles on the walls of the mold, whereupon the rest of the liquid is forced through the perforated mold under positive air pressure.

2. Embodiment of the method according to claim 1, characterized in that that in the liquid containing the material particles prior to exposure the excess air pressure a water flow is introduced, whereby the material particles vigorously stirred and distributed in the water.

3. Embodiment of the method according to claim I, characterized in that that the material particles consisting of fiber pulverized cement or another finely divided mineral substance is added.

1 sheet of drawings.