DE1817392C3 - Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfungswiderstandes in einem hydraulischen Schwingungsdämpfer - Google Patents
Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfungswiderstandes in einem hydraulischen SchwingungsdämpferInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfunsgwiderstandes in einem hydraulischen
Schwingungsdämpfer, das in einem Ventilkörper Durchflußöffnungen aufweist, die unter Beeinflussung
eines elastomeren, in einer ringförmigen Vertiefung eingebetteten Formkörpers von Ventilplatten derart
gesteuert sind, daß bei gleichem Staudruck mit steigender Temperatur der von den Ventilplatten gesteuerte
Durchflußöffnungsquerschnitt verkleinert wird.
Die Dämpfungsflüssigkeit von hydraulischen Schwingungsdämpfern zur Dämpfung der Schwingungen des
Aufbaus und der Räder von Kraftfahrzeugen besteht in der Regel aus dünnflüssigem, mit Zusätzen vermisch-Λ°οι
Mineralöl. Da Kraftfahrzeuge bei Außentemperaturen von —30 bis +40°C benützt werden, und da sich
die Dämpfungsflüssigkeit bei schneller Fahrt über unebene Fahrbahnen stark erhitzt, kann die Temperatur
der Dämpfungsflüssigkeit zwischen —30 und +160°C schwanken. Infolge der großen hierbei auftretenden
Viskositätsunterschiede verändert sich der Dämpfungswiderstand stark. Die heute allgemein in Kraftfahrzeugen
verwendeten hydraulischen Schwingungsdämpfer haben unmittelbar nach Antritt der Fahrt, nachdem das
Fahrzeug beispielsweise über Nacht bei großer Kälte im Freien stand, einen so großen Dämpfungswiderstand,
daß eine nicht nur den Fahrkomfort, sondern auch die Fahrsicherheit stark beeinträchtigende Verhärtung
der Fahrzeugfederung eintritt. Hingegen wird bei schneller Fahrt über schlechte Wegstrecken an
einem heißen Sommmertag die Dämpfungsflüssigkeit so dünn, daß der Dämpfungswiderstand unter ein für
die Fahrsicherheit noch vertretbares Maß absinken kann.
Durch die DT-PS 9 42 674 ist eine von außen verstellbare Ventilanordnung für Teleskopstoßdämpfer
mit an den Stirnflächen oder in Ausnehmungen des Arbeitskolbens angeordneten, unter der Wirkung von Federn
stehenden Hoch- und Niederdruckventilen bekannigeworden, auf die ein oder mehrere mit öffnungen
versehene Gewindestellringe einwirken, in deren öffnungen bei einer Endlage des Kolbens feststehende
Ansätze eingreifen zwecks Regelung der Dämpfungswirkung durch Änderung der Spannung der Ventilfedem
beim Verdrehen des Kolbens um seine Achse, wobei in die öffnungen der Stellringe bei herausgezogener
Kolbenstange Zapfen eingreifen, die an der Innen
30
40
45 seite der der Betätigungsseite zugekehrten Dampfungszylinder-Stirnwand
angeordnet sind.
Mit einer solchen von außen verstellbaren Ventilanordnung wäre es zwar theoretisch möglich, die temperaturbedingten
Viskositätsveränderungen der Dämp fungsflüssigkeit so zu kompensieren, daß der Däinpfungswiderstand
gleich bleibt, aber das hierfür erforderliche Betätigen des Verstellmechanismus könnte
dem Fahrer eines Kraftfahrzeuges nicht zugemutet
werden.
Durch die deutsche Auslegeschrift 11 48 142 ist ein
hydraulischer Schwingungsdämpfer, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bekanntgeworden, bei dem /wischen
dem Kolben und der Zylinderbohrung ein Durchfluüspalt
für das Dämpfungsmedium vorgesehen ist, der von Plattenventilen gesteuert wird, wobei die Plattenventile
unter dem Einfluß eines Schaumpolsters mit in sich geschlossenen Poren stehen, und zwar derart, daß
diese SchaumpoJster bei Temperaiuränderungcn des
Dämpfungsmediums die Vorspannung der Ventilplatten in einer solchen Weise beeinflußt, daß bei gleichem
Staudruck mit steigender Temperatur der von den Plattenventilen gesteuerte Kanalquerschnitt verkleinert
wird.
