DE1846355U

DE1846355U - Mehrschichtige pressplatte.

Info

Publication number: DE1846355U
Application number: DEB28762U
Authority: DE
Inventors: Elfriede Ella Baehr
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-02-23
Filing date: 1957-02-23
Publication date: 1962-02-08

Description

"Mehrschichtige Preßplatte\ Es ist bekannt, verschiedene Materialien, z. B. Holzabfälle, mit Harzen zu verpressen. Hiernach werden Holzersatzplatten hergestellt, die für verschiedene Anwendungszwecke brauchbar sind. Man hat auch derartige Platten mit einem Überzug aus Lacken und dergleichen versehen, um eine größere Wasserfestigkeit und ein besseres äußerliches Aussehen zu erzielen. Solche Platten sind aber, da die Unterschichten stark wassersaugend sind, Spannungen unterworfen, wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen. Andererseits hat man versucht, Belagstoffe aus Kunststoffen, Linoleum und dergleichen aufzukleben, um diese Platten als Fußbodenbeläge verwenden zu können. Die bisher verwendeten Platten haben aber den Nachteil, daß sie, wenn sie in größerer Stärke hergestellt werden, zu teuer werden und außer der Verklebung der Platte auf den Fußboden noch die Verklebung von Belägen erforderlich ist bzw. ein weiterer Arbeitsvorgang für das Aufbringen der Lackschicht notwendig wird.
Es ist ferner bekannt, da bei der heutigen schnellen Bauweise die üblichen Estriche eine lange Trockenzeit beanspruchen, da sie außerdem die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk aufnehmen.
Gemäß der Neuerung lassen sich die oben erwähnten Nachteile bei einer mehrschichtigen Platte zur Abdeckung von Rohdecken bzw.
Rohwänden aus Holzabfällen, Papier, Zellulose, Steinwolle oder Glaswolle dadurch beseitigen, da, die Platte eine Unterplatte erhält, die in an sich bekannter Weise aus Harzen gebundenen Abfallstoffen mit einer Oberplatte aus Polyvenylchlorid, Gummi oder Linoleum besteht, wobei Unter-und Oberplatte in einem Arbeitsgang gepreßt sind.
Durch die Auswahl der Harze wird eine ausreichende Wasserfestigkeit erzielt, die es ermöglicht, die Platte beispielsweise als Fußbodenplatte direkt auf den Rohbeton in Heißbitumen zu verkleben, so daß sich der übliche Estrich erübrigt. Als Harze können neben Naturharzen, Kautschuk, insbesondere Kunstharze, verwendet werden, die selbst völlig wasserfest, einen thermoplastischen Charakter haben. Harzmischungen mit Polystyrol eignen sich besonders gut als Bindemittel, wobei das Material in heißem Zustand bei 150-160 C gepreßt wird und nach der Abkühlung auf Raumtemperatur eine völlig harte Platte ergibt.
Die Oberplatte kann aber auch je nach dem Verwendungszweck aus dem gleichen Harz, das für die Unterplatte als Bindemittel verwendet wurde, bestehen, da diese Harze eine äußerst kratzfeste, lackartige Oberschicht ergeben. Die Oberplatte kann in beliebiger Weise einfarbig oder gemustert sein, wobei auch in bekannter Weise durch das Auflegen von Schablonen usw. die Herstellung von besonderen Motiven in der Oberplatte möglich ist. Die Musterung der Oberschicht ist auch in bekannter Weise dadurch möglich, daß ein bedrucktes oder gemustertes Papier oder Textilbahn unterlegt wird, die in einem Arbeitsgang mit einem transparenten Harz verpreßt wird und dadurch beliebige Effekte erreicht werden können.
Für die Unterplatte kommen vorzugsweise Holzabfälle in Frage, da die hergestellten Platten je nach Stärke, die nach den DIN-Vorschriften 4108 und 4109 geforderten Schall-und Wärmedämmwerte erreichen, ohne daß die Anbringung einer schall-und wärmedämmenden Unterlagen, wie sie bei schwimmenden Estrichen erforderlich ist, notwendig wird. Die unteren Schichten der Unterplatte können aber je nach dem Verwendungszweck auch aue Papier, Zellulose, Textilien, Stein-oder Glaswolle und ähnlichen Materialien enthalten. Der Vorteil der organischen Füllstoffe liegt in der ausgezeichneten Wärme-und Schalldämmung, während die Härte der Platten mit der Verwendung von anorganischen Materialien zunimmt.
Die mehrschichtige Platte läßt sich ausgezeichnet sägen und verarbeiten, so daß sie als preisgünstiges Material, auch als Ersatz von Holz, in Frage kommt. Für die Verwendung als Wandbeläge bzw. Wandplatten kommen vorzugsweise Preßplatte in Frage, bei denen die Bindeharze auch als Oberschicht Verwendung finden.
Für die Verlegung als Fußbodenbelag kommen hauptsächlich Platten in einer Stärke von ca. 20 mm und mehr in Frage, die eine außerordentliche Schall-und Wärmedämmung besitzen und in der Oberschicht aus Weich-PVC oder ähnlichen Kunststoffen bzw. Linoleum oder Gummi und ähnlichen Materialien bestehen, die sich bei der gleichen Temperatur wie die Harze der Unterschichten verpressen lassen. Auf diese Weise wird ein äußerst abriebfester Bodenbelag gewonnen, der fest mit dem Estrich verbunden ist und, wie bereits beschrieben, auf die Rohbetondecke verlegt wird. Außer kürzeren Bauzeiten wird noch eine erhebliche Kosteneinsparung dadurch erzielt, daß, wie bereits gesagt, keine zusätzlichen Schall-und Wärmedämmungen mehr notwendig sind und die Verlegung der Fußboden-Estrichpreßplatte in einem Arbeitsgang erfolgt.
Die mehrschichtige Platte weist gemäß Abb. 1 eine Unterplatte aus 200 g Steinwolle mit 30 g Casein, 20 g Polyvinylacetat und 200 g Zellstoffabfälle auf und ist mit einer Oberplatte aus 20 g Polystyrol überschichtet. Ober-und Unterplatte sind bei einer Temperatur von 150 C und einem Druck von 5 kg/cm2 gemeinsam miteinander verpreßt.
In Abb. 2 ist eine Unterplatte aus 400 g Sägespänen mit 150 g Kunstharz AP und 50 g Polyvinylchlorid des K-Wertes 70 vermischt. Die Oberplatte weist 100 g verschiedenartig gefärbte PVC-Compounds auf. Die Platten sind bei einer Temperatur von 160 C und einem Druck von 25 kg/cm miteinander verpreßt.
Gemäß Abb. 3 besteht die Unterplatte aus 100 g Glaswolle, 50 g Sägespänen, 250 g Alkydharz. Die Oberplatte besteht aus einer Mischung von 10 g Alkydharz mit 20 g Eisenoxydrot. Beide Platten werden bei einer Temperatur von 140 C und einem Druck

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von 50 kg/cm2 miteinander verpreßt.

Scbutzanspruch.

Claims

Schutzanspruch Mehrschichtige Platte zur Abdeckung von Rohdecken bzw.

Rohwänden aus Holzabfällen, Papier, Zellulose, Steinwolle oder Glaswolle, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Unterplatte besteht, die in an sich bekannter Weise aus Harzen gebundenen Abfallstoffen mit einer Oberplatte aus Polyvenylchlorid, Gummi oder Linoleum gemeinsam in einem Arbeitsgang gepreßt ist.