Bei Verwendung einer solchen Verrichtung wäre es zwar theoretisch möglich, die temperaturbedingten
Viskositätsveränderungen der Dämpfungsflüssigkeit selbsttätig so zu kompensieren, daß der Dämpfungswiderstand
gleich bleibt, aber eine solche Vorrichtung kann wegen der bis jetzt noch unerfüllbaren Anforderungen
an die Eigenschaften des Werkstoffes für die Ventilplatten nicht verwirklicht werden. Selbst der beste
und teuerste bis jetzt bekannte Federstahl läßt sich im elastischen Bereich nicht annähernd so verformen,
wie es für eine ausreichende Temperaturkompensation notwendig wäre und wie es in Fig. 3 der deutschen
Auslegeschrift 11 48 142 dargestellt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfungswiderstandes
in einem hydraulischen Schwingungsdämpfer zu schaffen, dessen Dämpfungswiderstand durch die Viskositätsunterschiede
der Dämpfungsflüssigkeit nicht oder nur wenig verändert wird, dessen Raumbedarf so
klein ist, daß es auch in Teleskopschwingungsdämpu.r von Kleinwagen und Motorrädern eingebaut werden
kann, und dessen Funktionstüchtigkeit auch nach vieljähriger starker Beanspruchung nicht nachläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß die Ventilplatten zwischen dem Ventilkörper
und einem Halter für die Ventilplatten angeordnet sind,
in dem der elastomere Formkörper vorgesehen ist.
Der mit der Erfindung erzielte Hauptvorteil besteht insbesondere darin, daß nur zwei einfache und in Großserie
billig herstellbare Teile aufgewendet werden müssen, um einen selbsttätigen Temperaturkompensator
von einer großen Funktionstüchtigkeit und einer langen Lebensdauer zu schaffen. Wenn man für den elastomeren
Formkörper einen Werkstoff wählt, der im Laufe der Jahre eine geringfügige und kalkulierbare
Volumenzunahme durch Quellung erfährt, dann ist es sogar möglich, die Verluste auszugleichen, die im Laufe
dieser Jahre durch die unvermeidbaren Abnützungen am Außendurchmesser des Dämpfungskolbcns und am
Arbeitszylinder auftreten. Hierdurch ist es möglich, die Gesüintlebensdauer von hydraulischen Schwingungsdämpfer^
die bis jetzt noch weit unter der Gesamtlebensdauer des Kraftfahrzeuges liegt, wesentlich zu erhöhen.
Ein Drosselventil gemäß der Erfindung benötigt
to wenig Linbauraum. daß es auch in die kleinsten hydraulischen
Schwingungsdämpfer von Kleinwagen und Motorrädern eingebaut werden kann.
In der Zeichnung sind zwei verschiedene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt, die im folgenden
näher beschrieben werden. Es zeig!
Fig.! einen Längsschnitt durch ein Diosselv-ntil
gemäß der Erfindung, welches der Hochdrucksuiie zugeordnet
ist und sich am Kolben eines hydraulischen Schwingungsdämpfers für Kraftfahrzeuge in einer sogenannten
Zweirohrausführung befindet. Der als Regelorgan verwendete Formkörper beeinflußt die Abstützverhältnisse
für die federnden Ventilplatten bei gleichbleibendem Absiüt/radius nur in Höhenrichtung.
Die Darstellung zeigt die Verhältnisse bei einer Temperatur
der Dämpfungsflüssigkeit von — J(C1C,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch ein Drosselventil gemäß Fig.), jedoch mil den Verhältnissen, die bei
einer Temperatur der Dämpfungsflüssigkeit von + 160°C gegeben sind.
F i g. 3 einen Längsschnitt durch eine andere Ausfuhrungsform eines Drosselventils gemäß der Erfindung,
welches ebenfalls der Hochdruckstufe zugeordnet ist und sich am Kolben eines hydraulischen Schwingungsdämpfers für Kraftfahrzeuge in einer sogenannten
Zweirohrausführung befindet. Der als Regelorgan verwendete Formkörper beeinflußt die Abstüizvcrhältnis
se für die federnden Ventilplatten sowohl in Höhenrichtung als auch in radialer Richtung. Die Darstellung
des Formkörpers auf der linken Seite entspricht einer
Temperatur der Dämpfungsflüssigkeit von - 30'C. während die Darstellung auf der rechten Seite einer
Temperatur von -t- 160aC entspricht.
1 ist der Arbeitszylinder eines hydraulischen Schwingungsdämpfers i'ür ein Kraftfahrzeug, der mit einem
Rad verbunden ist, und 7 ist die mit dem Aufbau des Kraftfahrzeuges verbundene Kolbenstange. Der mit
Drosselbohrungen 3 versehene Dämpfungskolben 2 ist über das Bett 5, welches als Muller ausgebildet ist, fest
mit der Kolbenstange 7 verbunden. Der Dämpfungswiderstand des hydraulischen Schwingungsdämpfers
kommt durch das Zusammenwirken der Drosselbohrungcn 3 mit den federnden Ventilplatten 9, 10, 11 zustande.
Um zu erreichen, daß der Dämpfungswiderstand durch die Viskositätsunterschiede der Dämpfungsflüssigkeit
nicht oder nur wenig verändert wird, ist als Regelorgan der elastomere Formkörper 6 vorgesehen,
der auch aus einem ölbeständigen Gummi gefertigt sein kann. Er hat ein rhomboidförmiges Profil, des-
sen obere Spitze die Vemilplatten abstützt. Der Formkörper
6 ist am Innendurchmesser, am Außendurchmesser und an der den federnde;! Ventilplatten 9. 10. 11
abgewandten Seite vom Bett 5 umschlossen, so daß durch eine Volumenveränderung des Formkörpers 6.
die bei einer Veränderung der Temperatur der Dämpfungsflüssigkeit als Folge der \erhältnismälJig großen
Wärnieausdehnung seines elastisch verformbaren Werkstoffes auftritt, eine Veränderung der Absiüt/verhältnisse
für die federnden Veniilplatten 9. 10, 11 /ustandekommi,
wodurch sich die Federcharakierisuk
derselben verändert. Diese Veränderung der Fedcrcharakterisiik
ist in den F i g. 1 und 2 dargestellt. Der Formkörper 6 ist in Fig.! entsprechend der Temperatür
der Dämpfungsflüssigkeit von - 30 C um das Maß
8 von der untersten federnden Veniiiplatte 9 abgerückt,
so daß der große DroS'.elspall 4 /ustandekomnit. wenn
sich die Kolbenstange mit der Geschwindigkeit des ausfedernden Rades in Pfeilruhmng IJ beweg!, in
F i g. 2 hat der Formkörper 6 entsprechend der "leiiperaiur
der Dämpfungsflüssigkeit von + IbO' C ein größeres Volumen, und die Ventilplatten 9. i0. 11 werden so
fest an den Dämpfungskolben 2 gedrückt, daß der kleine
Drosselspalt 12 zustandekommt. Im Gegensatz /u
der Ausführungsform nach den F i g. i und 2, bei der sich eine Volumenveränderung des Fonnkörpers 6 aui
die Abstützverhälmis'-e fur die federnden Ventilplatten
9. f0, 11 bei gleichbleibendem Abstutzradius R nur in
Höhenrichtung 8 auswirken kann, ist eier in F ι y. 3 dargestellte
Formkörper 18 nur am Innendurchmesser und an der den federnden Ventilplaiien 9. 10. 11 a hg·: Wj ι kite
n Seite \()in Bett 19 umschlossen, so daß eine Volumenveränderung
des Formkörpers 18 die Abstüizw.
hältnisse für die federnden Ventilplaiien 9. 10, Il so
wohl in Höhenrichtung 15 als auch in radialer Richtung 16, 17 verändern kann. Das auf der linken Seite der
F i g. 3 dargestellte Profil des Formkorpcrs 18 einspricht einer Temperatur der Dämpfungsflüssigkeit \c,p
- 30C, während das rechts, dargestellte Profil bei einer
Temperatur von +160 C zustandekommt. In F ig ϊ
sind die federnden Ventilplatten 9. 10. 11 sowohl links
als auch rechts in der Lage gezeichnet, die sie beim
Einfedern des Rades — das entsprich! einer Bewegung der Kolbenstange 7 in Pfeilrichtung 14 — einnehmen.
Während des Einfederns des Rades arbeitet das Drosselventil der Niederdruckstufe, das beim sogenannten
Zweirohrdämpfer als Bodenventil ausgebildet ist und sich am Boden des Arbeitszylinders befindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfungswiderstandes in einem hydraulischen Schwingungsdämpfer, das in einem Ventilkörper Durchflußöffnungen aufweist, die unter Beeinflussung eines elastomeren, in einer ringförmigen Vertiefung eingebetteten Formkörpers von Ventilplatten derart gesteuert sind, daß bei gleichem Staudruck mit steigender Temperatur der von den Ventilplatten gesteuerte Durchflußöffnungsquerschnitt verkleinert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilplatten (9, 10, 11) zwischen dem Ventilkörper (2) und einem Halter (5, 19) für die Ventilplatten angeordnet sind, in dem der elastomere Formkörper (β, it) vorgesehen ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681817392 DE1817392C3 (de) | 1968-12-30 | Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfungswiderstandes in einem hydraulischen Schwingungsdämpfer | |
US3621951D US3621951A (en) | 1968-12-30 | 1969-12-09 | Throttle valve |
GB6307769A GB1292347A (en) | 1968-12-30 | 1969-12-29 | Throttle valve |
FR6945579A FR2027397A1 (de) | 1968-12-30 | 1969-12-29 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681817392 DE1817392C3 (de) | 1968-12-30 | Drosselventil für die Erzeugung des Dämpfungswiderstandes in einem hydraulischen Schwingungsdämpfer |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1817392A1 DE1817392A1 (de) | 1970-07-09 |
DE1817392B2 DE1817392B2 (de) | 1975-09-18 |
DE1817392C3 true DE1817392C3 (de) | 1976-04-22 |
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